DE102006032472B4 - Karosserie für ein Cabriolet-Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Karosserie für ein Cabriolet-Fahrzeug mit wenigstens einer Tür, wobei zumindest im Bereich eines Türausschnitts (2) wenigstens ein Verstärkungselement (3) aus einem faserverstärkten Kunststoff mit der Karosserie (1) verklebt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verstärkungselement (3) an der Außenseite eines Karosserieteils (4, 8, 9) zwischen einer Verkleidung (6) und dem Karosserieteil (4, 8, 9) unter zumindest annähernd vollständiger Ausfüllung des dort befindlichen Hohlraums angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Karosserie für ein Cabriolet-Fahrzeug nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
- Derartige Karosserien für Cabriolet-Fahrzeuge sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Bei der Konstruktion von Karosserien für Cabriolet-Fahrzeuge wird meist die Karosserie der zugehörigen Limousine bzw. des zugehörigen Coupés zugrunde gelegt und entsprechend den durch das fehlende Dach höheren Steifigkeitsanforderungen in bestimmten Bereichen mit zusätzlichen Bauteilen verstärkt. Diese Vorgehensweise führt jedoch zu zusätzlichen Kosten, insbesondere hinsichtlich des Investments, der Fertigungssteuerung, der Logistik und des verwendeten Materials.
- Aus der
DE 44 09 466 A1 ist eine Fahrzeugkarosserie bekannt, die aus einem Verbundwerkstoff besteht bzw. zumindest Baugruppen aus einem Verbundwerkstoff aufweist. Möglicherweise lässt sich auf diese Art eine ausreichende Steifigkeit der Karosserie erreichen, es handelt sich jedoch um eine in jedem Fall sehr aufwändige Konstruktion, die für eine Serienfertigung im Kraftfahrzeugbau nicht geeignet ist. - Die
DE 10 2004 034 680 A1 offenbart ein Fahrzeug mit einer Rohkarosserie, wobei zur zusätzlichen Versteifung der Karosserie ein Verstärkungsbauteil an einem Seitenschweller befestigt werden kann. - Die gattungsbildende
DE 10 2004 003 190 A1 zeigt eine Baugruppe einer Kraftfahrzeugkarosserie, beispielsweise eines Schwellers für ein Cabriolet, in Schalenbauweise, wobei die Blechschalen mit zumindest einem innenliegenden faserverstärktem Verstärkungsteil verklebt sind. Die Anordnung innerhalb der Blechschalen ist jedoch sehr aufwändig und nicht für alle Karosseriebauweisen anwendbar. - Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Karosserie für ein Cabriolet-Fahrzeug zu schaffen, welche eine hinsichtlich der Verwindung ausreichende Steifigkeit aufweist, jedoch aus möglichst wenig Teilen besteht und damit eine Kostenverringerung gegenüber bekannten Lösungen ermöglicht.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
- Durch das erfindungsgemäße, aus einem faserverstärkten Kunststoff bestehende Verstärkungselement ergibt sich eine erhebliche Versteifung der Karosserie bei großflächiger Anbindung des Verstärkungselements an derselben, wobei vorteilhafterweise nur eine sehr geringe Anzahl an zusätzlichen Teilen notwendig ist, wodurch eine entsprechende Kostenreduzierung ermöglicht wird. Neben der mit verhältnismäßig einfachen Mitteln erzielbaren Versteifung der Karosserie ergeben sich durch die erfindungsgemäße Lösung auch bessere Gestaltungsmöglichkeiten, da bei der Gestaltung der Karosserie keine Rücksicht auf die ansonsten notwendigen, aus dem Material der Karosserie bestehenden Versteifungsteile genommen werden muss. Indem das Verstärkungselement außen auf die Karosserieteile aufgeklebt wird, lassen sich damit alle Karosseriebauweisen, insbesondere auch Strangpressprofile, damit bestücken. Das Verstärkungselement füllt einen Hohlraum zwischen Karosserieteil und Verkleidung zumindest annähernd vollständig aus, wodurch eine besonders kompakte Bauform bei guter Steifigkeit erreicht wird.
- Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass sehr viel geringere Eingriffe in die Karosseriestruktur erforderlich sind, so dass eine größere Anzahl an Gleichteilen mit einer entsprechenden Limousine oder einem entsprechenden Coupé möglich sind.
- Eine besonders hohe Festigkeit des Verstärkungselements bei gleichzeitig geringer Masse ergibt sich, wenn das wenigstens eine Verstärkungselement aus einem kohlefaserverstärkten Kunststoff besteht.
