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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug
zur Ausgabe von Warnmeldungen. Der Fahrer soll mittels einer derartigen
Vorrichtung vor möglichen Gefahrenquellen im Umfeld des
eigenen Fahrzeugs gewarnt werden. Hierzu sind am Fahrzeug Sensoren
(z. B. Kameras, Radar-, Lidar und/oder Ultraschallsensoren) angeordnet,
womit das Fahrzeugumfeld erfasst wird. Die mittels der Sensoren
erfassten Umgebungsinformationen werden mittels einer Rechnereinheit
beispielsweise dahingehend ausgewertet, ob sich im Totwinkelbereich des
eigenen Fahrzeugs andere Verkehrsteilnehmer befinden, welche insbesondere
beim Ausscheren sonst leicht übersehen werden und daher
eine Gefahr darstellen. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise
Fahrzeugaußenspiegel bekannt, welche eine Bildanzeige umfassen
und den Fahrer beim Vorhandensein von anderen Verkehrsteilnehmern
im eigenen Totwinkelbereich mittels einer geeigneten symbolischen
Darstellung warnen.
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Aus
der
DE 10 2004
042 107 A1 ist eine Spiegelanordnung für ein Kraftfahrzeug
bekannt. Die Spiegelanordnung weist eine Spiegelscheibe und mindestens
eine hinter mindestens einem Anzeigebereich der Spiegelscheibe angeordnete
Leuchtanzeigevorrichtung auf, über die ein Kraftfahrzeugführer
des Kraftfahrzeuges über das Vorhandensein von Hindernissen
im Umgebungsbereich des Kraftfahrzeuges und über einen
Abstand zu den Hindernissen informiert wird. Um die als Licht emittierte
Information der Leuchtanzeigevorrichtung durch die Spiegelscheibe
hindurch treten zu lassen, weist diese in dem mindestens einen Anzeigebereich
eine Mehrzahl von dünnen, reflexionsbelagsfreien, lichtdurchlässigen Streifen
auf.
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Die
DE 101 40 689 A1 beschreibt
einen Kraftfahrzeugspiegel mit einer Spiegelscheibe und einem organisch
Licht emittierenden, aus zwei Substraten und einer organischen Leuchtdioden-Schicht gebildeten
Anzeigeeinheit. Dabei ist der Kraftfahrzeugspiegel als eine spiegelnde
organische Leuchtdioden-Anzeigeeinheit ausgebildet. Durch eine Kombination
mit einem sensitiven Element zur Anzeige lässt sich beispielsweise
ein im Totwinkelbereich befindliches, überholendes Kraftfahrzeug
auf der Anzeigeeinheit darstellen. Ferner sind in einer Kombination
mit dem sensitiven Element zur Anzeige beispielsweise von einem überholenden
und im Rückspiegel sichtbaren Kraftfahrzeug auf der Anzeigeeinheit
des Rückspiegels ein Abstand und/oder eine Geschwindigkeit
des überholenden Kraftfahrzeuges anzeigbar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
zur Ausgabe einer Warnmeldung anzugeben, welche einfach und kostengünstig
aufgebaut ist und einen Kraftfahrzeugführer insbesondere
unmittelbar vor einem Überholvorgang bei der Überholentscheidung
unterstützt.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch
1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug
zur Ausgabe von Warnmeldungen umfasst eine Spiegelanordnung mit
einer Spiegelscheibe und mit mindestens einem hinter der Spiegelscheibe
angeordneten Anzeigebereich. Dabei ist hinter dem mindestens einen
Anzeigebereich wenigstens eine Leuchtanzeigevorrichtung angeordnet,
welche als Balkenanzeige und/oder Bildanzeige ausgebildet ist. Ferner
weist die Vorrichtung Erfassungseinheiten auf, die einen Abstand
zu einem Objekt im Fahrzeugheckbereich, einen Abstand zu einem Objekt
auf einer Fahrzeuglängsseite sowie ein Vorhandensein eines
Objektes in einem Totwinkelbereich erfasst. Hierbei werden unter
Objekte insbesondere Hindernisse, Passanten und/oder insbesondere
andere Kraftfahrzeuge verstanden. Erfindungsgemäß ist
in der Spiegelscheibe bei Abstandserfassung und/oder Objekterkennung
mindestens eine Warnmeldung über den Abstand und/oder das
erfasste Objekt als Balkenanzeige bzw. Bildanzeige ausgebbar, wobei
zusätzlich eine Relativgeschwindigkeit des erfassten Objekts
mittels einer der Balkenanzeigen darstellbar ist.
