DE19931331A1 - Verfahren und Einrichtung zum Herstellen eines Stranges aus Metall - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Herstellen eines Stranges aus MetallInfo
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Abstract
Verfahren und Einrichtung zum Herstellen eines Stranges aus Metall mittels einer Stranggießanlage, die zumindest eine Kühleinrichtung zur Kühlung des Stranges aufweist, wobei der Kühleinrichtung zumindest ein Reduktionsgerüst zur Dickenreduktion des Stranges zugeordnet ist, wobei der Strang bei der Dickenreduktion eine erstarrte Hülle und einen flüssigen Kern aufweist. Dabei wird die Kühlung mittels eines Temperatur- und Erstarrungsmodells derart eingestellt, daß die Erstarrungsgrenze zwischen der erstarrten Hülle und dem flüssigen Kern bei Einlauf des Stranges in das Reduktionsgerüst einer vorgegebenen Soll-Erstarrungsgrenze zwischen der erstarrten Hülle und dem flüssigen Kern entspricht.
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren und eine Einrichtung zum
Herstellen eines Stranges aus Metall mittels einer Strang
gießanlage, die zumindest eine Kühleinrichtung zur Kühlung
des Stranges aufweist, wobei der Kühleinrichtung zumindest
ein Reduktionsgerüst zur Dickenreduktion des Stranges zuge
ordnet ist, wobei der Strang bei der Dickenreduktion eine er
starrte Hülle und einen flüssigen Kern aufweist.
Zum Herstellen von Strängen ist es bekannt, einer Stranggieß
anlage ein Reduktionsgerüst nach- oder zuzuordnen. Dabei wird
eine besonders große Dickenreduktion dann erreicht, wenn der
Strang beim Einlaufen in das Reduktionsgerüst einen noch
flüssigen Kern aufweist. Bei diesem Verfahren, das als soge
nannte Soft-Reduction bekannt ist, ist es wichtig, daß der
flüssige Kern groß genug ist, um die notwendige Dickenreduk
tion des Stranges zu gewährleisten, jedoch auch nicht so groß
ist, daß es zu einem Strangdurchbruch und Austritt von flüs
sigem Metall kommt. Zum Erreichen der notwendigen Abmessung
des flüssigen Kerns bei Erreichen des Reduktionsgerüstes wird
der Strang mittels einer Kühleinrichtung gekühlt, wobei die
notwendige Kühlung von einem Bediener nach dessen Abschätzung
der Abmessung des flüssigen Kerns eingestellt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren sowie eine Ein
richtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, das eine
gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Soft-Reduction,
insbesondere auch bei variierender Stranggeschwindigkeit, er
laubt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß
Anspruch 1 bzw. eine Einrichtung gemäß Anspruch 10 gelöst.
Dabei ist zum Herstellen eines Stranges aus Metall mittels
einer Stranggießanlage, die zumindest eine Kühleinrichtung
zur Kühlung des Stranges aufweist, der Kühleinrichtung zumin
dest ein Reduktionsgerüst zur Dickenreduktion des Stranges
nachgeordnet, wobei der Strang bei der Dickenreduktion eine
erstarrte Hülle und einen flüssigen Kern ausweist, und wobei
die Kühlung mittels eines Temperatur- und Erstarrungsmodells
derart, insbesondere automatisch, eingestellt wird, daß die
Erstarrungsgrenze zwischen der erstarrten Hülle und dem flüs
sigen Kern bei Einlauf des Stranges in das Reduktionsgerüst
einer vorgegebenen Soll-Erstarrungsgrenze zwischen der er
starrten Hülle und dem flüssigen Kern entspricht. Auf diese
Weise wird eine besonders gute Soft-Reduction erreicht. Re
duktionsgerüste im Sinne der Erfindung können dabei neben
einfachen Walzgerüsten komplexe Walzgerüste sein, mittels de
nen dem Strang eine bestimmte Geometrie eingewalzt wird. Das
Temperatur- und Erstarrungsmodell kann beispielsweise ein
analytisches Modell, ein neuronales Netz oder eine Kombina
tion aus analytischem Modell und neuronalem Netz sein.
