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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren Herstellung einer Streugutmatte
aus Spänen
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und einen Streukopf einer
Streumaschine zur Herstellung einer Streugutmatte aus Spänen nach
dem Oberbegriff des Anspruches 8. Weiter betrifft die Erfindung
noch eine Anlage gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 15.
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Bei
der Herstellung von Werkstoffplatten aus streufähigen Materialien wird ein
Gemisch aus Partikeln oder faserigen Stoffen und einem Bindemittel
zu einer Streugutmatte auf einem Form- oder Förderband gestreut, wobei die
Streugutmatte anschließend
einer ggf. nötigen
Vorbehandlung und schließlich
einer Verpressung zugeführt
wird. Die Verpressung kann dabei kontinuierlich oder diskontinuierlich mittels
Druck und Wärme
erfolgen. Bei den üblichen Werkstoffplatten,
die hierbei hergestellt werden, handelt es sich in der Regel um
MDF-Platten, bestehend aus mitteldichten Fasern oder um OSB-Platten aus orientiert
gestreuten Spänen.
Die Streuung erfolgt je nach Bedarf in einer oder mehreren Lagen,
wobei die Notwendigkeit für
mehrere Lagen üblicherweise
bei dickeren Platten auftritt. Aber auch bei der Dünnplattenherstellung
können
unterschiedliche Lagen gewünscht
sein, besonders wenn speziell differenzierte Anforderungen zwischen
der Mittelschicht und den Deckschichten bestehen. Unterschieden
werden in den Streustationen zwei Streumöglichkeiten; die direkte Streuung
nach dem Streugutbunker, wobei mittels Leitblechen das Streugut
direkt auf ein Formband geführt
wird oder die indirekte Streuung über so genannte Streuwalzensysteme.
Bei der indirekten Streuung fällt
das aus dem Streugutbunker ausgetragene Streugut auf so genannte
Streuwalzen, die das Streugut aufteilen und nötigenfalls auch sortieren. Die
hierbei verwendeten Streuanordnungen sind in ihrer Vielfalt bereits
hinreichend in der Patentliteratur beschrieben, wobei entweder eine
mittige Aufgabe des Streugutes auf die Streuwalzen durchgeführt wird
oder das Streugut an einem Ende der Streuwalzen aufgegeben wird.
Dabei wird ein Teil der Späne weitertransportiert
während
ein anderer Teil durch die Streuwalzen hindurch solange auf das
Formband fällt,
bis nur noch ungeeignetes Streumaterial übrig bleibt und aus dem Herstellungsprozess
entfernt werden muss. Beide Prinzipien haben sich bei der Produktion
bewährt
und werden mit Erfolg eingesetzt.
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Es
hat sich in den letzten Jahren herauskristallisiert, dass mehrere
wesentliche Faktoren den Kubikmeterpreis einer Werkstoffplatte definieren,
auf die der jeweilige Produzent wenig bis gar keinen Einfluss hat:
Dies
wären die
Energiekosten (Strom, Öl,
Gas), Materialkosten (Holz und Leim) und Anlagenkosten (Maschinen,
Personal). Ein Werkstoffplattenhersteller muss, um am Markt zu bestehen,
die steigenden Energiekosten und die steigenden Materialkosten möglichst
durch günstigen
Einkauf niedrig halten. Den notwendigen Leim betreffend ist der
Werkstoffplattenproduzent in der Regel von nur wenigen Leimherstellern
abhängig.
Durch den steigenden Rohstoffbedarf auf dem Weltmarkt im Allgemeinen
und den für Holz
im Einzelnen werden auch hier die Rohstoffkosten immer teurer. Die
Produzenten sind nun gezwungen, verstärkt Mischholz und Holzreste
aufzukaufen. Das Recycling von auf Wertstoffhöfen getrenntem Holzmaterial
wäre zwar
möglich,
ist aber zur Zeit nicht sehr praktikabel, da das Abfallholz in der
Regel von Betreibern von Verbrennungsanlagen aufgekauft wird. Auch
ist das Recycling nur dann ökonomisch sinnvoll,
wenn die Abfallwirtschaft für
die „Entsorgung" einen Plattenproduzenten
finanziell entschädigt,
da das Recycling einer Tonne grundsätzlich auch hohe Energiekosten
nach sich zieht.