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Zur
Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Unfallvermeidung
beispielsweise bei einem Überholvorgang erfasst insbesondere
mindestens eine im Fahrzeugheckbereich angeordnete Erfassungseinheit
den Abstand mindestens eines nachfolgenden Kraftfahrzeuges sowie
die diesem Kraftfahrzeug zugehörige Geschwindigkeit. Die
erfassten Signale sind einer Steuereinheit zuführbar, die
anhand der erfassten Geschwindigkeit, des erfassten Abstands sowie
der eigene Geschwindigkeit eine Relativgeschwindigkeit zwischen
dem eigenen Kraftfahrzeug und dem nachfolgenden Kraftfahrzeug ermittelt.
Diese Information ist vorteilhaft als ein Balkendiagramm in dem
mindestens einen Anzeigebereich darstellbar.
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Somit
wird der Kraftfahrzeugführer anhand des geschwindigkeitsabhängigen
und somit erweiterten Anzeigebereiches besonders vorteilhaft darüber informiert,
ob ein Ausscheren oder ein Einscheren bei einem Spurwechsel unter
Berücksichtigung des nachfolgenden Verkehrs möglich
ist. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist
ein wichtiger Aspekt der Unfallvermeidung realisiert, da der Fahrzeugführer
anhand der angezeigten Informationen ein Risikopotenzial, beispielsweise
eines bevorstehenden Überholvorganges abschätzen
kann.
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In
einer möglichen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Spiegelanordnung ist diese vorteilhaft in einem linken sowie in
einem rechten Außenspiegel angeordnet. Ferner kann die
Anzeige der Relativgeschwindigkeit ereignisgesteuert, vorzugsweise
bei Auslösen einer Richtungsanzeige, d. h. bei Setzen eines
Blinkers, in dem entsprechenden Außenspiegel der jeweiligen
Richtungsanzeige erfolgen, indem die Anzeige beispielsweise ein-
und ausschaltbar ist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 schematisch
eine erfindungsgemäße als Spiegelanordnung ausgebildete
Vorrichtung zur Ausgabe einer Warnmeldung für ein Kraftfahrzeug,
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2 schematisch
ein Ausführungsbeispiel für eine mögliche
Anwendungssituation der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß 1.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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In
der 1 ist eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Ausgabe mindestens einer Warnmeldung in einer Spiegelanordnung 1 dargestellt.
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Im
Ausführungsbeispiel handelt es sich beispielsweise bei
der Spiegelanordnung 1 um einen Außen-, insbesondere
den rechten Seitenspiegel eines in 2 dargestellten
Kraftfahrzeugs L1. Dabei zeigt die 1 eine Draufsicht
auf die Spiegelanordnung 1, so wie sie sich für
den Fahrer des Kraftfahrzeugs L1 beim Fahren mit auf die Spiegelanordnung 1 ausgerichtetem
Blick ergibt.
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Die
mindestens eine Spiegelanordnung 1 umfasst üblicherweise
eine Spiegelscheibe 2, welche von einem Rahmen 3 eingefasst
ist. Die Spiegelscheibe 2 weist zur Integration der Vorrichtung
zur Meldungsausgabe mehrere Anzeigebereiche 4 bis 7 auf.
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Für
eine hinreichende Spiegelfunktion ist die Rückseite der
Spiegelscheibe 2 mit einer reflektierenden Schicht versehen.
Die Anzeigebereiche 4 bis 7 sind dabei lediglich
bereichsweise mit der reflektierenden Schicht versehen, beispielsweise
in Form von Streifen. Insbesondere weist die Spiegelscheibe 2 in den
Anzeigebereichen 4 bis 7 rückseitig eine
Mehrzahl von dünnen reflexionsbelagsfreien, lichtdurchlässigen
Streifen auf.
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Jedem
Anzeigebereich 4 bis 7 ist insbesondere im Bereich
der lichtdurchlässigen Streifen und somit rückseitig
der Spiegelscheibe 2 eine Leuchtanzeigevorrichtung zugeordnet,
die in die Spiegelanordnung 1 integriert ist.
