-
Die
Erfindung betrifft eine Resonatoranordnung für Messungen an einer Probe
in einem konstanten Magnetfeld mittels magnetischer Resonanz, mit
einem eine Längsachse
definierenden Resonatorteil, der in Axialrichtung einen Hohlraum
für eine Anregung
von Elektronenresonanz in der Probe enthält, und mit einem in Axialrichtung
an den Resonatorteil angeschlossenen Koppelteil, wobei der Resonatorteil
einen in Richtung der Längsachse
gestuften, mindestens an seiner Innenoberfläche elektrisch leitfähigen Durchgang
enthält,
von dem ein erster, mittlerer Abschnitt den Hohlraum bildet und
ein zweiter bzw. ein dritter an axial gegenüberliegende Seiten des Hohlraums
angrenzender Abschnitt jeweils derart dimensioniert sind, dass in
dem zweiten und in dem dritten Abschnitt ein in dem Hohlraum resonanter
Grundmodus nicht ausbreitungsfähig
ist.
-
Eine
Resonatoranordnung der vorstehend genannten Art ist aus der
DE 30 29 754 C2 bekannt.
-
Bei
Messungen an Proben mittels magnetischer Resonanz wird ein hochfrequentes
Magnetfeld benötigt,
das zusammen mit dem konstanten Magnetfeld magnetische Resonanzvorgänge in der
Probe auslöst.
Um am Probenort ein möglichst
intensives hochfrequentes Magnetfeld zu erzeugen, sind verschiedenste
Resonatoranordnungen bekannt geworden.
-
Für Messungen
mittels Kernresonanz liegt die Frequenz des Magnetfeldes üblicherweise
im Hochfrequenzbereich von einigen 100 MHz. Dann sind die Resonatoranordnungen
meist als Spulenanordnungen ausgebildet. Bei Messungen mittels Elektronenresonanz
hingegen liegt die Frequenz des Magnetfeldes wegen des im Vergleich
zu Kernen sehr viel höheren
gyromagnetischen Verhältnisses
von Elektronen im Bereich von 10 GHz bis zu einigen 100 GHz. In
diesem Falle sind die Resonatoranordnungen üblicherweise als Hohlraumresonatoren
ausgebildet.
-
Die
eingangs erwähnte
DE 30 29 754 C2 beschreibt
einen Probenkopf für
Messungen paramagnetischer Elektronenresonanz. Der Probenkopf weist einen
Hohlraumresonator auf, der in einem zylindrischen Rohrabschnitt
zwischen einem Kolben und einem durch ein Koppelglied verschlossenes
Ende des Rohrs gebildet wird. Durch den Kolben führt eine axiale Bohrung zum
Einführen
einer Probe und durch das gegenüberliegende
Koppelglied ein außeraxialer Hohlleiterabschnitt.
Der in dem Hohlraum ausbreitungsfähige Schwingungsmodus, der
zum Anregen der Elektronenresonanz in der Probe verwendet wird, ist
weder in dem Hohlleiterabschnitt noch in der Bohrung für die Probe
ausbreitungsfähig.
Der bekannte Probenkopf ist für
die gleichzeitige Anregung einer Kernresonanz in der Probe nicht
vorgesehen noch geeignet.
-
Bei
Hohlraumresonatoren spielen die Ankopplung des Mikrowellensignals
und die Probenaufnahme eine wesentliche Rolle. Für die Ankopplung des Mikrowellensignals
wird meist eine Iriskopplung verwendet oder eine Ankopplung mittels
einer Antenne. Bei sehr hohen Mikrowellenfrequenzen im Bereich von
einigen 100 GHz ergeben sich jedoch Probleme wegen der dann sehr
geringen Abmessungen der Bauelemente, die sich an der Wellenlänge orientieren,
die bei 300 GHz nur 1 mm beträgt.
