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Die
Erfindung betrifft einen Probenkopf zum Messen magnetischer Resonanz
in einer Probe, bei dem in der Probe gleichzeitig mittels eines
Hochfrequenzfeldes Kernresonanz und mittels eines Mikrowellenfeldes
Elektronenresonanz angeregt wird, mit einem sowohl für eine Kernresonanzfrequenz
als auch für
eine Elektronenresonanzfrequenz schwingungsfähigen, die Probe enthaltenden
Resonanzsystem.
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Probenköpfe der
vorstehend genannten Art sind aus dem Buch von Poole, C.P. „Electron
Spin Resonance",
2. Auflage, Dover Publications, Inc. 1983, Seiten 649-661 bekannt.
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Auf
dem Gebiete der magnetischen Resonanz sind zahlreiche Meßmethoden
bekannt, bei denen in einer Probe sowohl Kernresonanz (NMR) als auch
Elektronenresonanz (ESR) angeregt wird. Beispiele dafür sind die
Elektron-Kern-Doppelresonanz (ENDOR – Elektron Nuclear Double Resonance)
und die Dynamische Kernpolarisation (DNP – Dynamic Nuclear Polarisation),
aber auch Tripelresonanzmethoden und andere mehr.
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Bei
diesen Methoden ist es aus apparativer Sicht erforderlich, die Probe
in einem Resonanzsystem anzuordnen, das sowohl für die Kernresonanzfrequenz
als auch für
die Elektronenresonanzfrequenz schwingungsfähig ist, worunter im Folgenden auch
ausbreitungsfähig
verstanden werden soll. Dabei ist zu beachten, dass diese Frequenzen
um einen Faktor von etwa 660 auseinander liegen. Wird also beispielsweise
die Elektronenresonanz im klassischen X-Band (9 – 12 GHz) angeregt, liegt die
Kernresonanzfrequenz bei 13 – 18
MHz. In der heute möglichen
Hochfeldspektroskopie mit Konstant-Magnetfeldern von über 10 T
Feldstärke
werden Elektronenresonanzfrequenzen von 260 – 520 GHz eingesetzt, was Kernresonanzfrequenzen
von 400 – 800 MHz
entspricht.
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In
dem eingangs erwähnten
Buch von Poole werden in Verbindung mit ENDOR-Experimenten zahlreiche aus der wissenschaftlichen
Literatur bekannte Probenköpfe
referiert. Bei diesen Probenköpfen
sind viele denkbare Ansätze
realisiert worden, also Probenköpfe
mit einem Hohlraumresonator und einer darin angeordneten Hochfrequenzspule
oder mit einem Hohlraumresonator und einer darum herum angeordneten
Hochfrequenzspule oder Resonanzsysteme, die für beide Frequenzen schwingungsfähig sind.
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Aus
der Technik der DNP sind Resonatoren bekannt, die als gewickelter
Zylinder mit kleiner Steigung ausgebildet sind, wobei der Zylinder
als Hohlraumresonator und die gewickelte Spule als Hochfrequenzspule
dient.
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In
einem Aufsatz von Becerra, L.R. et al. „A Spectrometer for Dynamic
Nuclear Polarization and Electron Paramagnetic Resonance at High
Frequencies", Journal
of Magnetic Resonance Series A 117, S. 28-40 (1995). sind
zwei derartige Probenköpfe
für DNP-Experimente
bei einer Mikrowellenfrequenz im Bereich von 140 GHz beschrieben.
