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Die
Erfindung betrifft ein Sicherheitselement für Sicherheitspapiere,
Wertdokumente und dergleichen, mit einem Merkmalsbereich, der einfallende
elektromagnetische Strahlung selektiv beeinflusst. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Sicherheitselements,
sowie ein Sicherheitspapier und einen Datenträger mit einem
solchen Sicherheitselement.
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Zur
Echtheitsabsicherung von Kreditkarten, Banknoten und anderen Wertdokumenten
werden seit einigen Jahren Hologramme, holographische Gitterbilder
und andere hologrammähnliche Beugungsstrukturen eingesetzt.
Metallisierte Präge-Hologramme, die vorzugsweise aus sinusförmigen Oberflächenprofilen
mit Gitterperioden zwischen etwa 600 nm und 2 μm bestehen,
dienen heutzutage auf unzähligen Banknoten als Zeichen
ihrer Echtheit.
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Um
die Attraktivität und Fälschungssicherheit weiter
zu steigern, wurde eine Vielzahl von optisch variablen Effekten
entwickelt: Sobald die Banknote relativ zum Betrachter und/oder
zur Lichtquelle bewegt wird, verändert das Hologramm sein
Erscheinungsbild drastisch. Besonders typisch sind Farbänderungen,
die sich in sogenannten Lauf-, Kipp- oder Morph-Effekten manifestieren.
Diese optische Variabilität sowie der metallische Glanz
der metallisierten Hologramm-Folien sorgen dafür, dass
sich echte Banknoten deutlich von Fälschungen unterscheiden, die
mit Hilfe von Farbdruckern erstellt wurden. Vergleichbare optische
Variabilität kann mit handelsüblichen Farben nicht
erreicht werden. Beugungsgitter, die Grundbausteine derartiger Hologramme,
erzeugen grundsätzlich eine spektrale Farbaufspaltung.
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Trotz
des hohen Entwicklungsstandes, den die zum Schutz von Banknoten
gegen Fälschung eingesetzten Hologramme mittlerweile erreicht
haben, gelangen immer bessere Fälschungen auf den Markt.
Die in den Hologrammen verwendeten Gitterperioden von mindestens
600 nm sind nicht nur mit Elektronenstrahllithographie-Anlagen,
sondern auch durch interferometrische Direktbelichtung mit Hilfe
eines Lasers herstellbar, wodurch die Fälschungssicherheit
der Hologramme deutlich vermindert wird. Besonders häufig
werden Hologramm-Fälschungen mit Hilfe von Dot-Matrix-Systemen
angefertigt, deren Funktionsweise letztlich ebenfalls auf der Interferenz von
Laserstrahlen beruht.
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Seit
einiger Zeit werden auch sogenannte Moiré-Vergrößerungsanordnungen
als Sicherheitsmerkmale eingesetzt. Die prinzipielle Funktionsweise derartiger
Moiré-Vergrößerungsanordnungen ist in dem
Artikel „The moiré magnifier", M. C. Hutley,
R. Hunt, R. F. Stevens and P. Savander, Pure Appl. Opt. 3 (1994),
pp. 133–142, beschrieben. Kurz gesagt bezeichnet
Moiré-Vergrößerung danach ein Phänomen, das
bei der Betrachtung eines Rasters aus Bildobjekten durch ein Linsenraster
mit annähernd demselben Rastermaß auftritt. Wie
bei jedem Paar ähnlicher Raster ergibt sich dabei ein Moiré-Muster,
wobei in diesem Fall jeder der Moiréstreifen in Gestalt
eines vergrößerten und gedrehten Bildes der Elemente
des Bildrasters erscheint.
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Aufgrund
der geringen Strichstärke der in derartigen Moiré-Vergrößerungsanordnungen
eingesetzten Buchstaben und Symbole von etwa einem Mikrometer war
es bisher nicht möglich, farbige Buchstaben durch fein
strukturierte metallische Oberflächen zu erzeugen. Beugungseffekte
kommen für die Farbgebung kaum in Frage, weil Gitter mit
den üblichen Perioden nicht oder nur in Spezialfällen
in den Linien, aus denen die Buchstaben bzw. Symbole des Mikrostruktur-Arrays
bestehen, untergebracht werden können.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Nachteile
des Standes der Technik zu vermeiden und insbesondere ein Sicherheitselement
mit einem attraktiven visuellen Erscheinungsbild und hoher Fälschungssicherheit
zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch das Sicherheitselement mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs gelöst. Ein Verfahren zur Herstellung eines
derartigen Sicherheitselements, ein Sicherheitspapier und ein Datenträger
sind in den nebengeordneten Ansprüchen angegeben. Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach
der Erfindung ist bei einem gattungsgemäßen Sicherheitselement
vorgesehen, dass der Merkmalsbereich metallische Nanostrukturen
enthält, in denen durch die einfallende elektromagnetische
Strahlung Volumen- oder Oberflächenplasmonen angeregt und/oder
Resonanzerscheinungen hervorgerufen werden.
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Plasmonen
sind kollektive Schwingungen der freien Elektronen relativ zu den
Ionenrümpfen in Metallen. Bei der sogenannten Plasmafrequenz
tritt eine erhöhte Absorption des anregenden Lichtes auf. Durch
Rekombination von Plasmonen in Strahlung kann Lichtstreuung auftreten,
vor allem, wenn das Metall in Partikelform vorliegt. Oberflächenplasmon-Polaritonen
(SPs) sind an metallische Grenzflächen gebundene elektromagnetische
Strahlung, die sich entlang ihrer Grenzschicht ausbreitet und dabei eine
Absorption erleidet. Die Anregung von Oberflächenplasmon-Polaritonen
erfolgt über die Impulsanpassung des einfallenden Lichtes
und den Oberflächenplasmon-Polaritonen über ein
Dielektrikum bzw. über den reziproken Gittervektor der
periodischen Strukturierung der Metalloberfläche.
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Ferner
können an Subwellenlängengittern außergewöhnliche
Intensitätsänderungen in der Transmission bzw.
in der Reflexion auftreten, wenn das einfallende Licht zu Resonanzen
in den Zwischenräumen bzw. in den Hohlräumen der
Gitterstruktur führt. Auch derartige Resonanzeffekte können
durch die Anregung von Oberflächenplasmonen bzw. Oberflächenpolaritonen
durch die einfallende Strahlung erklärt werden. Man kann
bei Transmissionsgittern hierbei eine starke Intensitätsumverteilung zwischen
Reflexion und Transmission für bestimmte Wellenlängenbereiche
beobachten. Diese sogenannten Hohlraumresonanzen führen
ebenso zu einer erhöhten Absorption des Lichtes. Erwähnenswert ist,
dass dieser Effekt auch eine außergewöhnliche Transmissionserhöhung
hervorrufen kann.
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Auch
wenn die genannten physikalischen Effekte gegenwärtig als
die korrekte Beschreibung der auftretenden Phänomene angesehen
werden, ist die vorliegende Erfindung durch die räumlich-körperliche Ausgestaltung
der vorgeschlagenen Sicherheitselemente definiert und nicht an die
gegebene Erklärung der Phänomene durch Anregung
von Volumen- oder Oberflächenplasmonen oder dem Auftreten
von Resonanzerscheinungen gebunden.
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Im
Rahmen der Erfindung ist bevorzugt, wenn der Merkmalsbereich des
Sicherheitselements einfallende elektromagnetische Strahlung im
sichtbaren Spektralbereich selektiv beeinflusst. Insbesondere kann
der Merkmalsbereich einfallende elektromagnetische Strahlung selektiv
reflektieren und/oder transmittieren. Beispielsweise kann der Merkmalsbereich
bestimmte Spektralanteile des sichtbaren Lichts reflektieren und
andere Spektralanteile des sichtbaren Lichts transmittieren und
so in Reflexion und Transmission mit unterschiedlichen Farben erscheinen.