-
In
diesem Zusammenhang ist aus einer Arbeit von Denysenkov et al. eine
ENDOR(Electron Nuclear Double Resonance)-Resonatoranordnung bekannt
geworden, mit der gleichzeitig Elektronenresonanz (ESR) bei einer
Frequenz von 260 GHz und Kernresonanz (NMR) bei einer Frequenz von
400 MHz in einer Probe angeregt wird, die sich in einem konstanten
Magnetfeld von 9,4 T Feldstärke
befindet. Die bekannte Resonatoranordnung verwendet einen zylindrischen
Hohlraumresonator für
das ESR-Mikrowellenfeld,
der durch helikoidales Aufwickeln eines Bandmaterials gebildet ist.
Die dadurch gebildete Helix dient zugleich als Hochfrequenz-Spule
für das
Einstrahlen des NMR-Hochfrequenzfeldes. In den Hohlraum tauchen
axial seitlich zwei metallisch beschichtete, zylindrische Kurzschlussschieber
ein, von denen einer oder beide zur Frequenzabstimmung axial verschiebbar
ist/sind. Das ESR-Mikrowellenfeld wird durch eine in der Mitte der
Helix befindliche Koppeliris seitlich von einem Hohlleiter eingekoppelt.
Eine flüssige
Probe befindet sich in einer Quarzkapillare, die entlang der Achse
im Hohlraum, d. h. zwischen den Kurzschlussschiebern, angeordnet
ist.
-
Bei
dieser bekannten Anordnung ist die Kopplung des Mikrowellenfeldes
diffizil, und das Einsetzen einer Probe in den Hohlraum erfordert
zunächst,
dass einer der Kurzschlussschieber entfernt wird, wenn nicht in
einem der Kurzschlussschieber eine zentrische Durchgangsöffnung vorgesehen wird.
-
Aus
der
DE 10 2005
039 087 B3 ist ein Probenkopf für Kernresonanzmessungen bekannt.
Der Probenkopf ist für
MAS-Experimente geeignet, bei denen die Probe um eine Achse rotiert,
die zur Hauptfeldrichtung um den so genannten ”magischen Winkel” von 54,7° geneigt
ist. Das Hochfrequenzfeld wird auf die Probe mittels eines dielektrischen
Resonators eingestrahlt, der als Hohlzylinder um die Probe herum
angeordnet ist. Zum Anregen einer zweiten Kernart ist der Probenkopf
ferner mit einer Solenoidspule versehen, die innerhalb des dielektrischen
Resonators ebenfalls um die Probe herum angeordnet ist. Die Anregung
einer Elekronenresonanz ist nicht vorgesehen.
-
Die
DE 198 34 939 A1 beschreibt
ein Mikrospektrometer für
die ESR-Spektroskopie, bei dem die Frequenzabstimmung eines H
102-Resonators durch Eindrehen einer dielektrischen
Schraube in den Resonator vorgenommen wird.
-
In
der
US 4 633 180 A ist
ein Hohlraumresonator offenbart, der als so genannter Split-Ring-Resonator ausgebildet
ist, also beispielsweise mit zwei halbzylindrischen Schalen, die
zu einer Längsachse spiegelsymmetrisch
angeordnet und in Umfangsrichtung um einen Spalt beanstandet sind.
-
Die
US 2007/0 007 961
A1 beschreibt ein Spektrometer, bei dem eine Kernresonanz
oder eine Elektronenresonanz angeregt wird, indem man ein entsprechendes
Hochfrequenz-Magnetfeld mittels einer Antenne auf die zu untersuchende
Probe einstrahlt.
-
In
der
US 3 372 331 A ein
gyromagnetisches Spektrometer offenbart, das eine Helix als Sende- und
Empfangsspule für
ESR-Signale verwendet. Die Helix wird aus einer Koaxialleitung gespeist,
wobei der Übergang
von der Koaxialleitung zu der Helix als dielektrischer Kegel ausgebildet
ist.
-
Die
CH 402 464 A beschreibt
einen Hohlraumresonator für
ESR-Messungen, bei dem bestimmte Teile des Resonatorgehäuses aus
einem Material mit höherem
spezifischem Widerstand bestehen als die übrigen Teile und bei dem die
Innenseite des Gehäuses
mit einer Schicht aus diamagnetischem Material überzogen ist.