Das Temperatur- und Erstarrungsmodell setzt vorteilhafterwei
se die Kühlung des Stranges und die Erstarrungsgrenze zwi
schen der erstarrten Hülle und dem flüssigen Kern in Bezie
hung. Eine derartige Ausgestaltung der Erfindung ist von be
sonderem Vorteil, da das Temperatur- und Erstarrungsmodell
die Erstarrungsgrenze zwischen der erstarrten Hülle und dem
flüssigen Kern in Abhängigkeit von der Kühlmenge die Ursache
Wirkung-Beziehung zwischen Kühlung und die Erstarrungsgrenze
zwischen der erstarrten Hülle und dem flüssigen Kern abbil
det.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird mit dem
Temperatur- und Erstarrungsmodell die Erstarrungsgrenze zwi
schen der erstarrten Hülle und dem flüssigen Kern in Abhän
gigkeit von der Kühlung des Stranges, insbesondere in Echt
Zeit und ständig, ermittelt und die notwendige Kühlung des
Stranges auf iterative Weise in Abhängigkeit der vorgegebenen
Soll-Erstarrungsgrenze zwischen der erstarrten Hülle und dem
flüssigen Kern bestimmt, wobei so oft iteriert wird, bis die
Abweichung der mit dem Temperatur- und Erstarrungsmodell er
mittelten Erstarrungsgrenze zwischen der erstarrten Hülle und
dem flüssigen Kern von dem vorgegebenen Soll-Erstarrungs
grenze zwischen der erstarrten Hülle und dem flüssigen Kern
kleiner ist als ein vorgegebener Toleranzwert.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird
zur Bestimmung der notwendigen Kühlung des Stranges in Abhän
gigkeit von der vorgegebenen Soll-Erstarrungsgrenze zwischen
der erstarrten Hülle und dem flüssigen Kern zumindest eine
weitere Größe der Größen Stranggeschwindigkeit, Stranggeome
trie, Strangschalendicke, Kokillenlänge, Zeit, Strangmateri
al. Kühlmitteldruck bzw. -volumen, Tröpfchengröße des Kühl
mittels und Kühlmitteltemperatur verwendet.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden
zur Bestimmung der notwendigen Kühlung des Stranges in Abhän
gigkeit der Erstarrungsgrenze zwischen der erstarrten Hülle
und dem flüssigen Kern die Größen Stranggeometrie, Strang
schalendicke, Zeit, Strangmaterial, Kühlmitteldruck bzw.
-volumen und Kühlmitteltemperatur verwendet. Die Verwendung
dieser Größen ist besonders geeignet, eine besonders präzise
Kühlung des Stranges zu erzielen.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird
jeder Reduktionseinrichtung eine Soll-Erstarrungsgrenze zwi
schen der erstarrten Hülle und dem flüssigen Kern des Stran
ges zugeordnet.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird
im Temperatur- und Erstarrungsmodell die Wirkung der Dicken
reduktion durch das Reduktionsgerüst, insbesondere die Lage
der Grenze zwischen erstarrter Hülle und flüssigem Kern mit
modelliert.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung er
folgt die Modellierung der Dickenreduktion durch das Reduktions
gerüst durch zumindest eine der Größen Reduktionskraft und
Reduktionsgrad.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird
zumindest eine der Größen Reduktionskraft und Reduktionsgrad
im Reduktionsgerüst gemessen und zur Adaption des Temperatur-
und Erstarrungsmodells verwendet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
werden die Größen Reduktionskraft und Reduktionsgrad im Re
duktionsgerüst gemessen und zur Adaption des Temperatur- und
Erstarrungsmodells verwendet.
Weitere Vorteile und erfinderische Einzelheiten ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbei
spiels, anhand der Zeichnungen und in Verbindung mit den Un
teransprüchen. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Stranggießanlage,
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm zur iterativen Bestimmung einer
Soll-Kühlung des Stranges mittels eines Temperatur-
und Erstarrungsmodells,
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm zur iterativen Bestimmung eines
Adaptionskoeffizienten.
