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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein System mit einer Auftragsvorrichtung zum
Auftragen einer Flüssigkeit.
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Beim
Auftragen von Flüssigkeiten
auf große Flächen, etwa
beim Streichen oder Walzen mit Farbe, ist ein gleichmäßiger, fleckenfreier
Flüssigkeitsauftrag
erwünscht.
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Besonders
beim Überstreichen
von Flächen mit
derselben Farbe, z. B. weißeln,
werden häufig Bereiche übersehen,
was zu einem fleckigen Aussehen führt. Um ein fleckiges Endergebnis
zu vermeiden, sollte jedoch nass in nass gestrichen werden, da ein
Nachstreichen von einzelnen Bereichen nach dem Trocknen häufig ebenfalls
erkennbar ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
wird ein System vorgeschlagen aus einer Auftragsvorrichtung zum
Auftragen von Flüssigkeit auf
eine Fläche,
auf welche in einem Arbeitsbereich der Auftragsvorrichtung die Flüssigkeit
aufbringbar ist, wobei eine angekoppelte Beleuchtungseinheit, welche
die Fläche
gezielt wenigstens bereichsweise beleuchtet und einen Kontrast zwischen
einem ersten Flächenanteil
ohne Flüssigkeitsauftrag
und einem zweiten Flächenanteil
mit Flüssigkeitsauftrag hervorhebt.
Vorteilhaft kann so während
des Auftragens der Flüssigkeit,
z. B. während
eines Farbanstrichs, deutlich erkannt werden, ob unbehandelte Flächen im
bearbeiteten Bereich vorhanden sind. So kann auf zuverlässige Weise
auch bei an sich schlecht erkennbaren feuchten und trockenen Bereichen
ein Nass-in-Nass-Arbeiten sichergestellt werden und ein fleckenfreies
Aussehen der bearbeiteten Fläche
erreicht werden. Die Beleuchtungseinheit kann zweckmäßigerweise
so ausgelegt sein, dass sie bzw. ihre Leuchten einfach zu reinigen
sind.
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Bevorzugt
kann die Beleuchtungseinheit Licht in wechselnden Lichtaustrittswinkeln
und/oder mit unterschiedlichen Wellenlängen ausstrahlen. Vorteilhaft
kann die Wellenlänge
auf die aufgetragene Flüssigkeit,
etwa Farbe, abgestimmt sein, so dass auf der Fläche aufgetragene Farbe besonders
deutlich zu erkennen ist. Die Lichtaustrittswinkel können so
eingestellt sein, dass die angestrahlte Fläche unter einem geeigneten
Winkel so angestrahlt wird, dass Totalreflexion auftritt und das
Licht entsprechend zurückgeworfen
wird. Dies kann von einem Anwender deutlich wahrgenommen werden.
Denkbar ist auch, einen lichtempfindlichen Sensor vorzusehen, der
die zurückgeworfene
Lichtintensität
detektiert, so dass gegebenenfalls eine Bewertung vorgenommen werden
kann, ob das Licht auf eine feuchte, bearbeitete Fläche oder
auf eine noch unbearbeitete Fläche
traf.
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Die
Beleuchtungseinheit kann eine Mehrzahl von Leuchten mit unterschiedlichen
Lichtaustrittswinkeln und/oder Lichtwellenlängen aufweisen. Die Leuchten
können
in regelmäßigen oder
unregelmäßigen Abständen angeordnet
sein. So kann durch die ständig
wechselnden Lichtaustrittswinkel und den räumlichen Versatz zwischen den
Leuchten sichergestellt werden, dass eine Bestrahlung der Fläche stets
unter günstigen
geometrischen Bedingungen erfolgen kann.
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Unterschiedliche
Lichtaustrittswinkel lassen sich alternativ oder zusätzlich auch
vorteilhaft dadurch erreichen, wenn die Beleuchtungseinheit wenigstens
eine Leuchte mit beweglicher Lagerung aufweisen kann.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Beleuchtungseinheit wenigstens ein Spiegelelement aufweisen,
das Licht wenigstens einer Leuchte empfängt und auf die Fläche reflektiert.
