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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur maschinellen Teigverarbeitung
mit einer mit einer Druckwalze sowie einer dieser gegenüberliegend
angeordneten Gegenwalze ausgebildeten Querspreizeinrichtung zum
maschinellen Querspreizen eines Teigbands bezüglich einer
Förderrichtung des Teigbandes sowie ein zugehöriges
Verfahren.
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Im
Bereich der maschinellen Teigverarbeitung ist es bekannt, Querspreizeinrichtungen
zu verwenden, um Teigbänder, die auf einer Beförderungseinrichtung
die jeweilige Maschine durchlaufen, quer zu ihrer Laufrichtung zu
spreizen, sie also gleichsam in die Breite zu strecken.
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Ein
Beispiel für eine derartige Querspreizeinrichtung bzw.
ein Querwalzwerk ist die in der
DE 32 38 388 C2 beschriebene Vorrichtung
zum Breitstrecken eines Teigband-Rohstückes, bei der eine
als Schneckenwalze ausgebildete Druckwalze an dem Teigband durch
ihre Rotation einen sich wiederholenden, von der Teigbandmitte zu
den Teigbandrändern hin wandernden Eindruck verursacht.
Der Schneckenwalze gegenüberliegend ist eine glatte Gegenwalze
angeordnet.
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Oft
ist es erforderlich oder erwünscht, Teigbänder
nicht nur in einer Richtung quer bzw. schräg zu ihrer Beförderungsrichtung
zu spreizen, sondern auch in Längsrichtung, also in der
Richtung des Teigtransports, wozu aus dem Stand der Technik verschiedene
Längsspreizeinrichtungen bekannt sind. Soll nun ein Teigband
sowohl in Längs- als auch in Querrichtung gestreckt werden,
so werden eine Längs- und eine Querspreizeinrichtung hintereinander
angeordnet, so zum Beispiel beim kombinierten Quer- und Längswalzwerk
der
DE 202 12 725
U1 , bei dem das Längswalzwerk in Förderrichtung
einem Querwalzwerk nachgeordnet ist, wobei die Teigwalzmittel an
einem gemeinsamen Rahmen gelagert sind.
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Des
Weiteren ist es aus der
DE
102 42 576 B4 sowie der
EP 1 111 997 B1 bekannt, im Sinne einer schonenden
und flexiblen Teigbearbeitung als Teigwalzen Satellitenkopfsysteme
mit einer aus mehreren Satellitenwalzen gebildeten Walzengruppe
zu verwenden. Mit derartigen Satellitenkopfanordnungen kann gegebenenfalls
ein Längsspreizen eines Teigbandes erreicht werden. Dazu
wird auch auf
US 4 276 317 und
EP-B-0 311 240 verwiesen.
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Dadurch,
dass bei bisher bekannten Vorrichtungen zur maschinellen Teigverarbeitung,
die sowohl eine Querwalzeinrichtung als auch eine Längswalzeinrichtung
aufweisen, diese beiden Einrichtungen als separate Walzwerke nacheinander
angeordnet sind, ist der Platzbedarf derartiger Vorrichtungen beträchtlich.
Beispielsweise führt das Anordnen eines Satellitenkopfsystems
zum Längswalzen eines Teigbandes und eines separaten Querwalzwerks nach
dem Satellitenkopf zu einer Vorrichtungslänge, die für
viele Bäckereien bereits als problematisch zu bezeichnen
ist.
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Der
Erfindung liegt damit die Aufgabe zu Grunde, eine diesbezüglich
verbesserte Vorrichtung sowie ein entsprechend verbessertes Verfahren
zur maschinellen Teigverarbeitung anzugeben. Zur Lösung
wird auf die beigefügten, unabhängigen Ansprüche
verwiesen.