-
In
einem Aufsatz von Hessinger D. et al., Journal of Magnetic Resonance,
147, S. 217–225(2000)
ist schließlich
ein Puls-ESR-Spektrometer für
MAS-Messungen beschrieben, das als Resonator einen dielektrischen
Ring aus Saphir verwendet.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Resonatoranordnung der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass Messungen magnetischer
Resonanz verbessert werden. Insbesondere sollen derartige Messungen
bei sehr hohen Frequenzen erleichtert werden. Weiterhin sollen Messungen
ermöglicht
werden, die bei hohen Frequenzen Doppelresonanzen erfassen, also
Messungen mit dynamischer Polarisation (DNP) oder Elektronen-Kern-Doppelresonanzen
(ENDOR).
-
Bei
einer Resonatoranordnung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass Mittel zum zusätzlichen
Anregen einer Kernresonanz in der Probe vorgesehen sind, wobei die
Mittel als um den Resonatorteil herum gewickelte Spule ausgebildet
sind, dass der Resonatorteil einen torusförmigen Körper aus einem elektrisch leitfähigen Material
aufweist, in dem der gestufte Durchgang ausgebildet ist, und dass
der torusförmige
Körper
mit mindestens einem axialen Schlitz versehen ist.
-
Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen
gelöst.
-
Die
Erfindung gestattet es nämlich,
auch bei sehr hohen Frequenzen einen resonanten Grundmodus in einem
Hohlraum zuverlässig
anzuregen und auf diese Weise einen Resonator mit extrem hoher Güte darzustellen,
in dem die Feldverteilung nahezu ungestört ist. Dabei ist der Hohlraum
von zwei gegenüberliegenden
Seiten her zugänglich,
so dass von der einen Seite eine Kopplung möglich ist, die mit einfach
handhabbaren Elementen arbeitet, und von der anderen Seite eine
Probe eingeführt
und gewechselt werden kann, ohne dass dazu Bauelemente zuvor entfernt
werden müssen.
-
Die
Erfindung hat ferner den Vorteil, dass sich die durch das von außen eingestrahlte
Hochfrequenzfeld in der Oberfläche
des Körpers
verursachten Ströme
nicht schädlich
auswirken, weil der axiale Schlitz eine Split-Ring-Struktur bildet.
-
Obwohl
die Gestalt des Hohlraums im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht
eingeschränkt ist,
wird vorzugsweise ein Hohlraum eingesetzt, der zylindrisch ist, wobei
die Längsachse
des Hohlraums mit der Längsachse
des Resonatorteils zusammenfällt.
-
Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass auf eine bewährte Resonatorstruktur zurückgegriffen werden
kann.
-
Bevorzugt
ist, wenn der dritte Durchgangsabschnitt auf der vom Koppelteil
abgewandten Seite an den Hohlraum angrenzt und einen Probenhalter aufweist.
-
Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass eine besonders gute Zugänglichkeit des Hohlraums für die Probe
gegeben ist und die Probe auch ohne weiteres ausgewechselt werden
kann.
-
Bei
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung grenzt der zweite Durchgangsabschnitt auf der dem
Koppelteil zugewandten Seite an den Hohlraum an, das Koppelteil
weist einen entlang der Längsachse
des Resonatorteils angeordneten dielektrischen Stab auf, und ein
erstes Ende des dielektrischen Stabes ragt mit radialem Abstand in
den zweiten Durchgangsabschnitt hinein.
-
Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass durch das Dielektrikum die Grenzfrequenz bei
der Ankopplung herabgesetzt wird.
-
In
diesem Fall wird eine gute Wirkung dadurch erzielt, dass das erste
Ende des dielektrischen Stabes in dem zweiten Durchgangsabschnitt
in einem vorbestimmten Abstand von dem Hohlraum ausläuft.
-
Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass eine kritische Kopplung durch Einstellen des
vorbestimmten Abstandes eingestellt werden kann.
