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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Katalysator zur Herstellung
von Carbonsäureamiden durch Umsetzung von Carbonsäurenitrilen
mit Wasser. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung dieser Katalysatoren.
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Die
Herstellung von Carbonsäureamiden durch die Umsetzung von
Carbonsäurenitrilen mit Wasser in Gegenwart eines Mangandioxid
umfassenden Katalysators ist seit langem Stand der Technik. Carbonsäureamide
werden vielfach in der Technik als Zwischenprodukt benötigt.
So kann beispielsweise α-Hydroxyisobuttersäureamid
zur Herstellung von Methacrylsäure oder Methacrylsäureestern,
insbesondere Methylmethacrylat dienen.
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Beispielhaft
für viele Dokumente wird auf die Druckschrift
DE 1593320 verwiesen. In
DE 1593320 wird ein Verfahren zur
Hydrolyse von Nitrilen zu Amiden mit Hilfe von Mangandioxid beschrieben,
bei dem mit aliphatischen Nitrilen Ausbeuten bis über 90%
erzielt wurden. Dieses Verfahren liefert bei einer hohen Geschwindigkeit
gute Ausbeuten. Nachteilig sind jedoch die geringe Haltbarkeit sowie
die mechanische Festigkeit des Katalysators. Bei kontinuierlich
durchgeführten Verfahren muss daher nach kurzer Zeit die
Produktion unterbrochen werden, um den Katalysator auszutauschen.
Dieser Vorgang ist mit sehr hohen Kosten verbunden, wobei die Produktivität
des Gesamtprozesses durch die Unterbrechung herabgesetzt wird.
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In
der Patentschrift
JP 09104665 wird
die Herstellung von aktivem δ-Mangandioxid beschrieben
und dessen Aktivität über die Größe
der Oberfläche definiert. Der hierin beschriebene Katalysator
zeigt eine sehr hohe Aktivität. Al lerdings besteht auch
hier das zuvor beschriebene Problem der geringen Haltbarkeit. Dies
gilt insbesondere für Katalysatoren, die eine besonders
große Oberfläche aufweisen.
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Zur
Verbesserung der Lebensdauer der zur Hydrolyse eingesetzten Katalysatoren
wurden bereits viele Anstrengungen unternommen. Beispielsweise beschreibt
das Dokument
EP 379
111 A2 die Hydrolyse von α-Hydroxycarbonsäurenitrilen
in Gegenwart von Mangandioxidkatalysatoren, die einen hohen Gehalt
an Alkalimetallen aufweisen. Durch diesen hohen Gehalt an Alkalimetallen
zeigen diese Katalysatoren eine besonders hohe Aktivität
und Haltbarkeit. Die Hydrolyse kann insbesondere bei einem pH-Wert
im Bereich von 4 bis 8 durchgeführt werden. Allerdings
führt ein pH-Wert in diesem Bereich ohne die Verwendung
der in dieser Druckschrift näher spezifizierten Katalysatoren
nicht zu einer langen Haltbarkeit der Katalysatoren (vgl.
EP 379 111 A2 ,
Vergleichsbeispiel 1). Weiterhin genügt dieser Katalysator
nicht den mechanischen Anforderungen, die in vielen Anlagen an diese
Katalysatoren gestellt werden.
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Darüber
hinaus legt die Druckschrift
EP
545 697 A1 die Verwendung von bestimmten Heteropolysäuren
dar, um die Lebensdauer des Katalysators zu verbessern. Eine weitere
Verbesserung der Haltbarkeit des Katalysators kann durch die Verwendung
von Promotoren erzielt werden. Die Verbindungen werden während der
Reaktion zu dem System hinzu gegeben. Der pH-Wert bei der Hydrolysreaktion
sollte geringer als 4 sein, da andernfalls das eingesetzte Acetoncyanhydrin
die Lebensdauer des Katalysators herabsetzt. Bei pH-Werten oberhalb
von 4 kann das eingesetzte Acetoncyanhydrin leicht zerfallen, wobei
Nebenprodukte entstehen können, die die Katalysatoreigenschaften
beeinträchtigen. In dieser Druckschrift wird ausdrücklich
der Lehre des Doku ments
EP
379 111 A2 widersprochen (vgl.
EP 545 697 A1 , Seite 3, Zeilen
3 bis 6).
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Darüber
hinaus beschreibt die Druckschrift
EP 433 611 A1 die Verwendung von Oxidationsmittel
zur Stabilisierung der Katalysatoren. Ähnlich beschreibt
das Dokument
EP 945
429 A1 die Verwendung von Oxidationsmitteln zur Verlängerung
der Katalysatorhaltbarkeit, wobei eine weitere Verbesserung durch
die Zugabe von geringen Mengen an Aminen erzielt werden kann. Eine
Einstellung des pH-Wertes auf einen vorgegebenen Wert wird in keinem
der Dokumente
EP 433
611 A1 und
EP
945 429 A1 beschrieben, wobei eine Verbesserung der Haltbarkeit
von Katalysatoren allein durch die Verwendung von Aminen gemäß dem
Dokument
EP 773 212
A1 erzielt werden kann. Daher resultiert die in
EP 945 429 A1 beschriebene
Verbesserung nicht auf einer Einstellung des pH-Wertes, sondern
aus der Kombination der Lehren der Dokumente
EP 773 212 A1 und
EP 433 611 A1 .
Hierbei ist festzuhalten, dass insbesondere Cyanhydrine im Allgemeinen
durch Zugabe von Säuren stabilisiert werden, so dass die
in den Beispielen dargelegten Versuchsdaten wahrscheinlich im Sauren
erhalten wurden. Dies ergibt sich beispielsweise auch aus der zuvor
dargelegten Druckschrift
EP
379 111 A2 . Daher kann aus den in den Dokumenten
EP 433 611 A1 und
EP 945 429 A1 dargelegten
Versuchen nicht auf einen bestimmten pH-Wert geschlossen werden.
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Darüber
hinaus werden Braunstein umfassende Katalysatoren zur Herstellung
von Carbonsäureamiden in der Druckschrift
EP 0 956 898 A2 dargelegt.
Gemäß dieser Druckschrift kann die mechanische
Festigkeit der Katalysatoren durch die Verwendung von SiO
2 verbessert werden. Hierbei kann das Bindemittel
bereits während der Fällung des MnO
2 zugegeben
werden. Allerdings zeigt sich, dass die so erhaltenen Katalysatoren ein
Eigenschaftsprofil aufweisen, das besonders gehobenen Ansprüchen
nicht genügt.
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Für
einige Reaktorensysteme müssen die Katalysatoren eine bestimmte
Form aufweisen. In
EP
0 956 898 A2 wird beschrieben, dass die zur Herstellung
des Katalysators eingesetzten Massen extrudiert werden können.
Stellt man diese Versuche jedoch nach, so werden die zur Formgebung
eingesetzten Vorrichtungen einer extrem hohen Belastung ausgesetzt,
die zu einem vorzeitigen Versagen dieser Vorrichtungen führen kann.
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Obwohl
die Lehren der zuvor dargelegten Dokumente bereits zu einer Verbesserung
der Katalysatoreigenschaften führen, besteht ein permanentes
Bedürfnis die die mechanische Stabilität, insbesondere
die Abriebfestigkeit sowie die Druckstabilität bei sehr
hoher Aktivität des Katalysators zu verbessern. Ein weiterer Entwicklungsbedarf
besteht hinsichtlich der Verbesserung der Lebensdauer, um die Austauschzyklen
bei einem kontinuierlichen Betrieb der Anlagen zu verlängern
und die Kosten für den Austausch des Katalysators zu verringern.
In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, dass sehr große
Mengen an Katalysator benötigt werden.
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In
Anbetracht des Standes der Technik ist es nun Aufgabe der vorliegenden
Erfindung einen Katalysator zur Umsetzung von Carbonsäurenitrilen
mit Wasser bereitzustellen, der eine ausgezeichnete Aktivität
bei hoher mechanischer Stabilität aufweist. Insbesondere
sollte der Katalysator eine hohe Druckstabilität und eine hohe
Abriebfestigkeit zeigen. Darüber hinaus sollte der Katalysator
zu einer besonders hohen Selektivität und einem hohen Umsetzungsgrad
der katalysierten Reaktion führen. Weiterhin sollte der
Katalysator bzw. die zur Herstellung des Katalysators eingesetzte
Masse einfach und kostengünstig ge formt werden können.
Hierbei sollten die zur Formgebung eingesetzten Vorrichtungen einer
relativ geringen Belastung ausgesetzt werden, so dass ein vorzeitiges
Versagen der Vorrichtung vermieden werden kann.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann darin gesehen werden
ein Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureamiden zur
Verfügung zu stellen, das besonders einfach, kostengünstig
und mit hoher Ausbeute durchgeführt werden kann. Ein besonderes
Problem bestand insbesondere darin ein Verfahren zu schaffen, das
bei hoher Geschwindigkeit, geringem Energieeinsatz und geringen
Ausbeuteverlusten eine besonders lange Haltbarkeit des Katalysators
gewährleistet.
