-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung für
den Nachweis von mindestens einer Zielsubstanz gemäß des
ersten bzw. des elften Patentanspruchs.
-
Bei
Nachweisen der vorgenannten Art werden im Rahmen alle oder ein Teil
von Substanzen erfasst, die aus einem Gemisch als Moleküle
in einen gasförmigen Zustand überführbar
sind, ionisiert und einem anschließenden Nachweis in einem
Massensprektrometer zugeführt werden. Massenspektrometer
sind für die Analyse von chemischen Substanzen aus Gasen
oder aus Stäuben in verschiedenen Bauformen hinlänglich
bekannt.
-
Aus
der
US 6.797.944 ist
ein Verfahren zur Laserdesorption bekannt, bei dem Substanzen durch Einwirkung
eines gepulsten Infrarotlichts von einer Oberfläche zur
Weiterleitung zu einem chemischen Analysesystem, wie z. B. ein Massenspektrometer molekular
oder atomar desorbiert werden. Durch die Pulslänge und
Pulswiederholungsrate lassen sich bestimmte Substanzen selektiv
desorbieren.
-
Ferner
wird in der
WO05/047848 ein
Verfahren beschrieben, bei dem eine Lösung mit einer Zielsubstanz
in einer Mikrokanalstruktur verdampft und mit einem Trägergas
zur Ionisierung einer Corona-Zone zugeführt wird. Anschließend
erfolgt ein Nachweis der Ionen.
-
Ein
Nachweis einer Vielzahl von Zielsubstanzen in einem Gemisch erfordert
jedoch nicht nur eine signifikant erhöhte Selektivität
des zur Anwendung kommenden Verfahrens, sondern auch erweiterte Nachweisgrenzen.
-
Davon
ausgehend liegt die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren und
eine Vorrichtung für den Nachweis von mindestens einer
Zielsubstanz vorzuschlagen, das sich gegenüber dem Stand
der Technik durch ein signifikant erhöhtes Auflösungsvermögen
in der Nachweisgrenze sowie in der Selektivität auszeichnet.
-
Die
Aufgabe wird mit einem Verfahren und einer Vorrichtung mit den Merkmalen
von Anspruch 1 bzw. 11 gelöst. Die auf diese rückbezogenen
Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen wieder.
-
Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren für den Nachweis von mindestens
einer Zielsubstanz sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
-
Das
Verfahren umfasst eine Überführung von Molekülen
mindestens einer der Zielsubstanzen in einen gasförmigen
Zustand sowie einen anschließenden spektrometrischen Nachweis
der Moleküle, vorzugsweise mit Hilfe eines Massenspektrometers.
-
Ein
wesentliches Merkmal ist, dass die Überführung
der Moleküle eine lösliche Vermischung, eine Aerosolbildung
und Verdampfung mindestens einer der Zielsubstanzen mit einem Lösungsmittel umfasst,
wobei die Moleküle in eine Gasphase integriert werden.
-
Die
lösliche Vermischung der Moleküle umfasst eine
in Lösung Bringung der Zielsubstanz oder der Zielsubstanzen
in ein Lösungsmittel, was eine Löslichkeit der
Zielsubstanz mit dem Lösungsmittel im flüssigen
und/oder gasförmigen Zustand voraussetzt. Nur im Rahmen
einer vorteilhaften Ausgestaltung schließt dies ein Einemulgieren
oder Eindispergieren eines Teils der Zielsubstanz in das Lösungsmittel
aus. In dem Falle erfolgt nur eine selektive lösliche Vermischung
eines Teils der Zielsubstanz, während der verbleibende
andere Teil der Zielsubstanzen mit dem Lösungsmittel unlöslich
ist und folglich sich nicht im Lösungsmittel molekular
verteilt. In einer weiteren bevorzugten Form erfolgt eine gezielt
Ausnutzung von sich temperaturabhängigen Löslichkeiten einer
Zielsubstanz mit dem Lösungsmittel, wobei eine Einmischung
dieser Zielsubstanz in das Lösungsmittel allein durch die
Wahl und Einstellung einer bestimmter Vermischungstemperaturen zwischen
einer löslichen und einer unlöslichen, z. B. emulgierenden
Einmischung erfolgt.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung umfasst eine lösliche
Vermischung einer oder mehrerer Zielsubstanzen mit dem Lösungsmittel
in der Gegenwart einer zusätzlichen Trägersubstanz,
wobei die Trägersubstanz vorzugsweise als Partikel oder
als Flüssigkeit im Lösungsmittel löslich
ist und die Moleküle adsorbiert. Die Adsorption erfolgt
bevorzugt vor der Vermischung. Bei der Vermischung werden dann die
adsorbierten Zielsubstanzen über die sich lösenden
Trägersubstanzen im Lösungsmittel transportiert,
homogen, vorzugsweise als Moleküle oder Molekülgruppen
verteilt und so auch im Falle einer Unlöslichkeit mit dem
Lösungsmittel im Idealfall molekular eingemischt.
