DE102007051858A1 - Schienenfahrzeug mit einer Innendecke - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug mit einer Innendecke (I), wobei die Innendecke (I) aus mehreren Modulen (M1, M2, M3) aufgebaut ist, die derart miteinander verbunden sind, dass eine Breite der Innendecke (I) durch relative Lageänderungen der Module (M1, M2, M3) zueinander einstellbar ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Schienfahrzeug mit einer Innendecke, die typischerweise unterhalb eines Schienenfahrzeugdaches angebracht ist und einen Innenraum des Schienenfahrzeugs nach oben hin begrenzt.
  • Im Stand der Technik ist es üblich, bei neu projektierten Schienenfahrzeugen jeweils auch eine Anpassung der Innendeckenkonstruktion vorzunehmen. Bislang mussten beispielsweise entweder Innendecken neu konstruiert oder über Adapterstücke bzw. Austausch einzelner Segmente angepasst werden.
  • Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schienenfahrzeug mit einer Innendecke vorzusehen, deren Einsatzmöglichkeit nicht allein auf eine einzige Schienenfahrzeug-Auslegung beschränkt ist.
  • Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Innendecke aus mehreren Modulen aufgebaut ist, die derart miteinander verbunden sind, dass eine Breite der Innendecke durch relative Lageänderung der Module zueinander einstellbar ist.
  • Dies gewährleistet, dass die Innendecke des Schienenfahrzeugs nicht bei beispielsweise demjenigen Schienenfahrzeug, für das sie einmal ursprünglich konzipiert worden ist, sondern auch bei Schienenfahrzeugen mit anderer Wagenkastenbreite einseztbar ist.
  • Durch die relativen Lageänderungen der Module zueinander lässt sich innerhalb vorgegebener Abmessungen eine Breitenanpassung für andere Schienenfahrzeug-Auslegungen vornehmen.
  • Bevorzugt sind die Module langgestreckt ausgebildet, parallel zueinander angeordnet und einander zugewandte Seiten benachbarter Module sind drehbar miteinander verbunden.
  • Bei einer Drehverbindung einander benachbarter Module lässt sich beispielsweise das eine dieser Module teilweise unter das andere schieben, so dass insgesamt eine geänderte Breite der Innendecke erreichbar ist. So kann die Innendecke bei einem breiteren Schienenfahrzeug im Wesentlichen horizontal verlaufen, während bei einem etwas schmaleren Schienenfahrzeug die Innendecke in gewissen Ausmaß, bezogen auf den Innenraum des Schienenfahrzeugs, nach Innen gekrümmt ist.
  • Es ist außerdem möglich, dass einander benachbarte Module übe Stege miteinander verbunden sind, die beidseitig drehbar gelagert sind.
  • Auf diese Weise lässt sich erreichen, dass sämtliche Module eine horizontale Lage beibehalten können, während sie beispielsweise in mehr oder großem Maße einander überlappen.
  • Es ist bevorzugt, wenn ein innen liegendes Modul der Innendecke lagefest ist. Insbesondere kann es über Halter an einem Dach des Schienenfahrzeugs angebracht sein. Dies gewährleistet eine hohe Stabilität der Innendecke.
  • Das innen liegende Modul kann mittig angeordnet sein, was insbesondere in dem Fall, wenn die Innendecke drei Module aufweist, aus statischen Gründen günstig ist.
  • Abhängig von einem jeweiligen Eigengewicht der Innendecke, bzw. deren Modulen, kann von Fall zu Fall auf eine seitliche Abstützung an benachbarten Wandungen des Wagenkastens verzichtet werden. Alternativ dazu ist es jedoch möglich, dass die äußeren Module der Innendecke hinsichtlich ihrer relativen Lage zu einer benachbarten Wandung des Wagenkastens einstellbar an dem Wagenkasten abgestützt sind.
  • Dazu gibt es mehrere Alternativen, von denen die folgenden als bevorzugt angesehen werden:
    Äußere Enden der äußeren Module der Innendecke können jeweils mit Vorreibern mit langer Zunge ausgestattet sein, wobei auf einer Innenseite des Wagenkastens dann eine Abstützplatte zur Auflage der Zunge vorgesehen ist. Die Zunge kann somit entlang der Abstützplatte verschoben werden, so dass eine optimale Anpassung der Innendecke an eine Wagenkastenbreite ermöglicht wird. Zusätzlich kann auf einer Innenseite des Wagenkastens ein justierbarer Puffer vorgesehen sein, der zur Anlage an einer Außenfläche eines äußeren Moduls angeordnet ist. Dies bewirkt eine Schwingungsdämpfung der äußeren Puffer und damit der Innendecke insgesamt.