Fig. 1 zeigt eine Stranggießanlage. Dabei bezeichnet Bezugs
zeichen 1 den gegossenen Strang, der eine erstarrte Hülle 21
innerhalb einer Erstarrungsgrenze 22 und einen flüssigen
Kern 2 aufweist. Der Strang wird mit Antriebs- bzw. Führungs
rollen 4 bewegt und auf seinem Weg durch Kühleinrichtungen 5
gekühlt. Diese sind vorteilhafterweise als Wassersprühein
richtungen ausgebildet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
sind nicht alle Antriebs- bzw. Führungsrollen 4 und Kühlein
richtungen 5 mit Bezugszeichen versehen. Bei bekannten Ver
fahren sind die Kühleinrichtungen 5 in Kühlsegmente aufge
teilt. Diese Aufteilung ist beim neuen und erfinderischen
Verfahren nicht notwendig, kann aber berücksichtigt werden.
Sowohl die Antriebsrollen 4 als auch die Kühleinrichtungen 5
sind datentechnisch mit einer Recheneinrichtung verbunden. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel sind beide datentechnisch
mit ein und demselben Automatisierungsgerät 7 verbunden. Das
Automatisierungsgerät 7 weist optional außerdem ein nicht
dargestelltes Terminal und eine nicht dargestellte Tastatur
auf. Außerdem ist das Automatisierungsgerät 7 mit einem über
geordneten Rechensystem 8 verbunden. Das zum Stranggießen
notwendige Material, in diesem Fall flüssiger Stahl, wird
über eine Zuführvorrichtung 20 zugeführt. Die Stellgrößen für
die Kühleinrichtungen 5 werden mittels eines Temperatur- und
Erstarrungsmodells, d. h. eines thermischen Modells des Stran
ges berechnet, das in der beispielhaften Ausgestaltung auf
dem übergeordneten Rechensystem 8 implementiert ist.
Bezugszeichen 9, 10 und 11 bezeichnen der Kühleinrichtung 5
zugeordnete Reduktionsgerüste. Diese sind in vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung datentechnisch mit der speicher
programmierbaren Steuerung 7 verbunden, wobei an die Automa
tisierungsgerät 7 die Walzkraft und der Reduktionsgrad, z. B.
in Form des Walzspaltes, übertragen werden. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel sind drei Reduktionsgerüste 9, 10 und 11
vorgesehen. Im in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
vorgesehen, daß nur in den Reduktionsgerüsten 9 und 10 eine
sogenannte Soft-Reduction durchgeführt wird. Bei der soge
nannten Soft-Reduction ist der zu reduzierende Strang nicht
durcherstarrt, sondern weist einen flüssigen Kern 2 und eine
erstarrte Hülle 21 auf, wenn er in ein Reduktionsgerüst ein
läuft. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist für den Strang
1 lediglich eine Soft-Reduction in den Reduktionsgerüsten 9
und 10 vorgesehen. Die Kühlung mit den Kühleinrichtungen 5
wird mittels des Automatisierungsgeräts 7 derart eingestellt,
daß die Erstarrungsgrenze 22 zwischen der erstarrten Hülle 21
und dem flüssigen Kern 2 des Stranges 1 bei Einlauf in die
Reduktionsgerüste 9 und 10 einer gewünschten Soll-
Erstarrungsgrenze zwischen dem flüssigen Kern 2 und der er
starrten Hülle 21 entspricht.
Das Reduktionsgerüst 9 ist in besonders vorteilhafter Weise
innerhalb der Kühlstrecke angeordnet, d. h. es sind vor und
hinter dem Reduktionsgerüst 9 Kühleinrichtungen 5 vorgesehen.
Es kann in weiterhin vorteilhafter Weise Vorgesehen werden,
auch hinter dem zweiten Reduktionsgerüst 10 Kühleinrichtungen
vorzusehen. Die Kühleinrichtung 9 ist vorteilhafterweise
nicht in der Biegung des Stranges 1 angeordnet, wie dies aus
Gründen der Übersichtlichkeit in Fig. 1 angedeutet ist, son
dern vor der Biegung des Stranges oder hinter der Biegung des
Stranges 1 angeordnet.
