DE4125655C2 - Resonatoranordnung für die Elektronenspinresonanz-Spektroskopie - Google Patents
Resonatoranordnung für die Elektronenspinresonanz-SpektroskopieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Resonatoranordnung für die Elek
tronenspinresonanz-Spektroskopie, mit einem ringförmigen, dielektrischen,
eine Probe umschließenden Resonanzring, bei dem
Feldlinien des Resonanzfeldes in Richtung der Achse des Resonanzringes
austreten und sich im Außenraum schließen und mit einer
Koppelvorrichtung zum Ein- und Auskoppeln von Mikrowellen-Energie
in bzw. aus dem Resonanzring.
Eine Resonatoranordnung der vorstehend genannten Art ist aus
der DE-Z: "BRUKER REPORT" Nr. 1/1986, Seiten 45 bis 47 bekannt.
Eine weitere Anordnung dieser Art ist in der DE-Z: "BRUKER REPORT"
Nr. 2/1989, Seiten 4 bis 6 beschrieben.
Bei der Elektronenspinresonanz-Spektroskopie wird in einem
Mikrowellen-Resonator ein hochfrequentes elektromagnetisches
Feld erzeugt, bei dem die Feldlinien des magnetischen Feldes
eine bestimmte Richtung haben. In diesem Bereich wird eine Probe
in den Resonator eingebracht. Der Resonator befindet sich dabei
in einem konstanten Magnetfeld hoher Homogenität und Feldstärke,
dessen Feldlinien senkrecht auf den Feldlinien des magnetischen
Mikrowellenfeldes stehen.
In diesem Zusammenhang sind zahlreiche Resonatoranordnungen
bekannt, und zwar Hohlraumresonatoren, Helix-Resonatoren sowie
Bandleitungsresonatoren unterschiedlichster Formgestaltung,
wobei in diesen Resonatoren mitunter auch Schwingungsmoden
unterschiedlicher Ordnung angeregt werden können.
Ein Gruppe dieser Resonatoren, wie sie für Elektronenspinresonanz-Messungen
verwendet werden, besteht im wesentlichen
aus einem dielektrischen Resonanzring, d. h. einem hohlzylindri
schen Gebilde aus einem Kristall, üblicherweise einem Saphir,
das frei im Raum schwingungsfähig ist. Die dabei erzeugten
Feldlinien des magnetischen Mikrowellenfeldes durchsetzen den
dielektrischen Resonanzring in seiner axialen Bohrung in
Axialrichtung und schließen sich im Außenraum. Man kann daher
eine zu untersuchende Probe in die zentrale Bohrung des Reso
nanzringes einbringen, wo das Probenmaterial dann mit Feldlinien
des magnetischen Mikrowellenfeldes durchsetzt wird, die im
wesentlichen axial gerichtet sind.
Es sind ferner bei Resonatoranordnungen für die Elektronenspinresonanz-Spektroskopie
zahlreiche Koppelvorrichtungen bekannt,
mit denen ein Mikrowellensignal in die Resonatoranordnung eingekoppelt
und die erzeugten Meßsignale ausgekoppelt werden können.
Diese Koppelvorrichtungen können induktiver oder kapazitiver
Natur sein, und es sind zahlreiche Ausführungsformen bekannt,
um die erwünschte Kopplung herzustellen. Eine besonders häufig
benutzte Konfiguration einer Koppelanordnung besteht aus einer
Koppelschleife, d. h. einem antennenartigen Gebilde, mit dem
von außen her der gewünschte Schwingungsmodus in der Resonatoranordnung
angeregt werden kann.
Bei den bekannten Resonatoranordnungen mit Koppelschleife ist
diese in dem Bereich der Resonatoranordnung vorgesehen, in dem
unmittelbar das Mikrowellenfeld zur Beeinflussung der Probe
angeregt wird. Wenn also z. B. die bekannte Resonatoranordnung
einen zylindrischen Hohlraum umfaßt, in dem ein TE₀₁₁-Schwingungsmodus
angeregt wird, so kann sich die Koppelschleife beispielsweise
in einer Stirnseite des zylindrischen Hohlraums befinden,
um dort magnetische Feldlinien zu umschlingen, die sich an dieser
Stelle in radialer Richtung ausbreiten.
Derartige bekannte Resonatoranordnungen sind zwar für viele
Meßzwecke gut geeignet, es gibt jedoch Einsatzbereiche, bei
denen derartige Resonatoranordnungen nicht zu optimalen Ergebnissen
führen.
Ein typischer Fall dieser Art ist die gepulste Elektronenspinresonanz-Spektroskopie.
Bei dieser Meßtechnik wird das Mikrowellensignal
in den Resonator nicht in Form eines Dauerstrichsignals
eingespeist, die Resonatoranordnung wird vielmehr mit
einem getasteten Mikrowellensignal beaufschlagt, um bestimmte
dynamische Prozesse in der Probe zu untersuchen.
Das Problem bei dieser Meßtechnik liegt darin, daß die Verwendung
eines getasteten Mikrowellensignals eine große Bandbreite der
Resonatoranordnung voraussetzt. Während nämlich bei Dauerstrich-Experimenten
die Resonatorgüte besonders hoch sein kann und
soll, um ein gutes Signal/Rausch-Verhältnis zu erzielen, ist
dies bei Messungen mit getasteten Mikrowellensignalen, die ein
breites Frequenzspektrum überstreichen, naturgemäß nicht der
Fall.
