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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Gattung.
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Fasern
verarbeitende Maschinen wie z. B. Spinn- und Spinnstrickmaschinen
sind in der Regel mit Streckwerken ausgerüstet, um ein
in Form einer Flyerlunte oder eines Bandes angeliefertes Fasermaterial
vor dem Einlauf in die jeweilige Maschine zu verstrecken, d. h.
einem Verzug zu unterwerfen. Dieser Verzug findet häufig
unter Anwendung von Riemchen-Streckwerken statt, die wenigstens
je eine Riemchen-Baugruppe enthalten, welche im Wesentlichen aus
einer Walze, einem stationären Umlenkelement, der sogenannten
Wendeschiene und einem endlosen Riemchen besteht (z. B.
DE 10 2005 045 876
A1 ,
DE
10 2006 006 502 A1 ,
DE 10 2006 006 503 A1 ). Meistens sind derartige
Streckwerke als Doppelriemchen-Streckwerke ausgebildet, die ein auf
einer Unterwalze umlaufendes, von dieser angetriebenes Unterriemchen
und ein mit diesem in Anlage befindliches Oberriemchen aufweisen,
das durch elastische Mittel gegen das Unterriemchen gedrückt und
dadurch von diesem mitgenommen wird. Allerdings sind auch Einriemchen-Streckwerke
mit nur einem Riemchen bekannt.
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Insbesondere
bei vergleichsweise schnell laufenden Streckwerken, wie sie z. B.
für das Spinnstricken benötigt werden, wurde beobachtet,
dass sich beim Betrieb der Riemchen-Baugruppen unerwünschte
Faseransammlungen in den Klemmbereichen zwischen den Riemchen und
den Walzen und/oder den Umlenkelementen ergeben. Außerdem wurde
beobachtet, dass frei umherfliegende Fasern oder Flusen dazu neigen,
sich an einzelne, bereits in die Klemmbereiche geratene Fasern anzuhängen und
an diesen haften zu bleiben, wodurch die Bildung von Faseransammlungen
noch weiter gefördert wird. Das kann bis zur unkontrollierbaren
Bildung von Knäueln führen, die von den Riemchen
mitgeschleppt werden und dann irgendwo im Bereich des Austrittsspalts
des Streckwerks erscheinen. Die Verarbeitung derartiger Knäuel
führt u. a. zu Dickstellen oder Löchern und anderen
Störungen in dem von der Maschen bildenden Maschine herzustellenden
Produkt, beispielsweise einer Maschenware. Störungen dieser
Art sind äußerst unerwünscht, da sie
im fertigen Produkt verbleiben und nicht aus diesem entfernt werden
können.
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Ausgehend
davon liegt der vorliegenden Erfindung das technische Problem zugrunde,
die Vorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung so auszubilden,
dass Zusammenballungen und/oder Knäuelbildungen von Fasern
im Bereich der Riemchen-Baugruppen reduziert werden.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
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Die
Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass eine drastische Reduzierung
unerwünschter Faseransammlungen und dadurch eine merkbare Vergleichmäßigung
des herzustellenden Produkts erzielt wird. Offenbar decken die über
die Walzen und/oder Umlenkelemente überstehenden Abschnitte
der Riemchen den von der Riemchen-Baugruppe transportierten Faserstrom
an den Seiten so gut ab, dass lose Fasern od. dgl. nicht mehr ohne
weiteres in die Klemmbereiche zwischen den Riemchen und den Walzen
und/oder Umlenkelementen eintreten können.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Riemchen-Baugruppe nach dem Stand
der Technik;
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2 und 3 je
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Riemchen-Baugruppe aus unterschiedlichen Blickrichtungen;
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4 eine
Seitenansicht der Riemchen-Baugruppe nach 3; und
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5 einen
Schnitt längs der Linie B-B der 4.
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1 zeigt
eine einzelne, bekannte Riemchen-Baugruppe eines klassischen Streckwerks
zur Verarbeitung eines nur schematisch angedeuteten Fasermaterials 1.
Die Riemchen-Baugruppe enthält wie üblich eine
Walze 2, ein parallel zu deren Achse angeordnetes Umlenkelement 3 und
ein auf beiden geführtes, endloses Riemchen 4.
Im Falle einer einzeln vorhandenen Unterwalzen- oder Oberwalzen-Baugruppe
ist die Walze 2 mit einem nicht dargestellten Antrieb verbunden,
so dass sie beim Betrieb in Richtung eines Pfeils v gedreht und
das Riemchen 4 in Richtung eines Pfeils w von ihr mitgenommen wird.
Handelt es sich um eine Doppelriemchen-Baugruppe, dann wird in bekannter
Weise eine die Walze 2, das Umlenkelement 3 und
das Riemchen 4 enthaltende Oberriemchen-Baugruppe mit elastischen
Mitteln, z. B. Federn, gegen eine entsprechend ausgebildete Unterriemchen-Baugruppe
gedrückt. Die Walze 2 und das Riemchen 4 der
Oberwalzen-Baugruppe werden dann durch Reibung von den entsprechenden
Teilen der Unterwalzen-Baugruppe mitgenommen, während das
Fasermaterial 1 zwischen den Riemchen der beiden Baugruppen
geführt wird und in Richtung der Walzenachse eine Breite
besitzt, die wie die Breite des Riemchens 4 kleiner als
die Breite der Walze 2 und des Umlenkelements 3 ist.
