-
Die
Erfindung betrifft einen zur Sichtseite hin offenen Wandnischeneinsatz
und einen Bausatz zur Herstellung eines solchen Wandnischeneinsatzes, umfassend
eine Rückwand
und vier Seitenwände, die
einstückig
mit der Rückwand
verbunden sind.
-
Ein
solcher Wandnischeneinsatz ist aus der
US 2 930 505 A bekannt. Er
dient dazu, beispielsweise in Baderäumen mit einer Vorsatzschicht
oder einer Trockenbau-Vorsatzwand zur Verblendung von Leitungen,
die vor der eigentlichen Wand des Bauwerks verlaufen, in die Vorsatzschicht
eingesetzt zu werden. Mit dem Wandnischeneinsatz kann eine Nische für die Unterbringung
von üblichen
Badezimmerartikeln geschaffen werden. Bei dem Wandnischeneinsatz
gemäß Stand
der Technik handelt es sich um ein fertig vormontiertes, kastenartiges
Gebilde, das offensichtlich aus Blech oder Kunststoff hergestellt
ist. Es sind zahlreiche Perforationen vorgesehen, die zur Halterung
innerhalb der Wand dienen.
-
Gegenüber dem
Stand der Technik stellt sich die Aufgabe, einen einfach herzustellenden
und einzubauenden Wandnischeneinsatz anzugeben, bei dem es grundsätzlich auch möglich sein
soll, maßliche
Nachbesserungen noch unmittelbar vor dem Einbau vorzunehmen.
-
Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass bei einem Wandnischeneinsatz der genannten Art die Rückwand und
die Seitenwände
aus einem einzigen Zuschnitt aus einer Platte eines vorzugsweise
plattenförmigen
Sandwichmaterials, bestehend aus einer Kernschicht und einer auf
einer Seite des Kernmaterials angeordneten Matte, hergestellt ist,
wobei die Matte flexibel ist, fest mit der Kernschicht verbunden
ist, und in den Eckübergangsbereichen
von der Rückwand
zu den Seitenwänden
einen Rückenübergang
bildet, und dass die Kantenübergänge von
der Rückwand
zu den Seitenwänden
starr miteinander verbunden, insbesondere verklebt sind.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf einen Bausatz zur Herstellung eines
Wandnischeneinsatzes, bestehend aus einem Zuschnitt aus einer Platte eines
Sandwichmaterials mit den vorgenannten Eigenschaften.
-
Sowohl
der einbaufertige Wandnischeneinsatz als auch der Bausatz, bei dem
lediglich noch die Seitenwände
gegenüber
der Rückwand
hochgeklappt und verbunden werden müssen, lösen die genannte Aufgabe.
-
Insbesondere
bei Trockenbauwänden,
die mit sogenannten WEDI®-Trockenbauplatten oder Gipskartonplatten
hergestellt werden, lassen sich mit dem Wandnischeneinsatz bzw mit
dem genannten Bausatz in kurzer Zeit ästhetisch ansprechende Wandnischen
herstellen, die mit weiteren Einbauten versehen und wie gewünscht mit
Beschichtungen, beispielsweise Mosaik-Fliesen, versehen werden können.
-
Vorzugsweise
besteht die Kernschicht des Zuschnittes aus einem Leichtbaustoff
oder Kunstschaum. Es soll jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass
auch Holzbaustoffe oder dergleichen entsprechend ausgestattet werden
können.
-
Die
Matte besteht vorzugsweise aus einem Fasergewebe, insbesondere aus
Glasfasern. Sie kann ganzflächig
auf der Kernschicht verteilt sein oder aber in Streifenform entlang
den Kanten eingesetzt werden. Zumindest auf der Rückseite,
die an der Außenseite
des Nischeneinsatzes liegt, ist eine solche Matte anzubringen. Wie
bei WEDI®-Trockenbauplatten üblich, wird
die Matte in eine ausgehärtete Kunststoffmörtelschicht
eingebettet.
-
Vorteilhaft
ist es, wenn die Kanten von Rückwand
und Seitenwänden
im Bereich der Verbindung, insbesondere Verklebung, in Form einer
Gehrung abgeschrägt
sind.
-
Vorteilhaft
ist es insbesondere, wenn in der letzten Bauphase der Wandnischeneinsatz
noch mit einem Rahmenteil versehen ist, der auf die freien Kanten
der Sichtseite aufgelegt wird und in die umgebende Wand flächenbündig einzupassen
ist. Hierdurch ergibt sich eine sichere Halterung des Wandnischeneinsatzes
innerhalb der Trockenbauwand.