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Somit
sind die Werkstoffplattenhersteller mit ihren Anlagen aus wirtschaftlichen
Gründen
gezwungen, nicht nur bei den Anlagenkosten und während des Betriebes möglichst
viele Einsparungen vorzusehen, sondern auch im Betrieb möglichst
flexible Produktionsmöglichkeiten
anzubieten, um ihre Herstellungsanlage voll auszulasten und möglichst
einen 24-Stunden/7-Tage Betrieb sicherzustellen. All dies bedingt,
dass eine Großanlage
heutzutage in folgenden Kernpunkten eine hohe Flexibilität aufweisen muss,
um langfristig mit Aufträgen
ausgelastet zu sein:
- – Verarbeitung einer möglichst
großen
Bandbreite an Rohstoffen, möglichst
aus dem direkten Umfeld der Anlage (Holz, Abfälle ....),
- – Herstellung
von Kleinchargen und Nischenprodukten und damit einhergehend,
- – eine
schnelle und problemlose Online-Umstellung der Produktpalette und
damit verbunden
- – möglichst
wenig Verlust an Rohstoffen und Fehlzeit während der Umstellung zwischen
zwei Produkten.
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Um
nun unterschiedliche Produkte herstellen zu können und gleichzeitig unabhängig von
den mit unterschiedlichen Holzrohstoffen angelieferten Chargen zu
sein, müssen
die Formstationen (Streubunker und Streuköpfe) in der Lage sein, nicht
nur unterschiedliches Material zu streuen, sondern auch eine möglichst
große
Bandbreite in den unterschiedlichen Schichten optimal zu streuen.
Dabei wäre
es natürlich
von Vorteil, wenn mit möglichst
wenig anlagentechnischem Aufwand eine große Produktpalette produzierbar
wäre.
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In
diesem Zusammenhang sind die bisher langen Formstränge (Formband
mit mehreren über dem
Formband liegenden Streumaschinen) in Produktionsanlagen für die OSB-Herstellung
von Nachteil. Ein Formband unterhalb von vier Streuköpfen ist mindestens
50 m lang. Dabei nehmen die 4 Streuköpfe und die dazwischen angeordneten
Schleppbleche zum herunterdrücken
hochstehender Späne etwa
40 m ein und der Rest der Formstrecke entfällt auf die Nachkontrolle und
den Mattenabwurf (Mattenreject). Wird nun zwischen zwei Produkten
umgestellt, müssen
die Streumaschinen in ihrer Streuung angehalten und das Formband
leer gefahren werden. Im schlechtesten Fall bewegt sich das Formband
mit einer sehr geringen Geschwindigkeit von 50 mm pro Sekunde und
benötigt
für eine
vollständige
Entleerung in den Mattenabwurf über
15 Minuten.
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Bei
Neustart einer Streuung muss nun gewartet werden, dass alle vier
Streumaschinen wieder optimale Parameter für eine gute Qualität der Streugutmatte
liefern, bis die Streugutmatte zur Herstellung einer Werkstoffplatte
in eine kontinuierlich arbeitende Presse oder eine Taktpresse gefahren
werden kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zu schaffen,
mit dem es möglich
sein soll unterschiedliche Produktpaletten hinsichtlich des Streugutmatten-
bzw. Plattenaufbaus zu fahren und gleichzeitig eine schnelle und
komplikationslose Umstellung der Produktion zwischen unterschiedlichen Produkte
zu ermöglichen.
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Weiter
wird ein Streukopf vorgestellt, der nicht nur für das beschriebene Verfahren,
sondern auch eigenständig
in der Lage ist wahlweise ein oder zwei Schichten von Streugut mit
unterschiedlicher Orientierung und Sortierung zu einer Streugutmatte oder
einer Schicht davon abzustreuen.
