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Die
Erfindung betrifft ein System, einen tragbaren Transceiver und ein
Verfahren zur Überwachung
einer Hörhilfe
sowie eine dafür
geeignete Hörhilfe.
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Für Menschen
in der Umgebung eines Hörhilfeträgers besteht
das Problem, dass sie oftmals nicht wissen können, ob und was der Hörhilfeträger akustisch
wahrnimmt oder wahrgenommen hat. Es ist oftmals bereits nicht klar,
ob ein Hörhilfeträger überhaupt
etwas wahrgenommen hat. Gerade Kinder oder ältere Menschen sind häufig nicht
in der Lage, mitzuteilen, was sie gehört haben. Genauso wenig können sie
Auskunft darüber
geben, ob sie ihre Umgebung als ruhig oder laut oder voller Störgeräusche wahrnehmen.
Häufig
kann nur aus Gesten oder der Mimik eines Hörhilfeträgers auf dessen akustische Wahrnehmung
geschlossen werden.
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Die
Auswirkungen auf die Hörwahrnehmung, die
durch einen individuellen Hörverlust
beziehungsweise eine geeignete Hörhilfeversorgung
hervorgerufen werden, können
sowohl für
Normalhörende
als auch für
die betroffenen Schwerhörigen
durch Simulation hörbar
gemacht werden. Mehrkanalige Dynamikexpansionssysteme erlauben es,
durch kanalabhängige
Verstärkung
in mehreren Kanälen
mit zusätzlicher
Abhängigkeit
vom jeweiligen Eingangspegel den Höreindruck zu simulieren, der
durch einen individuellen Hörverlust
beziehungsweise durch eine Hörhilfeversorgung
erzeugt wird. Dieser Simulations-Vorgang wird auch als Auralisation
bezeichnet. Durch Auralisation kann beispielsweise einem normalhörenden Menschen
mit gesundem Gehör
ein akustischer Eindruck von der Hörwahrnehmung eines Menschen
mit individuellem Hörverlust
vermittelt werden.
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Die
für einen
individuellen Hörverlust
oder für eine
bestimmte Hörverlust-Kategorie
spezifischen Parameter für
die Dynamikexpansionssysteme werden durch audiometrische Messungen bestimmt.
Die auftretenden Hörverluste
sind sehr vielfältig
und umfassen sehr unterschiedliche Charakteristika. Beispiele für diese
Aspekte sind reduzierte Zeit- und Frequenzauflösung oder das sog. Rekruitment,
das die veränderte
Lautstärkewahrnehmung
von Schwerhörigen
beschreibt.
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Bei
Hörverlusten
ist es in vielerlei Hinsicht nützlich,
den Menschen in der Umgebung eines Schwerhörigen eine Auralisation des
Effekts der Schwerhörigkeit
zu bieten. Dazu kann beispielsweise den normalhörenden Angehörigen durch
Simulation der Höreindruck
des Schwerhörigen
mit und ohne Unterstützung
durch die jeweilige Hörhilfe
vermittelt werden. Dies kann ein Normalhörender zum Testen oder Nachempfinden
der Wirkung einer Hörhilfeunterstützung auf
einen Hörhilfeträger nutzen,
zumindest in eingeschränktem
Umfang.
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Voraussetzung
für die
Auralisation ist eine audiometrische Messung und Erstellung eines
individuellen Audiogramms. Derartige Messungen können nur von Fachleuten, z.
B. Hörhilfegeräteakustikern und Ärzten, durchgeführt werden.
Die entsprechenden Systeme sind darüber hinaus nur von Experten bedienbar
und auch nur für
diese wirtschaftlich rentabel.
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Aus
der
DE 101 10 945
A1 ist es bekannt, zur Simulation des Hörvermögens einer Person, insbesondere
eines Schwerhörigen,
zunächst
das Hörvermögen dieser
Person zu erfassen. Dazu wird das Hörvermögen in mehreren realtypischen
Umgebungssituationen getestet. Diese Situationen werden vorzugsweise
in einem eigens dafür
eingerichteten Raum, dem sogenannten Messraum, simuliert. Aus den
Tests werden Kenngrößen des
Audiogramms abgeleitet, die das Hörvermögen der betreffenden Person
möglichst
umfassend charakterisieren. Um Dritten, beispielsweise Angehörigen der
Person, einen Eindruck vom Hörvermögen der
betreffenden Person zu vermitteln, werden dann Testsignale bereit gestellt,
in denen die Geräusche
realtypischer Situationen entsprechend dem aufgezeichneten Audiogramm
so verändert
werden, dass dadurch einem Normalhörenden der gleiche Höreindruck
vermittelt wird, den die (unveränderten)
Geräusche
bei einer schwerhörigen
Person hervorrufen würden.
