DE10109489A1 - Spinresonanzgerät mit einem statischen Magnetfeld - Google Patents
Spinresonanzgerät mit einem statischen MagnetfeldInfo
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Abstract
Spinresonanzmeßgerät zur Erzeugung eines zu einem statischen Magnetfeld senkrechten magnetischen Wechselfeldes mit zwei elektromagnetischen Eigenfrequenzen, wobei in Längsrichtung des statischen Magnetfeldes auf zwei einander umschließenden Zylindermänteln, die auch identisch sein können, axial verlaufende Leitungen (3) flächige Wechselströme der Eigenfrequenzen als stehende Wellen der Periode 2pi über den Azimut approximieren, wobei an den Grundflächen der Zylinder zwischen diesen Axialleitungen Verbindungsleitungen (1, 2) angeordnet sind und/oder die Enden der Axialleitungen durch Verbindungsleitungen (4, 5, 7) mit zusätzlichen Axialleitungen (6, 8) verbunden sind, sowie in einigen oder auch in allen Leitungen Impedanzen eingebaut sind, wobei ein Teil der Impedanzen zusammen mit den Leitungen des ersten Zylinders ein resonantes System für die erste Eigenfrequenz bildet und die Impedanzen dieses resonanten Systems derart verändert sind, daß eine zur Eigenschwingung äquivalente, orthogonale Eigenschwingung unterdrückt wird, und ein Teil der Impedanzen zusammen mit den Leitungen des zweiten Zylinders ein resonantes System für die zweite Eigenfrequenz bildet, wobei die zugehörige Eigenschwingung orthogonal zur Eigenschwingung des ersten Systems ist.
Description
Die Erfindung betrifft Meßgeräte zur ortsaufgelö
sten magnetischen Kernresonanz (Nuclear Magnetic
Resonance = NMR). Mit Hilfe der NMR können unter
Nutzung des 1H-NMR-Signals Bilder und Spektren aus
dem Inneren z. B. biologischer Objekte gewonnen
werden. Hierzu werden Spinresonanzmeßgeräte mit
einem statischen Magnetfeld, Magnetfeldgradienten
und Resonatoren, deren Eigenfrequenz der 1H-NMR-
Resonanzfrequenz entspricht, verwendet. Neben dem
1H-NMR-Signal können auch Signale anderer Atomkerne
(z. B. 31P, 13C, 19F, 23Na, etc.) gemessen werden,
wenn Resonatoren eingesetzt werden, deren Eigenfre
quenzen diesen NMR-Resonanzfrequenzen entsprechen.
Für simultane NMR-Untersuchungen mehrerer Atomkerne
sind deshalb Resonatoren nötig, die mehrere Eigen
frequenzen besitzen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Spinresonanzmeß
gerät mit einem statischen Magnetfeld und einer
Vorrichtung zur Erzeugung dazu senkrechter magneti
scher Wechselfelder bei zwei Resonanzfrequenzen,
wobei in Längsrichtung des statischen Magnetfeldes
auf zwei Zylindermänteln axial verlaufende und azi
mutal in der Regel äquidistant angeordnete Leitun
gen flächigen Wechselstrom der Resonanzfrequenzen
als stehende Wellen mit einer über den Azimut peri
odischen Amplitudenverteilung der Periode 2π appro
ximieren, wobei entweder an den Grundflächen der
Zylinder zwischen den axialen Leitungen Verbin
dungsleitungen angeordnet sind und/oder aber die
Enden der axialen Leitungen durch Verbindungslei
tungen mit ebenfalls axial verlaufenden, möglicher
weise untereinander verbundenen, auf einem weite
ren, konzentrisch weiter außen gelegenen Zylinder
mantel liegenden Leitungen, verbunden sind, wobei
die axialen Leitungen und/oder Verbindungsleitungen
eine Kapazität aufweisen.
Ein statisches Magnetfeld bewirkt eine Aufspaltung
der Energieniveaus von Atomkernen oder Hüllenelek
tronen in Abhängigkeit von ihrer Spinorientierung
relativ zum Magnetfeld. Zur Anregung der Kerne oder
Elektronen wird senkrecht dazu ein magnetisches
Wechselfeld erzeugt. Bei einem statischen Magnet
feld einer bestimmten Stärke ist die Anregungsener
gie, und damit auch die erforderliche Frequenz des
magnetischen Wechselfeldes, von der Atomkernsorte
und dem Aufbau der zu messenden Moleküle abhängig,
so daß häufig Geräte gefordert sind, die die Erzeu
gung magnetischer Wechselfelder unterschiedlicher
Frequenzen erlauben. Zur Erzeugung sowohl stati
scher Magnetfelder als auch magnetischer Wechsel
felder sind Spulen aus elektrisch leitenden oder
supraleitenden Materialien geeignet, die sich bei
entsprechender Auslegung sowohl durch eine hohe
Magnetfeldstärke als auch gegebenenfalls durch eine
hohe Homogenität des Magnetfeldes auszeichnen. Die
se Eigenschaften werden insbesondere beim stati
schen Magnetfeld angestrebt. Prinzipiell ist es
möglich, beide Magnetfelder mit einer Spule zu er
zeugen, was jedoch, bedingt durch die erforderliche
Ausrichtung senkrecht zueinander, konstruktive Pro
bleme mit sich bringt. Die Tatsache, daß ein kreis
förmiger Zylindermantel mit einem axialen Flächen
strom, dessen Stromdichteverteilung über den Azimut
einer Sinusfunktion mit Periode 2π entspricht, ein
