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Die
Erfindung betrifft eine Ceroxid und Siliciumdioxid enthaltende Dispersion,
deren Herstellung und Verwendung.
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Es
ist bekannt, Ceroxiddispersionen zum Polieren von Glas-, Metall-
und dielektrischen Oberflächen einzusetzen und zwar sowohl
zum Grobpolieren (hoher Abtrag, unregelmäßiges
Profil, Kratzer) und zum Feinpolieren (geringer Abtrag, glatte Oberflächen,
keine oder wenige Kratzer). Als nachteilig erweist sich dabei oft, dass
Ceroxidpartikel und zu polierende Oberfläche unterschiedliche
elektrische Ladungen tragen und sich dadurch anziehen. In Folge
ist es aufwändig, die Ceroxidpartikel von der polierten
Oberfläche wieder zu entfernen.
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In
US 7112123 wird eine Dispersion
zum Polieren von Glas-, Metall- und dielektrischen Oberflächen offenbart,
welche als Abrasiv 0,1 bis 50 Gew.-% Ceroxidpartikel und 0,1 bis
10 Gew.-% Tonpartikel enthält, wobei 90% der Tonpartikel
einen Partikeldurchmesser von 10 nm bis 10 μm und 90% der
Ceroxidpartikel einen Partikeldurchmesser von 100 nm bis 10 μm
aufweisen. Ceroxidpartikel, Tonpartikel und Glas als die zu polierende
Oberfläche weisen dabei eine negative Oberflächenladung
auf. Eine solche Dispersion ermöglicht einen wesentlich
höheren Abtrag als eine nur auf Ceroxidpartikeln basierende
Dispersion. Jedoch verursacht eine solche Dispersion eine hohe Defektrate.
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Aus
US 5891205 ist eine alkalische
Dispersion bekannt, die Siliciumdioxid und Ceroxid enthält.
Dabei ist die Partikelgröße der Ceroxidpartikel
kleiner oder gleich der Größe der Siliciumdioxidpartikel.
Die in der Dispersion vorliegenden Ceroxidpartikel stammen aus einem
Gasphasenprozess, sind nicht aggregiert weisen eine Partikelgröße
auf, die kleiner oder gleich 100 nm ist. Durch die Gegenwart von
Ceroxidpartikeln und Siliciumdioxidpartikeln läßt
sich laut
US 5891205 die
Abtragsrate drastisch steigern. Um dies zu erreichen, soll das Gewichtsverhältnis
Siliciumdioxid/Ceroxid 7,5:1 bis 1:1 betragen. Das Siliciumdioxid
weist bevorzugt eine Partikelgröße weniger als
50 nm und das Ceroxid eine von weniger als 40 nm auf. Zusammenfassend
gilt, dass a) der Anteil an Siliciumdioxid größer
ist als der Anteil an Ceroxid und b) die Siliciumdioxidpartikel
größer sind als die Ceroxidpartikel.
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Die
in
US 5891205 offenbarte
Dispersion ermöglicht einen wesentlich höheren
Abtrag als eine nur auf Ceroxidpartikeln basierende Dispersion.
Eine solche Dispersion ermöglicht einen wesentlich höheren
Abtrag als eine nur auf Ceroxidpartikeln basierende Dispersion.
Jedoch verursacht eine solche Dispersion eine hohe Defektrate.
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In
US 6491843 wird eine wässerige
Dispersion offenbart, die eine hohe Selektivität bezüglich
der Abtragsrate von SiO
2 und Si
3N
4 aufweisen soll. Diese Dispersion enthält
Abrasivpartikel und eine organische Verbindung, die sowohl eine
Carboxylgruppe wie auch eine zweite Chlorid- oder Aminhaltige funktionale
Gruppe aufweist. Als geeignete organische Verbindungen werden Aminosäuren
genannt. Prinzipiell sollen alle Abrasivpartikel geeignet sein,
wobei insbesondere Aluminiumoxid, Ceroxid, Kupferoxid, Eisenoxid,
Nickeloxid, Manganoxid, Siliciumdioxid, Siliciumcarbid, Siliciumnitrid,
Zinnoxid, Titandioxid, Titancarbid, Wolframoxid, Yttriumoxid, Zirkonoxid
oder Mischungen der vorgenannten Verbindungen bevorzugt sind. In den
Ausführungsbeispielen ist jedoch einzig Ceroxid als Abrasivpartikel
genannt.
