DE102007040652B4

DE102007040652B4 - Verfahren zur Einstellung eines Garprogramms

Info

Publication number: DE102007040652B4
Application number: DE102007040652.7A
Authority: DE
Inventors: Manfred Breunig
Original assignee: Rational AG
Current assignee: Rational AG
Priority date: 2007-08-27
Filing date: 2007-08-27
Publication date: 2016-06-02
Anticipated expiration: 2027-08-28
Also published as: DE102007040652A1; WO2009026891A3; WO2009026891A2; US20100211468A1

Abstract

Verfahren zur Einstellung eines in einem Garraum eines Gargerätes abzulaufenden Garprogramms, bei dem zumindest ein Gargutparameter eines Garguts aus einer Vielzahl von Gargutparametern über zumindest eine erste Anzeige- und Bedieneinrichtung eingestellt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass jede erste Anzeige- und Bedieneinrichtung einer Vielzahl von ersten Anzeige- und Bedieneinrichtungen in Form von elektronischen Speisekarten oder Mobiltelefonen getrennt von dem Gargerät betätigt werden kann und Daten an das Gargerät versenden kann, wobei zumindest erste Daten zu einer Gargutparametereinstellung von der ersten Anzeige- und Bedieneinrichtung an das Gargerät übertragen werden, in Abhängigkeit von zumindest den ersten Daten ein bestimmtes Klima im Garraum erzeugt wird, eine Aufforderung zur Beladung mit durch zumindest die ersten Daten bestimmtem Gargut ausgeben oder eine entsprechende Beladung eingeleitet wird, sobald das bestimmte Klima im Garraum herrscht, und ein durch zumindest die ersten Daten bestimmtes Garprogramm nach Beladung mit dem bestimmten Gargut durchgeführt wird, wobei zweite Daten zum Zeitpunkt der Einstellung jedes Gargutparameters über die erste Anzeige- und Bedieneinrichtung und dritte Daten zum Benutzungsort der ersten Anzeige- und Bedieneinrichtung bei Einstellung jedes Gargutparameters, und vierte Daten zum Identifizieren und/oder Authentifizieren der ersten Anzeige- und Bedieneinrichtung zusammen mit den ersten Daten zur Bestimmung des Klimas im Garraum und/oder der Beladungsaufforderung oder -einleitung herangezogen werden.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines in einem Garraum eines Gargerätes abzulaufenden Garprogramms nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Aus der EP 1 338 849 A1 oder EP 1 384 951 A1 sind Verfahren bekannt, bei denen ein Garguttyp sowie ein innerer und äusserer Gargrad über eine Anzeige- und Bedieneinrichtung an einem Gargerät einstellbar sind. Solche Verfahren haben sich zwar grundsätzlich bewährt, weisen jedoch den Nachteil auf, dass Kundenwünsche häufig nur mit einer Zeitverzögerung und manchmal selbst fehlerhaft verwirklicht werden.
Ein Verfahren zum Einstellen oder Auswählen eines Arbeitsprogramms eines Gargeräts ist auch aus der DE 10 2004 046 521 B3 bekannt.
Ein programmierbares Gargerät ist aus der US 6,552,309 B1 bekannt.
Ein tragbares Handprogrammiergerät für ein Gargerät ist aus der DE 44 35 931 C2 bekannt.
Eine Küchennetzwerk ist in „Küchenleittechnik, Energieoptimierung und HACCP-Kontrolle” von Jürgen Braas, Innos, Meerbusch, beschrieben.
Die DE 100 51 813 A1 lehrt eine Einrichtung zur automatischen Bestellung von Speisen und/oder Getränken.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus der US 6,080,972 bekannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das gattungsgemässe Verfahren derart weiterzuentwickeln, dass die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden. Insbesondere soll die Auswahl eines Garguttyps sowie eines Gargrads, also einer Wunschspeise, direkt von einem Kunden vorgenommen werden können, so dass sich die Wartezeiten vom Bestellauftrag bis zum Erhalt einer Speise verkürzen, Kundenwünsche gezielt erfasst werden und Aufnahme- und Bestellfehler reduziert werden, da weitere Schnittstellen zwischen dem Kunden und dem Gargerät, wie beispielsweise über einen Kellner in einem Restaurant, entfallen.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Kennzeichens von Anspruch 1 gelöst.
Den von Anspruch 1 abhängigen Verfahrensansprüchen sind nach der Erfindung bevorzugte Ausführungsformen zu entnehmen.
Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zu Grunde, dass Kunden, wie Besucher eines Restaurants, entfernt von einem Gargerät, das beispielsweise in einer getrennt vom Speisesaal angeordneten Küche des Restaurants steht, ihre jeweilige Wunschspeise zusammenstellen können, indem sie zumindest einen Gargutparameter über eine Anzeige- und Bedieneinrichtung, beispielsweise in Form einer elektronischen Speisekarte oder ihr Mobiltelefon, auswählen, der dann direkt an das Gargerät zwecks Zubereitung der Speise weitergeleitet wird. Besonders bevorzugt ist dabei, vier Gargutparameter zwecks Zusammenstellung einer Wunschspeise einzustellen, nämlich betreffend einen Garguttyp, eine Gargutzubereitung, einen Gargrad und eine Gargutergänzung.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen.
