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Die Erfindung betrifft ein Verkleidungselement für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie ein Kraftfahrzeug mit einem entsprechenden Verkleidungselement.
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Generell erlangen Luftfederungssysteme in Kraftfahrzeugen eine zunehmende Bedeutung, speziell für hochwertige Fahrzeuge. Immer häufiger werden Personenkraftwagen, aber auch Motorräder mit entsprechenden Systemen ausgestattet, um eine Luftfederung des Kraftfahrzeuges oder eine Niveauregelung bereitzustellen. Oft werden diese Systeme daher auch als „Niveauregelanlagen” bezeichnet und umfassen – stark vereinfacht beschrieben – in der Regel eine Druckquelle, beispielsweise in Form eines Kompressors, die eine Druckerhöhung eines Gases bewirkt. Dieses wird in einem entsprechenden Druckgasspeicher vorgehalten und bei Bedarf einem Stellelement, zum Beispiel einer Gasfeder, zur Luftfederung beziehungsweise Niveauregulierung des Fahrzeugs zur Verfügung gestellt.
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Luftfederungssysteme weisen jedoch die Eigenschaft auf, dass insbesondere der Druckgasspeicher einen hohen Bauraumbedarf aufweist, welcher bei Kraftfahrzeugen üblicherweise nur schwer bereitgestellt werden kann. Insbesondere bei Motorrädern ist der Bauraum für einen derartigen Druckgasspeicher in besonderem Maße beschränkt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde einen Druckgasspeicher für ein Luftfederungssystem zur Verfügung zu stellen, der möglichst bauraumsparend ausgeführt ist und einfach mit dem Fahrzeug verbaut werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verkleidungselement für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie einem Kraftfahrzeug mit einem entsprechenden Verkleidungselement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den jeweils abhängigen Patentansprüchen.
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Demnach wird ein Verkleidungselement für ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, wobei das Verkleidungselement einen integrierten Druckgasspeicher für ein Luftfederungssystem des Kraftfahrzeugs umfasst.
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Dies bedeutet, dass das Verkleidungselement ein kombiniertes Bauteil darstellt, welches zu Verkleidungszwecken des Kraftfahrzeuges ausgebildet ist und zusätzlich die Funktion eines Druckgasspeichers erfüllt, indem ein entsprechender Druckgasspeicher in dem Verkleidungselement vorgesehen ist. Dies bietet den Vorteil, dass der Druckgasspeicher je nach Ausführung auch an bisher für diesen Zweck ungenutzten Stellen vorgesehen werden kann, wie nachfolgend noch näher beschrieben wird, so dass ein Bauraumbedarf an anderer, kritischerer Stelle vermieden wird. Bei geschickter Designwahl lässt sich auf diese Weise der Druckgasspeicher unauffällig am Fahrzeug „verstecken”, so dass neue Anordnungsmöglichkeiten eröffnet werden.
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Je nach Herstellungsverfahren kann aufgrund der beschriebenen Doppelfunktion eine einfachere und kostengünstigere Herstellung erzielt werden, als dies bei einer separaten Herstellung und Montage einzeln vorgesehener Komponenten der Fall wäre.
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Der integrierte Druckgasspeicher ist vorzugsweise in einer für bekannte Druckgasspeicher üblichen Art und Weise mit den übrigen Komponenten eines Luftfederungssystems verbunden, so dass auf die Beschreibung entsprechender Details zu Aufbau und Funktionsweise verzichtet werden kann.
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Für die Bereitstellung des integrierten Druckgasspeichers weist das Verkleidungselement einen Hohlraum auf, wobei der Hohlraum ein Speichervolumen des Druckgasspeichers bildet.
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Hierzu kann das Verkleidungselement einen den Hohlraum bildenden Hohlkörper und einen mit dem Hohlkörper verbundenen Verkleidungsabschnitt umfassen. Der Verkleidungsabschnitt übernimmt hierbei die eigentliche Verkleidungsfunktion und umfasst beispielsweise einen oder mehrere Sichtabschnitte, die zur Verkleidung des Fahrzeuges dienen. Der Hohlkörper kann ergänzend hierzu oder alternativ ebenfalls einen oder mehrere Sichtabschnitte aufweisen.
