DE102008011543B4

DE102008011543B4 - Verfahren zum Ausgleich eines Leckageverlustes in einer Niveauregelanlage

Info

Publication number: DE102008011543B4
Application number: DE200810011543
Authority: DE
Inventors: Hans-Peter Krauss
Original assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 2008-02-28
Filing date: 2008-02-28
Publication date: 2014-07-24
Anticipated expiration: 2028-02-29
Also published as: DE102008011543A1; WO2009106376A1

Abstract

Verfahren zum Ausgleich eines Leckageverlustes in einer Niveauregelanlage eines Motorrades, die folgende Bestandteile enthält:
– einen Druckgasspeicher (6)
– eine Gasfeder (10)
– Druckgasleitungen (1, 2, 3, 4)
– einen Kompressor (8), mit dem über die Druckgasleitungen (1, 2, 3, 4) Druckgas von dem Druckgasspeicher (6) in die Gasfeder (10) oder von der Gasfeder (10) in den Druckgasspeicher (6) überführbar ist
dadurch gekennzeichnet, dass
– die Niveauregelanlage einen Anschluss (28) für einen Hochdruckgasspeicher (34) mit trockenem Gas enthält, der über eine Druckgasleitung (30) mit dem Druckgasspeicher (6) verbunden ist, und dass
– zum Ausgleich des Leckageverlustes in der Niveauregelanlage der Hochdruckgasspeicher (34) zeitweise an den Anschluss (28) angeschlossen wird, um trockenes Gas aus dem Hochdruckgasspeicher (34) in den Druckgasspeicher (6) zu überführen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausgleich eines Leckageverlustes in einer Niveauregelanlage eines Motorrades sowie eine Niveauregelanlage für ein Motorrad, die folgende Bestandteile enthält:

– einen Druckgasspeicher
– eine Gasfeder
– Druckgasleitungen
– einen Kompressor, mit dem über die Druckgasleitungen Druckgas von dem Druckgasspeicher in die Gasfeder oder von der Gasfeder in den Druckgasspeicher überführbar ist.

Eine Niveauregelanlage für ein Kraftfahrzeug, bei der mit Hilfe eines Kompressors Gas zwischen einem Druckgasspeicher und einer Gasfeder je nach Bedarf hin- und hergepumpt wird, wird als geschlossene Niveauregelanlage bezeichnet. Eine geschlossene Niveauregelanlage ist beispielsweise aus der DE 199 59 556 C1 bekannt. Aus dieser Druckschrift ist ebenfalls bekannt, in der Niveauregelanlage eine Druckluftleitung vorzusehen, die einerseits mit dem Eingang des Kompressors und andererseits mit der Atmosphäre verbunden ist. In dieser Druckluftleitung liegt ein Lufttrockner und ein schaltbares Wegeventil, mit dem die Druckluftleitung gesperrt oder durchgeschaltet werden kann. Mit Hilfe des Kompressors kann aus der Atmosphäre Druckluft angesaugt und über den Lufttrockner in den Druckluftspeicher der Niveauregelanlage gepumpt werden. Hierdurch ist es möglich, einen Leckageverlust in der Niveauregelanlage auszugleichen. Es ist jedoch festzustellen, dass die aus der DE 199 59 556 C1 bekannte Niveauregelanlage und das aus dieser Druckschrift bekannte Verfahren zum Ausgleich eines Leckageverlustes in einer Niveauregelanlage für ein Motorrad nicht geeignet ist. Dies liegt darin begründet, dass die Niveauregelanlage einen leistungsstarken Kompressor benötigt, damit Leckageverluste in der Niveauregelanlage auch bei hohem Druck in dem Druckluftspeicher ausgeglichen werden können. Ein leistungsstarker Kompressor benötigt viel Bauraum, der in einem Motorrad nicht zur Verfügung steht.
In der GB 941 059 A ist ein Luftfedersystem beschrieben, indem ein Leckageverlust dadurch ausgeglichen wird, dass ein Lufttank, der von außen mit Luft befüllbar ist, das zusätzliche Mittel dem Kompressor zum Produzieren von Druckluft zukommen lässt. Zum Nachteil kann der Lufttank keine getrocknete Luft liefern und ist ständig an das System angeschlossen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ausgleich eines Leckageverlustes in einer Niveauregelanlage zu schaffen, das für die Anwendung in einem Motorrad geeignet ist. Der Erfindung liegt ebenfalls die Aufgabe zugrunde, eine Niveauregelanlage zu schaffen, die für ein Motorrad geeignet ist.
Gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 wird die Aufgabe in Verbindung mit seinem Oberbegriff dadurch gelöst, dass

– die Niveauregelanlage einen Anschluss für einen Hochdruckgasspeicher mit trockenem Gas enthält, der über eine Druckgasleitung mit dem Druckgasspeicher verbunden ist, und dass
– zum Ausgleich des Leckageverlustes in der Niveauregelanlage der Hochdruckgasspeicher zeitweise an den Anschluss angeschlossen wird, um trockenes Gas aus dem Hochdruckgasspeicher in den Druckgasspeicher zu überführen.

Die Aufgabe wird ebenfalls durch den nebengeordneten Anspruch 7 gelöst.
Soweit in den folgenden Ausführungen bestimmte Druck- oder Temperaturwerte genannt werden, sind diese zum besseren Verständnis der Erfindung lediglich beispielhaft erwähnt.
Der mit Erfindung erzielte Vorteil ist insbesondere darin zu sehen, dass in der Niveauregelanlage ein kleiner, leistungsschwacher Kompressor verwendet werden kann, da zum Ausgleich des Leckageverlustes in der Niveauregelanlage das Druckgas direkt oder mit geringer Unterstützung des Kompressors aus dem Hochdruckgasspeicher in den Druckgasspeicher der Niveauregelanlage überführt wird. Durch die Verwendung eines kleinen Kompressors wird Bauraum in dem Motorrad eingespart. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass in der Niveauregelanlage zusätzlich auf einen Lufttrockner verzichtet werden kann, da die Niveauregelanlage bei der Erstbefüllung ab Werk mit einem trockenen Gas befüllt wir und der Hochdruckgasspeicher trockenes Gas enthält (Die Formulierung „trockenes Gas” ist so zu verstehen, dass der Wassergehalt des Gases so gering ist, dass bei einem niedrigen Temperaturschwellwert (der je nach Einsatzbereich des Motorrades zwischen 0°C und –50°C, vorzugsweise zwischen –20°C und –40°C festgelegt wird) der Taupunkt des Gases noch nicht erreicht ist, so dass bis zum Erreichen des niedrigen Temperaturschwellwertes kein Wasser in dem Gas und infolgedessen in dem System kondensiert. Oberhalb des niedrigen Temperaturschwellwertes sind dann Funktionsbeeinträchtigungen der Niveauregelanlage aufgrund Feuchtigkeit (z. B. durch das Einfrieren von Ventilen) ausgeschlossen). Der Verzicht auf einen Lufttrockner ermöglicht eine weitere Einsparung wertvollen Bauraums im Motorrad.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 ist der Anschluss über eine Druckgasleitung direkt (d. h. ohne Zwischenschaltung des Kompressors) mit dem Druckgasspeicher der Niveauregelanlage verbunden. Durch die Weiterbildung wird der Vorteil erreicht, dass der Druckgasspeicher der Niveauregelanlage direkt, d. h. ohne Einschaltung des Kompressors, aus dem Hochdruckgasspeicher mit Druckgas befüllt werden kann. Der Kompressor braucht also ausschließlich Druckgas zwischen dem Druckgasspeicher und der Gasfeder hin- und herzupumpen. Dazu kann der Kompressor sehr klein ausgelegt werden, da die Druckdifferenzen zwischen dem Druckgasspeicher und der Gasfeder gering sind. Bei dieser Weiterbildung werden als Hochdruckgasspeicher vorzugsweise handelsübliche CO2-Patronen verwendet, die einen Speicherdruck von 60 bar aufweisen.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 ist das Volumen des Hochdruckgasspeichers wesentlich kleiner als das Volumen des Druckgasspeichers. Vorzugsweise ist der Druckgasspeicher mindestens 10 mal so groß wie der Hochdruckgasspeicher. Vorzugsweise weist der Druckgasspeicher der Niveauregelanlage ein Volumen von 1000–2000 ccm und der Hochdruckgasspeicher ein Volumen von 20 bis 30 ccm auf. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass der Hochdruckgasspeicher immer in dem Motorrad mitgeführt werden kann, so dass bei Bedarf ein sofortiger Leckageausgleich durch den Fahrer des Motorrades möglich ist.