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Gewünscht
sind Dispersionen, die eine hohe Abtragsrate bei geringer Defektrate
und hoher Selektivität liefern. Nach dem Polieren und Reinigen
der Wafer sollen nur geringe oder keine Ablagerungen mehr auf der
Oberfläche zu finden sein.
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Es
wurde nun überraschend gefunden, dass die Aufgabe durch
eine Dispersion gelöst wird, die Partikel von Ceroxid und
kolloidalem Siliciumdioxid, wobei
- – das
Zetapotential der Siliciumdioxidpartikel negativ und das der Ceroxidpartikel
positiv oder gleich Null und das Zetapotential der Dispersion insgesamt
negativ ist,
- – der mittlere Durchmesser der
• Ceroxidpartikel
maximal 200 nm
• Siliciumdioxidpartikel weniger als
100 nm beträgt,
- – der Anteil, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der
Dispersion, an
• Ceroxidpartikeln 0,01 bis 50 Gew.-%
• Siliciumdioxidpartikeln
0,01 bis 10 Gew.-% beträgt und
- – der pH-Wert der Dispersion 3,5 bis < 7,5 ist.
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Das
Zetapotential ist ein Maß für die Oberflächenladung
der Partikel ist. Unter Zetapotential ist das Potential an der Scherebene
innerhalb der elektrochemischen Doppelschicht Partikel/Elektrolyt
in der Dispersion zu verstehen. Eine wichtige Größe
im Zusammenhang mit dem Zetapotential ist der isoelektrische Punkt
(IEP) für einen Partikel. Der IEP gibt den pH-Wert an,
bei dem das Zetapotential Null ist. Je größer
das Zetapotential desto stabiler ist die Dispersion.
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Die
Ladungsdichte an der Oberfläche kann beeinflusst werden
durch Veränderung der Konzentration der potentialbestimmenden
Ionen im umgebenden Elektrolyten.
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Partikel
aus dem gleichen Material werden das gleiche Vorzeichen der Oberflächenladungen
besitzen und sich somit abstoßen. Wenn das Zetapotential
zu klein ist, kann die abstoßende Kraft jedoch nicht die
van der Waals-Anziehung der Partikel kompensieren und es kommt zu
Flockung und gegebenenfalls Sedimentation der Partikel.
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Das
Zetapotential kann beispielsweise bestimmt werden durch Messung
des kolloidalen Vibrationsstroms (CVI) der Dispersion oder durch
Bestimmung der elektrophoretischen Mobilität.
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Weiterhin
kann das Zetapotentials mittels der Elektrokinetischen Schallamplitude
(ESA) bestimmt werden.
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Die
erfindungsgemäße Dispersion weist bevorzugt ein
Zetapotential von –10 bis –100 mV und besonders
bevorzugt eines von –25 bis –50 mV auf.
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Die
erfindungsgemäße Dispersion zeichnet sich weiterhin
dadurch aus, dass deren pH-Wert 3,5 bis < 7,5 beträgt. Sie erlaubt
beispielsweise das Polieren von dielektrischen Oberflächen
im alkalischen Bereich. Bevorzugt kann eine Dispersion sein, die
einen pH-Wert von 5,5 bis 7,4 aufweist.
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Der
Anteil an Ceroxid in der erfindungsgemäßen Dispersion
kann über einen Bereich von 0,01 bis 50 Gew.-%, bezogen
auf die Dispersion, variiert werden. Hohe Ceroxid-Anteile werden
angestrebt, wenn es beispielsweise darum, geht Transportkosten niedrig
zu halten. Bei Einsatz als Poliermittel beträgt der Anteil
an Ceroxid bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,2
bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Dispersion.
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Der
Anteil an kolloidalem Siliciumdioxid in der erfindungsgemäßen
Dispersion beträgt 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die
Dispersion. Für Polierzwecke ist ein Bereich von 0,05 bis
0,5 Gew.-% bevorzugt.
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Das
Gewichtsverhältnis Ceroxid/Siliciumdioxid in der erfindungsgemäßen
Dispersion beträgt vorzugsweise 1,1:1 bis 100:1. Es hat
sich als vorteilhaft bei Polierprozessen erwiesen, wenn das das
Gewichtsverhältnis Ceroxid/Siliciumdioxid 1,25:1 bis 5:1
ist.