-
Ferner
ist in diesem Zusammenhang bevorzugt, wenn ein dem ersten Ende des
dielektrischen Stabes gegenüberliegendes
zweites Ende abschnittsweise in einer Durchgangsbohrung eines mindestens
an seiner Innenoberfläche
elektrisch leitfähigen
Körpers
des Koppelteils aufgenommen ist und in einen Hohlleiter ausläuft.
-
Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass der Anschluss an eine übliche Mikrowellenquelle in
einfacher Weise hergestellt werden kann.
-
Insbesondere
ist hierbei vorgesehen, dass das zweite Ende des dielektrischen
Stabes mit einem vorbestimmten Abstand in den Hohlleiter hineinragt, wobei
vorzugsweise das zweite Ende einen axialen Vorsprung verminderten
Querschnitts aufweist, der um einen weiteren vorbestimmten Abstand
in den Hohlleiter hineinragt.
-
Bei
bevorzugten Weiterbildungen der vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiele
weitet der zweite Durchgangsabschnitt sich auf der vom Hohlraum
abgewandten Seite in Richtung auf das Koppelteil auf. In entsprechender
Weise ist bevorzugt, wenn die Durchgangsbohrung sich in Richtung
auf den Resonatorteil aufweitet.
-
Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass der Übergang
in den und von dem dielektrischen Stab stetig verläuft und
sich keine störenden
stehenden Wellen bilden.
-
Obwohl
im Rahmen der vorliegenden Erfindung keine Einschränkung hinsichtlich
der Querschnittsform des dielektrischen Stabes besteht, ist bevorzugt,
wenn dieser zylindrisch ist. Diese Formgebung, insbesondere im Zusammenwirken
mit einem zylindrischen Hohlraumresonator und einem zylindrischen
Hohlleiteranschluss, ergibt ebenfalls einen stetigen Übergang
ohne störende
stehende Wellen.
-
Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der axiale Schlitz
in dem torusförmigen Körper durch
Abschnitte eines mäanderförmigen axialen
Schlitzes ausgebildet.
-
Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass einerseits die Split-Ring-Struktur erhalten
bleibt, andererseits aber das im Hohlraum erzeugte Mikrowellenfeld nicht
austritt.
-
Bei
einer dritten Variante ist der torusförmige Körper massiv ausgebildet und
mit einem wendelförmigen
Schlitz versehen, derart, dass er eine Helix bildet.
-
Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass eine besonders kompakte Anordnung entsteht,
was insbesondere bei sehr kleinen Probenkopfräumen in Hochfeld-Magneten nützlich ist.
-
Bei
einer vierten Variante schließlich
ist der torusförmige
Körper
durch eine Drahtspule mit gestuftem Durchmesser ausgebildet.
-
Diese
Maßnahme
hat ebenfalls den Vorteil, dass eine kompakte Anordnung entsteht.
-
Bei
einer weiteren Gruppe von Ausführungsbeispielen
ist vorgesehen, das zusätzliche
Mittel zum Anregen einer weiteren Kernresonanz in der Probe vorgesehen
sind.
-
Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass weitere Messungen durchgeführt werden können, bei denen
beispielsweise eine erste Kernart beobachtet und eine zweite Kernart
gesättigt
wird.
-
Schließlich kann
erfindungsgemäß noch ein weiteres
Ausführungsbeispiel
verwendet werden, bei dem der Resonatorteil in einem Gehäuse um die Längsachse
drehbar angeordnet ist und Mittel zum Befestigen des Gehäuses unter
einem vorbestimmten Winkel zur Richtung des konstanten Magnetfeldes
vorgesehen sind.
-
Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass Messungen im so genannten „magischen” Winkel möglich sind.
