DE102007051384A1 - Höhenverstellbares Bettgestellteil und damit ausgerüstetes Bett - Google Patents
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Abstract
Ein höhenverstellbares Bettgestellteil insbesondere als Fuß- oder Kopfteil für Pflege- und Krankenbetten umfasst - einen vorzugsweise rollengelagerten Standrahmen (2), - einen über zwei seitliche Teleskopsäulen (8.1, 8.2) höhenverstellbar am Standrahmen (2) gelagerten Hubrahmen (6), an dem Bettrahmenteile (12) anbringbar sind, - einen Höhenverstellantrieb (13) zwischen Stand- und Hubrahmen (2, 6) und - zwei parallel zur Hubebene (H) des Hubrahmens (6) seitlich gegenüberliegend an Stand- und Hubrahmen (2, 6) gelenkig angebundene Führungslenker-Paare (17.1, 17.2), die über eine Quertraverse (23) miteinander gelenkig zwangsgekoppelt sind.
Description
- Die Erfindung betrifft ein höhenverstellbares Bettgestellteil insbesondere als Fuß- oder Kopfteil für Pflege- und Krankenbetten sowie ein damit ausgerüstetes höhenverstellbares Bett.
- In Pflegeheimen und Krankenhäuser sowie im häuslichen Bereich werden für behinderte, alte und kranke Menschen in der Regel höhenverstellbare Betten verwendet, um einerseits dem Nutzer das Aufstehen und Hinlegen zu erleichtern und andererseits eine variable Höhenposition zu ermöglichen, um für das Personal die Verrichtung von Pflegediensten an der bettlägerigen Person zu vereinfachen.
- Für die Höhenverstellung solcher Pflegebetten sind verschiedene Grundtypen von Hubmechanismus bekannt. So sind sogenannte Scheren-Hebegestelle zwischen einem horizontalen Basisrahmen und dem höhenverstellbaren Bettrahmen vorgesehen, die mit einem zentralen Höhenverstellantrieb auskommen. Dieser muss allerdings relativ leistungsfähig ausgelegt sein, die Scherengitterkonstruktion ist in der Regel aufwändig.
- Weit verbreitet sind Betten, bei denen am Fuß- und Kopfteil jeweils höhenverstellbare Bettgestellteile vorgesehen sind, die jeweils einen vorzugsweise rollengelagerten Standrahmen und einen über zwei seitliche Teleskopsäulen daran höhenverstellbar gelagerten Hubrahmen aufweisen. Letztere tragen die in Bettlängsrichtung verlaufenden Bettrahmenteile. Das fuß- und kopfseitige Bettgestellteil weist einen zentralen, senkrecht stehenden Höhenverstellantrieb in der Regel in Form eines Linearantriebes auf. Diese Höhenverstellantriebe sind meist zentral oder annähernd in der Mitte bezogen auf die Bett-Querrichtung an ein- oder zweisäuligen Teleskopkon struktionen angebracht. So zeigt beispielsweise die
DE 199 55 455 B4 einen Höhenverstellantrieb, bei dem in eine Teleskopsäule ein Spindeltrieb integriert ist. - Problematisch bei den erläuterten Bettgestellteilen nach dem Stand der Technik ist die Tatsache, dass die seitlichen Teleskopführungen beim üblichen Aufstehen und Hinlegen von Patienten sehr ungleichmäßig belastet werden, da sich der Patient oftmals auf dem Bettrand aufsetzt und dann durch Betätigung des Höhenverstellantriebes sich zur Erleichterung des Aufstehens emporheben lässt. Damit verkanten sich die seitlichen Teleskopsäulen in sich, eine leichtgängige Hubbetätigung ist damit nicht mehr gewährleistet. Ferner erhöht sich dadurch der Verschleiß innerhalb des Verstellmechanismus.
- Eine Verwendung von separaten Höhenverstellantrieben an jeder Ecke des Bettes zur Vermeidung der vorstehenden Problematik ist nicht praktikabel. Die vier Linearmotoren würden einen erhöhten Steuerungsaufwand mit sich bringen, da die Motoren zuverlässig synchronisiert werden müssen. Die Konstruktion würde auch fehleranfälliger und vor allem untragbar verteuert werden.
- Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein höhenverstellbares Bettgestellteil so zu verbessern, dass eine Verkantung der Hebekonstruktion mit integrierten Teleskopsäulen bei außermittiger Belastung des Bettes nicht gegeben ist.
- Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 gelöst, wonach Stand- und Hubrahmen durch zwei seitlich gegenüberliegende Führungslenker-Paare verbunden werden, die über eine Quertraverse miteinander gelenkig zwangsgekoppelt sind. Diese Maßnahme hat zur Folge, dass bei einer ungleichmäßigen Belastung des Bettes auf einer Seite diese über die Führungslenker-Paare und die Quertraverse auf die andere Seite zwangsübertragen werden, so dass bei einseitiger Belastung beide Teleskopsäulen synchron verfahren. Es reicht also nach wie vor ein mittig angebrachter Höhenverstellantrieb zwischen Stand- und Hubrahmen, da der Gleichlauf der rechten und linken Bettseite durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen sichergestellt ist.