homogenes Magnetfeld hervorruft, das senkrecht zur
Längsrichtung verläuft, eröffnet eine Möglichkeit
zur Lösung dieser Problematik. Prinzipiell ist es
auch bei Zylinderformen mit anderen Grundflächen
möglich, zur Zylinderachse orthogonale, homogene
Magnetfelder zu erzeugen, indem der axiale Flächen
strom eine von der Sinusfunktion abweichende Strom
dichteverteilung erhält. Die zueinander senkrechten
Magnetfelder sind daher durch eine Spule und einen
koaxial dazu angeordneten Zylindermantel realisier
bar. Zur Approximation der beschriebenen Stromdich
teverteilung auf dem Zylindermantel ist beispiels
weise die Birdcage-Resonatorgeometrie und auch die
TEM-Resonatorgeometrie bekannt, in der mehrere
axial verlaufende Leitungen in azimutaler Richtung
äquidistant auf einem Kreiszylindermantel angeord
net sind. Für eine möglichst exakte Approximation,
und damit eine hohe Homogenität des magnetischen
Wechselfeldes, ist eine möglichst hohe Anzahl von
axial verlaufenden Leitungen angestrebt. Zur Erzeu
gung dieser Stromverteilung sind die axial verlau
fenden Leitungen an ihren Enden entweder entlang
eines Kreisbogens verbunden, oder aber die axialen
Leitungen sind über weitere zylindrisch angeordnete
axiale Leitungen miteinander verbunden und die
axialen Leitungen und/oder die zwischen ihren Enden
angeordneten Verbindungsleitungen sind mit Konden
satoren bestückt. Zusammen mit den Induktivitäten
der Leitungen in den axial verlaufenden Leitungen
wird ein Stromstärkeverlauf über den Azimut hervor
gerufen, der einer Sinusfunktion nahe kommt. Im
zeitlichen Verlauf beschreiben die Stromstärken in
den axialen Leitungen stehende Wellen mit einer
azimutalen Periodenlänge von 2π, deren Amplituden
relativ zueinander in etwa dem beschriebenen Sinus
verlauf entspricht. Durch die Symmetrie des Spinre
sonanzmeßgerätes bezüglich einer azimutalen Drehung
um 90° existiert weiterhin die Möglichkeit, daß die
Stromstärken in den axialen Leitungen eine zweite
stehende Welle beschreiben, deren Amplitude einer
im Vergleich zur ersten stehenden Welle azimutal um
90° verdrehten Sinusverteilung nahe kommt, wobei
die beiden stehenden Wellen unabhängig voneinander
erzeugt werden können. In solchen Spinresonanzmeß
geräten ist der sogenannte Quadraturbetrieb mög
lich, für den die Leitungen mit zwei sowohl azi
mutal als auch in der zeitlichen Phase um 90° ver
schobenen Wechselspannungen gleicher Frequenz be
aufschlagt werden. In den axial verlaufenden
Drähten entstehen Stromverteilungen relativ zuein
ander, die im zeitlichen Verlauf eine in azimutaler
Richtung umlaufende Welle wiedergeben. Das dadurch
erzeugte Magnetfeld ist zirkular polarisiert, und
seine Richtung dreht sich im zeitlichen Verlauf um
die Zylinderachse. Durch den Quadraturbetrieb eines
Spinresonanzmeßgerätes steigt die effektiv genutzte
Leistung des magnetischen Wechselfeldes.
In IEEE Transactions on medical Imaging, Volume 8,
No. 3, S. 286-294 (1989) wird eine Vorrichtung zur
Erzeugung des magnetischen Wechselfeldes in der
Birdcage-Resonatorgeometrie mit axial verlaufenden
Leitungen vorgeschlagen, die mit unterschiedlichen
Frequenzen betrieben werden kann. Nachteilig ist
jedoch, daß die beiden Eigenfrequenzen nahe beiein
ander liegen müssen, da sonst die sinusförmige
Stromstärkeverteilung verzerrt wird. Außerdem ist
eine Analyse der Magnetfeldcharakteristik derarti
ger Vorrichtungen nur schwer möglich, was Modifika
tionen beispielsweise durch gezielte Veränderung
der Kapazitäten erheblich erschwert.
In Concepts in Magnetic Resonance, Volume 12,
No. 6, (2000) wird auf Seite 379 ebenfalls eine
Vorrichtung zur Erzeugung des magnetischen Wechsel
feldes in einer von der Birdcage-Resonatorgeometrie
abgeleiteten Resonatoranordnung vorgeschlagen, die
mit unterschiedlichen Frequenzen betrieben werden
kann. Nachteilig ist hier jedoch, daß das Volumen,
das zur Untersuchung der einen Atomkernsorte ver
wendet werden kann, nicht deckungsgleich mit dem
Volumen ist, das zur Untersuchung der anderen Atom
kernsorte zur Verfügung steht. Weiterhin ist die
Homogenität des magnetischen Wechselfeldes bei zu
mindest einer der beiden Meßfrequenzen gegenüber
vergleichbaren, konventionellen Birdcage-
Resonatoren, die nur zur Untersuchung einer Atom
kernsorte geeignet sind, stark vermindert.
In der Deutschen Patentanmeldung 198 44 259.9 wird
ebenfalls eine Vorrichtung zur Erzeugung des magne
tischen Wechselfeldes in der Birdcage-
Resonatorgeometrie vorgeschlagen, die mit unter
schiedlichen Frequenzen betrieben werden kann.
Nachteilig ist hier jedoch, daß durch die kleine
Anzahl von nur vier axial verlaufenden Leitungen
die Homogenität des magnetischen Wechselfeldes ein
geschränkt ist.
