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Die
Erfindung betrifft einen Radhausrohbau für einen Rohbau
einer Fahrzeugkarosserie gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie einen Rohbau einer Fahrzeugkarosserie
mit mindestens einem derartigen Radhausrohbau gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
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Bei
der Herstellung von Fahrzeugen wird in einem ersten Schritt der
Rohbau der Karosserie gefertigt, bei dem die tragenden Bauteile
in der Regel durch Schweißen verbunden werden und der Struktur
der Karosserie die notwendige Stabilität verleihen. Nach
der Fertigstellung des in der Regel selbsttragenden Rohbaus werden
in einem Montageschritt Verkleidungselemente, wie beispielsweise
Radlaufverkleidung und Unterbodenverkleidung, an dem Rohbau angebracht.
Diese aus Kunststoff oder Metall bestehenden Montageteile dienen
der Abdeckung des Rohbaus. Die Radlaufverkleidung schirmt beispielsweise
den Radhausrohbau gegen Steine und ähnliche Objekte ab,
die während einer Fahrt des Fahrzeugs von einem in dem
Radhausrohbau aufgehängten Rad in das Radhaus geschleudert
werden können.
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In
der
DE 10 2008
047 044 A1 wird beispielsweise eine Radhausanordnung für
ein Fahrzeug mit einer innerhalb eines Radhausrohbaus angeordneten
Radlaufverkleidung beschrieben. Innerhalb der beschriebenen Radhausanordnung
befindet sich ein Rad, das an einer Radaufhängung festgesetzt
ist. Zwischen dem Rad und dem Radhausrohbau erstreckt sich die Radlaufverkleidung,
die über Stege mit dem Radhausrohbau verbunden ist. Durch
den Radhausrohbau und die Radlaufverkleidung ist ein Zwischenraum
begrenzt, in welchem eine Dämmung angeordnet ist, die den
Zwischenraum nahezu vollständig ausfüllt.
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Als
nachteilig bei einer solchen Ausgestaltung der Karosserie eines
Fahrzeugs kann angesehen werden, dass die Steifigkeit der Karosserie
nur durch den Rohbau erzeugt wird. Zur Erhöhung der Steifigkeit
der Karosserie muss bei dieser Art der Karosserie gegebenenfalls
die Materialstärke der Rohbauteile vergrößert
werden. Dies führt jedoch zu einer Erhöhung des
Gesamtgewichts der Karosserie.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Radhausrohbau für einen Rohbau
einer Fahrzeugkarosserie mit mindestens einem Innenbauteil und mindestens
einem Außenbauteil anzugeben, der bei einfacher und kostengünstiger
Konstruktion sowie geringem Gewicht eine ausreichende Steifigkeit
aufweist.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe durch Bereitstellung eines
Radhausrohbaus für einen Rohbau eines Fahrzeugs mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Um
einen Radhausrohbau für einen Rohbau einer Fahrzeugkarosserie
anzugeben, der bei einfacher und kostengünstiger Konstruktion
eine ausreichende Steifigkeit aufweist, bilden das mindestens eine
Innenbauteil und das mindestens eine Außenbauteil des Radhausrohbaus
eine mindestens einen Hohlraum aufweisende Tragstruktur. In vorteilhafter Weise
ist hierdurch eine konstruktiv einfache Verbesserung der Steifigkeit
einer Fahrzeugkarosserie realisierbar, über welche eine
verbesserte Einleitung der auftretenden Aufprallenergie in den Rohbau
der Fahrzeugkarosserie und eine gleichmäßigere
Verteilung dieser Aufprallenergie in den Rohbau erfolgen kann. Der
Radhausrohbau weist über die erfindungsgemäße
Tragstruktur eine hohe Steifigkeit auf, wodurch sich in vorteilhafter
Weise eine Erhöhung der Stabilität der Karosserie
ergibt. Über die Tragstruktur kann in baulich einfacher
und kostengünstiger Weise Aufprallenergie an den Rohbau
weitergeleitet werden. Die erfindungsgemäße Tragstruktur
verbessert die Steifigkeit des Rohbaus des Kraftfahrzeugs, insbesondere
im Bereich der A-Säule des Fahrzeugs. Die erfindungsgemäße
Tragstruktur ist in besonders vorteilhafter Weise sehr leicht und
verwindungssteif, kann aber trotz Leichtbauweise über die
Sandwichbauweise einen großen Teil von eventuell am Fahrzeug
angreifenden Kräften in den Rohbau des Fahrzeugs einleiten.
