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Die
Erfindung betrifft ein Fluid-Lager mit verbesserten Abriebeigenschaften
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Fluid-Lager
werden in der Regel in Miniaturmotoren eingesetzt, z. B. in Lüftern oder
in Spindelmotoren für
den Antrieb von Festplatten.
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Es
ist bekannt, ein solches Fluid-Lager als Axial- als auch als Radiallager
auszubilden. In der Regel werden ein oder zwei Axiallager in gegenseitigem
Abstand voneinander angeordnet. Ferner sind mindestens ein Radiallager
in einem Abstand zu den Axiallagern vorgesehen.
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Ein
wesentliches Problem ist dabei, dass beim Anlaufen und im Auslauf
eines solchen Fluid-Lagers die dazu benötigte (Betriebs)Zeit unerwünscht lang
ist. Problematisch ist, dass das Lager in diesen Betriebszuständen nicht
mehr trägt,
weil der Flüssigkeitsfilm
zusammenbricht. Damit besteht der Nachteil, dass in diesen Betriebszuständen unerwünschte Abrieb-Erscheinungen
entstehen. Abgeriebene Partikel werden in das Öl eingetragen und können auf
längere
Sicht gesehen zu einem Fraß und somit
zu einer verkürzten
Lebensdauer des Lagers führen.
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Fertigungstechnisch
besteht der weitere Nachteil bei Lagern mit relativ hoher Nutentiefe
der Radiallager-Rillen darin, dass durch nichtzylindrische Abweichungen
in der Lagerbohrung (Taper) sowie durch ungenaue Fertigung der Pumpstrukturen
(Erosion) die Pumpstrukturen unerwünschte Druckverteilungen erzeugen.
Insbesondere kann dadurch eine für
die Lagerfunktion notwendige Pumprichtung, die durch die Pumpstrukturen
in axialer Richtung auf das Lagerfluid ausgeübt wird, ungewollt abgeschwächt oder
verstärkt
werden, wodurch insbesondere das Problem auftreten kann, dass insbesondere
im Bereich eines vertieften Lagerspaltes, dem sogenannten Separatorbereich
zwischen dem oberen und dem unteren Radiallager sowie im Übergangsbereich
zwischen einem Radiallager und einem benachbarten Axiallager Unterdruckzonen
entstehen können,
was wiederum ein Ausgasen von in dem Lagerfluid enthaltener gelöster Luft
zur Folge haben kann, wodurch bei Ansammlung einer hinreichenden
Menge an Luft die gegenüber
liegenden Lagerflächen
in einem mechanischen Kontakt treten können, was wiederum den Ausfall
des Lagersystems zur Folge hat. Insbesondere entstehen unerwünschte Lagerzustände dann,
wenn diese unerwünschten
Druckverteilungen sogar zu Unterdruckzonen führen, in die Luft eingetragen
wird, so dass die Lagerstruktur nicht mehr trägt. Damit ist die Tragfähigkeit
des Lagers insgesamt beeinträchtigt.
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Es
ist bisher bekannt, bei Radiallagern im Mittel eine Nutentiefe im
Bereich von etwa 3 bis 7 Mikrometern vorzusehen. Abgesehen davon,
dass die Herstellung einer solchen definierten Tiefe relativ schwierig
und teuer ist, besteht bei derartigen Lagern mit entsprechenden
Nutentiefen der vorher genannte Nachteil.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Fluid-Lager mit
verbesserten Abriebeigenschaften vorzusehen, bei denen insbesondere
im Anlauf und im Auslauf ein verminderter Abrieb gegeben ist.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre
des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Wesentliches
Merkmal der Erfindung ist, dass erfindungsgemäß mindestens die Nutentiefe des
verwendeten Radiallagers gegenüber
dem Stand der Technik vermindert ist, wobei eine Nutentiefe bevorzugt
wird, die kleiner als der mittlere Lagerspalt im Bereich der Radiallager
ist.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil,
dass ein Radiallager vorgeschlagen wird, bei dem die Nutentiefe
entscheidend gegenüber
der Nutentiefe beim Stand der Technik vermindert ist. Es handelt
sich um eine Verminderung von mindestens der Hälfte, wenn nicht sogar zu einem
Drittel bekannter Nutentiefen, wodurch eine höhere Tragfähigkeit für das Radiallager erzeugt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die Nutentiefe im Bereich kleiner als 3 Mikrometer, besonders
bevorzugt im Bereich von kleiner 1 bis 2 Mikrometer und größer als
0 Mikrometer.
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Bei
der Verwirklichung der Erfindung ist es im Übrigen gleichgültig, in
welchem der Teile des Lagers die Lagerstruktur angeordnet ist. Die
radiale Lagerstruktur mit den Nuten verminderter Tiefe kann entweder
im Bereich der Welle und/oder im Bereich der Lagerbuchse angeordnet
sein.