In Magnetic Resonance in Medicine, Volume 30,
S. 107-114 (1993) werden zwei der oben beschriebe
nen Spinresonanzmeßgeräte in der Birdcage-
Resonatorgeometrie mit unterschiedlichen Eigenfre
quenzen konzentrisch angeordnet, so daß das magne
tische Wechselfeld bei beiden Eigenfrequenzen in
Quadraturbetrieb erzeugt werden kann. Nachteilig
ist jedoch, daß bei der höheren der beiden Eigen
frequenzen die Stärke des magnetischen Wechselfel
des im Inneren der beiden Spinresonanzmeßgeräte
stark reduziert ist, weil diese gegenphasige magne
tische Wechselfelder erzeugen.
Die Erfindung hat sich demgegenüber zur Aufgabe
gestellt, ein Spinresonanzmeßgerät der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, in dem eine Vorrich
tung magnetische Wechselfelder mit zwei Frequenzen
erzeugt, die weit auseinanderliegen können und die
in einer Meßreihe gleichzeitig eingesetzt werden
können, bei dem eine Analyse der Eigenschwingungen
und Eigenfrequenzen für eventuelle Modifikationen
einfach möglich ist, bei dem außerdem die Homogeni
tät des magnetischen Wechselfeldes nicht durch eine
geringe Anzahl axial verlaufender Leitungen limi
tiert ist und bei dem zudem die magnetischen Wech
selfelder bei beiden Frequenzen im Vergleich zu
vergleichbaren Spinresonanzmeßgeräten mit nur einer
Frequenz nicht abgeschwächt sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß zwei Spinresonanzmeßgeräte ineinander einge
führt werden, wobei das erste Spinresonanzgerät
zwei zueinander orthogonale elektromagnetische Ei
genschwingungen besitzt, die bei Anregung mit der
entsprechenden Resonanzfrequenz die Approximation
der in der jeweiligen Zylindergeometrie notwendigen
Flächenstromdichte besitzen, dagegen bei dem zwei
ten Spinresonanzmeßgerät, das prinzipiell auch zwei
entsprechende elektromagnetische Eigenschwingungen
mit resultierendem magnetischen Wechselfeld hätte,
tatsächlich aber Impedanzen in der Art verändert
werden, daß eine der beiden zueinander um 90° ver
drehten Eigenschwingungen dieses zweiten Spinreso
nanzmeßgerätes unterbunden wird, so daß das magne
tische Wechselfeld des ersten Spinresonanzmeßgerä
tes in Richtung der unterbundenen Eigenschwingung
des zweiten Spinresonanzmeßgerätes keine Abschwä
chung durch dessen gegenphasiges Mitschwingen er
leidet, gleichzeitig aber das zweite Spinresonanz
meßgerät in Richtung seiner einzig verbleibenden
Eigenschwingung keine Abschwächung des magnetischen
Wechselfeldes erfährt, da das erste Spinresonanz
meßgerät gleichphasig mitschwingt. Dieses Gerät
wird im folgenden "Crosscage-Resonator" genannt.
Ausgehend von der zutreffenden Vorstellung, daß zur
Erreichung eines möglichst effizienten magnetischen
Wechselfeldes der Quadraturbetrieb eines Spinreso
nanzmeßgerätes angestrebt wird, erweist sich der
Gedanke, die Möglichkeit des Quadraturbetriebes
aufzugeben, als konträr. Der Erfindung liegt die
entscheidende Erkenntnis zugrunde, daß nur mit die
ser Bauweise die Abschwächung des magnetischen
Wechselfeldes durch gegenphasige Schwingungszustän
de und damit gegenphasige Stromverteilungen der
beiden Spinresonanzmeßgeräte vollständig vermieden
werden kann und somit der Verlust an magnetischer
Wechselfeldstärke verhindert werden kann. Diese
Bauart ist notwendig, da aufgrund induktiver und
kapazitiver Kopplung zwei unmodifizierte Spinreso
nanzmeßgeräte mit jeweils zwei Eigenschwingungen
mit azimutal sinusförmiger Stromverteilung nicht so
kombiniert werden können, daß sie unabhängig von
einander betrieben werden könnten. Bei der Reso
nanzfrequenz eines der beiden Spinresonanzmeßgeräte
schwängen die beiden Spinresonanzmeßgeräte gleich
phasig, wodurch die Stärke des magnetischen Wech
selfeldes nicht beeinträchtigt würde. Bei der Reso
nanzfrequenz des anderen Spinresonanzmeßgerätes
hingegen schwängen die beiden Spinresonanzmeßgeräte
gegenphasig und das resultierende magnetische Wech
selfeld wäre entsprechend abgeschwächt, solange das
gegenphasige Schwingen nicht durch bauliche Verän
derung unterbunden wird. Entscheidend ist also, daß
bei zumindest einem der beiden Spinresonanzmeßgerä
te eine der beiden stehenden Wellen mit resultie
rendem homogenem magnetischen Wechselfeld unterbun
den wird. Erst dadurch kann das zweite Spinreso
nanzmeßgerät in Richtung dieser unterbundenen ste
henden Welle ein homogenes magnetisches Wechselfeld
erzeugen, das durch die Präsenz des ersten Spinre
sonanzmeßgerätes nicht abgeschwächt wird. Vorteil
haft ist, daß die Anzahl der axialen Leitungen bei
dieser Bauart nicht begrenzt ist und damit die Ho
mogenität des magnetischen Wechselfeldes prinzipi
ell nicht eingeschränkt ist, weil eine über den
Azimut flächige Stromverteilung der Periode 2π
durch eine hohe Anzahl axialer Leitungen theore
tisch beliebig genau approximiert werden kann.