Für diesen Anwendungsfall haben sich Resonatoranordnungen mit
dielektrischen Resonanzringen als besonders geeignet erwiesen.
Allerdings sind die bekannten Resonatoranordnungen mit herkömm
lichen Koppelvorrichtungen nicht in der Lage, einen breiten
Bereich der Resonatorgüte zu überstreichen.
In der DE-Z: "BRUKER REPORT" Nr. 1/1986, Seiten 45 bis 47 ist ein
Resonator für die Elektronenspinresonanz beschrieben. Der
Resonator ist als dielektrischer Ring vom Schwingungstyp TE₀₁₁
ausgebildet und für eine Resonanzfrequenz von 10 GHz ausgelegt.
Die Vorteile dieses bekannten dielektrischen Resonanzringes
werden in seinem hohen Füllfaktor und seiner guten Homogenität
der Mikrowellen-Magnetfeldstärke gesehen. In der DE-Z: "BRUKER
REPORT" Nr. 2/1989, Seiten 4 bis 6 ist eine Anwendung eines
dielektrischen Resonanzringes für Elektronenspinresonanz-Messungen
unter Verwendung der Fourier-Transformation beschrieben.
Aus der US-PS 2 890 422 ist ein elektrisch resonanzfähiger,
dielektrischer Körper bekannt. Der bekannte Körper wird beispielsweise
in einem Tuner eines Fernsehempfängers eingesetzt.
Hierzu sind mehrere dielektrische Resonatoren im Abstand
voneinander entlang eines axial verschiebbaren, stabförmigen
Trägers angeordnet. Aufeinander gegenüberliegenden Seiten des
Trägers befinden sich Gitter und wiederum dahinter Spulen. Die
Spule der einen Seite gehört zu einem Eingangskreis des Tuners,
während die Spule auf der gegenüberliegenden Seite zum Verstärkerkreis
des Tuners gehört. Durch axiales Verschieben des Trägers
kann nun einer der mehreren dielektrischen Resonatoren in eine
Position zwischen den beiden Spulen der Empfänger- bzw. der
Verstärkerseite gebracht werden. Da die dielektrischen Resonatoren
nur bei einer bestimmten Frequenz resonanzfähig sind,
entsteht auf diese Weise ein stufenweise umschaltbarer Filter,
um in einem Tuner eines Fernsehempfängers die unterschiedlichen
Frequenzen von Sendestationen einstellen zu können. Eine
Abstimmung bei der Ankopplung der nur stufenweise verschiebbaren
dielektrischen Resonatoren findet dabei nicht statt.
Aus der DE-OS 30 29 754 ist ein Probenkopf für Elektronenspinresonanz-Messungen
bekannt, dessen Resonator aus einem Rohrabschnitt
aus keramischen Material besteht. Der Resonator ist
in herkömmlicher Weise mittels einer verstellbaren Schlitzblende
ankoppelbar.
Aus der EP-OS 03 16 813 ist ein dielektrischer Resonator bekannt.
Der dielektrische Resonator besteht aus einem Rohrstück aus
dielektrischem Material, das auf einem Träger-Rohrstück kleineren
Durchmessers angeordnet ist, welches wiederum auf dem Boden
eines geschlossenen, metallischen, zylindrischen Gehäuses steht.
In den Boden des Gehäuses sind ferner zwei Koppelschleifen
raumfest eingelassen. Entlang der gemeinsamen Achse des Resonators
und des Gehäuses ist eine Stange verschiebbar, die ein
zylindrisches Koppelteil trägt, das bei axialer Verstellung
der Stange in den Innenraum des Resonatorringes eintaucht. Auf
diese Weise wird eine Frequenzverstimmung, nicht jedoch eine
Änderung der Kopplung erreicht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Resonator
anordnung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden,
daß bei einem Verstellen der Koppelvorrichtung ein großer Wertebereich
der Resonatorgüte überstrichen werden kann, und die
Lage des Ringes und der Probe im Ring konstant ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Koppelvorrichtung eine Koppelschleife umfaßt, die im Außenraum
angeordnet und in einer Richtung parallel zur Achse verschiebbar
ist, wobei der Resonanzring von einer zylindrischen Abschirmung
umgeben und die Abschirmung starr mit der Koppelschleife
verbunden und zusammen mit dieser verschiebbar ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise
vollkommen gelöst. Es hat sich nämlich überraschenderweise
gezeigt, daß ein Anordnen der Koppelschleife im Außenraum, d. h.
nicht an oder in dem Raum, in dem sich die Probe befindet, eine
breite Variation der Resonatorgüte gestattet. So ist es beispielsweise
bei Versuchsmustern der erfindungsgemäßen Resonatoranordnung
möglich gewesen, Messungen im X-Band durchzuführen,
bei denen die Resonatorgüte durch axiales Verschieben der
Koppelschleife im Außenraum des Resonanzringes in einem Bereich
der Güte zwischen 100 und 5000 verändert werden konnte.
Auf diese Weise kann somit die erfindungsgemäße Resonatoranordnung
bei unterschiedlichsten Messungen, auch bei gepulsten
Messungen, optimal angekoppelt werden, und zwar unabhängig davon,
ob es sich um eine Probe mit niedrigen oder hohen dielektrischen
Verlusten handelt.