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Hierbei
wird vorausgesetzt, dass die Nutenbreite im wesentlichen dem Stand
der Technik entspricht, nur ist lediglich bei dem erfindungsgemäßen Radial-Lager
die Nutentiefe und bzw. oder die Länge der Lagerstrukturen entscheidend
vermindert. Typische Nutenbreiten sind beim Stand der Technik etwa 100
bis 250 Mikrometer.
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Hierbei
ist bevorzugt, wenn der Abstand zwischen der nicht durch Nuten beeinflussten
Lagerstruktur und der Oberfläche
der Welle, d. h. der Lagerspaltbreite im Verhältnis zur beanspruchten Nutentiefe
gesetzt wird.
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Hierbei
wird es bevorzugt, wenn diese Nutentiefe kleiner als die Lagerspaltbreite
(Gap) ist. Die erfindungsgemäße Veränderung
der Nutentiefe des Fluidlagers beeinflusst das Frequenzverhalten des
Motors.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird beschrieben, dass die mittlere
Strukturtiefe der Radiallagernuten, die definiert ist als der Quotient
aus der Summe des Volumens sämtlicher
Radiallagernuten geteilt durch die Radiallagerfläche, kleiner ist als ein Mikrometer,
bevorzugt sogar kleiner als ein halber Mikrometer. Dabei wird unter
der Radiallagerfläche der
Bereich des engen Radiallagerspaltes verstanden inklusive eines
sich eventuell axial an den genuteten Bereich anschließenden ungenuteten
Bereich, der sogenannten „quiet
zone", jedoch exklusive
einem Bereich mit vertieftem Radiallagerspalt, wie etwa dem Separatorbereich,
der sich in der Regel zwischen zwei Radiallagern befindet, sowie
ohne eine sich an den engen Radiallagerspalt anschließende Fase
bzw. Schräge,
die in einen vertieften Radiallagerbereich mündet.
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Zwar
wird durch die erfindungsgemäße Verringerung
der Nutentiefe bzw. der mittleren Strukturtiefe der Radiallagernuten
die Übertragungsfunktion im
niederfrequenten Bereich schlechter, dafür verbessert sich aber diese
Eigenschaft im hochfrequenten Bereich.
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Unter
der Übertragungsfunktion
wird hierbei die relative Auslenkung der Speicherplatte in Richtung
zu dem ortsfesten Rahmen der Speicherplatte verstanden, und zwar
als Funktion der anregenden Frequenz.
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Die
Verschlechterung der Übertragungsfunktion
einer Speicherplatte im niederfrequenten Bereich zwischen 100 bis
200 Hz kann durch elektronische Mittel ausgeglichen werden und spielt
deshalb bei der Verringerung der Nuttiefe keine Rolle mehr. Diese
Erkenntnis nutzt die Erfindung aus. Eine Verringerung der Nutentiefe
war bisher beim Stand der Technik aus diesem Grund abgelehnt worden.
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Wesentlich
ist jedoch, dass bei der erfindungsgemäßen Verringerung der Nutentiefe
die Übertragungsfunktion
im höherfrequenten
Bereich etwa zwischen 1.000 bis 2.000 Hz wesentlich verbessert wird,
wodurch auch die akustischen Emissionen eines Motors mit einem entsprechenden
Lager innerhalb dieses Frequenzbereiches vermindert werden. Erschütterungen,
die in diesem Frequenzbereich liegen, stören den Schreib-Lese-Vorgang
nicht mehr, was beim Stand der Technik nicht der Fall war.