Fig. 2 zeigt dabei ein Ablaufdiagramm zur iterativen Bestim
mung eines Sollwertes k0 für die Kühlung des Stranges mittels
eines Temperatur- und Erstarrungsmodells 13, wobei das Tempe
ratur- und Erstarrungsmodell 13 und die übrigen dargestellten
iterativen Abläufe auf dem übergeordneten Rechensystem 8 im
plementiert sind. Dazu wird im Temperatur- und Erstarrungsmo
dell 13 aus einer gegebenen Kühlung des Stranges ki mittels
des Temperatur- und Erstarrungsmodells 13 die Erstarrungs
grenzen ei im Strang ermittelt. Diese Erstarrungsgrenze ei
wird in einem Vergleicher 14 mit der Soll-Erstarrungsgrenze
e0 im Strang verglichen. Im Vergleicher 14 erfolgt die Abfra
ge, ob |ei - eo| ≦ Δemax, wobei Δemax ein vorgegebener Toleranz
wert ist. Ist der Betrag der Differenz von ei und e0 zu groß,
so ermittelt der Funktionsblock 12 einen neuen Vorschlag ki
für eine verbesserte Kühlung des Stranges. Als Anfangswert
für die Iteration wird ein Wert für die Kühlung verwendet,
der sich im langzeitlichen Durchschnitt als bewährter Erfah
rungswert erwiesen hat. Ist der Betrag der Differenz von ei
und e0 kleiner oder gleich dem Toleranzwert Δemax, so wird mit
einer Sollkühlungsfestsetzung 15 der Sollwert k0 für die Küh
lung des Stranges gleich dem Wert ki gesetzt. Die Werte ei,
e0, Δemax, ki, k0 sind nicht unbedingt Skalare, sondern Spal
tenmatrizen mit ein oder mehr Werten. So enthält z. B. die
Spaltenmatrix k0 die verschiedenen Stell- bzw. Führungsgrößen
für die Kühleinrichtungen 5 der einzelnen Kühlsegmente 6 ei
ner Strangkühlanlage oder die Spaltenmatrix e0, die Soll-
Erstarrungsgrenzen an verschiedenen Stellen des Stranges. In
vorteilhafter Ausgestaltung erfolgt der in Fig. 2 dargestellte
Iterationskreislauf auf der Basis genetischer Algorithmen.
Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn ki bzw. k0 Spal
tenmatrizen mit vielen Elementen sind.
Das Temperatur- und Erstarrungsmodell 13 kann sowohl als ein
dimensionales Modell als auch als zweidimensionales Modell
implementiert werden. Basis des Temperatur- und Erstarrungs
modells stellt, hier für den zweidimensionalen Fall darge
stellt, die Wärmeleitungs-Gleichung
dar, die für das Temperatur- und Erstarrungsmodell 13 in Dif
ferenzform, d. h. in der Form
verwendet wird. Dabei ist T die Temperatur, t die Zeit und a
die Temperaturleitfähigkeit. x und y sind die zweidimensiona
len Raumkoordinaten.
Der Querschnitt der Stranghaut wird in kleine Rechtecke der
Größe Δx mal Δy unterteilt und die Temperatur wird in klei
nen Zeitschritten Δt berechnet. Als Ausgangspunkt für die
Temperaturverteilung wird angenommen, daß die Temperatur beim
Eintritt in die Kokille (in allen Rechtecken) die Verteiler
temperatur des Stahls besitzt.
Der an der Strangoberfläche abzuführende Wärmestrom Q berech
net sich aus der Oberflächentemperatur To des Strangs, der
Umgebungstemperatur TU, der Oberfläche A und dem Wärmeüber
gangskoeffizienten α mit Q = α (TU - To) A.
Für die Kühlung in der Kokille wird α als konstant angenom
men und TU der Temperatur des Kühlwassers in der Kokille
gleichgesetzt. Für die Kühlung durch die Kühleinrichtungen 5
wird TU der Temperatur des Kühlmittels gleichgesetzt und α
wird beispielsweise gemäß
berechnet, wobei V das Kühlmittelvolumen in
ist. Da
bei kann V für jeden Punkt an der Strangoberfläche unter
schiedlich angegeben werden, wodurch mit dem Modell auch Dü
sencharakteristika beschrieben werden können.