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Die
Messungen finden jedoch ausschließlich unter Laborbedingungen
statt, so dass individuelle tatsächlich
vorkommende Geräuschumgebungen, die
in der jeweiligen Umgebung des Schwerhörigen vorkommen, nur unzureichend
berücksichtigt
werden können.
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Aus
der
EP 1 353 529 A1 ist
eine Simulationsvorrichtung bekannt, bei der Simulationsdaten für eine Mehrzahl
typischer Hörverlust-Kategorien
und für
eine Mehrzahl von Hörhilfe-Modellen über ein
Datennetz von einem oder an einen Benutzer übertragen werden können. Damit
können
sowohl die Erfassung audiometrischer Daten beim Benutzer und die Auralisation
der damit verbundenen Auswirkungen auf die Hörwahrnehmung als auch die Auswahl
einer geeigneten Hörhilfe
und deren Anpassung und Demonstration für die Betroffenen über das
Internet angeboten werden. Der Betroffene kann somit Tests bezüglich seines
Hörvermögens in
heimischer Umgebung durchführen,
allerdings in einer durch die ihm zur Verfügung stehende Hardware beschränkten Qualität.
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Die
Messungen sind jedoch ausschließlich mit
Zugang zu einem Computer und einem Datennetz möglich. Darüber hinaus müssen die
Messergebnisse jeweils zu einem Rechnersystem übertragen und dort ausgewertet
werden, bevor sie zur Auralisation genutzt werden können. Rückschlüsse auf den
Höreindruck
unter Echtzeit-Bedingungen und in beliebigen Lebenssituationen,
z. B. außerhalb
der Reichweite des Computers, werden dadurch nicht ermöglicht.
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Erschwerend
kommt hinzu, dass Hörhilfen unterschiedliche
Hörprogramme
für unterschiedliche Geräuschumgebungen
aufweisen können.
Zwischen den unterschiedlichen Hörprogrammen
kann entweder automatisch durch die Hörhilfe oder manuell durch den
Hörhilfeträger umgeschaltet
werden. Durch die verschiedenen möglichen Hörprogramme ergibt sich eine
zusätzliche
Viel zahl von Variationsmöglichkeiten.
Diese müssten
bei der Auralisation berücksichtigt
werden, falls ein jeweils aktuell zutreffender Höreindruck der jeweiligen Umgebungssituation
unter Berücksichtigung
der Funktion der Hörhilfe vermittelt
werden soll.
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Die
Anzahl der zu simulierenden Variationen wird zusätzlich enorm vergrößert, falls
in der Hörhilfe adaptive
Filter und Verstärker
eingesetzt sind. Eine wirklichkeitsnahe Simulation in Anpassung
an sämtliche
genannten Bedingungen ist mit den bekannten Vorrichtungen und Verfahren
deshalb in Echtzeit sehr schwierig.
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Aus
der Druckschrift
WO
2006/074655 A1 ist ein Hörhilfe-System bestehend aus einer Hörhilfe sowie
einem tragbaren Modul zur Überwachung
der Hörhilfe
bekannt. Das tragbare Modul kann Daten von der Hörhilfe empfangen, die Signalverarbeitungs-Parameter
der Hörhilfe
in Echtzeit repräsentieren.
Dadurch wird eine Fern-Überwachung
der Hörhilfe
ermöglicht.
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Trotz
der bekannten Möglichkeiten
einer Überwachung
mittels Auralisation ist eine Überwachung
der Wirkung einer Hörhilfeunterstützung auf einen
Hörhilfeträger in Echtzeit
und an beliebigen Orten daher bislang nicht möglich.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Überwachung der Wirkung einer
Hörhilfeunterstützung auf
einen Hörhilfeträger in Echtzeit
und an beliebigen Orten zu ermöglichen.