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Mit
der im Bereich des (oder der mehreren) Radiallager(s) erfindungsgemäß verminderten Nutentiefe
wird der wesentliche Vorteil erreicht, dass beim Anlaufen sowie
beim Auslaufen des Lagers ein kürzerer
Abhebe- bzw. Absinkvorgang stattfindet, d. h. eine kürzere Zeit,
innerhalb der das Lager beginnt zu tragen. Diese Tragzeit (Liftoff,
Takeoff) ist wesentlich verkürzt
und damit wird der Abrieb im entscheidenden Maße verringert. Insgesamt wird
damit erreicht, dass die dem Abrieb (wear) während des Anlaufens unterliegenden
Lagerstrukturen eine wesentlich geringere Berührungsstrecke mit den gegenüberliegenden
feststehenden Lagerstrukturen haben, wodurch der Abrieb entscheidend
verringert und die Lebensdauer des Lagers somit deutlich verlängert wird.
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Die
gleichen Verhältnisse
gelten in analoger Weise für
das Auslaufverhalten eines derartigen Flüssigkeitslagers. Auch dort
wird eine größere Zeit verwendet,
innerhalb der das Lager trägt
und nur in einer relativ kurzen Zeit (bzw. einer kurzen Wegstrecke)
trägt das
Lager dann nicht mehr und die in diesem Bereich entstehenden Abrieberscheinungen sind
deshalb wesentlich vermindert.
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Das
Anlaufverhalten eines solchen Lagers wird nachfolgend näher erläutert:
Da
beim Starten bei unverändertem
elektromotorischen Antrieb stets das gleiche Anlaufdrehmoment auf
das Flüssigkeitslager
ausgeübt
wird, erfolgt bei einer bestimmten Drehzahl ein Abheben des Lagers, d.
h. ein Tragfähigwerden
der Lagerstrukturen nach einer bestimmten Anlaufzeit. Beim Stand
der Technik ist notwendigerweise die Drehzahl, bei der das Abheben
der Welle (Liftoff, Takeoff) stattfindet größer als bei der vorliegenden
Erfindung, weil die größeren Nutentiefen
zunächst
das Fluid aufnehmen, bevor die Tragfähigkeit einsetzt. Mit der Verwirklichung
der vorliegenden Erfindung (Verminderung der Nutentiefe bzw. der
mittleren Strukturtiefe von Radiallagern) wird der wesentliche Vorteil
erreicht, dass der Herstellungsprozess wesentlich verkürzt und
damit kostengünstiger
gestaltet werden kann und qualitativ hochwertiger wird, weil Nebeneffekte,
wie z. B. Überbrennen
(Erosion), die bei der elektrochemischen Herstellung der Nuten mit
erheblicher Tiefe geschehen können,
deutlich geringer ausfallen.
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Als
Anschauungsbild für
die Funktion der vorliegenden Erfindung kann der Begriff des Aquaplaning
verwendet werden. Es ist bekannt, dass Reifen mit verringerter Profiltiefe
einen Aufschwimmeffekt auf flüssigkeitsbenetzten
Straßenbelägen aufweisen.
Dieser Aquaplaningeffekt soll nach der vorliegenden Erfindung erzeugt
werden, und deshalb ist es wichtig, dass das Radiallager eine so
geringe Nutentiefe aufweist, dass ein solcher Aquaplaningeffekt
sobald wie möglich
nach dem Anlauf des Motors eintritt.
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Die
nach der Erfindung angestrebte Nutentiefe sollte also tiefer sein,
als die durch den Herstellungsprozess erzeugte natürliche Rauhigkeit,
um eine Tragfähigkeit
eines Radiallagers überhaupt
zu erzeugen. Die Rauhigkeit Ra der Lagerbohrung
beträgt
i. a. weniger als 0,5 Mikrometer.
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Der
Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination
der einzelnen Patentansprüche
untereinander.
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Alle
in den Unterlagen, einschließlich
der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere
die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in
Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher
erläutert.
Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere
erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es
zeigen:
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1:
Schnitt durch ein Lager in üblicher Bauweise
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2:
eine Lagerstruktur eines Lagers mit angeschlossenem Motor und ungleichmäßiger Lagerstruktur
eines Radiallagers
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3:
zeigt ein Doppelaxial-Fluid-Lager mit stehender Welle und entsprechendem
Antriebssystem
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4:
ein Lager mit unterschiedlichen ausgebildeten Radiallagern
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5:
Abwicklung eines Radiallagers mit einer ersten Lagerstruktur
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6:
Abwicklung eines Radiallagers mit einer zweiten Lagerstruktur
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7:
Abwicklung eines Radiallagers mit einer dritten Lagerstruktur
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A:
die Nutentiefe eines zum Stand der Technik gehörenden Radiallagers
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8a:
die Nutentiefe eines Lagers nach der Erfindung
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8b:
das Höhenprofil
des Radiallagers gemäß der 6
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9:
die Transferfunktion einer Festplatte mit auf der Ordinate aufgezeichnete
relative Auslenkung der Speicherplatte normiert auf die Beschleunigung
in Verbindung in Abhängigkeit
von der Anregungsfrequenz, welche das System extern in radiale Schwingungen
anregt
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10:
der Vergleich eines Radiallagers mit verminderter Nutentiefe mit
einem Fluidlager in Abhängigkeit
von der Tragfähigkeit
eines Lagers als Funktion von der Exzentrizität der Welle
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11:
die Abhängigkeit
der Drehzahl ab Tragfähigkeit
des Lagers im Verhältnis
zu dem minimalen Lagerspalt bezogen auf unterschiedliche Nutentiefen
der radialen Lagerstrukturen
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In 1 ist
allgemein ein Lager 1 dargestellt, welches aus einem inneren
Lagerring 2 besteht, der entweder rotierend oder feststehend
ausgebildet ist. Der innere Lagerring 2 bildet hierbei
eine Mittenausnehmung aus, durch die beispielsweise eine Welle oder
eine Nabe hindurchgreift.
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Der
innere Lagerring 2 ist drehfest mit einem mittleren Lagerring 6 verbunden,
mit dem der gegenüberliegende äußere Lagerring 3 mehrere
unterschiedliche Lager ausbildet.
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Im
Bereich zwischen der oberen und unteren Axiallagerplatte 4, 5 werden
die beiden Axiallager 7, 8 ausgebildet.
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Im
radialen auswärtsgerichteten
Bereich des mittleren Lagerrings 6 bildet sich im radialen
Bereich in Richtung auf den äußeren Lagerring 3 das
erfindungsgemäße Radiallager 10 aus.
Im Bereich dieses Radiallagers 10 ist in an sich bekannter
Weise der radiale Lagerspalt 11 ausgebildet.
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Das
Radiallager 10 zeigt als Beispiel eine Lagerstruktur 9,
die entsprechend den Darstellungen in den 5 bis 7 abgewandelt
ausgebildet sein kann.
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2 zeigt
eine andere Lagerstruktur eines Lagers, wobei die Lagerstruktur 9 des
Radiallagers ungleichmäßig ausgebildet
ist und aus einer oberen Lagerstruktur und einer asymmetrisch hierzu
angeordneten unteren Lagerstruktur besteht. Die Lagerstrukturen
sind jeweils sinusförmig
ausgebildet.
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Damit
wird die Lagerstruktur 9 durch ein oberes Radiallager 30 und
ein unteres Radiallager 31 ausgebildet. Die beiden Radiallager
sind im Bereich einer Lagerbuchse 17 angeordnet, die von
einer Welle 18 durchgriffen ist.
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Die
Welle 18 ist drehend angetrieben. Der Drehantrieb der Welle 18 erfolgt
hierbei über
die Nabe 20, die über
den Rotorrückschluss 26 mit
einem Rotormagneten 25 verbunden ist. Mit 28 ist
ein fluidisches Axiallager bezeichnet.
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Das
Lager wird von unten durch eine Abdeckplatte 22 abgedichtet
und es ist im unteren Bereich ein Rezirkulationskanal 33 vorhanden,
der die Verbindung zwischen dem Axiallager 28 und dem im Bereich
der Abdeckplatte 22 angeordneten Axiallager herstellt.
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Die
Statoreinheit 23 weist eine Spulenwicklung 24 auf
und ist mit der Basisplatte 27 verbunden.
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Die 3 zeigt
eine ähnliche
Lagerstruktur, wobei ebenfalls ein oberes Radiallager 30 im
Abstand zu einem unteren Radiallager 31 angeordnet ist
und dazwischen ein Separatorbereich 32 vorgesehen ist.
Der Separatorbereich 32 ist mit Flüssigkeit gefüllt und
bildet einen größeren Lagerspalt
als vergleichsweise der Lagerspalt im Bereich der Radiallager 30, 31,
um Reibungsverluste in diesem Bereich zu minimieren.