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Die
Leuchtanzeigevorrichtung kann beispielsweise aus mindestens einer,
bevorzugt mehreren Balkenanzeigen 4.1, 6.1, 7.1 und/oder
mindestens einer Bildanzeige 5.1 gebildet sein. In einer möglichen
Ausführungsform kann die Leuchtanzeigevorrichtung, insbesondere
deren Anzeige als organisch Licht emittierende Elemente (LED) oder
als Bild- oder Symbolanzeigen ausgeführt sein.
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Durch
die Bildanzeige 5.1 ist bei einem in einem kritischen Abstand
zum eigenen Kraftfahrzeug erfassten Objekt dieses in der Bildanzeige 5.1 als Symbol
oder selbst als Bild darstellbar. Dabei ist die Bildanzeige 5.1 beispielsweise
im oberen Eckbereich in die Spiegelanordnung 1 integriert.
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Eine
der Balkenanzeigen 4.1 ist unterhalb der Bildanzeige 5.1 vertikal
ausgerichtet in die Spiegelanordnung 1 integriert und als
eine Leuchtelementreihe aus einer Anzahl von Leuchtelementen 8 bis 13 gebildet.
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Darüber
hinaus sind zwei weitere Balkenanzeigen 6.1 und 7.1 in
die Spiegelanordnung 1 integriert, welche beispielsweise
horizontal ausgerichtet und parallel übereinander im unteren
Bereich der Spiegelscheibe 2 angeordnet sind. Diese Balkenanzeigen 6.1 und 7.1 sind
ebenfalls aus einer Anzahl von zugehörigen Leuchtelementen 14 bis 23 bzw. 24 bis 28 gebildet.
Dabei ist die untere Leuchtelementenreihe mit den Leuchtelementen 14 bis 23 zusätzlich
in mehrere Balkensegmente 6.1.1 bis 6.1.3 unterteilt,
denen jeweils eine Anzahl von Leuchtelementen 14 bis 23 zugeordnet
sind.
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Vorzugsweise
kann die Leuchtanzeigevorrichtung ereignisgesteuert und/oder zeitgesteuert ein-
bzw. ausgeschaltet werden. So kann bei Setzen eines Blinkers und
Erkennen eines Objekts im Überwachungsbereich die Leuchtanzeigevorrichtung,
insbesondere eine oder mehrere Balkenanzeigen 4.1, 6.1, 7.1 und/oder
die Bildanzeige 5.1 aufleuchten. Hierdurch wird der Fahrer über
einen möglicherweise unfallgefährdeten Spurwechsel
informiert.
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Lenkt
der Fahrer des Kraftfahrzeugs L1 trotzdem zum Spurwechsel ein, kann
beispielsweise lenkwinkelabhängig die Leuchtanzeigevorrichtung
blinken und zusätzlich einen akustischen Warnton ausgegeben
werden. D. h. die Leuchtanzeigevorrichtung wird aktiviert, wenn
der Kraftfahrzeugführer einen Spurwechsel durchführt.
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Ein
Spurwechsel kann beispielsweise daran erkannt werden, dass der Fahrer
einen Richtungsanzeiger betätigt und/oder den seitlichen
Abstand zu einem Objekt, insbesondere im Totwinkelbereich verringert.
Darüber hinaus kann beispielsweise mittels einer Bildaufnahme
beispielsweise einer Kamera als Teil eines Spurwarnsystems ein Überfahren
einer Spurmarkierung einer Fahrbahn detektiert werden. Ein solches Überfahren
kann ebenfalls ein Aktivieren der Leuchtanzeigevorrichtung auslösen.
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Im
ausgeschalteten Zustand, d. h. bei nichtaktiver Leuchtanzeigevorrichtung,
insbesondere ausgeschalteten Balkenanzeigen 4.1, 6.1, 7.1 und/oder Bildanzeige 5.1 sind
die Anzeigebereiche 4 bis 7 vorteilhaft als Spiegelfläche
ausgeführt.
