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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung oder Regelung einer
Temperatur, wie insbesondere in einer Sekundärkühlung in Stranggießanlagen.
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Stand der Technik
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Bei
Stranggießanlagen
wird der Strang des Gießguts
hinter der Kokille bis zur vollständigen Erstarrung in der so
genannten Sekundärkühlung abgekühlt. Dieser
Abkühlvorgang
spielt eine entscheidende Rolle für die Materialqualität des Strangs.
So sollte die vollständige
Erstarrung innerhalb der Rollensegmente der Stranggießanlage
erfolgen, welche den Strang mit flüssigem Kern stützen. Dabei
ist es das Ziel, dass die Abkühlraten
der Strangkühlung und
der Temperaturbereich für
die Strangschale so bemessen sind, dass der gegossene Strang fehlerfrei
erstarrt.
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Bei
Stranggießanlagen
nach dem Stand der Technik wird die Abkühlung durch eine Sprühwasserkühlung realisiert,
wobei die Sprühwassermenge
unter Vorgabe von Sprühwassertabellen
gesteuert wird. Diese Sprühwassertabellen
enthalten gemäß dem Stand
der Technik für
jede Kühlzone
die einzustellende Kühlwassermenge
für das
Sprühwasser.
Für unterschiedliche
Gießgeschwindigkeiten
werden daher bestimmte Wassermengen vorgegeben. Je nach Werkstoffsorte
des Strangs wählt
dann der Operator der Anlage eine geeignete Tabelle aus, die zur
Einstellung der Wassermengen in der Sekundärkühlung herangezogen wird. Die
Handhabung der vielen unterschiedlichen Tabellen für unterschiedliche
Betriebsbedingungen ist im Gießalltag
aufwendig und lästig.
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Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zur Steuerung oder Regelung einer Temperatur zu schaffen, bei
welcher bzw. bei welchem die Nachteile des Standes der Technik vermindert
oder gar verhindert werden sollten.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bezüglich
des Verfahrens erreicht mit einem Verfahren zur Steuerung oder Regelung
der Temperatur eines Gießstrangs
in einer Stranggießanlage
mit einer Steuer- oder Regelungseinheit insbesondere zur Steuerung
oder Regelung der Temperatur in einer Sekundärkühlung einer Stranggießanlage
mit zumindest einem Mittel zur Kühlung
des Gießstrangs,
wobei eine dynamische Änderung
zumindest einer Solltemperatur des Gießstrangs auf der Grundlage
von Daten und/oder Signalen durchgeführt wird, welche die Steuer- oder Regelungseinheit
empfängt und/oder
ermittelt.
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Dadurch
wird vorteilhaft erreicht, dass die Solltemperaturen für die Regelung
einer Sekundärkühlung automatisch
und dynamisch an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Die
im Stand der Technik noch erforderliche aufwendige Handhabung der
zahlreichen Tabellen wird dadurch für eine Bedienperson zumindest
teilweise entbehrlich. Die Solltemperaturen werden in der Regel
so voreingestellt, dass ein normaler Betrieb der Anlage mit zu erwartendem
Gießparametern
(zum Beispiel Gießtemperatur,
Gießgeschwindigkeit)
möglich
ist. Da in der Praxis diese Parameter aber dennoch unter- bzw. überschritten
werden oder auch Geschwindigkeitsänderungen zu Qualitätseinbußen des
zu bearbeitenden Materials führen
können,
sieht die Erfindung vor, die Solltemperaturen dynamisch den vorliegenden
Gegebenheiten, das heißt
eventuell veränderten Gießparametern
anzupassen. Sind dann die Gießparameter
wieder im erwarteten Bereich, werden die Solltemperaturen wieder
auf ihre ursprünglichen Werte
eingestellt. Diese Steuerung/Regelung der Solltemperatur erfolgt
in einem eigenen/separaten ersten Modul innerhalb der gesamten Steuerungs- und
Regelungseinheit.
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Bei
den Daten und/oder Signalen, welche die Steuer- oder Regelungseinheit
empfängt,
handelt es sich insbesondere um den Temperaturwert des Gießstranges
an zumindest einer Position, wobei der Temperaturwert entweder berechnet
oder gemessen wird. Für
den Fall, dass eine Berechnung der Temperaturwerte des Gießstrangs
erfolgt, kann vorteilhaft zusätzlich
zu der Berechnung eine Messung der Temperaturen des Gießstrangs
erfolgen, um die Temperaturberechnung mit der Messung abzugleichen.