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Auf
der Basis der Erfindung ist insbesondere eine Vorrichtung zur maschinellen
Teigverarbeitung mit einer mit einer Druckwalze sowie einer dieser
gegenüberliegend angeordneten Gegenwalze ausgebildeten
Querspreizeinrichtung zum maschinellen Querspreizen eines Teigbands
bezüglich einer Förderrichtung des Teigbandes
vorgesehen, die sich dadurch auszeichnet, dass die Gegenwalze der
Querspreizeinrichtung als eine zum maschinellen Längsspreizen
des Teigbandes geeignete Satellitenkopfanordnung mit mehreren Satellitenwalzen
ausgebildet ist. Indem aufgrund der Satellitenwalzen das Teigband
(im Zuge des oder) gleichzeitig mit dem Querstrecken(s) beziehungsweise
Querwalzen(s) auch in Längs- beziehungsweise Förderrichtung
gestreckt wird, während es mechanisch erteilten Vibrationen unterworfen
wird, lässt sich im Teig ein thixotropischer Effekt erzielen und
ein Zerstören oder Besschädigen der Teig-Glutennetzsruktur
vermeiden oder wenigstens vermindern.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist also bei
einem Querwalzwerk statt der herkömmlicherweise der Druckwalze
gegenüberliegend angeordneten einfachen Gegenwalze ein
Satellitenkopfsystem mit mehreren Satellitenwalzen vorgesehen, die
ergänzend zur durch die Druckwalze erzeugten Verbreiterung
des Teigbandes in einer Querrichtung ein Längspreizen des
Teigbandes bewirken, also eine Verlängerung des Bandes
in der Transportrichtung.
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Dadurch
wird erfindungsgemäß ein in einer Einheit integriertes
Quer- und Längswalzwerk geschaffen, das es ermöglicht,
das Quer- und Längswalzen eines Teigbandes in einem einzigen
Vorgang bzw. Arbeitsschritt durchzuführen. Das Längsspreizen
bzw. Querspreizen des Teigbandes bezüglich seiner Laufrichtung
kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
also im Unterschied zu bisherigen Vorrichtungen simultan erfolgen.
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Dabei
bietet das erfindungsgemäße, in einer Einheit
integrierte Quer- und Längswalzwerk den Vorteil, dass sich
im Vergleich zu bisherigen aufeinander folgenden Anordnungen von
Quer- und Längsspreizeinrichtungen eine wesentlich geringere
Vorrichtungslänge realisieren lässt. Die Vorrichtung
ist somit platzsparend, wobei zudem aufgrund des in einer einzigen
Abwalzeinrichtung integrierten Abwalzens sowohl in Längs-
als auch in Querrichtung, beispielsweise durch das bei einem gleichzeitigen
Abwalzen in beide Richtungen gegebene Herausnehmen von Spannungen
aus dem Teig, eine besonders schonende Teigbehandlung ermöglicht
wird.
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Deshalb
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung unter anderem
geeignet zur Bearbeitung von sehr weichen Teigen, die sehr schonend
bearbeitet werden müssen, somit zum Beispiel für
Teige mit einer hohen Teigausbeute, also einem hohen relativen Maß für
die aus 100 Teilen Mehl nach einer Mischung mit Wasser erhaltenen
Menge Teig, einem hohen Wassergehalt bzw. einer langen Vorgarzeit.
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Die
Druckwalze der Querspreizeinrichtung kann erfindungsgemäß als
zum wiederholten Eindrücken des Teigbands in Querrichtung
von der Mitte hin zu den Rändern geeignete Schneckenwalze
ausgebildet sein.