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Es
ist ein oberes Axiallager 35 gegenüberstehend zu einem unteren
Axiallager 36 angeordnet.
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Ansonsten
gelten für
die gleichen Teile die gleichen Bezeichnungen, wie sie anhand der 2 erwähnt wurden.
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Die 4 zeigt
ein weiteres Lager, wobei das in 2 unten
dargestellte Axiallager, welches im Bereich der Abdeckplatte 22 ausgebildet
ist, nun nach oben in den Bereich zwischen der Oberseite der Lagerbuchse
und der Unterseite der Nabe verlegt ist. Zusätzlich zum fluiddynamischen
Axiallager 28 wird ein magnetisches Gegen-Axiallager 29 gebildet durch
einen axialen Versatz (magnetic offset) von Rotormagnet 25 und
Statoreinheit 23 zueinander und alternativ oder zusätzlich durch
einen axial unterhalb des Rotormagneten an der Basisplatte befestigten ferromagnetischen
Ring 46 (attractive plate).
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Es
sind wiederum zwei Radiallager vorhanden, die asymmetrische Lagerstrukturen 9 ausbilden, wobei
das obere Radiallager mit 30 und das untere mit 31 bezeichnet
sind. Beide Radiallager 30, 31 sind durch den
Seperatorbereich 32 voneinander getrennt.
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Die
drehende Welle 18 ist drehfest mit der Nabe 20 verbunden.
Der Begrenzungsring 21 soll verhindern, dass die Welle 18 nach
oben herausfallen kann. Ein Axiallager 28 ist im Bereich
zwischen der Oberseite der Lagerbuchse 17 und der Unterseite der
Nabe 20 angeordnet. Das Axiallager 28 besteht aus
einen radial innen liegenden Teil mit einem engen Axiallagerspalt
und einem radial außen
liegenden Teil, der einen erweiterten Lagerspalt aufweist und an
eine Kapillardichtung 12 angrenzt, die zwischen dem Außenumfang
der Lagerbuchse 17 und der gegenüber liegenden Innenwandung
der Nabe 20 gebildet wird. Ein Rezirkulationskanal 33 verbindet
die Unterseite der Welle 18 mit dem radial außen liegenden
Teil des Axiallagers 28. Bevorzugt kann dieser Rezirkulationskanal 33 jedoch
auch fehlen, da aufgrund der geringeren Nutentiefe der Radiallager 30, 31 eine
leicht konische Abweichung der Lagerbohrung im Bereich der Radiallager
eine im Vergleich zum Stand der Technik geringere Druckabweichung vom
geforderten Druckprofil aufweist.
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In
den Ausführungsbeispielen
ist auch eine Kapillardichtung 12 angegeben.
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In
den 5 bis 8 sind verschiedene Lagerstrukturen
von Radiallagern dargestellt.
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Die
Lagerstrukturen sind mit den Buchstaben a, b, c und d bezeichnet.
Die Lagernut 13a in 5 ist etwa
sinusförmig
ausgebildet, während
die Lagernut 13b nach 6 ein Fischgrätmuster
ausbildet, die Lagerstruktur 13c in 7 Halbsinuskurven ausbildet,
die versetzt zueinander angeordnet sind und die Lagerstruktur 13d in 8 weitgehend
der in der 6 entsprechen, wobei der Mittenbereich
jedoch keine Rillen aufweist, wodurch die Lagerstrukturen aus mehreren,
paarweise zueinander gerichteten Linienstrukturen bestehen, die
jedoch nicht zusammenhängend
ausgebildet sind.
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Ein
Schnitt durch eine Lagerstruktur gemäß dem Schnitt A-A in den 5 bis 8 führt zu der erfindungsgemäßen neuartigen
Nutausbildung der Lagernut 13a–13c. Im Vergleich
zu der A ist deutlich der Unterschied zum Stand der Technik
dargestellt.
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Die A zeigt
hierbei, dass die mittlere Tiefe der Lagernut, die als Nutentiefe 14 angegeben
ist, etwa beim Stand der Technik im Bereich von 3 bis 7 Mikrometer
liegt.
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Entscheidend
ist nun, dass nach der Erfindung in 8a diese
Nutentiefe 14 wesentlich gegenüber dem Stand der Technik vermindert
ist und nur noch ein Bruchteil der herkömmlichen Nutentiefe darstellt.
