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Die vorliegende Erfindung betrifft einen wasserdichten Reißverschluss gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Wasserdichte Reißverschlüsse werden als Verschlüsse bei zahlreichen Anwendungen, insbesondere für Taschen oder Behälter verwendet um deren Inhalt geschützt vor Nässe transportieren zu können. Aus der
EP 0 164 610 B1 ist ein derartiger Flüssigkeitsdichter Reißverschluss bekannt mit einem elastischen Dichtungsteil das sich auf der anderen Seite des Bandes erstreckt und einen längsgerichteten Berührungsrandbereich aufweist.
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Die
WO 03/032764 A2 zeigt einen umlaufenden Reißverschluss mit einem Schieber, der gänzlich teilbar ist. In der
DE 69936412 T2 wird ein wasserdichter Reißverschluss vorgestellt, welcher mit Stringer-Bändern ausgerüstet ist, welche beim Schließen des Reißverschlusses mittels Greiferelementen entlang der Innenkanten, lösbar aneinander befestigt werden und aufgrund angepasster Härten der Elemente entsprechend abdichten. Aus der Druckschrift
DE 696 27 872 T2 sind bereits mit Gleitmitteln gefüllte Kunststoffe bekannt, die für Anwendungen empfohlen werden, bei denen reibungsreduzierte, selbstschmierende Oberflächen gefordert sind.
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Ein sehr verbreitetes Herstellungs-, bzw. Produktionsverfahren für Reißverschlüsse ist ein Endlos-Verfahren, in welchem ein geeignetes Reißverschlussband hergestellt oder behandelt wird, welches während des Produktionsvorganges entsprechend mit Dichtlippen und Kuppelgliedern ausgerüstet wird. Dabei werden die gewünschten Längen für den benötigten Reißverschluss gefahren und die Reißverschlusszähnchen auf das Band aufgebracht und der Reißverschluss an den Enden in diesem Prozess mit seinen Anfangs und Endstücken versehen.
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Dieses Konfektionieren während des Herstellungsprozesses ist sehr aufwendig und zeitintensiv und zieht erhebliche Anlaufkosten nach sich.
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Problematisch bei dichtenden und/oder wasserdichten Reißverschlüssen ist immer die Ausführung der Abdichtung zwischen den Reißverschlussbändern und insbesondere zwischen oder an den Kuppelgliedern. Die geforderte Dichtheit wird oft mit einem sehr schwergängigen Verschluss bzw. Schieber erkauft, womit beim Öffnen und Schließen die Dichtungselemente aneinandergedrückt werden, aber in der Regel hohe Reibungskräfte verursachen. Durch die oftmals hohe Krafteinwirkung beim Öffnen und Schließen von wasserdichten Reißverschlüssen sind aber auch die Reißverschlussbänder und insbesondere die Verschlussglieder hohen Belastungen ausgesetzt und beschränkt haltbar.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen wasserdichten, dichtenden Reißverschluss zu schaffen, der leichtgängig zu öffnen und zu schließen ist, dessen Haltbarkeit optimiert ist und welcher dabei die geforderten Anforderungen an die Dichtheit erfüllt.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Fortbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen umfasst.
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Erfindungsgemäß ist ein wasserdichter Reißverschluss aus beschichteten Reißverschlussbändern mit angeformten Kunststoff-Zähnchen als Kuppelglieder, wobei die äußere Beschichtung der Reißverschlussbänder derselben Materialgruppe wie die angeformten Zähnchen angehört, wobei die Zähnchen mit hartem Material und einem Gleitmittel gefüllt sind.
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Die äußere Beschichtung des Reißverschlussbandes, welches als Trägermaterial bevorzugt ein Polyestergurtband aufweist, ist vom Material derart ausgewählt, dass diese mit dem Material der Zähnchen eine definierte, gewünschte Verbindung eingehen, wenn diese im bevorzugten Prozess des Spritzgießens auf das Reißverschlussband angeformt und damit angeschweißt bzw. angespritzt werden. Die Zähnchen können dabei in einem kontinuierlichen Prozess von oben, von unten oder gleichzeitig von oben und unten mittels eines Spritzgussprozesses auf das Reißverschlussband aufgeschweißt bzw. angespritzt werden.
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Durch das vorherige Einbringen von Löchern auf dem Reißverschlussband können die Zähnchen nach der bevorzugten Vorgehensweise durch die Löcher hindurch, beidseitig an das Reißverschlussband fest angespritzt werden.
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Die Zähnchen besitzen bevorzugter Weise einen harten Kern oder ein hartes Füllmaterial, welches im Anspritzverfahren mit eingebracht wird und welches bevorzugt als Glasfaser und hier bevorzugt in einer Ausrichtung quer zur Reißverschlussrichtung ausgeführt ist, wobei auch andere harte Füllkörper, wie z.B. entsprechende Glaskugeln Anwendung finden. Die Ausrichtung der z.B. verwendeten Glasfasern quer zur Reißverschlussrichtung führt zu stabileren Zähnchen, insbesondere zu einer verbesserten Stabilität in Zugrichtung beim Öffnen und Schließen des Reißverschlusses. Ein Ausbrechen oder Abbrechen von Zähnchen von dem Reißverschlussband wird hiermit, durch die gesteigerte Stabilität der Zähnchen, vermehrt verhindert.
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Das beschriebene, harte Füllmaterial in den Zähnchen ist bevorzugt mit einer Haftschlichte ausgeführt, womit sich eine verbesserte Verbindung mit dem Zähnchen einstellt und auch nicht gleichartige, harte Materialien, als Füllmaterial Verwendung finden können.