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Die
Steuer- oder Regelungseinheit ermittelt anhand der empfangenen oder
ermittelten Daten und/oder Signalen den Zustand des Gießstrangs
an zumindest einer Position und steuert oder regelt in einem zweiten
Modul unter Berücksichtigung
der angepassten Solltemperatur und von Erfordernissen des Gießprozesses
die Temperatur des Gießstrangs
an zumindest einer Position durch geeignete Kühlung.
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Auch
ist es zweckmäßig, wenn
die erfindungsgemäße dynamische
Anpassung der Solltemperatur des Gießstrangs an zumindest einer
Position in Abhängigkeit
der Auslauftemperatur des Gießstrangs
aus der Kokille erfolgt.
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Auch
kann es gemäß eines
weiteren erfindungsgemäßen Gedankens
weiterhin vorteilhaft sein, wenn die Steuer- oder Regelungseinheit
anhand der ermittelten und/oder empfangenen Daten oder Signale eine
Bestimmung der Durchbiegung des Strangs und/oder der Strangschale
zwischen zumindest einzelnen Rollen durchführt. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn die Steuer- oder Regelungseinheit anhand der ermittelten und/oder
empfangenen Daten oder Signalen eine Bestimmung einer Dehnung des Strangs
und/oder Strangschale zwischen zumindest einzelnen Rollen durchführt. Auch
ist es vorteilhaft, wenn der Wert der bestimmten Durchbiegung und/oder
Dehnung mit einem Vergleichswert verglichen wird und bei Überschreitung
eines Grenzwertes eine Warnung ausgelöst wird. Weiterhin ist es vorteilhaft,
wenn der Wert der bestimmten Durchbiegung und/oder Dehnung mit einem
Vergleichswert verglichen wird und bei Überschreitung eines Grenzwertes eine
Absenkung der Solltemperatur des Strangs zumindest in dem Bereich
des Strangs durchgeführt wird,
in welchem die Überschreitung
ermittelt ist. Weiterhin ist es dabei zweckmäßig, wenn die Anpassung der
Solltemperatur oder der Solltemperaturen derart erfolgt, dass für im Wesentlichen
den ganzen Bereich der Sekundärkühlung die
Durchbiegung und/oder die Dehnungen die zulässigen Grenzwerte nicht überschreitet.
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Gemäß eines
weiteren erfindungsgemäßen Gedankens
ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Steuer- oder Regelungseinheit
anhand der ermittelten und/oder empfangenen Daten und/oder Signalen eine
Bestimmung einer Duktilität
des Strangs durchführt.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn
die bestimmte Duktilität
des Strangs mit einem vorgebbaren Grenzwert der Duktilität verglichen
wird und bei Unterschreitung des Grenzwerts eine Warnung ausgelöst wird.
Auch ist es zweckmä ßig, wenn
die bestimmte Duktilität
des Strangs mit einem vorgebbaren Grenzwert der Duktilität verglichen
wird und bei Unterschreitung des Grenzwerts eine Erhöhung der
Solltemperatur des Strangs veranlasst wird. Weiterhin ist es vorteilhaft,
wenn die Bestimmung der Duktilität des
Strangs vorzugsweise für
einen Bereich vor einer Biege- und/oder Richteinheit der Stranggießanlage durchgeführt wird.
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Gemäß eines
weiteren erfindungsgemäßen Gedankens
ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Steuer- oder Regelungseinheit
anhand von ermittelten und/oder empfangenen Daten und/oder Signalen eine
Erstarrungslänge
des Strangs ermittelt. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die bestimmte
Erstarrungslänge
des Strangs mit einem vorgebbaren Grenzwert verglichen wird und
bei Überschreitung des
Grenzwerts eine Erhöhung
der Solltemperatur des Strangs veranlasst wird. Auch ist es vorteilhaft, wenn
die Steuer- oder Regelungseinheit die Solltemperatur des Strang
derart wählt,
dass die Grenzwerte im Wesentlichen erreicht werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bezüglich
der Vorrichtung erreicht mit einer Vorrichtung zur Steuerung oder
Regelung der Temperatur eines Gießstrangs in einer Stranggießanlage
mit einer Steuer- oder Regelungseinheit insbesondere zur Steuerung
oder Regelung der Temperatur in einer Sekundärkühlung einer Stranggießanlage,
mit zumindest einem Mittel zur Kühlung
des Gießstrangs, wobei
eine dynamische Änderung
zumindest einer Solltemperatur des Gießstrangs auf der Grundlage von
Daten und/oder Signalen, welche die Steuer- oder Regelungseinheit
empfängt
und/oder ermittelt, durchführbar
ist. Dabei kann mit der Vorrichtung vorteilhaft obiges Verfahren
durchgeführt
werden.
