DE102008007326A1

DE102008007326A1 - Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs

Info

Publication number: DE102008007326A1
Application number: DE200810007326
Authority: DE
Inventors: Peer Dilling; Harald Pecher
Original assignee: Manroland AG
Current assignee: Manroland Web Systems GmbH
Priority date: 2008-02-02
Filing date: 2008-02-02
Publication date: 2009-08-06

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs, wobei auf Grundlage von druckauftragabhängigen Bilddaten einer Druckvorstufe in einem Rasterimageprozessor druckauftragabhängige Rasterdaten generiert werden, wobei auf Grundlage der Rasterdaten mindestens eine druckauftragabhängige Druckform erzeugt wird, die in mindestens einem Druckwerk einer Druckmaschine zum Bedrucken eines Bedruckstoffs verwendet wird. Erfindungsgemäß wird unter Verwendung der druckauftragabhängigen Bilddaten der Druckvorstufe und eines druckauftragunabhängigen Farbwerkschemas des oder jedes Druckwerks der Druckmaschine eine rechnerische Simulation zur Ermittlung eines Farbprofils in Transportrichtung des zu bedruckenden Bedruckstoffs bzw. in Druckrichtung durchgeführt, wobei aus diesem rechnerisch ermittelten Farbprofil eine Korrekturkennlinie ermittelt wird, mit Hilfe derer die druckauftragabhängigen Bilddaten vor der Rasterung derselben im Raster Image Prozessor derart korrigiert werden, dass in Druckrichtung einem Farbabfall des Farbprofils entgegengewirkt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 2.
1 verdeutlicht an Hand eines Blockschaltbilds ein aus der Praxis bekanntes Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs, wobei nach der Praxis auf Grundlage von druckauftragabhängigen Bilddaten 10 einer Druckvorstufe für jede Farbzone eines zu druckenden Sujets eine Integralbildung durchgeführt wird, um die Farbdeckung 11 je Farbzone zu ermitteln. Auf Grundlage der Farbdeckung 11 jeder Farbzone wird dann für Farbzonenstellelemente mindestens eines Farbwerks eine Voreinstellung 12 ermittelt, mit Hilfe derer dann im jeweiligen Druckwerk gedruckt wird. Zum Drucken ist neben der Voreinstellung 12 der Farbzonenstellelemente weiterhin mindestens eine Druckform erforderlich. Zur Bereitstellung der oder jeder Druckform werden die druckauftragabhängigen Bilddaten in einem Rasterimageprozessor 13 gerastert, um so druckauftragabhängige Rasterdaten zu generieren. Auf Grundlage der druckauftragabhängigen Rasterdaten wird dann die oder jede Druckform 14 derart bereitgestellt, dass entweder die druckauftragabhängigen Rasterdaten in einer Druckplattenbelichtungseinrichtung zum Belichten und damit Herstellen der oder jeder Druckform verwendet werden, oder dass auf Grundlage der druckauftragabhängigen Rasterdaten eine Direktbebilderung mindestens einer Druckform innerhalb eines Druckwerks einer Druckmaschine erfolgt. Aus der Praxis ist es bereits bekannt, die druckauftragabhängigen Bilddaten 10 vor der Rasterung derselben im Rasterimageprozessor 13 einer vollflächigen Korrektur 15 zu unterziehen, um maschinenabhängige und/oder verfahrensabhängige Einflüsse von z. B. Gummituch und/oder Zylinderpressung und/oder verwendeter Druckfarbe und/oder verwendetem Feuchtmittel zu korrigieren und um so auch bei unterschiedlicher Maschinentechnik eine standardisiertes Druckergebnis zu gewährleisten.
Bei dieser aus der Praxis bekannten Vorgehensweise zum Bedrucken eines Bedruckstoffs kann sich in Transportrichtung des zu bedruckenden Bedruckstoffs bzw. in Druckrichtung ein sogenannter Farbabfall einstellen, wobei unter einem Farbabfall eine nicht erwünschte, ungleichmäßig dicke Farbschicht in Druckrichtung verstanden wird. Ein derartiger Farbabfall beeinträchtigt die Druckqualität.
Bislang sind keine Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs bekannt, mit welchem einem solchen Farbabfall effektiv entgegengewirkt werden kann. Es besteht daher Bedarf an Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs, mit welchen dem Farbabfall effektiv entgegengewirkt werden kann.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs zu schaffen.
Diese Aufgabe wird nach einem ersten Aspekt der Erfindung durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
Nach dem ersten Aspekt wird unter Verwendung der druckauftragabhängigen Bilddaten der Druckvorstufe und eines druckauftragunabhängigen Farbwerkschemas des oder jedes Druckwerks der Druckmaschine eine rechnerische Simulation zur Ermittlung eines Farbprofils in Transportrichtung des zu bedruckenden Bedruckstoffs bzw. in Druckrichtung durchgeführt, wobei aus diesem rechnerisch ermittelten Farbprofil eine Korrekturkennlinie ermittelt wird, mit Hilfe derer die druckauftragabhängigen Bilddaten vor der Rasterung derselben im Rasterimageprozessor derart korrigiert werden, dass in Druckrichtung einem Farbabfall des Farbprofils entgegengewirkt wird.
Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 2 gelöst.