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Eine
solche Schnecken- oder Spiralwalze hat, wenn sie gedreht wird, den
Effekt, dass das Teigband wiederholt von der Mitte zu den beiden
bezüglich der Förderrichtung seitlichen Rändern
hin eingedrückt wird. Durch diese von innen nach außen
arbeitende Schnecke oder auch Spirale wird das Teigband quer bzw.
schräg zu seiner Laufrichtung gespreizt. Die Schneckenwalze
weist hierzu an ihrer Mantelfläche zweckmäßigerweise
eine entsprechende gewinde- bzw. schneckenartige Erhöhung
auf.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind wenigstens
eine Zuführeinrichtung und wenigstens eine Abführeinrichtung,
insbesondere wenigstens ein Zuführ- und/oder Abführtisch,
zur Beförderung des Teigbandes und/oder wenigstens eines
im Rahmen der Teigverarbeitung benötigten Mittels vorgesehen. Insbesondere
kann eine Zuführeinrichtung für das Teigband und
eine weitere Zuführeinrichtung für wenigstens
ein Mittel für die Teigbearbeitung vorgesehen sein. Außerdem
kann wenigstens eine Zuführeinrichtung, vorrangig aus Gründen
der Platzersparnis, einen messerkantenförmigen Auslaufbereich aufweisen.
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Es
kann also eine Zuführeinrichtung für das Teigband
und wenigstens eine weitere Zuführeinrichtung für
im Rahmen der Teigverarbeitung erforderliche Mittel, wie beispielsweise
für dem Teig zuzuführende Bestandteile, ergänzende
Zutaten bzw. Komponenten, vorgesehen sein. Außerdem können
die Zuführeinrichtungen ergänzend zu ihrer reinen
Beförderungsfunktion selbstverständlich Funktionen
bei der direkten Teigbearbeitung erfüllen, beispielsweise als
Förderbänder, die alleine oder im Zusammenwirken
mit anderen Förderbändern einen bestimmten, gegebenenfalls
wechselnden, Druck auf den Teig ausüben.
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Zur
Beförderung des Teigbandes und gegebenenfalls für
die Teigverarbeitung benötigter Mittel, beispielsweise
von Mehl, das mittels einer Streueinrichtung auf eine Zuführeinrichtung
aufgebracht werden kann, können somit unterschiedliche
Zuführeinrichtungen zum Einsatz kommen, wobei das fertig bearbeitete
Teigband, also zum Beispiel das mit Mehl bestreute und längs-
und quergewalzte Teigband, vorzugsweise über eine Abführeinrichtung
wieder abtransportiert bzw. weitertransportiert wird.
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Dabei
werden die Zuführ- bzw. Abführeinrichtungen zum
Beispiel wie erwähnt mit Förderbändern
ausgebildet. Beispielsweise kann neben einem Zuführ-Förderband
ergänzend ein weiteres Förderband vorgesehen sein, über
das Mehl bzw. weitere Komponenten für die Teigverarbeitung
zugeführt werden.
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Zweckmäßigerweise
sind wenigstens eine Zuführeinrichtung und wenigstens eine
Abführeinrichtung in Abhängigkeit von der durch
ein Spreizen in Längsrichtung bewirkten Verjüngung
des Teigbandes mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten betreibbar.
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Durch
den Betrieb mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ist es möglich,
eine Differenzgeschwindigkeit zwischen dem bzw. einem Zuführtisch oder
einer Zuführeinrichtung und einem Abführtisch bzw.
einer Abführeinrichtung zu erzeugen. Wird beispielsweise
ein Teig von einer ursprünglichen Dicke von 100 mm durch
den Längsspreizvorgang auf 10 mm Dicke verjüngt,
nimmt also die Dicke bedingt durch die Verlängerung des
Teigbandes auf ein Zehntel ab, so muss zum Erhalt des Massenstroms ein
Abführtisch mit der zehnfachen Geschwindigkeit eines Zuführtisches
laufen. Die Berücksichtigung der durch das Längswalzen
bedingten Dickenänderung bei der Einstellung der Geschwindigkeit
der Fördereinrichtungen verhindert Stauungen des Teigbandes bzw.
ein Abreißen und allgemein eine Schädigung des
Teigs bei der Beförderung. Dabei ist gegebenenfalls für
eine optimale Geschwindigkeitseinstellung auch eine (geringere)
Verlängerung des Teigbandes zu berücksichtigen,
die als Nebeneffekt beim Querwalzen auftritt.