Die Maßnahme, den Resonanzring mit einer zylindrischen Abschirmung
zu umgeben, hat den Vorteil, daß das Mikrowellenfeld im
Außenraum konzentriert und reproduzierbar gemacht wird. Eine
unerwünschte Beeinflussung des Mikrowellenfeldes von außen ist
somit nicht möglich oder wirkt sich weit aus weniger aus.
Die Maßnahme, die Abschirmung starr mit der Koppelschleife zu
verbinden und zusammen mit dieser verschiebbar zu machen, hat
den Vorteil, daß die Durchtrittsstelle des Mikrowellenkabels
in der Abschirmung starr bleiben kann und insbesondere eine
Verwendung von Langlöchern oder dergleichen nicht erforderlich
ist, die der gewünschten Ausbildung des Mikrowellenfeldes
abträglich wären. Ferner wird auf diese Weise, was besonders
wichtig ist, eine elektrische Verbindung mit eventuellen
Stirnplatten vermieden, die sich an den stirnseitigen Enden
des Resonanzringes befinden können.
Bei bevorzugten Ausbildungen der erfindungsgemäßen Anordnung
ist die Koppelschleife im axialen Abstand und/oder im radialen
Abstand von dem Resonanzring angeordnet.
Diese Maßnahmen haben den Vorteil, daß eine Ankopplung an den
Resonanzring sowohl in der radialen wie auch in der axialen
Umgebung oder auch in einem Überschneidungsbereich beider
Umgebungen möglich ist.
Besonders bevorzugt ist, wenn die Abschirmung aus mindestens
einer Lage gewickelten Drahtes besteht.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Abschirmung einerseits
einfach herzustellen ist, indem beispielsweise eine Drahtspirale
in einem entsprechenden Harz eingegossen wird. Andererseits
hat diese Maßnahme aber auch den Vorteil, daß eine bei Mikrowellenfrequenzen
perfekte Abschirmung entsteht, die jedoch für
ein Modulationsfeld bei sehr niedriger Frequenz (im Audio-Bereich)
durchlässig ist. Dies ermöglicht, dem konstanten
Magnetfeld hoher Homogenität ein Modulationsfeld zu überlagern,
um das Meßsignal entsprechend codieren und mit Look-in-Techniken
auswerten zu können.
Die vorstehend beschriebenen Vorteile können dadurch verfeinert
werden, daß die Abschirmung mehrlagig aufgebaut ist, so daß
mehrere Lagen gewickelten Drahtes übereinander angeordnet werden.
Eine besonders gute Wirkung wird in diesem Zusammenhang dann
erzielt, wenn die Abschirmung in einer axialen Führung eines
Resonatorgehäuses geführt ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß ein stabiler mechanischer
Verbund entsteht, bei dem die Koppelschleife zusammen mit der
Abschirmung sicher im Resonatorgehäuse bewegt werden kann,
ohne daß dadurch Störungen entstehen.
Besonders bevorzugt ist dabei ferner, wenn die Abschirmung
über eine Feder auf dem im Resonatorgehäuse gehaltenen Resonanz
ring abgestützt ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine elastisch verspannte
Anordnung entsteht, die auch bei tiefen Temperaturen oder bei
wechselnden Temperaturen funktionsfähig ist. Wenn sich nämlich
bei stark wechselnder Temperatur die Komponenten der Resonator
anordnung zusammenziehen bzw. ausdehnen, so ist dies bei einer
elastisch verspannten Anordnung in einfacher Weise möglich,
indem sich die verwendete Feder entsprechend entspannt oder
zusammengedrückt wird, während bei einer starr verschraubten
oder verklebten Anordnung die Gefahr von Rissen besteht.
Bei weiteren bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung ist
die Abschirmung mittels eines langgestreckten Koppelstabes
verschiebbar. Dieser besteht vorzugsweise im wesentlichen aus
einem mindestens halbstarren Mikrowellenkabel.
Diese Maßnahmen haben den Vorteil, daß die gewünschte Verschie
bung der Koppelschleife in äußerst einfacher Weise durch eine
Axialbewegung bewirkt werden kann. Die bauliche Vereinigung
von Koppelstab und Mikrowellenkabel hat schließlich den Vorteil,
daß eine einfache Anordnung entsteht, bei der das Bauteil
"Mikrowellenkabel" einen doppelten Nutzen hat.
Bei einer weiteren bevorzugten Gruppe von Ausführungsbeispielen
ist der Koppelstab mittels einer Steckverbindung unterteilbar.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß modulare Resonatorkonzepte
verwirklicht werden können, bei denen der untere Meßteil, in
dem sich das Resonanzgebilde befindet, für unterschiedliche
Meßaufgaben ausgetauscht werden kann, während das obere An
schlußteil der Resonatoranordnung unverändert bleibt.