Wichtig ist, daß die Erfindung keiner Begrenzung
bezüglich des Verhältnisses der beiden Frequenzen
unterliegt, bei denen das Spinresonanzmeßgerät be
trieben werden soll. Eine aufwendige numerische
Simulation der Kapazitätswerte für die Einstellung
der beiden Resonanzfrequenzen ist nicht nötig. Bei
de Frequenzen können aufgrund der Orthogonalität
der beiden genutzten Eigenschwingungen unabhängig
voneinander eingestellt und betrieben werden.
Für den Aufbau der Vorrichtung zur Erzeugung des
magnetischen Wechselfeldes bestehen verschiedene
Möglichkeiten, die sich in der Wahl eines bestimm
ten Resonatortyps für jedes einzelne der beiden
resonanten Systeme unterscheiden. Prinzipiell ist
für die Ausführung der Erfindung jeder Resonator
mit Zylindergeometrie denkbar, der zwei elektroma
gnetische Eigenschwingungen aufweist, die unterein
ander und zur Zylinderachse orthogonale magnetische
Wechselfelder sind. In einem Crosscage-Resonator
werden nun zwei beliebige Resonatoren ineinander
eingeführt. Einer der beiden Resonatoren wird dabei
baulich so verändert, daß er nur noch eine einzige
Eigenschwingung besitzt, die einen für die benutzte
Resonatorgeometrie jeweils notwendigen flächigen
Wechselstrom der Periode 2π approximiert. Das so
entstandene Resonatorsystem kann bei zwei voneinan
der unabhängigen Resonanzfrequenzen betrieben wer
den. In Richtung der im ersten Resonator unter
drückten Eigenschwingung schwingt der andere Reso
nator unbeeinflußt von der Eigenschwingung des er
sten Resonators. Bei der anderen für die NMR-
Messung nutzbaren Eigenschwingung, die zur ersten
um 90° azimutal verdreht ist, koppeln die beiden
einander umschließenden Resonatoren induktiv über
ihre magnetischen und kapazitiv über ihre elektri
schen Wechselfelder. Bei der entstehenden kombi
nierten Eigenschwingung der beiden Resonatoren
schwingen sie in Phase, das heißt, ihre magneti
schen Wechselfelder im gemeinsamen Innenvolumen
verstärken sich.
Beispiele für solche monoresonanten Resonatoren mit
zwei orthogonalen Eigenschwingungen sind Birdcage-
Resonatoren und TEM-Resonatoren.
Konventionelle Birdcage-Resonatoren bestehen aus
mindestens zwei axialen, gleich langen Leitungen,
die auch Birdcage-Beine genannt werden und die azi
mutal äquidistant auf einem Kreiszylindermantel
angeordnet sind, und zwei kreisförmigen Verbin
dungsleitungen, die auch Birdcage-Endringe genannt
werden und die die Enden der axialen Leitungen je
weils untereinander verbinden. Die Eigenschwingun
gen dieser konventionellen Birdcage-Resonatoren
approximieren eine über den Azimut sinusförmige
Stromamplitudenverteilung der Periode 2π. Die kon
ventionellen Birdcage-Resonatoren untergliedern
sich wiederum in drei prinzipiell verschiedene Bau
arten: den Hochpaß-Birdcage-Resonator, den Tiefpaß-
Birdcage-Resonator und den Bandpaß-Birdcage-
Resonator.
Der Hochpaß-Birdcage-Resonator zeichnet sich da
durch aus, daß in den Birdcage-Endringen in jedem
zwischen zwei Birdcage-Beinen liegenden Endringseg
ment Kapazitäten eingebaut sind. Die Birdcage-Beine
dagegen enthalten keine Kapazitäten. Infolge dieser
Bauweise sind die Impedanzen der Endringsegmente
kapazitiv dominiert, während die Birdcage-Beine
eine hauptsächlich induktive Impedanz besitzen.
Der Tiefpaß-Birdcage-Resonator zeichnet sich da
durch aus, daß alle Birdcage-Beine Kapazitäten ent
halten. Die Birdcage-Endringsegmente dagegen ent
halten keine Kapazitäten. Infolge dieser Bauweise
sind die Impedanzen der Birdcage-Beine kapazitiv
dominiert, während die Birdcage-Endringsegmente
eine hauptsächlich induktive Impedanz besitzen.
Der Bandpaß-Birdcage-Resonator zeichnet sich da
durch aus, daß alle Birdcage-Beine und alle Birdca
ge-Endringsegmente Kapazitäten enthalten.
TEM-Resonatoren, wie sie in der NMR eingesetzt wer
den, besitzen N, meistens mehr als vier, mindestens
jedoch zwei axiale Leitungen, die azimutal äquidi
stant auf einem Kreiszylindermantel angeordnet
sind. Auf einem weiteren, dazu konzentrischen
Kreiszylindermantel größeren Durchmessers sind wei
tere N axiale Leitungen angeordnet. Hierdurch ent
stehen N Paare von axialen Leitungen, wobei die
Enden eines jedes Paares von axialen Leitungen
durch radiale Leitungen verbunden sind. In jedem
dieser so entstandenen Leiterschleifen ist minde
stens eine Kapazität eingebaut, so daß sich N elek
trische Schwingkreise ergeben. Diese N Schwingkrei
se sind untereinander induktiv über ihre magneti
schen und kapazitiv über ihre elektrischen Wechsel
felder gekoppelt. Eine zusätzliche Kopplung kann
über zusätzliche Impedanzen erfolgen, die zwischen
die einzelnen Schwingkreise eingebaut werden. Eine
spezielle Bauweise des TEM-Resonators beispiels
weise koppelt die Schwingkreise über die gesamte
Länge der äußeren axialen Leitungen und der radia
len Leitungen mittels einer flächigen elektrischen
Leitung. Bei dieser Bauweise sind die Kapazitäten
der Schwingkreise in den inneren axialen Leitungen
angebracht, in den sogenannten Resonator-Beinen.
