-
Die Erfindung betrifft eine Klemmschiene zum vorzugsweise kraftschlüssigen Klemmen eines Guts, die zwei Klemmschenkel aufweist, die das Gut klemmen können.
-
Eine Klemmschiene der gattungsgemäßen Art ist aus der
DE 42 39 544 C2 bekannt. Dieses Dokument offenbart eine Kunststoff-Klemmschiene, die für blattförmiges Haltegut oder Ähnliches vorgesehen ist. Damit die Haltekräfte der Klemmschiene über einen relativ langen Zeitraum im Wesentlichen konstant bleiben, so dass nicht nur dicke Bündel blattförmigen Guts, sondern auch nur wenige einzelne Blätter zuverlässig klemmend gehalten werden können, ist dort vorgesehen, dass die Klemmschiene einen im Schnitt betrachtet gewellten Rücken aufweist und dass die Wellungen vom Rücken der Klemmschiene in deren Schenkel übergehen.
-
Die
AT 105 196 beschreibt eine Metallschiene, bei der die beiden Schienenabschnitte durch eine komplizierte Doppelschraubenanordnung gegeneinander verspannt werden können.
-
Die
US 5 960 522 beschreibt einen Clip für Flachbandkabel. Dieser bekannte Clip weist zwei plattenförmige Gegenhalter auf, die an beiden axialen Enden nach Art einer Rastverbindung miteinander verbunden werden müssen. Ein beschriebener Verbindungsbereich hat dabei die Funktion, die beiden Gegenhalter verliersicher aneinander zu befestigen, für die Verbindung selbst hat dieser keinerlei Funktion.
-
Die
US 4 557 503 offenbart eine gattungsgemäße Schiene zum Halten von Blattgut. Bei dieser Schiene wird die Klemmkraft durch eine vergleichsweise komplexe Verriegelungsmechanik außerhalb der Klemmschenkel nach Art eines Doppelarmhebels erreicht.
-
Die
US 3 629 912 beschreibt einen Clip, wobei ein Ausgangsprofil extrudiert wird und anschließend Clips der benötigten Breite abgelängt werden. Der Aufbau dieses bekannten Clips umfasst federartig wirkende Verbindungsbereiche zwischen den Klemmschenkeln. Damit wirkt dieser bekannte Clip mehr oder weniger wie eine Wäscheklammer.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klemmschiene der gattungsgemäßen Art derart weiterzuentwickeln, dass sie – universell für eine Vielzahl von Anwendungen verwendbar – unterschiedlich dickes Klemmgut sicher und zuverlässig fassen kann. Des Weiteren soll es möglich sein, die Klemmschiene maschinell in einfacher Weise schließen zu können.
-
Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei Sperrelemente als Arme bzw. Leisten ausgebildet sind, die im geklemmten Zustand der Klemmschiene mit jeweils einer ihrer Seiten aneinanderliegen, wobei beide Arme bzw. Leisten an der einander zugewandten Seite mit jeweils mindestens einem Zahn versehen sind und zumindest einer der beiden Arm bzw. Leisten mit mehreren Zähnen versehen ist, wodurch die Sperrelemente zur Erzeugung der Klemmkraft der Klemmschiene form- oder kraftschlüssig in mehreren unterschiedlichen Winkelstellungen der Klemmschenkel miteinander in Eingriff bringbar sind.
-
Dabei sind die Klemmschenkel der Klemmschiene über mindestens einen Gelenkabschnitt relativ zueinander verschwenkbar verbunden und an jedem Klemmschenkel ist jeweils mindestens ein Kraftübertragungselement angeordnet, wobei die Kraftübertragungselemente zur Erzeugung der Klemmkraft der Klemmschiene miteinander in Eingriff bringbar sind.
-
Ferner ist für die erfindungsgemäße Klemmschiene vorgesehen, dass die Kraftübertragungselemente zwischen dem Gelenkabschnitt und dem Ende der Klemmschenkel an diesen angeordnet sind. Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Kraftübertragungselemente form- oder kraftschlüssig zusammenwirkende Sperrelemente aufweisen. Dies erleichtert das maschinelle Verschließen der Klemmschiene.
-
Dadurch, dass die Sperrelemente ein formschlüssiges Zusammenwirken der Kraftübertragungselemente in mehreren unterschiedlichen Winkelstellungen der Klemmschenkel ermöglicht kann Klemmgut unterschiedlicher Dicke zuverlässig gehalten werden.
-
Mit Vorteil sind die Zähne hakenförmig ausgebildet.
-
Für die Ausgestaltung der Sperrelemente sind weitere Möglichkeiten denkbar.
-
Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Sperrelement zwei mit Abstand zueinander angeordnete und an den zugewandten Seiten mit Zähnen versehene Arme oder Leisten aufweist, und dass das andere Sperrelement einen an seinem Ende mit zwei Nasen versehenen Arm bzw. eine Leiste aufweist, der bzw. die zwischen den beiden Armen oder Leisten des einen Sperrelements eintreten kann, wobei die Nasen mit den Zähnen zusammenwirken können.