Hiernach wird unter Verwendung der druckauftragabhängigen Bilddaten eine Voreinstellung für Farbzonenstellelemente eines Farbwerks mindestens eines Druckwerks ermittelt, wobei unter Verwendung der Voreinstellung für Farbzonenstellelemente und unter Verwendung mindestens einer Druckplatte ein Farbprofil in Transportrichtung des zu bedruckenden Bedruckstoffs bzw. in Druckrichtung experimentell ermittelt wird, und wobei aus diesem experimentell ermittelten Farbprofil eine Korrekturkennlinie ermittelt wird, mit Hilfe derer die druckauftragabhängigen Bilddaten vor der Rasterung derselben im Rasterimageprozessor derart korrigiert werden, dass in Druckrichtung einem Farbabfall des Farbprofils entgegengewirkt wird.
Mit beiden erfindungsgemäßen Verfahren kann einem Farbabfall effektiv entgegengewirkt werden, wobei hierzu vor der Rasterung der Bilddaten im Rasterimageprozessor eine Korrektur derselben erfolgt, wobei die Korrektur nach dem ersten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung auf einer rechnerischen Simulation und nach dem zweiten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung auf einem versuchsweisen bzw. experimentellen Druck beruht.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1: ein Blockschaltbild zur Verdeutlichung eines aus dem Stand der Technik bekannten Verfahrens zum Bedrucken eines Bedruckstoffs;
2: ein Blockschaltbild zur Verdeutlichung eines ersten erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bedrucken eines Bedruckstoffs; und
3: ein Blockschaltbild zur Verdeutlichung eines ersten erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bedrucken eines Bedruckstoffs.
2 und 3 zeigen Blockschaltbilder von erfindungsgemäßen Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs, wobei die beiden erfindungsgemäßen Verfahren auf dem aus dem Stand der Technik gemäß 1 bekannten Verfahren aufbauen, weshalb in 2 und 3 für Blöcke bzw. Funktionen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die dem Stand der Technik entsprechen, zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen gleiche Bezugsziffern verwendet werden wie im Blockschaltbild der 1. Nachfolgend wird für die erfindungsgemäßen Verfahren der 2 und 3 nur auf solche Details eingegangen, durch die sich dieselben vom Stand der Technik unterscheiden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren der 2 wird unter Verwendung der druckauftragabhängigen Bilddaten 10 der Druckvorstufe und unter Verwendung eines druckauftragunabhängigen, jedoch druckmaschinenabhängigen Farbwerkschemas 16 eine rechnerische Simulation 17 zur Ermittlung eines Farbprofils in Transportrichtung des zu bedruckenden Bedruckstoffs bzw. in Druckrichtung desselben durchgeführt.
Aus dem mit Hilfe des rechnerischen Simulation 17 ermittelten Farbprofil wird sodann eine Korrekturkennlinie 18 ermittelt, mit Hilfe derer die druckauftragabhängigen Bilddaten 10, die bereits in Block 15 einer vollflächigen Korrektur der Tonwerte zum Ausgleich maschinenabhängiger und verfahrenstechnischer Einflüsse unterzogen wurden, einer abermaligen Korrektur 19 unterzogen werden, wobei die Bilddaten 10 vor der Rasterung derselben im Rasterimageprozessor 13 derart korrigiert werden, dass in Druckrichtung einem Farbabfall entgegengewirkt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der 3 erfolgt unter Verwendung der aus den druckauftragabhängigen Bilddaten 10 ermittelten Voreinstellung für die Farbzonenstellelemente eines Farbwerks sowie unter Verwendung mindestens einer nach dem Stand der Technik erzeugten Druckplatte ein experimenteller Druck 20.
Aus dem experimentellen Druck 20 wird ein Farbprofil in Transportrichtung des zu bedruckenden Bedruckstoffs bzw. in Druckrichtung experimentell bzw. messtechnisch ermittelt. Aus diesem experimentell ermittelten Farbprofil wird sodann eine Korrekturlinie 18 ermittelt, mit Hilfe derer die druckauftragabhängigen Bilddaten in einer Korrektur 19' vor der Rasterung derselben im Rasterimageprozessor 13 derart korrigiert werden, dass in Druckrichtung wiederum einem Farbfall entgegengewirkt wird. Die messtechnische Ermittlung des Farbprofils erfolgt dabei vorzugsweise über eine Dichtemessung, die in ein Farbprofil umgerechnet werden kann.
Mit den erfindungsgemäßen Verfahren wird demnach eine Methode vorgeschlagen, mit welchem ein spezifischer Farbabfall bereits vorab durch Korrektur von Bilddaten ausgeglichen werden kann, wodurch eine Präzision des Farborts im Druckbild erhöht wird und letztendlich beim Drucken sowie beim Anfahren eines Druckauftrags weniger Zeit zur Einstellung von Druckparametern benötigt wird. Hierdurch kann letztendlich Makulatur eingespart werden.
Mit den erfindungsgemäßen Verfahren kann demnach ein Farbabfall über Korrekturkennlinien entlang der Bogenlänge in Druckrichtung vor der Rasterung der Bilddaten korrigiert werden, wobei sich in Folge der Korrektur der Bilddaten bei der Rasterung eine Rasterpunktgröße und/oder eine Rasterpunktfrequenz und/oder eine Rasterpunktverteilung gegenüber dem Stand der Technik ändert.