-
Der
Erfindungsgegenstand wird anhand von Ausführungsbeispielen in den Figuren
dargestellt. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
-
1 einen
Wandnischeneinsatz im einbaufertigen Zustand;
-
2 einen
Zuschnitt mit Rückwand
und zum Aufstellen bereiten Seitenwänden;
-
3 einen
Schnitt durch einen Kantenübergang
gemäß III ...
III im 2;
-
4 einen
Schnitt durch einen Eckbereich eines Wandnischeneinsatzes;
-
5 eine
Einbausituation einer Wand mit Ständerwerk und Wandnischeneinsatz;
-
6 einen
Zuschnitt für
einen Wandnischeneinsatz mit angesetzten Rahmenabschnitten.
-
1 zeigt
einen einbaufertigen Wandnischeneinsatz 100, der eine quadratische
Rückwand 1 und
vier von der Rückwandkante
aufragende Seitenwände 2, 3, 4 und 5 aufweist
und somit eine quaderförmige
Gestalt besitzt. Im Ausführungsbeispiel hat
die Rückwand
beispielsweise eine Seitenlänge von
40 × 40
cm2. Die freien Kanten 2', 3', 4', 5' der Seitenwände 2 bis 5 ragen
nach vorn, Zu dem dargestellten Wandnischeneinsatz gehört weiterhin
ein Rahmenteil 15, der zusammen mit dem Wandnischeneinsatz
einbaubar ist. Der Wandnischeneinsatz 100 wird in eine Öffnung einer
Wand eingebaut, wie noch anhand der 5 dargestellt
wird. Es soll aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass der Wandnischeneinsatz
zum Teil oder völlig
vorsteht. Dies hängt
von der jeweiligen Einbausituation bzw. von den Wünschen des
Bauherrn ab.
-
Das
Material des Wandnischeneinsatzes ist ein plattenförmiges Sandwichmaterial 7,
das aus einer etwa 10 mm dicken Kernschicht 6 aus extrudiertem,
geschäumten
Polystyrol besteht, bei dem auf beiden Flachseiten eine ausgehärtete Kunststoff-Mörtelschicht 8 von
etwa 0,5 bis 1 mm Dicke aufliegt, in die eine gewebte Glasfasermatte 9 mit
einer Maschenweite von 5 × 5
mm2 eingebettet ist. Derartige Sandwich-Schaumstoffplatten
sind in vielen Abmessungen erhältlich
und beispielsweise unter dem Handelsnamen WEDI®-Platten
in Deutschland bekannt.
-
Bei
der Anwendung der Sandwich-Schaumstoffplatten als Kernschicht 6 ist
wesentlich, dass die verwendete Matte 9 außerhalb
der Mörtelschicht
flexibel und für
den Zusammenbau eines neuen Wandnischeneinsatzes 100 ausreichend
reißfest
ist. Glasfasermatten haben sich hierbei besonders gut bewährt.
-
Es
ist für
den Fachmann deutlich, dass abweichend von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
die Matte auch aus anderen Materialien und textilen Filamentanordnungen
bestehen kann. Als Fasern eignen sich beispielsweise Kunststofffasern
aus Polyamid oder Aramiden. Die Filamentanordnungen können auch
Gewebe, Gewirke, Gelege oder Vliese sein. Auch kann die Matte nicht
ganzflächig,
sondern nur im Bereich der Übergangsbereich
als überlappender
Streifen nur zu beiden Seiten der Ecken angeordnet sein. Auch das
Material der Kernschicht kann anders als im beschriebenen Ausführungsbeispiel
gewählt
werden. Beispielsweise können
Leichtbeton-Elemente, Gipskartonplatten, Kunststoff-Tafeln oder
beschichtete Holzbaustoffe verwendet werden.
-
Die
Herstellung eines Wandnischeneinsatzes 100 wird wie folgt
beschrieben (vergleiche 2 und 1):
Der
Wandnischeneinsatz 100 wird aus einem einzigen Zuschnitt 100' des vorgenannten
Sandwichmaterials hergestellt. Zunächst wird ein starrer Zuschnitt in
Form eines Kreuzes, gebildet aus der Rückwand und den vier Seitenwänden 2 bis 4,
aus dem genannten Material ausgeschnitten (2). Mithilfe
eines exakt arbeitenden, elektronisch gesteuerten Fräskopfes
werden in das Material V-förmige
Einschnitte 10 eingefräst,
die vorzugsweise einen Öffnungswinkel
von 90° ± 10° haben. Der
Fräskopf
arbeitet sich bis zur Innenseite des zuunterst in der Mörtelschicht eingebetteten
Glasfasermatte 9 ein. Die teilweise freigelegte, noch mit
der Kernschicht fest verbundene, flexible Matte 9 kann
dann gebogen werden, wobei das spröde restliche Mörtelmaterial
im Bereich der Einschnittes 10 bricht und die festen Teile schließlich senkrecht
zueinander stehen (3 und 4).