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Gelöst
werden diese sowie weitere nicht explizit genannte Aufgaben, die
jedoch aus den hierin einleitend diskutierten Zusammenhängen
ohne weiteres ableitbar oder erschließbar sind, durch einen
Katalysator mit allen Merkmalen des Patentanspruchs 1. Zweckmäßige
Abwandlungen der erfindungsgemäßen Katalysatoren
werden in Unteransprüchen unter Schutz gestellt. Ein Verfahren
zur Herstellung der zuvor dargelegten Katalysatoren ist Gegenstand
des Anspruchs 13. Im Hinblick auf das Verfahren zur Herstellung
von Carbonsäureamiden stellt Anspruch 21 eine Lösung
des dieser Aufgabe zugrunde liegenden Problems zur Verfügung.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein Katalysator zur
Umsetzung von Carbonsäurenitrilen mit Wasser, welcher dadurch
gekennzeichnet ist, dass der Katalysator mindestens 60 Gew.-% Mangandioxid
mit einer Summenformel MnOx, wobei x im
Bereich von 1,7 bis 2,0 liegt, und mindestens ein Plastifizierungsmittel
umfasst.
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Durch
diese Maßnahmen gelingt es überraschend einen
Katalysator zur Umsetzung von Carbonsäurenitrilen mit Wasser
bereitzustellen, welcher ein besonders hervorragendes Eigenschaftsprofil
zeigt. So weist ein Katalysator der vorliegenden Erfindung eine
ausgezeichnete Aktivität bei hoher mechanischer Stabilität auf.
Hierbei führt der erfindungsgemäße Katalysator
zu einer überraschend hohen Selektivität der Reaktion, die
bei einem hohen Umsatzgrad durchgeführt werden kann, ohne
dass vermehrt Nebenreaktionen auftreten. Darüber hinaus
zeigt der Katalysator eine hohe Druckstabilität und eine
hohe Abriebfestigkeit. Weiterhin kann der Katalysator einfach und
kostengünstig geformt werden. Hierbei wird die zur Formgebung
eingesetzten Vorrichtungen einer relativ geringen Belastung ausgesetzt,
so dass ein vorzeitiges Versagen der Vorrichtung vermieden werden
kann.
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Darüber
hinaus ermöglicht ein Katalysator der vorliegenden Erfindung
ein überraschend vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung
von Carbonsäureamiden durch Umsetzung von Carbonsäurenitrilen
mit Wasser. Diese Reaktion wird nachfolgend auch als Hydrolyse bezeichnet.
Zu den überraschenden Vorteilen zählt unter anderem,
dass das erfindungsgemäße Verfahren bei hoher
Geschwindigkeit, geringem Energieeinsatz und geringen Ausbeuteverlusten
eine besonders lange Haltbarkeit des Katalysators gewährleistet.
Hierdurch kann das Verfahren besonders effizient und kostengünstig
durchgeführt werden, da bei einem kontinuierlichen Betrieb
der Anlage nur selten eine Betriebsunterbrechung zum Austausch des
Katalysators notwendig ist.
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Der
Katalysator der vorliegenden Erfindung weist mindestens 60 Gew.-%,
vorzugsweise mindestens 80 Gew.-% Mangandioxid mit einer Summenformel
MnOx, wobei x im Bereich von 1,7 bis 2,0
liegt, auf. Mangandioxid existiert in mehreren allotropen Modifikationen.
Sie unterscheiden sich stark in dem Ver halten als Katalysator. Bei
Pyrolysit (beta-Mangandioxid), der stabilsten Modifikation, ist
die Kristallinität am höchsten ausgeprägt.
Die Kristallität ist in den weiteren Modifikationen weniger
stark ausgeprägt und geht bis zu amorphen Produkten, zu
denen unter anderem alpha- oder delta-MnO2 gehören.
Durch Röntgenbeugung können die Modifikationen
zugeordnet werden. Die chemisch und katalytisch besonders aktiven
Formen des Mangandioxids können teilweise hydratisiert
sein und zusätzlich Hydroxylgruppen enthalten.
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Der
Mangandioxid umfassende Katalysator kann weitere Verbindungen oder
Ionen umfassen. Hierzu gehören insbesondere Alkalimetall-
und/oder Erdalkalimetall-Ionen, die bei der Herstellung in das Kristallgitter des
MnO2 eingebracht oder auf der Oberfläche
des MnO2 oder einer anderen Komponente des
Katalysators abgelagert werden können. Zu den bevorzugten
Alkalimetall-Ionen gehören insbesondere Lithium-, Natrium- und/oder
Kalium-Ionen. Zu den bevorzugten Erdalkalimetall-Ionen gehören
insbesondere Calcium- und/oder Magnesium-Ionen. Der Gehalt an Alkalimetall-
und/oder Erdalkalimetall kann vorzugsweise weniger als 0,6 Atome
pro Atom Mangan betragen. Vorzugsweise liegt das Atomverhältnis
von Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetall zu Mangan im Bereich
von 0,01:1 bis 0,5:1, besonders bevorzugt im Bereich von 0,05:1
bis 0,4:1.
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Darüber
hinaus kann der Mangandioxid umfassende Katalysator Promotoren enthalten,
die ebenfalls in das Kristallgitter des MnO2 eingebracht
oder auf der Oberfläche des MnO2 oder
einer anderen Komponente des Katalysators abgelagert werden können.
Zu den bevorzugten Promotoren gehören unter anderem Ti,
Zr, V, Nb, Ta, Cr, Mo, W, Zn, Ga, In, Ge, Sn und Pt. Das Gehalt
an Promotoren kann vorzugsweise weniger als 0,3 Atome pro Atom Mangan
betragen. Vorzugsweise liegt das Atomverhältnis von Promotor
zu Mangan im Bereich von 0,001:1 bis 0,2:1, besonders bevorzugt
im Bereich von 0,005:1 bis 0,1:1. Vorzugsweise kann der Mangandioxid
umfassende Katalysator 0,01 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1
bis 5 Gew.-% Promotoren umfassen, wobei sich diese Größe
auf das Gewicht gemessen als Metall oder Metallion bezieht.
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Bevorzugtes
Mangandioxid weist im Röntgenspektrum (XRD) gemessen als
Pulver mindestens eine Reflexion im Bereich von 32,0 bis 42,0° auf.
Die Röntgenspektren können beispielsweise mit
einem Xpert pro Gerät der Fa. Panalytical erhalten werden.
Diese Reflexion im Bereich von 32,0 bis 42,0° weist besonders
bevorzugt die höchste Intensität in Bezug auf
die weiteren Intensitäten im Bereich von 20° bis
65° auf, gemessen als Maximum der Reflexion. Besonders
bevorzugtes Mangandioxid zur Herstellung der Katalysatoren zeigt eine
geringe Kristallinität, wobei diese unter anderem aus dem
Röntgenspektrum ersehen werden kann. Die Struktur von besonders
bevorzugtem Mangandioxid kann der Strukturnummer 44-0141 oder 72-1982
zugeordnet werden, die in ICDD (International Centre for Diffraction
Data) dargelegt ist, wobei Mangandioxid mit einer Struktur gemäß 44-0141
besonders bevorzugt sind.
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Die
Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetall-Ionen sowie die Promotoren
können bei der Herstellung des Mangandioxids oder des Katalysators
beispielsweise in Form von Salzen hinzu gegeben werden. So können insbesondere
Halogenide, Nitrate, Sulfate, Carbonate, Phosphate und Hydroxide
der zuvor genannten Stoffe eingesetzt werden, wobei vorzugsweise
Verbindungen eingesetzt werden, die in Wasser löslich sind.
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Gemäß einem
besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann das zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Katalysators eingesetzte
Mangandioxid eine spezifische Oberfläche (BET) im Bereich
von 50 bis 1000 m2 pro g, besonders bevorzugt
100 bis 300 m2 pro g und ganz besonders
bevorzugt 150 bis 250 m2 pro g aufweisen,
welche nach der Prüfvorschrift DIN66131 ermittelt
wird.
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Die
Herstellung von Mangandioxid, welches für die Präparation
von erfindungsgemäßen Katalysatoren eingesetzt
werden kann ist an sich bekannt und beispielsweise in
EP-A-0 379 111 ,
EP-A-0 956 898 ,
EP-A-0545697 und
EP-A-0 433 611 dargelegt.
Bevorzugt können die erfindungsgemäß zu
verwendenden Mangandioxide durch Oxidation von Mn
2+-Salzen,
beispielsweise MnSO
4 mit Permanganaten,
beispielsweise Kaliumpermanganat erhalten werden (vgl.
Biochem.
J., 50 S. 43 (1951) und
J. Chem. Soc., S. 2189,
1953). Darüber hinaus kann geeignetes Mangandioxid
durch elektrolytische Oxidation von Mangansulfat in wässriger Lösung
erhalten werden.
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Mangandioxid,
welches erfindungsgemäß zur Herstellung der Katalysatoren
eingesetzt werden kann, mit Strukturen gemäß 44-0141
können beispielsweise dadurch erhalten werden, dass man
eine wässrige Lösung mit 0,71 mol Mn(II)SO4 (insgesamt 15 Gew.-% Mn2+ in
Lösung), 0,043 mol Zr(IV)(SO4)2, 0,488 mol konz. Schwefelsäure
und 13,24 mol Wasser bei 70°C zügig zu einer Lösung
von 1,09 mol KMnO4 in 64,5 mol Wasser gibt.