Bei einem ersten Probenkopf in MAS-Bauweise befindet sich die Probe
innerhalb einer NMR-Solenoidspule. Das Mikrowellensignal wird von
einer Stirnseite der Solenoidspule, also axial, über einen WR-8 Wellenleiter
eingestrahlt und an der entgegengesetzten Stirnseite mittels eines
Kupferspiegels reflektiert, so dass die Solenoidspule mit dem Spiegel
als Mikrowellenresonator wirkt. Bei einem zweiten Resonator in statischer
Bauart liegt die NMR-Solenoidspule quer, und das Mikrowellensignal
wird von der einen Seite her, also radial durch die Windungen hindurch, über einen WR-8
Wellenleiter eingestrahlt und an der gegenüberliegenden Seite mittels
eines Fabry-Perot Spiegels reflektiert. Auch hier wirkt die Solenoidspule
zusammen mit dem Spiegel als Mikrowellenresonator. In beiden Fällen ist
die Güte
des Resonators für
das Mikrowellensignal mit 1 bis 5 extrem schlecht.
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Diese
bekannten Probenköpfe
sind unter Laborbedingungen aufgebaute Einzelanfertigungen und nur
für den
jeweiligen experimentellen Spezialfall im wissenschaftlichen Bereich
brauchbar. Sie eignen sich nicht für ein kommerzielles Spektrometer,
das für eine
große
Bandbreite von Experimenten einsetzbar sein muss. Außerdem sind
die bekannten Probenköpfe
größtenteils
für klassische
ESR-Frequenzen im S- oder
X-Band ausgelegt, und ihr Konzept lässt sich nicht ohne weiteres
auf hohe Frequenzen im Bereich von über 100 GHz übertragen.
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Auf
dem Gebiet der magnetischen Resonanz sind ferner so genannte Loop-Gap-Resonatoren (gelegentlich
auch als Split-Ring-Resonatoren bezeichnet) allgemein bekannt geworden.
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In
der
US 4 435 680 A ist
ein derartiger Resonator beschrieben. Der Resonator besteht aus
einem Hohlzylinder geringer Wandstärke, der auf einer oder auf
zwei gegenüberliegenden
Seiten mit einem entlang einer Mantellinie verlaufenden schmalen Längsspalt
versehen ist. Dieser Loop-Gap-Resonator wird auf eine Art und Weise
angeregt, die nachfolgend als „direkte
Ankopplung" bezeichnet
wird. Die direkte Ankopplung besteht im einfachsten Fall aus einer
schleifenförmigen
Antenne, die in geringem axialen Abstand von dem Hohlzylinder positioniert
ist. Durch diese Ankopplung werden in dem geschlitzten Hohlzylinder
auf dessen Innenseite und dessen Außenseite Wandströme in gleicher
Umfangsrichtung, also in azimutaler Richtung erzeugt. Diese Wandströme schließen sich über den
Verschiebungsstrom im Spalt kurz, wodurch der Spalt überbrückt wird.
Als Folge entsteht ein Hochfrequenzfeld, dessen Feldlinien den Innenraum
des Hohlzylinders in einer axialen Richtung und den Außenraum
in der entgegengesetzten axialen Richtung durchsetzen.
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In
der
US 5 539 15 ist ein
Kernresonanz-Probenkopf beschrieben, der ebenfalls einen Loop-Gap-Resonator
verwendet. Im Gegensatz zu dem im vorhergehenden Absatz beschriebenen Loop-Gap-Resonator
wird dieser jedoch auf eine Art und Weise angeregt, die nachfolgend
als „indirekte Ankopplung" bezeichnet wird
(in der Fachliteratur wird auch der Begriff „Driven Loop Gap Mode" verwendet). Die
indirekte Ankopplung besteht bei diesem Loop-Gap-Resonator darin,
dass eine Solenoid-Spule mit geringem radialem Abstand koaxial um den
Loop-Gap-Resonator herumgewickelt ist. Diese Solenoid-Spule wird
mit dem Hochfrequenz-Signal gespeist. Das zwischen der Solenoid-Spule
und dem Hohlzylinder erzeugte hochfrequente Magnetfeld induziert
an der Außenseite
des Hohlzylinders azimutale Wandströme. Diese Wandströme fließen von
der Außenseite über den
Spalt auf die Innenseite und schließen sich dort in entgegengesetzter
Richtung kurz. Dadurch entsteht im Innenraum des Hohlzylinders ein
Hochfrequenz-Magnetfeld, das in der selben Richtung wie das von
der Solenoid-Spule unmittelbar im Außenraum erzeugte Hochfrequenz-Magnetfeld verläuft.
