DE102008010574A1 - Wasseranschluss- bzw. Sicherungssystem für Hydranten - Google Patents
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- E03B9/02—Hydrants; Arrangements of valves therein; Keys for hydrants
- E03B9/16—Devices for retaining foreign matter, e.g. sand
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Wasseranschlusssystem für einen Hydranten (1), mit einem als Hydrantenunterteil ausgebildeten Hydrantenanschlusselement (6, 26, 30) für den Anschluss des Hydranten an eine Wasserversorgungsleitung (20), wobei das Hydrantenanschlusselement (6, 26, 30) einen Anschlus für die Wasserversorgungsleitung (20) und mindestens einen Hausanschluss (16, 28, 32) aufweist. Sie betrifft ferner ein Sicherungssystem an einem Hydranten (1), das eine Rückflusssicherung (8) umfasst und einen Hausanschluss (16, 28, 32) aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Wasseranschlusssystem bzw. ein Sicherungssystem für Hydranten. Insbesondere betrifft sie Anschlusssysteme für Hydranten, die bisher am Ende von Sackleitungen bzw. Stichleitungen gesetzt worden sind.
- In diversen Dokumenten aus dem Stand der Technik wird das Problem der Terrorsicherheit von Hydranten behandelt, so zum Beispiel in den folgenden:
DE 10 2006 006 339 B3 ;EP 1 010 821 A1 ;US 6,868,860 B2 ;US 7,174,911 B2 ;US 7,240,688 B2 ;DE 199 33 453 A1 ;EP 1 010 824 A1 ;EP 1 010 823 A1 undEP 1 010 822 A1 . - Der Stand der Technik versucht mit Lösungen, die weitgehend an der Oberseite eines Hydranten ansetzen, zu verhindern, dass Substanzen (Gifte, Krankheitserreger) in das Trinkwassernetz eingespeist werden können. Die Verwendeten Methoden sind oft nur begrenzt wirksam, denn generell ist jedes Bauteil eines Hydranten, das von außen zugänglich ist, auch manipulierbar oder überbrückbar. So kann beispielsweise das Standrohr eines Überflurhydranten angebohrt werden, und ein Rückschlagventil in der Klaue eines Unterflurhydranten kann mit einer Akkubohrmaschine und einem Hartmetallbohrer durchbohrt werden. Ein Problem der bisher angebotenen Lösungen liegt insbesondere darin, dass die Entleerungsfunktion des Hydranten vorhanden sein muss, d. h. nach dem Schließen des Hydranten muss der Hydrant von oben Luft ansaugen können, damit das Wasser durch eine unten angeordnete Entleerungsöffnung abfließen kann. Absperrungen am Oberteil des Hydranten, die dieses Problem angehen, können – wie oben schon erwähnt – manipuliert werden, und Rückflusssicherungen im Zuleitungsbereich sind zwar nicht von außen manipulierbar, erzeugen aber Totwassergebiete, die hygienisch problematisch sind.
- Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Wasseranschluss bzw. die Absicherung für Hydranten derart zu optimieren, dass die oben genannten Probleme zumindest teilweise überwunden werden können. Insbesondere soll eine Manipulationssicherheit bei geeigneten hygienischen Bedingungen zur Verfügung gestellt werden.
- Diese Aufgabe wird gemäß einem Aspekt der Erfindung durch ein Wasseranschlusssystem gemäß dem Anspruch 1 und gemäß einem weiteren Aspekt durch ein Sicherungssystem an einem Hydranten gemäß dem Anspruch 5 gelöst. Die Unteransprüche definieren bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
- Das Wasseranschlusssystem gemäß der vorliegenden Erfindung weist ein als Hydrantenunterteil ausgebildetes Hydrantenanschlusselement für den Anschluss des Hydranten an eine Wasserversorgungsleitung auf, wobei das Hydrantenanschlusselement wiederum einen Anschluss für die Wasserversorgungsleitung und mindestens einen Hausanschluss aufweist. Die Bereitstellung des Hausanschlusses, mit dem eine Hausversorgungsleitung verbunden werden kann, erweitert einerseits den Funktionsumfang des Hydrantenanschlusselements, andererseits wird für einen ausreichenden Durchfluss gesorgt, wenn die Hausanschlussleitung in Betrieb genommen wird. Dadurch werden Totwassergebiete vermieden, und somit wird auch den hygienischen Anforderungen Genüge getan. Die Bereitstellung des Hausanschlusses liefert also sowohl funktionelle als auch hygienische Vorteile.