Die überstehende Lösung mit dem sich gebildeten
Niederschlag kann 3 Stunden auf 90°C temperiert werden.
Der Niederschlag kann nachfolgend abfiltriert, viermal mit einem
Liter Wasser gewaschen und 12 Stunden bei 110°C getrocknet
werden.
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Neben
dem zuvor dargelegten Mangandioxid, das gegebenenfalls mit Promotoren
oder weiteren Additiven versehen sein kann, umfasst ein erfindungsgemäßer
Katalysator mindestens ein Plastifizierungsmittel.
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Das
Plastifizierungsmittel ermöglicht eine einfache und stabile
Formgebung des erfindungsgemäßen Katalysators.
Das Plastifizierungsmittel ist dementsprechend eine Verbindung,
die die plastische Verformbarkeit einer Masse zur Herstellung des
Katalysators verbessert. Hierdurch verbessert sich die Eigenschaft
einer Masse zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Katalysators, nach Zugabe einer bestimmten Menge Flüssigkeit
(meist Wasser) und unter einem bestimmten Druck formbar zu werden
(zu fließen) ohne dabei zu brechen, wobei die neue Form
nach Beendigung der Formgebung (nach dem Entspannen) beibehalten
wird. Diese Eigenschaft wird beispielsweise bei einem Gleiten der
Teilchen übereinander, die in einer Masse zur Herstellung des
Katalysators enthalten sind, erzielt. Um die Form zu behalten, steht
dem angewandten Druck zunächst ein Widerstand entgegen
(der Stoff verhält sich elastisch). Erreicht der Druck
ein bestimmtes Minimum, den Anlaßwert, beginnt die Masse
zu fließen. Diese Art des Fließens wird dann elastisch
plastisches Fließen genannt, zur Abgrenzung gegenüber
einem viskosen Fließen bei Flüssigkeiten. Überraschend
gelingt durch die Verwendung von Plastifizierungsmittel, insbesondere
bei Zusatz von Bindemitteln oder bei Verwendung von Plastifizierungsmitteln,
die als Bindemittel dienen, eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften,
wie zum Beispiel der Abriebfestigkeit und der Druckfestigkeit, des
Katalysators. Hierbei kann überraschend die hohe Aktivität
und Lebensdauer des Katalysators auf hohem Niveau gehalten oder
verbessert werden.
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Als
Plastifizierungsmittel können organische Verbindungen eingesetzt
werden, die sich vorzugsweise bei niedrigen Temperaturen von unter
400°C, bevorzugt unter 250°C im Wesentlichen aus
dem Katalysator entfernen lassen.
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Bevorzugte
Plastifizierungsmittel weisen Siliciumdioxid (SiO2)
auf. Vorzugsweise ist das Plastifizierungsmittel ein Tonmineral,
insbesondere ein Schichtsilikat, wie zum Beispiel Dickit, Flint,
Illit, Nontronit, Hektorit, Kaolinit, Montmorillonit. Bevorzugte
Siliciumdioxid umfassende Plastifizierungsmittel weisen eine ausgeprägte
Blättchenstruktur und eine hohe Feinheit auf. Die Partikelgröße
beträgt bevorzugt weniger als 1500 nm, bevorzugt weniger
als 700 nm, gemessen als D95-Wert, der beispielsweise mittels Sedimentation
bestimmt werden kann. Hierzu kann unter anderem das Gerät
SediGraph® 5100 von Micromeritics
GmbH eingesetzt werden. Durch die Verwendung von Siliciumdioxid
enthaltenden Plastifizierungsmitteln können die zuvor dargestellten
mechanischen Eigenschaften des Katalysators unerwartet verbessert.
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Bevorzugte
Plastifizierungsmittel weisen eine Mohs-Härte im Bereich
von 0,5 bis 3, besonders bevorzugt im Bereich von 1,5 bis 2 auf.
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Zweckmäßig
umfasst ein erfindungsgemäßer Katalysator im Allgemeinen
0,1 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 15 Gew.-% Plastifizierungsmittel,
ohne dass hierdurch eine Einschränkung erfolgen soll.
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Vorzugsweise
umfasst der Katalysator mindestens ein Bindemittel. Hierbei kann
das Plastifizierungsmittel bereits als Bindemittel dienen. Weiterhin
können Verbindungen als Bindemittel eingesetzt werden,
die keine plastifizierende Wirkung aufweisen. Das Bindemittel bewirkt
eine mechanische Stabilität und Druckfestigkeit des Katalysators,
die vielen Anforderungen genügt. Bevorzugt umfasst das
Bindemittel Siliciumdioxid (SiO2), wobei
insbesondere Silikate mit einer spezifischen Oberfläche
im Bereich von 50 bis 1200 m2/g, besonders
bevorzugt im Bereich von 150 bis 400 m2/g
besonders bevorzugt sind. Gemäß einem besonderen
Aspekt der vorliegenden Erfindung kann das Bindemittel ver schiedene
Verbindungen umfassen, die jeweils SiO2 aufweisen.
Besonders bevorzugt umfasst das Bindemittel ein bei der Herstellung
des Katalysators pulverförmiges Silikat, wobei besonders
bevorzugt Gerüstsilikate und/oder Fällungskieselsäuren
eingesetzt werden können. Pulverförmige Bindemittel
weisen vorzugsweise eine Korngröße im Bereich
von 0,2 bis 200 μm, besonders bevorzugt im Bereich von
2 bis 50 μm, gemessen mittels Laserbeugung, beispielsweise
einem Malvern Mastersizer® Typ
2000 auf.
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Weiterhin
kann ein SiO2 als Bindemittel eingesetzt
werden, welches bei der Herstellung des Katalysators als Kieselsol
vorliegt. Ein zur Herstellung des vorliegenden Katalysators bevorzugt
einzusetzendes Kieselsol weist vorzugsweise eine Teilchengröße
im Bereich von 1 bis 100 nm, besonders bevorzugt 5 nm bis 75 nm
und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 7 bis 10 nm bezogen
auf den Durchmesser der Teilchen auf.
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Besondere
Ausgestaltungen erfindungsgemäßer Katalysatoren
umfassen vorzugsweise ein Bindemittel, das bei der Herstellung des
Katalysators als Kieselsol vorliegt, und ein bei der Herstellung
des Katalysators pulverförmiges Bindemittel. Zweckmäßig
kann das Gewichtsverhältnis von Kieselsol zu pulverförmigem
Bindemittel im Bereich von 20:1 bis 1:1, besonders bevorzugt 15:1
bis 5:1 liegen, wobei sich diese Angaben auf den Feststoffgehalt
des Kieselsols beziehen.
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Der
Anteil an Bindemittel im Katalysator liegt bevorzugt im Bereich
von 0,9 Gew.-% bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von
2 Gew.-% bis 20 Gew.-%.
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Zweckmäßig
kann die Gesamtmenge an Plastifizierungsmittel und Bindemittel im
Bereich von 1 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von
3 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Katalysators, liegen.
Das Gewichtsverhältnis von Bindemittel zu Plastifizierungsmittel
liegt vorzugsweise im Bereich von 200:1 bis 1:20, besonders bevorzugt
20:1 bis 5:1. Diese Angaben beziehen sich insbesondere auf Bindemittel, die
keine oder nur eine geringe plastifizierende Wirkung aufweisen.
Bindemittel, die eine plastifizierende Wirkung aufweisen, werden
hierbei den Plastifizierungsmitteln zugerechnet. Bei der Verwendung
von Bindemitteln oder Plastifizierungsmitteln, die bei der Herstellung
des Katalysators Flüssigkeiten umfassen, beziehen sich diese
Angaben auf den Feststoffgehalt des Bindemittels bzw. Plastifizierungsmittels.
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Besonders
bevorzugte Katalysatoren umfassen beispielsweise
1,0 bis 30
Gew.-%, insbesondere 3 bis 20 Gew.-% SiO2;
0,1
bis 10 Gew.-%, insbesondere 2 bis 7 Gew.-% K2O;
0,0
bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 4 Gew.-% ZrO2 und
75
bis 99 Gew.-%, insbesondere 85 bis 98 Gew.-% MnO2.
Der Katalysator kann weitere Elemente umfassen, wie dies zuvor dargelegt
wurde. Die Zusammensetzung der Katalysatoren kann durch semiquantitative
Röntgenfluoreszenzanalyse bestimmt werden.
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Vorzugsweise
kann der Katalysator beispielsweise in Form von Granulat oder von
getrockneten Agglomeraten eingesetzt werden, wobei die Korngröße
vielfach vom eingesetzten Reaktionsgefäß abhängig
sein kann. Bevorzugte getrocknete Agglomerate zeigen einen Durchmesser
im Bereich von 0,5 bis 5 mm, besonders bevorzugt 1 bis 3 mm. Zweckmäßige
Durchmesser bevorzugter Strangpresslinge liegen im Bereich von 0,4
mm bis 10 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 0,8 mm bis 6 mm.
Die Länge von bevorzugten Strangpresslingen liegt im Bereich
von 2 mm bis 10 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 3 mm bis
5 mm.