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Die
Anforderungen an die Sekundärkühlung sind
dabei sehr vielfältig.
Ein Parameter für
die Steuerung kann beispielsweise die volle Ausschöpfung der
vorhandenen Produktionskapazität
sein, wie beispielsweise die verfügbare Strangstützung in
der Stranggießanlage
bezüglich
der Erstarrungslänge
im Wesentlichen bis zum Ende zu nutzen. Bei der Strangtemperaturregelung
kann daher die rechnerische Erstarrungslänge bei der Steuerung oder
Regelung der Temperatur oder der Kühlung entsprechend berücksichtigt
werden.
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Ein
weiterer vorteilhafter Parameter für die Steuerung der Kühlung kann
die Erreichung und Einhaltung von zumindest einzelnen Qualitätsparametern
für den
Strang sein, wobei zum Teil neue Stahlsorten empfindlich gegenüber ungünstigen
Abkühlverläufen sind,
so dass die Abkühlrate
hier ein Steuerungsparameter ist, um die Bandqualität günstig zu beeinflussen.
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Beispielsweise
bei einer Änderung
der Gießgeschwindigkeit
verändert
sich auch die Strangtemperatur am Kokillenaustritt. Die nachfolgende
Kühlung
sollte dies berücksichtigen,
damit keine Qualitätsprobleme
zum Beispiel in Form von zu hohen thermischen Spannungen auftreten,
die bei manchen empfindlichen Stahlsorten zu Rissen führen könnten.
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Daher
ist es bei einer Anwendung einer Temperaturregelung oder Temperatursteuerung
vorteilhaft, wenn die Solltemperatur für den Gießstrang an verschiedenen Positionen
vorgegeben wird und diese sich jedoch den veränderten Bedingungen aufgrund
veränderter
Parameter anpassen kann.
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Weiterhin
hat der Strang der Stranggießanlage
die Eigenschaft, sich zwischen den unterstützenden Rollen auszubauchen.
Bei zu großen
Ausbauchungen entstehen zum Teil hohe Biegespannungen und Innendehnungen.
Diese könnten
wiederum zu Strangschäden
führen.
Die maximal zulässige
Ausbauchung wird vorteilhaft abhängig
von den Gießparametern
vorgegeben, wie beispielsweise von der Gießgeschwindigkeit und/oder von
der Gießtemperatur.
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Für den Fall,
dass der Strang gebogen oder gerichtet wird, erfährt er zusätzliche Dehnungen und Spannungen.
Der Strangwerkstoff sollte dann diesen zusätzlichen Dehnungen und Spannungen
standhalten können,
ohne dass wesentliche Riss schäden
auftreten. Wenn der Strang spröde
ist, könnte
er Oberflächenrisse
bekommen. Um solche Risse weitestgehend zu vermeiden, ist es vorteilhaft,
wenn der Strang in einem Temperaturbereich gebogen und gerichtet
wird, in welchem der Strang geeignet duktil ist.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachstehend
wird die Erfindung auf der Grundlage eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung zur Erläuterung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 ein
Diagramm zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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3 ein
Diagramm zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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4 ein
Diagramm zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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5 ein
Diagramm zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
und
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6 ein
Diagramm zur Erläuterung
der Erfindung.
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Bevorzugte Ausführung der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Steuerverfahren oder ein Regelverfahren insbesondere
für eine
Sekundärkühlung einer
Stranggießanlage.
Dazu zeigt 1 schematisch eine Stranggießanlage 1 mit
einer Kokille 7 und einer Strangführung 8 sowie mit
einem Gießstrang 2.
Die durchgeführte
Steuerung oder Regelung der Temperatur wird automatisch ohne Eingreifen
eines Operators oder halbautomatisch durchgeführt, wobei in diesem Falle
die Steuer- oder Regelungseinheit 3 den Zustand der Stranggießanlage 1 anhand
der zur Verfügung
stehenden Messdaten analysiert und dem Operator Vorschläge vorgibt
zur Einstellung verschiedener Stellgrößen.