- Die abhängigen Ansprüche kennzeichnen bevorzugte Weiterbildungen des Hubmechanismus bzw. ein höhenverstellbares Bett, das an Kopf und Fuß mit erfindungsgemäßen Bettgestellteilen ausgerüstet ist.
- Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
-
1 und2 perspektivische Darstellungen eines Bettgestellteils in unterster bzw. angehobener Höhenposition, -
3 und4 Frontansichten des Bettgestellteils in den Positionen gemäß1 und2 sowie -
5 eine Ansicht des Bettgestellteils aus Pfeilrichtung V gemäß3 . - Wie aus den Zeichnungen hervorgeht, weist ein als Ganzes mit
1 bezeichnetes höhenverstellbares, fuß- oder kopfseitiges Bettgestellteil einen U-förmigen Standrahmen2 auf, der eine horizontale Basisstrebe3 und zwei an deren Enden vertikal nach oben abstehende Schenkelstreben4.1 ,4.2 aufweist. In den Ecken zwischen Basisstrebe3 und Schenkelstreben4.1 ,4.2 ist jeweils eine feststellbare Doppelrolle5 um eine Vertikalachse schwenkbar angebracht. - Auf dem Standrahmen
2 ist höhenverstellbar ein Hubrahmen6 gelagert, dessen vertikale Schenkelstreben7.1 ,7.2 teleskopisch verschiebbar auf den Schenkelstreben4.1 ,4.2 des Standrahmens2 der Basisstreben3 geführt sind. Insoweit bilden die jeweils ineinandersteckenden Schenkelstreben4 ,7 von Stand- und Hubrahmen2 ,6 jeweils eine seitliche Teleskopsäule8.1 ,8.2 . Zur Versteifung ist bei Doppelbetten der Hubrahmen6 parallel zu seiner oben liegenden Querstrebe9 mit einer massiven Zwischenstrebe10 versehen, an der wiederum Montagebügel11 zur Anbringung von in1 und5 gestrichelt dargestellten, in Bettlängsrichtung horizontal verlaufenden Bettrahmenteilen12 angebracht sind. - Zur Höhenverstellung des Bettgestellteils
1 ist zwischen Standrahmen2 und Hubrahmen6 ein Höhenverstellantrieb13 zentral bezogen auf die Querrichtung vorgesehen, der aus einem auf der Basisstrebe3 sitzenden elektrischen Getriebemotor14 mit einem Spindeltrieb15 besteht. Durch Betätigung des Getriebemotors14 wird die an der Querstrebe9 des Hubrahmens6 angeschlagene Hubspindel16 aus dem Spindeltrieb15 nach oben ausgefahren bzw. nach unten in diesen eingefahren. - Um ungeachtet der Belastung des Bettes auf einer Seite einen Gleichlauf des Hubrahmens
6 gegenüber dem Standrahmen2 im Bereich der seitlichen Teleskopsäulen8.1 ,8.2 sicherzustellen, sind zwei parallel zur Hubebene H des Hubrahmens6 sich erstreckende Führungslenker-Paare17.1 ,17.2 vorgesehen, die jeweils einen oberen Führungslenker18.1 ,18.2 sowie einen unteren Führungslenker19.1 ,19.2 aufweisen. Die Führungslenker18.1 ,19.1 bzw.18.2 ,19.2 sind jeweils über Gelenke20.1 ,20.2 miteinander verbunden und über Gelenke21.1 ,21.2 sowie22.1 ,22.2 an die Basisstrebe3 bzw. Querstrebe9 von Standrahmen2 und Hubrahmen6 angebunden. Die Gelenke21.1 ,22.1 des einen Führungslenker-Paars sitzen17.1 liegen dabei im Bereich der Ecken von Stand- und Hubrahmen2 ,6 , während die Gelenke21.2 ,22.2 des anderen Führungslenker-Paares17.2 zur Mitte hin gerückt sind. Dadurch können die Führungslenker-Paare17.1 ,17.2 innerhalb der von Standrahmen2 und Hubrahmen6 umschlossenen Kontur verbleiben und dabei so zueinander angeordnet werden, dass jeweils die unteren Führungslenker19.1 ,19.2 und die oberen Führungslenker18.1 ,18.2 unabhängig von ihrer gegenseitigen Schwenkstellung immer parallel zueinander stehen. - Die oberen Führungslenker
18.1 ,18.2 sind schließlich über eine horizontale Quertraverse23 miteinander gelenkig zwangsgekoppelt. Die Anlenkpunkte24.1 ,24.2 der Quertraverse23 an den oberen Führungslenkern18.1 ,18.2 liegen dabei in unmittelbarer Nähe der zentralen Gelenke20.1 ,20.2 innerhalb des jeweiligen Führungslenker-Paares17.1 ,17.2 . Die Anlenkung der Quertraverse23 ist auch denkbar zwischen den Führungslenkern19.1 und19.2 - Getriebetechnisch bilden die obere Querstrebe