Aus dem Verlauf der Temperaturverteilung im Strang berechnet
das Modell auch den Verlauf der Erstarrungsgrenze.
Die einzelnen Modellparameter sind u. a.:
- - Kokillenlänge
- - Stranggeometrie (Höhe und Breite)
- - Stranggeschwindigkeit
- - Wärmeübergangskoeffizient α in der Kokille
- - Kühlmitteltemperatur in der Kokille
- - Schmelztemperatur
- - Erstarrungsenthalpie
- - Wärmeleitkoeffizient λ
- - Spezifische Wärmekapazität c
- - Dichte ρ
- - Länge jeder Kühlzone
- - Kühlmittelvolumen V in jeder Kühlzone
- - Strangmaterial
Die Temperatur- und Materialabhängigkeit von λ, c, Enthalpie
und ρ wird im Modell berücksichtigt.
Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm zur iterativen Bestimmung ei
nes Adaptionskoeffizienten d0 zur Adaption des Wärmeüber
gangskoeffizienten α mittels eines Temperatur- und Erstar
rungsmodells 13, wobei der adaptierte Wärmeübergangskoeffizi
ent αa durch
αa = d0.α
aus dem Wärmeübergangskoeffizienten α ermittelt wird. Dazu
wird im Temperatur- und Erstarrungsmodell 13 aus einer gege
benen Kühlung des Stranges mittels des Temperatur- und Er
starrungsmodells 13 die Erstarrungsgrenzen ei im Strang er
mittelt. Diese Erstarrungsgrenze ei wird in einem Vergleicher
17 mit den auftretenden Anstellungswegen ΔWj,y,u (unten) und
ΔWj,y,o (oben) in den Reduktionsgerüsten sowie den Walzkräften
Fj,u (unten) und Fj,o (oben) in den Reduktionsgerüsten vergli
chen. Falls die für eine Geometrieveränderung typischen Werte
der Anstellungswege unterschritten und/oder die für eine Geo
metrieveränderung typischen Werte der Walzkräfte überschrit
ten werden, ermittelt der Funktionsblock 16 einen neuen Vor
schlag für einen verbesserten Adaptionsfaktor di. Dadurch
wird die Erstarrungsgrenze solange verschoben, bis die ent
sprechenden Grenzwerte über- bzw. unterschritten werden. Als
Anfangswert für die Iteration wird ein Wert d0 = 1 verwendet.
Der Abschluß der Iteration wird durch den Funktionsblock 18
d0 = di gesetzt. Anschließend wird in Gleichung 3 der Wärme
übergangskoeffizient α durch den adaptierten Wärmeübergangs
koeffizienten αa ersetzt.
Es ist besonders vorteilhaft, eine Vorsteuerung der Kühlein
richtung vorzusehen, wobei die Vorstrahlenabhängigkeit von
bekannten Zeitpunkten der Änderungen von Anlagenwerten wie
z. B. der Gießgeschwindigkeit und/oder des Strangmaterials er
folgt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen eines Stranges (1) aus Metall
mittels einer Stranggießanlage, die zumindest eine Kühlein
richtung (5) zur Kühlung des Stranges (1) aufweist, wobei der
Kühleinrichtung (5) zumindest ein Reduktionsgerüst (9, 10, 11)
zur Dickenreduktion des Stranges (1) zugeordnet ist, wobei
der Strang (1) bei der Dickenreduktion eine erstarrte Hülle
(21) und einen flüssigen Kern (2) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlung mittels eines Temperatur- und Erstarrungsmo
dells (13) derart eingestellt wird, daß die Erstarrungsgrenze
(22) zwischen der erstarrten Hülle (21) und dem flüssigen
Kern (2) bei Einlauf des Stranges (1) in das Reduktionsgerüst
(9, 10, 11) einer vorgegebenen Soll-Erstarrungsgrenze zwischen
der erstarrten Hülle (21) und dem flüssigen Kern (2) ent
spricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Temperatur- und Erstarrungsmodell (13) die Er
starrungsgrenze (22) zwischen der erstarrten Hülle (21) und
dem flüssigen Kern (2) in Abhängigkeit von der Kühlung des
Stranges (1), insbesondere in Echtzeit und ständig, ermittelt
wird und daß die notwendige Kühlung des Stranges (1) auf ite
rative Weise in Abhängigkeit der vorgegebenen Soll-