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Die
beiden vorstehend geschilderten bekannten Loop-Gap-Resonatoren haben
den Nachteil, dass sie jeweils nur für die isolierte Messung einer Kernresonanz
oder einer Elektronenresonanz verwendbar sind, weil sie nur für eine Frequenz
schwingungsfähig
sind.
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Der
Erfindung liegt demgegenüber
die Aufgabe zugrunde, einen Probenkopf der eingangs genannten Art
dahingehend weiterzubilden, dass die vorstehend genannten Nachteile
vermieden werden. Insbesondere soll es möglich werden, einen Probenkopf
für die
gleichzeitige Anregung von Kernresonanz und von Elektronenresonanz
in der selben Probe zu schaffen, der durch seinen einfachen Aufbau für eine Vielzahl
derartiger Experimente einsetzbar ist und der auch bei sehr hohen
Frequenzen betrieben werden kann.
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Bei
einem Probenkopf der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Resonanzsystem als ein bei der Elektronenresonanzfrequenz
schwingungsfähiger
Hohlraumresonator ausgebildet ist, dessen Wand mit Spalten versehen
ist, wobei die Spalte parallel zu Wandströmen des Mikrowellenfeldes verlaufen und/oder
im Verhältnis
zur Wellenlänge
des Mikrowellenfeldes schmal ausgebildet sind, und dass die Spalte
in der Wand einen bei der Kernresonanzfrequenz schwingungsfähigen Loop-Gap-Resonator
definieren.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen
gelöst.
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Die
Erfindung verwendet nämlich
einen Kunstgriff, indem sie für
die Anregung der Elektronenresonanz einen an sich herkömmlichen
Hohlraumresonator verwendet, der dann jedoch durch intelligent angeordnete
Spalte so modifiziert wird, dass darin zugleich ohne merkliche Veränderung
seines Resonanzverhaltens im Mikrowellenbereich ein im Hochfrequenzbereich
resonantes Bauelement, nämlich
ein Loop-Gap-Resonator,
definiert wird. Die beiden Bauelemente Hohlraumresonator und Loop-Gap-Resonator werden
also mit ihren jeweiligen, sehr unterschiedlichen Resonanzfrequenzen auf
diese Weise baulich vereinigt. Im Ergebnis entsteht auf diese Weise
ein sehr einfach aufgebautes System, das im Bereich der Doppelresonanz
(ENDOR, DNP usw.) für
zahlreiche Experimente einsetzbar ist, beispielsweise für temperierte
Messungen, für
Experimente mit schneller Rotation der Probe unter dem so genannten „magischen
Winkel" (MAS – Magic
Angle Spinning) und dergleichen mehr.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist der Hohlraumresonator ein zylindrischer Resonator
mit einer zylindrischen Wand sowie jeweils einer kreisförmigen oberen
und unteren Platte, wobei ein Längsspalt
entlang einer Mantellinie der Wand verläuft, und zwei Ringspalte zwischen
den Deckeln und der Wand verlaufen.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass ein besonders einfacher Aufbau entsteht, bei
dem ein auf dem Gebiet der Elektronenresonanz bewährtes Resonatorkonzept
aufgegriffen wird.
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Bei
dem vorgenannten Ausführungsbeispiel wird
eine besonders gute Wirkung dadurch erzielt, dass die Ringspalte
in ihrer Breite und Tiefe, bezogen auf den Umfang, hinsichtlich
von Abstrahlverlusten des Mikrowellenfeldes aus dem zylindrischen
Resonator optimiert sind. Bei einer Ringtiefe von etwa einer halben
Wellenlänge
wird der TEM-Mode reflektiert.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass die Güte
des Resonators durch das Vorsehen der Spalte so wenig wie möglich beeinträchtigt wird.