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Weiterhin
kann eine erfindungsgemäße Dispersion bevorzugt
sein, in der außer Ceroxidpartikeln und kolloidalen Siliciumdioxidpartikeln
keine weiteren Partikel vorliegen.
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Der
mittlere Partikeldurchmesser der Ceroxidpartikel in der erfindungsgemäßen
Dispersion beträgt maximal 200 nm. Bevorzugt ist ein Bereich
von 40 bis 90 nm. In diesem Bereich ergeben sich bei Polierprozessen
bezüglich Abtrag, Selektivität und Defektrate
die besten Ergebnisse.
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Die
Ceroxidpartikel können dabei als isolierte Einzelpartikel
wie auch in Form aggregierter Primärpartikel vorliegen.
Vorzugsweise enthält die erfindungsgemäße
Dispersion aggregierte Ceroxidpartikel beziehungsweise die Ceroxidpartikel
liegen überwiegend oder vollständig in aggregierter
Form vor.
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Als
besonders geeignet haben sich dabei Ceroxidpartikel erwiesen, die
auf ihrer Oberfläche und in oberflächennahen Schichten
Carbonatgruppen enthalten. Insbesondere solche wie sie in
DE-A-102005038136 offenbart
sind. Dabei handelt es sich um Ceroxidpartikel die
- – eine BET-Oberfläche von 25 bis 150 m2/g besitzen,
- – die Primärpartikel einen mittleren Durchmesser
von 5 bis 50 nm aufweisen,
- – die oberflächennahe Schicht der Primärpartikel
eine Tiefe von ca. 5 nm aufweist,
- – in der oberflächennahen Schicht die Carbonatkonzentration
ausgehend von der Oberfläche, auf der die Carbonatkonzentration
am höchsten ist, nach innen abnimmt,
- – der von den Carbonatgruppen herrührende
Kohlenstoffgehalt auf der Oberfläche 5 bis 50 Flächenprozent beträgt
und in der oberflächennahen Schicht in einer Tiefe von
ca. 5 nm 0 bis 30 Flächenprozent beträgt
- – der Gehalt an Ceroxid, gerechnet als CeO2 und
bezogen auf das Pulver, mindestens 99,5 Gew.-% beträgt und
- – der Gehalt an Kohlenstoff, umfassend organischen
und anorganischen Kohlenstoff, 0,01 bis 0,3 Gew.-%, bezogen auf
das Pulver, beträgt.
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Die
Carbonatgruppen im können sowohl an der Oberfläche
als auch in einer Tiefe bis ca. 5 nm der Ceroxidpartikel nachgewiesen
werden. Die Carbonatgruppen sind dabei chemisch gebunden und können
beispielsweise wie in den Strukturen a–c angeordnet sein.
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Die
Carbonatgruppen können beispielsweise durch XPS/ESCA-Analyse
nachgewiesen werden. Zum Nachweis der Carbonatgruppen in der oberflächennahen
Schicht kann ein Teil der Oberfläche mittels Argonionenbeschuss
abgetragen werden und die sich ergebende neue Oberfläche
ebenfalls mittels XPS/ESCA (XPS = Röntgen-Photoelektronen-Spektroskopie;
ESCA = Electron Spectroscopy for Chemical Analysis) analysiert werden.
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Der
Anteil an Natrium beträgt in der Regel nicht mehr als 5
ppm und an Chlor nicht mehr als 20 ppm. Die genannten Elemente sind
in der Regel beim chemisch-mechanischen Polieren nur in geringen
Mengen tolerierbar.
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Die
eingesetzten Ceroxidpartikel weisen bevorzugt eine BET-Oberfläche
von 30 bis 100 m2/g und besonders bevorzugt
von 40 bis 80 m2/g auf.
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Die
kolloidalen Siliciumdioxidpartikel der erfindungsgemäßen
Dispersion weisen einen mittleren Partikeldurchmesser von weniger
als 100 nm auf. Dabei ist der Bereich von 3 bis 50 nm bevorzugt
und der Bereich von 10 bis 35 nm besonders bevorzugt.
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Unter
kolloidalen Siliciumdioxidpartikeln sind solche zu verstehen, die
in Form von untereinander unvernetzten, kugelförmigen oder
weitestgehend kugelförmigen Einzelpartikeln vorliegen und
die an der Oberfläche Hydroxylgruppen aufweisen.