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Ist
die Leuchtanzeigevorrichtung eingeschaltet und aktiv, d. h. sendet
eine der Balkenanzeigen 4.1, 6.1, 7.1 bzw.
die Bildanzeige 5.1 Licht aus, tritt dieses durch die reflexionsbelagsfreien,
lichtdurchlässigen Streifen aus, wodurch das Licht der
betreffenden Balkenanzeige/n 4.1, 6.1, 7.1 und/oder
der Bildanzeige 5.1 im zugehörigen Anzeigebereich 4, 5, 6, 7 vom
Kraftfahrzeugführer wahrnehmbar ist.
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Der
Betrieb der Leuchtanzeigevorrichtung in der Spiegelanordnung 1,
insbesondere in Außenspiegeln wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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2 zeigt
eine auf einer mehrspurigen, insbesondere dreispurigen Fahrbahn übliche
Verkehrssituation mit dem in einer mittleren Fahrspur S1 fahrenden
Kraftfahrzeug L1 (auch eigenes Kraftfahrzeug genannt) und mit auf
zwei äußeren Fahrspuren S2 und S3 fahrenden Kraftfahrzeugen
F1 bis F3 und Kraftfahrzeugen L2 bis L4. Dabei fahren die Kraftfahrzeuge
F1 bis F3 auf der vom Kraftfahrzeug L1 in Fahrrichtung R gesehen
linken Fahrspur S2, von denen ein Kraftfahrzeug F1 in Fahrrichtung
R schräg vor dem Kraftfahrzeug L1, ein weiteres Kraftfahrzeug F2
neben dem Kraftfahrzeug L1 und ein weiteres Kraftfahrzeug F3 schräg
hinter dem Kraftfahrzeug L1 auf der Fahrspur 2 fährt.
Auf der Fahrspur S1 des Kraftfahrzeugs L1 fährt hinter
diesem ein weiteres Kraftfahrzeug F4. In Fahrrichtung R gesehen
fahren rechts vom Kraftfahrzeug L1 auf der Fahrspur S3 weitere Kraftfahrzeuge
L2 bis L4, insbesondere schräg vor, neben oder schräg
hinter diesem. Bei den Kraftfahrzeugen F1 bis F4 handelt sich es
sich, wie beispielhaft gezeigt, um Personenkraftfahrzeuge. Bei den
Kraftfahrzeugen L1 bis L4 um Nutzkraftfahrzeuge.
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Die
in 1 gezeigte Spiegelanordnung 1 kann dabei
sowohl im linken als auch im rechten Außenspiegel 29 bzw. 30 des
Kraftfahrzeugs L1 integriert sein.
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Der
jeweils im linken und rechten Außenspiegel 29 bzw. 30 vertikal
ausgerichtete Anzeigebereich 4 dient dabei der Anzeige
eines ersten und zweiten Umgebungsbereichs U1 bzw. U2 links bzw.
rechts der Kraftfahrzeuglängsseite des Kraftfahrzeugs L1.
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Die
als Balkenanzeige 4.1 angeordneten Leuchtelemente 8 bis 13 des
jeweiligen Anzeigebereichs 4 des linken und rechten Außenspiegels 29 und 30 sind
dabei separat und unabhängig voneinander ansteuerbar. Insbesondere
sind die jeweiligen Leuchtelemente 8 bis 13 derart
ansteuerbar, dass bei einem im zugehörigen ersten und/oder
zweiten Umgebungsbereich U1 bzw. U2 identifizierten Objekt, z. B.
dem Kraftfahrzeug L3 im zweiten Umgebungsbereich U2, durch Ansteuerung
der betreffenden Leuchtelemente 8 bis 13 im rechten
Außenspiegel 30 anhand der Anzahl der leuchtenden
Leuchtelemente 8 bis 13 der Abstand des Kraftfahrzeugs
L3 zum eigenen Kraftfahrzeug L1 darstellbar ist. Auch kann die Anzeige
im Anzeigebereich 4 erst dann aufleuchten, wenn zusätzlich
der Fahrer des Kraftfahrzeugs L1 den betreffenden Fahrrichtungsanzeiger
oder Blinker setzt.
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Darüber
hinaus sind um das mit der Vorrichtung, insbesondere mit Spiegelanordnungen 1 versehene
Kraftfahrzeug L1 weitere Umgebungsbereiche U3 bis U5 angeordnet.
Dabei handelt es sich bei den Umgebungsbereichen U3 und U4 um den
so genannten Totwinkelbereich des linken und rechten Außenspiegels 29 bzw. 30.