- Gemäß einer Ausführungsform hat das Hydrantenanschlusselement einen oberen Anschluss für den Hydranten, und der Hausanschluss bzw. die Hausanschlüsse gehen seitlich ab.
- Das erfindungsgemäße Sicherungssystem für einen Hydranten umfasst eine Rückflusssicherung, die verhindert, dass Substanzen vom Hydranten her in eine Wasser versorgungsleitung für den Hydranten eintreten können. Die Rückflusssicherung ist dabei in der Wasserversorgung vor einem Hydrantenanschlusselement angeordnet, welches den Hydranten mit der Wasserversorgungsleitung verbindet. Dieses Hydrantenanschlusselement wird oft auch als Hydrantenunterteil bezeichnet; es weist erfindungsgemäß mindestens einen Hausanschluss auf. Auch das erfindungsgemäße Sicherungssystem erhält seine Vorteilhaftigkeit insbesondere aus der Bereitstellung des Hausanschlusses. Dieser Hausanschluss sorgt nämlich – wenn er verbunden wird und eine Anzahl von Häusern versorgt (ein bis drei Häuser genügen) – für einen ausreichenden Durchfluss des Hydrantenunterteils. Dieser ausreichende Durchfluss macht es wiederum möglich, die Rückflusssicherung zwischen dem Hydrantenanschlusselement und der Wasserversorgungsleitung anzuordnen, ohne dass ein Totwassergebiet entsteht. Die Anordnung der Rückflusssicherung an dieser Stelle garantiert aber eine Manipulationssicherheit, weil eine Manipulation der im Tiefbau verlegten Elemente nicht zu befürchten ist. Damit lässt sich das Trinkwassernetz erfindungsgemäß vor Manipulationen wie den Einbringen von Gift oder Krankheitserregern schützen (Terrorgefahr).
- Das erfindungsgemäße Sicherungssystem kann ein Wasseranschlusssystem aufweisen, wie es oben in verschiedenen Ausführungsformen besprochen worden ist. Das Hydrantenanschlusselement kann ein Hydranten-Fußkrümmer mit Hydrantenanschlussflansch sein. Bei einer weiteren möglichen Ausführung ist das Hydrantenanschlusselement ein Hydranten-Fußkrümmer mit Hydrantenanschluss-Verbindungsteil, insbesondere Steck- oder Bajonettverbindungsteil.
- Es besteht die Möglichkeit, als Rückflusssicherung ein in Grundstellung geschlossenes Rückschlagventil zu verwenden, und die Rückflusssicherung bzw. das Rückschlagventil kann als separates Bauelement vor dem Wassereinlass des Hydrantenanschlusselements gesetzt werden.
- Für die Verbindung mit dem Wassereinlass des Hydrantenanschlusselements stehen erfindungsgemäß mehrere Optionen zur Verfügung. Hier kann eine Flanschverbindung oder aber eine Steck- oder Bajonettverbindung gewählt werden. Im letzteren Fall ist es von Vorteil, wenn die Rückflusssicherung bzw. das Rückschlagventil an ihrem vom Wassereinlass des Hydrantenanschlusselements abgewandten Stirnende wiederum eine Steck- oder Bajonettverbindung aufweist, damit in dieser Weise wieder ein Anschluss ans Wassernetz erfolgen kann.