Bei einer weiteren bevorzugten Gruppe von Ausführungsbeispielen
ist der Koppelstab mittels eines Hebel-Koppelmechanismus an
dem vom Resonanzring abgewandten Ende der Resonatoranordnung
verstellbar.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine präzise Verstellung
des Koppelstabes durch geeignete Wahl des Übersetzungsver
hältnisses des Hebels möglich ist.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der
beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Resonanz
anordnung für Elektronenspinresonanz-Experimente
mit einem dielektrischen Resonanzring;
Fig. 2 in verkleinertem Maßstabe eine Anordnung ähnlich
derjenigen der Fig. 1, jedoch für einen ersten
Betriebszustand;
Fig. 3 eine Darstellung, ähnlich Fig. 2, jedoch für einen
anderen Betriebszustand;
Fig. 4 eine perspektivische Seitenansicht eines Ausfüh
rungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Resonator
anordnung;
Fig. 5 in vergrößertem Maßstab eine Seitenansicht in
Richtung der Pfeile V-V der Fig. 4 auf das Oberteil
der dort dargestellten Resonatoranordnung;
Fig. 6 in weiter vergrößertem Maßstab eine Seitenansicht,
teilweise aufgeschnitten, in Richtung der Pfeile
VI-VI von Fig. 4 auf das Unterteil der Resonator
anordnung;
Fig. 7 in weiter vergrößertem Maßstab eine Schnittdar
stellung in der Ebene VII-VII von Fig. 6;
Fig. 8 eine Darstellung ähnlich derjenigen der Fig. 7,
jedoch in der Ebene VIII-VIII von Fig. 6.
In Fig. 1 ist mit 10 insgesamt eine Resonatoranordnung an
gedeutet, wie sie für Elektronenspinresonanz-Messungen verwendet
werden kann.
11 bezeichnet einen dielektrischen Ring, d. h. im dargestellten
Ausführungsbeispiel einen hohlzylindrischen Körper, der vor
zugsweise als Saphirring ausgestaltet ist. Der Saphirring 11
hat eine zentrale Achse 12. Feldlinien 13, die das elektromag
netische Mikrowellenfeld andeuten, erstrecken sich innerhalb
des Saphirringes 11 näherungsweise parallel zur Achse 12 und
schließen sich im Außenraum 18.
Mit 14 ist eine Koppelschleife angedeutet, die sich an einem
freien Ende eines nur abgebrochen dargestellten Mikrowellen
kabels 15 befindet. Die Koppelschleife 14 regt im Saphirring
11 das mit 13 symbolisierte Mikrowellenfeld an bzw. koppelt
Meßsignale aus.
Wie man deutlich aus Fig. 1 erkennt, ist die Koppelschleife
14 vorzugsweise so positioniert, daß sie sich in Richtung der
Achse 12 im Abstand y von der Unterseite des Saphirringes 11
befindet. Außerdem befindet sich die Koppelschleife 14 im
radialen Abstand z von der Achse 12, wobei der Abstand z größer
ist als der Außenradius R des Saphirringes 11. Insgesamt
befindet sich die Koppelschleife 14 daher vorzugsweise radial
außerhalb und axial beabstandet vom Saphirring 11.
Mit einem Pfeil 16 ist angedeutet, daß die Koppelschleife 14
in Richtung der Achse 12 verschiebbar ist. Es hat sich gezeigt,
daß durch eine Bewegung der Koppelschleife 14 in Richtung des
Pfeils 16 sich die Ankopplung des Saphirringes 11 in der
gewünschten Weise variieren läßt, wie dies für Elektronenspin
resonanz-Experimente bei unterschiedlichen Proben, Temperaturen
u. dgl. wünschenswert ist.
Obwohl der Saphirring 11 als dielektrischer Ringresonator
auch frei im Raum schwingungsfähig ist, werden Anordnungen
bevorzugt, bei denen sich der Ring 11 innerhalb einer Abschir
mung 17 befindet, wie dies in den Fig. 2 und 3 dargestellt
ist. Die Abschirmung 17 bewirkt dabei eine Konzentration des
Mikrowellenfeldes und eine Unempfindlichkeit desselben gegen
Einflüsse von außen, wenn eine Verstellung von Elementen am
oder in der Nähe vom Ring 11 erforderlich ist.
Fig. 2 zeigt, daß das Mikrowellenkabel 15 durch eine geeignete
Durchführung im Mantel der Abschirmung 17 hindurchgeführt
ist, so daß sich die Koppelschleife 14 im Außenraum 18 zwischen
der Abschirmung 17 und dem Ring 11 befindet. Im Betriebszustand
der Fig. 2 habe die Koppelschleife 14 dann einen Abstand y1
von der Unterseite des Ringes 11.
Mit gestrichelten Linien ist in Fig. 2 und 3 angedeutet, daß
der Ring 11 für die hier anzustellende Betrachtung raumfest
gehalten wird. Dies ist für Elektronenspinresonanz-Experimente
wichtig und wünschenswert, weil mit der Lage des Ringes 11 im
Raum auch die Lage der im Ring 11 befindlichen Probe definiert
ist. Wenn nun beispielsweise eine Probenbestrahlung oder eine
andere Art der Probenbehandlung während der Elektronenspin
resonanz-Messung gewünscht wird, so soll die Lage der Probe
möglichst konstant sein, auch wenn eine Verstellung, z. B. der
Koppelvorrichtung, erforderlich ist.
Aus diesem Grunde wird bei dem erfindungsgemäßen Mikrowellen
resonator 10 die Koppelschleife 14 zusammen mit der Abschirmung
17 relativ zum Ring 11 bewegt, um die Ankopplung zu verändern.
Dies ist deutlich aus einem Vergleich der Fig. 2 und 3 zu
ersehen, weil bei dem Zustand der Fig. 3 die Abschirmung 17′
sich jetzt um eine Strecke d unterhalb der Abschirmung 17 in
Fig. 2 befindet. Dies hat zur Folge, daß sich der Abstand y
der Koppelschleife 14 vom Ring 11 vom Wert y1 in Fig. 2 auf
den Wert y2 in Fig. 3 vergrößert hat, weil der Ring 11 fest
im Raum stehengeblieben ist.