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Zur
Ausbildung eines Durchsichtssicherheitselements kann der Merkmalsbereich
insbesondere transparent oder transluzent ausgebildet sein. Bei
Sicherheitselementen, die auf Betrachtung in Reflexion ausgelegt
sind, kann der Merkmalsbereich oder das Substrat des Sicherheitselements
auch opak sein.
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Der
Merkmalsbereich kann in verschiedenen Teilbereichen verschiedene
metallische Nanostrukturen enthalten, beispielsweise um verschiedenfarbige Bereiche
innerhalb des Sicherheitselements zu erzeugen.
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In
einer bevorzugten Erfindungsvariante weist der Merkmalsbereich als
metallische Nanostrukturen metallische Nanopartikel auf, die in
ein Trägermedium eingebettet sind. Vorteilhaft weisen die metallischen
Nanopartikel eine größte Abmessung zwischen 2
nm und 400 nm, bevorzugt zwischen 5 nm und 300 nm und besonders
bevorzugt zwischen 10 nm und 200 nm auf.
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Die
metallischen Nanopartikel können im Wesentlichen kugelförmig
ausgebildet sein, können aber auch mit einer Vorzugsrichtung,
insbesondere als Rotationsellipsoide oder in Stäbchen-
oder Plättchenform ausgebildet sein.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die metallischen Nanopartikel
aus homogenen metallischen Partikeln gebildet, insbesondere aus
Au-, Ag-, Cu- oder Al-Partikeln, da bei diesen die beschriebenen
Farbeffekte im sichtbaren Spektralbereich beobachtbar sind. Alternativ
können die metallischen Nanopartikel aus Kern-Hülle-Partikeln
gebildet sein, bei denen eines der Materialien von Kern und Hülle
ein Metall, insbesondere Au, Ag, Cu oder Al ist. Das andere der
Materialien von Kern und Hülle ist vorteilhaft ebenfalls
ein Metall oder ein Dielektrikum.
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Um
die Nanopartikel nach dem Aufbringen durch ein Magnetfeld anordnen
oder ausrichten zu können, kann vorgesehen sein, dass eines
der Materialien von Kern und Hülle magnetisch ist. Der
Merkmalsbereich kann weiter eine Mischung verschiedener metallischer
Nanopartikel enthalten, insbesondere eine Mischung von Nanopartikeln
unterschiedlichen Durchmessers.
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Das
Trägermedium ist im Rahmen der Erfindung vorzugsweise durch
eine transparente oder gefärbte Lackschicht gebildet.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung weist der Merkmalsbereich eine
strukturierte Oberfläche mit Erhebungen und Vertiefungen
auf, wobei die metallischen Nanopartikel in den Vertiefungen der
strukturierten Oberfläche angeordnet sind. Die strukturierte
Oberfläche kann insbesondere durch ein thermoplastisch
prägbares Material oder eine geprägte Lackschicht,
insbesondere eine geprägte UV-Lackschicht gebildet sein.
In manchen Ausgestaltungen ist die strukturierte Oberfläche
zweckmäßig metallisiert.
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Zur
Kombination der Farbeffekte der Nanopartikel mit Beugungseffekten
kann die strukturierte Oberfläche eine Beugungsstruktur
bildet, die die einfallende elektromagnetische Strahlung spektral
aufspaltet.
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Je
nach gewünschter Farbwirkung kann die strukturierte Oberfläche
in einer oder zwei Raumrichtungen periodisch oder auch stochastisch
ausgebildet sein.
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Der
Merkmalsbereich kann weiter eine Metallschicht enthalten, über
der die metallischen Nanostrukturen angeordnet sind. In einer Weiterbildung der
Erfindung enthält der Merkmalsbereich ein Dünnschichtelement
mit Farbkippeffekt, das eine Metallschicht, eine Absorberschicht
und eine zwischen der Reflexionsschicht und der Absorberschicht
angeordnete dielektrische Abstandsschicht aufweist, wobei die metallischen
Nanopartikel in der dielektrischen Abstandsschicht angeordnet sind.
Die Metallschicht kann spiegelnd oder, falls das Sicherheitselement
in Durchsicht betrachtet werden soll, auch semitransparent ausgebildet
sein.
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Nach
einer weiteren, ebenfalls vorteilhaften Erfindungsvariante enthält
der Merkmalsbereich als metallische Nanostrukturen ein oder mehrere
Subwellenlängengitter mit Gitterperioden unterhalb der Wellenlänge
des sichtbaren Lichts. Die Subwellenlängengitter können
beispielsweise als Binärstrukturen ausgebildet sein, die
ausschließlich ebene metallische Flächenabschnitte
auf nur zwei verschiedenen Höhenstufen enthalten, oder
als Multilevelstrukturen, die ausschließlich ebene metallische
Flächenabschnitte auf n verschiedenen Höhenstufen
enthalten, wobei n zwischen 3 und 16 liegt. In einer bevorzugten Ausgestaltung
weisen die Subwellenlängengitter ein z-förmiges
Metallprofil auf.
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Auch
die Subwellenlängengitter können mit einer Beugungsstruktur
kombiniert sein, die die einfallende elektromagnetische Strahlung
spektral aufspaltet. Zur spektralen Verbreiterung der auftretenden
Resonanzen können die Subwellenlängengitter Gitterlinien
einer variierenden Breite aufweisen.
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Die
Gitterperioden der Subwellenlängengitter liegen vorzugsweise
zwischen 10 nm und 500 nm, bevorzugt zwischen 50 nm und 400 nm und
besonders bevorzugt zwischen 100 nm und 350 nm.
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Die
Subwellenlängengitter können durch lineare, eindimensionale
Gitter gebildet sein oder auch durch zweidimensionale Kreuzgitter,
die in einer oder zwei Raumrichtungen periodisch sind. In einer weiteren
Variante sind die Subwellenlängengitter durch ein- oder
zweidimensionale wiederholte Anordnung von metallischen Strukturelementen
gebildet, wobei die Strukturelemente insbesondere in Form von Quadraten,
Rechtecken, Kreisflächen, Ringstrukturen, Streifen oder
einer Kombination dieser Elemente oder eine beliebige andere Form
gebildet sind. Auch diese Anordnungen können in einer oder
zwei Raumrichtungen periodisch sein.
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Die
Subwellenlängengitter können in ein Interferenzschichtsystem
integriert sein, um ihre optische Wirkung zu modifizieren oder zu
verstärken.
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In
allen Erfindungsvarianten kann der Merkmalsbereich in Form von Mustern,
Zeichen oder einer Codierung vorliegen.
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Aufgrund
der Kleinheit der metallischen Nanostrukturen können diese
mit besonderem Vorteil in Sicherheitselementen eingesetzt werden,
deren Merkmalsbereiche Mikrostrukturen mit einer Strichstärke
zwischen etwa 1 μm und etwa 10 μm enthalten. Ein
Beispiel derartiger Sicherheitselemente stellen mikrooptischen Moiré-Vergrößerungsanordnungen
dar, wie sie in den Druckschriften
DE 10 2005 062 132 A1 und
WO 2007/076952 A2 beschrieben werden.
In diesem Fall wird als Mikrostruktur vorzugsweise ein Motivbild
aus einer planaren periodischen oder zumindest lokal periodischen
Anordnung einer Mehrzahl von Mikromotivelementen aufgebracht. Die
lateralen Abmessungen der Mikromotivelemente liegen dabei mit Vorteil
zwischen etwa 5 μm und etwa 50 μm, vorzugsweise
zwischen etwa 10 μm und etwa 35 um. Zusätzlich
wird die gegenüberliegende Seite des Trägers zweckmäßig
mit einer planaren periodischen oder zumindest lokal periodischen
Anordnung einer Mehrzahl von Mikrofokussierelementen zur Moiré-vergrößerten
Betrachtung der Mikromotivelemente des Motivbilds versehen. In manchen
Ausgestaltungen bietet es sich an, die Mikrofokussierelemente und
die Mik romotivelemente auf derselben Seite des Trägers
anzuordnen. Auch beidseitige Gestaltungen, bei denen eine Mikromotivelement-Anordnung
durch zwei gegenüberliegende Mikrofokussierelement-Anordnungen
betrachtet werden kann, kommen in Frage.