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Eine ausreichende Druckstabilität des Hohlkörpers kann durch eine geeignete Materialwahl beziehungsweise ein druckgerechte Konstruktion sichergestellt werden. Zum Beispiel kann der Hohlkörper aus Metall oder Kunststoffmaterial gefertigt sein. Als Kunststoffmaterialien im Sinne dieser Beschreibung sind auch faserverstärkte Kunststoffe und Harze zu verstehen.
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Als Herstellungsverfahren eignen sich grundsätzliche alle zur Erzeugung eines Hohlkörpers bekannten Verfahren, insbesondere jedoch die Herstellung als Strangpressprofil oder als geschweißter Hohlkörper. Der Verkleidungsabschnitt kann aus allen für Verkleidungsteile geeigneten Werkstoffen hergestellt sein. Hierzu zählen beispielsweise Metalle und Kunststoffmaterialen, einschließlich faserverstärkte Kunststoffe und Harze.
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Des Weiteren ist es möglich, dass der Hohlkörper stoffschlüssig, formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit dem Verkleidungsabschnitt verbunden ist. Beispielsweise können der Hohlkörper und der Verkleidungsabschnitt zunächst separat voneinander hergestellt und anschließend miteinander verbunden werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann dies mittels Kleben oder Schweißen erfolgen.
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Je nach Verbindungsverfahren ist es außerdem möglich, die Verbindung entweder untrennbar oder lösbar auszuführen. Im Falle einer lösbaren Verbindung kann der Hohlkörper im Bedarfsfall wieder von dem Verkleidungsabschnitt getrennt werden, beispielsweise im Falle einer Reparatur.
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Alternativ zu einer separaten Herstellung der einzelnen Komponenten ist es aber auch möglich, dass der Hohlkörper einteilig als Verkleidungsabschnitt hergestellt ist. Dies bedeutet, dass der Verkleidungsabschnitt und der Hohlkörper aus einem einheitlichen Werkstoff und als ein zusammenhängendes Werkstück hergestellt sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform bildet eine Wandung des Verkleidungsabschnittes zumindest abschnittsweise eine Wandung des Hohlraumes. Entsprechend kann also ein Teil der Wandung des Hohlraumes von der Wandung des Verkleidungsabschnittes dargestellt werden. Auch kann die Wandung des Verkleidungsabschnittes die Wandung des Hohlraumes vollständig bilden.
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Vorzugsweise weist der Hohlraum ein Volumen zwischen 0,5 und 5 Litern, vorzugsweise ein Volumen zwischen 1 und 3 Litern, auf.
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Ebenfalls vorzugsweise ist das Verkleidungselement ein Kotflügel, eine Frontverkleidung, eine Seitenverkleidung, ein Windschutz, eine Heckverkleidung und/oder eine Gepäckträgerverkleidung. Kotflügel können je nach Kraftfahrzeug auch als „Schutzblech” definiert sein. In jedem Fall bieten die Kotflügel den besonderen Vorteil, dass sie in der Regel in räumlicher Nähe zu den Stellelementen des Luftfederungssystems angeordnet sind, so dass auch die Zuleitungen kurz und platzsparend ausgeführt werden können.
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Des Weiteren wird ein Kraftfahrzeug mit einem Verkleidungselement und einem Luftfederungssystem für mindestens eine Achse bereitgestellt, wobei das Luftfederungssystem einen Druckgasspeicher umfasst. Außerdem ist das Verkleidungselement entsprechend der Beschreibung ausgebildet.
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Gemäß bevorzugter Ausführungsformen ist das Kraftfahrzeug ein Personenkraftwagen, ein Motorrad oder ein motorradähnliches Kraftfahrzeug, insbesondere ein Scooter, ein zweirädriger, dreirädriger oder vierrädriger Motorroller, ein Trike oder ein Quad.