-
Weitere
Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
-
1:
eine schematisierte Seitenansicht (im Schnitt) eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Resonatoranordnung;
-
2:
ein Detail aus 1, nämlich einen Resonatorteil,
zur Veranschaulichung der Wirkungsweise;
-
3:
eine Darstellung ähnlich 2,
jedoch für
ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung, im Axialschnitt entlang der Ebene III-III von 4;
-
4:
eine perspektivische Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels
als Ganzes;
-
5:
ein Detail aus 4, im Radialschnitt entlang
der Linie V-V von 4;
-
6:
eine Darstellung ähnlich 3,
jedoch für
ein drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
7:
eine weitere Darstellung ähnlich 3,
jedoch in vergrößertem Maßstab und
stark vereinfacht, für
ein viertes Ausführungsbeispiel
der Erfindung; und
-
8:
eine schematisierte Seitenansicht, im Schnitt, eines fünften Ausführungsbeispiels
der Erfindung.
-
In 1 bezeichnet 10 als
Ganzes eine Resonatoranordnung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Die Resonatoranordnung 10 erstreckt sich
entlang einer Längsachse 11, die
sich parallel zu einer z-Achse eines bei 12 angedeuteten
kartesischen Koordinatensystems erstreckt.
-
Die
Resonatoranordnung 10 weist einen Resonatorteil 13 sowie
einen Koppelteil 14 auf.
-
Der
Resonatorteil 13 besteht im Wesentlichen aus einem ersten,
torusförmigen
Körper 20,
der eine Länge
L aufweist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Formgebung
des Körpers 20 insgesamt
zylindrisch, was aber nur bevorzugt und nicht zwingend ist. In dem
Körper 20 ist
axial ein gestufter, zylindrischer Durchgang mit drei Abschnitten
unterschiedlicher Abmessungen vorgesehen.
-
Ein
erster Abschnitt wird durch einen mittigen Hohlraum 22 gebildet,
dessen Durchmesser mit d1 und dessen Länge mit
l1 bezeichnet ist. In 1 links schließt sich
daran ein zweiter Durchgangsabschnitt 24 der Länge l2 an. Dieser unterteilt sich in einen rechten,
zylindrischen Teil 26 mit dem Durchmesser d2 und
einen links daran anschließenden
konischen Teil 28, der sich vom Durchmesser d2 nach
links mit einem Winkel α aufweitet.
Rechts vom Hohlraum 22 schließt sich an diesen ein dritter
Durchgangsabschnitt 30 der Länge l3 an,
der nur aus einem zylindrischen Teil 32 des Durchmessers
d3 besteht. In dem dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiel
ist d2 = d3.
-
Entlang
der Längsachse 11 ist
in dem Hohlraum 22 ein Probengefäß, im dargestellten Beispiel ein
Probenröhrchen 34,
angeordnet. Hierfür
ist vorzugsweise ein Probenhalter 35 in dem zylindrischen Teil 32 vorgesehen.
Das Probenröhrchen 34 enthält eine
bei 36 angedeutete flüssige
oder feste Probe.
-
Der
Koppelteil 14 weist einen zweiten torusförmigen Körper 40 auf.
Auch für
diesen gilt, dass er bevorzugt zylindrisch ausgebildet ist aber
nicht sein muss. Der zweite torusförmige Körper 40 ist mit einem
linken Abschnitt 42 versehen, der als Rundhohlleiter 44 ausgebildet
ist. Über
den Rundhohlleiter 44 ist das Koppelteil 14 in
an sich bekannter Weise an eine Mikrowellenquelle angeschlossen.
Ein rechter Abschnitt 46 des zweiten torusförmigen Körpers 40 weist
eine Durchgangsbohrung 48 mit einem Durchmesser d4 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
d4 < d2, d3.
-
Ein
dielektrischer, im dargestellten Beispiel zylindrischer Stab 50 ist
entlang der Längsachse 11 angeordnet.
Der dielektrische Stab 50 hat einen Durchmesser d4. Ein in 1 rechtes
Ende 52 des dielektrischen Stabes 50 ragt mit
radialem Spiel Δy bis
in den zylindrischen Teil 26 und endet stirnseitig im axialen
Abstand z1 vor dem Übergang zwischen dem zylindrischen
Teil 26 und dem Hohlraum 22. Ein in 1 linkes
Ende 53 des dielektrischen Stabes 50 ragt um eine
axiale Länge
z2 in den Rundhohlleiter 44 hinein
und setzt sich dann mit einem axialen Vorsprung 54 des
Durchmessers d5 um eine weitere axiale Strecke
z3 fort.