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Die
Stranggießanlage 1 weist
dabei neben der Steuer- oder Regelungseinheit 3 auch Mittel 4, 5 zur
Daten- oder Signalerfassung auf, wie beispielsweise Sensoren. Beispielsweise
sind Temperatursensoren 4 entlang des Strangs 2 angeordnet.
Die Mittel 4, 5 erfassen, das heißt detektieren
oder berechnen, Zustandsgrößen des
Strangs oder der Stranggießanlage
und leiten diese Daten an die Steuer- oder Regelungseinheit 3 weiter,
welche anhand der Signale und/oder Daten die Solltemperatur oder
die Solltemperaturen des Strangs 2 dynamisch bestimmt und
anhand dieser die Kühlmittel 6 ansteuert
zur Erreichung der Solltemperatur in den jeweiligen Bereichen des
Strangs 2. Erfindungsgemäß wird eine Änderung
der Solltemperatur derart durchgeführt, dass eine dynamische Anpassung
der Solltemperaturen in Abhängigkeit
der Gegebenheiten des Gießstrangs
erfolgt. Dabei wird vorteilhaft eine Berechnung der Temperatur des
Gießstrangs
durchgeführt
und eine Regelung der Kühlung,
bzw. der Spritzwassermenge durchgeführt, um die Solltemperatur durch
Regelung zu erreichen. Dabei wird weiterhin vorteilhaft ein Katalog
der Temperatursollkurven verwendet. Vorteilhaft ist erfindungsgemäß, dass
ein Überwachungsmodul
von der Temperaturberechnung gespeist wird, so dass in diesem Überwachungsmodul
das Bulging, die Duktilität
und die Entfernung der Durcherstarrung zum Anlagenende bestimmt
wird. Diese bestimmten Werte werden mit Grenzwerten verglichen und
entweder wird eine Warnung ausgegeben und/oder es wird eine dynamische Anpassung
der Solltemperatur bzw. der Solltemperaturen vorgenommen. Dazu wird
auch auf die 6 verwiesen.
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Dabei
ist es vorteilhaft, wenn die thermischen Spannungen in der Strangschale
am Kokillenausgang reduziert werden. Weiterhin ist es vorteilhaft,
wenn die Steuerung oder die Regelung Betriebszustände reduziert
oder vermeidet, in welchen Ausbauchung des Stranges zwischen Rollen
zu groß werden.
Auch ist es vorteilhaft, wenn die Steuerung oder die Regelung Betriebszustände verhindert
oder reduziert, in welchen der Strang in einem Temperaturbereich
gebogen oder gerichtet wird, in welchem das Strangmaterial spröde ist.
Darüber
hinaus ist es zweckmäßig, wenn
die Steuerung oder die Regelung die Erstarrungslänge des Strangs überwacht
und es vorzugsweise vermeidet oder möglicht reduziert, dass die
Erstarrungslänge
des Strangs länger
ist als der Abstand zum Ende der Strangunterstützung, so dass der Strang hinter
dem Ende der Strangunterstützung
bereits im Wesentlichen erstarrt ist.
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Das
erfindungsgemäße Steuerverfahren
zur Steuerung oder Regelung der Temperatur in der Sekundärkühlung des
Gießstrangs
baut auf eine Temperaturregelung auf, wobei zumindest eine, vorteilhaft
jedoch eine Mehrzahl von Solltemperaturverteilungen für die Strangoberfläche als
auswählbare
Vorgabewerte im Speicher einer Steuer- oder Regelungseinheit gespeichert
sind.
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Darüber hinaus
verfügt
die Steuer- oder Regelungseinheit 3 über einen abgespeicherten Datensatz,
wie beispielsweise eine Tabelle, in welchem für jeden verwendbaren oder bearbeitbaren
Werkstoff oder für
jede verwendbare oder verarbeitbare Werkstoffgruppe eine geeignete
Solltemperaturverteilung zugeordnet ist.
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Eine
Steuer- oder Regelungseinheit 3 steuert anhand der abgespeicherten
und ausgewählten Daten
die Kühlwassermengen
der Sekundärkühlung so,
dass die Strangtemperaturen den Solltemperaturen zumindest im Wesentlichen
entsprechen.