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Die
Erfindung enthält auch ein Verfahren zum Herstellen eines
Sicherheitselements der beschriebenen Art, bei dem das Sicherheitselement
in einem Merkmalsbereich mit metallischen Nanostrukturen versehen
wird, in denen durch die einfallende elektromagnetische Strahlung
Volumen- oder Oberflächenplasmonen angeregt und/oder Resonanzerscheinungen
hervorgerufen werden.
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In
einer vorteilhaften Verfahrensvariante werden als metallische Nanostrukturen
dabei in ein Trägermedium eingebettete metallische Nanopartikel auf
ein Substrat aufgebracht, insbesondere aufgedruckt.
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Sind
die metallischen Nanopartikel magnetisch, so können sie
nach dem Aufbringen auf das Substrat durch ein externes Magnetfeld
ausgerichtet und/oder angeordnet werden. Zweckmäßig
werden die Nanopartikel nach dem Ausrichten und/oder Anordnen durch
Trocknen oder Härten des Trägermediums immobilisiert.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung wird das Substrat mit einer strukturierten
Oberfläche mit Erhebungen und Vertiefungen versehen, und
es werden metallische Nanopartikel in die Vertiefungen der strukturierten
Oberfläche eingebracht. Dazu kann mit Vorteil ein fluides
Trägermedium mit den metallischen Nanopartikeln auf die
strukturierte Oberfläche aufgebracht, beispielsweise aufgedruckt
werden, und die strukturierte Oberfläche dann gerakelt
oder gewischt werden, so dass die metallischen Nanopartikel nur
in den Vertiefungen der strukturierten Oberfläche zurückbleiben.
Danach wird die strukturierte Oberfläche mit den in den
Vertiefungen eingebrachten Nanopartikeln vorteilhaft mit einer Lackschicht abgedeckt.
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In
einer anderen, ebenfalls vorteilhaften Verfahrensvariante werden
als metallische Nanostrukturen ein oder mehrere Subwellenlängengitter
mit Gitterperioden unterhalb der Wellenlänge des sichtbaren
Lichts auf ein Substrat aufgebracht. Dazu kann beispielsweise in
eine Prägelackschicht eine Reliefstruktur in Form der gewünschten
Subwellenlängengitter eingeprägt werden und auf
diese Reliefstruktur eine Metallisierung aufgebracht, insbesondere
aufgedampft werden. Die Metallisierung wird zweckmäßig
in einem Aufdampfwinkel Q aufgedampft, der zwischen 0° und
90°, vorzugsweise zwischen 30° und 80° liegt.
Die metallisierte Reliefstruktur wird dann vorteilhaft mit einer
weiteren Lackschicht abgedeckt.
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Als
Subwellenlängengitter kann auch eine ein- oder zweidimensionale
wiederholte Anordnung von metallischen Strukturelementen auf das
Substrat aufgebracht, insbesondere aufgedampft werden, wie weiter
unten genauer beschrieben.
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Die
Erfindung enthält ferner ein Sicherheitspapier für
die Herstellung von Wertdokumenten oder dergleichen, sowie einen
Datenträger, insbesondere ein Wertdokument wie eine Banknote,
ein Pass, eine Urkunde, eine Ausweiskarte oder dergleichen. Das Sicherheitspapier
bzw. der Datenträger sind erfindungsgemäß mit
einem Sicherheitselement der beschriebenen Art ausgestattet. Das
Sicherheitselement kann, insbesondere wenn es auf einem transparenten
oder transluzenten Substrat vorliegt, auch in oder über
einem Fensterbereich oder einer durchgehenden Öffnung des
Sicherheitspapiers bzw. des Datenträgers angeordnet sein.
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Weitere
Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden
nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Zur besseren
Anschaulichkeit wird in den Figuren auf eine maßstabs-
und proportionsgetreue Darstellung verzichtet.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Banknote mit einem Durchsichtssicherheitselement und
einem aufgeklebten Transferelement, jeweils nach Ausführungsbeispielen
der Erfindung,
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2 ein
erfindungsgemäßes Durchsichtssicherheitselement
im Querschnitt,
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3 bis 5 Ausführungsbeispiele
mit strukturierten Oberflächen zur Steuerung der räumlichen
Verteilung der metallischen Nanopartikel,
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6 in (a) bis (c) Aufsichten auf Merkmalsbereiche
weiterer erfindungsgemäßer Sicherheitselemente,
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7 ein
Ausführungsbeispiel, bei dem metallische Nanopartikel in
ein Dünnschichtelement mit Farbkippeffekt integriert sind,
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8 und 9 schematische
Querschnitte durch erfindungsgemäße Sicherheitselemente
mit Subwellenlängengitter,
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10 stark schematisiert die Farbigkeit
bestimmter, erfindungsgemäßer Subwellenlängengitter in
Abhängigkeit von dem Be dampfungswinkel Q, wobei in (a)
die Farbigkeit in Reflexion und in (b) die Farbigkeit in Transmission,
jeweils in der nullten Beugungsordnung gezeigt ist,
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11 ein
erfindungsgemäßes Sicherheitselement, dessen Merkmalsbereich
mit einer metallisierten Prägestruktur mit zwei überlagerten
Gittern versehen ist,
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12 eine
schematische Aufsicht auf einen Merkmalsbereich mit einem in zwei
Raumrichtungen periodischen, rechteckigen Kreuzgitter,
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13 in (a) und (b) Aufsichten auf Subwellenlängengitter,
die aus zweidimensionalen periodischen Anordnungen von Strukturelementen
gebildet sind,
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14 ein
in ein Interferenzschichtsystem integriertes Subwellenlängengitter,
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15 in (a) bis (c) drei Ausführungsformen von
Mikromotivelementen, die durch Füllung mit metallischen
Nanostrukturen farbig erscheinen, und
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16 ein
Ausführungsbeispiel wie in 15,
bei dem sowohl die Mikromotivelemente als auch der umgebende Velinbereich
nanostrukturiert sind.
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Die
Erfindung wird nun am Beispiel von Sicherheitselementen für
Banknoten erläutert. 1 zeigt
dazu eine schematische Darstellung einer Bankno te 10, die
mit zwei Sicherheitselementen 12 und 16 nach Ausführungsbeispielen
der Erfindung versehen ist. Das erste Sicherheitselement stellt
dabei ein Durchsichtssicherheitselement 12 dar, das über
einem Durchsichtsbereich 14, etwa einem Fensterbereich
oder einer durchgehenden Öffnung der Banknote 10 angeordnet
ist. Das zweite Sicherheitselement 16 ist durch ein opakes,
aufgeklebtes Transferelement beliebiger Form gebildet.
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Beide
Sicherheitselemente weisen in einem Merkmalsbereich metallische
Nanostrukturen auf, in denen durch einfallendes sichtbares Licht
Volumen- oder Oberflächenplasmonen angeregt bzw. Resonanzeffekte
hervorgerufen werden, die neuartige Farbeffekte erzeugen, die aufgrund
der Kleinheit der jeweils farbgebenden Nanostrukturen nur schwer
zu fälschen sind.
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Wie
oben bereits erläutert, stellen Plasmonen die Eigenmoden
kollektiver Schwingungen der freien Elektronen relativ zu den Ionenrümpfen
in Metallen dar, die durch einfallende elektromagnetische Strahlung
angeregt werden können. Bei einer bestimmten Wellenlänge
werden die frei beweglichen Ladungsträger zu resonanten
Schwingungen anregt, so dass das Licht dieser Wellenlänge
bevorzugt absorbiert und in alle Raumrichtungen gestreut wird. Strahlung
mit Wellenlängen außerhalb des Resonanzbereichs
kann dagegen weitgehend ungestört passieren.