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Wenigstens
eine Satellitenwalze der Satellitenkopfanordnung bzw. des Satellitenkopfaggregats der
erfindungsgemäßen Vorrichtung kann an wenigstens
einer, vorzugsweise in Förderrichtung des Teigbandes, drehbaren
Drehscheibe und/oder an einem Drehgestell gelagert und/oder zum
Abrollen auf dem Teigband ausgebildet sein, wobei vorzugsweise alle Walzen
einheitlich gelagert sind.
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Die
Satellitenwalzen können also beispielsweise, um bestimmte,
gegebenenfalls gleiche, Umfangswinkel gegeneinander versetzt, zwischen
zwei Drehscheiben gelagert sein. Dabei können die Drehscheiben
ihrerseits mit einem Antrieb verbunden sein, der eine Drehung der
Drehscheiben mit einer bestimmten, vorzugsweise änderbaren,
Geschwindigkeit ermöglicht. Wenn die Drehscheiben um ihre (gemeinsame)
Drehachse gedreht werden, wobei die Rotationsrichtung so gewählt
ist, dass sie an der dem Teigband zugewandten Seite der Drehscheiben
der Förderrichtung des Teigbandes entspricht, rollen die einzelnen
Walzen vorzugsweise ohne eigenen Antrieb auf dem Teig ab.
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Ebenso
ist es möglich, die Satellitenwalzen frei drehbar an einem
Drehgestell zu lagern, das seinerseits zweckmäßigerweise
mittels eines Antriebs in eine Drehbewegung versetzt wird.
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Vorteilhafterweise
können die Anzahl der Satellitenwalzen der Satellitenkopfanordnung
und/oder deren Abstände zueinander und/oder die Geschwindigkeit
einer Drehung der Satellitenkopfanordnung und/oder der Durchmesser
der Satellitenwalzen bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung veränderbar sein.
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Die
Veränderung dieser und gegebenenfalls weiterer, hier nicht
genannter Eigenschaften bzw. Parameter der Vorrichtung bzw. der
Längswalzeinrichtung der Vorrichtung beeinflusst die Art
und Weise der Teigbearbeitung. Dadurch, dass die einzelnen Walzen
einen bestimmten Abstand voneinander haben, wird ein gegebenenfalls über
die Satellitenwalzen gezogenes Förderband bzw. ein über
diese verlaufender Riemen in bestimmter Art und Weise ausgelenkt
und dementsprechend das Teigband, je nach Geschwindigkeit des Satellitenkopfes,
in unterschiedlicher Weise durch das aufeinanderfolgende Abrollen
der Walzen bearbeitet. Typische Umlaufgeschwindigkeiten von Satellitenköpfen
liegen im Bereich von 40 m/min, wobei selbstverständlich
bei Bedarf andere, (gegebenenfalls deutlich) von diesem Wert abweichende
Geschwindigkeiten gewählt werden können, wenn
dadurch zum Beispiel in bestimmten Fällen eine bessere
bzw. geeignetere Teigbehandlung erreicht werden kann.
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Eine
größere Anzahl von Satellitenwalzen bewirkt über
einen einzelnen Umlauf des Satellitenkopfes ein häufigeres
Abrollen von Walzen auf dem Teigband, während ein größerer
Durchmesser die Abrolllänge für eine einzelne
Rolle und gegebenenfalls die Tiefe des Eindrückvorgangs
auf dem Teig verändert. Zur Änderung des Durchmessers
können die einzelnen Rollen beispielsweise ausgetauscht werden
bzw. auf ihrer Umfangsfläche mit einem Material geeigneter
Dicke, zum Beispiel passenden Hohlzylindern, umgeben werden.
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Die
Satellitenkopfanordnung kann erfindungsgemäß dazu
ausgebildet sein, das Teigband mit einer sich im Zeitablauf ändernden
Bewegung und/oder Auslenkung und/oder einem sich ändernden
Druck zu beaufschlagen, insbesondere mit einer sich kurzzeitig oder
periodisch ändernden Bewegung und/oder Auslenkung und/oder
einem sich kurzzeitig oder periodisch ändernden Druck.