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 ist für den Druckgasspeicher ein mittlerer Systemdruck vorgesehen, wobei der Druckgasspeicher bei einem Leckageausgleich mit Hilfe des Hochdruckspeichers mindestens so lange befüllt wird, bis in dem Druckgasspeicher der mittlere Systemdruck vorliegt. Der mittlere Systemdruck in der Niveauregelanlage ist dadurch definiert, dass in der Gasfeder und in dem Druckgasspeicher der gleiche Druck herrscht und dass die Gasfeder einen vorgegebenen Normalzustand (bei dem sich der Aufbau des Motorrades in einem bestimmten Niveau befindet) einnimmt. Die Niveauregelanlage funktioniert optimal, wenn in dem Druckgasspeicher und in der Gasfeder der mittlere Systemdruck vorliegt. Der Vorteil der Weiterbildung ist also darin zu sehen, dass in der Niveauregelanlage nach dem Leckageausgleich eine optimale Funktionstüchtigkeit gewährleistet ist. Es ist ebenfalls möglich, den Druckgasspeicher der Niveauregelanlage bei einem Leckageausgleich (bevorzugt ca. 1 bis 2 bar) über den mittleren Systemdruck hinaus mit Druckluft zu befüllen. Hierdurch wird der zusätzliche Vorteil erreicht, dass in dem Druckgasspeicher eine Druckgasreserve vorliegt. Die Funktionstüchtigkeit der Niveauregelanlage bleibt so lange optimal, bis die Druckgasreserve durch Leckageverluste aus der Niveauregelanlage bzw. aus dem Druckgasspeicher entwichen ist. Auch dann muss nicht sofort ein Ausgleich des Leckageverlustes vorgenommen werden, vielmehr reicht es aus zu warten, bis der Druck in dem Druckgasspeicher (ca. 1 bis 2 bar) unter den mittleren Systemdruck gefallen ist.
Eine Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 11 betrifft die besondere Anordnung von Druckgasleitungen in der Niveauregelanlage und die Verbindung dieser mit Hilfe eines schaltbaren Wegeventils. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass die Druckgasleitungen der Niveauregelanlage mit Hilfe eines einzigen schaltbaren Wegeventils in geeigneter Art und Weise miteinander verbunden werden können.
Gemäß einer Weiterbildung nach Anspruch 12 weist das schaltbare Wegeventil eine Neutralstellung auf, in der es die vier Druckgasleitungen sperrt. Das Sperren der Druckgasleitungen wird hierbei gasdicht vorgenommen, so dass möglichst wenig oder kein Druckgas über die Druckgasleitungen aus der Niveauregelanlage entweichen können. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass an den Kompressor der Niveauregelanlage geringere Dichtigkeitsanforderungen gestellt werden können, weil der Druckgasspeicher bzw. die Gasfeder der Niveauregelanlage von dem Kompressor getrennt sind, wenn sich das schaltbare Wegeventil in der Neutralstellung befindet.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 wird der Hochdruckgasspeicher in bestimmten zeitlichen Abständen an den Druckgasspeicher angeschlossen. Beispielsweise ist es möglich, einen Hochdruckgasspeicher bei jeder Inspektion des Motorrades an den Druckgasspeicher anzuschließen, um Leckageverluste in der Niveauregelanlage auszugleichen. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass ein Leckageausgleich in der Niveauregelanlage routinemäßig vorgenommen wird und damit die Funktionstüchtigkeit der Niveauregelanlage immer gewährleistet ist.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 6 wird der Hochdruckgasspeicher an den Druckgasspeicher angeschlossen, wenn in der Niveauregelanlage bestimmte Regelvorgänge aufgrund des Leckageverlustes nicht mehr oder nicht mehr mit einer bestimmten Regelgeschwindigkeit möglich sind. Beispielsweise kann ein Ausgleich des Leckageverlustes dann vorgenommen werden, wenn ein Anheben des Aufbaus des Motorrades, das mit zwei Personen besetzt ist, nicht mehr oder nicht mehr mit ausreichender Regelgeschwindigkeit möglich ist. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass der Ausfall bzw. die Verzögerung eines bestimmten Regelvorganges in der Niveauregelanlage von dem Fahrer des Motorrades einfach festgestellt werden kann und der Ausgleich des Leckageverlustes von dem Fahrer selbstständig vorgenommen werden kann. Ein weiterer Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass ein Ausgleich des Leckageverlustes erst dann vorgenommen wird, wenn es aufgrund einer eingeschränkten Funktionstüchtigkeit der Niveauregelanlage tatsächlich notwendig ist.