  • Des Weiteren ist es möglich, dass die äußeren Enden der äußeren Module der Innendecke über eine Ratschenanordnung mit einer Innenseite des Wagenkastens verbunden sind. Dabei kann die Ratschenanordnung ein zwischengelagertes Pufferelement aufweisen. Auch die Ratschen-Ausführung der Erfindung verschafft die Möglichkeit einer Einstellbarkeit der relativen Lage der äußeren Module zu benachbarten Wandungen des Wagenkastens, so dass die Innendecke für verschiedene Wagenkastenbreiten an die besagten Wandungen anbringbar ist.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer modular aufgebauten Innendecke für ein Schienenfahrzeug,
  • 2 eine Querschnittsansicht der Innendecke von Figur 1, eingebaut in einen Wagenkasten eines Schienenfahrzeuges gemäß einer ersten Ausführungsform,
  • 3 eine Querschnittsansicht der Innendecke von Figur 1, eingebaut in einen Wagenkasten eines Schienenfahrzeuges gemäß einer zweiten Ausführungsform,
  • 4 eine Querschnittsansicht eines Übergangsbereichs zwischen einem Modul der Innendecke von 1 und einer benachbarten Wandung eines Wagenkastens gemäß einer ersten Ausführungsform und
  • 5 eine Querschnittsansicht eines Übergangsbereichs zwischen einem Modul der Innendeck von 1 und einer benachbarten Wandung eines Wagenkastens gemäß einer zweiten Ausführungsform.
  • Aus 1 geht der allgemeine Aufbau einer Innendecke I hervor. Sie wird gebildet durch im vorliegenden Ausführungsbeispiel 3 langgestreckt ausgebildete, parallel zueinander angeordnete Module M1, M2, M3, deren einander zugewandte Seiten drehbar miteinander verbunden sind.
  • Die äußeren Module M1, M2 sind mit dem inneren Modul M3 über Stege S verbunden, von denen im dargestellten Ausführungsbeispiel 10 Stück vorgesehen sind. Jeder Steg S weist an seinen Enden nicht näher dargestellte Drehzapfen auf, die in zugehörige Aufnahmen an den Enden und längs der Module M1, M2, M3 eingreifen. Auf diese Weise lassen sich sämtliche Module M1, M2, M3 in ihrer relativen Lage zum jeweils benachbarten Modul so verändern, dass unterschiedlichen Wagenkastenbreiten Rechnung getragen werden kann.
  • 2 zeigt nun die Innendecke I in eingebautem Zustand innerhalb eines Wagenkastens W für ein Schienenfahrzeug. Das Ausführungsbeispiel zeigt die Ausrichtung der Module M1, M2, M3 zu Erzielung einer größtmöglichen Breite, d. h. sämtliche Module M1, M2, M3 sind miteinander fluchtend angeordnet. Das mittlere Modul M2 ist ortsfest und über zwei Halter H1, H2 an einem Dachträger D des Wagenkastens W befestigt. Selbstverständlich können senkrecht zur Zeichnungsebene der 2 mehrere, miteinander fluchtende Halter vorgesehen sein.
  • 3 zeigt eine ähnliche Darstellung wie 2, wobei jedoch die relativen Lagen der äußeren Module M1, M2 zum inneren Modul M3 modifiziert sind. Die äußeren Module M1, M2 liegen vergleichsweise tiefer als in 1 und, bezogen auf eine Wagenkastenmitte, weiter innen. Aus diesem Grund überdeckt die entstehende Innendecke I eine verminderte Wagenkastenbreite.
  • In den 2 und 3 sind keine seitlichen Abstützungen der Innendecke I vorgesehen. Dies kann durch dem Fachmann bekannte Arretierungsmechanismen zwischen den Stegen S und den Modulen M1, M2, M3 bewerkstelligt werden.
  • Bevorzugt sind jedoch Ausführungsformen der Innendecke I, die auch seitlich an dem Wagenkasten W abgestützt sind. Beispiele dafür gehen aus den Ansichten nach den 4 und 5 hervor.