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Durch
diesen Effekt erscheinen die erfindungsgemäßen
metallischen Nanostrukturen in Durchsicht mit einem Farbeindruck,
der sich aus den Wellenlängen des unbeeinflussten, nichtresonanten Anteils
des einfallenden Lichts ergibt. Bei Betrachtung in Reflexion, bei
der das Streulicht das visuelle Erscheinungsbild dominiert, wird
der Farbeindruck der Nanostrukturen dagegen hauptsächlich
durch den resonanten Anteil des Spektrums bestimmt. Welche Wellenlängen
die resonanten Plasmaschwingungen anregen können, hängt
neben dem Material, aus dem die Nanostrukturen bestehen, auch von
der Form und Größe der Nanostrukturen und dem
einbettenden Medium ab.
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Das
Ausführungsbeispiel der 2 zeigt
zunächst ein Durchsichtssicherheitselement 20 mit
einem Substrat 22 und einem Merkmalsbereich, der durch
eine vollflächig aufgebrachte Merkmalsschicht 24 gebildet
ist. Die Merkmalsschicht 24 enthält eine Vielzahl
von metallischen Nanopartikeln 28, die in ein Trägermedium 26 eingebettet
sind. Eine derartige Merkmalsschicht 24 kann beispielsweise
durch Aufdrucken eines transparenten Lacks 26 erzeugt werden,
in dem vorgefertigte metallische Nanopartikel 28 mit gewünschten
Eigenschaften gelöst sind.
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Die
Nanopartikel 28 weisen einen Durchmesser unterhalb der
Wellenlänge des sichtbaren Lichts, vorzugsweise zwischen
300 nm und 5 nm und insbesondere zwischen 200 nm und 10 nm auf.
In einer bevorzugten Erfindungsvariante handelt es sich bei den
Nanopartikeln 28 um Gold- oder Silber-Partikel. Allerdings
zeigen auch andere Metalle, wie etwa Kupfer oder Aluminium, wenn
auch teilweise in abgeschwächter oder modifizierter Form,
Farbeffekte aufgrund von Plasmonenanregung, so dass auch diese Metalle
als Material für die Nanopartikel 28 in Betracht
kommen.
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Neben
kugelförmigen Nanopartikeln 28 können
auch anders geformte Partikel, wie etwa Rotationsellipsoide, beliebige
Vielflächler oder auch stäbchen- oder plättchenförmige
Partikel eingesetzt werden. Von der Kugelform abweichende Partikel
zeigen, wenn sie nach einer Vorzugsrichtung im Raum orientiert sind,
zusätzlich von der Polarisationsrichtung des einfallenden
Lichts abhängige Effekte.
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Neben
homogenen metallischen Nanopartikeln 28 kommen auch beschichtete
Kern-Hülle Teilchen für die Farberzeugung in Betracht.
Diese können sowohl einen metallischen Kern mit dielektrischer
oder metallischer Hülle aufweisen als auch einen dielektrischen
Kern mit metallischer Ummantelung. Beispiele für derartige
Gestaltungen sind Silber-Partikel mit einer TiO2-Hülle
oder Polystyrol-Kerne mit einer Gold-Beschichtung. Der Zahl an Kombinationsmöglichkeiten
ist hier kaum eine Grenze gesetzt, zumal die Materialien neben der
amorphen Phase auch in kristalliner bzw. polykristalliner Form vorliegen
können.
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Im
einfachsten Fall wird der transparente Lack 26, in dem
die Nanopartikel 28 gelöst sind, vollflächig
auf das Substrat 22 aufgetragen, beispielsweise aufgedruckt,
wie in 2 dargestellt. Breitbandiges einfallendes Licht 30 regt
in den Nanopartikeln 28 dann je nach Material, Form und
Größe der Partikel 28 und ihrem einbettenden
Medium 26 bestimmte Plasmaschwingungen (Plasmonen) an.
Beispielsweise liegt die Resonanzfrequenz für im Wesentlichen kugelförmige
Goldpartikel mit einem Durchmesser von 50 nm bei etwa 520 nm, für
Goldpartikel mit einem Durchmesser von 150 nm bei etwa 580 nm.
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Im
Ausführungsbeispiel der 2 sind die Nanopartikel 28 und
das einbettende Medium 26 so aufeinander abgestimmt, dass
die Resonanzfrequenz der eingebetteten Nanopartikel 28 im
Grünen bei einer Wellenlänge von etwa 530 nm liegt.
Bei Betrachtung in Reflexion 32, wo das von den Nanopartikeln 28 gestreute
Licht den Farbeindruck dominiert, erscheint die Merkmalsschicht 24 daher
grün. In Transmission 34 erscheint die die Merkmalsschicht 24 dagegen
in der subtraktiven Komplementärfarbe, also mit einem roten
Farbeindruck.
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Anders
als bei Beugungsstrukturen oder Interferenzschichtsystemen hängt
der Farbeindruck der metallischen Nanopartikel nicht vom Einfallswinkel
der Strahlung und der Betrachtungsrichtung ab. Die erfindungsgemäßen
Sicherheitselemente durchlaufen beim Kippen auch nicht das sichtbare
Spektrum oder Ausschnitte davon, sondern weisen einen im Wesentlichen
konstanten Farbeindruck auf. Da die Farbeffekte durch Nanostrukturen,
die wesentlich kleiner als die Periode herkömmlicher Beugungsgitter
sind, hervorgerufen werden, weisen sie eine besonders hohe Fälschungssicherheit
auf, da derart kleine Strukturen mit herkömmlichen Verfahren,
wie etwa Direktbelichtung oder Dot-Matrix-Verfahren, kaum herzustellen
sind.
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Anstatt
vollflächig ausgebildet zu sein, kann der Merkmalsbereich
des Sicherheitselements 20 auch in Form von Mustern, Zeichen
oder einer Codierung gestaltet sein. Es ist auch möglich,
in verschiedenen Teilbereichen des Merkmalsbereichs verschiedene
metallische Nanostrukturen vorzusehen, beispielsweise Nanopartikel 28 aus
unterschiedlichen Materialien und/oder Nanopartikel 28 verschiedener
Form und Größe. Dadurch können verschiedene
Bereiche des Merkmalsbereichs unterschiedlich eingefärbt
werden.
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Darüber
hinaus kann der mit den farbgebenden Nanopartikeln 28 versehene
Lack 26 zusätzlich herkömmliche Farb-
oder Effektpigmente enthalten, um die beobachtbaren Farbeffekte
zu modifizieren. Auch können verschiedene Arten von metallischen Nanopartikeln 28,
beispielsweise mit variierendem Durchmesser, miteinander vermischt
werden, um in Zusammenwirkung eine gewünschte Farbwirkung
zu erzeugen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung können Maßnahmen
ergriffen werden, um die räumliche Verteilung von zunächst
homogen in einem Trägermedium dispergierten Nanopartikeln 28 oder
die Vorzugsrichtung nicht-sphärischer Nanopartikel zu beeinflussen.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die Nanopartikel
mit einem magnetischen Kern ausgestattet werden, so dass sie mit
Hilfe räumlich variierender Magnetfelder an den vorgesehenen
Orten des Merkmalsbereichs konzentriert werden können.
Die Nanopartikel 28 sind dabei zunächst noch im
Trägermedium 26 beweglich. Erst nachdem sie mit
Hilfe des Magnetfelds platziert und/oder ausgerichtet wurden, werden
sie immobilisiert, indem das Bindemittel des Trägermediums 26,
beispielsweise durch Trocknen oder Bestrahlung mit UV-Licht ausgehärtet
wird, oder das Trägermedium 26 oder zumindest
das darin enthaltene Lösungsmittel durch Wärmezufuhr
verdampft wird.
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Alternativ
können auch an sich unmagnetische Nanopartikel 28 durch
funktionale Beschichtungen an magnetische Träger-Partikel
gekoppelt werden, die dann zusammen mit den farbgebenden Nanopartikeln 28 durch
externe Magnetfelder gezielt angeordnet und/oder ausgerichtet werden.