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Erfindungsgemäß ist die
Steuerung oder Regelung dahingehend optimiert, dass die Solltemperaturverteilung
des Strangs nicht für
alle Betriebszustände
fest vorgegeben und somit verbindlich vorgegeben ist, sondern dass
die Solltemperaturverteilung nach vorgebbaren Kriterien dynamisch
angepasst wird.
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Die
Steuer- oder Regelungseinheit enthält neben der Berechnung der
Strangtemperaturen und dem eigentlichen Regelmodul für die Festlegung
der Wassermengen vorteilhaft noch weitere Module um Zusatzaufgaben
zu erfüllen.
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So
wird vorteilhaft die Auslauftemperatur des Stranges aus der Kokille
oder an einem der Kokille nachfolgenden Kühlsegment berechnet. Die 2 zeigt
ein Diagramm 20 einer erfindungsgemäßen Verfahrensweise, wonach
in Block 21 abgefragt wird, wie die Temperatur des Gießstrangs
am Kokillenausgang oder am der Kokille nachfolgenden Kühlsegment
ist. In Block 22 wird abgefragt, ob diese ermittelte Temperatur
oder eine ermittelte Abkühlrate
größer ist
als ein vorgebbarer Grenzwert oder als die zwischen Kokille und
Kühlsegment
vorherrschende Abkühlrate.
Ist diese Abfrage mit Ja beantwortet, wird in Block 24 fortgefahren,
in welchem eine Warnung ausgegeben werden kann. In Block 25 wird
eine Erhöhung
oder eine Reduzierung der Solltemperatur angesteuert und eine reduzierte
bzw. eine verstärkte Kühlung des
Strangs im Auslaufbereich angesteuert, damit die Temperatur oder
die Abkühlrate
des Strangs sich innerhalb der zulässigen Grenzwerte einstellt.
Wird in Block 22 die Abfrage mit Nein beantwortet, so wird
keine Veränderung
der Solltemperatur in Block 23 vorgenommen. Dieses Verfahren
kann quasi fortlaufend überwacht
und durchgeführt
werden, weshalb dieser Verfahrensschritt über die Schleife 26 zurückgeführt werden
kann.
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Die
Solltemperaturen des Stranges werden dann für die ersten Kühlsegmente
an die ermittelte Auslauftemperatur angepasst. Hierdurch entsteht
ein gleichmäßiger Kühlverlauf
für den
Strang bei Reduktion thermischer Spannungen.
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Weiterhin
kann die Ausbauchung des Strangs berechnet werden, wobei zusätzlich auch
die zulässige
Ausbauchung des Strangs bestimmt werden kann. Dabei kann die zulässige Ausbauchung beispielsweise
von den momentanen Prozessparametern der Stranggießanlage
abhängig
sein. Die 3 zeigt ein Diagramm 30 einer
erfindungsgemäßen Verfahrensweise,
wonach in Block 31 abgefragt wird, wie groß die Ausbauchung
des Strangs zwischen Segmentträgern
ist. In Block 32 wird abgefragt, ob diese ermittelte Ausbauchung
größer ist
als ein vorgebbarer Grenzwert, wobei der Grenzwert durchaus von
Bereich zu Bereich unterschiedlich abgelegt sein könnte. Ist
diese Abfrage mit Ja beantwortet, wird in Block 33 fortgefahren,
in welchem eine Warnung ausgegeben werden kann. In Block 34 wird eine
Reduzierung der Solltemperatur des Strangs angesteuert und eine
verstärkte
Kühlung
des Strangs im Bereich der erhöhten
Ausbauchung oder davor angesteuert, damit die Temperatur des Strangs
sich zumindest dort abkühlt.
Wird in Block 32 die Abfrage mit Nein beantwortet, so wird
keine Veränderung
der Solltemperatur vorgenommen, siehe Block 35. Dieses
Verfahren kann quasi fortlaufend überwacht und durchgeführt werden,
weshalb dieser Verfahrensschritt über die Schleife 36 zurückgeführt werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Steuer-
oder Regelungseinheit 3 vergleicht während des Gießens vorzugsweise
fortlaufend oder in Intervallen die detektierte oder berechnete
Ausbauchung des Gießstrangs
mit dem maximal zulässigen
Wert. Wird dieser Wert überschritten,
wird die Solltemperatur abgesenkt. Die Solltemperatur wird dabei
vorzugsweise dort im Bereich des Gießstrangs abgesenkt, wo die Überschreitung
erkannt wird, wobei gegebenenfalls auch eine Reduzierung der Solltemperatur
in der Strecke davor angesteuert oder vorgenommen werden kann.