Vorzugsweise kann das Spiegelelement und/oder die wenigstens eine
Leuchte beweglich gelagert sein, so dass der Lichtaustrittswinkel
der wenigstens einen Leuchte veränderlich sein
kann. Die Veränderung
kann elektrisch oder manuell bewirkt werden.
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Vorteilhaft
kann sein, die Leuchten jeweils intermittierend zu betreiben, entsprechend
einen Blink- oder Stroboskop-Betrieb. Zweckmäßigerweise kann bei geeigneter
Frequenz der Helligkeitseindruck dabei für den Anwender konstant sein,
wobei der feuchte oder nasse, bearbeitete Flächenanteil im Gegensatz zum
matten unbearbeiteten Flächenanteil
markant glitzern und so besonders leicht erkennbar sein kann. Eine
Variation der Lichtwellenlänge,
etwa Abstrahlung in Farbmustern, verschiedenen Farbbereichen ist
denkbar, wobei günstigerweise
verschiedenfarbige oder mehrfarbige Leuchtdioden (LED) als Leuchten
eingesetzt werden können.
Je nach verwendeter Flüssigkeit,
etwa je nach verwendetem Farbton, kann der Lichtwellenlängenbereich
der Leuchten einstellbar sein, etwa durch Leuchten mit unterschiedlichen
Wellenlängenbereichen
oder durch die Verwendung einfacher Farbfilter, die in den Strahlengang
der Leuchten gebracht werden. Denkbar sind selbstverständlich auch
andere bekannte Leuchtentypen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung kann die Beleuchtungseinheit lösbar mit
der Auftragsvorrichtung verbunden sein. So kann die Position der
Beleuchtungseinheit an der Auftragsvorrichtung an den jeweiligen
Typ der Auftragsvorrichtung angepasst werden, um eine möglichst
günstige
Ausleuchtung der zu bearbeitenden Fläche zu erreichen. Eine direkte Anbringung
an der Auftragsvorrichtung kann sicherstellen, dass der Lichtkegel
immer auf den Bereich gerichtet ist, der gerade bearbeitet wird, etwa
die Streichfläche
bei einem Farbauftrag, insbesondere auf den Bereich der Fläche, der
zum Arbeitsbereich der Auftragsvorrichtung benachbart ist, aus welchem
die Flüssigkeit
auf die Fläche
gelangt.
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Ein
Einsatz der Beleuchtungseinheit kann universeller gestaltet werden,
wenn diese im Arbeitszustand entfernt von der Auftragsvorrichtung
angeordnet ist. So kann diese geräteunabhängig ausgebildet sein, was
zu einem Mehrnutzen etwa bei der Verwendung mit unterschiedlichen
Streichmitteln (Farbwalzen, Sprühpistolen
etc.) führt.
Die Beleuchtungseinheit kann z. B. von einem Anwender der Auftragsvorrichtung
getragen werden, etwa an einem Armband. Denkbar ist auch eine Anbringung
an eine Mütze
des Anwenders, ähnlich
einer Grubenlampe an einem Helm, oder seitlich an einer Schutzbrille.
In diesem Fall sind Leuchtdioden als Leuchten besonders geeignet,
da diese mittels relativ kleiner Batterien versorgt werden können und
damit ohne Netzanschluss betreibbar sind. Grundsätzlich kann die Beleuchtungseinheit
in ein eigenständiges
Gehäuse
integriert werden und benachbart zur Auftragsvorrichtung aufgestellt
werden, oder die Beleuchtungseinheit kann so ausgebildet werden,
dass sie in eine vorhandene Lampenfassung geschraubt werden kann.
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Vorteilhaft
kann die Auftragsvorrichtung als Farbwalze oder als Farbsprühpistole
ausgebildet sein, wobei die Flüssigkeit
dann eine Farbe, z. B. Dispersionsfarbe oder etwa Lack, sein kann.