Die Mindestnutentiefe 14 sollte hierbei höchstens
der Breite des Lagerspaltes entsprechen.
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Die A und 8a zeigen
eine idealisierte Rechteck-Form der Nut im Bereich der Radiallager.
Fertigungstechnisch kann eine solche Rechteckform jedoch kaum erreicht
werden. In der Regel sind die Kanten des Rechtecks abgeschliffen.
Dies spielt jedoch für
die entscheidende Verringerung der Nutentiefe keine Rolle.
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Die 8b zeigt
das Höhenprofil
des erfindungsgemäßen Radiallagers
gemäß der 8 entlang
der Schnittlinie C-C. Erkennbar ist die Nutentiefe 14 der
Lagernut 13 sowie die Lagerbreite der Radiallagerfläche, die
aus dem Bereich des engen Lagerspaltes besteht, inklusive dem ungenutenten
Bereich (Land) 44 zwischen dem oberen und dem unteren Ast
der Radiallagernuten 13 sowie inklusive dem sich axial
an den genuteten Bereich anschließenden ungenuteten Bereich
der sogenannten „Quiet
Zone" 43, soweit
dieser noch einen engen Lagerspalt aufweist. Nicht zur eigentlichen
Radiallagerfläche
werden hingegen der Separatorbereich 32 sowie der Übergangsbereich
der Fase bzw. Schräge
(chamfer) 45 gerechnet, da in diesen Bereichen der Lagerspalt deutlich
gegenüber
dem Radiallagerspalt vergrößert ist.
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Die 9 zeigt
nun die Verbesserung der Transferfunktion eines Festplattensystems
mit der erfindungsgemäßen Lagerstruktur
bei verringerter Nutentiefe bzw. geringerer mittlerer Strukturtiefe
der Radiallagernuten.
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Die
Figur beschreibt eine Übertragungsfunktion
der Festplatte, die grundsätzlich
aus folgenden Elementen besteht: Lagersystem, Antriebssystem, Grundplatte
und mindestens einer Speicherplatte.
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Wird
dieses System nun extern mit einer bestimmten Anregungsfrequenz
angeregt, dann soll die Speicherplatte eine möglichst geringe relative Auslenkung
erfahren, um den Schreib- oder Lesevorgang auf der Speicherplatte
nicht zu stören.
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Es
handelt sich hierbei um eine normierte Darstellung der Auslenkung,
die (genauer gesagt) aus dem Auslenkungsweg geteilt durch die Beschleunigung
errechnet wird.
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Bei
der Betrachtung dieser Übertragungsfunktion
nach 9 stellt sich nun heraus, dass bei niedrigen Anregungsfrequenzen
nach dem Stand der Technik (siehe gestrichelte Kurve) bei Position 15 eine
relativ niedrige Auslenkung der Speicherplatte erreicht wird, was
angestrebt wird. Dies wird Dank der hohen Nutentiefe 14' erreicht, wie
sie in A als Stand der Technik dargestellt ist.
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Nach
diesem Maximum bei Position 15 wird ein Minimum der Kurve
bei Position 16 erreicht und danach stellt sich bei höheren Anregungsfrequenzen ein
Maximum bei Position 37 ein. Dass heißt, bei höheren Anregungsfrequenzen im
Bereich von etwa 1.000 bis 2.000 Hz wird beim Stand der Technik
eine unerwünscht
hohe Auslenkung der Speicherplatte in Kauf genommen.
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Bei
Position
15 entspricht die Anregungsfrequenz etwa der halben
Drehzahl des Lagers, während
bei Position
16 ein unbestimmter Bereich ist und bei Position
37 eine
Abhängigkeit
mit der Drehzahl des Lagers nicht mehr herstellbar ist, vielmehr
gilt:
wobei K die Quersteifigkeit
(„rocking
stiffness") der Basisplatte und
J die Massenträgheit
des Rotors mitsamt der Speicherplatte inklusive Lagerbuchse und Stator
ist.
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Bei
Betrachtung der Übertragungsfunktion
in 9 stellt sich nun heraus, dass bei der Erfindung zwar
im niedrigen Anregungsfrequenzbereich von etwa 100 bis 200 Hz in
an sich ungünstiger
Weise ein Maximum bei Position 15' erzielt wird. Es wurde jedoch
schon im allgemeinen Beschreibungsteil darauf hingewiesen, dass
eine solche Anregungsfrequenz im niedrigen Bereich durch entsprechende
Servo-Regelmechanismen
für den
Schreib-Lesekopf des Speicherplattenlaufwerkes ausgeglichen werden kann,
so dass dieser Nachteil keine gravierende Folge für die Verwirklichung
der Erfindung hat.