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Nach
einer bevorzugten Erfindungsvariante wird die Verteilung der Nanopartikel 28 durch
eine Strukturierung der Oberfläche, auf die sie aufgebracht
werden, gezielt beeinflusst. Wie im Ausführungsbeispiel
der 3 gezeigt, kann beispielsweise eine transparente
UV-härtende Lackschicht 40 in an sich bekannter
Weise mit einer gewünschten Reliefprägung versehen
werden, so dass eine strukturierte Oberfläche mit Erhebungen 42 und
Vertiefungen 44 entsteht. Auf die so strukturierte Oberfläche
wird dann ein fluides Medium 46, in dem die Nanopartikel 48 gelöst
sind, aufgebracht, beispielsweise aufgedruckt. Anschließend
wird das fluide Medium 46 von der beschichteten Oberfläche
gerakelt oder gewischt, so dass die Nanopartikel 48 nur
in den Vertiefungen 44, nicht aber auf den erhabenen Oberflächenbereichen 42 zurückbleiben.
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Um
zu verhindern, dass die Nanopartikel 48 während
der Weiterverarbeitung aus den Vertiefungen 44 herausfallen,
kann die Struktur mit einer weiteren, in den Figuren nicht dargestellten
Lackschicht abgedeckt werden. Umfließt der zur Abdeckung
verwendete Lack die Nanopartikel 48, so kann auf diese Weise
auch der Brechungsindex des die Partikel einbettenden Mediums definiert
werden. Gegenwärtig ist jedoch bevorzugt, dass die Nanopartikel 48 im
ursprünglichen Trägermedium 46 eingebettet
bleiben, das beim Abrakeln der Oberfläche zusammen mit den
Nanopartikeln 48 in den Vertiefungen 44 verbleibt.
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Bei
dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist zusätzlich
eine Metallschicht 50 zwischen Substrat 22 und
UV-Lackschicht 40 vorgesehen, um den Farbeindruck der Nanopartikel 48 gezielt
zu modifizieren. Alternativ kann auch, wie in 5 gezeigt, vor
dem Auftragen der Nanopartikel 48 eine Metallschicht 52 auf
die geprägten UV-Lackschicht 40 aufgebracht, beispielsweise
aufgedampft werden und dadurch der Farbeindruck der Nanopartikel 48 modifiziert
werden.
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Nach
einer vorteilhaften Herstellungsvariante kann auch die in der internationalen
Patentanmeldung
PCT/EP2007/005200 beschriebene
Mikrotiefdrucktechnik zum Einsatz kommen, die die Vorteile von Druck-
und Prägetechnologien vereint. Kurz zusammengefasst wird
bei der Mikrotiefdrucktechnik eine Werkzeugform bereitgestellt,
deren Oberfläche eine Anordnung von Erhebungen und Vertiefungen
in Gestalt einer gewünschten Mikrostruktur aufweist. Die
Vertiefungen der Werkzeugform werden mit einem die Nanopartikel
enthaltenden, härtbaren farbigen oder farblosen Lack befällt,
und der zu bedruckende Träger wird für eine gute
Verankerung des Lacks vorbehandelt. Dann wird die Oberfläche
der Werkzeugform mit dem Träger in Kontakt gebracht und
der in Kontakt mit dem Träger stehende Lack in den Vertiefungen
der Werkzeugform gehärtet und dabei mit dem Träger
verbunden. Anschließend wird die Oberfläche der
Werkzeugform wieder von dem Träger entfernt, so dass der
mit dem Träger verbundene, gehärtete Lack mit
den Nanopartikeln aus den Vertiefungen der Werkzeugform gezogen
wird. Für eine ausführlichere Darstellung des
Mikrotiefdruckverfahrens und der damit verbundenen Vorteile wird
auf die genannte Patentanmeldung
PCT/EP2007/005200 verwiesen,
deren Offenbarungsgehalt insoweit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen
wird.
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Bei
den oben beschriebenen Sicherheitselementen kann der visuelle Eindruck
nicht nur von den Effekten der Plasmonen-Anregung in den Nanopartikeln 48 erzeugt
werden, sondern kann auch durch Beugungseffekte an den Strukturen,
die durch die Erhebungen 42 und Vertiefungen 44 vorgegeben
sind, beeinflusst werden. Im Falle periodisch angeordneter linearer
Gräben kann sich beispielsweise zusätzlich zu
den beschriebenen Plasmonen-Effekten eine für Beugung an
einem linearen Gitter typische spektrale Aufspaltung des Lichts
zeigen. Diese Beugungseffekte können gezielt in das Design
des Sicherheitselements integriert werden. Sind bei anderen Gestaltungen
solche stark farberzeugende Zusatzeffekte unerwünscht,
so können die Erhebungen und Vertiefungen 42, 44 auch
unregelmäßig angeordnet und beugungsbedingte Farberscheinungen
weitgehend unterdrückt werden.
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Zur
Illustration zeigt 6(a) eine Aufsicht auf
den Merkmalsbereich 60 eines erfindungsgemäßen
Sicherheitselements, bei dem die Vertiefungen 44 mit den
Nanopartikeln 48 in zwei Raumrichtungen periodisch angeordnet
sind. Es versteht sich, dass die mit px und py bezeichneten Periodenlängen gleich
oder verschieden sein können, so dass in x-Richtung und
y-Richtung gleiche oder verschiedene Beugungs-Farbeffekte auftreten.
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Bei
der Aufsicht auf den Merkmalsbereich 62 der 6(b) sind die Vertiefungen 44 mit
den Nanopartikeln 48 nur in y-Richtung periodisch angeordnet, während
sie in x-Richtung zufällig verteilt sind. Beugungseffekte
durch die periodische Anordnung der Vertiefungen 44 treten
bei einer solchen Gestaltung nur in y-Richtung auf, während
sie in x-Richtung unterdrückt sind. Sollen die farbaufspaltenden
Beugungseffekte ganz unterdrückt werden, können
die Vertiefungen 44 auch in beiden Raumrichtungen zufällig
angeordnet sein, wie in dem Merkmalsbereich 64 der 6(c) gezeigt.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel 70 einer weiteren Erfindungsvariante,
bei dem die Nanopartikel 78 in ein Dünnschichtelement 72 mit
Farbkippeffekt integriert sind. Dazu ist auf einem Substrat 22 eine
spiegelnde Metallschicht 74, beispielsweise eine Aluminiumschicht
mit einer Dicke von mindestens 10 nm, eine dielektrische Zwischenschicht 75 aus
einem UV-härtbaren Material und eine semitransparente Absorberschicht 76 aufgebracht,
die beispielsweise durch eine etwa 8 nm dicke Chromschicht gebildet
sein kann. Die dielektrische Zwischenschicht 75 ist vorzugsweise
aus einem Trägermedium mit hohem Brechungsindex gebildet.
Sie enthält auch die gewünschten metallischen
Nanopartikel 78, was beispielsweise dadurch erreicht werden kann,
dass die Nanopartikel 78 dem Zwischenschichtmaterial vor
dem Aufbringen beigemischt werden. Insgesamt ist bei dem auf Betrachtung
in Reflexion ausgelegten Sicherheitselement 70 die Filterwirkung
der Nanopartikel 78 mit der Farbfilterwirkung des farbkippenden
Dünnschichtsystems 72 kombiniert.
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In
manchen Ausgestaltungen kann auf die semitransparente Absorberschicht 76 auch
verzichtet werden. Soll das Sicherheitselement 70 in Transmission,
also beispielsweise im Durchsichtsfenster einer Banknote eingesetzt
werden, so wird die untere Metallschicht 74 zweckmäßig
semitransparent gestaltet.
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Es
versteht sich, dass der Merkmalsbereich auch bei den Ausführungsbeispielen
der 3 bis 7 in Form von Mustern, Zeichen
oder einer Codierung ausgebildet sein kann und dass auch hier in verschiedenen
Teilbereichen verschiedene metallische Nanostrukturen vorgesehen
sein können. Als Substrat 22 kommen sowohl transparente
wie auch nichttransparente Schichtsysteme in Frage. Insbesondere
kann das Substrat 22 beispielsweise durch eine transparente
oder opake Kunststofffolie gebildet sein, die im fertigen Sicherheitselement
verbleibt oder durch eine Transferfolie, die nach dem Übertragen
des Sicherheitselements auf die Banknote 10 abgezogen wird.