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Ein
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, ein System zur Überwachung
einer Hörhilfe
umfassend die Hörhilfe
und einen tragbaren Transceiver zu schaffen, bei dem die Hörhilfe einen
Sender umfasst, der ein von einem elektrischen Ausgangssignal des
Mikrofons der Hörhilfe
abhängiges Überwachungssignal
sendet, und bei dem der tragbare Transceiver einen Empfänger zum
Empfangen des Überwachungssignals
sowie eine Signalverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten eines
empfangenen Überwachungssignals
umfasst, wobei die Signalverarbeitungseinrich tung aus dem empfangenen Überwachungssignal
ein Anzeigesignal erzeugt, das eine Überwachung der Hörunterstützung durch
die Hörhilfe
gestattet.
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Weitere
Grundgedanken der Erfindung bestehen darin, einen entsprechend ausgeführten Transceiver
sowie ein entsprechendes Verfahren anzugeben.
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Das
Anzeigesignal ermöglicht
es, einen Signalzustand oder Betriebszustand der Hörhilfe zu überwachen.
Wesentlich daran ist, dass das Anzeigesignal von einem Überwachungssignal
abhängig ist,
dass normalerweise nur im Inneren der Hörhilfe verfügbar ist. Das Überwachungssignal
ist kennzeichnend für
die Unterstützungswirkung
der Hörhilfe,
die normalerweise eine nur für
den Hörhilfeträger wahrnehmbare
Auswirkung hat. Es kann z. B. einen Betriebszustand der Hörhilfe anzeigen,
wie das aktuell aktive Hörprogramm,
oder einen Signalzustand innerhalb der Hörhilfe, wie eine Filter- oder
Verstärkungseinstellung,
oder es kann das durch die Hörhilfe
erzeugte Audio-Signal
wiedergeben. Gibt das Überwachungssignal
das durch die Hörhilfe
erzeugte Audio-Signal wieder, so hat dieses bereits die Signalverarbeitung
durch die Hörhilfe
durchlaufen. Damit muss die Veränderung
des Audio-Signals durch die Hörhilfe
nicht mehr extern simuliert werden, sondern das veränderte Audio-Signal
steht unmittelbar zur Verfügung.
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Durch
das Versenden des Überwachungssignals
zum Transceiver und die Verarbeitung zum Anzeigesignal steht eine
Information über
den Zustand der Hörhilfe
zur Überwachung
der Hörhilfe
auch außerhalb
derselben zur Verfügung.
Das Anzeigesignal kann daher dazu verwendet werden, die Funktion
der Hörhilfe
beziehungsweise die Wirkung der Hörunterstützung zu überwachen, ohne dass dazu eine
Reaktion oder Antwort des Hörhilfeträgers erforderlich
wäre. Dadurch,
dass der Transceiver als tragbares Gerät ausgeführt ist, kann eine derartige Überwachung an
beliebigen Orten stattfinden. Indem der Transceiver zudem nicht
auf einen Datennetz-Zugriff auf eine Datenbank oder einen Computer
angewiesen ist, sondern eine Verarbeitung des Überwachungssignal unmittelbar
selbst durchführt,
werden lediglich vernachlässigbar
kleine zeitliche Verzögerungen
verursacht.
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Die
Erzeugung des Anzeigesignals durch die Signalverarbeitungseinrichtung
umfasst eine Einschränkung
des empfangenen Überwa chungssignals
derart, dass durch das Einschränken
die Einschränkung
des Hörvermögens einer
Person mit Hörverlust
simuliert wird. Wird nun als Überwachungssignal
ein elektrisches Signal verwendet, das im wesentlichen dem durch
das Mikrophon der Hörhilfe
aufgenommenen akustischen Signal nach Verstärkung durch die Hörhilfe und
kurz vor Übertragung an
den Receiver entspricht, so kann durch das Anzeigesignal der Höreindruck
beziehungsweise die Hörwahrnehmung
simuliert werden, der bei dem Hörhilfeträger erzeugt
wird. Dadurch kann die Hörwahrnehmung
des Hörhilfeträgers mithilfe
des Transceivers für
normal hörende
Personen auralisiert werden.
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Durch
die Auralisation mithilfe des Transceivers können Personen in der Umgebung
des Hörhilfeträgers jederzeit überwachen,
ob der Hörhilfeträger durch
die Hörhilfe
brauchbar verstärkte
akustische Signale erhält,
die ein Hören
oder Verstehen ermöglichen.