Beispielsweise kann jedem Tisch eines Restaurants eine elektronische Speisekarte zugewiesen sein. Ein Besucher solch eines Restaurants kann dann auf der elektronischen Speisekarte zuerst seine Bediensprache auswählen und anschliessend seine Wunschspeise durch Einstellung von Gargutparametern zusammenstellen. So kann er über die elektronische Speisekarte zuerst einen Garguttyp, also eine Speisenart oder Menüart, auswählen, wie zum Beispiel ”Fisch”. Anschliessend kann eine Zubereitungsart für den ausgewählten Fisch als weiterer Garparameter eingestellt werden, wie beispielsweise ”Fisch braten”. In einem nächsten Schritt kann der Restaurant-Besucher einen gewünschten Gargrad einstellen, wie beispielsweise ”krustiert” beim Fischbraten. In einem letzten Schritt kann dann noch eine Beilage über einen weiteren Gargutparameter, also eine Gargutergänzung gewählt werden, wie beispielsweise Kartoffeln. Sobald alle Einstellungen der Gargutparameter beendet sind, kann der Restaurant-Besucher seinen Auftrag zu seiner Wunschspeise direkt in ein Gargerät des Restaurants übertragen.
Das Gargerät, bei dem es sich beispielsweise um einen Kombi-Dämpfer handelt, bei dem Gargut mit Heissluft und/oder Dampf beaufschlagbar ist, wie insbesondere in der EP 0 386 862 B1 beschrieben, kann eine Recheneinheit enthalten, über die der soeben beschriebene Speisenwunsch verarbeitet wird, um einen idealen Zeitpunkt der Beladung des für diesen Speisenwunsch notwendigen Garguts und das dazu geeignete Klima sowie Garprogramm zu berechnen. In einem herkömmlichen Restaurant, bei dem Speisen à la carte angeboten werden, werden besagte Speisen meist vorgegart und nach Beauftragung durch einen Kunden in einem Finishingverfahren fertig gegart. Das Finishingverfahren für die zuvor beschriebene Wunschspeise kann wie in der DE 10 2006 008 096.3 und EP 0 701 1462.4 beschrieben ablaufen.
Sobald eine Speise fertig gegart ist, erscheint auf der Anzeige- und Bedieneinrichtung des Gargerätes, dass dieselbe zu entnehmen und an dem Tisch zu servieren ist, an dem die elektronische Speisekarte, über die der Speisenwunsch eingegangen ist, versandt worden ist.
Eine Bedienperson eines mit elektronischen Speisekarten kommunizierenden Gargerätes muss also nur noch bestimmte, vorgegarte Speisen in den Garraum des Gargerätes nach Aufforderung, beispielsweise über eine Anzeige- und Bedieneinrichtung auf dem Gargerät, einbringen und nach Fertiggarung zum Servieren entnehmen, was aufwendige Einstellungen am Gargerät vermeidet, einschliesslich dabei möglicherweise entstehender Fehler. So kann auch die Anzahl an Bedienpersonal in Restaurants reduziert werden.
Erfindungsgemäss kann aber auch ein Mobiltelefon zur Einstellung zumindest eines Gargutparameters an einem Gargerät genutzt werden. Beispielsweise kann zu diesem Zwecke auf dem Mobiltelefon ein Menü bereitgestellt werden, über das anhand graphischer Symbole ein Garguttyp, eine Gargutzubereitung, ein Gargrad und eine Gargutergänzung, gegebenenfalls nacheinander, auswählbar sind. Nach Auswahl besagter Gargutparameter können dieselben per Funk an ein Gargerät in einem Restaurant versandt werden. In einer Recheneinheit dieses Gargerätes kann dann zuerst überprüft werden, ob für dieses Mobiltelefon eine Berechtigung zur Einstellung des Gargerätes vorliegt. Wenn mit den Gargutparametern nicht gleichzeitig auch eine Wunschzeit für den Verzehr der Wunschspeise über das Mobiltelefon übermittelt worden ist, kann über eine Lokalisierung des Mobiltelefons, über GPS, ein Zeitpunkt der Speisenfertigstellung berechnet werden, unter der Annahmen, dass sich der Benutzer des Mobiltelefons auf dem Weg zu dem Restaurant befindet, in dem das Gargerät steht. Anschliessend wird eine Speise in Analogie zu dem im Zusammenhang mit einer elektronischen Speisekarte beschriebenen Verfahren zubereitet. Nach Beendigung der Zubereitung kann die Speise dann serviert werden, beispielsweise unter Überprüfung eines Codes, der den Benutzer des Mobiltelefons und somit den Auftraggeber bzw. Kunde identifiziert und der zusammen mit den Gargutparametern dem Gargerät übermittelt worden ist.
Die in der voranstehenden Beschreibung und den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindungen können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Claims