Die Eigenschwingungen dieser konventionellen TEM-
Resonatoren approximieren ebenfalls eine über den
Azimut sinusförmige Stromamplitudenverteilung der
Periode 2π.
Aufgrund der azimutalen Symmetrie aller Bauweisen
des konventionellen Birdcage-Resonators und des
konventionellen TEM-Resonators besitzt jede dieser
Bauarten jeweils zwei elektromagnetische Eigen
schwingungen, die eine über den Azimut sinusförmige
Amplitudenverteilung der Ströme und elektrischen
Potentiale mit der Periode 2π approximieren. Diese
Eigenschwingungen erzeugen beide im Zentrum des
jeweiligen Resonators homogene, transversale magne
tische Wechselfelder, die allerdings zueinander
orthogonal sind. Diese Orthogonalität der beiden
Wechselfelder kann dazu genutzt werden, die zur
Anregung der Atomkerne nötige Leistung mittels des
Quadraturbetriebes des Resonators zu vermindern,
wenn die beiden Eigenschwingungen die gleiche Ei
genfrequenz besitzen. Desgleichen kann die Existenz
einer orthogonalen Eigenschwingung der gleichen
Eigenfrequenz genutzt werden, um einen zweiten, vom
ersten unabhängigen Empfangskanal an den Resonator
anzuschließen, wodurch die Meßempfindlichkeit er
höht werden kann.
Eine mögliche Ausführung des Crosscage-Resonators
ist nun eine Kombination eines Birdcage-Resonators
mit einem Birdcage-Resonator. Hierbei ergeben sich
wiederum die verschiedensten Ausführungsmöglichkei
ten durch Kombination eines Tiefpaß-Birdcage-
Resonators mit einem Tiefpaß-Birdcage-Resonator,
oder eines Hochpaß-Birdcage-Resonators mit einem
Tiefpaß-Birdcage-Resonator, oder eines Bandpaß-
Birdcage-Resonators mit einem Tiefpaß-Birdcage-
Resonator, oder eines Hochpaß-Birdcage-Resonators
mit einem Hochpaß-Birdcage-Resonator, oder eines
Hochpaß-Birdcage-Resonators mit einem Bandpaß-
Birdcage-Resonator, oder eines Bandpaß-Birdcage-
Resonators mit einem Bandpaß-Birdcage-Resonator.
Andere Ausführungsmöglichkeiten des Crosscage-
Resonators sind beispielsweise jegliche Kombinatio
nen eines beliebigen Birdcage-Resonators mit einem
TEM-Resonator oder eines TEM-Resonators mit einem
TEM-Resonator verwenden. Hierbei spielt es keine
Rolle, welcher der beiden Resonatoren baulich so
verändert wird, daß er nur noch eine Eigenschwin
gung mit einer sinusförmigen Stromamplitudenvertei
lung der Periode 2π besitzt.
Für manche Bauweisen kann es vorteilhaft sein, bei
der gleichphasig schwingenden Eigenschwingung eben
falls einen der beiden Resonatoren baulich so zu
verändern, daß seine Eigenschwingung mit einer si
nusförmigen Stromamplitudenverteilung der Periode
2π in dieser Richtung unterdrückt wird. Daraus re
sultiert, daß jeder der beiden Resonatoren jeweils
nur noch eine Eigenschwingung mit einer sinusförmi
gen Stromamplitudenverteilung der Periode 2π be
sitzt, und die Resonatoren sind so angeordnet, daß
diese Eigenschwingungen azimutal um 90° verdreht
sind.
Bei manchen Bauweisen ist es erstrebenswert, den
Aufwand für die Unterdrückung einer Eigenschwingung
möglichst gering zu halten. Dies kann zum Beispiel
dadurch erreicht werden, daß in einem oder beiden
Resonatoren Endringsegmente verändert werden. Dies
kann sowohl durch elektrische als auch durch mecha
nische Modifikation geschehen. Mit einer oder meh
reren elektrisch angesteuerten Dioden läßt sich
beispielsweise eine Resonatoreigenschwingung unter
drücken. Beispiele für eine mechanische Veränderung
sind das Auftrennen von Endringsegmenten oder das
weglassen eines oder mehrerer Kondensatoren.
In manchen NMR-Experimenten wird angestrebt, die
Eigenfrequenz des Resonatorsystems innerhalb eines
bestimmten Einstellbereichs während einer Meßreihe
zu verändern und anzupassen. In der Vorrichtung zur
Erzeugung des magnetischen Wechselfeldes sind dafür
Bauteile eine mögliche Lösung, deren Impedanz ein
stellbar ist. Insbesondere eignen sich hierfür Kon
densatoren mit mechanisch einstellbarer Kapazität
oder auch Dioden mit elektrisch einstellbarer Impe
danz. Verschiedene Mechanismen können auch kombi
niert werden. Eine weitere Möglichkeit zur Verände
rung der Eigenfrequenzen des Systems ist auch, daß
einzelne Impedanzen lösbar mit dem System verbunden
sind.