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Eine
solche wechselnde Beaufschlagung des Teigbandes mit unterschiedlichen
Bewegungen, Auslenkungen bzw. Drücken, bedingt durch die
unterschiedlichen Auslenkungen der Satellitenkopfbestandteile relativ
zum zu bearbeitenden Teigstück, kann alleine durch eine
vorgegebene Abfolge des Abrollens der einzelnen Satellitenwalzen
bedingt sein, die jeweils einen bestimmten Abstand zueinander aufweisen.
Um gezielt eine bestimmte Bewegung bzw. einen bestimmten Druck auf
das Teigband auszuüben, kann, wie vorstehend beschrieben,
beispielsweise die Rotationsgeschwindigkeit des Satellitenkopfes
geändert werden bzw. es wird ein bestimmter Walzenabstand
für die einzelnen Satellitenwalzen gewählt oder
die Anzahl der Walzen wird angepasst usw. Schließlich ist
es auch denkbar, die Satellitenwalzen so am Satellitenkopf anzuordnen,
dass sie, zum Beispiel mittels hierzu vorgesehener Stellanordnungen,
aktiv auslenkbar sind.
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Letztlich
wird so eine Pulsation bzw. Vibration erzeugt bzw. eingeleitet,
die, insbesondere im Vergleich zu bisherigen Querwalzwerken, bei
denen lediglich eine starre Gegenwalze vorgesehen ist, eine besonders
schonende Teigbehandlung ermöglicht. Besonders vorteilhaft
ist dabei die Möglichkeit, durch eine Schneckenwalze bzw.
Spiralwalze des Querwalzwerks, die von unten auf das Teigband einwirkt, im
Zusammenspiel mit einem von oben einwirkenden Satellitenkopf sowohl
von unten als auch von oben eine Pulsation bzw. Vibration einleiten
zu können. Dadurch ist eine Erhöhung des Abwalzgrades
möglich, der Teig wird also besonders schnell ausgewalzt bzw.
verdünnt.
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Die
Satellitenwalzen des Satellitenkopfes können auf ihrer
Außenseite mit einem gegebenenfalls über mehrere
Satellitenwalzen verlaufenden Riemen oder Band umgeben sein. Ein
solcher über die Satellitenwalzen verlaufender Riemen bzw.
ein über diese verlaufendes (Förder-)Band hat
die Wirkung, dass nicht mehr die Walzen direkt in Kontakt mit dem
Teig treten, sondern indirekt über den Riemen bzw. das
Band auf dem Teig abrollen, und zudem auch in den Zwischenräumen
zwischen zwei Satellitenwalzen über den Riemen bzw. das
Band ein Einwirken auf den Teig erfolgen kann. Dabei wird das Teigband
im Zwischenbereich zwischen zwei Walzen bei geeigneter Führung
des Bandes weniger stark eingedrückt, da ein entsprechend
gespannter, über Umlenkrollen geführter Riemen
in diesem Bereich nicht so weit nach unten reicht, wodurch die bereits beschriebene
Pulsationsbewegung erzeugt wird. der Zwischenbereich zwischen den
einzelnen Walzen kann durch die Verwendung eines solchen Riemens bzw.
Bandes von Teigpartikeln frei gehalten werden.
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Darüber
hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur maschinellen Teigverarbeitung
mit einer mit einer Druckwalze sowie einer dieser gegenüberliegend
angeordneten Gegenwalze ausgebildeten Querspreizeinrichtung zum
maschinellen Querspreizen eines Teigbands bezüglich einer
Förderrichtung des Teigbandes, bei dem mittels einer als
zum maschinellen Längsspreizen des Teigbandes geeigneten
Satellitenkopfanordnung mit mehreren Satellitenwalzen ausgebildeten
Gegenwalze der Querspreizeinrichtung das Teigband in einem Verarbeitungsschritt
sowohl quergespreizt als auch längsgespreizt wird.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren besteht somit
die Möglichkeit eines gleichzeitigen Quer- und Längswalzens.