-
2 zeigt
in äußerst schematisierter
Weise die Einkopplung eines Hochfrequenz-Magnetfeldes in den Hohlraum 22.
Das hochfrequente Signal ist dabei ein Mikrowellensignal vom zylindrischen
Typ TE01.
-
Links
in 2 ist zu erkennen, dass geschlossene magnetische
Feldlinien 60 die Oberfläche des dort frei verlaufenden
dielektrischen Stabes 50 schneiden. Dort wo der dielektrische
Stab 50 in den Bereich des konischen Teils 28 gelangt,
werden die Feldlinien in den dielektrischen Stab 50 hineingezwungen
und regen dann im Hohlraum 22 eine Grundwelle 62 an.
Im dargestellten Beispiel ist die Grundwelle 62 vom Typ
TE011. Der Abstand z1 ist
dabei so eingestellt, dass eine kritische Kopplung an den Hohlraum 22 vorliegt.
Zu diesem Zweck kann der dielektrische Stab 50 mittels
einer geeigneten Vorrichtung, beispielsweise einer Feingewinde-Schraubvorrichtung,
axial verstellbar sein, was der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt ist.
-
Wichtig
ist vor allem, dass die Durchmesser d2 und
d3 so dimensioniert sind, dass eine TE01-Welle der Resonanzfrequenz des Hohlraums 22 dort
nicht ausbreitungsfähig
ist.
-
Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind
für eine
Resonanzfrequenz fESR des Hohlraums 22 von
94 GHz die vorgenannten Abmessungen wie folgt:
L = 11 mm
l1 = 5 mm
l2 =
3 mm
l3 = 3 mm
d1 =
4,6 mm
d2 = 2,5 mm
d3 =
2,5 mm
d4 = 2,5 mm
d5 =
1,25 mm
z1 = 0,3 mm
z2 =
0,5 mm
z3 = 1,1 mm
α = 45°
-
Das
Ausführungsbeispiel
der 1 und 2 verwendet einen geschlossenen
ersten torusförmigen
Körper 20.
Es ist in erster Linie für
Elektronenresonanz-Messungen geeignet.
-
Für Anwendungen,
bei denen zusätzlich
zur Anregung der magnetischen Resonanz von Elektronen auch Kerne
angeregt werden sollen, ist ein Ausführungsbeispiel bevorzugt, das
in 3 bis 5 dargestellt ist. Darin ist
der erste torusförmige
Körper des
Resonatorteils 13a etwas modifiziert und daher mit 20a bezeichnet.
Das Koppelteil ist gegenüber dem
Ausführungsbeispiel
der 1 und 2 unverändert.
-
Bei
diesem Ausführungsbeispiel
ist eine Hochfrequenzspule 66 in Solenoid-Bauweise um den ersten
torusförmigen
Körper 20a herum
gewickelt. Über
einen Anschluss 68 kann die Spule 66 mit einem
Hochfrequenzsignal der Frequenz fNMR gespeist werden.
Damit das durch die Spule 66 erzeugte Hochfrequenzfeld,
dessen magnetische Feldlinien bei 70 angedeutet sind, in
den Hohlraum 22 eindringen kann, ist der erste torusförmige Körper 20a axial geschlitzt. 4 zeigt
in perspektivischer Darstellung einen mäanderförmigen Schlitz 74,
dessen axiale Abschnitte 72 den axialen Schlitz bilden. 5 zeigt
die Wirkung des axialen Schlitzes 72. Dieser bewirkt nämlich, dass
die von dem Hochfrequenzfeld induzierten Wandströme 76 auf der Außenoberfläche des
ersten torusförmigen
Körpers 20a in
einer ersten Umfangsrichtung (im dargestellten Beispiel in Gegenuhrzeigerrichtung)
verlaufen, dann durch den axialen Schlitz 72 auf die Innenoberfläche gelangen
und dort in entgegengesetzter Umfangsrichtung (im dargestellten
Beispiel in Uhrzeigerrichtung) verlaufen. Diese Anordnung wird in
der Fachwelt als „split
ring” bezeichnet.