Das Substrat 22 kann auch durch das Banknotenpapier selbst
gebildet sein. Dazu können die Nanopartikel beispielsweise
vor dem Drucken in einem Primer suspendiert und direkt auf das Banknotenpapier
gedruckt werden.
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Die
Herstellung der metallischen Nanopartikel selbst kann durch dem
Fachmann bekannte physikalische oder chemische Verfahren erfolgen.
Ein physikalisches Verfahren ist beispielsweise Laserablation.
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Anstatt
auf vorgefertigte Nanopartikel zurückzugreifen, die in
geeigneten Medien gelöst und beispielsweise durch Drucken
auf ein gewünschtes Substrat aufgebracht werden, können
nach einem weiteren Erfindungsaspekt auch ein oder mehrere Subwellenlängengitter
direkt auf das Substrat des Sicherheitselements aufgebracht werden.
Derartige periodische Nanostrukturen erlauben einerseits stärkere
Farbeffekte als die bisher beschriebenen metallischen Nanopartikel,
andererseits erhöht die Vielzahl der Freiheitsgrade bei
der Herstellung die Fälschungssicherheit derartiger Sicherheitselemente weiter.
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Bei
Subwellenlängengittern können außergewöhnliche
Intensitätsänderungen in der Transmission bzw.
in der Reflexion auftreten, wenn das einfallende Licht zu Resonanzen
in den Zwischenräumen oder in den Hohlräumen der
Gitterstruktur führt. Man kann bei Transmissionsgittern
hierbei eine starke Intensitätsumverteilung zwischen Reflexion
und Transmission für bestimmte Wellenlängenbereiche
beobachten. Diese sogenannten Hohlraumresonanzen führen
ebenso zu einer erhöhten Absorption des Lichtes. Erwähnenswert
ist, dass dieser Effekt auch eine außergewöhnliche
Transmissionserhöhung hervorrufen kann.
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Auch
die sogenannten Wood-Anomalien beeinflussen unabhängig
von der Polarisierung des einfallenden Lichtes die Transmission-
bzw. Reflexionsspektren von Gittern in der nullten Beugungsordnung.
Eine Wood-Anomalie ist mit der Entstehung einer neuen Beugungsordnung
verbunden, d. h. sie tritt auf, wenn der Ausfallswinkel 90° beträgt.
Die spektralen Positionen der Wood-Anomalien können damit aus
der Gittergleichung abgeleitet werden. Sie ergeben sich für
Wellenlängen λ = (p/m) (1 ± sin α),
wobei p die Gitterperiode, α den Einfallswinkel und m die Beugungsordnung
darstellen. Beim Verschwinden einer Beugungsordnung muss ihre Intensität
auf die verbleibenden Beugungsordnungen umverteilt werden, was auch
zu einer spektralen Intensitätsänderung in der
nullten Beugungsordnung führt. Schließlich wurde
eine Erhöhung der Transmission, einhergehend mit einer
Verringerung der Reflexion, bei Drahtgittern für Wellenlängen
der Wood-Anomalien unter TE-Polarisation (E-Vektor parallel zur
Gitterstruktur) beobachtet. Für zunehmend größere
Wellenlängen reduziert sich die Transmission und geht schließlich
im Grenzfall gegen Null.
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Zur
Illustration werden zunächst Strukturen beschrieben, die
nur in einer Dimension eine Periodizität aufweisen. 8 zeigt
einen Querschnitt durch ein Sicherheitselement 80 mit einer
transparenten Trägerfolie 82, auf die eine UV-Prägelackschicht 84 aufgedruckt
und in Form eines Rechteckprofils geprägt ist, welches
eine Periodenlänge p, beispielsweise 300 nm, eine Stegbreite
b, beispielsweise 100 nm, und eine Ganghöhe h, beispielsweise
100 nm, aufweist. Auf die Prägelackschicht 84 wurde
dann eine Aluminiumschicht 86 einer Dicke d, beispielsweise
30 nm, senkrecht aufgedampft und die entstanden Struktur mit einer
weiteren Schutzlackschicht 88 versehen.
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Auf
diese Weise ergibt sich eine in die Lackschichten 84, 88 eingebettete
metallische Binärstruktur 86, die ausschließlich
ebene metallische Flächenabschnitte auf nur zwei verschiedenen
Höhenstufen enthält (metallisches Bi-Grating).
Die metallischen Flächenabschnitte können auch
auf mehr als zwei Höhenniveaus, insbesondere auf n = 3
bis n = 16 verschiedenen Höhenstufen angeordnet sein und
so eine allgemeinere Multilevelstruktur bilden.
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Wenn
der Aufdampfwinkel Q der Metallschicht 90 von 90° abweicht,
entsteht ein Subwellenlängengitter mit einem z-förmigen
Metallprofil, wie in 9 für den Fall Q =
45° illustriert. In der vereinfachten Darstellung der 9 ist
dabei angenommen, dass die Breite des Metallauftrags in der unteren Ebene
durch die geometrische Abschattung beim Bedampfen vorgegeben ist
und dass die Dicke d des Metallfilms 90 auf der oberen
und unteren Ebene identisch ist. Die Bereiche 92, 94 und 96 unterhalb, innerhalb
und oberhalb des z-förmigen Metallprofils können
im allgemeinen Fall verschiedene Brechungsindices n1,
n2 bzw. n3 aufweisen.
Bei der Verwendung von Standard-UV-Lack für die geprägte Lackschicht
und die Schutzlackschicht liegen diese Werte in der Regel jedoch
alle bei n = 1,5.
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Die
Transmissions- bzw. Reflexionsspektren solcher Subwellenlängengitterkönnen
beispielsweise mit Hilfe von elektromagnetischen Beugungstheorien berechnet
werden. Um die wahrgenommene Farbigkeit dieser Gitter abschätzen
zu können, wird das für den sichtbaren Wellenlängenbereich
berechnete Spektrum mit dem Spektrum der Normlampe D65 und den Empfindlichkeitskurven
des menschlichen Auges gefaltet. Daraus ergeben sich die Parameter X,
Y und Z, die die Farbwerte Rot, Grün und Blau widerspiegeln.
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10 zeigt stark schematisiert die Farbigkeit
erfindungsgemäßer Subwellenlängengitter
mit einer Gitterperiode p = 300 nm, einer Stegbreite b = 100 nm,
einer Ganghöhe h = 100 nm, einer Dicke d = 30 nm der aufgedampften
Aluminiumschicht und gleichen Brechungsindices der umgebenden Dielektrika n1 = n2 = n3 = 1,5 für senkrechten Einfall
unpolarisierten Lichts. In 10(a) sind
die Farbwerte X (Kurve 100-R), Y (Kurve 102-R)
und Z (Kurve 104-R) des reflektierten Lichts in der nullten
Beugungsordnung in Abhängigkeit von dem Bedampfungswinkel
Q dargestellt. 10(b) zeigt die Farbwerte
X (Kurve 100-T), Y (Kurve 102-T) und Z (Kurve 104-T)
des transmittierten Lichts, ebenfalls in der nullten Beugungsordnung.
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Der
in 8 gezeigte Spezialfall senkrechter Bedampfung
liegt für Q = 90° vor. Bei zunehmend schrägem
Bedampfungswinkel prägt sich ein z-förmiges Drahtprofil
aus, wobei sich das in 9 dargestellte Profil für
Q = 45° ergibt. Der Bedeckungsgrad des Metallfilms wird
dabei kleiner und die Transmission des Lichts nimmt zu. Ist der
Winkel Q kleiner als arctan(h/(p – b)) findet keine Metallisierung
der unteren Ebene mehr statt.