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Dabei
hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Ceroxidpartikel
auf ihrer Oberfläche und in oberflächennahen Schichten
Carbonatgruppen enthalten und der pH-Wert der Dispersion 3,5 bis < 7,5 ist.
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Die
erfindungsgemäße Dispersion kann weiterhin ein
oder mehrere Aminocarbonsäure mit einem Anteil, in Summe,
von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Dispersion, enthalten. Vorzugsweise
werden diese ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Alanin,
4-Aminobutancarbonsäure, 6-Aminohexancarbonsäure, 12-Aminolaurinsäure,
Arginin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Glycin,
Glycylglycin, Lysin und Prolin. Besonders bevorzugt ist Glutaminsäure
und Prolin.
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Vorzugsweise
beträgt der Anteil an Aminosäure oder deren Salz
in der Dispersion 0,1 bis 0,6 Gew.-%.
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Die
flüssige Phase der erfindungsgemäßen
Dispersion umfasst Wasser, organische Lösungsmittel und
Mischungen von Wasser mit organischen Lösungsmittel. In
der Regel ist der Hauptbestandteil mit einem Anteil von > 90 Gew.-% der flüssigen
Phase Wasser.
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Darüber
hinaus kann die erfindungsgemäße Dispersion noch
Säuren, Basen, Salze enthalten. Die Einstellung des pH-Wertes
kann durch Säuren oder Basen erfolgen. Als Säuren
können anorganische Säuren, organische Säuren
oder Mischungen der vorgenannten Verwendung finden. Als anorganische
Säuren können insbesondere Phosphorsäure,
Phosphorige Säure, Salpetersäure, Schwefelsäure,
Mischungen daraus, und ihre sauer reagierenden Salze Verwendung
finden. Als organische Säuren finden bevorzugt Carbonsäuren
der allgemeinen Formel CnH2n+1CO2H, mit n = 0–6 oder n = 8, 10,
12, 14, 16, oder Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel
HO2C(CH2)nCO2H, mit n = 0–4,
oder Hydroxycarbonsäuren der allgemeinen Formel R1R2C(OH)CO2H, mit R1 = H, R2 = CH3, CH2CO2H, CH(OH)CO2H, oder Phthalsäure oder Salicylsäure,
oder sauer reagierende Salze der vorgenannten Säuren oder
Mischungen der vorgenannten Säuren und ihrer Salze. Eine
Erhöhung des pH-Wertes kann durch Addition von Ammoniak,
Alkalihydroxiden oder Aminen erfolgen.
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Bei
bestimmten Anwendungen kann es vorteilhaft sein, wenn die erfindungsgemäße
Dispersion 0,3–20 Gew.-% eines Oxidationsmittels enthält.
Hierfür kann Wasserstoffperoxid, ein Wasserstoffperoxid-Addukt,
wie zum Beispiel das Harnstoff-Addukt, eine organische Persäure,
eine anorganische Persäure, eine Iminopersäure,
ein Persulfat, Perborat, Percarbonat, oxidierende Metallsalze und/oder
Mischungen der vorgenannten eingesetzt werden.
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Aufgrund
der verringerten Stabilität einiger Oxidationsmittel gegenüber
anderen Bestandteilen der erfindungsgemäßen Dispersion
kann es sinnvoll sein, dieses erst unmittelbar vor der Benutzung
der Dispersion hinzuzufügen.
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Die
erfindungsgemäße Dispersion kann weiterhin Oxidationsaktivatoren
beinhalten. Geeignete Oxidationsaktivatoren können die
Metallsalze von Ag, Co, Cr, Cu, Fe, Mo, Mn, Ni, Os, Pd, Ru, Sn,
Ti, V und Mischungen daraus sein. Weiterhin sind Carbonsäuren,
Nitrile, Harnstoffe, Amide und Ester geeignet. Besonders bevorzugt
kann Eisen-II-nitrat sein. Die Konzentration des Oxidationskatalysators
kann abhängig vom Oxidationsmittel und der Polieraufgabe
in einem Bereich zwischen 0,001 und 2 Gew.-% variiert werden. Besonders bevorzugt
kann der Bereich zwischen 0,01 und 0,05 Gew.-% sein.