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Gleichzeitig
soll eine Anlage zur Herstellung von OSB-Platten aufgezeigt werden,
mit der es möglich
ist, mit nur zwei Streuköpfen
eine dreischichtige Streugutmatte mit unterschiedlicher Orientierung
der einzelnen Schichten zueinander zu streuen.
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Diese
Aufgabe löst
die Erfindung für
das Verfahren nach Anspruch 1 dadurch, dass die Späne nach
Eintritt in einen Streukopf mittels einer in Fallrichtung angeordneter
Auflösevorrichtung
aufgelöst werden,
wobei ein Anteil an Spänen
in annähernd vertikaler
Richtung einer Querorientierungsvorrichtung und der andere Anteil
an Spänen
einer Längsorientierungsvorrichtung
zugeführt
wird, wobei zur Einstellung des Mengenverhältnisses zwischen den quer
und längs
orientierten Spänen
in der Streugutmatte eine Einstellvorrichtung die Späne während des
Eintritts in den Streukopf je nach Bedarf mehr oder weniger stark
in Richtung der Längsorientierungsvorrichtung
auf die Auflösevorrichtung
aufgibt und/oder eine Aufteilvorrichtung unterhalb der Auflösevorrichtung,
welche die die fallenden Späne
auf die Querorientierungsvorrichtung und die Längsorientierungsvorrichtung
aufteilt.
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Die
Lösung
für einen
Streukopf besteht darin, dass im oberen Bereich des Streukopfes
eine Auflösevorrichtung,
bestehend aus mehreren parallel zueinander angeordneten Auflösewalzen
angeordnet ist und im unteren Bereich des Streukopfes über dem Formband
in Produktionsrichtung erst eine Querorientierungsvorrichtung, bestehend
aus zumindest zwei Kammerwalzen und nachfolgend eine Längsorientierungsvorrichtung,
bestehend aus zumindest zwei Orientierungswalzen angeordnet ist,
wobei zur Einstellung des Mengenverhältnisses zwischen den quer
und längs
orientierten Spänen
in der Streugutmatte eine Einstellvorrichtung oberhalb der Auflösevorrichtung
angeordnet ist und/oder eine Aufteilvorrichtung für die fallenden
Späne unterhalb
der Auflösevorrichtung
zwischen Querorientierungsvorrichtung und Längsorientierungsvorrichtung
angeordnet ist.
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Die
Lösung
zur Schaffung einer kostengünstigen
Anlage zur Herstellung einer dreischichtigen Streugutmatte im Zuge
der Herstellung von OSB-Spanplatten, mit nur zwei Streumaschinen
besteht darin, dass die Streumaschinen zueinander spiegelverkehrt über einem
Formband angeordnet sind, wobei durch die spiegelverkehrte Anordnung der
Streumaschinen zueinander auf dem Formband zwei gleich orientierte
Schichten aufeinander abgestreut werden, wobei jeder Streukopf der
Streumaschinen dazu geeignet ist, zumindest zwei unterschiedlich
orientierte Schichten zu streuen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und der erfindungsgemäße Streukopf
einer Streumaschine weisen folgende signifikante Vorteile gegenüber dem Stand
der Technik auf:
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Es
ist nun möglich
mit nur einem Streukopf zwei unterschiedlich orientiert gestreute
Schichten einer Streugutmatte auf einem Formband zu produzieren.
Durch die einfachen Einstellmöglichkeiten
in den Streuköpfen
ist es dem Werkstoffplattenproduzenten ermöglicht, durch wartungsarme
und störungsfreie
Regelmechanismen eine umfangreiche Produktpalette an unterschiedlichen
Streugutmatten und damit unterschiedlichen Werkstoffplatten herzustellen.