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Denkbar
ist auch, dass die Auftragsvorrichtung als Nassreinigungsgerät ausgebildet
sein kann. Die Flüssigkeit
kann entsprechend eine Reinigungsflüssigkeit oder auch ein Flüssigwachs
sein.
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Es
wird ferner eine Beleuchtungseinheit einer Auftragsvorrichtung zum
Auftragen von Flüssigkeit
auf eine Fläche
vorgeschlagen, aus der Licht unter wechselnden Lichtaustrittswinkeln
und/oder Lichtwellenlängen
so austritt, dass ein Arbeitsbereich der Auftragsvorrichtung wenigstens
bereichsweise beleuchtbar und einen Kontrast zwischen einem ersten Flächenanteil
mit Flüssigkeitsauftrag
und einem zweiten Flächenanteil
ohne Flüssigkeitsauftrag
hervorhebbar ist. Vorteilhaft kann diese bei Farbauftragsvorrichtungen,
etwa Farbwalzen, Farbsprühpistolen,
oder auch Nassreinigungsgeräten
oder anderen Geräten
eingesetzt werden, bei denen ein Nass-in-Nass-Arbeiten erwünscht ist.
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Vorteilhaft
kann eine Mehrzahl von Leuchten mit unterschiedlichen Lichtaustrittswinkeln
und/oder Lichtwellenlängen
vorgesehen sein. Diese können fest
vorgegeben sein oder bedarfsweise eingestellt werden.
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Es
kann wenigstens eine Leuchte mit beweglicher Lagerung vorgesehen
sein, womit sich unterschiedliche Lichtaustrittswinkel in kompakter
Bauweise realisieren lassen.
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Wenigstens
ein Spiegelelement kann vorgesehen sein, das Licht wenigstens einer
Leuchte empfängt
und auf die Fläche
reflektiert. Auch damit lassen sich leicht unterschiedliche Lichtaustrittswinkel
in kompakter Bauweise realisieren.
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Vorteilhaft
kann eine manuelle Bedieneinheit vorgesehen sein, mit der ein Anwender
die Möglichkeit
hat, die abgestrahlten Lichtwellenlängen zu verändern und so die Frequenzen
der Leuchten entsprechend aktueller Rahmenbedingungen auch manuell anzupassen.
So können
z. B. die Frequenzbereiche zugeschaltet oder abgeschaltet werden.
Die Anpassung kann elektronisch oder auch durch vorgeschaltete Filter,
unterschiedliche LEDs usw. erfolgen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch
einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es
zeigen in schematischer Darstellung:
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1a,
b eine als Farbwalze ausgebildete bevorzugte Auftragsvorrichtung
mit unterschiedlich positionierter Beleuchtungsvorrichtung;
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2a,
b verschiedene Ansichten einer bevorzugten Beleuchtungsvorrichtung
in Draufsicht (2a) und als Schnitt (2b);
und
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3 eine
beweglich gelagerte Leuchte mit einem beweglich gelagerten Spiegelelement
gemäß einer
günstigen
Ausgestaltung der Erfindung.
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Ausführungsform der Erfindung
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In
den Figuren sind gleiche oder gleich wirkende Elemente mit denselben
Bezugszeichen beziffert.
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1a und 1b zeigen
ein bevorzugtes System aus einer beispielhaft als Farbwalze ausgebildeten
Auftragsvorrichtung 10 zum Auftragen von Flüssigkeit
auf eine Fläche 20 mit
einer Beleuchtungseinheit 100.
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Auf
die Fläche 20 ist
einem Arbeitsbereich 18 der Auftragsvorrichtung 10 die
Flüssigkeit
aufbringbar, wobei die angekoppelte Beleuchtungseinheit 100 die
Fläche 20 gezielt
z. B. in der Nähe
des Arbeitsbereichs 18 mit einem Lichtkegel 110 ausleuchtet.