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Die
Korrosionsinhibitoren, die in der Regel mit einem Anteil von 0,001
bis 2 Gew.-% in der erfindungsgemäßen Dispersion
vorhanden sind, können Stickstoff enthaltende Heterocyclen
wie Benzotriazol, substituierte Benzimidazole, substituierte Pyrazine,
substituierte Pyrazole und deren Mischungen sein.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Dispersion, bei dem man
- – in eine kolloidale Siliciumdioxidpartikel
enthaltende Vordispersion Ceroxidpartikel in Pulverform einbringt und
nachfolgend dispergiert oder
- – eine Ceroxidpartikel enthaltende Vordispersion und
eine kolloidale Siliciumdioxidpartikel enthaltende Vordispersion
zusammengibt und nachfolgend dispergiert und anschließend
- – gegebenenfalls eine oder mehrere Aminosäuren
in fester, flüssiger oder gelöster Form und anschließend
- – gegebenenfalls Oxidationsmittel, Oxidationskatalysator
und/oder Korrosionsinhibitor hinzufügt.
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Als
Dispergieraggregate eignen sich insbesondere solche, die einen Energieeintrag
von mindestens 200 KJ/m3 bewirken. Hierzu
zählen Systeme nach dem Rotor-Stator-Prinzip, zum Beispiel
Ultra-Turrax-Maschinen, oder Rührwerkskugelmühlen.
Höhere Energieeinträge sind mit einem Planetenkneter/-mixer
möglich. Die Wirksamkeit dieses Systems ist jedoch mit
einer ausreichend hohen Viskosität der bearbeiteten Mischung verbunden,
um die benötigten hohen Scherenergien zum Zerteilen der
Teilchen einzubringen.
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Mit
Hochdruckhomogenisierern werden zwei unter hohem Druck stehende
vordispergierte Suspensionsströme über eine Düse
entspannt. Beide Dispersionsstrahlen treffen exakt aufeinander und
die Teilchen mahlen sich selbst. Bei einer anderen Ausführungsform
wird die Vordispersion ebenfalls unter hohen Druck gesetzt, jedoch
erfolgt die Kollision der Teilchen gegen gepanzerte Wandbereiche.
Die Operation kann beliebig oft wiederholt werden um kleinere Teilchengrößen
zu erhalten.
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Weiterhin
kann der Energieeintrag auch mittels Ultraschall erfolgen.
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Die
Dispergier- und Mahlvorrichtungen können auch kombiniert
eingesetzt werden. Oxidationsmittel und Additive können
zu verschiedenen Zeitpunkten der Dispergierung zugeführt
werden. Es kann auch von Vorteil sein, beispielsweise Oxidationsmittel
und Oxidationsaktivatoren erst am Ende der Dispergierung, gegebenenfalls
bei geringerem Energieeintrag einzuarbeiten.
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Das
Zetapotential der eingesetzten kolloidalen Siliciumdioxidpartikel
beträgt vorzugsweise –10 bis –100 mV,
bei einem pH-Wert von 3,5 bis 7,4.
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Das
Zetapotential der eingesetzten Ceroxidpartikel beträgt
vorzugsweise 0 bis 60 mV, bei einem pH-Wert von 3,5 bis 7,4.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Dispersion zum Polieren von dielektrischen Oberflächen.
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Die
erfindungsgmäße Dispersion führt im Bereich
des STI-CMP (STI = Shallow Trench Isolation, CMP = Chemical Mechanical
Polishing) zu einer hohen SiO2:Si3N4-Selektivität.
Dies bedeutet, dass der durch die Dispersion erzielte SiO2-Abtrag deutlich größer
als der durch dieselbe Slurry erzielte Abtrag an Si3N4 ist. Dazu trägt
die erfindungsgemäße dispersion bei, indem ihr
pH-Wert 3,5 bis < 7,5
ist. Bei diesen pH-Werten ist die Hydrolyse des Si3N4 zu SiO2 minimal
oder nicht vorhanden. Der bei diesen pH-Werten geringe SiO2-Abtrag kann durch organische Additive wie
Aminosäuren wieder erhöht werden.
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Beispiele
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Analytik
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Die
spezifische Oberfläche wird bestimmt nach DIN 66131.