10: Bilddaten
11: Farbdeckung
12: Voreinstellung
13: Raster Image Prozessor
14: Druckform
15: Korrektur
16: Farbwerkschema
17: Simulation
18, 18': Korrekturkennlinie
19, 19': Korrektur
20: Druck

Claims

Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs, wobei auf Grundlage von druckauftragabhängigen Bilddaten einer Druckvorstufe in einem Rasterimageprozessor druckauftragabhängige Rasterdaten generiert werden, wobei auf Grundlage der Rasterdaten mindestens eine druckauftragabhängige Druckform erzeugt wird, die in mindestens einem Druckwerk einer Druckmaschine zum Bedrucken eines Bedruckstoffs verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass unter Verwendung der druckauftragabhängigen Bilddaten der Druckvorstufe und eines druckauftragunabhängigen Farbwerkschemas des oder jedes Druckwerks der Druckmaschine eine rechnerische Simulation zur Ermittlung eines Farbprofils in Transportrichtung des zu bedruckenden Bedruckstoffs bzw. in Druckrichtung durchgeführt wird, und dass aus diesem rechnerisch ermittelten Farbprofil eine Korrekturkennlinie ermittelt wird, mit Hilfe derer die druckauftragabhängigen Bilddaten vor der Rasterung derselben derart korrigiert werden, dass in Druckrichtung einem Farbabfall entgegengewirkt wird.
Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs, wobei auf Grundlage von druckauftragabhängigen Bilddaten einer Druckvorstufe in einem Rasterimageprozessor druckauftragabhängige Rasterdaten generiert werden, wobei auf Grundlage der Rasterdaten mindestens eine druckauftragabhängige Druckform erzeugt wird, die in mindestens einem Druckwerk einer Druckmaschine zum Bedrucken eines Bedruckstoffs verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass unter Verwendung der druckauftragabhängigen Bilddaten eine Voreinstellung für Farbzonenstellelemente eines Farbwerks mindestens eines Druckwerks ermittelt wird, dass unter Verwendung der Voreinstellung für Farbzonenstellelemente und unter Verwendung der oder jeder Druckplatte ein Farbprofil in Transportrichtung des zu bedruckenden Bedruckstoffs bzw. in Druckrichtung experimentell ermittelt wird, und dass aus diesem experimentell ermittelten Farbprofil eine Korrekturkennlinie ermittelt wird, mit Hilfe derer die druckauftragabhängigen Bilddaten vor der Rasterung derselben derart korrigiert werden, dass in Druckrichtung einem Farbabfall entgegengewirkt wird.