-
Eine alternative Ausbildung stellt darauf ab, dass ein Sperrelement zwei mit Abstand zueinander angeordnete Arme oder Leisten aufweist, und dass das andere Sperrelement einen an seinem Ende mit einem kugel- oder zylinderförmigen Abschnitt versehenen Arm bzw. eine Leiste aufweist, der bzw. die zwischen den beiden Armen oder Leisten des einen Sperrelements eintreten kann. In diesem Zusammenhang hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die beiden Arme bzw. Leisten des einen Sperrelements in einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sind.
-
Die erfindungsgemäße Klemmschiene besteht bevorzugt aus Kunststoff. Dabei ist mit besonderem Vorteil vorgesehen, dass der Gelenkabschnitt als Filmscharnier ausgebildet ist.
-
Gemäß einer weiteren Fortbildung ist vorgesehen, dass der Gelenkabschnitt einerseits und die restliche Klemmschiene andererseits aus verschiedenen Materialien bestehen. Diese beiden Materialien können Kunststoffe sein, die bei der Herstellung der Klemmschiene koextrudiert und/oder spritzgegossen werden.
-
Insbesondere, wenn die Klemmschiene eine große Länge aufweist, kann es vorteilhaft sein, dass entlang der Längsrichtung der Klemmschiene mehrere Paare Kraftübertragungselemente vorhanden sind.
-
Mit dem vorgeschlagenen Konzept wird es möglich, die Klemmschenkel der Klemmschiene in verschiedenen relativen Lagen form- bzw. kraftschlüssig zu schließen, weshalb es möglich wird, Klemmgut sehr unterschiedlicher Dicke zuverlässig zu klemmen und zu halten. Die vorgeschlagene Ausgestaltung lässt es weiterhin zu, die Klemmschiene auch maschinell in einfacher Weise und betriebssicher zu schließen.
-
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine Klemmschiene gemäß einer ersten Ausführungsform in geöffneter Stellung der Klemmschenkel,
-
2 die zu 1 korrespondierende Darstellung bei geschlossener Klemmschiene,
-
3 eine erste alternative Ausgestaltung der Klemmschiene,
-
4 eine Ausgestaltung einer artgleichen Klemmschiene,
-
5 eine weitere Ausgestaltung einer artgleichen Klemmschiene,
-
6 eine zweite alternative Ausgestaltung der Klemmschiene und
-
7 eine weitere alternative Ausgestaltung einer artgleichen Klemmschiene.
-
In 1 ist eine Klemmschiene 1 zu sehen, mit der Klemmgut (nicht dargestellt) mit sehr unterschiedlicher Dicke geklemmt und gehalten werden kann. Das Klemmgut wird von zwei Klemmschenkeln 2 und 3 gefasst und gehalten. Hierzu sind die beiden Klemmschenkel 2, 3 relativ zueinander schwenkbar ausgebildet; sie können in einer gewünschten Winkellage relativ zueinander fixiert werden.
-
Die beiden Klemmschenkel 2, 3 sind über einen Gelenkabschnitt 4 miteinander verbunden. Bei diesem handelt es sich um ein Filmscharnier, das während des Spritzgieß- und/oder Extrusionsprozesses gefertigt wird, mit dem die gesamte Klemmschiene 1 hergestellt wird. Das Filmscharnier zeichnet sich dadurch aus, dass es eine sehr dünn ausgebildete flächige Verbindung zwischen den beiden Klemmschenkeln 2, 3 herstellt. Aufgrund der geringen Dicke des Scharniers überträgt dieses praktisch kein Drehmoment vom einen Klemmschenkel 2 auf den anderen Klemmschenkel 3. Es setzt folglich der in 1 eingezeichneten Schließkraft F keinen nennenswerten Widerstand entgegen.
-
Zum Fixieren der beiden Klemmschenkel 2 und 3 in einer bestimmten Winkelstellung relativ zueinander dienen zwei Kraftübertragungselemente 5 und 6, die gemäß 1 noch voneinander beabstandet sind und folglich keine Wechselwirkung ausüben. Gemäß 2, wo die geschlossene Klemmschiene skizziert ist, treten jedoch die beiden Kraftübertragungselemente 5, 6 miteinander in formschlüssigen Kontakt, so dass die Klemmschenkel 2, 3 daran gehindert sind, ohne Aufbringung einer entsprechenden Gegenkraft das gehaltene Gut wieder freizugeben.
-
Die Kraftübertragungselemente 5, 6 sind ausweislich der 1 bzw. 2 zwischen dem Gelenkabschnitt 4 und den Enden 7 bzw. 8 der Klemmschenkel 2 bzw. 3 angeordnet. Über die Hebelgesetze ergibt sich, dass die auf das zu klemmende Gut von den Enden 7 bzw. 8 ausgeübte Kraft eine entsprechende zu haltende Kraft in den Kraftübertragungselementen 5, 6 erzeugt.