-
Eine
Vermischung erfolgt vorzugsweise kontinuierlich durch Zusammenführung
der Zielsubstanzen und des Lösungsmittels. Mikrovermischer,
beispielhaft offenbart in der
DE 199 28 123 A1 , fördern in vorteilhafter
Weise eine kontinuierliche spontane Simultanvermischung zweier Flüssigkeiten.
-
Ferner
stellt eine zusätzliche Ausstattung der Mischvorrichtung
mit einer Trennvorrichtung wie z. B. HPLC (Vorrichtung zur Hochleistungsflüssigkeitchromatographie)
oder elektrophoretische Trennvorrichtungen (z. B. auf der Basis
einer Kapillarelektrophorese) zur Separierung von mehreren Zielsubstanzen vor
oder nach der Vermischung mit den Lösungsmitteln eine zusätzliche
Ausführungsform dar.
-
Die
Erfindung schließt auch die Verwendung von mehreren Lösungsmitteln
mit ein, wobei bevorzugt in jedes Lösungsmittel eine oder
mehrere Zielsubstanzen separat eingemischt werden und die entstandenen
Lösungen anschließend zusammengeleitet werden.
-
Gemeinsam
mit oder nach der löslichen Vermischung erfolgt eine Aerosolbildung,
bei der die Zielsubstanzen mit dem oder den Lösungsmitteln
zu einem Aerosol zerstäubt werden.
-
Ein
weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung umfasst die Aerosolbildung
durch einen Aerosolbildner. Vorzugsweise erfolgt dies durch Tröpfchenbildung
mittels Dispensor, wobei eine vorgegebene Anzahl von Tröpfchen
vorzugsweise mit gleich bleibender Tröpfchengröße
(10 bis 200 pL, vorzugsweise 20 bis 100 pL, weiter bevorzugt zwischen
30 und 80 pL, weiter bevorzugt 40 bis 60 pL Volumen) und Substanzgemischverhältnis
(Zielsubstanzen und Lösungsmittel) erzeugbar sind, oder
zusammen mit einer Vermischung mittels einer Zwei- oder Mehrstoffdüse.
Dispensoren eignen sich sowohl für eine Zerstäubung
der Lösung nach einer Vermischung wie auch durch separate
Zerstäubung der zu mischenden Lösungsmittel und
Zielsubstanzen in eine gemeinsame Aerosolwolke. Es liegt innerhalb
der Erfindung, die Aerosolbildung durch zusätzliche Maßnahmen
am Aerosolbildner durch zu fördern, beispielsweise durch
eine Beaufschlagung der zu dispergierenden Flüssigkeit
oder Lösung mit Ultraschallwellen oder durch elektrischen
Ladungen (Elektrospray), wobei gleichartig elektrisch geladene Flüssigkeitspartikel
sich nicht nur gegenseitig abstoßen, sondern auch in einem
elektrischen Feld über zu einer Gegenelektrode wie z. B.
durch ein Heizelement in der vorgenannte Verdampfungsvorrichtung elektrisch
angezogen werden.