- Eine bevorzugte Möglichkeit zur Verbindung des Verstärkungselements mit der Karosserie ist gegeben, wenn das wenigstens eine Verstärkungselement mit der Karosserie verklebt ist.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschrieben.
- Es zeigt:
-
1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Karosserie mit einem Verstärkungselement im Bereich der A-Säule; -
2 einen Schnitt nach der Linie II-II aus1 ; -
3 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Karosserie mit einem Verstärkungselement im Bereich der A-Säule, des Türschwellers und der B-Säule; -
4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV aus3 ; -
5 eine erfindungsgemäße Karosserie mit einem Verstärkungselement im Bereich der A-Säule, des Türschwellers und der B-Säule in einer alternativen Ausführungsform; -
6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI aus5 ; -
7 eine erfindungsgemäße Karosserie mit einem Verstärkungselement im Bereich der A-Säule, des Türschwellers und der B-Säule in einer weiteren alternativen Ausführungsform; und -
8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII aus7 . -
1 zeigt einen Teil einer Karosserie1 für ein in seiner Gesamtheit nicht dargestelltes Cabriolet-Fahrzeug. Die Karosserie1 weist eine Tür auf, von der lediglich ein Türausschnitt2 , also derjenige Bereich, der bei dem fertigen Cabriolet-Fahrzeug von der Tür verschlossen wird, zu sehen ist. Bei der Ausführungsform gemäß den1 und2 ist, wie auch bei sämtlichen weiteren Ausführungsformen, zumindest im Bereich des Türausschnitts2 wenigstens ein Verstärkungselement3 vorgesehen, welches aus einem faserverstärkten Kunststoff besteht. Prinzipiell können verschiedene faserverstärkte Kunststoffe für das Verstärkungselement3 eingesetzt werden, ein kohlefaserverstärkter Kunststoff ist jedoch hinsichtlich des Verhältnisses aus Festigkeit und Dichte am besten geeignet. Alternativ kann auch ein glasfaserverstärkter Kunststoff eingesetzt werden. In sämtlichen Figuren ist ausschließlich die linke Seite der Karosserie1 dargestellt. Die rechte Seite derselben ist jedoch vorzugsweise identisch bzw. spiegelverkehrt ausgeführt. - Im vorliegenden Fall verläuft das Verstärkungselement
3 entlang einer A-Säule4 der Karosserie1 an der nach außen gewandten Seite derselben und bildet außerdem einen Teil eines Windlaufs bzw. Scheibenrahmens5 der Karosserie1 , nämlich im vorliegenden Fall die Abstützung für den Scheibenrahmen5 an der restlichen Karosserie1 . Die Anbringung des Verstärkungselements3 an der Karosserie1 erfolgt also im Bereich der A-Säule4 , wobei das Verstärkungselement3 vorzugsweise mit der Karosserie1 verklebt ist. Im Bereich des Scheibenrahmens5 ist eine Abdeckung des Verstärkungselements3 nach außen nicht zwingend erforderlich und daher im vorliegenden Fall nicht vorgesehen, wohingegen im Bereich des Türausschnitts2 die Karosserie1 mit einem eine Verkleidung6 bildenden Abdeckblech nach außen verkleidet wird. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind verdeckte Kanten mit Ausnahme derjenigen des Verstärkungselements3 nicht dargestellt. - In dem Schnitt gemäß
2 ist die Struktur der A-Säule4 , die Kontur des Abdeckblechs und des Verstärkungselements3 sowie ein sich zwischen der A-Säule4 der Karosserie1 und dem Verstärkungselement3 befindlicher Klebstoff7 zum oben beschriebenen Verkleben des Verstärkungselements3 mit der Karosserie1 zu erkennen. Das Verstärkungselement3 ist also so ausgeführt, dass es das Karosserieteil, in diesem Fall die A-Säule4 , umgreift. Durch die Anordnung des Verstärkungselements3 zwischen dem Karosserieteil und der durch das Abdeckblech gebildeten Verkleidung6 werden eventuell bereits bestehende Hohlräume zu einer Versteifung der Karosserie1 genutzt, so dass kein zusätzlicher Raumbedarf erforderlich ist. - Bei der Ausführungsform gemäß
3 ist das Verstärkungselement3 der A-Säule4 , einem sich unterhalb des Türausschnitts2 befindlichen Türschweller8 und einer sich an den Türschweller8 anschließenden, den Türausschnitt2 nach hinten begrenzenden B-Säule9 der Karosserie1 zugeordnet. In entsprechend gelagerten Fällen wäre es selbstverständlich auch möglich, das Verstärkungselement3 nur an dem Türschweller8 , nur an der B-Säule9 oder nur an dem Türschweller8 und der B-Säule9 anzubringen. Hierbei ist der Zustand dargestellt, an dem die Verkleidung6 noch nicht an der Karosserie1 angebracht ist. - In dem Schnitt gemäß