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht eines Ausfüh
rungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Mikrowellenresonators
10.
Zum besseren Verständnis der Fig. 4 muß man sich vor Augen
halten, daß Mikrowellenresonatoren 10 für Elektronenspin
resonanz-Experimente üblicherweise langgestreckte Gebilde
sind, bei denen sich am oberen Ende die Anschlüsse einer
Mikrowellenleitung, also beispielsweise eines Hohlleiters
oder eines Koaxialkabels befinden, ebenso wie die Anschlüsse
für ein Modulationssignal, für Temperiermedien, für Temperatur
fühler und dergleichen mehr. Es schließt sich dann ein lang
gestreckter Mittelabschnitt an, der so lange bemessen ist,
daß ein am unteren Ende befindlicher Resonatorabschnitt zwischen
Polschuhe eines Labormagneten gebracht werden kann, ohne daß
das üblicherweise ausladende obere Ende, das wesentlich breiter
als der untere Resonatorabschnitt ist, stört. Auf diese Weise
ist es möglich, den unteren, schmalen Resonatorabschnitt in
einen verhältnismäßig schmalen Luftspalt zwischen zwei Pol
schuhen des Magneten zu bringen, während das obere Ende sich
weit außerhalb der Polschuhe befindet, wobei Labormagneten
wesentlich mehr Raum zur Verfügung steht, um dort die erforder
lichen Anschlüsse herstellen und Temperiermedien einleiten zu
können.
Beim Resonator 10 gemäß Fig. 4 befindet sich am oberen Ende
eine Trägerplatte 30, auf der ein Koppelmechanismus 31 zum
Einstellen der Kopplung montiert ist. Einzelheiten des Koppel
mechanismus 31 werden weiter unten anhand der Fig. 5 noch
erläutert werden.
Der Koppelmechanismus 31 ist so ausgelegt, daß ein vertikal
verlaufender Koppelstab 32 in Vertikalrichtung verschoben
werden kann, wie wiederum mit dem Pfeil 16 in Fig. 4 angedeutet.
Parallel zum Koppelstab 32 erstreckt sich durch die Trägerplatte
30 hindurch und von dieser gehalten ein starres Probenrohr
33, in das ein Probenstab 34 einführbar ist. Einzelheiten
hierzu werden noch erläutert werden.
An die Unterseite der Trägerplatte 30 ist eine Temperierkammer
35 angeschlossen, die mit Anschlüssen 36 für ein Temperier
medium, vorzugsweise Wasser, versehen ist.
Unterhalb der Temperierkammer 35 befindet sich ein Kryostat-
Flansch 37, an dessen Unterseite ein Kryostat 38, beispielsweise
für eine Temperierung bei der Temperatur des flüssigen Stick
stoffs oder des flüssigen Heliums, angeschlossen werden kann.
In diesem Falle dient die Temperierkammer 35 dazu, die Träger
platte 30 thermisch vom Kryostaten 38 zu entkoppeln, indem
über einen geeigneten Durchsatz von Temperiermedien über die
Anschlüsse 36 dafür gesorgt wird, daß sich eine tiefe Temperatur
aus dem Bereich des Kryostaten 38 nicht nach oben in den Bereich
der Trägerplatte 30 und der darauf angeordneten Aggregate
überträgt.
Mit 39a, b und c sind schließlich Steckanschlüsse symbolisiert,
mit denen z. B. ein Modulationssignal für Modulationsspulen
des Resonators 10 eingeleitet werden kann oder das Signal
eines Thermoelementes abgenommen wird u. dgl.
Wie man deutlich aus Fig. 4 erkennt, läuft das Probenrohr 33,
das sich lange nach unten von der Trägerplatte 30 weg erstreckt,
in einen Flansch 40 aus, dem ein entsprechender Gegenflansch
41 gegenübersteht. Unterhalb des Gegenflansches 41 erstreckt
sich das Probenrohr als getrenntes Element 33a weiter nach
unten.
Entsprechendes gilt für den Koppelstab 32, der sich zunächt
durch die Flanschen 40, 41 hindurch erstreckt, dann aber nach
unten in einen Stecker 42 ausläuft, der mit einem Gegenstecker
43 verbunden ist. Vom Gegenstecker 43 setzt sich der Koppelstab
32a nach unten fort.
Auf diese Weise sind im Bereich des Probenrohres 33/33a bzw.
des Koppelstabes 32/32a Trennebenen 50 bzw. 51 gebildet, entlang
derer der Mikrowellenresonator 10 in ein Oberteil 52 und ein
Unterteil 53 trennbar ist, wie mit Pfeilen in Fig. 4 angedeutet.
Diese Maßnahme hat den Sinn, an ein und dasselbe Oberteil 52
eine Vielzahl unterschiedlicher Unterteile 53 ansetzen zu
können, beispielsweise Unterteile 53, die für unterschiedliche
Meßfrequenzen, Meßtemperaturen, Meßtechniken (z. B. Bestrahlung)
u. dgl. ausgelegt sind.
Das Probenrohr 33a und der Koppelstab 32a laufen im Bereich
des Unterteiles 53 nach unten in einen Flansch 45 aus, an den
sich nach unten ein Resonatorgehäuse 46 sowie ein Koppel- und
Abschirmelement 47 anschließen, wie weiter unten anhand der
Fig. 6 noch im einzelnen erläutert werden wird.