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Gemäß des erfindungsgemäßen Gedankens kann
ein weiteres Berechnungsmodul in der Steuer- oder Regelungseinheit 3 die
Duktilität
des Stranges bestimmen. Dabei kann ein Vergleich zwischen dem bestimmten
Wert der Duktilität
mit einem zulässigen Minimalwert
vorgenommen werden. Wird dieser Grenzwert der Duktili tät in einer
Biege- oder Richteinheit unterschritten, wird die Solltemperatur
durch die Steuer- oder Regelungseinheit erhöht, wobei dies vorzugsweise
in zumindest einem Kühlsegment
vor dem Bereich der Biege- oder Richteinheit erfolgt. Diesbezüglich sei
auf die 4 verwiesen, welche ein Diagramm 40 einer
erfindungsgemäßen Verfahrensweise
zeigt, wonach in Block 41 abgefragt wird, wie groß die Duktilität des Strangs
vorzugsweise in einer Biege- oder Richteinheit ist. In Block 42 wird
abgefragt, ob diese ermittelte Duktilität kleiner ist als ein vorgebbarer
Grenzwert, wobei der Grenzwert durchaus von Bereich zu Bereich unterschiedlich
abgelegt sein könnte.
Ist diese Abfrage mit Ja beantwortet, wird in Block 43 fortgefahren,
in welchem eine Warnung ausgegeben werden kann. In Block 44 wird
eine Reduzierung der Solltemperatur des Strangs angesteuert und
eine verstärkte
Kühlung
des Strangs im Bereich der reduzierten Duktilität angesteuert, damit die Temperatur
des Strangs sich zumindest dort oder zumindest in einem Bereich
davor abkühlt.
Wird in Block 42 die Abfrage mit Nein beantwortet, so wird keine
Veränderung
der Solltemperatur vorgenommen, siehe Block 45. Dieses
Verfahren kann quasi fortlaufend überwacht und durchgeführt werden, weshalb
dieser Verfahrensschritt über
die Schleife 46 zurückgeführt werden
kann.
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Weiterhin
kann bei einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
der Erfindung die Steuer- oder Regelungseinheit 3 die Erstarrungslänge des Strangs 2 berechnen
bzw. bestimmen und anhand von Sensorsignalen überwachen. Da der Strang durch
unterstützende
Segmente getragen wird, ist es zweckmäßig, wenn die Erstarrungslänge nicht
länger ist
als die maximale Entfernung des letzten unterstützenden Segments in Transportrichtung
betrachtet. Dadurch wird vorteilhaft bewirkt, dass der Strang bereits
erstarrt ist, bevor er das letzte unterstützende Segment verlässt. Eine
Erstarrungslänge
für den Strang
gemäß einem
definierten Schwellenwert liegt vor dem letzten Segment. Der Schwellenwert
kann mittels eines Sensors überwacht
werden, so dass bei einer Überschreitung
der Erstarrungslänge über diesen
Schwellenwert hinaus die Steuer- oder Regelungseinheit 3 eine
Gegensteuerung durchführt.
Auf Grundlage des gegenwärtigen
dynami schen Verhaltens wird die zu erwartende Erstarrungslänge abgeschätzt. Wenn
die Erstarrungslänge
des Strangs über
diesen Schwellenwert hinaus ansteigt, veranlasst die Steuer- oder
Regelungseinheit eine Reduzierung der Solltemperatur des Strangs
zumindest in einem Bereich vor der schwellenwertigen Erstarrungslänge, so
dass insgesamt die Erstarrungslänge des
Strangs sich reduziert. Diese bewirkt eine stärkere Strangkühlung und
die Erstarrungslänge
wird damit kürzer.