Der Umgebungsbereich U5 ist der Heckbereich des Kraftfahrzeugs L1.
Dabei ist die Bildanzeige 5.1 der Überwachung
der Totwinkelbereiche und somit der Umgebungsbereiche U3 und U4 zugeordnet.
Die Balkenanzeige 7.1 dient der Überwachung des
Heckbereichs und somit des Umgebungsbereichs U5.
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Zur Überwachung
der Umgebungsbereiche U1 bis U5 auf Vorhandensein von Objekten,
wie den Kraftfahrzeugen F1 bis F4 und den Kraftfahrzeuge L2 bis
L4 ist das Kraftfahrzeug L1 mit Sensoren oder Erfassungseinheiten 31 bis 35 versehen,
z. B. Abstandssensoren, Radarsensoren, insbesondere Nahbereichs-Radarsensoren
oder CCD-Kameras, welche einen den jeweiligen Umgebungsbereich U1
bis U5 weitgehend entsprechenden Erfassungsbereich aufweisen. Dabei
wird mittels der Erfassungseinheiten 31 bis 35 sowohl
das Eindringen und/oder Vorhandensein eines Objektes in dem betreffenden
Umgebungsbereich U1 bis U5 identifiziert als auch der Abstand des
identifizierten Objekts zum Kraftfahrzeug L1 insbesondere fortlaufend
ermittelt und überwacht. Die Erfassungseinheiten 31 bis 35 können
in einer möglichen Ausführungsform Teil eines
Abstandsregelsystems sein.
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Die
Erfassungseinheiten 31, 32 sind beispielsweise
als Ultraschall- oder Nahbereichssensoren oder als sonstige nach
dem Echoprinzip arbeitende Sensoren ausgeführt und dienen
der Überwachung des Totwinkelbereichs U3, U4 auf jeder
Fahrzeugseite. Unter Totwinkelbereich U3, U4 wird dabei insbesondere
ein von einem Kraftfahrzeugführer über die Spiegelanordnung 1 nicht
oder nur schwer einsehbarer seitlicher Bereich hinter dem Kraftfahrzeug
verstanden. Die Erfassungseinheiten 31, 32 zur Erfassung
des Totwinkelbereiches U3, U4 sind beispielsweise in der Spiegelanordnung 1 integriert.
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Weitere
Erfassungseinheiten 33, 34 dienen der Überwachung
der Umgebungsbereiche U1, U2 entlang der Fahrzeuglängsseiten
und sind beispielsweise im Türgriff integriert und als
Ultraschall- oder Radarsensor ausgebildet.
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Eine
weitere Erfassungseinheit 35, beispielsweise in Form einer
radarbasierten Kamera, ist an einer Heckseite des Kraftfahrzeuges
angeordnet. Die Erfassungseinheit 35 überwacht
einen Nah- sowie einen Fernbereich U5 des Kraftfahrzeuges. Dabei
erfasst diese vorteilhaft nachfolgende Objekte, deren Geschwindigkeit
sowie deren Abstand zu dem eigenen Kraftfahrzeug L1.
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Die
erfassten Signale werden bevorzugt einer nicht näher dargestellten
Steuereinheit zugeführt. Weiterhin wird eine Geschwindigkeit
des eigenen Kraftfahrzeugs L1 erfasst und der Steuereinheit ebenfalls
zugeführt. Anhand der erfassten Signale wird vorzugsweise
eine Relativgeschwindigkeit zwischen dem nachfolgenden Objekt und
dem eigenen Kraftfahrzeug L1 ermittelt.
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Für
eine einfache und übersichtliche Ausgabe einer Warnmeldung
oder eines Hinweis über das Eindringen, das Vorhandensein
bzw. den Abstand des jeweiligen identifizierten Objektes wird die
jeweilige Balkenanzeige 4.1, 7.1 derart angesteuert,
dass die Anzahl der Licht aussendenden Leuchtelemente 8 bis 13 den
Abstand bzw. die Annäherung des identifizierten Objekts
zum Kraftfahrzeug L1 repräsentiert. Dabei können
die angesteuerten Leuchtelemente 8 bis 13 und 24 bis 28 kontinuierlich
oder intermittierend Licht aussenden, so dass die Balkenanzeige 4.1 und 7.1 dauerhaft
leuchtet oder blinkt.