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Der
erfindungsgemäße Katalysator kann vorzugsweise
durch ein Verfahren hergestellt werden, bei dem man mindestens ein
pulverförmiges Mangandioxid und mindestens ein pulverförmiges
Plastifizierungsmittel unter Erhalt von Agglomeraten mischt.
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Vorzugsweise
kann die Mischung, umfassend mindestens ein pulverförmiges
Mangandioxid und mindestens ein pulverförmiges Plastifizierungsmittel,
mit einem flüssigen Bindemittel versetzt werden, um Agglomerate
zu erhalten.
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Unter
flüssigem Bindemittel wird hierin eine Zusammensetzung
verstanden, die in fließfähiger Form vorliegt
und in der Lage ist, gegebenenfalls nach einer Trocknung, die Komponenten
des Katalysators zu binden, also die mechanischen Eigenschaften,
wie die Druck- und die Abriebfestigkeit zu verbessern. Vorzugsweise
umfasst das flüssige Bindemittel Wasser, besonders bevorzugt
mindestens ein Kieselsol.
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Zweckmäßig
können die zuvor dargelegten Agglomerate durch den Einsatz
eines Intensivmischers erhalten werden. Intensivmischer sind Vorrichtungen,
die einen hohen Energieeintrag in ein System bewirken können.
Intensivmischer sind an sich bekannt. Hierzu gehören beispielsweise
Eirichmischer und Z-Arm-Kneter. Hierbei kann das Agglomerationsverhalten über
den Binderanteil, die Feuchte, die Produktfeinheit sowie den Energieeintrag,
insbesondere die Mischerdrehzahl, -Geometrie, den Füllgrad
und die Laufzeit beeinflusst werden. Wertvolle Hinweise hierzu finden
sich insbesondere in den beigefügten Beispielen.
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Durch
die Bearbeitung der Zusammensetzung im Intensivmischer werden eine
intensive Vermischung aller Komponenten und eine Vorverdichtung
der Materie erreicht. Die Vorverdichtung wird durch Eintrag von Energie über
die Bewegungen des im Intensivmischer vorhandenen Einbauten, die
beispielsweise einen Wirbler und einen Abstreifer umfassen können,
und der damit verbundenen Scherkräfte erzielt.
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Die
so hergestellten Agglomerate können einer nach Trocknung
als „Pellets” entweder direkt als Katalysator
eingesetzt oder auch in feuchtem Zustand auf verschiedene Weise
einer weiteren Formgebung unterzogen werden. Vorzugsweise liegt
die Größe der getrockneten Agglomerate im Bereich
von 0,5 bis 5 mm, besonders bevorzugt 1 bis 3 mm, wobei diese Angabe
sich insbesondere auf sphärische Agglomerate beziehen.
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Gemäß einem
besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung können die
zunächst erhaltenen Agglomerate extrudiert werden. Überraschend
gelingt es Mischungen zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Katalysators auf besonders einfache Weise zu extrudieren. Diese
Mischungen können beispielsweise durch einfache Trocknung
in einen hochaktiven Katalysator überführt werden. Überraschend
kann durch Extrusion die Selektivität und die Aktivität
der Katalysatoren verbessert werden, wobei sich die gesteigerte
Aktivität beispielsweise durch einen verbesserten Umsatzgrad
zeigt.
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Die
Formgebung gelingt beispielsweise unter Einsatz folgender Maschinen
- – Schneckenextruder Händle
(Typ PZVM8b)
- – Granulatformmaschine System Hutt (Typ GR 1)
- – Ringmatrizenpresse Schlüter (Typ PP 127)
- – Ringmatrizenpresse Sproud Waldron
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Neben
einem kreisförmigem Querschnitt sind auch Sonderformen
wie „Trilob” (= Kleeblattform) oder Ringe möglich.
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Die
Trocknung der feuchten Aggregate oder der Extrudate erfolgt vorzugsweise
bei einer Temperatur, die zu keiner wesentlichen Beeinträchtigung
der katalytischen Aktivität der Katalysatoren führt.
Vorzugsweise liegt die Trocknungstemperatur im Bereich von 10 bis
200°C, besonders bevorzugt im Bereich von 80 bis 120°C.
Die Trocknungszeit kann, in Abhängigkeit von der Trocknungstemperatur
und dem Druck, bei dem die Trocknung stattfindet, in einem weiten
Bereich liegen. Vielfach genügt eine Trocknungszeit im
Bereich von 10 Minuten bis 30 Stunden, besonders bevorzugt im Bereich
von 20 Minuten bis 10 Stunden.
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Der
Katalysator der vorliegenden Erfindung weist hervorragende mechanische
Eigenschaften auf.
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Der
erfindungsgemäße Katalysator ermöglicht
die effiziente Herstellung von Carbonsäureamiden. Hierbei
werden insbesondere Carbonsäurenitrile eingesetzt, die
im Allgemeinen Gruppen der Formel -CN aufweisen. Carbonsäureamide
umfassen mindestens eine Gruppe der Formel -CONH2.
Diese Verbindungen sind in der Fachwelt bekannt und beispielsweise
in Römpp Chemie Lexikon 2. Auflage auf
CD-ROM beschrieben.
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Als
Edukte können insbesondere aliphatische oder cycloaliphatische
Carbonsäurenitrile, gesättigte oder ungesättigte
Carbonsäurenitrile sowie aromatische und heterocyclische
Carbonsäurenitrile eingesetzt werden. Die als Edukte einzusetzenden
Carbonsäurenitrile können eine, zwei oder mehr
Nitrilgruppen aufweisen. Des Weiteren können auch Carbonsäurenitrile
eingesetzt werden, die Heteroatome, insbesondere Halogenatome, wie
Chlor, Brom, Fluor, Sauerstoff-, Schwefel- und oder Stickstoffatome
im aromatischen oder aliphatischen Rest aufweisen. Vorzugsweise
umfassen besonders geeignete Carbonsäurenitrile 2 bis 100,
bevorzugt 3 bis 20 und ganz besonders bevorzugt 3 bis 5 Kohlenstoffatome.
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Zu
den aliphatischen Carbonsäurenitrilen, die jeweils eine
gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe
haben, gehören unter anderem Acetonitril, Propionitril,
Butyro-nitril, Isobutyronitril, Valeronitril, Isovaleronitril, Capronitril
und andere gesättigte Mono-nitrile; Malonitril, Succinonitril,
Glutaronitril, Adiponitril und andere gesättigte Dinitrile; α-Aminopropionitril, α-Aminomethylthiobutyronitril, α-Aminobutyronitril,
Aminoacetonitril und andere α-Aminonitrile; Cyanoessigsäure
und andere Nitrile mit jeweils einer Carboxylgruppe; Amino-3-propionitril
und andere β-Aminonitrile; Acrylnitril, Methacrylnitril,
Allylcyanid, Crotonnitril oder andere ungesättigte Nitrile
sowie Cyclopentancarbonitril und Cyclohexancarbonitril oder andere
alicyclische Nitrile.
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Zu
den aromatischen Carbonsäurenitrilen gehören unter
anderem Benzonitril, o-, m- und p-Chlorbenzonitril, o-, m- und p-Fluorbenzonitril,
o-, m- und p-Nitrobenzonitril, p-Aminobenzonitril, 4-Cyano-phenol,
o-, m- und p-Tolunitril, 2,4-Dichlorbenzonitril, 2,6-Dichlorbenzonitril,
2,6-Difluor-benzonitril, Anisonitril, α-Naphthonitril, β-Naphthonitril
und andere aromatische Mononitrile: Phthalonitril, Isophthalonitril,
Terephthalonitril und andere aromatische Dinitrile; Benzylcyanid,
Cinnamoylnitril, Phenylacetonitril, Mandelonitril, p-Hydroxyphenylacetonitril,
p-Hydroxyphenylpropionitril, p-Methoxyphenylacetonitril und andere
Nitrile, die jeweils eine Aralkylgruppe haben.
-
Zu
den heterocyclischen Carbonsäurenitrilen gehören
insbesondere Nitrilverbindungen, die jeweils eine heterocyclische
Gruppe haben, die einen 5- oder 6-gliedrigen Ring enthält
und mindestens ein Atom hat, das ausgewählt ist aus der
Gruppe bestehend aus einem Stickstoffatom, einem Sauerstoffatom
und einem Schwefelatom als einem Heteroatom, wie zum Beispiel 2-Thiophencarbonitril,
2-Furonitril und andere Nitrile, die jeweils ein Schwefelatom oder
ein Sauerstoffatom als ein Heteroatom haben; 2-Cyanopyridin, 3-Cyanopyridin,
4-Cyanopyridin, Cyanopyrazin und andere Nitrile, die jeweils ein
Stickstoffatom als ein Heteroatom enthalten; 5-Cyanoindol und andere
kondensierte Heterocyclen; Cyano-piperidin, Cyanopiperazin und andere
hydrierte heterocyclische Nitrile sowie kondensierte heterocyclische
Nitrile.
-
Zu
den besonders bevorzugten Carbonsäurenitrilen gehören
insbesondere α-Hydroxycarbonsäurenitrile (Cyanhydrine),
wie beispielsweise Hydroxyacetonitril, 2-Hydroxy-4-methylthio-butyronitril, α-Hydroxy-γ-methylthiobutyronitril
(4-Methylthio-2-hydroxybutyronitril), 2-Hydroxypropionitril (Lactonitril)
und 2-Hydroxy-2-methylpropionitril (Acetoncyanhydrin), wobei Acetoncyanhydrin
besonders bevorzugt ist.