Bei einer vorteilhaften Anwendung in einer Anlage mit zwei zueinander
spiegelverkehrt angeordneten Streumaschinen rezessive deren Streuköpfe ergibt
sich die Möglichkeit
mit einfachen Mitteln auf einer kurzen Strecke eines Formbandes
eine dreischichtige Streugutmatte mit zueinander unterschiedlich
orientierten Schichten herzustellen, die alle notwendigen Anforderungen
erfüllt,
um daraus in einer Presse eine OSB-Spanplatte herzustellen. Dabei
kann auch noch in vorteilhafter Weise ein überprüftes Deckschicht/Mittelschicht-Verhältnis eingestellt
werden.
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Die
Investitionskosten für
die Streustation (Streubunker und Streukopf) und für den notwendigen
Hallenbau können
durch die Möglichkeit
der Streuung von zwei Schichten mit nur einer Streustation deutlich
verringert werden.
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Einhergehend
ist natürlich
auch die Möglichkeit
gegeben, weitere Anlagenteile wie Förderer, Regel- und Kontrollinstrumente
und dergleichen einzusparen. Weitere Vorteile des Verfahrens, des
Streukopfes und der Anlage ergeben sich aus der Figurenbeschreibung.
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Bevorzugt
sollen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
und mit dem hier vorgestellten Streukopf folgende Spangeometrien
verarbeitet werden:
Die Spanlänge soll 20 bis 250 mm betragen,
bevorzugt liegt sie bei 90 bis 130 mm. Wird in einer Auflöseeinheit
die Zerspanung mit einem Ritzmesser von Holz auf 130 mm eingestellt,
dann ergibt sich eine maximale Länge
von 130 mm. Anteilig sind aber kleinere Längen vorhanden. Diese entstehen
durch Bruch gleich während
der Zerspanung oder während des
anschließenden
Förderbetriebes.
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In
besonders vorteilhafter Weise ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren
eine Aufteilung der langen Späne
auf die Deckschichten und der kürzeren
Späne auf
die Mittelschichten in einer besonders schonenden Art und Weise.
Die langen Späne sollen
zur Steigerung des E-Moduls in den Deckschichten Verwendung finden.
Weitere Vorteile des Verfahrens, des Streukopfes und der Anlage
ergeben sich aus der Figurenbeschreibung.
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Weitere
vorteilhafte Maßnahmen
und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung mit der Zeichnung hervor.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Streukopfes im Schnitt,
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2 eine
schematische Seitenansicht einer Anlage zur Herstellung einer dreischichtigen Streugutmatte
im Zuge der OSB-Herstellung und
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3 den
unterschiedlichen Aufbau der Auflösewalzen in der Auflösevorrichtung
eines erfindungsgemäßen Streukopfes
in einer Draufsicht.
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In 1 ist
eine schematische Seitenansicht eines Streukopfes 1 dargestellt.
Dabei werden im Betrieb die Späne
(nicht dargestellt) von oben in der Nähe der Aufteilvorrichtung 3 in
den Streukopf 1 eingeführt.
Die Aufteilvorrichtung 3 besteht im bevorzugten Ausführungsbeispiel
nach der Zeichnung aus einem durch die Verstellvorrichtung 22 bewegbaren Einstellblech 21.
Je nach winkeliger Anstellung des Einstellblechs 21 werden
mehr oder weniger Späne in
Produktionsrichtung 15 auf die darunter angeordnete Auflösevorrichtung 14 aufgegeben. Üblicherweise
arbeiten die Auflösewalzen
in fördernder
Art, dass bedeutet die Rotationsrichtung ist gleichsinnig wie in 1 dargestellt.
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Die
Auflösevorrichtung 14 ist
derart ausgebildet, dass das Streugut grob in längere und kürzere Späne separiert werden. Dabei
werden vorzugsweise die längeren
Späne weiter
in Produktionsrichtung 15 transportiert als die kleineren
Späne.