-
Alternativ
ist eine Aerosolbildung auch über eine Vorrichtung durch
Blasenglatzen realisierbar, bei der eine sprudelnde, siedenden oder
eine in sonstiger Weise Gasbläschen bildende Flüssigkeit, umfassend
Lösungsmittel und alle oder nur ein Teil der Zielsubstanzen
in einem offenen Gefäß angeordnet ist. Die sich
bildenden Gasbläschen steigen zu der Flüssigkeitsoberfläche
und zerplatzen dort, wobei durch die sich dabei entspannende Bläschenoberfläche
Aerosoltropfen freigesetzt werden. Die Zielsubstanzen in der Flüssigkeit
mischen sich bei der Bildung in die Gasvolumina oder an den an die Gasvolumina
angrenzenden Flüssigkeitsgrenzflächen der Bläschen
ein und werden beim Zerplatzen vorn dort aus mit dem Lösungsmittel
als Aerosoltropfen in die Umgebungsatmosphäre freigesetzt.
Zusätzliche Stoffe in der Lösung wie oberflächenaktiven Substanzen
(z. B. Tenside, Schäumungsmittel) mit möglichen
Struktur-spezifischen Affinitäten zur Zielsubstanz beeinflussen
oder fördern eine selektive Aufkonzentrierung der Zielsubstanz
in den Blasen und in den beim Blasenglatzen entstehenden Tröpfchen.
Ebenso lässt sich eine optionale direkte Verdampfung des
Schaums an der vorgewärmten Heizelementoberfläche
auch für eine gezielte Anreicherung und Messung der Zielsubstanzen
heranziehen.
-
Ein
weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung umfasst eine Verdampfung
des als Aerosol vorliegenden Lösungsmittels mit der oder
den Zielsubstanzen. Die Verdampfung erfolgt vorzugsweise thermisch
auf einer Heizelementoberfläche mit einer Oberflächentemperatur
bevorzugt oberhalb der Siedetemperatur des Lösungsmittels,
wobei sich die Zielsubstanzen bevorzugt molekular von den Lösungsmittelgasen
transportiert werden und sich gasförmig ausbreiten. Liegt
die Oberflächentemperatur unterhalb einer Siedetemperatur
eines der Zielsubstanzen, werden Aerosolanteile (d. h. keine Einzelmoleküle
oder Molekülgruppen) aus dieser Zielsubstanz selektiv nicht
oder signifikant langsamer verdampft, verbleiben länger
z. B. auf der Heizelementoberfläche und werden auf diese
Weise von der sich bildenden Gasphase ferngehalten oder abgetrennt.
Diesen Effekt kann man z. B. auch für eine selektive Anreicherung
einer bestimmten Zielsubstanz auf der Heizelementoberfläche
ausnutzen. Durch ein impulsweises Aufheizen zur Verdampfung sind
die angereicherten Zielsubstanzen in die Gasphase überführbar und
stehen somit vorteilhaft in aufkonzentrierter Form einer weiteren
Analyse z. B. in einem Massenspektrometer zur Verfügung.
Auf diese Weise lassen sich nicht nur die Nachweisgrenzen bestimmter
Zielsubstanzen nach unten verschieben, sondern auch eine stoffliche
Auftrennung von Zielsubstanzgruppen insbesondere bei vielen Zielsubstanzen
realisieren.
-
Eine
erhöhte integrale oder selektiv auf mindestens eine der
Zielsubstanzen gerichtete Adhäsionsneigung ist durch eine
Behandlung oder Beschichtung der Heizelementoberfläche
erzielbar. Beispielsweise lässt eine funktionale Beschichtung
mit Nanopartikel oder einer Polymer-Adsorptionsbeschichtung (enthaltend
oder bestehend aus Nanopartikel oder chemische Polymer-Adsorptionsbeschichtung)
eine Aufkonzentrierung von den Zielsubstanzen mit einer erhöhten
Adsorptionsneigung zu. Die über eine bestimmte Zeit aufkonzentrierten
Zielsubstanzen sind auf der beschichteten oder behandelten Heizelementoberfläche
als abgeschlossene Probe einem weiteren Analyseverfahren auch quantitativ
erfassbar.
-
Eine
Verdampfung eines Aerosols, das durch ein Platzen von in Flüssigkeit
aufsteigenden Gasbläschen entstanden ist, erfolgt vorzugsweise durch
ein über der Flüssigkeitsoberfläche angeordnetes
Heizelement. Die Heizelementoberfläche ist bevorzugt horizontal
angeordnet.