-
Überraschende
Vorteile können erzielt werden, falls die zum Mangandioxid
umfassenden Katalysator gegebene Reaktionsmischung einen pH-Wert
im Bereich von 6,0 bis 11,0, bevorzugt 6,5 bis 10,0 und ganz besonders
bevorzugt 8,5 bis 9,5 aufweist. Der pH-Wert ist in diesem Zusammenhang
definiert als der negative dekadische Logarithmus der Aktivität
der Oxoniumionen (H3O+).
Diese Größe ist somit unter anderem von der Temperatur
abhängig, wobei sich diese Größe auf
die Reaktionstemperatur bezieht. Für die Zwecke der Erfindung
ist es vielfach ausreichend diese Größe mit elektrischen
Messgeräten (pH-Metern) zu bestimmen, wobei eine Bestimmung
bei Raumtemperatur anstatt der Reaktionstemperatur für
viele Zwecke ausreichend ist.
-
Ohne
Zugabe einer Säure oder Base weist eine Mischung aus den üblich
eingesetzten Reaktanden im Allgemeinen einen pH-Wert im Bereich
von 3 bis 5,5 auf. Daher wird vorzugsweise eine basische Substanz zur
Einstellung des pH-Wertes der Reaktionsmischung zugegeben. Hierzu
können vorzugsweise Hydroxide oder Oxide eingesetzt werden,
die besonders bevorzugt von Erdalkali- oder Alkalimetallen gebildet
werden. Hierzu gehören unter anderem Ca(OH)2 und
Mg(OH)2, MgO, CaO, NaOH, KOH, LiOH oder
Li2O. Ganz besonders bevorzugt wird hierbei
LiOH oder Li2O eingesetzt. Theoretisch können
auch Amine zur Einstellung des pH-Wertes eingesetzt werden. Allerdings
hat sich gezeigt, dass die Verwendung von Aminen einen nachteiligen
Einfluss auf die Lebensdauer des Katalysators haben kann. Daher
beträgt der Anteil an Aminen, insbesondere zur Einstellung
des pH-Wertes in der Reaktionsmischung, vorzugsweise höchstens
0,1 Gew.-%, besonders bevorzugt höchstens 0,01 Gew.-% und
ganz besonders bevorzugt höchstens 0,001 Gew.-%. Gemäß einem
besonderen Aspekt wird kein wesentlicher Anteil an Amin zur Einstellung
des pH-Wertes der Reaktionsmischung hinzugegeben. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung zählt Ammoniak (NH3)
zu den Aminen.
-
Hierbei
ist festzuhalten, dass der Mangandioxid umfassende Katalysator vielfach
amphotere Eigenschaften aufweist, daher wird der pH-Wert der Reaktionsmischung
bei der Umsetzung durch die Art und Menge des Katalysators stark
beeinflusst. Der Ausdruck „die zum Mangandioxid umfassenden
Katalysator gegebene Reaktionsmischung” verdeutlicht, dass
der pH-Wert ohne Gegenwart des Katalysators gemessen wird. Die weiteren
Bestandteile der Reak tionsmischung umfassen beispielsweise Lösungsmittel,
Wasser, Carbonsäurenitril usw.
-
Überraschend
wurde festgestellt, dass eine Hydrolyse in Gegenwart von Lithiumionen
zu einer besonders langen Lebensdauer des Mangandioxid umfassenden
Katalysators führt. Dementsprechend können zur weiteren
Verbesserung des erfindungsgemäßen Verfahrens
Lithiumverbindungen, insbesondere wasserlösliche Lithiumsalze
zur Reaktionsmischung hinzu gegeben werden, beispielsweise LiCl,
LiBr, Li2SO4, LiOH und/oder
Li2O. Bevorzugt liegt die Konzentration
an Lithiumverbindungen im Bereich von 0,001 bis 5 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,01 Gew.-% bis 1 Gew.-%. Die Zugabe kann während
oder vor der Hydrolysereaktion erfolgen.
-
Vorzugsweise
findet die Hydrolyse des Carbonsäurenitrils zum Carbonsäureamid
in Gegenwart eines Oxidationsmittels statt. Geeignete Oxidationsmittel
sind in der Fachwelt weithin bekannt. Zu diesen Oxidationsmitteln
gehören unter anderem sauerstoffhaltige Gase; Peroxide,
beispielsweise Wasserstoffperoxid (H2O2), Natriumperoxid, Kaliumperoxid, Magnesiumperoxid,
Calciumperoxid, Bariumperoxid, Benzoylperoxid und Diacetylperoxid;
Persäuren oder Salze von Persäuren, beispielsweise
Perameisensäure, Peressigsäure, Natriumpersulfat,
Ammoniumpersulfat und Kaliumpersulfat; sowie Oxosäuren
oder Salze von Oxosäuren, beispielsweise Periodsäure,
Kaliumperiodat, Natriumperiodat, Perchlorsäure, Kaliumperchlorat,
Natriumperchlorat, Kaliumchlorat, Natriumchlorat, Kaliumbromat,
Natriumiodat, Jodsäure, Natriumhypochlorit, Permanganatsalze,
beispielsweise Kaliumpermanganat, Natriumpermanganat und Lithiumpermanganat,
und Salze der Chromsäure, beispielsweise Kaliumchromat,
Natriumchromat und Ammoniumchromat.
-
Die
Menge des eingesetzten Oxidationsmittels kann in einem weiten Bereich
liegen, wobei die Reaktanden und Produkte nicht durch das Oxidationsmittel
oxidiert werden sollten. Daher kann die Oxidationsempfindlichkeit
dieser Stoffe den Einsatz der Oxidationsmittel begrenzen. Die untere
Grenze ergibt sich aus der zu erzielenden Verbesserung der Haltbarkeit
des Katalysators. Vorzugsweise liegt das molare Verhältnis
von Oxidationsmittel zu Carbonsäurenitril im Bereich von
0,001:1 bis 2:1, besonders bevorzugt 0,01:1 bis 1,5:1.
-
Diese
Oxidationsmittel können beispielsweise als Lösung
und/oder als Gas der Reaktionsmischung zugegeben werden. Besonders
bevorzugt werden als Oxidationsmittel Gase eingesetzt, die Sauerstoff
umfassen. Hierbei kann das Gas molekularen Sauerstoff (O2) oder Ozon (O3)
enthalten. Des Weiteren kann das als Oxidationsmittel eingesetzte
Gas weitere Gase, insbesondere Inertgase, wie Stickstoff oder Edelgase
enthalten. Gemäß einem besonderen Aspekt kann
das Gas vorzugsweise 50 bis 98 Vol.-% Inertgas und 2 bis 50 Vol.-%
molekularen Sauerstoff (O2) umfassen. Zu
den bevorzugten Gasen gehört insbesondere Luft. Des Weiteren
kann auch ein Gas eingesetzt werden, das weniger als 20 Vol.-%,
insbesondere weniger als 10 Vol.-% molekularen Sauerstoff enthält,
wobei diese Gase im Allgemeinen mindestens 1 Vol.-% vorzugsweise
mindestens 2 Vol.-% Sauerstoff enthalten.
-
Vorzugsweise
kann die durch die Reaktionsmischung hindurchgeleitete Menge an
Sauerstoff umfassendem Gas im Bereich von 1 bis 5000, besonders
bevorzugt im Bereich von 10 bis 1000 Liter/Stunde, bezogen auf 1
kg Mangandioxid umfassenden Katalysator, liegen.
-
Das
Wasser, welches zur Hydrolyse des Carbonsäurenitrils notwendig
ist, kann vielfach als Lösungsmittel eingesetzt werden.
Vorzugsweise beträgt das molare Verhältnis von
Wasser zu Carbonsäurenitril mindestens 1, besonders bevorzugt
liegt das molare Verhältnis von Wasser zu Carbonsäurenitril
im Bereich von 0,5:1–25:1 und ganz besonders bevorzugt
im Bereich von 1:1–10:1.
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Das
zur Hydrolyse eingesetzte Wasser kann einen hohen Reinheitsgrad
aufweisen. Allerdings ist diese Eigenschaft nicht zwingend. So kann
neben Frischwasser auch Brauchwasser oder Prozesswasser eingesetzt
werden, welches mehr oder minder hohe Mengen an Verunreinigungen
umfasst. Dementsprechend kann auch recyceltes Wasser zur Hydrolyse
verwendet werden.
-
Des
Weiteren können weitere Bestandteile in der Reaktionsmischung
zur Hydrolyse des Carbonsäurenitrils vorhanden sein. Hierzu
gehören u. a. Carbonylverbindungen, wie Aldehyde und Ketone,
insbesondere jene, die zur Herstellung von bevorzugt als Carbonsäurenitril
einzusetzenden Cyanhydrinen verwendet wurden. Beispielsweise kann
Aceton und/oder Acetaldehyd in der Reaktionsmischung enthalten sein.