-
Damit diese Kraft aufgenommen werden kann, weist gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 1 und 2 die Klemmschiene bzw. das erste Kraftübertragungselement 5 zwei Arme bzw. sich senkrecht zur Zeichenebene in Längsrichtung L erstreckende Leisten 9a und 9b auf (s. 2), die zwischen sich einen Abstand definieren. In diesem Bereich kann zum Klemmen der Klemmschiene ein Sperrelement 10 eintreten, das von den beiden Armen 9a und 9b gehalten wird.
-
Grundsätzlich ist es bereits ausreichend, wenn die sich kontaktierenden Oberflächen der Arme 9a und 9b sowie des Sperrelements 10 profillos ausgebildet sind, so dass allein aufgrund der zwischen den Elementen entstehenden Reibungskraft eine Kraftübertragung bewerkstelligt wird.
-
Gemäß der Ausführungsform nach 1 und 2 ist indes vorgesehen, dass die Arme bzw. Leisten 9a und 9b mit Zähnen 17 versehen sind und das Sperrelement 10 zwei korrespondierende Nasen 18 und 19 aufweist. Wie es beim Vergleich der 1 und 2 gesehen werden kann, kann das Sperrelement 10 in den Armen bzw. Leisten 9a, 9b daher in unterschiedlichen relativen Winkelpositionen der Klemmschenkel 2, 3 einrasten, so dass die Klemmschiene über einen weiten Winkelbereich der beiden Klemmschenkel 2, 3 zueinander ihre Klemm- und Haltefunktion ausführen kann.
-
Die in 3 skizzierte alternative Ausgestaltung unterscheidet sich von derjenigen gemäß 1 bzw. 2 lediglich dadurch, dass die Arme bzw. Leisten 9a und 9b hier am unteren Klemmschenkel 3 angeordnet sind, während das Sperrelement 10 am oberen Klemmschenkel 2 angeformt ist.
-
In 4 ist eine Ausführungsform zu sehen, bei der die beiden Schenkel 2, 3 relativ zueinander – im Unterschied zur Ausführungsform gemäß der 1 bis 3 – nur in einer Position fixiert werden können. Zwei Sperrelemente 11a und 11b bilden ähnlich wie die beiden Arme 9a und 9b gemäß 1 bis 3 eine Öffnung, in die ein Sperrelement 12 eintreten kann. Das Sperrelement 12 trägt an seinem Ende einen kugelförmigen Abschnitt 20 (bzw. dann, wenn sich die Klemmschiene über eine gewisse Länge in Längsrichtung L erstreckt, einen zylinderförmigen Abschnitt), der zwischen den beiden Sperrelementen 11a bzw. 11b einrasten kann. Durch die Elastizität des Materials, aus dem die beiden Sperrelemente 11a und 11b bestehen wird das Sperrelement 12 mit seinem Endabschnitt 20 federnd gehalten, weshalb die beiden Klemmschenkel 2 und 3 eine Haltekraft entwickeln können.
-
In 5 ist eine Lösung dargestellt, die sich von derjenigen gemäß 4 nur darin unterscheidet, dass die Sperrelemente 11a und 11b hier am unteren Klemmschenkel 3 angeordnet sind, während das Sperrelement 12 am oberen Klemmschenkel 2 angeformt ist.
-
Die Ausführungsform gemäß 6 zeichnet sich dadurch aus, dass hier an jedem Klemmschenkel 2 bzw. 3 ein Sperrelement 13 bzw. 14 angeordnet ist, das sich von den jeweiligen Klemmschenkeln 2, 3 nach Art eines Biegearms weg erstreckt. Die Sperrelemente 13, 14 sind dabei leicht bogenförmig ausgeführt. An den sich gegenüberliegenden Seiten weisen die Sperrelemente 13, 14 Zähne 21 bzw. 22 auf, die miteinander in Eingriff gebracht werden können. Durch Aufbringung der Kraft F (siehe 1) werden die beiden Sperrelemente 13 bzw. 14 aufeinander zugeschoben und verhaken über die Zähne 21 bzw. 22 miteinander in einer dem Schließweg der Klemmschenkel 2, 3 entsprechenden Stellung. Die Klemmschiene kann daher in unterschiedlichen Winkelpositionen der Klemmschenkel 2 bzw. 3 relativ zueinander geschlossen werden.
-
Dies trifft nicht für die etwas einfacher ausgebildete Ausführungsform gemäß 7 zu. Vom Konzept her entspricht diese Ausgestaltung zwar derjenigen gemäß 6, allerdings haben die hier zum Einsatz kommenden Sperrelemente 15 bzw. 16 an ihrem Ende jeweils nur einen Zahn 21 bzw. 22. Daraus ergibt sich, dass es nur eine relative Winkelposition der beiden Klemmschenkel 2 und 3 gibt, in denen die Klemmschiene geschlossen werden kann.