9 , die beiden oberen Führungslenker18.1 ,18.2 und die Quertraverse23 ein viergliedriges Koppelgetriebe mit jeweils einem Gelenk22.1 ,22.2 ,24.1 ,24.2 an den vier Ecken. Ein solches Getriebe besitzt exakt einen Freiheitsgrad, so dass die gelenkige Zwangskopplung zwischen den beiden Teleskopsäulen8.1 ,8.2 erreicht wird. - Damit das Bettgestellteil
1 quer zur Hubebene H möglichst kompakt baut, ist die Quertraverse23 und der Höhenverstellantrieb13 in der Hubebene H angeordnet. Im Überschneidungsbereich zwischen diesen beiden Bauteilen ist die Quertraverse23 mit einem rahmenartigen Zentralteil25 mit zwei flachen, aufrechtstehenden Blechwangen26 ,27 versehen. Mit diesem rahmenartigen Zentralteil25 umgreift die Quertraverse23 den Spindeltrieb15 bzw. die Hubspindel16 . - Ausgehend von der in
1 und3 dargestellten, komplett eingefahrenen Position des Bettgestellteils1 wird zur Höhenverstellung der Höhenverstellantrieb13 betätigt, so dass die Hubspindel16 aus dem Spindeltrieb15 nach oben linear ausgefahren wird. Dabei wird die Querstrebe9 des Hubrahmens6 angehoben und letzterer nach oben entlang der beiden Teleskopsäulen8.1 ,8.2 verschoben. Bei einer einseitigen Belastung des Hubrahmens6 wird diese über die Führungslenker-Paare17.1 ,17.2 durch deren Kopplung über die Quertraverse23 auf die andere Seite übertragen, so dass beide Teleskopsäulen8.1 ,8.2 gleichmäßig verfahren. - Bei der Anhebebewegung werden – wie ein Vergleich der
1 und3 einerseits bzw.2 und4 andererseits deutlich macht – die oberen und unteren Führungslenker18.1 ,19.1 bzw.18.2 ,19.2 jeweils um das mittige Gelenk20.1 ,20.2 aufgespreizt. - Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass der Hubrahmen
6 mit zwei Schrägstreben28.1 ,28.2 und einer etwa mittig angeordneten Vertikalstrebe29 zusätzlich versteift ist. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19955455 B4 [0004]
Claims (6)
- Höhenverstellbares Bettgestellteil insbesondere als Fuß- oder Kopfteil für Pflege- und Krankenbetten, umfassend – einen vorzugsweise rollengelagerten Standrahmen (
2 ), – einen über zwei seitliche Teleskopsäulen (8.1 ,8.2 ) höhenverstellbar am Standrahmen (2 ) gelagerten Hubrahmen (6 ), an dem Bettrahmenteile (12 ) anbringbar sind, und – einen Höhenverstellantrieb (13 ) zwischen Stand- und Hubrahmen (2 ,6 ), gekennzeichnet durch – zwei parallel zur Hubebene (H) des Hubrahmens (6 ) seitlich gegenüberliegend an Stand- und Hubrahmen (2 ,6 ) gelenkig angebundene Führungslenker-Paare (17.1 ,17.2 ), die über eine Quertraverse (23 ) miteinander gelenkig zwangsgekoppelt sind. - Bettgestellteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungslenker (
18.1 ,18.2 ,19.2 ,19.2 ) der Führungslenker-Paare (17.1 ,17.2 ) etwa gleiche Länge aufweisen. - Bettgestellteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlenkpunkte (
24.1 24.2 ) der Quertraverse (23 ) an den Führungslenker-Paaren (17.1 ,17.2 ) jeweils in unmittelbarer Nähe des Gelenks (20.1 ,20.2 ) zwischen den Führungslenkern (18.1 ,18.2 ,19.2 ,19.2 ) angeordnet ist. - Bettgestellteil nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Höhenverstellantrieb (
13 ) ein zentral zwischen Stand- und Hubrahmen (2 ,6 ) in vertikaler Richtung wirkender Linear antrieb, vorzugsweise Hubspindelantrieb (15 ,16 ). - Bettgestellteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Quertraverse (
23 ) in der Hubebene (H) angeordnet ist und den Hubspindelantrieb (15 ,16 ) mit einem rahmenartigen Zentralteil (25 ) unter Spiel umgreift. - Höhenverstellbares Bett, insbesondere Pflege- oder Krankenbett, gekennzeichnet durch – Fuß- und Kopfteile in Form von Bettgestellteilen (
1 ) nach einem der vorgenannten Ansprüche, und – seitlichen Bettrahmenteile (12 ) zwischen Fuß- und Kopfteil (1 ).
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