Dies wird beispielsweise in
US
4018829-A beschrieben. Die Reinheit der zugegebenen Aldehyde
und/oder Ketone ist im Allgemeinen nicht besonders kritisch. Dementsprechend
können diese Stoffe Verunreinigungen, insbesondere Alkohole,
beispielsweise Methanol, Wasser und/oder α-Hydroxyisobuttersäuremethylester
(HIBSM) enthalten. Die Menge an Carbonylverbindungen, insbesondere
Aceton und/oder Acetaldehyd kann in der Reaktionsmischung in weiten
Bereichen eingesetzt werden. Vorzugsweise wird die Carbonylverbindung
in einer Menge im Bereich von 0,1–6 Mol, vorzugsweise 0,1–2
Mol pro Mol Carbonsäurenitril eingesetzt.
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Die
Temperatur, bei der die Hydrolysereaktion erfolgt, kann im Allgemeinen
im Bereich von 10–150°C, vorzugsweise im Bereich
von 20–100°C und besonders bevorzugt im Bereich
von 30–80°C liegen.
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Die
Hydrolysereaktion kann, je nach Reaktionstemperatur, bei Unter-
oder Überdruck durchgeführt werden. Vorzugsweise
wird diese Reaktion in einem Druckbereich von 0,1–10 bar,
besonders bevorzugt 0,5 bis 5 bar durchgeführt.
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Die
Reaktionsdauer der Hydrolysereaktion hängt unter anderem
von den eingesetzten Carbonsäurenitrilen, der Aktivität
des Katalysator sowie der Reaktionstemperatur ab, wobei dieser Parameter
in weiten Bereichen liegen kann. Bevorzugt liegt die Reaktionszeit
der Hydrolysereaktion im Bereich von 30 Sekunden bis 15 Stunden,
besonders bevorzugt 15 Minuten bis 10 Stunden und ganz besonders
bevorzugt 60 Minuten bis 5 Stunden.
-
Bei
kontinuierlichen Verfahren beträgt die Verweilzeit vorzugsweise
30 Sekunden bis 15 Stunden, besonders bevorzugt 15 Minuten bis 10
Stunden und ganz besonders bevorzugt 60 Minuten bis 5 Stunden.
-
Die
Beladung des Katalysators mit Carbonsäurenitril kann in
einem weiten Bereich liegen. Vorzugsweise werden 0,01 bis 2,0, besonders
bevorzugt 0,05 bis 1,0 und ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 0,4
g Carbonsäurenitril pro g Katalysator pro Stunde eingesetzt.
-
Die
Reaktion kann beispielsweise in einem Festbettreaktor oder in einem
Suspensionsreaktor durchgeführt werden. Falls Gase als
Oxidationsmittel eingesetzt werden, können insbesondere
so genannte Rieselbettreaktoren eingesetzt werden, die einen guten
Kontakt von Gas, Feststoff und Flüssigkeit ermöglichen.
Bei Rieselbettreaktoren ist der Katalysator in Form eines Festbettes
angeordnet. Hierbei kann der Rieselbettreaktor (Trickle bed reactor)
in Gleichstrom- oder Gegenstromfahrweise betrieben werden.
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Die
so erhaltene Reaktionsmischung kann im Allgemeinen neben dem gewünschten
Carbonsäureamid weitere Bestandteile umfassen, insbesondere
nicht umgesetztes Carbonsäurenitril sowie gegebenenfalls eingesetztes
Aceton und/oder Acetaldehyd. Dementsprechend kann die Reaktionsmischung
aufgereinigt werden, wobei beispielsweise nicht umgesetztes Cyanhydrin
in Aceton und Blausäure gespalten werden kann, um diese
wieder zur Herstellung des Cyanhydrins einzusetzen. Gleiches gilt
für das abgetrennte Aceton und/oder Acetaldehyd.
-
Des
Weiteren kann die gereinigte Carbonsäureamid umfassende
Reaktionsmischung durch Ionenaustauschsäulen von weiteren
Bestandteilen gereinigt werden.
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Hierzu
können insbesondere Kationenaustauscher und Anionenaustauscher
eingesetzt werden. Hierfür geeignete Ionenaustauscher sind
an sich bekannt. Beispielsweise können geeignete Kationenaustauscher durch
Sulfonierung von Styrol-Divinylbenzolcopolymeren erhalten werden.
Basische Anionenaustauscher umfassen vielfach quaternäre
Ammoniumgruppen, die kovalent an Styrol-Divinylbenzolcopolymere
gebunden sind.
-
Die
Aufreinigung von α-Hydroxycarbonsäureamiden ist
u. a. in
EP-A-0686623 detaillierter
beschrieben.
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Das
zur Hydrolyse eingesetzte Carbonsäurenitril kann auf jede
Weise erhalten werden. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist die Reinheit des Carbonsäurenitrils, beispielsweise
des Cyanhydrins im Allgemeinen unkritisch. Dem zufolge kann gereinigtes
oder ungereinigtes Carbonsäurenitril zur Hydrolysereaktion eingesetzt
werden.
-
Zur
Herstellung von bevorzugt einzusetzenden Cyanhydrinen kann beispielsweise
ein Keton, insbesondere Aceton, oder ein Aldehyd, beispielsweise
Acetaldehyd, Propanal, Butanal, mit Blausäure zum entsprechenden
Cyanhydrin umgesetzt werden. Besonders bevorzugt wird hierbei Aceton
und/oder Acetaldehyd auf typische Weise unter Verwendung einer geringen
Menge an Alkali oder eines Amins als Katalysator umgesetzt. Die
zur Katalyse dieser Umsetzung eingesetzten Amine können
vorzugsweise in Form von basischen Ionenaustauscherharzen eingesetzt
werden.
-
Dementsprechend
kann das Carbonsäurenitril bevorzugt durch Umsetzung eines
Ketons oder Aldehyds mit Blausäure in Gegenwart eines basischen
Katalysators erhalten werden. Gemäß einer besonderen Ausführungsform
kann als basischer Katalysator ein Alkalimetallhydroxid eingesetzt
werden, wobei die Menge an basischem Katalysator vorzugsweise so
gewählt wird, dass der pH-Wert der zur Hydrolysereaktion
eingesetzten Mischung auf einen Wert im Bereich von 6,0 bis 11,0,
bevorzugt 6,5 bis 10,0 und ganz besonders bevorzugt 8,5 bis 9,5
eingestellt wird.
-
Die
Hydrolysereaktion der vorliegenden Erfindung kann insbesondere als
Zwischenschritt in Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäuren,
insbesondere Acrylsäure (Propensäure) und Methacrylsäure
(2-Methylpropensäure) sowie von Alkyl(meth)acrylaten dienen.
Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren
zur Herstellung von Methylmethacrylat zur Verfügung, welches
einen Hydrolyseschritt gemäß einem Verfahren der
vorliegenden Erfindung aufweist. Verfahren, die einen Hydrolyseschritt
von Cyanhydri nen zur Herstellung von (Meth)acrylsäure und/oder
Alkyl(meth)acrylaten aufweisen können, sind unter anderem
in
EP-A-0 406 676 ,
EP-A-0 407 811 ,
EP-A-0 686 623 und
EP-A-0 941 984 dargelegt.
-
Nachfolgend
soll die vorliegende Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert werden.
-
Beispiel 1
-
1123,0
g Braunstein (Manganoxid MnO2, Typ HSA, Typ 1242239, kommerziell
erhältlich von Er0achem Comilog), 19,0 g Plastifizierungsmittel
A (Actigel 208, kommerziell erhältlich von ITC Minerals & Chemicals) und
19,0 g Plastifizierungsmittel B (Arginotex NX Nanopowder, kommerziell
erhältlich von B + M Nottenkämper, Gesellschaft
für Bergbau und Mineralstoffe mbH u. Co. KG) werden trocken
in einem Mischer, (Eirich, Typ R 02) bei einer Wirbler-Drehgeschwindigkeit
von 1500 min–1 und einer Teller-Drehgeschwindigkeit von
84 min–1 während zwei
Minuten intensiv gemischt.
-
Nachfolgend
werden unter fortgesetztem Mischen 445,1 g wässrige Kieselsol-Lösung
(Köstrosol 0830 A, kommerziell erhältlich von
Chemiewerk Bad Köstritz GmbH), enthaltend 29% SiO2, und 186,7 g dest. Wasser zu dieser Mischung
gegeben und so lange weiter gemischt, bis die Agglomerate eine mittlere
Größe von 1–3 mm Durchmesser erreicht
haben.
-
Die
feuchten Pellets wurden über 10 h bei 100°C getrocknet.