-
Beim
dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, das in 6 dargestellt ist, findet ein
auf andere Weise modifizierter erster torusförmiger Körper 20b des Resonatorteils 13b Verwendung.
Der Körper 20b ist
nämlich
als Helix 80 ausgebildet, indem ein helixförmiger Schlitz 82 in
ihm angebracht ist. Damit bildet der Körper 20b zugleich
eine Spule für
das Hochfrequenzsignal zum Anregen der Kerne und ist zu diesem Zweck
mit einem Anschluss 83 versehen.
-
In 6 ist
noch eine weitere Fortbildung der Erfindung dargestellt. In dem
Hohlraum 22 ist nämlich
das Probenröhrchen 34 von
einer weiteren Spule 84, nämlich einer Drahtspule, umgeben.
Die Spule 84 kann über
einen Anschluss 86 mit einem weiteren Hochfrequenzsignal
zum Anregen einer weiteren Kernart gespeist werden. Insgesamt wird
dann eine Dreifachresonanz angeregt, nämlich mit der Mikrowellenfrequenz
fESR eine Elektronenresonanz im Hohlraum 22,
mit der Hochfrequenz fNMR1 eine Kernresonanz
einer ersten Kernart in der Helixspule 80 und mit der Hochfrequenz
fNMR2 eine Kernresonanz einer zweiten Kernart
in der Spule 84.
-
7 zeigt
ein viertes Ausführungsbeispiel der
Erfindung. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der erste torusförmige
Körper 20c des
Resonatorteils 13c als im Durchmesser gestufte Drahtspule 88 ausgebildet.
Die Drahtspule 88 bildet dabei nicht nur den Hohlraum 22 aus.
Sie kann nämlich über einen
Anschluss 90 mit einem Hochfrequenzsignal gespeist werden
und damit im Hohlraum 22 zusätzlich Kernresonanz in einer
Probe anregen.
-
8 schließlich veranschaulicht,
dass die erfindungsgemäße Resonatoranordnung
in besonders bevorzugter Weise auch zur Messung der Kernresonanz
unter dem so genannten „magischen
Winkel” θ = 54,7° verwendet
werden kann (MAS Magic Angle Spinning). Hierzu ist in 8 die
Richtung des konstanten Magnetfeldes B0 mit 92 bezeichnet,
was der z-Achse entspricht. Der Resonatorteil 13 ist in
einem Gehäuse 94 untergebracht,
und die Längsachse 11 ist
zur Richtung 92 um den genannten Winkel θ geneigt.
Das Gehäuse 94 ist über Befestigungsmittel 98 beispielsweise
an einer Innenwand eines Probenkopfes (nicht dargestellt) befestigt.
Mit einem Pfeil 96 ist angedeutet, dass der erste torusförmige Körper 13 mit
dem Probenröhrchen 34 um
die Längsachse 11 rotiert.
Zu diesem Zweck ist der Körper 13 beispielsweise
mit Turbinenschaufeln versehen oder mit einem üblichen MAS-Rotor verbunden
(nicht dargestellt), die mit Druckluft beaufschlagt werden, wie dies
dem Fachmann bekannt ist. Das Mikrowellensignal wird mittels einer
gehäusefesten
Einkopplung eingekoppelt.
-
Wenn
in der MAS-Resonatoranordnung von 8 ein Resonatorteil 13b wie
in 6 mit einer weiteren Spule für eine zweite Kernresonanz
verwendet werden soll, dann kann das für die Drahtspule 84 erforderliche
Hochfrequenzsignal mittels einer gehäusefesten Spule eingekoppelt
werden, die außen
um das Gehäuse 94 gewickelt
ist (nicht dargestellt).