Dazu braucht lediglich das Anzeigesignal durch einen Lautsprecher
oder Kopfhörer
als akustisches Signal ausgegeben zu werden. Zudem können Personen
in der Umgebung auch jederzeit überwachen,
ob das durch die Hörhilfe
verstärkte
akustische Signal durch übermäßiges Rauschen
oder andere Störfaktoren
beeinträchtigt
oder verzerrt ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Überwachungssignal
an einem Signaleingang des Receivers der Hörhilfe gewonnen. Dadurch steht
dem Transceiver nach Empfangen des Überwachungssignals gerade das
durch die Hörhilfe
verstärkte
Signal zur Verfügung,
das durch den Receiver der Hörhilfe
an den Hörhilfeträger abgegeben
wird. Dieses Signal stellt als Überwachungssignal
eine besonders sinnvolle Grundlage für die Signalverarbeitung, insbesondere
die Auralisation, durch den Transceiver dar.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst
die Erzeugung des Anzeigesignals durch die Signalverarbeitungseinrichtung
ein Ermitteln einer von einer Audio-Frequenz des empfangenen Überwachungssignals
abhängigen
Verstärkung.
Dadurch kann im Transceiver die frequenzabhängige Verstärkung der Hörhilfe aufgezeichnet oder verfügbar gemacht
werden. Insbesondere bei Hörhilfen
mit adaptiver Verstärkung
oder adaptiven Filtern und auch aufgrund von Hörprogramm-Umschaltungen kann dieses Verstärkungsspektrum
variieren. Die Ermittlung dieses Spektrums durch den Transceiver
ermöglicht
jederzeit den Vergleich mit einem vorbestimmten Sollwert, z. B.
einem Audiogramm des Hörhilfeträgers im
Rahmen des sogenannten "Audiogram
Matching".
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst
die Erzeugung des Anzeigesignals durch die Signalverarbeitungseinrichtung
ein Ermitteln eines Störgeräusch-Niveaus des empfangenen Überwachungssignals.
Bei Hörhilfen
treten mitunter Betriebszustände
auf, in denen ein Rauschen oder Hintergrundgeräusche überproportional verstärkt werden.
Dadurch kann es vorkommen, dass die Hörwahrnehmung des Hörhilfeträgers stark verzerrt
oder gestört
ist, während
ein Normalhörender
kein erhöhtes
Maß an
Störgeräuschen wahrnimmt.
Indem der Transceiver einer normalhörenden Person durch das Anzeigesignal
eine Information bezüglich
des in der Hörhilfe
auftretenden Störgeräusch-Niveaus
gibt, ermöglicht
er dieser Person den Vergleich mit dem tatsächlichen Höreindruck der jeweiligen Situation.
Die normalhörende
Person kann auf diese Weise die Funktion der Hörhilfe überwachen. Sie kann zum einen
den Hörhilfeträger dazu veranlassen,
einen Hörprogramm-Wechsel vorzunehmen,
zum anderen kann sie der eingeschränkten beziehungsweise gestörten Hörwahrnehmung
des Hörhilfeträgers Rechnung
tragen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst
der Transceiver einen Datenspeicher zur Aufzeichnung des Überwachungssignals.
Die Aufzeichnungen können
dazu verwendet werden, die Funktion der Hörhilfe oder den Zustand der
aktuellen Hörwahrnehmungs-Fähigkeit
des Hörhilfeträgers im
Nachhinein zu analysieren, zum Beispiel durch einen Arzt oder Hörhilfe-Akustiker.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das
Aufzeichnen durch einen Benutzers gestartet. Der Hörhilfeträger oder
eine Person in der Umgebung können
die Aufzeichnung so insbesondere in Problem-Situationen starten,
in denen die Hörhilfe
eine lediglich mangelhafte oder eingeschränkte Hörunterstützung bewirkt. Mithilfe der Aufzeichnung
können
derartige Problem-Situationen im Nachhinein analysiert werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt
das Aufzeichnen in Abhängigkeit
von dem empfangenen Überwachungssignal. Zum
Beispiel kann die Hörhilfe
in dem Überwachungssignal
das Signal zum Start der Aufzeichnung senden, um so die Aufzeichnung
selbst initiieren zu können.