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Eine
starke Farbigkeit einer Nanostruktur ergibt sich, wenn einer der
Farbwerte X, Y, Z gegenüber den anderen Farbwerten dominant
ist oder wenn die Farbwerte stark von einander abweichen. Wie den Kurvenverläufen 100, 102 und 104 der 10 zu entnehmen, dominiert insbesondere
für Auf dampfwinkel Q im Bereich zwischen etwa 45° und
etwa 80° der Farbwert Z die Transmission (10(b),
Kurve 104-T), während die Farbwerte X und Y die
reflektierte Strahlung dominieren (10(a),
Kurven 100-R, 102-R). Derartige Subwellenlängengitter
erscheinen somit mit einer deutlich ausgeprägten Farbigkeit
in Transmission und Reflexion.
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Für
die Farbwahrnehmung ist weiter wünschenswert, dass die
Reflexion eines Objekts mindestens 20% beträgt, damit sich
das am Objekt reflektierte Farbspektrum vom reflektierten Licht
des umgebenden Mediums abhebt. Die Transmission kann dagegen für
die Farbwahrnehmung geringer sein, da üblicherweise nur
das transmittierte Licht des Objekts beobachtet wird und das Streulicht
der Umgebung verdeckt ist. Für die Lichtintensität
des oben beschriebenen Gitters erhält man für
Aufdampfwinkel Q im Bereich zwischen 30° und 90° eine
Reflexion von 30% bis 60% und eine Transmission zwischen 5% und
45%. Bei schrägeren Bedampfungswinkeln erhöht
sich dabei die Transmission, während sich die Reflexion
reduziert.
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Zusätzlich
zu den beschriebenen Effekten ändert sich bei den erfindungsgemäßen
Subwellenlängengittern die Farbwirkung bei Betrachtung
in polarisiertem Licht. Auch dadurch unterscheiden sich die erfindungsgemäßen
farbgebenden Merkmalsbereiche von farbigen Oberflächen,
die mit konventionellen Mitteln erzeugt wurden. Beispielsweise ändert sich
für Subwellenlängengitter mit den oben genannten
Gitterparametern insbesondere die Intensität des Farbwerts
Z (Blau) mit der Polarisation des einfallenden Lichts, wobei die
Unterschiede zwischen TE-Polarisation (E-Vektor des einfallenden
Lichts parallel zu den Gitterlinien) und TM-Polarisation (E-Vektor des
einfallenden Lichts senkrecht zu den Gitterlinien) bei einem Bedampfungswinkel
im Bereich von Q = 45° besonders groß sind.
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In
weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung können
die beschriebenen Subwellenlängengitter mit einer Beugungsstruktur
kombiniert sein, die einfallende elektromagnetische Strahlung spektral aufspaltet.
Zur Illustration zeigt 11 ein Sicherheitselement 110,
dessen Merkmalsbereich mit einer metallisierten Prägestruktur 112 mit
zwei überlagerten Gittern versehen ist. Das Gitter mit
der kleineren Gitterperiode ps bildet ein
Subwellenlängengitter der oben beschriebenen Art. Dieses
Subwellenlängengitter ist mit einem zweiten Gitter einer
wesentlich größeren Periode pi überlagert,
welches dazu dient, eine Vervielfachung bzw. spektrale Verbreiterung
der oben beschriebenen Resonanzen des Subwellenlängengitters
zu erzeugen.
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Verwendet
man örtlich variierende Breiten der metallischen Gitterlinien,
beispielsweise eine Modulation der Gitterlinienbreite in Form einer
Schwebung oder eine statistische Variation der Gitterlinienbreiten,
so können die Plasmonen-Resonanzen spektral verbreitert
werden. Dadurch kann ein breiterer Bereich des sichtbaren Lichtspektrums
in seiner Intensität beeinflusst werden als dies durch
ein streng periodisches Gitter der Fall wäre.
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In
Verallgemeinerung der bisher beschriebenen eindimensionalen Subwellenlängengitter
können auch zweidimensionale Kreuzgitter eingesetzt werden,
die in einer oder zwei Raumrichtungen periodisch oder auch statistisch
angeordnet sind. 12 zeigt eine schematische Aufsicht
auf einen Merkmalsbereich 120 mit einem in zwei Raumrichtungen periodischen,
rechteckigen Kreuzgitter 122. Die Abfolge schraffierter
und nicht schraffierter Rechtecke 124, 126 stellt
jeweils höher bzw. tiefer liegende metallisierte Flächenabschnitte
dar, wie sie im Querschnitt beispielsweise in 8 dargestellt
sind.
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Aufgrund
der rechteckigen Gestaltung des Kreuzgitters 122 sind die
Periodenlängen in x-Richtung und y-Richtung, px und py,
im Allgemeinen ver schieden. Bei unterschiedlichen Periodenlängen
px, py erzeugt das Kreuzgitter 122 im polarisierten Licht einen
unterschiedlichen Farbeneindruck, je nachdem, ob das Licht vertikal
oder horizontal polarisiert ist. Bei Betrachtung mit unpolarisiertem
Licht nimmt der Betrachter eine Mischfarbe wahr. Sind die Periodenlängen
px und py dagegen gleich, so sieht das Kreuzgitter bei Betrachtung
mit unpolarisiertem Licht ebenso aus, wie wenn man es mit vertikal
oder horizontal polarisiertem Licht betrachtet.
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Die
ein- oder zweidimensionalen Subwellenlängengitter können
auch durch eine wiederholte Anordnung metallischer Strukturelemente
gebildet sein, wobei neben quadratischen oder rechteckigen Elementen
insbesondere auch kreisförmige, elliptische, ringförmige
oder beliebig geformte Elemente in Betracht kommen.
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13 zeigt zur Veranschaulichung in (a) eine
Aufsicht 130 auf ein Subwellenlängengitter, das aus
einer zweidimensionalen periodischen Anordnung von Ringelementen 132 gebildet
ist. Die Periodenlängen px und py liegen dabei beide unterhalb der
Wellenlänge des sichtbaren Lichts und können beispielsweise
300 nm betragen. Während in 13(a) der
Fall px = py dargestellt ist, können die Periodenlängen
selbstverständlich auch verschieden sein. Für
die Anregung von Plasmonen durch einfallendes Licht ist insbesondere
die Ringbreite der Ringelemente 132 von Bedeutung.
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Bei
der Aufsicht 134 der 13(b) sind
zwei unterschiedliche Geometrien miteinander kombiniert, nämlich
streifenförmige Strukturelemente 136 und ringförmige
Strukturelemente 132. Insbesondere die Streifen 136 werden
durch die externe elektromagnetische Strahlung angeregt. Sie transportieren
die aufgenommene elektromagnetische Energie zu den Ringelementen 132 und übertragen
sie teilweise auf diese. Da Strukturelemente unterschiedli cher Geometrie
in der Regel auch unterschiedliche Plasmonenresonanzen aufweisen,
kann eine derartige Kombination unterschiedlicher Strukturelemente
zu einem modifizierten Resonanzverhalten und damit zu einem veränderten
Farbeindruck des Gesamtsystems führen.
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Allgemein
können die beliebig geformten Elemente statistisch oder
stochastisch auf der Fläche die farbig erscheinen soll
verteilt werden.
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Es
versteht sich, dass die bei den eindimensionalen Subwellenlängengittern
beschriebenen Varianten, insbesondere die Nutzung von Wood-Anomalien
und die Kombination der Subwellenlängengitter mit Beugungsgittern
auch bei zweidimensionalen Kreuzgitter und den ein- oder zweidimensionalen Strukturelement-Anordnungen
eingesetzt werden können.
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Die
beschriebenen Subwellenlängengitter können auch
in ein Interferenzschichtsystem integriert werden, um ihre optische
Wirkung zu modifizieren oder zu verstärken. Ein beispielhaftes
Schichtsystem ist in dem Querschnitt der 14 gezeigt. Dabei
ist auf einer transparenten Trägerfolie 140 eine UV-Prägelackschicht 142 aufgedruckt
und in Form eines gewünschten ein- oder zweidimensionalen Subwellenlängengitters
geprägt. Auf die Präglackschicht 142 ist
dann eine Aluminiumschicht 144 einer gewünschten
Dicke senkrecht oder unter einem gewissen Aufdampfwinkel Q aufgedampft.