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Riemchen-Baugruppen
dieser Art sind dem Fachmann aus den eingangs bezeichneten Druckschriften
allgemein bekannt und brauchen daher nicht näher erläutert
werden.
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Eine
in 2 bis 5 dargestellte, erfindungsgemäße
Riemchen-Baugruppe ist zum größten Teil wie die
nach 1 ausgebildet. Sie enthält daher eine
Walze 5 mit einer Drehachse 6, ein mit Abstand
von dieser angeordnetes Umlenkelement 7 mit einer zur Drehachse 6 parallelen
Achse 8 und ein über die Umfangsflächen
der Walze 5 und des Umlenkelements 7 gelegtes
Riemchen 9. Die Dreh- bzw. Bewegungsrichtungen der Walze 5 und
des Riemchens 6 sind wie in 1 durch die
Pfeile v und w angegeben.
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Erfindungsgemäß besitzt
das Riemchen 9 eine Breite A (5), die größer
als eine in Richtung der Drehachse 6 gemessene Breite B
der Walze 5 ist. Das Umlenkelement 7 hat zweckmäßig
eine in Richtung seiner Achse 8 gemessene Breite, die der
Breite B der Walze 5 entspricht, wobei die seitlichen Stirnflächen
der Walze 5 und des Umlenkelements 7 vorzugsweise
in je einer gemeinsamen Ebene liegen. Außerdem ist das
Riemchen 9 so über die Umfangsflächen
der Walze 5 und des Umlenkelements 7 gelegt, dass
es auf beiden Seiten in Richtung der Achsen 6 und 8 über
deren Stirnflächen übersteht, wie insbesondere 5 deutlich
zeigt. Dadurch wird auf beiden Seiten der Walze 5 und des
Umlenkelements 7 ein freier Überstand des Riemchens 9 mit
einem Maß C (5) erhalten. Dieser Überstand
C ist auf beiden Seiten der Walze 5 und des Umlenkelements 7 vorzugsweise
gleich, kann natürlich aber auch unterschiedlich gewählt
werden. Wichtig ist nur, dass der Überstand C erfindungsgemäß so
groß gewählt wird, dass eine merkbare Reduzierung
der unerwünschten Faseransammlungen in Bereichen zwischen
dem Riemchen 9 und den Umfangsflächen der Walze 5 und
des Umlenkelements 7 erzielt wird.
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Die
Größe des Überstands C kann leicht durch
Versuche festgestellt und in Abhängigkeit von der absoluten
Breite A unterschiedlich gewählt werden. Für die
Zwecke der Erfindung haben sich Überstände C als
am besten erwiesen, die zwischen 1 mm und 5 mm liegen, obwohl diese
Werte nur Beispiele darstellen.
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Für
den Fall, dass die Walze 5 mit einem seitlich angeordneten,
zu ihrer Lagerung und/oder ihrem Antrieb bestimmten und als Lagerachse
oder Antriebswelle dienenden Ansatz 10 (3 und 4) versehen
ist, muss dessen Durchmesser ausreichend kleiner sein, als dem Außenumfang
der Walze 5 entspricht, damit zwischen dem Ansatz 10 und
dem überstehenden Abschnitt des Riemchens 9 ein
ausreichend großer Freiraum 11 (5)
entsteht, der die Ansammlung von Fasern in diesem Bereich verhindert.
Dasselbe gilt für den Fall, dass das Umlenkelement 7 mit
einem axialen Ansatz 12 versehen ist, der z. B. zur Befestigung
des Umlenkelements 7 an einem Gehäuseteil dient.
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Für
den Fall, dass die Walze 5 und/oder das Umlenkelement 7 auf
beiden Seiten mit derartigen Ansätzen 10 bzw. 12 versehen
ist, gilt für deren Dimensionierung vorzugsweise dasselbe.
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Sind
Streckwerke oder vergleichbare Vorrichtungen vorgesehen, die mehrere
der beschriebenen Riemchen-Baugruppen aufweisen, insbesondere Doppelriemchen-Streckwerke,
dann werden zweckmäßig alle Baugruppen so ausgebildet,
dass ihre Riemchen 9 mit einem Maß C über
die Walzen 5 und/oder Umlenkelemente 7 überstehen.
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Die
Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, das auf vielfache Weise abgewandelt werden
kann. Das gilt insbesondere für die angegebenen Maße
und die Form und/oder Zahl der Ansätze 10 und 12.
Weiterhin kann je nach Fall nur die Breite A der Walze 5 oder
nur die Breite A des Umlenkelements 7 so klein gewählt
werden, dass sich der Überstand C ergibt. Bisher scheint dieser Überstand
C vor allem im Bereich der Umlenkelemente 7 zweckmäßig
zu sein. Weiter ist klar, daß die Erfindung sowohl auf
Einriemchen- als auch auf Doppelriemchen-Baugruppen angewendet werden kann.
Ferner können die Riemchen in an sich bekannter Weise mit
Perforationen versehen werden, um diese an eine Unterdruckquelle
anzuschließen und den Faserstrom dadurch quer zur Transportrichtung
zu einem Strang kleinerer Breite zu verdichten. Außerdem
versteht sich, dass die verschiedenen Merkmale auch in anderen als
den beschriebenen und dargestellten Kombinationen angewendet werden
können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005045876
A1 [0002]
- - DE 102006006502 A1 [0002]
- - DE 102006006503 A1 [0002]