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Insbesondere
werden verbesserte Regelalgorithmen des Schreib-Lese-Kopfes bei
der Ansteuerung der Speicherplatte verwendet, so dass dieser erhöhte Bereich
bei Position 15' eigentlich
keine Rolle spielt. Die Erfindung setzt sich also über das
Vorurteil hinweg, bei niedrigen Anregungsfrequenzen eine möglichst
niedrige Auslenkung der Speicherplatten zu erreichen.
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Wichtig
ist nun, dass sich im Anschluss an die Position 16 in Richtung
auf die höheren
Anregungsfrequenzen in einem Bereich von etwa 1.000 bis 3.000 Hz
lediglich eine deutlich verminderte Anhebung bei Position 37' nach der Erfindung
ergibt.
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Dort
werden gegenüber
dem Stand der Technik deutlich geringere Auslenkungen der Speicherplatte
erzielt. Dies ist wichtig, denn bei diesen hohen Anregungsfrequenzen
können
keine Regelalgorithmen mehr eingesetzt werden, die zwar im Frequenzbereich
von 100–200
Hz gut funktionieren, nicht aber mehr in den höheren Bereichen um 1500 Hz.
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Die
Auslenkung des Schreib-Lese-Kopfes der Speicherplatte kann also
durch Regelalgorithmen in diesem Bereich nicht beherrscht werden.
Hier setzt die Erfindung ein, die erkannt hat, dass die Nachteile der
Auslenkung der Speicherplatte in niedrigen Frequenzbereichen durch
Antischock-Maßnahmen beherrschbar
sind, und dass diese Antischock-Maßnahmen im höheren Frequenzbereich
jedoch nicht mehr wirken.
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Hieraus
ergibt sich der Vorteil der Erfindung, der zeigt, dass eine Minimierung
der Übertragungsfunktion
bei höheren
Anregungsfrequenzen des Gesamtsystems, – wie es bei Position 37' angegeben ist – wichtiger
ist, als die Minimierung im niedrigen Frequenzbereich.
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Die 10 zeigt
die Abhängigkeit
der Tragkraft des Lagers im Vergleich zur Exzentrizität der Welle
gegenüber
der Buchse. Es sind hierbei zwei verschiedene Lagerstrukturen eingezeichnet.
Mit dem ausgefüllten
Rechteckkästchen
ist hierbei ein Gleitlager ohne Lagernuten gezeichnet, während mit den
runden Punkten ein Radiallager mit üblicher Nutentiefe nach dem
Stand der Technik eingezeichnet ist. Aus der Darstellung nach 10 ergibt
sich Folgendes:
Das Exzentrizitätsmaß ist hierbei bezogen auf einen gleichmäßigen Lagerspalt.
Wenn man Exzentrizität × Breite
des Lagerspaltes multipliziert, bekommt man die Auslenkung der Welle
aus dem Zentrum, und dies ist als Exzentrizitätsmaß in 10 auf
der Abszisse angegeben.
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Es
ergibt sich, dass bei niedrigen Exzentrizitätsmaßen die Tragkraft eines Gleitlagers
im Vergleich mit einem Radiallager nach dem Stand der Technik wesentlich
schwächer
ist. Das Radiallager mit üblicher
Nutentiefe weist im Bereich etwa zwischen 0,0 bis 0,3 Exzentrizitätsmaß eine gegenüber einem
Gleitlager überlegene
Trageigenschaft auf.
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Der
Anlauf des Lagers startet bei maximaler Exzentrizität, weil
die Lagerstrukturen aneinander liegen und sich berühren.
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Bei
hoher Exzentrizität
etwa im Bereich zwischen 0,4 bis 0,7 ist jedoch die Tragfähigkeit
eines Gleitlagers der eines mit üblichen
Nutentiefen versehenen Radiallagers weit überlegen. Hier setzt die Erfindung
ein, die erfindungsgemäß vorsieht,
dass sich die Tragfähigkeit
des erfindungsgemäßen Radiallagers
an die der Gleitlagerkurve in 10 annähert. Damit
sind die wesentlichen Vorteile der Erfindung klar gegenüber einem
Radiallager mit üblicher Nutentiefe
(runde Punkte in 10) dargestellt.