Beide Bauteile des Radhausrohbaus können beispielsweise
als dünne Bleche ausgeführt sein und dennoch eine
Tragstruktur mit hoher Steifigkeit bilden. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung ist die einfache Konstruktion des Radhausrohbaus,
da die Tragstruktur einfach am Rohbau der Fahrzeugkarosserie anbringbar
und somit auch einfach austauschbar ist. Hierdurch kann auf einfache
Weise sowohl der Austausch eines beschädigten Radhausrohbaus als
auch eine Nachrüstung bestehender Rohbausysteme erfolgen.
Indem der Radhausrohbau erfindungsgemäß zu der
Steifigkeit des Rohbaus der Fahrzeugkarosserie beiträgt,
können die Anforderungen an die Steifigkeit der Rohbauteile
verringert werden. Insbesondere können die Rohbauteile,
an denen der Radhausrohbau befestigt wird, mit einer geringeren
Materialstärke gefertigt werden. Auf diese Weise werden
sowohl die Materialkosten als auch die Herstellungskosten verringert.
Zudem kann dadurch auch das Gesamtgewicht der Karosserie verringert werden, wodurch
der Energiebedarf zum Betreiben des Fahrzeugs sinkt. Ferner kann
die Tragstruktur aus mindestens zwei Materialien bestehen. Hierdurch
wird es möglich einzelnen Bereichen der Tragstruktur die
für die dort herrschenden Bedingungen notwendigen Eigenschaften
zukommen zu lassen.
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Bevorzugt
ist der mindestens eine Hohlraum der Tragstruktur zur Aufnahme von
mindestens einer Fahrzeugkomponente vorgesehen. Vorzugsweise handelt
es sich bei der mindestens einen Fahrzeugkomponente um einen Verstärkungsträger
und/oder einen Kabelkanal und/oder einen Luftkanal einer Klimaanlage
und/oder einen Antrieb eines Scheibenwischers. In vorteilhafter
Weise wird durch den Hohlraum zusätzlicher Stauraum zur
Aufnahme notwendiger Fahrzeugkomponenten geschaffen. Hierdurch ergibt
sich ein Packagevorteil, der bei den heutigen beengten Platzverhältnissen
in Fahrzeugen von besonderer Bedeutung ist.
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In
einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Radhausrohbaus
stellen das mindestens eine Innenbauteil und/oder das mindestens
eine Außenbauteil ein Rohbaustruktur-Montageteil dar. Als
Rohbaustruktur-Montageteil wird im Sinne dieser Erfindung ein Bauteil
bezeichnet, das an dem Rohbau lösbar befestigt ist und
den Rohbau insbesondere bezüglich auf die Rohbaustruktur
wirkenden Kräfte unterstützen kann. Als Rohbaustruktur
wird im Sinne dieser Erfindung der Rohbau einer Karosserie mit den
damit verbundenen zumindest teilweise die Steifigkeit des Rohbaus
unterstützenden Montageteilen verstanden. Durch die Integration
des Innenbauteils und/oder des Außenbauteils des Radhausrohbaus
in die Rohbaustruktur kann durch den Radhausrohbau zumindest ein
Teil der Festigkeit der Karosserie geliefert werden.
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Bevorzugt
ist das Außenbauteil des Radhausrohbaus als Radlaufverkleidung
und/oder das Innenbauteil des Radhausrohbaus als Schließteil ausgebildet.