-
Man
erhält ca. 1100 g Katalysator-Formkörper. Die
Zusammensetzung:
Braunstein: | 87% |
Plastifizierungsmittel
A: | 1,5% |
Plastifizierungsmittel
B: | 1,5% |
wässrige
Kieselsol-Lösung: | 10%
(gerechnet als SiO2) |
-
Die
Rechnerische Zusammensetzung für die Pellets ist in Tabelle
1 dargelegt. Tabelle 1: Zusammensetzung des in Beispiel
1 erhaltenen Katalysators
Bestandteil | | Anteil |
MnO2 | (%) | 81,196 |
SiO2 | (%) | 12,635 |
Fe2O3 | (%) | 0,160 |
Al2O3 | (%) | 0,457 |
CaO | (%) | 0,122 |
MgO | (%) | 0,183 |
Na2O | (%) | 0,012 |
K2O | (%) | 2,753 |
TiO2 | (%) | 0,019 |
P2O5 | (%) | 0,005 |
S | (%) | 0,073 |
Glühverlust | (%) | 2,385 |
| | |
Summe | (%) | 100,000 |
-
Zur
Bestimmung der mechanischen Eigenschaften des Katalysators wurde
die spezifische Seitendruckfestigkeit gemessen. Bei der Messung
der spezifischen Seitendruckfestigkeit wird ein Prüfkörper
vor einen feststehenden Pressbacken gelegt und mit einem beweglichen
Prüfbacken so lange mit steigender Kraft angedrückt,
bis der Prüfkörper bricht. Der Bruch wird elektronisch
detektiert und die bis zum Bruch aufgewendete Kraft angegeben. Hierbei
wurde ein konstanter Kraftanstieg von 50 N/s angewendet. Die Messung
wurde mit einem Messgerät vom Typ TBH 250 der Firma Erweka
GmbH, D-63150 Heusenstamm durchgeführt. Weitere Eigenschaften
der in Beispiel 1 erhaltenen Pellets sind in Tabelle 2 dargestellt.
-
Beispiel 2
-
Das
Beispiel 1 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei die feuchten
Agglomerate jedoch nicht getrocknet, sondern in einer Granulatformmaschine
System Hutt (Typ GR 1) zu Extrudaten mit einem Durchmesser von 1,6
mm verarbeitet wurden. Der geformte Katalysator wurde 10 h bei 100°C
getrocknet.
-
Zur
Bestimmung der mechanischen Eigenschaften des Katalysators wurde
die spezifische Seitendruckfestigkeit gemessen. Weitere Eigenschaften
des in Beispiel 2 erhaltenen Extrudats sind in Tabelle 2 dargestellt.
-
Beispiel 3
-
Das
Beispiel 1 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei die feuchten
Agglomerate jedoch nicht getrocknet, sondern in einer Ringmatrizenpresse
System Schlüter (Typ PP127) zu Extrudaten mit einem Durchmesser
von 1,4 mm verarbeitet wurden. Der geformte Katalysator wird 10
h bei 100°C getrocknet. Der geformte Katalysator wurde
10 h bei 100°C getrocknet.
-
Zur
Bestimmung der mechanischen Eigenschaften des Katalysators wurde
die spezifische Seitendruckfestigkeit gemessen. Weitere Eigenschaften
des in Beispiel 3 erhaltenen Extrudats sind in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle 2: Eigenschaften der in den Beispielen
1 bis 3 erhaltenen Katalysatoren
Beispiel | | 1 | 2 | 3 |
| | | | |
Form | | Pellet | Extrudat | Extrudat |
| | | | |
Durchmesser | mm | 1,5–2 | 1,6 | 1,4 |
Länge | mm | | 2–7 | 2–7 |
Spez.Seitendruckfestigkeit | N/mm | 0,55 | 6,2 | 7,4 |
-
Beispiel 4
-
1000,0
g Braunstein (Manganoxid MnO2, Typ HSA, Typ 1242239, kommerziell
erhältlich von Erachem Comilog), 62,5 g Plastifizierungsmittel
(Actigel 208, kommerziell erhältlich von ITC Minerals & Chemicals) und 62,5
g pulverförmiges Bindemittel (Typ Sipernat 320r, kommerziell
erhältlich von Evonik Degussa GmbH) werden trocken in einem
Mischer, (Eirich, Typ R 02) bei einer Wirbler-Drehgeschwindigkeit
von 1500 min–1 und einer Teller-Drehgeschwindigkeit
von 84 min–1 während zwei
Minuten intensiv gemischt.
-
Nachfolgend
werden unter fortgesetztem Mischen 431,0 g wässrige Kieselsol-Lösung
(Köstrosol 0830 A, kommerziell erhältlich von
Chemiewerk Bad Köstritz GmbH), enthaltend 29% SiO2, und 230,0 g dest. Wasser zu dieser Mischung gegeben
und so lange weiter gemischt, bis die Agglomerate eine mittlere
Größe von 1–3 mm Durchmesser erreicht
haben.
-
Die
feuchten Pellets wurden über 10 h bei 100°C getrocknet.
-
Man
erhält ca. 1200 g Katalysator-Formkörper. Die
Zusammensetzung:
Braunstein: | 80% |
Plastifizierungsmittel: | 5% |
pulverförmiges
Bindemittel: | 5% |
wässrige
Kieselsol-Lösung | 10%
(gerechnet als SiO2) |
-
Die
Rechnerische Zusammensetzung für die Pellets ist in Tabelle
3 dargelegt. Zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften des Katalysators
wurde der BCS-Wert (bulk crushing strength) gemessen. Zur Bestimmung
des BCS-Werts wird ein kleiner Zylinder mit Formkörpern
gefüllt und von oben her mit einem Stempel mit zunehmendem
Druck immer wieder für einen Zeitraum von drei Minuten
beaufschlagt, bis der dadurch entstandene Bruch (< = 0,42 mm) einen
Anteil von 0,5% der eingesetzten Gesamtmasse beträgt. Der diesem
Anteil entsprechende Druck wird in Megapascal als ”BCS”-Wert
angegeben. Die Methode ist hinlänglich als ”Shelltest” bekannt
und wird hauptsächlich für Raffinerie-Katalysatoren
eingesetzt.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse der in Beispiel 4 erhaltenen Pellets sind
in Tabelle 4 dargestellt. Tabelle 3: Zusammensetzung des in Beispiel
4 erhaltenen Katalysators
Bestandteil | | Anteil |
MnO2 | (%) | 74,284 |
SiO2 | (%) | 18,434 |
Fe2O3 | (%) | 0,173 |
Al2O3 | (%) | 0,495 |
CaO | (%) | 0,099 |
MgO | (%) | 0,461 |
Na2O | (%) | 0,031 |
K2O | (%) | 2,466 |
TiO2 | (%) | 0,022 |
P2O5 | (%) | 0,000 |
S | (%) | 0,067 |
Glühverlust | (%) | 3,469 |
| | |
Summe | (%) | 100,000 |
-
Beispiel 5
-
Das
Beispiel 4 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei die feuchten
Agglomerate jedoch nicht getrocknet, sondern in einer Granulatformmaschine
System Hutt (Typ GR 1) zu Extrudaten mit einem Durchmesser von 1,6
mm verarbeitet wurden. Der geformte Katalysator wurde 10 h bei 100°C
getrocknet.
-
Zur
Bestimmung der mechanischen Eigenschaften des Katalysators wurde
der BCS-Wert (bulk crushing strength) gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse
des in Beispiel 5 erhaltenen Extrudats sind in Tabelle 4 dargestellt.
-
Beispiel 6
-
Das
Beispiel 4 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei die feuchten
Agglomerate jedoch nicht getrocknet, sondern in einer Ringmatrizenpresse
System Schlüter (Typ PP127) zu Extrudaten mit einem Durchmesser
von 1,0 mm verarbeitet wurden. Der geformte Katalysator wurde 10
h bei 100°C getrocknet.
-
Zur
Bestimmung der mechanischen Eigenschaften des Katalysators wurde
der BCS-Wert (bulk crushing strength) gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse
des in Beispiel 6 erhaltenen Extrudats sind in Tabelle 4 dargestellt Tabelle 4: Eigenschaften der in den Beispielen
4 bis 6 erhaltenen Katalysatoren
Beispiel | | 4 | 5 | 6 |
| | | | |
Form | | Pellet | Extrudat | Extrudat |
| | | | |
Durchmesser | mm | 1,5–2 | 1,6 | 1 |
Länge | mm | | 2–7 | 2–7 |
BCS-Festigkeit | N/mm | 0,88 | 1,05 | 0,62 |
-
Bei
den Tabelle 4 dargestellten Werten ist jedoch zu beachten, dass
große Teilchen zu höheren Werten tendieren, da
kleinere Teilchen schneller den als Endwert vorgegebenen Anteil
an Bruchstücken erreichen. Daher ist das Extrudat gemäß Beispiel
5 wesentlich stabiler als die Pellets gemäß Beispiel
4.
-
Beispiel 7
-
1167,0
g Braunstein (Manganoxid MnO2, Typ HSA, Typ 1242239, kommerziell
erhältlich von Erachem Comilog), 145,9 g Plastifizierungsmittel
(Arginotex NX Nanopowder, kommerziell erhältlich von B
+ M Nottenkämper, Gesellschaft für Bergbau und
Mineralstoffe mbH u. Co. KG) werden trocken in einem Mischer, (Eirich, Typ
R 02) bei einer Wirbler-Drehgeschwindigkeit von 1500 min–1 und einer Teller-Drehgeschwindigkeit
von 84 min–1 während zwei
Minuten intensiv gemischt.
-
Nachfolgend
werden unter fortgesetztem Mischen bei einer Wirbler-Drehgeschwindigkeit
von 450 U/min 487,9 g wässrige Kieselsol-Lösung
(Köstrosol 0830 A, kommerziell erhältlich von
Chemiewerk Bad Köstritz GmbH), enthaltend 29% SiO2, und 343 g dest. Wasser zu dieser Mischung
gegeben und so lange weiter gemischt, bis eine gleichmäßige
Zusammensetzung erhalten wurde.