Schließlich ist mit B0 in Fig. 4 noch die Richtung des auf
das Unterteil 53 einwirkenden konstanten Magnetfeldes bezeich
net.
Fig. 5 zeigt weitere Einzelheiten des Oberteils 52.
Hinsichtlich des Probenrohres 33 erkennt man, daß dieses oben
mit einem Spannfutter 60 versehen ist. Das Spannfutter 60
gestattet im gelösten Zustand, den Probenstab 34 von oben her
einzuführen, um ihn dann in der Meßstellung durch Anziehen
des Spannfutters 60 axial zu sichern.
Der Koppelstab 32 besteht im wesentlichen aus einer starren
oder halbstarren Mikrowellenleitung, vorzugsweise einem halb
starren Koaxial-Mikrowellenkabel, das ggf. noch durch ein
Verstärkungsrohr o. dgl. zumindest abschnittsweise mechanisch
stabilisiert werden kann. An seinem oberen Ende läuft der
Koppelstab 32 in einen Stecker 63 aus, über den Mikrowellen
energie zugeführt bzw. aus dem Resonator ausgekoppelte Signale
abgenommen werden können.
Kurz unterhalb des Steckers 63 ist der Koppelstab 32 in einem
Antriebsteil 64 axial starr gehalten. Dies wird durch Klemm
schrauben 65 bewirkt, die den Koppelstab 32 im Antriebsteil
64 festklemmen. Das Antriebsteil 64 ist Bestandteil des Koppel
mechanismus 31, der nachstehend erläutert werden soll:
In einem Dreh-Gleitlager 66 des Antriebsteiles 64, und zwar
in der Darstellung der Fig. 5 vor dem Koppelstab 32 in einer
Richtung senkrecht zur Zeichenebene ist eine Stange 67 axial
verschiebbar, jedoch um die Achse des Dreh-Gleitlagers 66
verschwenkbar gehalten. Die Stange 67 durchsetzt zu diesem
Zweck ein Langloch 68 im Antriebsteil 64. Die Stange 67 ist
an ihrem in Fig. 5 linken Ende in einem Drehlager 69 der
Trägerplatte 30 befestigt. Am rechten Ende der Stange 67
befindet sich ein Griff 70, mit dessen Hilfe die Stange 67 um
die Achse des Drehlagers 69 verschwenkt werden kann, wie mit
Pfeilen 75 angedeutet.
Zwischen Antriebsteil 64 und Griff 70 ist in einem Gelenk 71
eine Gewindespindel 72 an die Stange 67 angelenkt. Die Gewinde
spindel 72 ist in einem Dreh-Gleitlager 73 der Trägerplatte
30 verschiebbar und drehbar geführt bzw. gelagert. Auf diese
Weise ist die mit den Pfeilen 75 angedeutete Verschwenkbewegung
der Stange 67 möglich. Um die Stange 67 in einer bestimmten
Schwenkstellung verrasten zu können, läuft eine Rändelmutter 74
auf der Gewindespindel 72. Die Rändelmutter 74 kann gegen
das Dreh-Gleitlager 73 verschraubt werden, um auf diese Weise
die Gewindespindel 72 axial zu fixieren.
Es ist leicht erkennbar, daß ein Verschwenken der Stange 67
in Richtung der Pfeile 75 eine Verschiebung des Antriebsteils
64 in Vertikalrichtung bewirkt, so daß der Koppelstab 32 in
Richtung des Pfeils 16 verschoben wird.
In Fig. 5 ist ferner zu erkennen, daß die Temperierkammer 35
mit einem Ringraum 78 versehen ist, der mit den schematisch
angedeuteten Anschlüssen 36 kommuniziert, von denen in Fig. 5
nur einer dargestellt ist. Auf diese Weise läßt sich erreichen,
daß die Temperierkammer 35 bei entsprechendem Durchsatz von
Temperiermittel immer auf derselben Temperatur, vorzugsweise
in der Nähe der Raumtemperatur, gehalten wird, unabhängig
davon, ob an der Unterseite der Temperierkammer 35 im Bereich
des Kryostat-Flansches 37 eine wesentlich niedrigere Temperatur
herrscht.
Die Temperierkammer 35 und der Kryostat-Flansch 37 sind durch
eine in Fig. 5 nur schematisch angedeutete Labyrinthdichtung
79 miteinander verbunden, so daß der Ringraum 78 nach dem
Zusammenfügen von Temperierkammer 35 und Kryostat-Flansch 37
dicht verschlossen ist.
Der Kryostat-Flansch 37 weist an seiner Unterseite eine Ein
drehung 80 auf, in die der Kryostat 38 eingesetzt werden kann.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Kryostat 38 als Stickstoff-Kryostat angedeutet, d. h.
als langgestrecktes, evakuiertes Glasgefäß, in dessen Innenraum
die Temperatur des flüssigen Stickstoffs aufrechterhalten
werden kann. Es versteht sich jedoch, daß mit 38 auch ein
Helium-Kryostat gemeint sein kann, der baulich erheblich
aufwendiger ist, um in seinem Innenraum die Temperatur des
flüssigen Heliums einstellen zu können.
Fig. 6 zeigt weitere Einzelheiten des Unterteils 53 des Reso
nators 10.