In vorteilhafter Weise wird hierbei die Radlaufverkleidung in die
Erzielung der Steifigkeit beziehungsweise der Festigkeit der Karosserie
mit einbezogen. Durch die Integration der Radlaufverkleidung in
den Radhausrohbau kann durch die Radlaufverkleidung zumindest ein
Teil der Festigkeit der Fahrzeugkarosserie geliefert werden. In
vorteilhafter Weise kann somit der Raum hinter der Radlaufverkleidung
zur Unterbringung von Fahrzeugkomponenten, wie beispielsweise einem
Verstärkungsträger und/oder einem Kabelkanal und/oder
einem Luftkanal einer Klimaanlage genutzt werden.
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In
einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Radhausrohbaus
ist die Tragstruktur derart in dem Rohbau der Fahrzeugkarosserie
verankert, dass diese bei einem Aufprall nicht absorbierte Aufprallenergie
in die Fahrzeugkarosserie weiterleitet. In vorteilhafter Weise wird
durch die Verankerung der Tragstruktur in dem Rohbau eine Verbesserung
der Krafteinleitung in die Fahrzeugkarosserie erzielt. Vorzugsweise
ist die Tragstruktur so in dem Rohbau verankert, dass der Rohbau
und somit die Karosserie die weitergeleitete Aufprallenergie möglichst
großflächig aufnehmen kann.
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Vorzugsweise
ist die Tragstruktur in der A-Säule und/oder in einem Längsträger
des Rohbaus der Fahrzeugkarosserie verankert. Die erfindungsgemäße
Ausgestaltung ermöglicht auf einfache Weise eine biegesteife
Konstruktion der Tragstruktur und somit des Rohbaus der Fahrzeugkarosserie.
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In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ein Montageablauf
des Radhausrohbaus vorgesehen, der zunächst die Montage
des Innenbauteils, danach die Montage der mindestens einen Fahrzeugkomponente
und anschließend die Montage des Außenbauteils
umfasst. Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise eine einfache
Herstellung und eine einfache Montage der Tragstruktur beziehungsweise
des Radhausrohbaus.
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Vorzugsweise
ist ein Rohbau einer Fahrzeugkarosserie vorgesehen, der mindestens
einen erfindungsgemäßen Radhausrohbau nach einem
der Ansprüche 1 bis 9 aufweist.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Rohbaus einer Fahrzeugkarosserie mit einem erfindungsgemäßen
Radhausrohbau, der ein Innenbauteil und ein Außenbauteil
aufweist, welche eine einen Hohlraum aufweisende Tragstruktur bilden,
und
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2 einen
Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Radhausrohbau,
dessen Bauteile an einer A-Säule und an einem Längsträger
der Fahrzeugkarosserie verankert sind.
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1 zeigt
eine Seitenansicht auf einen ausschnittsweise dargestellten Rohbau 12 für
eine Fahrzeugkarosserie, insbesondere eines Personenkraftfahrzeugs.
Hierbei sind in 1 vom Rohbau 12 zumindest
eine A-Säule 24, ein Radhausrohbau 10, eine
B-Säule 30, ein Schweller 32 und zwei
Längsträger 26, 28 dargestellt.
Der Radhausrohbau 10 dient der Aufnahme eines hier nicht
dargestellten Rades des Fahrzeugs, das an einer Radaufhängung
festgesetzt ist, wobei selbstverständlich pro Rad des Fahrzeugs
ein Radhausrohbau 10 vorgesehen ist. Der Radhausrohbau 10 umfasst
ein Innenbauteil 14 und ein Außenbauteil 16,
wobei das Innenbauteil 14 einer Fahrgastzelle 34 und
das Außenbauteil 16 dem Rad des Fahrzeugs zugewandt
ist.