-
Eine
weitere Ausführung umfasst ein offenporiges Heizelement,
wobei das Aerosol durch die offenen Poren durchtritt und dabei verdampft
wird. Die offene Porosität bilden dabei die Heizkapillaren,
deren Wandungen die Heizelementoberflächen darstellt und
ggf. im o. g. Sinne beschichtet oder behandelt sind. Durch eine
Unterdruckansaugung wird das Aerosol durch die Heizkapillaren angesaugt.
Bei der Ausführung mit einer Aerosolbildung durch aufsteigende
platzende Gasbläschen ist das offenporige Heizelement vorzugsweise
plattenförmig oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche
angeordnet.
-
Die
Erfindung umfasst ferner eine Ionisierung sowie Mittel zur Ionisierung
von Molekülen oder Molekülgruppen der Zielsubstanz
in der Gasphase zu Ionen. Die Ionisierung erfolgt vorzugsweise als Photoionisierung
bevorzugt mit einer Laserlicht-VUV- oder UV-Quelle. In einer bevorzugten
Ausführungsform dient die Laserlicht-VUV- oder UV-Quelle
nicht nur der Photoionisierung, sondern auch der integralen oder
lokalen Aufheizung der Heizelementoberfläche, entweder
als einzige oder als zusätzliche Energiequelle.
-
Ferner
umfasst die Erfindung einen spektrometrischen Nachweis sowie ein
Massenspektrometer zur Durchführung dieses Nachweises.
-
Es
liegt im Rahmen der Erfindung, das Verfahren und die Vorrichtung
für den quantitativen Nachweis bestimmter biologischer
oder biochemischer Substanzen wie Axeropthene, Retinole, Terpineole,
Citrale, Geranylacetate, Nootkatione, Bisabolene oder Decane als
Zielsubstanz absolut oder aus einer Substanzmischung heranzuziehen,
wobei die Heizelementoberflächen auch durch natürliche
oder bearbeitete Probenoberflächen bis hin zu Pfanzenteilen
oder Gewebeproben bildbar sind und z. B. durch Lichtanstrahlung
erwärmbar sind. Der Nachweis schließt in vitro-Untersuchungen
an Körperflüssigkeiten sowie in situ-Untersuchungen
mit ein.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
und Figuren näher erläutert. Es zeigen
-
1 ein
erstes Ausführungsbeispiel mit unbeschichteten Heizelement,
-
2 ein
zweites Ausführungsbeispiel mit beschichteten Heizelement,
-
3 ein
drittes Ausführungsbeispiel mit aufsteigenden und an einer
Flüssigkeitsoberfläche zerplatzenden Gasbläschen
zur Aerosolbildung,
-
4a bis
c weitere Ausführungsbeispiele mit Ansaugkapillaren zu
einem Massenspektrometer,
-
5 ein
Ausführungsbeispiel mit einer Verdampfungsvorrichtung mit
Laserscanner sowie
-
6 ein
im Rahmen der Erfindung ermitteltes Massenspektrum für
einen Tropfen einer 1 mg/L-Lösung aus D10-pyrene in Methanol
sowie
-
7a bis
c jeweils ein im Rahmen der Erfindung ermitteltes Massenspektrum
einer 10 mg/L HSL Standardlösung bei 80°C (a),
100°C (b) und 102°C (c) Verdampfungstemperatur.
-
Wie
in 1 bis 5 dargestellt, umfassen die
Ausführungsbeispiele für eine Vorrichtung für
den Nachweis von mindestens einer Zielsubstanz einen Dispensor 1 (1, 2, 4 und 5) oder
eine Gasbläschen 6 bildende Flüssigkeit 7 (3)
als Aerosolbildner, der mit seiner Hauptstrahlrichtung 2 des Aerosols
auf die Heizelementoberfläche 3 ausgerichtet ist.