Hinsichtlich des Probenrohres 33a erkennt man aus Fig. 6
zunächst, daß dieses an seinem unteren Ende mittels eines
Gewindes 82 in den Flansch 45 eingeschraubt ist. Das Probenrohr
33a ist im Bereich des Gewindes 82 innen mit einem konisch
zulaufenden Zentrierabschnitt 83 versehen, der nach unten in
einen Führungsabschnitt 84 geringeren Durchmessers übergeht,
um sich dann in einem innenkonischen Abschnitt 85 zu seinem
unteren Ende hin wieder aufzuweiten.
Konzentrisch zum Probenrohr 33a ist der Probenstab 34 geführt.
Der Probenstab 34 besteht vorzugsweise aus einem glasfaser
verstärkten Kunststoff. Der Probenstab 34 kann während eines
Experimentes aus dem Probenrohr 33 bzw. 33a herausgezogen
und wieder eingeführt werden, so daß ein Probenwechsel auch
bei solchen Messungen möglich ist, die bei tiefer Temperatur
ablaufen, ohne den gesamten Resonanzabschnitt des Resonators
10 aus dem kalten Bereich des Kryostaten 38 entnehmen zu müssen.
Der Probenstab 34 läuft an seinem unteren Ende in einen End
abschnitt 87 aus, der mit einem Innengewinde versehen ist.
In das Innengewinde ist eine Spannmutter 88 eingeschraubt, um
ein Probenröhrchen 89 spannen zu können. Das Probenröhrchen 89
enthält eine zu untersuchende Probe 90.
In den innenkonischen Abschnitt 85 ist von unten ein Zentrier
konus 91 eingesetzt, der im Gegensatz zu den übrigen bislang
beschriebenen Teilen, die sämtlich aus Kunststoff bestehen,
aus einem Metall hergestellt ist.
An den Zentrierkonus 91 schließt sich nach unten ein oberes
Halteteil 92 an, das den Saphirring 11 von oben lagert. Von
unten ist der Saphirring 11 durch ein unteres Halteteil 93
gehalten. An der Unterseite des unteren Halteteils 93 befindet
sich ein Zentrierzapfen 94 für eine Druckfeder 95. Das untere
Ende der Druckfeder 95 schließt sich um einen Zentrierzapfen
96 einer metallischen oder mikrowellen-absorbierenden Ver
schlußschraube 97. Die Verschlußschraube 97 ist mit einer
Durchgangsbohrung 98 versehen, damit das Probenröhrchen 89 sich
auch weiter nach unten erstrecken kann, als dies in Fig. 6
beispielhaft angedeutet ist.
Aus Fig. 6, insbesondere in Verbindung mit Fig. 8, wird ferner
deutlich, wie das Koppel- und Abschirmelement 47 im Resonator
gehäuse 46 geführt und im einzelnen aufgebaut ist.
Das Element 47 besteht im wesentlichen aus der Abschirmung
17, die als Rohr ausgebildet ist. In das untere Ende des Rohres
ist die Verschlußschraube 97 mittels eines entsprechenden
Gewindes eingeschraubt.
Das Rohr besteht selbst vorzugsweise aus drei Lagen 170, 171,
172, die in einem vergrößerten Ausschnitt der Fig. 6 im einzel
nen zu sehen sind.
Jede einzelne Lage 170, 171, 172 besteht aus einem Wickel
eines Drahtes, wobei die innerste Lage 170 aus etwas dickerem
Draht und die äußeren Lagen 171, 172 aus etwas dünnerem Draht
gewickelt sind. Sinn dieser Maßnahme ist, einerseits eine
hochfrequenztechnisch dichte Abschirmung 17 zu erreichen,
andererseits aber den Durchtritt eines niederfrequenten Modu
lationsfeldes zu gestatten.
An einer Seite ist das Rohr der Abschirmung 17 mit einem Ansatz
100 versehen, der in einer entsprechenden Nut 101 des Resonator
gehäuses 46 läuft. Mit einem Sicherungsstift 102 wird erreicht,
daß das Koppel- und Abschirmelement 47 nicht unter der Kraft
der Druckfeder 95 nach unten aus dem Resonatorgehäuse 46
herausläuft.
Wenn der weiter oben anhand der Fig. 5 im einzelnen erläuterte
Koppelmechanismus 31 betätigt wird, mit dem der Koppelstab
32a in Fig. 6 in Vertikalrichtung verschoben wird, so bewirkt
dies, daß das Koppel- und Abschirmelement 47 zusammen mit der
Abschirmung 17 in Richtung des Pfeiles 16 relativ zum Resonator
gehäuse 46 verschoben wird, wobei die Druckfeder 95 zusammen
gedrückt bzw. entspannt wird.
Die Koppelschleife 14 befindet sich dabei beispielsweise in
der in Fig. 6 dargestellten Stellung außerhalb und unterhalb
des Saphirringes 11, wie dies weiter oben zu Fig. 1 bereits
im einzelnen erläutert wurde. Um ein ungestörtes Verfahren
der Koppelschleife 14 zu ermöglichen, ist das untere Halteteil
93 in dessen Bereich mit einer vertikalen Nut 103 versehen,
die in den Fig. 6 und 8 deutlich zu erkennen ist.
Schließlich zeigt Fig. 8 noch, daß Modulationsspulen 104
zweckmäßigerweise zu beiden Seiten der rohrförmigen Abschirmung
17 im Resonatorgehäuse 46 angeordnet bzw. eingegossen sind.