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Um
einen Radhausrohbau 10 für einen Rohbau 12 einer
Fahrzeugkarosserie mit mindestens einem Innenbauteil 14 und
mindestens einem Außenbauteil 16 anzugeben, der
bei einfacher und kostengünstiger Konstruktion sowie geringem
Gewicht eine ausreichende Steifigkeit aufweist, bilden das mindestens
eine Innenbauteil 14 und das mindestens eine Außenbauteil 16 eine
mindestens einen Hohlraum 18 aufweisende Tragstruktur 20. 2 zeigt
einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen
Radhausrohbau 10.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Innenbauteil 14 als
Schließteil und das Außenbauteil 16 als
Radlaufverkleidung ausgebildet.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Tragstruktur 20 beziehungsweise
der Radhausrohbau 10 derart in dem Rohbau 12 der
Fahrzeugkarosserie verankert, dass diese bzw. dieser bei einem Aufprall
nicht absorbierte Aufprallenergie in den Rohbau 12 bzw.
in die Fahrzeugkarosserie weiterleitet. Besonders bevorzugt ist
die Tragstruktur 20 in der A-Säule 24 und/oder
in einem Längsträger 26 des Rohbaus 12 der
Fahrzeugkarosserie verankert. Die Tragstruktur 20 beziehungsweise
der Radhausrohbau 10 kann auf einfache, vorzugsweise großflächige und
somit zuverlässige Weise zum Beispiel über eine Schweißverbindung
im Rohbau 12 der Fahrzeugkarosserie verankert werden.
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Vorzugsweise
ist der mindestens eine Hohlraum 18 der Tragstruktur 20 zur
Aufnahme von mindestens einer Fahrzeugkomponente 22 vorgesehen. Bei
der Fahrzeugkomponente 22 kann es sich um alle einem Fachmann
als sinnvoll erscheinende Komponenten, wie beispielsweise einen
Verstärkungsträger und/oder einen Kabelkanal und/oder
einen Luftführungskanal einer Klimaanlage und/oder einen
Antrieb eines Scheibenwischers handeln. Der Verstärkungsträger
kann hierbei zur Erhöhung der Steifigkeit des Radhausrohbaus 10 bzw.
des Rohbaus 12 der Fahrzeugkarosserie als Querträger
ausgeführt werden und mit dem Innenbauteil 14 und/oder
dem Außenbauteil 16 der Tragstruktur 20 vorzugsweise über
eine hier nicht dargestellte Schraubverbindung verbunden werden.
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Bevorzugt
ist das mindestens eine Innenbauteil 14 und/oder das mindestens
eine Außenbauteil 16 als Rohbaustruktur-Montageteil
dargestellt.
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In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ein Montageablauf
des Radhausrohbaus 10 vorgesehen, der zunächst
die Montage des Innenbauteils 14, danach die Montage der
mindestens einen Fahrzeugkomponente 22 und anschließend
die Montage des Außenbauteils 16 umfasst. Auf
diese Weise werden die Montagezeiten und somit auch die Herstellungskosten
des Radhausrohbaus 10 verringert.
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Ferner
kann die Tragstruktur aus mindestens zwei Materialien bestehen.
Hierdurch wird es möglich einzelnen Bereichen der Tragstruktur
die für die dort herrschenden Bedingungen notwendigen Eigenschaften
zukommen zu lassen. So kann beispielsweise das als Radlaufverkleidung
ausgeführte Außenbauteil 16 aus einem
Material gefertigt werden, das sowohl die Anforderungen bezüglich
Steifigkeit als auch die Anforderungen bezüglich einer
Abschirmung gegen Steine und ähnliche Objekte erfüllt,
die während einer Fahrt des Fahrzeugs von dem in dem Radhausrohbau
aufgehängten Rad in das Radhaus geschleudert werden.
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Ein
derartiger Radhausrohbau 10 lässt sich in einer
Vielzahl verschiedener Fahrzeuge einsetzen, so kann die erfindungsgemäße
Tragstruktur 20 nicht nur in klassischen Personenkraftfahrzeugen,
sondern beispielsweise auch in Omnibussen oder Lastkraftwagen eingesetzt
werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Radhausrohbau
- 12
- Rohbau
- 14
- Innenbauteil
- 16
- Außenbauteil
- 18
- Hohlraum
- 20
- Tragstruktur
- 22
- Fahrzeugkomponente
- 24
- A-Säule
- 26
- Längsträger
- 28
- Längsträger
- 30
- B-Säule
- 32
- Schweller
- 34
- Fahrgastzelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102008047044
A1 [0003]