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Die
Oberflächeneigenschaften werden durch großflächige
(1 cm2) XPS/ESCA-Analyse (XPS = Röntgen-Photoelektronen-Spektroskopie;
ESCA = Electron Spectroscopy for Chemical Analysis) ermittelt. Die
Auswertung beruht auf den allgemeinen Empfehlungen gemäß DIN-Fachbericht
No. 39, DMA(A)97 des National Physics Laboratory, Teddington, U.
K, und den bisherigen Erkenntnissen zur entwicklungsbegleitenden
Normung des Arbeitsauschusses „Oberflächen- und
Mikrobereichsanalysen" NMP816(DIN). Zudem werden die jeweils vorliegenden
Vergleichsspektren aus der Fachliteratur berücksichtigt.
Die Werte werden durch Untergrundsubtraktion, unter Berücksichtigung
der relativen Empfindlichkeitsfaktoren der jeweils angegebenen Elektronenniveaus
errechnet. Die Angabe erfolgt in Flächenprozent. Die Genauigkeit
ist mit +/–5% relativ zu veranschlagen.
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Das
Zetapotentials wird im pH-Bereich 3–12 mittels der Elektrokinetischen
Schallamplitude (ESA) bestimmt. Dazu wird eine Suspension mit 1%
Ceroxid hergestellt. Die Dispergierung erfolgt mit einem Ultraschall-Stab
(400 W). Die Suspension wird mit einem Magnetrührer gerührt
und über eine Schlauchpumpe durch den PPL-80 Sensor des
ESA-8000 Geräts der Firma Matec gepumpt. Vom Ausgangs-pH-Wert
startet die potentiometrische Titration mit 5 m NaOH auf pH 12.
Die Rücktitration auf pH 4 wird mit 5 m HNO
3 vorgenommen.
Die Auswertung erfolgt mittels der Gerätesoftware Version
pcava 5.94.
mit ζ = Zetapotential, ϕ =
Volumenfraktion, Δρ = Dichtedifferenz zwischen
Partikel und Flüssigkeit, c = Schallgeschwindigkeit in
der Suspension, η = Viskosität der Flüssigkeit, ε =
Dielektrizitätskonstante der Suspension, |G(α)|
= Trägheitskorrektur.
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Die
mittleren Aggregatdurchmesser werden mit einem Partikelgrößen-Analysator
LB-500, Fa. Horiba bestimmt.
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Einsatzstoffe
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Als
Einsatzstoffe zur Herstellung von Dispersionen dienen ein pyrogen
hergestelltes Ceroxid wie in
DE-A-102005038136 , Beispiel 2 beschrieben.
Weiterhin werden als kolloidales Siliciumdioxid zwei Levasil
®-Typen der Firma H. C. Starck,
eingesetzt. Wichtige physikalisch-chemische Werte dieser Stoffe
sind in Tabelle 1 wiedergegeben. Tabelle 1: Einsatzstoffe
| | BET | Zetapotential | Partikeldurchmessera) |
| | m2/g | mV | nm |
1 | Ceroxid | 60 | 35
(7,4) | 65 |
2a | Levasil® 300 | 300 | –20
(7,4) | 13 |
2b | Levasil® 500 | 500 | –22
(7,4) | 23 |
- a) bestimmt Partikelgrößen-Analysator
LB-500, Fa. Horiba
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Wafer/Pad:
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Siliciumdioxid
(200 mm, Schichtdicke 1000 nm. thermisches Oxid, Fa. SiMat) und
Siliciumnitrid (200 mm, Schichtdicke 160 nm, LPCVD, Fa. SiMat).
Pad Rodel IC 1000-A3.
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Herstellung von Dispersionen
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D1:
Die Dispersion wird erhalten, indem man zu Wasser Ceroxidpulver
gibt und durch Ultraschallbehandlung mit einem Ultraschallfinger
(Fa. Bandelin UW2200/DH13G), Stufe 8, 100%; 5 Minuten) dispergiert. Anschließend
wird der pH-Wert mit Ammoniakwasser auf 7,0 eingestellt.