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Weiter
ist in diesem Zusammenhang bevorzugt, wenn in dem zylindrischen
Resonator bei der Elektronenresonanzfrequenz ein TE01p-Mode
schwingungsfähig
ist.
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Diese
Maßnahme
hat den bereits erwähnten Vorteil,
dass auf ein bewährtes
Konzept zurückgegriffen
wird, bei dem sich eine lange Probe in einem Raum des Resonators
um dessen Längsachse
herum befindet, an dem das magnetische Mikrowellenfeld für die Anregung
der Elektronenresonanz maximal und das elektrische Mikrowellenfeld
minimal ist, wobei im vorliegenden Zusammenhang besonders wichtig
ist, dass auch das magnetische Hochfrequenzfeld für die Anregung
der Kernresonanz dort maximal ist.
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Bei
einer ersten Gruppe von Ausführungsbeispielen
der Erfindung weist der zylindrische Resonator an einer dem Längsspalt
gegenüber
liegenden Position ein Ankoppelelement auf, das bevorzugt eine Koppeliris
ist.
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Hier
ergibt sich der Vorteil bewährter
Konzepte für
die Einkopplung von Mikrowellenenergie in den Hohlraumresonator.
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Dabei
ist bei einer ersten Variante bevorzugt, wenn die Koppeliris an
einen Hohlleiter angeschlossen ist. Bei einer zweiten Variante hingegen
ist die Koppeliris an einen dielektrischen Hohlleiter angeschlossen.
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Bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist der zylindrische Resonator an einem der Deckel
ein Ankoppelelement auf.
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Schließlich ist
noch bevorzugt, wenn die Deckel in Richtung einer Längsachse
des zylindrischen Resonators bewegbar ausgebildet sind.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass die Deckel als Abstimmkolben verwendet werden
können.
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Weiterhin
ist bevorzugt, wenn die Wand des Loop-Gap-Resonators mehrere Skintiefen,
vorzugsweise mehr als drei Skintiefen, der Kernresonanzfrequenz
dick ist.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass die Ausbreitung der Wandströme im Falle
der indirekten Ankopplung ungestört
ist, weil diese sich in voneinander beabstandeten Oberflächenbereichen
ausbreiten.
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Bei
einer ersten Gruppe von Ausführungsbeispielen
der Erfindung wird der Loop-Gap-Resonator
mit der Kernresonanzfrequenz durch direkte Ankopplung angeregt,
derart, dass Wandströme
des Hochfrequenzfeldes auf einer Innenseite des Loop-Gap- Resonators in der
selben Umfangsrichtung wie Wandströme auf einer Außenseite
des Loop-Gap-Resonators verlaufen.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass der Loop-Gap-Resonator bei der NMR-Frequenz resonant
ist, was zu einer erhöhten
NMR-Empfindlichkeit führt.
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Bei
einer zweiten Gruppe von Ausführungsbeispielen
der Erfindung hingegen wird der Loop-Gap-Resonator mit der Kernresonanzfrequenz durch
indirekte Ankopplung angeregt, derart, dass Wandströme des Hochfrequenzfeldes
auf einer Innenseite des Loop-Gap-Resonators in der entgegengesetzten
Umfangsrichtung wie Wandströme
auf einer Aussenseite des Loop-Gap-Resonators verlaufen.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass der Loop-Gap-Resonator bei der NMR-Frequenz breitbandig
ist, so dass beispielsweise Experimente mit mehreren NMR-Resonanzfrequenzen
mit besseren Ergebnissen durchgeführt werden können.
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Bei
der als zweites genannten Gruppe von Ausführungsbeispielen ist bevorzugt
eine Hochfrequenz-Spule, insbesondere eine Solenoidspule, um den
Loop-Gap-Resonator herum gewickelt.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass ein besonders einfacher Aufbau entsteht.
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Bei
Ausführungsbeispielen
der Erfindung ist ein Hohlleiter in einer Richtung quer zu einer
Langsachse der Solenoidspule an den Hohlraumresonator angeschlossen,
wobei erste Windungen axial seitlich neben dem Hohlleiter schmal
und zweite Windungen im axialen Bereich des Hohlleiters breit ausgebildet sind.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass eine homogenere Sromverteilung auf der Außenfläche erzielt
wird.