Damit wird eine Aufzeichnung in Abhängigkeit von einem inneren
Zustand oder Betriebszustand der Hörhilfe ermöglicht.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das
Aufzeichnen in Abhängigkeit von
einem durch das Überwachungssignal
mitgeteilten Hörprogrammwechsel
gestartet. Dadurch können im
Nachhinein Situationen analysiert werden, die in Zusammenhang mit
einem Hörprogramm-Wechsel stehen
beziehungsweise für
diesen ursächlich
sein könnten.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
sowie aus denen abhängigen
Patentansprüchen.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand von Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1 Hörhilfe und
Transceiver mit Kopfhörer
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2 Hörhilfe und
Transceiver mit Bildschirm
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In 1 ist
eine Hörhilfe
samt tragbarem Transceiver schematisch dargestellt. Hörhilfen
besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler,
einen Verstärker
und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein
Schallempfänger,
z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z.
B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer
Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer
Wandler, z. B. Knochenleitungshörer,
realisiert und wird in der Regel als Receiver bezeichnet. Der Verstärker ist üblicherweise
in eine Steuerungseinheit integriert.
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Dieser
prinzipielle Aufbau ist in 1 am Beispiel
einer Hinter-dem-Ohr-Hörhilfe
dargestellt. In ein Hörhilfengehäuse 1 zum
Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 2 zur
Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Steuerungseinheit 3,
die ebenfalls in das Hörhilfegehäuse 1 integriert
ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und verstärkt sie. Das Ausgangssignal
der Steuerungseinheit 3 wird an einen Receiver 4 übertragen,
der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen
Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell
des Geräteträgers übertragen.
Die Stromversorgung der Hörhilfe
und insbesondere die der Steuerungseinheit 3 erfolgt durch
eine ebenfalls ins Hörhilfengehäuse 1 integrierte
Batterie 5.
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Ebenfalls
in das Hörhilfengehäuse 1 integriert
ist ein Sender 6. Der Sender 6 dient dazu, ein Überwachungssignal
aus dem Hörhilfengehäuse 1 nach
außen
zu senden. Das Überwachungssignal wird
durch die Steuerungseinheit 3 zur Verfügung gestellt. Auch die Aktivierung
des Senders 6 beziehungsweise des Sendevorgangs erfolgt
durch die Steuerungseinheit 3. Der Sender 6 kann
beispielsweise auf Basis einer RF-Funkverbindung arbeiten; bei Verwendung
einer RF-Funkverbindung
ist vorteilhafter Weise keine Sichtsverbindung zwischen Sender und
Empfänger
erforderlich. Der Sender 6 kann jedoch auch auf Basis einer
anderen Verbindung arbeiten, z. B. mit einer IR-Verbindung.
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Die
Hörhilfe
steht über
die Funkverbindung 7 mit einem tragbaren Transceiver 10 in
Verbindung. Über
die Funkverbindung 7 kann die Hörhilfe die Übertragung eines Überwachungssignals
an den Transceiver 10 bewirken. Der Transceiver 10 umfasst einen
Empfänger 8 zum
empfangen des von der Hörhilfe
gesendeten Überwachungssignals.
Im Transceiver 10 ist eine Signalverarbeitungseinrichtung 14 vorgesehen,
die das über
die Funkverbindung 7 empfangene Überwachungssignal verarbeitet.
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Weiter
weist der Transceiver 10 einen An/Aus-Schalter 12 auf,
mittels dessen der Transceiver 10 eingeschaltet oder ausgeschaltet
werden kann. Eine Taste 13 dient dazu, eine Aufzeichnung des
von der Hörhilfe
empfangenen Überwachungssignals
zu starten. Ein den Transceiver 10 integrierter Datenspeicher 15 ist
für die
Aufzeichnung vorgesehen. Der Datenspeicher 15 kann beispielsweise
als Festkörper-Speicher
ausgeführt
sein; Festkörper-Speicher
arbeiten vibrationsunempfindlich und mit geringem Energie-Bedarf.
Der Datenspeicher 15 kann jedoch auch als Festplatten-
oder Bandspeicher ausgeführt
sein.
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Mit
dem Transceiver 10 ist ein Kopfhörer 31 über einen
entsprechenden Ausgang verbunden. Der Kopfhörer 31 dient dazu,
von der Hörhilfe
empfangene Audio-Überwachungssignale
für einen
Benutzer hörbar
zu machen. Die Lautstärke
des Kopfhörer-Signals ist über einen
Lautstärkeregler 11 einstellbar.
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Der
Transceiver 10 umfasst eine Batterie 16 als Spannungsversorgung.
Die Batterie 16 kann beispielsweise als wiederaufladbare
Batterie ausgeführt sein.