4 , der den zusammengebauten Zustand darstellt, ist zu erkennen, dass das Verstärkungselement3 nur an der Außenseite und nicht an der Innenseite des Türschwellers8 verläuft. - Eine weitere Ausführungsform des Verstärkungselements
3 zeigen die5 und6 . Hierbei ist das Verstärkungselement3 der A-Säule4 , dem Türschweller8 und der B-Säule9 zugeordnet und bildet, wie in der Ausführungsform gemäß der1 und2 , den Scheibenrahmen5 . Im Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß den3 und4 ist das Verstärkungselement3 jedoch nicht nur außerhalb, sondern auch oberhalb des Türschwellers8 angeordnet, wodurch sich eine größere Steifigkeit für die Karosserie1 ergibt. Auf die Verkleidung6 wird bei dieser Ausführungsform verzichtet. - Eine noch weitergehende Ausführungsform zeigen die
7 und8 , bei denen das Verstärkungselement3 nicht nur an der A-Säule4 , dem Türschweller8 und der B-Säule9 angeordnet ist und den Scheibenrahmen5 bildet, sondern auch einen Unterboden10 der Karosserie1 . Auf diese Weise ergibt sich eine noch höhere Steifigkeit der Karosserie1 . - Die Herstellung des Verstärkungselements
3 kann in an sich bekannter Weise die Erstellung eines Vorformlings durch ein Hohlkammerverfahren, vorzugsweise mittels Latex-Schlauchblastechnik oder Kernwickel-, Flecht- bzw. Webtechnik, umfassen. Die anschießende Fertigung des Verstärkungselements3 erfolgt üblicherweise mittels einer Harzinjektion, vorzugsweise im RTM(resin transfer moulding)-Verfahren. Das Verstärkungselement3 wird vorzugsweise im Rohbau an die zusammengebaute Karosserie1 angebracht und fixiert. Die flächige Anbindung des Verstärkungselements3 an die Karosserie1 erfolgt unter Verwendung des Klebstoffs7 , vorzugsweise eines Blähschaum-Strukturklebstoffs, in einem KTL-Ofen. Alternativ kann das Verstärkungselement3 auch in Sichtbauweise als Montageteil an die bereits lackierte Karosserie1 angebracht werden, wobei die Fixierung bei dieser Vorgehensweise erst in der Montagelinie erfolgt, und zwar insbesondere mittels eines Zweikomponenten-Strukturklebstoffs durch flächige Verklebung mit der Karosserie1 . - Bei sämtlichen Ausführungsformen sind verschiedene Varianten der Individualisierung des Fahrzeugs durch das Verstärkungselement
3 darstellbar, z. B. kann durch eine transluzente Ausführung des Türeinstieg-Seitenteils der Türeinstieg beleuchtet werden oder es können durch die Fasern Initialen oder andere persönliche Muster dargestellt werden. Für eine Beleuchtung sind insbesondere Glasfasern geeignet.
Claims (8)
- Karosserie für ein Cabriolet-Fahrzeug mit wenigstens einer Tür, wobei zumindest im Bereich eines Türausschnitts (
2 ) wenigstens ein Verstärkungselement (3 ) aus einem faserverstärkten Kunststoff mit der Karosserie (1 ) verklebt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verstärkungselement (3 ) an der Außenseite eines Karosserieteils (4 ,8 ,9 ) zwischen einer Verkleidung (6 ) und dem Karosserieteil (4 ,8 ,9 ) unter zumindest annähernd vollständiger Ausfüllung des dort befindlichen Hohlraums angeordnet ist. - Karosserie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verstärkungselement (
3 ) aus einem kohlefaserverstärkten Kunststoff besteht. - Karosserie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verstärkungselement (
3 ) an einer A-Säule (4 ) angebracht ist. - Karosserie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verstärkungselement (
3 ) an einer B-Säule (9 ) angebracht ist. - Karosserie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verstärkungselement (
3 ) an einem Türschweller (8 ) angebracht ist. - Karosserie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verstärkungselement (
3 ) einen Teil eines Scheibenrahmens (5 ) bildet. - Karosserie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verstärkungselement (
3 ) einen Fahrzeugboden (10 ) bildet. - Karosserie nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verstärkungselement (
3 ) das Karosserieteil (4 ,8 ,9 ) umgreift.
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