Verfahren zur Einstellung eines in einem Garraum eines Gargerätes abzulaufenden Garprogramms, bei dem zumindest ein Gargutparameter eines Garguts aus einer Vielzahl von Gargutparametern über zumindest eine erste Anzeige- und Bedieneinrichtung eingestellt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass jede erste Anzeige- und Bedieneinrichtung einer Vielzahl von ersten Anzeige- und Bedieneinrichtungen in Form von elektronischen Speisekarten oder Mobiltelefonen getrennt von dem Gargerät betätigt werden kann und Daten an das Gargerät versenden kann, wobei zumindest erste Daten zu einer Gargutparametereinstellung von der ersten Anzeige- und Bedieneinrichtung an das Gargerät übertragen werden, in Abhängigkeit von zumindest den ersten Daten ein bestimmtes Klima im Garraum erzeugt wird, eine Aufforderung zur Beladung mit durch zumindest die ersten Daten bestimmtem Gargut ausgeben oder eine entsprechende Beladung eingeleitet wird, sobald das bestimmte Klima im Garraum herrscht, und ein durch zumindest die ersten Daten bestimmtes Garprogramm nach Beladung mit dem bestimmten Gargut durchgeführt wird, wobei zweite Daten zum Zeitpunkt der Einstellung jedes Gargutparameters über die erste Anzeige- und Bedieneinrichtung und dritte Daten zum Benutzungsort der ersten Anzeige- und Bedieneinrichtung bei Einstellung jedes Gargutparameters, und vierte Daten zum Identifizieren und/oder Authentifizieren der ersten Anzeige- und Bedieneinrichtung zusammen mit den ersten Daten zur Bestimmung des Klimas im Garraum und/oder der Beladungsaufforderung oder -einleitung herangezogen werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gargutparameter bestimmt wird durch einen Garguttyp, wie Geflügel, Fisch, Wild, Rind, Kalb, Pasta, Dessert, Suppe, vegetarische Speise oder dergleichen, und/oder eine Gargutzubereitung, wie Braten, Grillen, Dampfen, Kochen oder dergleichen, und/oder einen Gargrad, umfassend einen inneren Gargrad, insbesondere bestimmt durch eine Kerntemperatur oder einen Kochwert, wie glasig, durch, rosa oder dergleichen, und/oder einen äusseren Gargrad, insbesondere bestimmt durch eine Oberflächentemperatur, wie krustiert, paniert, braun oder dergleichen, und/oder eine Gargutergänzung, umfassend eine Beilage, wie Brokkoli, Kartoffeln oder dergleichen, und/oder eine Sosse, wie Sauce Bernaise, Sauce Hollandaise oder dergleichen.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Gargutparameter auf der ersten Anzeige- und Bedieneinrichtung graphisch, insbesondere über zumindest ein Symbol oder Piktogramm, und/oder alphanumerisch angezeigt wird.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprache der alphanumerischen Anzeige ausgewählt oder durch den Benutzungsort der ersten Anzeige- und Bedieneinrichtung vorgegeben wird, wobei vorzugsweise bei Vorgabe einer Sprache dieselbe verändert werden kann.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Daten zu der Uhrzeit der Einstellung jedes Gargutparameters über die erste Anzeige- und Bedieneinrichtung und/oder die dritte Daten zu der geographischen Lage oder einem Tisch in einem Restaurant der ersten Anzeige- und Bedieneinrichtung bei Einstellung jedes Gargutparameters berücksichtigt werden.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten, dritten und vierten Daten zusammen mit den ersten Daten zur Bestimmung der Temperatur und Feuchte im Garraum herangezogen werden.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Daten auf Plausibilität und/oder Zugangsberechtigung zu dem Gargerät überprüft werden.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Daten auf einer zweiten Anzeige- und Bedieneinrichtung, vorzugsweise am Gargerät, angezeigt, in einer Speichereinrichtung gespeichert und/oder geändert werden können.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die über die erste Bedien- und Anzeigeeinrichtung auswählbaren Gargtuparameter aus dem Gargerät, über das Internet, über Funk und/oder aus einer Speichereinrichtung, wie in Form eines USB-Sticks oder dergleichen, geladen werden können.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anzeige- und Bedieneinrichtung mit dem Gargerät über ein Kabel, Funk, ein Intranet oder das Internet kommuniziert.