Stattdessen können
jedoch auch nicht wiederaufladbare Batterien verwendet werden. Alternativ
ist ein Versorgungs-Anschluss 17 zum Anschließen des Transceivers 10 an
eine Spannungsversorgung, z. B. Netzstrom, vorgesehen. Bei Verwendung
wiederaufladbarer Batterien kann über den Versorgungs-Anschluss 17 außerdem Ladestrom
zugeführt
werden.
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Das
von der Hörhilfe
gesendete Überwachungssignal
dient der Überwachung
eines Betriebs- oder Signal-Zustands der Hörhilfe mithilfe des Transceivers 10.
Die Hörhilfe
erzeugt ein durch verschiedene Filter- und Verstärkungs-Stufen verstärktes Ausgangssignal,
dass sie über
den Receiver 4 an den Hörhilfeträger abgibt.
Die Verstärkungs-Eigenschaften
der Hörhilfe
sind dabei normalerweise an den individuellen Hörverlust des Hörhilfeträgers angepasst.
Dadurch wird gleichsam eine Verzerrung des Audio-Signals durch die
Hörhilfe
bewirkt. Das Audio-Signal
sollte jedoch derart verzerrt sein, dass die Verzerrung durch die
Einschränkung
des Audio-Signals durch den individuelle Hörverlust des Hörhilfeträgers wieder
kompensiert wird. Die Hörhilfe sollte
also idealerweise ein Audio-Signal erzeugen, dass beim Hörhilfeträger einen
möglichst
natürlichen Höreindruck
bewirkt.
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Als Überwachungssignal
kann in einem Ausführungsbeispiel
das durch die Hörhilfe
veränderrte Audio-Signal
an den Transceiver 10 gesendet werden. In dem Transceiver 10 sind
Informationen über den
individuellen Hörverlust
des Hörhilfeträgers gespeichert,
die als so genanntes Audiogramm ermittelt wurden. Unter Verwendung
dieser Audiogramm-Informationen verändert die in dem Transceiver 10 integrierte
Signalverarbeitungseinrichtung 14 das als Überwachungssignal
empfangene eingangsseitige Audio-Signal in ein ausgangsseitiges
Audio-Signal. Sie
Signalverarbeitungseinrichtung 14 schränkt das Audio-Signal dabei
derart sein, dass durch das Einschränken die Einschränkung durch
den Hörverlust des
Hörhilfeträgers simuliert
wird. Das usprüngliche Audio-Signal
durchläuft
also zunächst
die Verarbeitung durch die Hörhilfe
und nach der Übertragung
als Überwachungssignal
die einschränkende
Verarbeitung durch die Signalverarbeitungseinrichtung 14.
Im Ergebnis wird dadurch ein Audio-Signal erzeugt, dass den Höreindruck
des Hörhilfeträgers für Normalhörende wiedergibt.
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Durch
akustische Wiedergabe dieses Signals kann für einen Normalhörenden daher
der Höreindruck
simuliert werden, den der Hörhilfeträger erhält, was
als Auralisation bezeichnet wird. Wird diese Auralisation unter
Verwendung des Überwachungssignals
durchgeführt,
so stellt das auralisierte Überwachungssignal
gerade das Audio-Signal dar, das die Hörhilfe an den Hörhilfeträger abgibt.
Etwaige Hörprogrammwechsel,
Filtereinstellungen o. ä.
der Hörhilfe
brauchen bei der Simulation nicht gesondert berücksichtigt zu werden, da das
von der Hörhilfe
gesendete Überwachungssignal
ja alle derartigen Signalverarbeitungsschritte durchlaufen hat.
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Bei
korrekt eingestellter Hörhilfe
sollte sich somit ein weitgehend natürliches und normales Audio-Signal
ergeben. Somit kann ein Normalhörender durch
Abhören
des auralisierten Überwachungssignals überwachen,
ob der Hörhilfeträger ein
brauchbares akustisches Signal erhält, das normales Hören und
Verstehen ermöglicht.
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In 2 ist
unter Verwendung derselben Bezugszeichen die gleiche Hörhilfe wie
in 1 schematisch dargestellt. Über die Funkverbindung 7 für das Überwachungssignal
ist ein gegenüber 1 leicht
abgeänderter
tragbarer Transceiver 20 dargestellt. Der tragbare Transceiver 20 weist,
insofern werden dieselben Bezugszeichen verwendet, ebenfalls einen
Empfänger 8 sowie
eine Batterie 16, einen Versorgungs-Anschluss für eine Spannungsversorgung 17 und
einen Datenspeicher 15 auf.