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Wie
bereits angedeutet wurde, eignet sich die Erfindung besonders für Messungen
bei sehr hohen Frequenzen. Besonders bevorzugt ist, wenn die Kernresonanzfrequenz
bei 400 – 800
MHz und die Elektronenresonanzfrequenz bei 260 – 520 GHz liegt.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht, im Schnitt, durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Probenkopfes;
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2 eine
Draufsicht auf den Probenkopf von 1;
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3 in
etwas verkleinertem Maßstab
eine Abwicklung des Probenkopfes von 1 und 2;
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4:
einen schematisierten Radialschnitt durch einen Loop-Gap-Resonator,
wie der in dem Probenkopf der 1 bis 3 enthalten
ist, darstellend die Feldlinien des magnetischen Hochfrequenzfeldes
für den
Fall einer direkten Ankopplung;
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5:
eine Darstellung wie in 4, jedoch für den Fall einer indirekten
Ankopplung;
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6:
eine Darstellung wie in den 4 und 5,
jedoch für
die Feldlinien des magnetischen Mikrowellenfeldes im TE011-Mode;
und
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7:
eine Darstellung, ähnlich 1,
jedoch für
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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In 1 und 2 bezeichnet 10 als
Ganzes ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Probenkopfes.
Der Probenkopf 10 enthält
einen zylindrischen Resonator 12 mit einer Längsachse 13. Die
Länge des
Resonators 12 ist mit L und der Durchmesser mit D bezeichnet.
Der Resonator 12 weist eine hohlzylindrische Wand 14 der
Dicke d auf, in die auf der in 1 und 2 rechten
Seite ein entlang einer Mantellinie verlaufender Längsspalt 16 der Breite
s vorgesehen ist.
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In
die hohlzylindrische Wand 14 ist oben und unten jeweils
ein Deckel 18a, 18b bzw. eine Platte eingesetzt,
wobei zwischen der Wand 14 und den Deckeln 18a, 18b jeweils
ein Ringspalt 20a, 20b vorhanden ist, deren radiale
Breite mit b und deren axiale Tiefe mit t bezeichnet ist. Die hohlzylindrische Wand 14 und
die Deckel 18a, 18b bestehen aus einem elektrisch
gut leitfähigen
Werkstoff bzw. sind mit einem derartigen Werkstoff beschichtet.
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Die
Spalte 16 und 20a, 20b sind in ihren
Abmessungen so bemessen, dass möglichst
geringe Abstrahlverluste für
das Mikrowellenfeld entstehen. Insbesondere ist die Tiefe t der
Ringspalte 20a, b vorzugsweise größer als eine Wellenlänge der
Elektronenresonanzfrequenz.
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Der
zylindrische Resonator 12 ist vorzugsweise für einen
Betrieb im TE01p-Mode, insbesondere im TE011-Mode ausgelegt. Die dabei entstehenden Feldlinien
des magnetischen Mikrowellenfeldes sind in 1 mit 22 bezeichnet.
Das magnetische Mikrowellenfeld hat ein Maximum an Feldstärke und
Homogenität
im Bereich der Längsachse 13.
Dort ist auch eine Probe 24 positioniert.
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Auf
der in 1 und 2 linken Seite ist ein Rechteckhohlleiter 30 im
Wesentlichen axial mittig an die hohlzylindrische Wand 14 angeschlossen, die
dort mit einer Koppeliris 32 versehen ist. Dadurch wird
ein sich im Rechteckhohlleiter 30 ausbreitender TE01-Modus in den Resonator 12 eingekoppelt.
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Alternativ
kann das Mikrowellensignal aber auch im Bereich eines der Deckel 18a, 18b eingekoppelt
werden. Dies ist in 1 mit einem Koppelelement 34 in
Gestalt einer Antenne bei dem unteren Deckel 18b angedeutet.