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Detektiert
eine der in 2 näher dargestellten
Erfassungseinheiten 31 bis 35 des Kraftfahrzeugs
L1 im Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein Objekt beispielsweise im Totwinkelbereich U3, wird der Kraftfahrzeugführer
insbesondere zusätzlich bei Setzen des betreffenden Fahrrichtungsanzeigers
gewarnt, indem die hinter dem Anzeigebereich 5 angeordnete
Leuchtanzeigevorrichtung kontinuierlich oder intermittierend Licht
aussendet.
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Die
Blinkfrequenz des intermittierenden Lichts kann beispielsweise in
Abhängigkeit vom variierenden Abstand zwischen dem Kraftfahrzeug
L1 und dem Objekt im Totwinkelbereich U3 entsprechend variieren
und beispielsweise mit abnehmenden Abstand schneller oder mit zunehmenden
Abstand langsamer blinken bis das Objekt außerhalb des
Erfassungsbereichs der betreffenden Erfassungseinheit 31 bis 35 ist
und somit ein solcher Abstand zwischen Kraftfahrzeug L1 und Objekt
gegeben ist, dass ein Unfallrisiko ausgeschlossen werden kann.
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Je
nach Ausgestaltung der Leuchtanzeigevorrichtung kann ein detektiertes
Objekt im als Bildanzeige 5.1 ausgebildeten Anzeigebereich 5 als
ein Symbol, z. B. eine Kraftfahrzeugumriss, ein Pfeil oder ähnliches,
dargestellt werden. D. h. befindet sich in einem der Totwinkelbereiche
U3, U4 ein Objekt, so wird dieses direkt in der Bildanzeige 5.1 als
Warnmeldung ausgegeben. Da es sich in diesem Fall um eine kritische
Situation handelt, da allein das Vorhandensein des Objektes ein
hohes Unfallrisiko mit sich bringt, sind andere Informationen, wie
z. B. der Abstand oder die Relativgeschwindigkeit von geringer Bedeutung.
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Demgegenüber
sind bei in den Umgebungsbereichen U1, U2 und U5 detektierten Objekten
deren Abstand sowie deren Geschwindigkeit, insbesondere deren Relativgeschwindigkeit
zum Kraftfahrzeug L1 von Bedeutung, um das Unfallrisiko bei einem
gewünschten Spurenwechsel abschätzen zu können.
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Daher
weist die Spiegelanordnung 1 des jeweiligen Außenspiegels 29, 30 zusätzlich
zu den vertikalen oder horizontalen jeweils insbesondere den Abstand
repräsentierenden Anzeigebereiche 4 und 7 den
unteren Anzeigebereich 6 auf, welcher eine Relativgeschwindigkeit
eines detektierten nachfolgenden Objektes, insbesondere eines Kraftfahrzeugs
F4 darstellt.
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Dabei
wird die ermittelte Geschwindigkeit in dem insbesondere horizontal
ausgerichteten Anzeigebereich 6 der Spiegelanordnung 1 zweckmäßigerweise
als Balkenanzeige 6.1 dargestellt. Die Balkenanzeige 6.1 ist
darüber hinaus in Balkensegmente 6.1.1, 6.1.2, 6.1.3 aufgeteilt,
wobei mehrere Leuchtelemente 14 bis 23 ein Balkensegment 6.1.1 bis 6.1.3 bilden.
Beispielsweise bilden die Leuchtelemente 14 bis 17 das
Balkensegment 6.1.1, die Leuchtelemente 18 bis 21 das
Balkensegment 6.1.2 und die Leuchtelemente 22, 23 das
Balkensegment 6.1.3.
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Ferner
können die Balkensegmente 6.1.1 bis 6.1.3 mehreren
Farbstufen zugeordnet sein. Dazu sind die Leuchtelemente 14 bis 23 entsprechend farblich
ausgebildet, d. h. sie emittieren Licht in entsprechenden Farben,
z. B. grün, rot und gelb, oder die Leuchtelemente 14 bis 23 sind
mit entsprechenden Farbfiltern versehen. Die unterschiedlichen Farbstufen
dienen insbesondere einer abgestuften Warnung. So können
beispielsweise die Balkensegmente 6.1.1, 6.1.2, 6.1.3 und
deren Farbstufen verschiedenen Geschwindigkeitsbereichen zugeordnet sein.