Zum Betrieb des erfindungsgemäßen Resonators wird zunächst
für das jeweils durchzuführende Experiment ein geeignetes
Unterteil 53 ausgewählt, das z. B. für die gewünschte Meßfrequenz
(z. B. X- oder Q-Band) ausgelegt ist oder für eine bestimmte
Meßtemperatur (z. B. Raumtemperatur, Temperatur des flüssigen
Stickstoffs oder des flüssigen Heliums) oder entsprechend
einer bestimmten Meßtechnik (z. B. unter Einwirkung von Bestrah
lung, unter definierter Winkeldrehung) konstruiert ist.
Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß alle dieser unter
schiedlichen Unterteile 53 sich an dasselbe Oberteil 52 ansetzen
lassen.
Wenn auf diese Weise der Resonator 10 zusammengesetzt ist,
wird er in Meßposition gebracht, also zwischen die Pole des
Labormagneten und ggf. innerhalb eines Kryostaten 38.
Nun wird die Probe 90 bzw. eine entsprechende Probensubstanz
in das Probenröhrchen 89 eingefüllt. Das gefüllte Probenröhrchen
89 wird mittels der Spannmutter 88 im Endabschnitt 87 des
Probenstabes 34 eingespannt. Der Probenstab 34 wird dann bei
gelöstem Spannfutter 60 von oben in das Probenrohr 33 einge
schoben. Wenn sich das Probenröhrchen 89 in der in Fig. 6
dargestellten Position befindet, in der sich die Probe 90
innerhalb des Saphirringes 11 befindet, wird das Spannfutter
60 angezogen und damit der Probenstab 34 im Probenrohr 33
fixiert.
Nun kann die Elektronenspinresonanz-Messung durchgeführt werden.
Hierzu wird zunächst die erforderliche Ankopplung an den
Saphirring 11 hergestellt. Zu diesem Zwecke wird die Rändel
mutter 74 auf der Gewindespindel 72 des Koppelmechanismus 31
(Fig. 5) gelöst und die Stange 67 mittels des Griffs 70 in
Richtung der Pfeile 75 so lange verstellt, bis die Ankopplung
an den Saphirring 11 optimal ist.
In dieser Stellung wird die Stange 67 und damit über den
Koppelmechanismus 31 und den Koppelstab 32 die Koppelschleife
14 in ihrer jeweils angenommenen Stellung fixiert, indem die
Rändelmutter 74 gegen das Dreh- und Gleitlager 73 verschraubt
wird.
Nun wird die eigentliche Elektronenspinresonanz-Messung aus
geführt.
Ein Probenwechsel ist dann in einfacher Weise möglich, indem
der Probenstab 34 mit dem Probenröhrchen 89 aus dem Probenrohr
33 entnommen und mit einer neuen Probe wieder eingeführt wird,
um dann nach neuer Optimierung der Ankopplung eine weitere
Messung vornehmen zu können. Eine Herausnahme des gesamten
Resonators 10 aus dem Luftspalt des Magneten oder zumindest
aus einem ggf. verwendeten Kryostaten ist infolgedessen nicht
erforderlich.
Claims (11)
1. Resonatoranordnung für die Elektronenspinresonanz-Spektroskopie,
mit einem ringförmigen, dielektrischen, eine Probe
(90) umschließenden Resonanzring (11), bei dem Feldlinien
(13) des Resonanzfeldes in Richtung der Achse (12) des
Resonanzringes (11) austreten und sich im Außenraum (18)
schließen und mit einer Koppelvorrichtung zum Ein- und
Auskoppeln von Mikrowellen-Energie in bzw. aus dem Resonanzring
(11), dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelvorrichtung
eine Koppelschleife (14) umfaßt, die im Außenraum (18)
angeordnet und in einer Richtung (16) parallel zur Achse
(12) verschiebbar ist, wobei der Resonanzring (11) von
einer zylindrischen Abschirmung (17) umgeben und die
Abschirmung (17) starr mit der Koppelschleife (14) verbunden
und zusammen mit dieser verschiebbar ist.
2. Resonatoranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Koppelschleife (14) im axialen Abstand (y) von
dem Resonanzring (11) angeordnet ist.
3. Resonatoranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Koppelschleife (14) in einem radialen
Abstand (z-r) von dem Resonanzring (11) angeordnet ist.
4. Resonatoranordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung (17)
aus mindestens einer Lage (170, 171, 172) gewickelten
Drahtes besteht.
5. Resonatoranordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschirmung (17) mehrlagig aufgebaut ist.
6. Resonatoranordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung (17)
in einer axialen Führung (101) eines Resonatorgehäuses
(46) geführt ist.
7. Resonatoranordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschirmung (17) über eine Feder (11) auf dem im
Resonatorgehäuse (46) gehaltenen Resonanzring (11) abgestützt
ist.
8. Resonatoranordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung (17)
mittels eines langgestreckten Koppelstabes (32, 32a) verschiebbar
ist.
9. Resonatoranordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Koppelstab (32, 32a) im wesentlichen aus einem
mindestens halbstarren Mikrowellenkabel (15) besteht.
10. Resonatoranordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Koppelstab (32, 32a) mittels einer
Steckverbindung (42, 43) unterteilbar ist.
11. Resonatoranordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Koppelstab (32)
mittels eines Hebel-Koppelmechanismus (31) an dem vom
Resonanzring (11) abgewandten Ende der Resonatoranordnung
(10) verstellbar ist.
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