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Das
Vorsehens des Längsspalts 16 und
der Ringspalte 20a, 20b beeinträchtigt das
Mikrowellen-Resonanzverhalten des Resonators 12 nicht bzw.
nicht merklich. Durch die Spalte wird aber innerhalb der Wand des
Resonators 12 ein schwingungsfähiges Gebilde, nämlich ein
bei der Kernresonanzfrequenz schwingungsfähiger Loop-Gap-Resonator, gebildet.
Dadurch ist es möglich,
am Ort der Probe 24 nicht nur ein magnetisches Mikrowellenfeld
zum Anregen von Kernresonanz, sondern auch ein magnetisches Hochfrequenzfeld
zum Anregen von Kernresonanz zu erzeugen.
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Der
Probenkopf 10 kann bereits in der vorstehend geschilderten
Konfiguration durch eine im Rahmen der vorliegenden Anmeldung so
bezeichnete „direkte
Ankopplung" betrieben
werden, die weiter unten erläutert
werden wird.
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Zum
Betrieb mit so bezeichneter „Indirekter Ankopplung" ist eine Solenoid-Spule 40 koaxial
um den Resonator 12 herum gewickelt. Der radiale Abstand
a der Solenoidspule 40 von der Wand 14 wird dabei
so klein wie möglich
gewählt.
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Insbesondere
in 3 ist dargestellt, dass die Solenoid-Spule 40,
deren Anschlüsse
bei 42a, 42b angedeutet sind, im Bereich axial
neben dem Rechteckhohlleiter 30 in schmalen Windungen 44 ausgeführt ist,
weil dort die Oberfläche
des Resonators 12 nur zylindrisch ist. Im Bereich des Rechteckhohlleiters 30 hingegen
sind die unmittelbar axial neben dem Rechteckhohlleiter 30 befindlichen
schmalen Windungen im Umfangsbereich des Rechteckhohlleiters verbreitert
ausgeführt,
wie bei 46 angedeu tet. Damit kann die Homogenität des magnetischen
Hochfrequenzfeldes im Innenraum des Resonators 12 trotz
der durch den Rechteckhohlleiter verursachten Inhomogenität weitgehend
aufrechterhalten werden.
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Bei
einem praktischen Ausführungsbeispiel des
Probenkopfes 10 für
eine Kernresonanzfrequenz von 800 MHz und eine Elektronenresonanzfrequenz von
520 GHz ergeben sich folgende Abmessungen:
L = 12 mm
D
= 3,3 mm
s = 0,25 mm
b = 0,25 mm
t = 0,25 mm
a
= 0,25 mm
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Wie
bereits erwähnt,
wird im einfachsten Fall, d.h. ohne Vorhandensein der Solenoid-Spule 40,
das Hochfrequenzfeld im Loop-Gap-Resonator durch eine direkte Ankopplung
erzeugt, die in 4 veranschaulicht ist. Die direkte
Ankopplung besteht im einfachsten Fall aus einer schleifenförmigen Antenne 48,
die entlang der Längsachse 13 in
geringem axialen Abstand von dem Resonator 12 positioniert ist.
Durch diese direkte Ankopplung werden in der geschlitzten hohlzylindrischen
Wand 14 auf deren Außenseite
Wandströme 54 und
auf deren Innenseite Wandströme 56 jeweils
in Umfangsrichtung, also in azimutaler Richtung, erzeugt. Diese
Wandströme 54, 56 schließen sich über den
Verschiebungsstrom im Längsspalt 16 kurz,
wodurch dieser überbrückt wird. Als
Folge entsteht ein magnetisches Hochfrequenzfeld, dessen Feldlinien
den Außenraum
des Resonators 12 bei 50 in einer axialen Richtung
und den Innenraum bei 52 in der entgegengesetzten axialen Richtung
durchsetzen.