Durch die Ausleuchtung kann ein Kontrast zwischen einem ersten Flächenanteil 22 ohne
Flüssigkeitsauftrag
und einem zweiten Flächenanteil 24 mit Flüssigkeitsauftrag
hervorgehoben werden.
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Die
Farbwalze weist eine Farbrolle 12 auf, mit der Farbe auf
die Fläche 20 aufgetragen
wird. Die Farbrolle 12 ist auf einem ersten, äußeren Schenkel eines
U-förmigen
Gestänges 14 gelagert,
welches mit einem Handgriff 16 auf der Fläche 20 auf-
und abbewegt werden kann. Bei der Bewegung dreht sich die Farbrolle 12 um
den Schenkel. In 1a ist die Beleuchtungseinheit 100 an
dem Übergang
des Handgriffs 16 zum zweiten, inneren Schenkel des Gestänges 14 angeordnet
und strahlt ihren Lichtkegel 110 geradeaus in Richtung
Farbrolle 12 ab.
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In 1b ist
die Beleuchtungseinheit 100 an dem Übergang des zweiten, inneren
Schenkels zum Verbindungsteil zum ersten Schenkel des Gestänges 14 angeordnet
und strahlt ihren Lichtkegel 110 schräg in Richtung Farbrolle 12 ab.
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Die
bevorzugte Beleuchtungseinheit 100 kann Licht in wechselnden
Lichtaustrittswinkeln α1, α2 und/oder
mit unterschiedlichen Wellenlängen
ausstrahlen. Dazu können
geeignete, nicht dargestellte Einstellhilfen an der Beleuchtungseinheit 100 vorgesehen
sein, um etwa eine gewünschte
Lichtwellenlänge,
etwa Ultraviolett, oder einen gewünschten Lichtwellenlängenbereich,
einzustellen, der die aufgetragene Flüssigkeit, z. B. Farbe, deutlich
hervorhebt.
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2a und 2b zeigen
in Draufsicht (2a) und als seitlichen Schnitt
(2b) eine bevorzugte Beleuchtungseinheit 100 mit
einer Mehrzahl von Leuchten 104, die mit unterschiedlichen
Neigungswinkeln räumlich
beabstandet voneinander in einem Gehäuse 102 angeordnet
sind. Durch die unterschiedlichen Neigungswinkel der Leuchten 104 tritt
das Licht aus der Austrittsfläche 106 mit
unterschiedlichen Lichtaustrittswinkeln α1, α2 bezogen auf die Austrittsfläche 102 aus,
wie exemplarisch an zwei Leuchten 104 angedeutet ist.
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3 zeigt
eine Variante, bei der eine bevorzugte Beleuchtungseinheit 100 wenigstens
eine Leuchte 106 mit beweglicher Lagerung 116 aufweist sowie
wenigstens ein Spiegelelement 112, das Licht der wenigstens
einen Leuchte 106 empfängt
und auf die Fläche 20 (1a, 1b)
reflektiert. Das Spiegelelement 112 kann gegebenenfalls
um eine Lagerung 114 beweglich sein. Die Verkippung der
Leuchte 106 und/oder des Spiegelelements 112 kann
elektrisch erfolgen, oder es kann eine manuelle Bedieneinheit vorgesehen
sein, mit der ein Anwender Leuchten 106 und/oder Spiegel 112 einstellen
kann. Ebenso kann eine Anpassung der Lichtwellenlängen der
Leuchten 104, 106 vorgenommen werden, indem z.
B. Frequenzbereiche der Leuchten 104, 106 angeschaltet
oder abgeschaltet werden, geeignete Farbfilter eingesetzt werden
und/oder mehrfarbig abstrahlende Leuchten 104, 106 eingesetzt
werden. Auch diese Anpassung kann elektrisch erfolgen oder durch eine
geeignete Bedienmöglichkeit
durch den Anwender mechanisch, etwa durch Vorschalten oder Wegnehmen
eines Farbfilters, erfolgen.