Durch die Kombination des Längs- und Querwalzens, also
einer Abwalzfunktion in zwei Richtungen, zu einem einzigen Vorgang,
ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, Spannung
aus dem zu bearbeitenden Teig herauszunehmen und so eine besonders
schonende Teigbehandlung zu realisieren.
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Dabei
kann die hierzu zweckmäßigerweise als Schneckenwalze
ausgebildete Druckwalze der Querspreizeinrichtung das Teigband wiederholt
in Querrichtung von der Mitte hin zu den Rändern eindrücken.
Durch die Verwendung einer derartigen Schneckenwalze oder Spiralwalze
wird bei deren Rotation von unten eine auf das Teigband wirkende
Vibration bzw. Pulsation erzeugt. Das Teigband wird somit im Sinne
einer flexiblen Teigbearbeitung über die Zeit unterschiedlich
eingedrückt, wobei sich dieser Vorgang bei einer gleichmäßigen
Rotation periodisch wiederholt.
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Weiterhin
können das Teigband und/oder wenigstens ein im Rahmen der
Teigverarbeitung benötigtes Mittel mittels wenigstens einer
Zuführeinrichtung und wenigstens einer Abführeinrichtung,
insbesondere mittels wenigstens eines Zuführ- und/oder Abführtisches,
befördert werden. Insbesondere können das Teigband
mittels einer Zuführeinrichtung und wenigstens ein Mittel
für die Teigverarbeitung mittels wenigstens einer weiteren
Zuführeinrichtung befördert werden und/oder das
Teigband kann über wenigstens einen messerkantenförmigen
Auslaufbereich einer Zuführeinrichtung auslaufen.
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Wenigstens
eine Zuführeinrichtung und wenigstens eine Abführeinrichtung
können in Abhängigkeit von der durch das Längsspreizen bewirkten
Verjüngung bzw. Dickenänderung des Teigbandes
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten betrieben werden.
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Durch
den Betrieb mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten wird eine Differenzgeschwindigkeit zwischen
dem Zuführ- und dem Abführvorgang erzeugt. Diese
Geschwindigkeitsdifferenz wird zur Vermeidung von Stauungen beim
Teigtransport bzw. zur Vermeidung eines Abreißens des Teiges
so gewählt, dass der auf den Teigtransport bezogene Massenstrom
erhalten ist.
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Die
Satellitenwalzen des Satellitenkopfesaggregats können beim
erfindungsgemäßen Verfahren an wenigstens einer
in Förderrichtung des Teigbandes drehbaren Drehscheibe,
insbesondere zwischen zwei Drehscheiben, und/oder an einem Drehgestell gelagert
werden und/oder auf dem Teigband abrollen. Vorzugsweise werden dabei
die Drehscheiben bzw. das Drehgestell über einen Antrieb
in der Transportrichtung des Teiges angetrieben, während
die einzelnen Satelliten lediglich ohne eigenen Antrieb auf dem
Teig abrollen.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren können die
Anzahl der Satellitenwalzen des Satellitenkopfes und/oder deren
Abstände zueinander und/oder die Geschwindigkeit einer
Drehung der Satellitenkopfanordnung und/oder der Durchmesser der
Satellitenwalzen verändert werden. Diese Anpassungen bzw. Veränderungen
können vorgenommen werden, um je nach Art des zu bearbeitenden
Teiges in geeigneter Weise auf diesen einzuwirken, also die Art
der Teigverarbeitung anzupassen und insbesondere eine schonende
Teigbehandlung zu gewährleisten.