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 13 enthält die Niveauregelanlage Mittel, mit denen auf den Druck in dem Druckgasspeicher geschlossen werden kann, wobei ein Warnsignal abgegeben wird, wenn der Druckgasspeicher einen vorgegebenen Schwellwert unterschreitet. Der vorgegebene Schwellwert kann hierbei so gewählt werden, dass bis zum Erreichen des Schwellwertes die Regelvorgänge in der Niveauregelanlage mit ausreichender Geschwindigkeit möglich sind und erst unterhalb des Schwellwertes die Regelgeschwindigkeiten nicht mehr zufriedenstellend sind. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass der Fahrer des Motorrades darauf aufmerksam gemacht wird, wenn ein Ausgleich des Leckageverlustes vorgenommen werden sollte.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 8 ist der Anschluss über eine Druckgasleitung direkt mit dem Druckgasspeicher der Niveauregelanlage verbunden.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 9 ist der Druckgasspeicher in einem üblichen Bauteil des Motorrades untergebracht. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass für den Druckgasspeicher kein separater Bauraum zur Verfügung gestellt zu werden braucht. Der Druckerspeicher kann beispielsweise in einem Hohlraum des Lenkers, der Hinterradschwinge oder eines Rahmenteils untergebracht sein.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 10 ist das Bauteil druckdicht abgeschlossen. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass für den Druckgasspeicher kein separates Gehäuse benötigt wird, sondern dass der Hohlraum des Bauteiles selbst als Gehäuse für den Druckgasspeicher genutzt werden kann.
Vorzugsweise befindet sich der Anschluss bei den Weiterbildungen nach den Ansprüchen 9 und 10 direkt an den üblichen Bauteilen des Motorrades
Ein Ausführungsbeispiel und weitere Vorteile der Erfindung werden im Zusammenhang mit der nachstehenden Figur erläutert, die eine Niveauregelanlage für ein Motorrad in schematischer Darstellung zeigt.
Die Niveauregelanlage enthält einen Druckgasspeicher 6, einen Kompressor 8 und eine Gasfeder 10, die Bestandteil eines an sich bekannten Gasfederdämpfers ist. Der Druckgasspeicher 6 ist vorzugsweise in einem (nicht gezeigten) üblichen Bauteil des Motorrades untergebracht. Die Niveauregelanlage enthält ferner ein schaltbares Wegeventil 14 und Druckgasleitungen 1 bis 4. Die Druckgasleitung 1 ist einerseits an dem Eingang 16 des Kompressors 8 und andererseits an einem ersten Anschluss 18 des schaltbaren Wegeventils 14 befestigt. Die Druckgasleitung 2 ist einerseits an dem Ausgang 20 des Kompressors 8 und andererseits an einem zweiten Anschluss 22 des schaltbaren Wegeventils 14 befestigt. Die Druckgasleitung 3 ist einerseits an dem Druckgasspeicher 6 und andererseits an einem dritten Anschluss 24 des schaltbaren Wegeventils 14 befestigt. Die Druckgasleitung 4 ist einerseits für den Gasfederdämpfer 12 an der Gasfeder 10 und andererseits an einem vierten Anschluss 26 des schaltbaren Wegeventils befestigt. Alle Befestigungen der Druckgasleitungen sind druckfest und gasdicht.
Das schaltbare Wegeventil 14 kann in eine erste Schaltstellung überführt werden, in der die Druckgasleitung 1 mit der Druckgasleitung 3 und die Druckgasleitung 2 mit der Druckgasleitung 4 verbunden ist. Das schaltbare Wegeventil 14 wird von dem in der Figur gezeigten Zustand in die erste Schaltstellung überführt, indem es nach oben gezogen wird. In der ersten Schaltstellung kann mit Hilfe des Kompressors 8 Druckgas aus dem Speicher 6 in den Gasfederdämpfer 12 und somit in die Gasfeder 10 überführt werden, z. B. um den Aufbau des Motorrades nach einer Zuladung des Motorrades anzuheben.