Diese Separierung legt bei einer Zweischichtstreuung den Grundstein
für eine
optimal gestreute Streugutmatte 7. In einer bevorzugten
Ausführungsform
des Verfahrens wird anschließend
ein großer
Anteil an kurzen Spänen
in annähernd
vertikaler Richtung einer im unteren Teil des Streukopfes 1 angeordneten
Querorientierungsvorrichtung 12 und ein großer Anteil
an langen Spänen
einer Längsorientierungsvorrichtung 13 zugeführt wird.
Optional kann für
eine bessere Aufteilung in diesem Zusammenhang eine Aufteilvorrichtung 3 vorgesehen
sein, die das Mengenverhältnis
zwischen den quer und den längs
zu orientierenden fallenden Spänen
zusätzlich
einstellen kann. Diese Aufteilvorrichtung besteht dabei aus einem zwischen
der Quer- und der
Längsorientierungsvorrichtung 12, 13 angeordnetem
Trennblech 23, das mittels nicht dargestellter Verstellvorrichtungen
in unterschiedlichen Winkeln unterhalb der Auflösevorrichtung 14 angeordnet
ist. Die Querorientierungsvorrichtung 12 besteht im Übrigen aus
herkömmlichen
und bereits in der Streutechnik bekannten Kammerwalzen 5,
die Längsorientierungsvorrichtung 13 aus
Orientierungswalzen 6, auf denen parallel zur Produktionsrichtung 15 Orientierungsscheiben
angeordnet sind, die für
eine Längsorientierung
der Späne sorgen.
Da die Kammerwalzen 5 das Streugut nicht einfach durchfallen
lassen, sondern auf das Formband 8 ablegen, ist es unter
Umständen
für eine
optimale Verteilung der Späne
wichtig oberhalb der Querorientierungsvorrichtung 12 und
unterhalb der Auflösevorrichtung 14 mittels
einer weiteren Auflösevorrichtung 4 die
Späne nochmals
aufzulösen
und zu verteilen. Diese Verteilung wird auch noch unterstützt durch
zwischen den Kammerwalzen 5 angeordnete Dachbleche 11 und
einem Leitblech 10, das an der Wand des Streukopfes 1 ebenfalls
verstellbar angeordnet ist.
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Die
Späne werden
mit einem Streukopf 1 gemäß der Erfindung und/oder einem
Verfahren gemäß der Erfindung
vorzugsweise zuerst quer und dann längs orientiert zur Produktionsrichtung 15 auf
das Formband abgelegt.
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Um
beispielsweise nur eine längsorientierte Schicht
mit dem Streukopf 1 zu streuen wird das Einstellblech 21 weit
in Produktionsrichtung 15 und die Aufteilvorrichtung 3 unterhalb
der Auflösevorrichtung 14 in
der entgegengesetzten Richtung verfahren. Die Späne gelangen also nur auf die Längsorientierungsvorrichtung 13 und
werden nur längsorientiert
abgelegt. Wird nun das Einstellblech 21 ganz an die Wand des
Streukopfes 1 angelegt, ggf. die Rotationsrichtung der
ersten Auflösewalzen
entgegengesetzt zur 1 eingestellt und das obere
Ende des Trennbleches soweit wie möglich in Produktionsrichtung
verschwenkt, so wird nur quer orientiert gestreut.
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Bei
einer zweischichtigen Streuung ist es möglich oberhalb der Querorientierungsvorrichtung 12 und/oder
der Längsorientierungsvorrichtung 13 eine
Durchstrahlungsvorrichtung 16 zur Erfassung des Flächengewichts
anzuordnen. Das Ergebnis wird vorzugsweise zur Regelung des Mengenverhältnisses
zwischen den quer- und längs
orientierten Späne verwendet
und damit zur Justierung der Anstellwinkel des Einstellbleches 21 und/oder
des Trennbleches 23.