In vielen Anwendungen weicht die Geometrie, die
durch das Meßobjekt vorgegeben wird, von der eines
Kreiszylinders ab. Hier ist es vorteilhaft, die
Grundfläche des Zylinders, auf dem die axialen Lei
tungen verlaufen, der Geometrie des Meßobjektes
anzupassen, um eine möglichst effektive Umschlie
ßung des Meßobjektes zu erreichen und den Füllfak
tor zu erhöhen. Die Grundfläche kann deswegen auch
durch eine Ellipse, durch ein Rechteck oder auch
jede andere ebene geschlossene Leitkurve gebildet
werden. Infolge dieser Abweichung von der Geometrie
des Kreiszylinders muß die azimutale Flächenstrom
dichte auf dem Zylindermantel dann nicht mehr eine
sinusförmige Stromamplitudenverteilung der Periode
2π approximieren, sondern vielmehr eine entspre
chende, geeignete andere Stromamplitudenverteilung
der Periode 2π.
Aufgrund der geometrischen Gegebenheiten der Meß
anordnung kann es mitunter auch vorteilhaft sein,
daß die Grundflächen der jeweiligen Zylinder der
beiden Resonatoren verschieden sind. Ein weiterer
erwünschter Effekt einer solchen Anordnung kann
auch die dadurch modifizierbare kapazitive und ma
gnetische Kopplung zwischen den Eigenschwingungen
der beiden Resonatoren sein. Diese Änderung in der
Kopplung beeinflußt zum Beispiel die Amplitude, mit
der ein Resonator bei der Resonanzfrequenz des an
deren Resonators mitschwingt.
Um die Kopplung zwischen den Resonatoren weiter
beeinflussen zu können, ist es auch denkbar, die
Grundflächen der beiden Zylinder verschieden groß
zu machen. Hierdurch können mitunter auch Probleme
bezüglich der Unterbringung von weiteren Meß- und
Versorgungseinrichtungen wie EKG-Triggerung oder
Atemluft gelöst werden.
Die Untersuchung von größeren Meßobjekten bringt es
häufig mit sich, daß nur ein Teil des Objektes un
tersucht werden soll. Es ist dann von Vorteil für
die Meßempfindlichkeit, wenn die Resonatoren mög
lichst dicht am Meßobjekt angebracht sind. Hier
kann es mitunter vorteilhaft sein, wenn eine oder
beide Grundflächen eines oder beider Zylinder
schräg abgeschnitten sind und die Resonatoren so
dichter am Meßobjekt angebracht werden können.
Manchmal möchte man bei der Untersuchung von ver
schiedenen Atomkernen auch verschiedene Volumina
untersuchen. Hierzu kann ein Resonator länger ge
baut werden als der andere. Ein weiterer Effekt
dieser Anordnung ist es, daß die kapazitive und die
induktive Kopplung zwischen den einzelnen Resonato
ren verändert werden kann. Hierdurch ist wiederum
eine Beeinflussung der Stromamplitude der Eigen
schwingung des einen Resonators möglich, mit der
dieser bei der Eigenschwingung des anderen Resona
tors mitschwingt.
Mitunter ist für die verschiedenen zu messenden
Atomkernsorten eine unterschiedliche minimale Homo
genität des magnetischen Wechselfeldes von Nöten.
Es ist daher auch möglich, eine verschiedene Anzahl
an axialen Leitungen für die beiden Resonatoren zu
verwenden.
Es kann konstruktionstechnisch notwendig sein, ein
zelne oder mehrere axiale Leitungen zu versetzen,
so daß ihre Anordnung auf dem Zylindermantel azi
mutal nicht mehr äquidistant ist.
Die Beschreibung soll anhand von Zeichnungen, die
ein spezielles Ausführungsbeispiel des Crosscage-
Resonators enthalten, verdeutlicht werden. Es zei
gen
Fig. 1 das elektrische Schaltbild eines konventio
nellen Birdcage-Resonators, dessen zwei En
dringe durch (hier beispielhaft acht) Beine
verbunden sind, wobei jedem Endringsegment
und jedem Bein jeweils eine Impedanz Zij
zugeordnet ist,
Fig. 2 einen konventionellen Hochpaß-Birdcage-
Resonator, bei dem nur die Impedanzen in
den Endringsegmenten Kapazitäten enthalten,
Fig. 3 einen konventionellen Tiefpaß-Birdcage-
Resonator, bei dem nur die Impedanzen in
den Beinen Kapazitäten enthalten,
Fig. 4 einen konventionellen Bandpaß-Birdcage-
Resonator, bei dem sowohl die Impedanzen in
den Endringsegmenten als auch die Impedan
zen in den Beinen Kapazitäten enthalten,
Fig. 5 zwei Ausführungsbeispiele für einen TEM-
Resonator mit acht Beinen, wobei die Kapa
zitäten jeweils in den Beinen enthalten
sind und die Induktivitäten der Beine als
gestreckte Leiter dargestellt sind,
Fig. 6 das Ersatzschaltbild eines Crosscage-
Resonators, bestehend aus einem Hochpaß-
Birdcage-Resonator und einem Tiefpaß-
Birdcage-Resonator mit je acht Beinen, wo
bei die Endringe des Hochpaß-Birdcage-
Resonators unterbrochen sind, um dessen ei
ne Eigenschwingung zu unterbrechen und
Fig. 7 den Crosscage-Resonator der Fig. 6, wobei
sowohl der Tiefpaß-Birdcage-Resonator als
auch der Hochpaß-Birdcage-Resonator paral
lele Grundflächen haben, die Kreisflächen
sind.