Erstarrungsgrenze (e0) zwischen der erstarrten Hülle (21) und
dem flüssigen Kern (2) bestimmt wird, wobei so oft iteriert
wird, bis die Abweichung der mit dem Temperatur- und Erstar
rungsmodell (13) ermittelten Erstarrungsgrenze (ei) zwischen
der erstarrten Hülle (21) und dem flüssigen Kern (2) von der
vorgegebenen Soll-Erstarrungsgrenze (ei) zwischen der er
starrten Hülle (21) und dem flüssigen Kern (2) kleiner ist
als ein vorgegebener Toleranzwert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung der notwendigen Kühlung des Stranges (1)
in Abhängigkeit von der vorgegebenen Soll-Erstarrungsgrenze
zwischen der erstarrten Hülle (21) und dem flüssigen Kern (2)
zumindest eine weitere Größe der Größen Stranggeschwindig
keit, Stranggeometrie, Strangschalendicke, Kokillenlänge,
Zeit, Strangmaterial, Kühlmitteldruck bzw. -volumen, Tröpf
chengröße des Kühlmittels und Kühlmitteltemperatur verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung der notwendigen Kühlung des Stranges (1)
in Abhängigkeit der Erstarrungsgrenze (22) zwischen der er
starrten Hülle (21) und dem flüssigen Kern (2) auch die Grö
ßen Stranggeometrie, Strangschalendicke, Zeit, Strangmateri
al. Kühlmitteldruck bzw. -volumen und Kühlmitteltemperatur
verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, wobei der Kühlein
richtung (5) zumindest zwei Reduktionsgerüsten (9, 10, 11)
nachgeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest zwei Reduktionsgerüsten (9, 10, 11) eine Soll-
Erstarrungsgrenze zwischen der erstarrten Hülle (21) und dem
flüssigen Kern (2) des Stranges (1) bei Einlauf in das jewei
lige Reduktionsgerüst (9, 10, 11) zugeordnet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Temperatur- und Erstarrungsmodell (13) die Wirkung der
Dickenreduktion durch das Reduktionsgerüst (9, 10, 11), insbe
sondere die Lage der Erstarrungsgrenze (22) zwischen erstarr
ter Hülle (21) und flüssigem Kern (2), mit berücksichtigt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Modellierung der Dickenreduktion durch das Reduk
tionsgerüst (9, 10, 11) durch zumindest eine der Größen Reduk
tionskraft und Dickenreduktionsgrad erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine der Größen Reduktionskraft und Reduktions
grad im Reduktionsgerüst (9, 10, 11) gemessen und zur Adaption
des Temperatur- und Erstarrungsmodells (13) verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Größen Reduktionskraft und Reduktionsgrad im Reduktions
gerüst (9, 10, 11) gemessen und zur Adaption des Temperatur-
und Erstarrungsmodells (13) verwendet werden.
10. Stranggießanlage zum Herstellen eines Stranges (1), ins
besondere nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Stranggießanlage zumindest eine Kühlein
richtung (5) zur Kühlung des Stranges (1) und zumindest ein
zugeordnetes Reduktionsgerüst (9, 10, 11) zur Dickenreduktion
des Stranges (1) sowie eine Recheneinrichtung zur Steuerung
der Kühlung des Stranges mittels der Kühleinrichtung (5) auf
weist,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Recheneinrichtung ein Temperatur- und Erstar
rungsmodell (13) zur derartigen Einstellung der Erstarrungs
grenze (22) zwischen einer erstarrten Hülle (21) und einem
flüssigen Kern (2) des Stranges (1) bei Einlauf des Stranges
(1) in das Reduktionsgerüst (9, 10, 11) implementiert ist, daß
die Erstarrungsgrenze (22) einer vorgegebenen Soll-
Erstarrungsgrenze zwischen der erstarrten Hülle (21) und dem
flüssigen Kern (2) entspricht.
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