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Speziell im Falle von Motorrädern oder von motorradähnlichen Kraftfahrzeugen ist der erzielbare Bauraumvorteil von besonderer Bedeutung. Aufgrund der integrierten Ausgestaltung des entsprechenden Verkleidungselementes kann das Speichervolumen platzsparend und je nach Design und Bedarf unauffällig am Fahrzeug angeordnet werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines vorderen Kotflügels eines Motorrades,
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2 eine schematische seitliche Schnittansicht eines vorderen Kotflügels eines Motorrades gemäß einer ersten Ausführungsform, und
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3 eine schematische seitliche Schnittansicht eines vorderen Kotflügels eines Motorrades gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines als vorderen Kotflügel ausgeführten Verkleidungselements 10 für ein Vorderrad 20 eines Motorrades (nicht dargestellt) oder eines motorradähnlichen Kraftfahrzeuges.
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2 zeigt eine schematische seitliche Schnittansicht des Verkleidungselements 10, wobei die Schnittrichtung in einer gedachten Längsrichtung L des Motorrades verläuft. Das Verkleidungselement 10 umfasst einen integrierten Druckgasspeicher, der für ein Luftfederungssystem (nicht näher dargestellt) insbesondere der Vorderradachse vorgesehen sein kann. Dieser wird dadurch gebildet, dass das Verkleidungselement 10 einen Hohlraum 13 aufweist, welcher ein Speichervolumen des Druckgasspeichers bildet. Der Hohlraum 13 wird von einem Hohlkörper 12 definiert, der zumindest eine obere Wandung 12a und eine untere Wandung 12b umfasst und der mittels der unteren Wandung 12b mit einem Verkleidungsabschnitt 11 verbunden ist. Der Hohlkörper 12 ist also auf einer Oberseite des Verkleidungsabschnitts 11, welcher die ursprüngliche Funktion des Kotflügels wahrnimmt, angeordnet und auf diese Weise strukturell und optisch in das Verkleidungselement 10 integriert. Der Hohlkörper 12 kann hierzu stoffschlüssig, formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit der Oberseite des Verkleidungsabschnitts 11 verbunden sein.
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Zusätzlich weist der Hohlkörper 12 selbstverständlich entsprechende und lediglich schematisch angedeutete Luftanschlüsse 14 zur gasleitenden Verbindung mit weiteren, nicht dargestellten Komponenten des Luftfederungssystems auf.
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3 zeigt eine schematische seitliche Schnittansicht eines vorderen Kotflügels eines Motorrades gemäß einer zweiten Ausführungsform. Diese ist im Wesentlichen identisch zu der in 2 dargestellten ersten Ausführungsform, so dass für identische oder gleichwirkende Komponenten dieselben Bezugszeichen verwendet und auf deren detaillierte Beschreibung verwiesen wird. Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich im Wesentlichen dadurch, dass der Hohlkörper 12 einteilig mit dem Verkleidungsabschnitt 11 hergestellt ist. In diesem Fall ist insbesondere die untere Wandung 12b sowohl Teil des Hohlkörpers 12 als auch des Verkleidungsabschnitts 11.
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Alternativ kann aber auch der Hohlkörper 12 gegenüber dem Verkleidungsabschnitt 11 geöffnet ausgebildet und erst durch das Verbinden mit dem Verkleidungsabschnitt 11 der Hohlraum 13 geschlossen werden. In diesem Fall bildet also eine Wandung des Verkleidungsabschnittes 11 eine Wandung des Hohlraumes 13, als Ersatz für die in diesem Fall entfallende Wandung 12b des Hohlkörpers 12.
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In allen Ausführungsformen der 2 und 3 weist der in dem Verkleidungselement 10 bereitgestellte Hohlraum 13 vorzugsweise ein Volumen V zwischen 0,5 und 5 Litern, besonders bevorzugt ein Volumen V zwischen 1 und 3 Litern, auf.
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Anstelle des in den 2 und 3 dargestellten Kotflügels kann das Verkleidungselement 10 alternativ auch eine Frontverkleidung, eine Seitenverkleidung, ein Windschutz, eine Heckverkleidung oder eine Gepäckträgerverkleidung insbesondere eines Motorrades oder eines motorradähnlichen Kraftfahrzeugs sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008011543 A1 [0003]