-
Die
feuchte Zusammensetzung wurde mit einem Schneckenextruder Händle
(Typ PZVM8b) zu Extrudaten mit einer Kleeblattform verarbeitet.
Der geformte Katalysator wurde 10 h bei 100°C getrocknet.
-
Die
Zusammensetzung des Katalysators ergibt sich zu:
Braunstein: | 80% |
Plastifizierungsmittel: | 10% |
wässrige
Kieselsol-Lösung | 10%
(gerechnet als SiO2) |
-
Die
Rechnerische Zusammensetzung für den getrockneten Katalysator
ist in Tabelle 5 dargelegt. Tabelle 5: Zusammensetzung des in Beispiel
7 erhaltenen Katalysators
Bestandteil | | Anteil |
MnO2 | (%) | 74,721 |
SiO2 | (%) | 15,412 |
Fe2O3 | (%) | 0,738 |
Al2O3 | (%) | 2,109 |
CaO | (%) | 0,633 |
MgO | (%) | 0,316 |
Na2O | (%) | 0,016 |
K2O | (%) | 3,026 |
TiO2 | (%) | 0,084 |
P2O5 | (%) | 0,032 |
S | (%) | 0,067 |
Glühverlust | (%) | 2,846 |
| | |
Summe | (%) | 100,000 |
-
Beispiel 8
-
1167,0
g Braunstein (Manganoxid MnO2, Typ HSA, Typ 1242239, kommerziell
erhältlich von Erachem Comilog), 145,9 g Plastifizierungsmittel
(Arginotex NX Nanopowder, kommerziell erhältlich von B
+ M Nottenkämper, Gesellschaft für Bergbau und
Mineralstoffe mbH u. Co. KG) werden trocken in einem Mischer, (Eirich, Typ
R 02) bei einer Wirbler-Drehgeschwindigkeit von 1500 min–1 und einer Teller-Drehgeschwindigkeit
von 84 min–1 während zwei
Minuten intensiv gemischt.
-
Nachfolgend
werden unter fortgesetztem Mischen 487,9 g wässrige Kieselsol-Lösung
(Köstrosol 0830 A, kommerziell erhältlich von
Chemiewerk Bad Köstritz GmbH), enthaltend 29% SiO2, und 137,5 g dest. Wasser zu dieser Mischung
gegeben und so lange weiter gemischt, bis eine gleichmäßige
Zusammensetzung erhalten wurde.
-
Die
feuchte Zusammensetzung wurde mit einer Ringmatrizenpresse der Fa.
Schlüter zu 0,8 mm zylindrischen Stiften verarbeitet. Der
geformte Katalysator wurde 10 h bei 100°C getrocknet.
-
Die
Zusammensetzung des Katalysators ergibt sich zu:
Braunstein: | 80% |
Plastifizierungsmittel: | 10% |
wässrige
Kieselsol-Lösung | 10%
(gerechnet als SiO2) |
-
Die
Rechnerische Zusammensetzung für den getrockneten Katalysator
ist in Tabelle 6 dargelegt. Tabelle 6: Zusammensetzung des in Beispiel
8 erhaltenen Katalysators
Bestandteil | | Anteil |
MnO2 | (%) | 74,721 |
SiO2 | (%) | 15,412 |
Fe2O3 | (%) | 0,738 |
Al2O3 | (%) | 2,109 |
CaO | (%) | 0,633 |
MgO | (%) | 0,316 |
Na2O | (%) | 0,016 |
K2O | (%) | 3,026 |
TiO2 | (%) | 0,084 |
P2O5 | (%) | 0,032 |
S | (%) | 0,067 |
Glühverlust | (%) | 2,846 |
| | |
Summe | (%) | 100,000 |
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Vergleichsbeispiel 1
-
Zu
1123,0 g Braunstein (Manganoxid MnO2, Typ HSA, Typ 1242239, kommerziell
erhältlich von Erachem Comilog) werden unter fortgesetztem
Mischen in einem Mischer, (Eirich, Typ R 02) bei einer Wirbler-Drehgeschwindigkeit
von 1500 min–1 und einer Teller-Drehgeschwindigkeit
von 84 min–1 445,1 g wässrige Kieselsol-Lösung
(Köstrosol 0830 A, kommerziell erhältlich von
Chemiewerk Bad Kostritz GmbH), enthaltend 29% SiO2,
und 186,7 g dest. Wasser gegeben und so lange weiter gemischt, bis
die Agglomerate eine mittlere Größe von 1–3
mm Durchmesser erreicht haben.
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Es
wurde versucht die feuchten Aggregate mit einem Schneckenextruder
Händle (Typ PZVM8b) zu Extrudaten mit einer Kleeblattform
zu verarbeiten. Die Extrusion beginnt bereits mit sehr ungleichmäßigem Strangaustritt
aus der Lochplatte. Der Masseaustrag verschlechtert sich zunehmend
in der Form, wobei der bei ca. 14 bar beginnende Pressdruck im Kopf
vor der Lochplatte rasch bis über 30 bar ansteigt. Einhergehend mit
stets schlechter werdendem Strangaustritt, versiegt der Austrag
größtenteils. Die Maschine wird zu diesem Zeitpunkt
abgeschaltet, um Schaden durch Überlastung zu verhindern.
Nach Öffnen der Maschine ist die Masse im Presskopf vor
der Lochplatte verdichtet und fest.
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Beispiele 9 bis 11
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Das
Beispiel 7 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch die Gewichtsanteile
des Plastifizierungsmittels und des Bindemittels verändert
wurden. Die feuchten Aggregate wurden mit einem Schneckenextruder
Händle (Typ PZVM8b) zu Extrudaten mit einem Durchmesser
von 2 mm verarbeitet. Der geformte Katalysator wurde 10 h bei 100°C
getrocknet. Die spezifische Seitendruckfestigkeit der erhaltenen
Extrudate wurde untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
7 dargelegt. Tabelle 7: Festigkeit der in den Beispielen
9 bis 11 erhaltenen Katalysatoren
Beispiel | Plastifizierungsmittel | SiO2 aus Sol | Festigkeit |
| w(%) | w(%) | (N/mm) |
| | | |
9 | 5 | 5 | 5,9 |
10 | 5 | 10 | 8,8 |
11 | 5 | 15 | 9,4 |
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Im
geprüften Bereich nimmt die Härte mit dem Binderanteil
zu.
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Beispiel 12
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Die
Eigenschaften eines gemäß Beispiel 1 erhaltenen
Katalysators wurden in einem Rieselbettreaktor untersucht. Hierzu
wurde eine Mischung von 30 Gew.-% Acetoncyanhydrin, 40 Gew.-% Wasser
und 30 Gew.-% Aceton bei einer Temperatur von 60°C und
bei Normaldruck umgesetzt. Die Beladung des Katalysators betrug
ca. 3 g Acetoncyanhydrin pro g Katalysator pro Stunde.
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Des
Weiteren wurden ca. 250 ml Luft pro Minute bei einem Druck von ca.
1 bar eingesetzt, wobei die Katalysatormenge ca. 40 g betrug.
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Der
ACH-Umsatzgrad betrug 19,4%, die HIBA-Selektivität 95,4%.
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Beispiel 13
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Das
Beispiel 12 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch ein gemäß Beispiel
2 erhältlicher Katalysator eingesetzt wurde. Der ACH-Umsatzgrad
betrug 21%, die HIBA-Selektivität 97,5%.
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Beispiel 14
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Das
Beispiel 12 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch ein gemäß Beispiel
3 erhältlicher Katalysator eingesetzt wurde. Der ACH-Umsatzgrad
betrug 38,3%, die HIBA-Selektivität 97,0%.
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Beispiel 15
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Das
Beispiel 12 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch ein gemäß Beispiel
4 erhältlicher Katalysator eingesetzt wurde. Der ACH-Umsatzgrad
betrug 32%, die HIBA-Selektivität 74,1%.
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Beispiel 16
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Das
Beispiel 12 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch ein gemäß Beispiel
5 erhältlicher Katalysator eingesetzt wurde. Der ACH-Umsatzgrad
betrug 17%, die HIBA-Selektivität 97,0%.
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Beispiel 17
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Das
Beispiel 12 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch ein gemäß Beispiel
6 erhältlicher Katalysator eingesetzt wurde. Der ACH-Umsatzgrad
betrug 50,1%, die HIBA-Selektivität 96,1%.
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Diese
Beispiele zeigen, dass die erfindungsgemäßen Katalysatoren
hervorragende Eigenschaften haben. Überraschend kann durch
die Formgebung die Selektivität und der Umsatzgrad verbessert
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 1593320 [0003, 0003]
- - JP 09104665 [0004]
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- - EP 545697 A1 [0006, 0006]
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- - EP 0379111 A [0023]
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- - US 4018829- A [0065]
- - EP 0686623 A [0075, 0079]
- - EP 0406676 A [0079]
- - EP 0407811 A [0079]
- - EP 0941984 A [0079]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN66131 [0022]
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- - J. Chem. Soc., S. 2189, 1953 [0023]
- - Römpp Chemie Lexikon 2. Auflage [0049]