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Der
Sender 17 der Durchstrahlungsvorrichtung 16 ist
dabei in bevorzugter Ausführungsform
für die
Streuung der Späne
unschädlich
direkt unterhalb der Aufteilvorrichtung 3 angeordnet. Dabei
kann die Ausrichtung des Senders 17 vertikal in Richtung Formband 8 oder
horizontal in Richtung einer Wand des Streukopfes 1 vorgesehen
sein. In den entsprechenden Bereichen müssen für die Durchstrahlungsvorrichtung 16 auch
geeignete Empfänger 18 vorgesehen
sein. In 1 sind Empfänger 18 entweder unterhalb
des Formbandes 8 oder direkt an der Seitenwand des Streukopfes 1 angebracht.
In diesem Ausführungsbeispiel
wird bei einer horizontalen Durchstrahlung das Flächengewicht
der fallenden Späne
gemessen, die quer orientiert auf das Formband gelangen. Bei einer
vertikalen Durchstrahlung (einschließlich des Formbandes 8)
wird das Flächengewicht
des Formbandes 8 und das Flächengewicht der gestreuten
Späne gemessen.
Bei einer Auswertung sind jeweils Störfaktoren, beispielsweise das durchstrahlte
Formband bei einer vertikalen Durchstrahlung, in Abzug zu bringen.
Denkbar ist natürlich auch
eine abschnittsweise Durchstrahlung. Über die Breite des Formbandes
kann je nach Kostenaufwand entweder eine durchgehende Durchstrahlung
vorgesehen sein oder eine unterbrochene bzw. abschnittsweise Durchstrahlung.
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In 2 ist
eine Anlage zur Herstellung einer dreischichtigen Streugutmatte
zur Herstellung einer OSB-Werkstoffplatte dargestellt. Dabei besteht
die Anlage aus nur zwei Streumaschinen und einem zugehörigen Formband 8.
Die Streumaschinen, im Ausführungsbeispiel
bestehend aus einem Streugutbunker 25 mit zugehörigem Streukopf 1 sind
zueinander spiegelverkehrt über
einem Formband 8 angeordnet. Durch die spiegelverkehrte
Anordnung werden zwei gleich orientierte Schichten aufeinander abgestreut. Somit
entsteht im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine
dreischichtige Streugutmatte 24 aus der Streuung einer
ersten Schicht (Deckschicht) aus längs orientierten Spänen 26,
der zweifachen Streuung von quer orientierten Spänen 27 aus zwei Streuköpfen 1 als
zweite Schicht (Mittelschicht) auf die bestehende erste Schicht
und die abschließende
Streuung einer dritten Schicht (Deckschicht) aus wiederum längs orientierten
Spänen 28.
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Die
somit hergestellte Streugutmatte 7 bzw. die dreischichtige
Streugutmatte 24 werden anschließend nach ggf. notwendigen
Vorbehandlungen (Vorpressung, Aufheizung, oder dgl.) in einer kontinuierlich
arbeitenden Doppelbandpresse (nicht dargestellt) auf ihre Enddicke
verdichtet und verpresst.
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Eine
derartige Anlage ist natürlich
nicht auf die vorgestellten Ausführungsformen
beschränkt.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Streuköpfe und deren
Anordnung in mehreren unterschiedlichen Kombinationen untereinander
ermöglicht
die Herstellung unterschiedlichster Schichtaufbauten für Streugutmatten
mit komfortabel einstellbaren Variablen und abwechselnden oder gleich
bleibenden Streuschichten. Bereits bei vier Streuköpfen hintereinander
können
auf kürzestem
Bauraum mit kurzem Formband viele unterschiedliche Kombinationen
von Streugutmatten gestreut werden.
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Diese
Streustation gemäß 2 kann
in dieser Ausgestaltung mit nur einer Beleimtrommel betrieben werden,
da alle Späne
gleich beleimt werden. In diesem Fall wird in der Beleimtrommel
MDI auf die Späne
aufgetragen. Da die gestreute Streugutmatte 7 dann eine
einheitliche Feuchte im Bereich von 6% bis 12% Feuchte in den Deck-
und Mittelschichten aufweist, werden zur Steigerung der Pressgeschwindigkeit
die Deckschichten mit Wasser von 10–200 g/m2 beaufschlagt.