In einer zweiten Schaltstellung des schaltbaren Wegeventils 14 ist die Druckluftleitung 1 mit der Druckluftleitung 4 und die Druckluftleitung 2 mit der Druckluftleitung 3 verbunden. Das schaltbare Wegeventil 14 wird von dem in der Figur gezeigten Zustand in die zweite Schaltstellung überführt, in dem es nach unten gedrückt wird. In der zweiten Schaltstellung des schaltbaren Wegeventils 14 kann aus dem Gasfederdämpfer 12 bzw. der Gasfeder 10 Druckgas mit Hilfe des Kompressors 8 in den Druckgasspeicher 6 überführt werden, z. B. um nach einer Entladung des Motorrades den Aufbau des Motorrades abzusenken.
Die Ansteuerung des schaltbaren Wegeventils 14 und des Kompressors kann mit Hilfe eines mechanischen Schalters durch den Fahrer des Motorrades direkt erfolgen. Es ist ebenfalls möglich, zur Vornahme einer Regelung in der Niveauregelanlage das schaltbare Wegeventil 14 und den Kompressor mit Hilfe einer (nicht gezeigten) Steuerelektronik der Niveauregelanlage anzusteuern. Zusätzlich zu der ersten Schaltstellung und der zweiten Schaltstellung kann das schaltbare Wegeventil 14 eine Neutralstellung einnehmen, die in der Figur gezeigt ist und in der das schaltbare Wegeventil 14 die Druckgasleitungen 1 bis 4 druckfest und gasdicht sperrt.
Zusätzlich zu den bisher genannten Bestandteilen enthält die Niveauregelanlage einen Anschluss 28, der über eine Druckgasleitung 30 mit dem Druckgasspeicher 6 verbunden ist. In dem Anschluss 28 oder in der Druckgasleitung 30 befindet sich ein Rückschlagventil 32, das in Richtung des Druckgasspeichers 6 öffnet. Vorzugsweise ist der Anschluss 28 über die Druckgasleitung 30 direkt (d. h. ohne Zwischenschaltung des Kompressors 8 oder eines schaltbaren Wegeventils) mit dem Druckgasspeicher 6 verbunden.
Zum Ausgleich von Leckageverlusten in der Niveauregelanlage wird an den Anschluss 28 zeitweise ein Hochdruckgasspeicher angeschlossen, um trockenes Gas aus dem Hochdruckspeicher über das Rückschlagventil 32 in den Druckgasspeicher 6 zu überführen. Das Volumen des Hochdruckgasspeichers 34 ist wesentlich kleiner als das Volumen des Druckgasspeichers 6.
Neben den bisher genannten Bestandteilen kann die Niveauregelanlage zusätzlich einen Drucksensor 36 enthalten, der über eine Druckgasleitung 38 an die Druckgasleitung 3 angeschlossen ist. Mit Hilfe des Drucksensors 36 kann in an sich bekannter Art und Weise der Druck in dem Druckgasspeicher 6 gemessen werden. Dazu befindet sich das schaltbare Wegeventil 14 in der Neutralstellung, die in der Figur gezeigt ist.
Im Folgenden wird erläutert, wann zum Ausgleich eines Leckageverlustes Druckgas aus dem Hochdruckgasspeicher 34 in den Druckgasspeicher 6 der Niveauregelanlage überführt wird.
Es ist möglich, den Hochdruckgasspeicher 34 in bestimmten zeitlichen Abständen (z. B. bei jeder Inspektion des Motorrades) an den Anschluss 28 anzuschließen und mit ihm Druckgas über das Rückschlagventil 32 in den Druckgasspeicher 6 zu überführen. Da der Leckageausgleich routinemäßig vorgenommen, braucht bei diesem Ausführungsbeispiel kein Drucksensor in der Niveauregelanlage vorgesehen werden.
Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, den Ausgleich eines Leckageverlustes immer dann vorzunehmen, wenn in der Niveauregelanlage die Funktionstüchtigkeit nachlässt, d. h. ein bestimmter Regelvorgang aufgrund des Leckageverlustes nicht mehr oder nicht mehr mit einer bestimmten Regelgeschwindigkeit möglich ist. Zeigt es sich beispielsweise, dass nach einer Zuladung des Motorrades der Aufbau des Motorrades mit dem Gasfederdämpfer bzw. mit der Luftfeder 10 nicht mehr oder nicht mehr mit ausreichender Geschwindigkeit angehoben werden kann, so ist dies ein Zeichen dafür, dass nicht mehr genug Druckgas in dem Druckgasspeicher 6 ist. In diesem Fall kann der Hochdruckspeicher 34 vom Fahrer des Motorrades an den Anschluss 28 angeschlossen werden und trockenes Gas von dem Hochdruckspeicher 34 in den Druckspeicher 6 überführt werden. Da das Nachlassen der Funktionstüchtigkeit der Niveauregelananlage von dem Fahrer des Motorrades selbst festgestellt wird, braucht auch bei diesem Ausführungsbeispiel kein Drucksensor in der Niveauregelanlage vorgesehen werden.
Schließlich ist es möglich, in der Niveauregelanlage einen mittleren Systemdruck von z. B. 12 bar festzulegen. Dieser mittlere Systemdruck ist dadurch bestimmt, dass er bei einer ordnungsgemäß befüllten Niveauregelanlage sowohl in dem Druckerspeicher als auch in dem Gasfederdämpfer 6 bzw. der Gasfeder 10 vorliegt. Darüber hinaus nimmt der Aufbau des Motorrades ein bestimmtes Normalniveau ein, wenn in dem Gasfederdämpfer 12 der mittlere Systemdruck vorliegt und das Motorrad unbeladen ist. Wenn sich das Motorrad in dem Normalniveau befindet (z. B. bei ausgeschalteter Zündung), wird mit Hilfe des Drucksensors 36 der Druck in dem Druckgasspeicher 6 gemessen werden. In dem Druckgasspeicher 6 liegt mindestens der mittlere Systemdruck von 12 bar vor, wenn es in der Niveauregelanlage nicht zu Leckageverlusten gekommen ist. Ist es hingegen in der Niveauregelanlage zu Leckageverlusten gekommen, so liegt der Druck in dem Druckgasspeicher 6 unter dem mittleren Systemdruck von 12 bar. Wenn der Druck in dem Druckgasspeicher 6 einen vorgegebenen Schwellwert von z. B. 10 bar unterschreitet, kann bei dem nächsten Einschalten der Zündung ein Warnsignal an den Fahrer des Motorrades gegeben werden. Es kann dann von dem Fahrer oder in einer Werkstatt an den Anschluss 28 der Hochdruckgasspeicher 34 angeschlossen werden, um trockenes Gas aus dem Hochdruckgasspeicher 34 in den Druckgasspeicher 6 zu überführen.
Eine Befüllung des Druckgasspeichers 6 wird mit Hilfe des Hochdruckgasspeichers 34 bei allen Ausführungsbeispielen solange vorgenommen, bis sich in dem Druckerspeicher 6 mindestens der mittlere Systemdruck von 12 bar einstellt. Es ist ebenfalls möglich, den Druckgasspeicher 6 über den mittleren Systemdruck hinaus mit Druckgas zu befüllen, so dass in dem Druckgasspeicher 6 eine Druckgasreserve vorliegt. Der Druck, bis zu dem der Druckgasspeicher 6 mit Hilfe des Hochdruckgasspeichers 34 aufgefüllt wird, kann hierbei durch das Rückschlagventil 32 festgelegt werden. Dazu ist das Rückschlagventil 32 so auszulegen, dass es unter Verwendung eines genormten Hochdruckspeichers 34, der speziell für die Niveauregelanlage ausgebildet ist, bei dem gewünschten Enddruck, bis zu dem der Druckgasspeicher 6 aufgefüllt werden soll, schließt.