Trifft das Aerosol auf die Heizelementoberfläche 3,
entsteht durch Verdampfung eine Gasphasenwolke 4, die dann
mit einem Lichtstrahl 5 einer Laser-, UV- oder VUV-Quelle 8 angestrahlt
wird und die Moleküle der Zielsubstanzen ionisiert. Die
Ionisierten Mole küle werden aus der Gasphasenwolke abgezogen
und in ein Massenspektrometer 11 weitergeleitet
-
2 zeigt
beispielhaft eine Beschichtung 9 auf dem Heizelement 10,
z. B. eine der vorgenannten funktionale Beschichtung mit Nanopartikel
(vgl. 4c und d). Die Aufheizung der
Heizelementoberfläche 3, d. h. die für
das Aerosol zur Verdampfung freiliegenden Oberfläche, erfolgt
somit indirekt durch die Beschichtung.
-
1, 4a, 4c und 5 zeigen Ausführungsbeispiele,
bei denen der Lichtstrahl 5 auf die Heizelementoberfläche 3 gerichtet
ist und als eigenständige oder zusätzliche Heizung
für die Verdampfung heranziehbar ist. Sie sind in diesen
Fällen auch Bestandteil der Verdampfungsvorrichtung.
-
5 gibt
ein Ausführungsbeispiel wieder, bei dem der Lichtstrahl 5 auf
der Heizelementoberfläche einer zeilenförmige
Scanbewegung 12 folgt und damit zeitaufgelöst
nur die unmittelbar mit Lösungsmittel angestrahlten Substanzen
auf den Oberflächenbereiche zur Verdampfung bringt. Eine
derartige Ausführungsform eignet sich bevorzugt für
Adsorptionsuntersuchungen von Zielsubstanzen auf natürlichen
oder nachbearbeiten Oberfläche mit mehreren unterschiedlichen
Oberflächenbereichen als Heizelementoberfläche.
Die Aufheizung der Heizelemente erfolgt bevorzugt ausschließlich
durch den Lichtstrahl.
-
4a bis
c zeigen beispielhaft Vorrichtungen, bei denen die Moleküle
in der Gasphase durch eine Kapillare 14 angesaugt werden
und zum Massenspektrometer 11 weitergeleitet werden. 4a (vgl.
auch 5) zeigt eine Ausführungsform, bei der die
Kapillare in der Gasphasenwolke 4 endet, vorzugsweise an
oder möglichst nahe an der Stelle auf dem Heizelement,
an der die Gasphase durch Verdampfung entsteht. 4b zeigt
im Gegensatz zu allen anderen gezeigten Systemen beispielhaft ein Ausführungsbeispiel
mit Verdampfungskammer 13 (geschlossenes System). Ferner
kann die Kapillare 14 auf ihrem Weg zum Massenspektrometer 11 von einer
Ionisierungskammer 15 mit Ionisierungsmitteln wie z. B.
einer Laser-, UV- oder VUV-Quelle 8 (vgl. 4b)
und/oder mit einer GC-Kapillaren 16 (vgl. 4c)
versehen sein. Eine Hintereinanderschaltung der beiden vorgenannten
Ionisierungskammer und GC-Kapiilare in der Kapillare ist grundsätzlich
in beliebiger Reihenfolge möglich. Die Wirksamkeit einer
GC-Kapillare ist jedoch auch von einer Ionisierung der durchgeleiteten
Substanzen abhängig, wobei eine Reproduzierbarkeit einer
Substanzauftrennung insbesondere bei nicht ionisierten Substanzen gewährleistet
ist. Daher umfasst eine bevorzugte Ausführungsform eine
Kapillare 14 mit integrierter Ionisierungskammer 15 und
GC-Kapiilare 16, wobei die Ionisierungskammer einer oder
mehrerer GC-Kapillaren nachgeschaltet und dem Massenspektrometer 11 direkt
vorgeschaltet ist (vgl. 4d).
-
Grundsätzlich
ist aber auch eine Ionisierung von Molekülen an zwei Stellen,
d. h. wie z. B. sowohl an der Heizelementoberfläche (vgl. 1, 2, 3, 4a, 4c und 5)
und in einer separaten Ionisierungskammer (vgl. 4b und 4d) insbesondere
in Kombination mit anderen Trennvorrichtungen wie z. B. eine GC-Kapillare
für eine Optimierung der Selektivität des Verfahrens
für bestimmte Zielsubstanzen nutzbar.