Fig. 1 zeigt das elektrische Ersatzschaltbild ei
nes konventionellen Birdcage-Resonators. Der
Birdcage-Resonator besteht aus zwei Endringen (1, 2)
und acht Beinen (3), wobei die Anzahl der Beine
nicht auf acht festgelegt ist. Jedes Endringsegment
und jedes Bein eines Birdcage-Resonators besitzt
eine für dieses Element spezifische Impedanz Zij
(i = 1, 2, 3; j = 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8), die in
der Regel aus Induktivitäten und Kapazitäten, prin
zipiell aber auch aus anderen Bauteilen gebildet
werden können.
Fig. 2 zeigt einen konventionellen Hochpaß-
Birdcage-Resonator mit acht Beinen. Die axialen
verlaufenden Beine (3) sind auf dem Mantel eines
Kreiszylinders äquidistant angeordnet. Die Endringe
(1, 2) sind parallel angeordnet und jedes En
dringsegment enthält eine Kapazität (C11 . . . C28).
Die für die elektromagnetische Eigenschwingung nö
tigen Induktivitäten werden hier durch die ge
streckten Leitungen in den Beinen und Endringen
gebildet.
Fig. 3 zeigt einen konventionellen Tiefpaß-
Birdcage-Resonator mit acht Beinen. Die axial ver
laufenden Beine (3) sind auch hier auf dem Mantel
eines Kreiszylinders äquidistant angeordnet und
durch parallele Endringe (1, 2) verbunden. Im Gegen
satz zum Hochpaß-Birdcage-Resonator enthält beim
Tiefpaß-Birdcage-Resonator jedes Bein eine Kapazi
tät (C31 . . . C38). Die für die elektromagnetische
Eigenschwingung nötigen Induktivitäten werden hier
ebenfalls durch die gestreckten Leitungen in den
Beinen und Endringen gebildet.
Fig. 4 zeigt einen konventionellen Bandpaß-
Birdcage-Resonator mit acht Beinen. Die axial ver
laufenden Beine (3) sind auch hier auf dem Mantel
eines Kreiszylinders äquidistant angeordnet und
durch parallele Endringe (1, 2) verbunden. Beim kon
ventionellen Bandpaß-Birdcage-Resonator enthält
jedes Bein und jedes Endringsegment eine Kapazität.
Die für die elektromagnetische Eigenschwingung nö
tigen Induktivitäten werden hier ebenfalls durch
die gestreckten Leitungen in den Beinen und Endrin
gen gebildet.
Fig. 5 zeigt zwei Beispiele für einen TEM-
Resonator mit acht Beinen. Zur Verbesserung der
Übersichtlichkeit der Zeichnung wurde der aufge
schnittene TEM-Resonator dargestellt. Der in
Fig. 5a abgebildete TEM-Resonator besteht insgesamt
aus einem leitenden Zylindermantel (6) mit paralle
len, kreisförmigen Grundflächen, zwei damit leitend
verbundenen, leitenden Ringen (4, 5) und aus damit
verbundenen Beinen (3), die äquidistant auf einem
ebenfalls kreisförmigen Zylinder angeordnet sind
und die die Kapazitäten (C31 . . . C38) enthalten. Die
gestreckten Leitungen in den Beinen bilden Indukti
vitäten. Die beiden Endringe (4, 5) und der leitende
Zylinder (6) haben jeweils eine induktiv dominierte
Impedanz. Die Enden jedes Beines werden über die
Endringe und den leitenden Zylinder miteinander
verbunden. Dadurch stehen die Beine auch unterein
ander in galvanischem Kontakt. Dieser galvanische
Kontakt ist zur Funktion des TEM-Resonators nicht
zwingend erforderlich, d. h. die Verbindungen aller
Beine brauchen nicht notwendigerweise über einen
gemeinsamen leitenden Zylinder und gemeinsame En
dringe erfolgen, sondern die Enden jedes Beines (3)
können auch durch Leitungen (7, 8) verbunden sein,
die von den Verbindungsleitungen anderer Beine gal
vanisch getrennt sind. Dies ist in Fig. 5b darge
stellt. Zur besseren Übersichtlichkeit der Zeich
nung ist wiederum nur ein Teil der Leitungen und
Kondensatoren abgebildet.
Fig. 6 zeigt eine Möglichkeit auf, wie ein Cross
cage-Resonator konstruiert werden kann. Der im
elektrischen Ersatzschaltbild abgebildete Crossca
ge-Resonator besteht aus einem Hochpaß-Birdcage-
Resonator und einem Tiefpaß-Birdcage-Resonator. Die
beiden Birdcage-Resonatoren besitzen in diesem Bei
spiel jeweils acht Beine (3). Die Resonanzfrequenz
des Hochpaß-Birdcage-Resonators wird im wesentli
chen durch die Kondensatoren C1 11 . . . C1 27 in den Rin
gen eingestellt. Die Resonanzfrequenz des Tiefpaß-
Birdcage-Resonators wird im wesentlichen durch die
Kondensatoren C2 31 . . . C2 38 in den Beinen eingestellt.
Der Hochpaß-Birdcage-Resonator und der Tiefpaß-
Birdcage-Resonator sind zwar galvanisch nicht ver
bunden, dennoch koppeln die beiden Resonatoren über
Gegeninduktivitäten und Streukapazitäten. Diese
Gegeninduktivitäten und Streukapazitäten sind im
Ersatzschaltbild nicht dargestellt. Sie beeinflus
sen die Eigenschwingung und die Eigenfrequenz des
Crosscage-Resonators. In den beiden Endringen des
Hochpaß-Birdcage-Resonators wurden die Endringseg
mente mit den Kapazitäten C1 14, C1 24, C1 18, C1 28 ent
fernt, um eine Eigenschwingung des Hochpaß-
Birdcage-Resonators zu unterbinden. In den Fig.