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Die 11 zeigt
hierbei die Abhängigkeit
eines minimalen Lagerspaltes in Mikrometer im Vergleich zur Drehzahl
ab Erreichen der Tragfähigkeit. Hier
ist das Lager nach der Erfindung einem Lager nach dem Stand der
Technik gegenübergestellt.
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Bei
einer Drehzahl bei Position 38 erreicht das Lager gemäß der Erfindung
bereits schon den „Liftoff", d. h. es erhält sehr
früh seine
Tragfähigkeit, während ein
herkömmliches
Lager nach dem Stand der Technik diesen Bereich erst bei viel höheren Drehzahlen
bei einer Position 39 erreicht.
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Man
sieht, dass vom Nullpunkt aus bis zur Position 38 der Lagerspalt
gleichbleibend ist, weil ja die Lagerstrukturen aneinander anliegen.
Erst nach Position 40 erfolgt die erfindungsgemäße Abhebebewegung
der Lagerstruktur und damit die Herstellung der Tragfähigkeit
des Lagers, die – wie
dargestellt bei Position 41 – bei einem herkömmlichen
Lager wesentlich später
hergestellt wird. Im Bereich zwischen der Position 42 und
der Position 40 hebt sich somit das erfindungsgemäße Lager
erst einmal schräg
an gegenüber
dem Lagerspalt, um sich dann aufzurichten, während diese Anhebebewegung
zwischen Position 42 und 41 bei einem Lager des
Standes der Technik wesentlich länger
dauert.
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Bei
dieser Darstellung wird vorausgesetzt, dass die Welle horizontal
liegt, um die Lagerverhältnisse
in der gezeichneten Form darstellen zu können.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre ergibt sich also der wesentliche
Vorteil, dass gemäß der Darstellung
in 9 auch bei höheren
Anregungsfrequenzen das Lager stabil bleibt und nicht die Anregungsstöße auf eine
Speicherplatte oder bzw. auf einen Schreib- und Lesekopf einer Speicherplatte überträgt.
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Weiterer
Vorteil der Erfindung ist der wesentlich geringere Abrieb (wear),
der wegen des verbesserten Anlauf- und Auslaufverhaltens zu einer
wesentlich höheren
Lebensdauer des Lagers führt.
Untersuchungen haben ergeben, dass die Lebensdauer eines mit verringerter
Nutentiefe ausgerüsteten
Lagers mit entsprechenden radialen Lagerstrukturen gegenüber einem
herkömmlichen
Lager mit vertieften Lagerstrukturen weit verlängert ist.
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- 1
- Lager
- 2
- innerer
Lagerring
- 3
- äußerer Lagerring
- 4
- Axiallagerplatte
oben
- 5
- Axiallagerplatte
unten
- 6
- mittlerer
Lagerring
- 7
- oberes
Axiallager
- 8
- unteres
Axiallager
- 9
- Lagerstruktur
(Radiallager)
- 10
- Radiallager
- 11
- Lagerspalt
(radial)
- 12
- Kapillardichtung
- 13
- Lagernut
- 14
- Nutentiefe
- 15
- Position 15'
- 16
- Position
- 17
- Lagerbuchse
- 18
- Welle
- 19
- Druckplatte
- 20
- Nabe
- 21
- Begrenzungsring
- 22
- Abdeckplatte
- 23
- Statoreinheit
- 24
- Spulenwicklung
- 25
- Rotormagnet
- 26
- Rotorrückschluss
- 27
- Basisplatte
- 28
- Axiallager
(fluidisch)
- 29
- Axiallager
(magnetisch)
- 30
- oberes
Radiallager
- 31
- unteres
Radiallager
- 32
- Seperatorbereich
- 33
- Rezirkulationskanal
- 34
- stehende
Welle
- 35
- oberes
Axiallager (fluidisch)
- 36
- unteres
Axiallager (fluidisch)
- 37
- Position
- 38
- Position
- 39
- Position
- 40
- Position
- 41
- Position
- 42
- Position
- 43
- Quiet
Zone
- 44
- Land-Bereich
- 45
- Fase/Schräge
- 46
- Ring