- Die Erfindung wird im Weiteren anhand verschiedener Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die Erfindung kann alle hierin beschriebenen Merkmale einzeln sowie in jedweder sinnvollen Kombination umfassen. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 einen Hydranten mit einem erfindungsgemäßen Wasseranschluss- und Sicherungssystem; -
2 eine Ausführungsvariante für ein Hydrantenunterteil; und -
3 eine weitere Ausführungsvariante für ein Hydrantenunterteil. - In der
1 ist ein Hydrant mit dem Bezugszeichen1 angedeutet. Über eine Öffnungsstange2 kann der Hydrant geöffnet werden, indem der Dichtverschluss4 aus seinem Sitz herausbewegt wird. Dann kann Wasser aus dem Hydrantenunterteil6 nach oben in den Hydranten1 einströmen und entnommen werden. - Das Hydrantenunterteil
6 ist mit dem Hydranten verflanscht, und an seinem rechts dargestellten Abgang ist – ebenfalls über einen Flansch – das Rückschlagventil8 angeordnet, bei dem die Feder14 in ihrer Grundstellung die Kugel12 nach rechts drückt und dabei die Eintrittsöffnung10 verschließt. Erst wenn die Abströmung ermöglicht wird, also beispielsweise beim öffnen des Hydranten1 , wird Wasser aus der hier nur durch einen Pfeil20 angedeuteten Wasserversorgungsleitung mit Druck gegen die Kugel12 strömen, die Kugel12 wird an der Feder14 zurück gedrückt und das Wasser kann durch das Rückschlagventil8 und weiter in das Hydrantenunterteil6 sowie zum Verbraucher strömen. - Das Rückschlagventil
8 dient bei dieser Ausführungsform auch als Sicherung gegen das Einbringen von Fremdstoffen in das Trinkwassernetz, weil sie im drucklosen Zu stand verhindert, dass Wasser aus dem Hydranten1 , dem Hydrantenunterteil6 oder dem Inneren des Rückschlagventils8 in die Wasserversorgungsleitung20 zurück strömt. - Ein großer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt gerade in dieser Anordnung des Rückschlagventils
8 . Das Ventil8 liegt im Tiefbau unter der Straßenoberfläche und ist damit für Manipulationen nicht erreichbar. Selbst wenn also bei einem terroristischen Anschlag versucht würde, das Wasser im Hydranten mit Gift oder Krankheitserregern zu versehen, könnte dieses Wasser nicht in die Wasserversorgung (20 = Trinkwasser) eintreten, weil das Rückschlagventil8 dies verhindert. Jedwede Manipulationen am Hydranten1 bleiben deshalb ohne Wirkung auf das Wasser in der Wasserversorgungsleitung20 . Auch im Strömungszustand, wenn Wasser durch das Rückschlagventil8 und das Hydrantenunterteil6 zu einem Verbraucher hinströmt (z. B. Hydrant1 ) können Substanzen nicht ins Trinkwasser gelangen, weil die Strömung gerade andersherum läuft. - Gerade bei Hydranten, die am Ende von Stichleitungen oder Sackleitungen lagen, war eine Anordnung des Rückschlagventils gemäß
1 eigentlich nicht möglich. Im Hydrantenunterteil6 hätte sich nämlich ein Totwassergebiet gebildet, in welchem Keime entstehen können, so dass die hygienischen Anforderungen nicht mehr erfüllt werden. Die vorliegende Erfindung hat dieses Problem durch das Bereitstellen eines Hausanschlusses16 am Hydrantenunterteil6 gelöst, und der in1 dargestellte Pfeil18 zeigt, dass Wasser aus dem Hydrantenunterteil6 durch den Hausanschluss16 hinausströmen kann. - Wenn ein oder mehrere solche Hausanschlüsse
16 am Hydrantenunterteil6 vorgesehen werden, wird immer eine ausreichende Strömung in dem Hydrantenunterteil vorherrschen, so dass sich kein Totwassergebiet bilden kann und die genannten hygienischen Probleme (Keimbildung) nicht auftreten. - Die
2 und3 zeigen jeweils etwas abgewandelte Ausführungsformen. In der2 ist als Hydrantenunterteil (Hydrantenanschlusselement) ein so genannter Fußkrümmer26 dargestellt, der an seinen horizontalen, rechten Abgang ein angeflanschtes Rückschlagventil8 aufweist. Die Leitung krümmt sich dann nach oben bis in das Flanschstück22 , an welchem dann in vertikaler Anordnung der Hydrant angeflanscht wird. Auch hier geht ein Hausanschluss28 horizontal an der linken Seite ab, wobei auch ein weiterer Hausanschluss27 dargestellt ist und in die Zeichnungsebene hinein nach hinten abgeht. - Eine Version des erfindungsgemäßen Systems mit Bajonettanschlüssen ist in der