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Der
Transceiver 20 weist außerdem einen An/Aus-Schalter 22 sowie
eine Taste 23 zum manuellen Starten einer Aufzeichnung
des Überwachungssignals
durch den Datenspeicher 15 auf.
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Im
Gegensatz zu dem vorhergehend dargestellten besitzt der Transceiver 20 keinen
Audio-Ausgang zum Anschluss eines Kopfhörers. Stattdessen verfügt er über ein
Display 21.
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In
einer Ausführungsform
des Transceivers 20 analysiert die integrierte Signalverarbeitungseinrichtung 24 das
von der Hörhilfe
empfangene Überwachungssignal
dahingehend, dass ein Rausch-Niveau in dem Überwachungssignal ermittelt
wird. Das Rausch-Niveau wird als Signalanteil des in der Hörhilfe verstärkten Audio-Signals
ermittelt und stellt ein Grund-Rauschen
in dem an den Hörhilfeträger abgegebenen,
verstärkten
akustischen Signal dar. Der Transceiver 20 visualisiert
numerisch oder grafisch ein Maß für dieses
Rausch-Niveau auf dem Display 21 dar; die Darstellung kann
beispielsweise als Zahl oder als Linie in einer Diagramm-Darstellung
des akustischen Signalspektrums erfolgen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ermittelt die Signalverarbeitungseinrichtung 24 aus dem Überwachungssignal
ein frequenzabhängiges
Verstärkungs-Spektrum
der Hörhilfe.
Das frequenzabhängige
Verstärkungs-Spektrum
kann auf dem Display 21 numerisch oder grafisch visualisiert
werden. Es kann zusätzlich
oder alternativ mit im Transceiver 20 gespeicherten Audiogramm-Daten
des Hörhilfeträgers vergleichend
analysiert werden. Ein Ergebnis der vergleichenden Analyse kann
numerisch oder grafisch auf dem Display 21 dargestellt
werden. Auf diese Weise kann ein sogenanntes „Audiogramm Matching" durchgeführt werden.
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Die
vorangehend erläuterten
Varianten des tragbaren Transceivers ermöglichen die Überwachung
einer Hörhilfe
in Echtzeit und ortsunabhängig in
einer jeweiligen Umgebung, indem eine normalhörende Person in der Umgebung
des Hörhilfeträgers eine
Information über
den gegenwärtigen
Signal- oder Betriebs-Zustand
in der Hörhilfe
oder einen Eindruck des gegenwärtig
an den Hörhilfeträger abgegebenen
akustischen Signals optisch oder akustisch durch den Transceiver 20 angezeigt
bekommt. Der Normalhörende
kann die durch den Transceiver 20 angezeigte Umgebungs-Charakteristik
oder Information mit dem von ihm tatsächlich empfundenen Höreindruck
vergleichen. Auf diese Weise kann der Normalhörende beispielsweise erkennen,
ob die Hörhilfe ein
gegenüber
der tatsächlichen
Umgebungssituation unnatürlich
erhöhtes
Rausch-Signal erzeugt.
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Außerdem wird
für den
Normalhörenden
bei akustischer Wiedergabe des auralisierten von der Hörhilfe verstärkten Audio- Signals auch erkennbar, ob
der Hörhilfeträger ein
akustisches Signal erhält, dass
die Erkennung bestimmter Merkmale, z. B. von Sprache, überhaupt
ermöglicht.
Falls der Hörhilfeträger durch
die Hörhilfe
ein stark verzerrtes oder beeinträchtigtes akustisches Signal
erhält,
dass die Erkennung von Sprache erschwert, erhält auch der Normalhörende über die
Auralisation ein ebensolches akustisches Signal; damit ist er in
der Lage, auch subjektive Merkmale wie die Verstehbarkeit von Sprache
zu überwachen.
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Kommt
ein Normalhörender
aufgrund der Überwachung
durch den Transceiver zu dem Schluss, dass die Hörhilfe ein stark verzerrtes
oder eingeschränktes
Signal liefert, kann er eine Umstellung des Hörprogramms veranlassen. Dazu
kann er beispielsweise den Hörhilfeträger auf
die erforderliche Umstellung hinweisen. Es ist jedoch auch denkbar,
dass der Normalhörende
selbst, z. B. mithilfe einer hierfür vorzusehenden Programmierfunktion
des Transceivers, eine Umstellung des Hörprogramms für den Hörhilfeträger vornehmen
könnte.