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Das
Teigband kann mittels der Satellitenkopfanordnung mit einer sich
im Zeitablauf ändernden Bewegung und/oder Auslenkung und/oder
einem sich im Zeitablauf ändernden Druck beaufschlagt werden,
insbesondere mit einer sich kurzzeitig oder periodisch ändernden
Bewegung und/oder Auslenkung und/oder einem sich kurzzeitig oder
periodisch ändernden Druck. So wird, gegebenenfalls durch
eine Anpassung der vorstehend beschriebenen Parameter wie der Drehgeschwindigkeit
des Satellitenkopfs, nicht nur von unten (durch die Schneckenwalze),
sondern auch von oben über den Satellitenkopf eine pulsierende
Bewegung auf den Teig ausgeübt, sodass der Teig im Vergleich
zu bisherigen Querwalzeinrichtungen nicht mehr so starr eingespannt
wird und zudem bei schonenderer Teigbehandlung der Querwalzvorgang
unterstützt wird.
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Die
Satellitenwalzen der Satellitenkopfanordnung können auf
ihrer Außenseite mit einem gegebenenfalls mehrere Satellitenwalzen
umspannenden, zum Beispiel über Umlenkrollen geführten,
Riemen oder Band umgeben werden, über das die Rollen indirekt
auf dem Teig abrollen. Der über einige oder alle Walzen
gezogene Riemen bzw. ein über die Satellitenwalzen verlaufendes
(Förder-)Band ermöglichen insbesondere die Übertragung
einer gewünschten Pulsation bzw. Vibration auf den Teig.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand
des folgenden, in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur maschinellen Teigverarbeitung im Längsschnitt und
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2 einen
Querschnitt der Vorrichtung nach 1.
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1 zeigt
in Form einer Prinzipskizze einen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 zur maschinellen Teigverarbeitung mit einer
Satellitenkopfanordnung 2, die mehrere, hier mit gleichen Abständen
angeordnete Satellitenwalzen 3 aufweist, die in diesem
Ausführungsbeispiel an einem nicht näher gezeigten
Drehgestell angeordnet sind, aber in anderen Ausführungsbeispielen
ebenso zum Beispiel zwischen zwei Drehscheiben gelagert sein können.
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Der
Satellitenkopf 2 rotiert mit einer bestimmten Geschwindigkeit,
hier angedeutet durch den Pfeil 4, wobei die Rotationsrichtung auf
der dem Teigband 5 zugewandten Seite der Transportrichtung
des Teigbandes 5 entspricht, die hier durch den Pfeil 6 angegeben
ist. Die Satellitenwalzen 3 rollen dabei ohne eigenen Antrieb
auf dem Teigband 5 ab.
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In
anderen Ausführungsbeispielen kann ein über die
Außenseiten der unteren, zum Abrollen auf dem Teigband 5 vorgesehenen
Satellitenwalzen 3 gezogener, über eigene Umlenkrollen
geführter Riemen, über den der Kontakt zum Teigband 5 hergestellt
wird, verwendet werden.
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Das
Teigband 5 wird mittels einer Zuführeinrichtung 7 in
Richtung auf die Satellitenkopfanordnung 2 transportiert.
Darüber hinaus ist ein Förderband 8 vorgesehen,
das über Antriebs- bzw. Umlenkrollen 9 geführt
und in Richtung des Pfeils 10 bewegt wird. Das Förderband 8 dient
unter anderem der Zufuhr von Mehl aus einer Mehlstreueinrichtung 11 und
in einem hinteren Bereich 12 als Abführtisch für das
fertig bearbeitete Teigband 5.
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In
einem Bereich unterhalb der Satellitenkopfanordnung 2 wird
das Förderband 8 über eine Schneckenwalze 13 geführt,
sodass sich in diesem Bereich zwischen dem Förderband 8 und
der Satellitenkopfanordnung 2 mit den einzelnen Satellitenwalzen 3 ein
Teigformspalt 14 ausbildet.