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Anschließend
wird eine Schicht 146 mit hohem Brechungsindex, vorzugsweise
ZnS oder TiO2 aufgebracht, beispielsweise
ebenfalls durch Bedampfen. Ob bzw. wie deutlich sich die Prägestruktur an
der Oberfläche dieser hochbrechenden Schicht 146 noch
wiederfindet, hängt von den Umständen ab, unter
denen die Schicht aufgebracht wurde. Der diesbezüglich
wichtigste Parameter ist natürlich die Schichtdicke. Das
Interferenzschichtsystem wird durch Aufbringen einer weiteren Schicht 148 eines transparenten
Materials mit geringerem Brechungsindex, zum Beispiel Schutzlack
mit n = 1,5, abgeschlossen. Die optische Wirkung der hochbrechenden
dielektrischen Schicht 146 wird wesentlich durch ihre Dicke
und den Brechzahl-Unterschied zur Umgebung bestimmt.
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Die
für die beschriebenen Subwellenlängengitter erforderliche
hohe Auflösung lässt sich beispielsweise mit Hilfe
von Elektronenstrahllithographie-Anlagen erreichen, wobei selbst
kleinste Partikel mit einer lateralen Ausdehnung von wenigen 10 nm
noch mit individuellen Umrissen erzeugen werden können.
Als Resist wird dabei typischerweise PMMA verwendet. Der Origination
mittels Elektronenstrahllithographie folgt galvanisches Abformen und
die Herstellung von Prägewerkzeugen, mit deren Hilfe die
Nanostrukturen anschließend durch Prägen in UV-härtbaren
Lack oder einen thermoplastisch verformbaren Kunststoff auf Folienbahnen
vervielfältigt werden können. Die metallischen
Nanostrukturen erhält man im darauffolgenden Schritt durch
Bedampfen oder Besputtern mit dem entsprechenden Material in der
gewünschten Schichtdicke, wobei zu beachten ist, dass die
Metallschichtdicke in der Regel kleiner als die Prägetiefe
sein sollte. Als Metalle werden vorzugsweise Gold, Silber, Kupfer
und Aluminium eingesetzt.
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Ein
besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen metallischen
Nanostrukturen besteht darin, dass sie selbst in Mikrostrukturen
mit Ausdehnungen >=
1 μm noch periodisch oder quasiperiodisch angeordnet werden
können. Typische Beispiele für solche Mikrostrukturen
sind Buchstaben und Symbole, die die Mikromotivbilder einer Moiré-Vergrößerungsanordnung bilden.
Die Funktionsweise und vorteilhafte Anordnungen für derartige
Moiré-Vergrößerungsanordnungen sind in
den Druckschriften
DE
10 2005 062 132 A1 und
WO 2007/076952 A2 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt
insoweit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Füllt
man derartige Mikrostrukturen mit erfindungsgemäßen
Nanostrukturen, so kann ihnen eine auf andere Weise nur schwer oder
gar nicht erreichbare Farbigkeit insbesondere mit mehreren Farben auf
sehr kleinem Raum verliehen werden.
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15 zeigt in (a) bis (c) beispielhaft drei Ausführungsformen
von Mikromotivelementen 150, die durch Füllung
mit metallischen Nanostrukturen farbig erscheinen. Die Mikromotivelemente 150,
die in 15 zur Illustration nur durch
den Buchstaben „A" dargestellt sind, weisen typischerweise
eine laterale Abmessung zwischen 10 μm und 35 μm
und eine Strichstärke zwischen 1 μm und 10 μm
auf und können daher mit herkömmlichen Verfahren
nur schwer farbig gestaltet werden.
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Bei
der in 15(a) gezeigten Erfindungsvariante
enthält der Bereich der Mikromotivelemente 150 metallische
Nanopartikel 152, die in ein Trägermedium 154 eingebettet
sind, wie oben genauer beschrieben. Die Mikromotivelemente 150 der 15(b) sind mit einem linearen Subwellenlängengitter 156 gefüllt,
und die in 15(c) gezeigten Mikromotivelemente 150 mit
einem quadratischen Kreuzgitter 158.
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Die
Farberzeugung bzw. Schwärzung wird durch die Anregung von
Plasmonen in den jeweiligen Nanostrukturen 152, 156, 158 bewerkstelligt,
wie oben bereits beschrieben. Im Falle der Füllung mit dem
Liniengitter 156, dessen Periode deutlich kleiner sein
soll als die Wellenlänge sichtbaren Lichts, wird neben
dem Farbeffekt auch ein polarisierender Effekt zu beobachten sein.
Welche Farbe im Detail entsteht, hängt von der Beschaffenheit
der Na nostrukturen und der Art der dielektrischen Einbettung ab,
wie bereits ausführlich erläutert. Die deterministischen Strukturen 156, 158 der 15(b) und (c) können durch Prägen
in UV-Lack und anschließendes Aufdampfen einer Metallschicht
geeigneter Dicke hergestellt werden. Bei Bedarf kann anstelle einer
einfachen Metallschicht auch zusätzlich ein Schichtsystem
aufgebracht werden, wie oben beschrieben, etwa um die plasmonischen
Farbeffekte zusätzlich zu verstärken.
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Bei
den entstehenden Profilformen können sich die mit Nanostrukturen
versehenen Flächenabschnitte auf der Ebene des Velinbereichs
befinden oder im Vergleich zu dieser Ebene nach unten oder nach
oben versetzt sein. Typische Prägetiefen liegen im Bereich
zwischen 10 nm und 500 nm für die Nanostrukturen und bis
maximal 10 μm für die Mikrostrukturen.
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Darüber
hinaus können die nach oben oder unten versetzten Bereiche,
die die Flächen der Mikromotivelemente 150 definieren,
auch gekrümmte Profile aufweisen.
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In
den Darstellungen der 15 besteht der Velinbereich
aus einer unstrukturierten, glatten Oberfläche, während
die die Mikrostrukturen bildenden Flächen mit Nanostrukturen
ausgestattet sind. Es ist allerdings auch der umkehrte Fall möglich,
in dem die Mikrostrukturen keine zusätzliche Strukturierung
erfahren, sondern der umgebende Velinbereich nanostrukturiert ist.
Wie in dem Ausführungsbeispiel der 16 gezeigt,
kommt auch eine Kombination beider Möglichkeiten in Betracht,
bei der sowohl die Mikromotivelemente 160 als auch der
umgebende Velinbereich 162 mit Nanostrukturen 164, 166 versehen sind,
die jeweils unterschiedliche Farbwirkungen erzielen.
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In
Ergänzung zu den bisher beschriebenen Ausgestaltungen können
sich die Nanostrukturen auch innerhalb einer Mikrostruktur verändern,
beispielsweise kontinuierlich, abrupt oder statistisch. Das Gleiche
gilt für die Nanostruktur-Füllung des Velinbereichs:
auch sie muss nicht zwangsweise homogen sein, wie in den Ausführungsbeispielen
der 15 und 16 gezeigt.
Auch die die Flächenabschnitte, die keine Nanostrukturen
enthalten, können unstrukturiert oder mit anderen Strukturen
gefüllt sein. In Frage kommen dazu beispielsweise Mikrostrukturen,
wie etwa Sägezahn-Strukturen oder retroreflektive Würfeleck-Strukturen,
oder sogenannte Mottenaugenstrukturen, die Licht absorbieren und daher
dunkel bis schwarz aussehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005062132
A1 [0031, 0104]
- - WO 2007/076952 A2 [0031, 0104]
- - EP 2007/005200 [0072, 0072]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „The
moiré magnifier", M. C. Hutley, R. Hunt, R. F. Stevens
and P. Savander, Pure Appl. Opt. 3 (1994), pp. 133–142 [0005]