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Zusätzlich zu dem harten Füllmaterial besitzen die Zähnchen, bzw. das Material der Zähnchen, welche aufgespritzt werden, ein Gleitmittel, welches im ausgeformten Zustand der Zähnchen auf dem Reißverschlussband kontinuierlich an die Oberfläche der Zähnchen migriert. Das an die Oberfläche dringende Gleitmittel bildet damit eine Gleitbeschichtung auf der Zähnchenoberfläche, womit die Reibungskräfte beim Öffnen und Schließen des wasserdichten Reißverschlusses minimiert werden.
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Das Material der Zähnchen und das Material der Beschichtung, zumindest der äußeren Beschichtung des Reißverschlussbandes sind, wie beschrieben, der gleichen Materialgruppe angehörig um ein optimiertes Verbinden von Reißverschlussband und Zähnchen zu erreichen. Die Beschichtung des Reißverschlussbandes bildet bevorzugt auch die Dichtlippe zwischen den beiden Hälften des Reißverschlussbandes, entlang welcher, der Reißverschluss mit einem Schieber geöffnet oder geschlossen wird.
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Die Beschichtung ist bevorzugt ein thermoplastisches Elastomer, wobei sich TPU als vorteilhaft erwiesen hat. Die Beschichtung ist ein- oder mehrschichtig aufgebaut, wobei bevorzugt eine mehrschichtige Beschichtung aufgebracht wird um entsprechende Vorgaben bezüglich Maßen und der Dichtheit optimal beeinflussen zu können.
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Die Beschichtung, bzw. die einzelnen Schichten der Beschichtung werden bevorzugt auf das Träger Reißverschlussband aufextrudiert.
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Die Reißverschlussbänder werden konfektioniert und mit dichtenden Endstücken ausgeführt, wobei das Material der Endstücke und das Material der Zähnchen so gewählt wird, dass sich diese mittels Schweißen, Kleben oder sonstiges thermisches Anformen verbinden lassen. Das Endstück wird dabei bevorzugt auf einen, vorher geglätteten Bereich des Reißverschlussbandes auf die Zähnchen aufgespritzt, wobei die Glättung bevorzugt durch vorheriges Abschleifen von entsprechend vielen Zähnchen erfolgt.
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Der oder die Schieber, zum Öffnen und Schließen des Reißverschlusses, verfügen bevorzugt auch über eine Gleitbeschichtung womit die notwendigen Kräfte beim Öffnen und Schließen so klein wie möglich gehalten werden. Der Schieber verfügt bevorzugt auch über eine Verschleiß hemmende Schicht an seiner Oberfläche bzw. in den Kammern des Schiebers, durch welche die Zähnchen bzw. Kuppelglieder des Reißverschlusses gleiten.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von Zeichnungen beispielhaft näher beschrieben. Dabei zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Reißverschlussbandes mit aufgespritzten Zähnchen.
- 2 eine Draufsicht auf ein Paar Reißverschlussbänder
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Reißverschlusses
- 4 eine Draufsicht auf ein Stück geschlossenen Reißverschluss mit Endstück
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In 1 ist ein Ausschnitt eines wasserdichten Reißverschlussbandes zu sehen mit zwei gezeigten Zähnchen 4. Die Zähnchen 4 weisen in ihrem Inneren, wie schematisch dargestellt, eine harte Füllung 5 auf, welche bevorzugt als Glasfaser, quer zur Längsrichtung des Reißverschlusses selbst ausgeführt ist und den Zähnchen eine erhöhte Stabilität verleihen.
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Das Gleitmittel 6, welches in das Material der Zähnchen 4 eingebracht ist, migriert kontinuierlich an die Oberfläche des Zähnchens und bildet dort eine Gleitschicht, entlang welcher ein Schieber 9 reibungsgemindert bewegt werden kann.
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2 zeigt eine Draufsicht auf ein Paar Reißverschlussbänder mit bereits aufgespritzten Zähnchen 4, welche bevorzugt in einer Spritzgussvorrichtung, durch die in den Bändern eingebrachten Löcher 7 dauerhaft auf das Reißverschlussband aufgespritzt bzw. aufgeschweißt sind.
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Entsprechende, dichtende Endstücke 8, werden dann auf das Reißverschlussband über die Zähnchen 4 aufgespritzt bzw. aufgeschweißt, wobei die Materialien dabei für eine optimale Verbindung zwischen Zähnchen 4 und Endstück 8, angepasst werden.
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Der Bereich, an oder über welchen ein Endstück 8 angeordnet werden soll, wird bevorzugt vor der Aufschweißung des Endstückes 8 geglättet, d.h. die Zähnchen 4 werden in diesem Bereich abgeschliffen. Anschließend kann ein dichtendes Endteil, wie beispielsweise ein Endteil für den Schieber 8, wie in 3 zu sehen ist, aufgeschweißt werden.
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4 zeigt noch einen geschlossenen Reißverschluss mit einem, in einem Bereich, aufgeschweißten Endteil 8, welches als Abschluss eines Reißverschlusses dient.
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Nachdem bevorzugte Ausführungen der Erfindung in Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben wurden, ist festzuhalten, dass die Erfindung nicht auf diese genauen Ausführungen beschränkt ist und dass verschiedene Änderungen und Modifizierungen daran von einem Fachmann ausgeführt werden können, ohne dass vom Umfang der Erfindung, wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert ist abgewichen wird.