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D2a-D3a:
Die Dispersionen werden erhalten indem man eine Vordispersion bestehend
aus Ceroxid und Wasser und eine Vordispersion bestehend aus kolloidalem
Siliciumdioxid und Wasser mischt, durch Ultraschallbehandlung mit
einem Ultraschallfinger (Fa. Bandelin UW2200/DH13G), Stufe 8, 100%;
5 Minuten) dispergiert, bei den Dispersionen D2-1b, D2-2b und D3b
nachfolgend Glutaminsäure hinzugibt, und den pH-Wert auf
7,0 einstellt. Tabelle 2 zeigt wichtige Parameter der erhaltenen
Dispersionen. Tabelle 3 zeigt die Polierabträge und Selektivitäten
nach Ansetzen der Dispersionen.
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Gegenüber
der Dispersion D1, die lediglich Ceroxid enthält, weisen
die erfindungsgemäßen Dispersionen einen vergleichbaren
Abtrag von Siliciumdioxid und Siliciumnitrid auf, jedoch ist die
Anzahl der Kratzer auf der Oberfläche deutlich geringer.
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Beurteilung von Polierrückständen
auf Wafern und Pads
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Die
Polierrückstände werden visuell (auch per Auflichtmikroskop
im Bereich bis zu 64facher Vergrößerung) beurteilt.
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Hierzu
werden die Partikelgrößen der Dispersionen D1
(Vergleich) und D2-1a, D2-2a, D3 (erfindungsgemäß)
direkt nach dem Polieren vermessen:
- – D1
ist instabil und sedimentiert bereits nach wenigen Minuten. Die
gemessene Teilchengröße liegt deutlich oberhalb
von einem Mikrometer.
- – Die erfindungsgemäßen Dispersionen
sind hingegen auch nach dem Polieren noch stabil. Dies bedeutet, dass
es bei der diesen Dispersionen nicht zur Bildung großer
Agglomerate kommt. Auch zeigen die polierten Wafer erheblich weniger
Rückstände.
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Der
Zusatz von negativ geladenen kolloidalen Siliciumdioxidpartikeln,
insbesondere in Gegenwart einer Aminosäure, beeinflusst
die Poliergüte einer Ceroxid enthaltenden Dispersion positiv,
in dem der Anteil an Polierrückständen vermindert
wird.
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Ein
möglicher Mechanismus umfasst, dass negativ geladene kolloidale
Siliciumdioxidpartikel positiv geladene Ceroxidpartikel nach außen
hin abschirmen und für eine effektive Umladung der Ceroxidpartikel
sorgen. Durch diese Umladung, bietet die erfindungsgemäße
Dispersion unter anderem die Möglichkeit bei pH-Werten
nahe des IEP des reinen Ceroxides zu polieren. Da es sich um elektrostatische
Wechselwirkungen handelt, können die kolloidalen Siliciumdioxidpartikel
während des Poliervorgangs abgeschert werden, so dass die
Polierwirkung des Ceroxids erhalten bleibt. Dadurch, dass während
des gesamten Poliervorganges alle Partikel nach außen hin
immer negativ geladen sind, wird die Agglomeratbildung deutlich
reduziert. Langzeituntersuchungen zeigen, dass die Stabilität
und die Poliereigenschaften auch über längere
Zeiträume erhalten bleiben. Tabelle 2: Dispersionen
Dispersion | | D1 | D2a | D3a | D2-1b | D2-2b | D3 |
Ceroxid | Gew.-% | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Kolloidales
SiO2 | #
Gew.-% | –
0 | 2a
0,18 | 2b
0,125 | 2a
0,18 | 2a
0,18 | 2b
0,125 |
Aminosäure |
Gew.-% | –
0 | –
0 | –
0 | Glu**
0,1 | Glu
0,5 | Glu
0,5 |
pH-Wert | | 7,0 | 7,0 | 7,0 | 7,0 | 7,0 | 7,0 |
Zetapotential | mV | 42 | –15 | –16 | –16 | –17 | –14 |
Partikeldurchmesser | nm | 60 | 100 | 83 | 78 | 144 | 95 |
* partikelzahlgewichtet; ** Glu = Glutaminsäure Tabelle 3: Polierergebnisse
Dispersion | | D1 | D2a | D3a | D2-1b | D2-2b | D3 |
RR
SiO2 | nm/min | 275 | 190 | 225 | 265 | 355 | 245 |
RR
Si3N4 | nm/min | 72 | 76 | 88 | 37 | 85 | 87 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 7112123 [0003]
- - US 5891205 [0004, 0004, 0005]
- - US 6491843 [0006]
- - DE 102005038136 A [0022, 0051]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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