Claims

Verfahren zum Ausgleich eines Leckageverlustes in einer Niveauregelanlage eines Motorrades, die folgende Bestandteile enthält: – einen Druckgasspeicher (6) – eine Gasfeder (10) – Druckgasleitungen (1, 2, 3, 4) – einen Kompressor (8), mit dem über die Druckgasleitungen (1, 2, 3, 4) Druckgas von dem Druckgasspeicher (6) in die Gasfeder (10) oder von der Gasfeder (10) in den Druckgasspeicher (6) überführbar ist dadurch gekennzeichnet, dass – die Niveauregelanlage einen Anschluss (28) für einen Hochdruckgasspeicher (34) mit trockenem Gas enthält, der über eine Druckgasleitung (30) mit dem Druckgasspeicher (6) verbunden ist, und dass – zum Ausgleich des Leckageverlustes in der Niveauregelanlage der Hochdruckgasspeicher (34) zeitweise an den Anschluss (28) angeschlossen wird, um trockenes Gas aus dem Hochdruckgasspeicher (34) in den Druckgasspeicher (6) zu überführen.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss (28) über die Druckgasleitung (30) direkt mit dem Druckgasspeicher (6) der Niveauregelanlage verbunden ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen des Hochdruckgasspeichers (34) wesentlich kleiner als das Volumen des Druckgasspeichers (6) ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für den Druckgasspeicher (6) ein mittlerer Systemdruck vorgesehen ist und dass der Druckgasspeicher (6) bei einem Leckageausgleich mit Hilfe des Hochdruckspeichers (34) mindestens solange befüllt wird, bis in dem Druckgasspeicher (6) der mittlere Systemdruck vorliegt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochdruckgasspeicher (34) in bestimmten zeitlichen Abständen an den Druckgasspeicher (6) angeschlossen wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochdruckgasspeicher (34) an den Druckgasspeicher (6) angeschlossen wird, wenn in der Niveauregelanlage bestimmte Regelvorgänge aufgrund des Leckageverlustes nicht mehr oder nicht mehr mit einer bestimmten Regelgeschwindigkeit möglich sind.
Niveauregelanlage für ein Motorrad, die folgende Bestandteile enthält: – einen Druckgasspeicher (6) – eine Gasfeder (10) – Druckgasleitungen (1, 2, 3, 4) – einen Kompressor (8), mit dem über die Druckgasleitungen (1, 2, 3, 4) Druckgas von dem Druckgasspeicher (6) in die Gasfeder (10) oder von der Gasfeder (10) in den Druckgasspeicher (6) überführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass – die Niveauregelanlage einen Anschluss (28) für einen Hochdruckgasspeicher (34) mit trockenem Gas enthält, der über eine Druckgasleitung (30) mit dem Druckgasspeicher (6) verbunden ist, und an den zum Ausgleich des Leckageverlustes in der Niveauregelanlage der Hochdruckgasspeicher (34) zeitweise anschließbar ist, um trockenes Gas aus dem Hochdruckgasspeicher (34) in den Druckgasspeicher (6) zu überführen.
Niveauregelanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss (28) über die Druckgasleitung (30) direkt mit dem Druckgasspeicher (6) der Niveauregelanlage verbunden ist.
Niveauregelanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckgasspeicher (6) in einem üblichen Bauteil des Motorrades untergebracht ist.
Niveauregelanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil druckdicht abgeschlossen ist.
Niveauregelanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Niveauregelanlage – eine erste Druckgasleitung (1) enthält, die einerseits an dem Eingang (16) des Kompressors (8) und andererseits an einem ersten Anschluss (18) eines schaltbaren Wegeventils (14) endet, – eine zweite Druckgasleitung (2) enthält, die einerseits an dem Ausgang (20) des Kompressors (8) und andererseits an einem zweiten Anschluss (22) des schaltbaren Wegeventils (14) endet, – eine dritte Druckgasleitung (3) enthält, die einerseits an dem Druckgasspeicher (6) und andererseits an einem dritten Anschluss (24) des schaltbaren Wegeventils (14) endet, – eine vierte Druckgasleitung (4) enthält, die einerseits an der Gasfeder (10) und andererseits an einem vierten Anschluss (26) des schaltbaren Wegeventils (14) endet, wobei das schaltbare Wegeventil (14) – in einer ersten Schaltstellung die erste Druckgasleitung (1) mit der dritten Druckgasleitung (3) und die zweite Druckgasleitung (2) mit der vierten Druckgasleitung (4) verbindet, und – in einer zweiten Schaltstellung die erste Druckgasleitung (1) mit der vierten Druckgasleitung (4) und die zweite Druckgasleitung (2) mit der dritten Druckgasleitung (3) verbindet.
Niveauregelanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das schaltbare Wegeventil (14) eine Neutralstellung aufweist, in der es die vier Druckgasleitungen (1, 2, 3, 4) sperrt.
Niveauregelanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Niveauregelanlage Mittel (36) enthält, mit denen auf den Druck im Druckgasspeicher (6) geschlossen werden kann und dass ein Warnsignal abgegeben wird, wenn der Druckgasspeicher (6) einen vorgegebenen Schwellwert unterschreitet.