Die Schwelle ist vorteilhaft so gewählt, dass während des Steuerungs- oder
Regelungsvorgangs die Erstarrungslänge nicht oder nicht wesentlich über den
Schwellenwert hinaus geht und hinter die unterstützenden Segmenten gerät. Diesbezüglich sei
auf die 5 verwiesen, welche ein Diagramm 50 einer
erfindungsgemäßen Verfahrensweise
zeigt, wonach in Block 51 abgefragt bzw. dynamisch abgeschätzt wird,
wie groß die
Erstarrungslänge
des Strangs ist. In Block 52 wird abgefragt, ob diese ermittelte
Erstarrungslänge
größer ist
als ein vorgebbarer Grenzwert. Ist diese Abfrage mit Ja beantwortet, wird
in Block 53 fortgefahren, in welchem eine Warnung ausgegeben
werden kann. In Block 54 wird eine Reduzierung der Solltemperatur
des Strangs angesteuert und eine verstärkte Kühlung des Strangs angesteuert,
damit die Temperatur des Strangs sich zumindest in einem bevorzugten
Bereich abkühlt
und sich der Strang in seiner Erstarrungslänge reduziert. Wird in Block 52 die
Abfrage mit Nein beantwortet, so wird keine Veränderung der Solltemperatur
vorgenommen, siehe Block 55. Dieses Verfahren kann quasi
fortlaufend überwacht
und durchgeführt
werden, weshalb dieser Verfahrensschritt über die Schleife 56 zurückgeführt werden
kann.
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Es
sei ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass die in den 2 bis 5 dargestellten
Verfahrensabläufe
auch miteinander kombinierbar sind, so dass zumindest einzelne Verfahrensschritte
oder Abläufe
parallel oder seriell verknüpft
sind, so dass auch mehrere Parameter gleichzeitig Einfluss auf die
Einstellung oder Ansteuerung einer Solltemperatur des Gießstrangs
in zumindest einzelnen Bereichen haben können.
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Die 6 zeigt
schematisch eine Gießanlage 60,
bei welcher Kühlsegmente 61 zur
Kühlung
des Gießstrangs 62 vorgesehen
sind. Mittels des Sensors 63 oder einer Mehrzahl von Sensoren
kann die Temperatur des Gießstrangs
ermittelt werden, um so beispielsweise die zuvor berechnete Gießstrangtemperatur
mit der Messung abzugleichen. Die Temperaturdaten des Sensors bzw.
der Sensoren 63 werden der Datenerfassung 64 zugeführt, welcher
auch weitere Prozessdaten zugeführt
werden. Die Daten der Datenerfassung 64 werden der Überwachungseinheit 65 und
der Temperaturberechnung 66 und der Solltemperaturentabelle 67 zugeführt. Die Überwachungseinheit 65 erhält weiterhin
Daten von der Temperaturberechnung 66, die auch Daten an
die Steuerung/Regeleinheit 68 für die Wassermenge der Kühlung weitergibt,
wobei die Temperaturberechnung 66 auch von der Steuerung/Regelung 68 Daten
zurück erhält. Die Überwachungseinheit 65 gibt
Daten an die Steuerung/Regeleinheit 69 für Solltemperatur
weiter, die wiederum Daten an die Einheit 68 weiterleitet, welche
wiederum die Kühlsegmente 61 ansteuert.
In der Überwachungseinheit 65 werden
Bulging, Duktilität
und Entfernung der Durcherstarrung zum Anlagenende bestimmt. Diese
werden dann mit Grenzwerten verglichen, wie es in den 3, 4 und 5 und
der zugehörigen
Beschreibung oben beschrieben ist. Bei Grenzwertverletzungen gibt
es entweder nur eine Warnmeldung oder die Solltemperaturen werden
abgeändert.
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- 1
- Stranggießanlage
- 2
- Gießstrang
- 3
- Steuer-
oder Regelungseinheit
- 4
- Mittel
zur Daten- oder Signalerfassung
- 5
- Mittel
zur Daten- oder Signalerfassung
- 6
- Mittel
zum Kühlmittelauftrag
- 20
- Diagramm
- 21
- Block
- 22
- Block
- 23
- Block
- 24
- Block
- 25
- Block
- 26
- Block
- 30
- Diagramm
- 31
- Block
- 32
- Block
- 33
- Block
- 34
- Block
- 35
- Block
- 36
- Block
- 40
- Diagramm
- 41
- Block
- 42
- Block
- 43
- Block
- 44
- Block
- 45
- Block
- 46
- Block
- 50
- Diagramm
- 51
- Block
- 52
- Block
- 53
- Block
- 54
- Block
- 55
- Block
- 56
- Block
- 60
- Gießanlage
- 61
- Kühlsegmente
- 62
- Gießstrang
- 63
- Sensor
- 64
- Block
- 65
- Block
- 66
- Block
- 67
- Block
- 68
- Block
- 69
- Block