Es hat sich gezeigt, dass eine Wasserbesprühung auf das Formband vor Streuung der
ersten (Deck-)Schicht nicht effektiv ist. Stattdessen wird in einer
bevorzugten Ausführungsform
des Streukopfes 1 (links) über Sprühdüsen 31, die zwischen
der Deckschicht- und der Mittelschichtstreuung, also zwischen der
Quer- und der Längsorientierungsvorrichtung 12, 13,
angeordnet sind, Wasser direkt auf die bereits auf dem Formband 8 abgelegten Späne gesprüht. Im weiteren
Verlauf der Förderung sickert
das Wasser durch die ganze Deckschicht hindurch und sorgt für eine gleichmäßige Befeuchtung. Nach
Fertigstellung der Streugutmatte 7 nach dem zweiten Streukopf 1' kann auf die
zweite Deckschicht mittels Sprühdüsen 31 direkt
auf die Oberfläche
der Streugutmatte 7 gesprüht werden. Je nach Bedarf können dafür auch im
Streukopf 1' Sprühdüsen (nicht dargestellt)
angeordnet sein.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf den unterschiedlichen Aufbau der Auflösewalzen
in der Auflösevorrichtung 14 eines
Streukopfes 1 in einer Draufsicht. Die parallel angeordneten
und nach Bedarf winkelig zur Horizontalen angeordneten Auflösewalzen
sind in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel als
Stachelwalzen 29 mit Stacheln 30 ausgeführt. Mit zunehmendem
Abstand zur Einstellvorrichtung 9 bzw. zum Einstellblech 21 oder
zur Materialaufgabe des Streugutes in Produktionsrichtung 15 sind
die Stacheln 30 mit einem größeren Abstand x zueinander
auf den Stachelwalzen 29 angeordnet. Der Abstand x kann
dabei linear oder sprunghaft über
die Länge
des Aufbaus der Auflösevorrichtung 14 nach Bedarf
angepasst werden. Vorzugsweise ist der Abstand x auf den ersten
Stachelwalzen 29 in Produktionsrichtung 15 etwa
5 mm. Die letzte Stachelwalze 29 weist einen Abstand x
der Stacheln 30 von 20 mm auf. Damit werden auf den ersten
Stachelwalzen 29 größere Späne bzw.
lange Späne
weitertransportiert und nur kleine Späne bzw. kurze Späne fallen
durch das Raster in Richtung auf die Querorientierungsvorrichtung 12.
Die Stacheln 30 weisen bevorzugt eine Stachellänge von
100 bis 200 mm auf, wobei der gesamte Durchmesser einer Stachelwalze 29 von
300 bis 400 mm beträgt.
Die Stacheln 30 können
dabei aus Kunststoff oder Metall bestehen.
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- 1
- Streukopf
- 2
- Auflösewalzen
- 3
- Aufteilvorrichtung
- 4
- Auflösevorrichtung
(Aufteilwalzen)
- 5
- Kammerwalzen
- 6
- Orientierungswalzen
- 7
- Streugutmatte
- 8
- Formband
- 9
- Einstellvorrichtung
- 10
- Leitblech
- 11
- Dachbleche
- 12
- Querorientierungsvorrichtung
- 13
- Längsorientierungsvorrichtung
- 14
- Auflösevorrichtung
- 15
- Produktionsrichtung
- 16
- Durchstrahlungsvorrichtung
- 17
- Sender
- 18
- Empfänger
- 19
- Querorientierungsbereich
- 20
- Längsorientierungsbereich
- 21
- Einstellblech
- 22
- Verstellvorrichtung
- 23
- Trennblech
(verschwenkbar)
- 24
- dreischichtige
Streugutmatte
- 25
- Streugutbunker
- 26
- längs orientierte
Späne
- 27
- quer
orientierte Späne
- 28
- längs orientierte
Späne
- 29
- Stachelwalzen
- 30
- Stachel
- 31
- Sprühdüsen