6a und 6b sind der Hochpaß-Birdcage-Resonator und
der Tiefpaß-Birdcage-Resonator, die zusammen den
Crosscage-Resonator in Fig. 6 bilden, getrennt
dargestellt. Die Ströme, die bei der jeweils ge
nutzten Eigenschwingung in den Beinen fließen, sind
durch Pfeile gekennzeichnet. Dabei bedeuten zwei
Pfeilspitzen stärkere Ströme, eine Pfeilspitze
steht für eine schwächere Stromstärke. Die Orien
tierung des jeweils erzeugten magnetischen Wechsel
feldes ist bezüglich der azimutalen Richtung durch
einen Pfeil im Zentrum angedeutet.
In Fig. 7 ist der Crosscage-Resonator aus Fig. 6
in perspektivischer Ansicht dargestellt. Für eine
bessere Übersichtlichkeit besitzen der Hochpaß-
Birdcage und der Tiefpaß-Birdcage unterschiedliche
Zylinderdurchmesser und unterschiedliche Längen
entlang der hier gemeinsamen Zylinderachse.
Insgesamt erhält man ein Spinresonanzmeßgerät, in
dem näherungsweise homogene magnetische Wechselfel
der zweier unterschiedlicher Frequenzen unabhängig
voneinander und auch gleichzeitig erzeugt werden
können. Die drei erzeugten Magnetfelder, nämlich
das statische Magnetfeld und die beiden magneti
schen Wechselfelder, sind senkrecht zueinander aus
gerichtet. Hauptanwendungsgebiet ist die Kernspin
resonanz.
Claims (14)
1. Spinresonanzmeßgerät zur Erzeugung eines zu ei
nem statischen Magnetfeld senkrechten magnetischen
Wechselfeldes mit zwei elektromagnetischen Eigen
frequenzen, wobei in Längsrichtung des statischen
Magnetfeldes auf zwei koaxialen Kreiszylindermän
teln axial verlaufende, azimutal äquidistante Lei
tungen (3) flächige Wechselströme der Eigenfrequen
zen als stehende Wellen mit über den Azimut sinus
förmigen Amplitudenverteilungen der Periode 2π
approximieren, wobei an den Grundflächen der Zylin
der zwischen den axialen Leitungen Verbindungslei
tungen (1, 2) angeordnet sind und/oder die Enden der
axialen Leitungen durch Verbindungsleitungen
(4, 5, 7) mit weiteren, ebenfalls axial verlaufenden
Leitungen (6, 8) verbunden sind, sowie in einigen
oder auch in allen Leitungen und/oder
Verbindungsleitungen Impedanzen eingebaut sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - mehr als vier axial verlaufene Leitungen vorhan den sind, wobei beide resonanten Systeme die glei che Anzahl von axialen Leitungen enthalten,
- - ein Teil der Impedanzen zusammen mit den Leitun gen und/oder Verbindungsstücken des ersten Zylin ders ein resonantes System für die erste Eigenfre quenz bildet, wobei die Impedanzen dieses resonan ten Systems derart verändert sind, daß eine zur Eigenschwingung äquivalente, orthogonale Eigen schwingung unterdrückt wird,
- - ein Teil der Impedanzen zusammen mit den Leitun gen und/oder Verbindungsstücken des zweiten Zylin ders ein resonantes System für die zweite Eigenfre quenz bildet, wobei dieses System zwei äquivalente, orthogonale Eigenschwingungen besitzt.
2. Spinresonanzgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden resonanten Systeme aus
beliebigen Kombinationen von TEM-Resonator, Tief
paß-Birdcage-Resonator, Hochpaß-Birdcage-Resonator
und Bandpaß-Birdcage-Resonator bestehen.
3. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Impedan
zen in beiden resonanten Systemen derart verändert
sind, daß bei beiden Eigenfrequenzen die zu je ei
ner Eigenschwingung äquivalente, orthogonale Eigen
schwingung unterdrückt wird, wobei die verbleiben
den Eigenschwingungen unterschiedliche Eigenfre
quenzen haben und zueinander orthogonal sind.
4. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Unter
drückung der einen Eigenschwingung durch elektri
sche und/oder mechanische Veränderung von Verbin
dungsstücken realisiert wird.
5. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Teil der Impedanzen durch Kondensatoren gebil
det ist.
6. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Teil der Impedanzen durch Spulen gebildet ist.
7. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Impedanz veränderbar ist.
8. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Grund
flächen der beiden Zylinder keine Kreisflächen
sind.
9. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Grund
flächen der beiden Zylinder in ihrer Form verschie
den sind.
10. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Grundflächen der beiden Zylinder in ihrer Größe
verschieden sind.
11. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Grundflächen eines oder beider Zylinder nicht
parallel, das heißt, daß mindestens eine oder auch
alle Grundflächen der Zylinder schräg abgeschnitten
sind.
12. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Län
gen der beiden Zylinder verschieden sind.
13. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl
der axial verlaufenden Leitungen der beiden reso
nanten Systeme unterschiedlich ist.
14. Spinresonanzgerät nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
axial verlaufenden Leitungen eines oder auch beider
resonanten Systeme azimutal nicht äquidistant ange
ordnet sind.
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