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Unter
Verwendung der Aufzeichnungsfunktion des Transceivers kann zudem
eine Aufzeichnung des Überwachungssignals
immer dann gestartet werden, wenn bei der Überwachung der Funktion der Hörhilfe Probleme
festgestellt werden, z. B. starkes Rauschen oder eingeschränkte Verstehbarkeit
von Sprache. Eine Aufzeichnung kann zu diesem Zweck durch den Normalhörenden manuell
gestartet werden.
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Die
Aufzeichnung kann jedoch auch durch den Hörhilfeträger selbst gestartet werden,
z. B. immer dann, wenn er in einer Situation ein Wahrnehmungsproblem
empfindet. Dazu ist eine zusätzliche Überwachung
durch einen in der Umgebung befindlichen Normalhörenden nicht erforderlich.
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In
weiteren Ausführungsvarianten
kann die Aufzeichnung auch automatisch gestartet werden. Beispielsweise
kann der Transceiver die Aufzeichnung starten, falls er einen erhöhten Rausch-Anteil im
Audio-Signal feststellt. Die Aufzeichnung kann auch gestartet werden,
falls eine vorbestimmte Häufigkeit
von Hörprogrammwechseln
in der Hörhilfe über- oder
unterschritten wird. Zu diesem Zweck müsste die Signalverarbeitungseinrichtung
des Transceivers die Häufigkeit
der Hörprogrammwechsel überwachen,
wobei die Hörprogrammwechsel
entweder durch Analyse des Überwachungssignals
ermittelt würden
oder durch ein entsprechendes Element innerhalb des Überwachungssignals
mitgeteilt würden.
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Das Überwachungssignal
kann in dem vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel dem durch die
Hörhilfe
verstärkten
Audio-Signal entsprechen.
Dieses Audio-Signal wird nach der Verarbeitung innerhalb der Hörhilfe abgegriffen.
Vorteilhafterweise wird Audio-Signal vor der Verstärkung für den Receiver 4 abgegriffen
durch den Sender 6 übermittelt.
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In
einer weiteren Ausführungsvariante
enthält
das Überwachungssignal – zusätzlich zum
Audio-Signal oder ausschließlich – Informationen über den
Betriebszustand der Hörhilfe,
beispielsweise über
das Hörprogramm
oder Filter-Einstellungen.
Bei Anzeige entsprechender Informationen durch den Transceiver kann
beispielsweise überwacht
werden, oder die Hörhilfe
in einem der jeweiligen Geräuschumgebung
angepassten Hörprogramm
arbeitet.
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Zusammenfassend
kann die Grundidee der Erfindung wie folgt beschrieben werden: Die
Erfindung betrifft ein System, einen Transceiver und ein Verfahren
zur Überwachung
einer Hörhilfe
sowie eine dafür
geeignete Hörhilfe
Die Hörhilfe
umfasst dabei ein Mikrofon, von dem ein akustisches Eingangssignal
detektiert und in ein elektrisches Ausgangssignal umgewandelt wird,
einen Receiver, der ein von einem elektrischen Ausgangssignal des
Mikrofons abhängiges
akustisches Ausgangssignal erzeugt, und einen Sender, der ein von
einem elektrischen Ausgangssignal des Mikrofons abhängiges Überwachungssignal
sendet. Der tragbare Transceiver umfasst einen Empfänger zum
Empfangen des Überwachungssignals
und eine Signalverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten des empfangenen Überwa chungssignals.
Die Signalverarbeitungseinrichtung erzeugt durch Verarbeitung des
empfangenen Überwachungssignals
ein Anzeigesignal, das gegenüber
dem Überwachungssignal
akustisch so eingeschränkt
ist, dass durch das Einschränken
die Einschränkung
des Hörvermögens einer
Person mit Hörverlust
simuliert wird. Dadurch kann der Transceiver für einen Normalhörenden den
Höreindruck
simulieren, den der Hörhilfeträger jeweils
gerade erhält. Die
Signalverarbeitungseinrichtung kann auch einen Betriebszustand oder
Signalzustand der Hörhilfe
anzeigen. Durch das Versenden des Überwachungssignals zum Transceiver
und die Verarbeitung zum Anzeigesignal steht eine Information über den
Zustand der Hörhilfe
zur Überwachung
der Hörhilfe
auch außerhalb
derselben zur Verfügung.