-
6 sowie 7a bis
c geben beispielhaft Massenspektren, d. h. die Intensitäten 18 aufgetragen über
das Verhältnis aus Masse zu Ladung 17 wieder,
wie sie bei Versuchen im Rahmen der Erfindung ermittelt wurden.
Die für die Versuche herangezogenen Lösungsmittel
sind kommerziell erhältliche Produkte von analytischer
Qualität.
-
Das
in 6 dargestellte Spektrum gibt die Sensitivität
des Verfahrens wieder. Es wurde an einer Vorrichtung gem. 1, mit
Laserionisierung d. h. mit einer Verdampfung von Einzeltropfen (Tropfenvolumen
52,5 pL) durch einen Dispensor an einer unbeschichteten Heizelementoberfläche
ermittelt. Das Ergebnis gibt die Auflösung eines einzigen
Tropfens einer Lösung aus 1 mg/L D10 Pyren in Methanol
als Peak 19 wieder. Dieser Peak ragt selbst bei der Auswertung
eines Tropfens signifikant über die ihn umgebenden Signale
heraus; das Verfahren weist eine hohe Sensitivität, d.
h. eine niedrige Nachweisgrenze auf.
-
7a bis
c zeigen dagegen Spektren, ermittelt ebenfalls in einer Vorrichtung
gem. 1, allerdings mit UV-Ionisierung. Als Verdampfungstemperaturen
auf der Heizelementoberfläche wurden 80, 100 und 120°C
(vgl. 7a, b bzw. c) gewählt.
Die als Modellsubstanz herangezogene Lösung bestand aus
10 Mg/L N-Acyl-Homoserine Lacton (HSL) mit Kohlenstoffketten mit
4, 6, 8, 10, 12 und 14 Kohlenstoffatomen Kettenlänge (in 7a bis
c als c4 bis c14) in Methanol, wobei die Anteile der jeweiligen Kettenlängen
in der Lösung bei allen drei Versuchen identisch waren.
HSL sind Signalsubstanzen, die in der interbakteriellen Kommunikation
einiger Bakterien eine wichtige Rolle einnehmen. In den ermittelten Spektren
ist eine durch die Temperatur der Heizelementoberfläche
vorgegebene Selektivität der HSL in Abhängigkeit
der Kettenlänge deutlich erkennbar. Während kurzkettige
HSL, insbesondere die c4 und c6-HSL überwiegend bei Verdampfungstemperaturen
bis 100°C überwiegen (vgl. 7a und
b), treten sie bei 120°C gegenüber den länger
kettigen c12 und c14-HSL in den Hintergrund (vgl. 7c).
Während c14-HSL bei 80°C praktisch nicht in Erscheinung
tritt (vgl. 7a), bildet sie bei 120°C
den höchsten Peak. Dieses Versuchsbeispiel verdeutlicht
die Möglichkeit einer Steuerung der Selektivität
am Beispiel einer Temperaturabhängigkeit einer Lösung
mit mehreren Zielsubstanzen. Höhere Temperaturen verdampfen
dabei zunehmend auch die größeren Moleküle
höherpolarigerer Zielsubstanzen, während kurzkettigere
Zielsubstanzen eine geringere thermisch Stabilität aufweisen
und bereits bei geringeren Temperaturen verflüchtigen.
Diese Selektivität lässt sich auch für
eine Eingrenzung zunächst unbekannter Zielsubstanzen in
einer Lösung nutzen.
-
- 1
- Dispensor
- 2
- Hauptstrahlrichtung
- 3
- Heizelementoberfläche
- 4
- Gasphasenwolke
- 5
- Lichtstrahl
- 6
- Gasbläschen
- 7
- Flüssigkeit
- 8
- VUV-Quelle
- 9
- Beschichtung
- 10
- Heizelement
- 11
- Massenspektrometer
- 12
- Scanbewegung
- 13
- Verdampfungskammer
- 14
- Kapillare
- 15
- Ionisierungskammer
- 16
- GC-Kapillare
- 17
- Verhältnis
aus Masse zu Ladung
- 18
- Intensität
- 19
- Peak
von D10 Pyren
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 6797944 [0003]
- - WO 05/047848 [0004]
- - DE 19928123 A1 [0013]