3 gezeigt. Dort hat der Fußkrümmer30 an seinem oberen vertikalen Anschluss ein Bajonettverbindungsstück24 und an seinem rechten horizontalen Anschluss ein Bajonettverbindungsstück34 . Der Fußkrümmer30 weist auch die Hausanschlüsse32 und33 auf. An der rechten Seite ist ein Rückschlagventil36 gezeigt, dass ebenfalls einen Bajonettanschluss38 aufweist, der mit dem Bajonettanschluss34 des Fußkrümmers30 verbunden ist. Um die weitere Verbindung in gleicher Weise mit dem Trinkwassernetz sicherstellen zu können, hat das Rückschlagventil36 noch einen rechten stirnseitigen Aufsatz, der wiederum ein Bajonettanschlusselement40 bildet. Unabhängig von der unterschiedlichen Ausgestaltung arbeiten die Ausführungsformen der2 und3 erfindungsgemäß in gleicher Weise wie die Ausführungsform der1 . - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1010823 A1 [0002]
- - EP 1010822 A1 [0002]
Claims (11)
- Wasseranschlusssystem für einen Hydranten (
1 ), mit einem als Hydrantenunterteil ausgebildeten Hydrantenanschlusselement (6 ,26 ,30 ) für den Anschluss des Hydranten an eine Wasserversorgungsleitung (20 ), dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrantenanschlusselement (6 ,26 ,30 ) einen Anschluss für die Wasserversorgungsleitung (20 ) und mindestens einen Hausanschluss (16 ,28 ,32 ) aufweist. - Wasseranschlusssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrantenanschlusselement (
6 ,26 ,30 ) einen oberen Anschluss für den Hydranten (1 ) hat und der Hausanschluss (16 ,28 ,32 ) bzw. die Hausanschlüsse seitlich abgehen. - Sicherungssystem für einen Hydranten (
1 ), das eine Rückflusssicherung (8 ) umfasst, die verhindert, dass Substanzen vom Hydranten (1 ) her in eine Wasserversorgungsleitung (20 ) für den Hydranten (1 ) eintreten können, dadurch gekennzeichnet, dass – die Rückflusssicherung (8 ) in der Wasserversorgung vor einem Hydrantenanschlusselement (6 ,26 ,30 ) angeordnet ist, das den Hydranten (1 ) mit der Wasserversorgungsleitung (20 ) verbindet, und dass – das Hydrantenanschlusselement (6 ,26 ,30 ) mindestens einen Hausanschluss (16 ,28 ,32 ) aufweist. - Sicherungssystem nach Anspruch 3 mit einem Wasseranschlusssystem gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2.
- Sicherungssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrantenanschlusselement ein Hydranten-Fußkrümmer (
26 ) mit Hydrantenanschlussflansch (22 ) ist. - Sicherungssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrantenanschlusselement ein Hydranten-Fußkrümmer (
26 ) mit Hydrantenanschluss-Verbindungsteil, insbesondere Steck- oder Bajonettverbindungsteil (24 ) ist. - Sicherungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückflusssicherung ein in Grundstellung geschlossenes Rückschlagventil (
8 ) ist. - Sicherungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückflusssicherung bzw. das Rückschlagventil (
8 ) als ein separates Bauelement vor den Wassereinlass des Hydrantenanschlusselements (6 ,26 ,30 ) gesetzt ist. - Sicherungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückflusssicherung bzw. das Rückschlagventil (
8 ) als separates Bauelement an dem Wassereinlass des Hydrantenanschlusselements (6 ,26 ,30 ) angeflanscht ist. - Sicherungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückflusssicherung bzw. das Rückschlagventil (
36 ) als ein separates Bauelement mittels einer Steck- oder Bajonettverbindung (34 ,38 ) an dem Wassereinlass des Hydrantenanschlusselements (6 ,26 ,30 ) befestigt ist. - Sicherungssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückflusssicherung bzw. das Rückschlagventil (
36 ) an ihrem vom Wassereinlass des Hydrantenanschlusselements (6 ,26 ,30 ) abgewandten Stirnende eine Steck- oder Bajonettverbindung (40 ) aufweist.
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