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Mittels
der Schneckenwalze 13 wird das Teigband 5 quergewalzt,
während gleichzeitig über den Satellitenkopf 2 im
gleichen Verarbeitungsschritt ein Längswalzen erreicht
wird. Damit stellt die Vorrichtung 1 eine integrierte Längs-
und Querwalzeinrichtung dar, die im Unterschied zu bisherigen Vorrichtungen,
bei denen Quer- und Längswalzwerke stets hintereinander
geschaltet bzw. angeordnet wurden, eine deutlich geringere Baulänge
aufweist.
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Die
durch die Verwendung der unterseitigen Schneckenwalze 13 in
Verbindung mit der oberseitigen Satellitenkopfanordnung 2 mögliche
Einleitung von Pulsationen auf das Teigband 5 sowohl von
oben als auch von unten ermöglicht es, Spannung aus dem
Teigband 5 herauszunehmen und so den Teig schonend zu behandeln.
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Die
Verjüngung des Teigbandes 5 durch den Walzvorgang
muss, insbesondere im Hinblick auf die durch den Längswalzvorgang
auftretende Streckung in Längsrichtung, beim Transport
berücksichtigt werden, sodass die Zuführeinrichtung 7 im
Vergleich zum Förderband 8 mit einer derart niedrigeren
Geschwindigkeit angetrieben wird, dass der Massenstrom für
das Teigband 5 erhalten ist.
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Die
Drehachsen der Satellitenkopfanordnung 2 sowie der Schneckenwalze 13 sind
jeweils durch die Kreuze 15 und 16 angedeutet.
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Selbstverständlich
können andere, hier nicht gezeigte Ausführungsbeispiele
gegebenenfalls so ausgestaltet sein, dass eine Schneckenwalze oberhalb
des Teigbandes angeordnet ist, während unterhalb eine Satellitenkopfanordnung
vorgesehen ist.
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2 zeigt
in Form einer Skizze einen Querschnitt der Vorrichtung 1 gemäß 1 auf
der Höhe der in der 1 durch
die Kreuze 15 und 16 angedeuteten Drehachsen 17 und 18 der
Satellitenkopfanordnung 2 bzw. der Schneckenwalze 13.
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Von
der Satellitenkopfanordnung 2 sind in der 2 zwei
Satellitenwalzen 3 zu sehen, von denen sich eine gerade
im Kontakt mit dem Teigband 5 befindet. Mittels dieser
und der weiteren, hier nicht erkennbaren Satellitenwalzen 3 der
Satellitenkopfanordnung 2 wird ein Längsspreizen
des Teigbands 5 bewirkt, während über
die Schneckenwalze 13 mit ihren einzelnen Elementen 13a,
die derart angeordnet sind, dass zur Mitte des Teigbandes 6 hin
eine Erhöhung 13b ausgebildet wird, parallel dazu
ein Querspreizen erfolgt. Die beiden Walzvorgänge erfolgen somit
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in
einem einzigen Arbeitsschritt. Dadurch verkürzt sich die
erforderliche Baulänge der Vorrichtung 1 signifikant.
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- 1
- Vorrichtung
zur maschinellen Teigverarbeitung
- 2
- Satellitenkopfanordnung
- 3
- Satellitenwalzen
- 4
- Pfeil
- 5
- Teigband
- 6
- Pfeil
- 7
- Zuführeinrichtung
- 8
- Förderband
- 9
- Antriebs-
bzw. Umlenkrollen
- 10
- Pfeil
- 11
- Mehlstreueinrichtung
- 12
- hinterer
Bereich
- 13
- Schneckenwalze
- 13a
- Element
Schneckenwalze
- 13b
- Erhöhung
Schneckenwalze
- 14
- Teigformspalt
- 15
- Kreuz
- 16
- Kreuz
- 17
- Drehachse
- 18
- Drehachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3238388
C2 [0003]
- - DE 20212725 U1 [0004]
- - DE 10242576 B4 [0005]
- - EP 1111997 B1 [0005]
- - US 4276317 [0005]
- - EP 0311240 B [0005]