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Bei
der indirekten Ankopplung hingegen, die nicht-maßstäblich in 5 veranschaulicht
ist, induziert das im Abstand a zwischen der Solenoid-Spule 44 und
der hohlzylindrischen Wand 14 erzeugte hochfrequente Magnetfeld
an der Außenseite der hohlzylindrischen
Wand azimutale Wandströme 62. Diese
Wandströme 62 fließen über den
Längsspalt 16 auf
die Innenseite der hohlzylindrischen Wand 14 und fließen dort
bei 64 in entgegengesetzter Richtung, bis sie sich mit
den Wandströmen 62 kurzschließen. Damit
dies ungestört
geschehen kann, ist die Dicke d des Mantels so bemessen, dass sie
größer als
einige Skintiefen für
die Kernresonanzfrequenz ist.
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Dadurch
entsteht im Innenraum des Resonators 12 ein Hochfrequenz-Magnetfeld,
das bei 60 in der selben Richtung wie das von der Solenoid-Spule unmittelbar
im Außenraum
erzeugte Hochfrequenz-Magnetfeld bei 58 verläuft.
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In 6 ist
der Vollständigkeit
halber noch einmal der Verlauf der Feldlinien des magnetischen Mikrowellenfeldes
für den
bereits in 1 veranschaulichten TE011-Modus
dargestellt. Die Feldlinien verlaufen in der Nähe der Längsachse 13 bei 68 in
einer axialen Richtung und in der Nähe der Wand 14 bei 66 in
der entgegengesetzten Richtung. Die dabei erzeugten Wandströme 70 verlaufen
azimutal und schließen
sich über
den Längsspalt 16 kurz.
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Die
Verwendung eines zylindrischen Resonators 12 ist nur beispielhaft
zu verstehen. Man kann alternativ auch einen Rechteckresonator verwenden, der
an einer schmalen Längsseite
axial geschlitzt ist und dessen schmale Seitenwände über umlaufende Spalte galvanisch
von den breiten Seitenwänden
getrennt sind. Der Loop-Gap-Resonator
hätte dann
die radiale Querschnittsform eines U.
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In 7 ist
noch ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung, nämlich
ein Probenkopf 72 dargestellt. Wie der Probenkopf 10 der 1 weist der
Probenkopf 72 einen zylindrischen Resonator 72 mit
einer Längsachse 76 auf.
Der zylindrische Resonator 74 hat ebenfalls eine hohlzylindrische
Wand 78 mit einem Längsspalt 80.
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Anders
als beim Probenkopf 10 der 1 sind beim
Probenkopf 72 an den Stirnseiten der hohlzylindrischen
Wand 78 zwei bewegbare Deckel 82a, 82b bzw.
Platten vorgesehen, die allerdings ebenfalls einen Ringspalt 83a, 83b zur
hohlzylindrischen Wand 78 einhalten. Die Deckel 82a, 82b sind
mittels eines in 7 nicht dargestellten Mechanismus,
beispielsweise eines Schraubmechanismus, in Richtung der Längsachse 76 verstellbar.
Dies ist in 7 mit Pfeilen 84a und 84b dargestellt.
Wie 7 deutlich zeigt, sind die Deckel 82a, 82b nach
Art eines Kurzschlussschiebers mit entsprechenden Ringnuten an ihrem Umfang
aufgebaut. Sie sind ferner mit in der Längsachse 76 verlaufenden
Bohrungen 86a, 86b versehen. Die Bohrungen 86a, 86b dienen
zur Aufnahme eines Probengefäßes, im
dargestellten Beispiel eines Kapillarröhrchens 88, das eine
Probe 90 enthält.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der 7 wird das Mikrowellensignal ebenfalls an einer
Position gegenüber
dem Längsspalt 80 eingekoppelt.
Zu diesem Zweck ist hier eine Koppeliris 92 vorgesehen,
die mit einem dielektrischen Hohlleiter 94 verbunden ist.
Der dielektrische Hohlleiter 94 kann durch die Koppeliris 92 in
den Innenraum des zylindrischen Resonators 74 hineinragen.