  • Beide Figuren zeigen einen Wandabschnitt WA des Wagenkastens W, der einem äußeren Ende eines der äußeren Module M1, M3 benachbart liegt. Bei dem Ausführungsbeispiel nach 4 ist das äußere Ende des äußeren Moduls M1 mit einem Vorreiber V ausgestattet, der eine lange Zunge Z aufweist, die in Richtung auf den Wandabschnitt WA zeigt. Die Zunge Z liegt auf einer Auflageplatte P, die sich von dem Wandabschnitt WA aus im Wesentlichen horizontal nach innen erstreckt. Es ist ersichtlich, dass die horizontale Ausdehnung der Auflageplatte P verschiedene Positionen zur Abstützung des äußeren Moduls M1, insbesondere verschiedene Abstände zu dem Wandabschnitt WA, gestattet. Zu Schwingungsdämpfungszwecken ist ein justierbarer Puffer PF1 vorgesehen, der bei Einnahme der Endposition für das äußere Modul M1 geeignet mit dem Modul M1 zur Anlage gebracht werden kann. Der Puffer PF1 ist an dem Wandabschnitt WA angebracht.
  • Bei der Ausführungsform nach 5 ist eine Ratschenanordnung vorgesehen, die aus einem Gegenhalter G, der an dem Wandabschnitt WA angebracht ist und von dort aus senkrecht nach unten verläuft, einer Ratsche R, die von unten in den Gegenhalter G einstellbar eingreift und einem Puffer PF2, der zwischen einer Außenfläche des äußeren Moduls M1 und dem Gegenhalter G angeordnet ist, besteht. Das dem äußeren Modul M1 zugeordnete Ende der Ratsche R ist drehbar an dem äußeren Modul M1 gelagert.
  • Wenigstens eines der Module M1, M2, M3 kann als Funktionsmodul ausgeführt sein. Dies bedeutet, dass es vorgefertigt als Klimakanal oder mit Beleuchtungseinrichtungen aller Art ausgestattet ist.

Claims (16)

  1. Schienenfahrzeug mit einer Innendecke (I), dadurch gekennzeichnet, dass die Innendecke (I) aus mehreren Modulen (M1, M2, M3) aufgebaut ist, die derart miteinander verbunden sind, dass eine Breite der Innendecke (I) durch relative Lageänderungen der Module (M1, M2, M3) zueinander einstellbar ist.
  2. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Module (M1, M2, M3) langgestreckt ausgebildet, parallel zueinander angeordnet und einander zugewandte Seiten benachbarter Module (M1, M2, M3) drehbar miteinander verbunden sind.
  3. Schienenfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass einander benachbarte Module (M1, M2, M3) über Stege (S) miteinander verbunden sind, die beidseitig drehbar gelagert sind.
  4. Schienenfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein innen liegendes Modul (M3) der Innendecke (I) lagefest ist.
  5. Schienenfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das innen liegende Modul (M3) über Halter (H1, H2) an einem Dach des Schienenfahrzeuges angebracht ist.
  6. Schienenfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das innen liegende Modul (M3) mittig angeordnet ist.
  7. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Innendecke (I) drei Module (M1, M2, M3) aufweist.
  8. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass äußere Module (M1, M2) der Innendecke (I) jeweils seitlich an einem Rohbau des Schienenfahrzeugs abgestützt sind.
  9. Schienenfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die äußeren Module (M1, M2) der Innendecke (I) hinsichtlich ihrer relativen Lage zu einer benachbarten Wandung (WA) des Wagenkastens (W) einstellbar an dem Wagenkasten (W) abgestützt sind.
  10. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass äußere Enden der äußeren Module (M1, M2) der Innendecke (I) jeweils mit Vorreibern (V) mit langer Zunge (Z) ausgestattet sind und auf einer Innenseite des Wagenkastens (W) eine Abstützplatte (P) zur Auflage der Zunge (Z) vorgesehen ist.
  11. Schienenfahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Innenseite des Wagenkastens (W) ein justierbarer Puffer (PF1) vorgesehen ist, der zur Anlage an einer Außenfläche eines äußeren Moduls (M1, M2, M3) angeordnet ist.
  12. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass äußere Enden der äußeren Module (M1, M2) der Innendecke (I) über eine Ratschenanordnung mit einer Innenseite des Wagenkastens (W) verbunden sind.
  13. Schienenfahrzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ratschenanordnung ein zwischengelagertes Pufferelement (PF2) aufweist.
  14. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Module (M1, M2, M3) der Innendecke I vorgefertigt eine Funktionseinheit enthält.
  15. Schienenfahrzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheit aus einer Gruppe ausgewählt ist, die einen Klimakanal und/oder Beleuchtungseinrichtungen umfasst.
  16. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Modul, bezogen auf den Innenraum des Wagenkastens, mittig angeordnet ist.
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