Somit kann anhand der Farbe der Leuchtelemente 14 bis 23 des
betreffenden Balkensegments 6.1.1 bis 6.1.3 von
einem Benutzer einfach und schnell identifiziert werden, mit welcher
Relativgeschwindigkeit sich das nachfolgende Objekt nähert:
Balkensegment 6.1.1:
0 bis 40 km/h = grüne Farbstufe,
Balkensegment 6.1.2:
40 bis 80 km/h = gelbe Farbstufe,
Balkensegment 6.1.3:
ab 80 km/h = rote Farbstufe
Leuchtet im Betrieb der Vorrichtung
das Balkensegment 6.1.1 mit der grünen Farbstufe
auf, so ist ein Ausscheren oder Einscheren unter Berücksichtigung der
Relativgeschwindigkeit und Einhaltung eines vorgebbaren, über
den Anzeigebereich 4 oder 7 ausgegebenen Abstands,
der einen Mindestabstand einhält, weitgehend sicher möglich.
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Das
Balkensegment 6.1.2 zeigt beispielsweise eine gelbe Farbstufe
und kennzeichnet ein Relativgeschwindigkeitsintervall von 40 bis
80 km/h, bei dem in Abhängigkeit des Abstandes beispielsweise ein Überholvorgang
möglich ist, aber ein Risikopotenzial besteht.
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Darüber
hinaus zeigt das Balkensegment 6.1.3 eine rote Farbstufe
im Bezug auf die Relativgeschwindigkeit eines nachfolgenden Objektes,
wodurch der Kraftfahrzeugführer gewarnt ist, den Überholvorgang
nicht durchzuführen. Zusätzlich ist hierbei vorteilhaft
eine weitere Warnmeldung in Form eines akustischen Signals an den
Kraftfahrzeugführer ausgebbar.
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Vorzugsweise
ist der Anzeigebereich 6 der Relativgeschwindigkeit beispielsweise
in 10 km/h-Schritte gestaffelt. Dabei repräsentiert jedes Leuchtelement 14 bis 23 des
Anzeigebereichs 6 beispielsweise eine 10 km/h-Anzeige.
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Darüber
hinaus umfasst die Spiegelanordnung 1 den Anzeigebereich 7 zur
Ausgabe einer Information oder Warnmeldung über den Abstand
eines nachfolgend im Umgebungsbereich U5 detektierten Objekts, z.
B. des Kraftfahrzeugs F4. Auch dieser Anzeigebereich 7 ist
als Balkendiagramm 7.1 ausgeführt. Anhand der
Anzahl der leuchtenden Leuchtelemente 24 bis 28 ist
erkennbar, wie weit ein detektiertes nachfolgendes Objekt von dem
eigenen Kraftfahrzeug L1 entfernt ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist bevorzugt für
einen Einsatz in Kraftfahrzeugen, die kein Heckfenster aufweisen
oder deren Kraftfahrzeugheckbereich über ein Heckfenster
nur schlecht einsehbar ist, insbesondere in Kastenwagen, Lastkraftwagen
oder Omnibussen, zur Anwendung vorgesehen. Die Leuchtanzeigevorrichtungen,
die die unterstützenden Informationen abgeben, sind damit
an einer Stelle angeordnet, die ein Kraftfahrzeugführer
zur Durchführung eines Fahrmanövers gut einsehen kann.
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- 1
- Spiegelanordnung
- 2
- Spiegelscheibe
- 3
- Rahmen
- 4
- Anzeigebereich
Abstand Fahrzeuglängsseite
- 4.1
- Balkenanzeige
- 5
- Anzeigebereich
Totwinkelbereich
- 5.1
- Bildanzeige
- 6
- Anzeigebereich
Relativgeschwindigkeit
- 6.1
- Balkenanzeige
- 7
- Anzeigebereich
Abstand Heckbereich
- 7.1
- Balkenanzeige
- 8
bis 23
- Leuchtelemente
- 24
bis 28
- Leuchtelemente
- 29,
30
- Außenspiegel
- 31,
32
- Erfassungseinheiten
Totwinkelbereich
- 33,
34
- Erfassungseinheiten
Fahrzeuglängsseite
- 35
- Erfassungseinheit
Heckbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004042107
A1 [0002]
- - DE 10140689 A1 [0003]