-
Um
die Seitenwände 2 bis 5 mit
der Rückwand 1 zu
verbinden, werden die Innenseiten der V-förmigen Ausschnitte mit einem
geeigneten Klebstoff überstrichen
und durch Aufstellen der Seitenwände
zusammengedrückt.
Die Kanten, die durch die V-förmigen 90°-Ausschnitte 10 gebildet
sind sind, ergeben beim Zusammendrücken eine Gehrung 11. Anstelle
einer Verklebung kann beispielsweise auch eine Festlegung der Seitenwände zur
Rückwand
zueinander über
Winkellaschen (nicht dargestellt) erfolgen.
-
4 zeigt
den Eckbereich mit einem Teil der Rückwand 1 und einer
Seitenwand 2. Die Glasfasermatte 9 ist um die Ecke
herumgezogen. Im Bereich der Gehrung 11 ist eine Klebstoffschicht 12 vorgesehen.
-
Die
Vorderkanten 2', 3', 4' und 5' der Seitenwände 2 bis 5 sind
plan abgeschnitten und liegen parallel zur Ruckwand 1.
Wie die 1 zeigt, gehört optional zum Wandnischeneinsatz 100 noch
ein flanschartiges Rahmenteil 15, der auf die freien Kanten 2' bis 5' aufgelegt wird
und bei dem Zusammenbau mit den Kanten verklebt werden kann. Der
Rahmenteil 15 besteht ebenfalls aus dem plattenförmigen Polystyrol-Sandwichmaterial
mit beidseitiger Mörtel-Glasfaser-Beschichtung.
Die Rahmenbreite richtet sich nach den Beanspruchungen und der Einbausituation. Üblicherweise
wird der Rahmen flächenbündig in
die umgebende Wand eingesetzt. Im dargestellten Fall sind die Rahmenleisten
etwa 50 mm breit. Die Öffnungsabmessungen
der Rahmenteils entsprechen dem Umfang der Rückwand 1.
-
Eine
Einbausituation ist in 5 dargestellt. Auf einen Ständerwerk 20 wird
eine Trockenbauplatte 21, vorzugsweise wiederum eine Sandwich-Schaumstoffplatte,
wie bereits erwähnt,
in geeigneter Dicke aufgesetzt. Zusammen mit dem Zuschneiden der
Umfangslinie wird eine Öffnung 22 ausgeschnitten,
in die passgenau ein Wandnischeneinsatz 100 mit dem flanschartig überstehenden Rahmenteil 15 eingesetzt
werden kann. Das Ständerwerk
wird entsprechend der Größe der Rückwand des
Wandnischeneinsatzes 100 ausgeschnitten, so dass die gesamte
Tiefe von der Außenseite
der Trockenbauplatte bis zur tragenden Wand durch den Wandnischeneinsatz 100 ausgenutzt
werden kann. Der Rahmenteil 15 des Wandnischeneinsatz ist
flächenbündig mit
der umgebenden Trockenbaustoffplatte verklebt.
-
Von
Vorteil bei der Fertigung und Anpassung des Wandnischeneinsatzes
ist insbesondere, dass die Seitenwände noch vor Ort in ihrer Höhe angepasst
werden können;
mit einer Säge
können
sie schmaler gemacht werden. Der Rahmenteil 15 wird sodann
auf die gekürzten
Seitenwände 2 bis 5 aufgesetzt.
-
Als
Alternative zu der Ausführungsform
gemäß 1 ist
der 6 ein Zuschnitt 20 zu entnehmen, der
einstückig
mit der Rückwand 1 und
den Seitenwänden 2,3,4,5 mit
Rahmenabschnitten 16.1, 16.2; 17.1, 17.2 aus
einer Platte hergestellt ist. Diese Ausführungsform eignet sich zur
Herstellung von Wandnischeneinsätzen
von einer festgelegten Tiefe. Bei der Herstellung ist zu beachten,
dass die äußeren Vertiefungen 12' gegenüber den
inneren gegenüberliegend
auf zwei Seiten der Platte angeordnet sein müssen. Der Rahmenteil 15 setzt
sich damit aus zwei Rahmenabschnitts-Paaren 16.1, 16.2; 17.1, 17.2 zusammen,
die jeweils über
die Vertiefungen 12 mit den entsprechenden Seitenwänden 2, 3, 4, 5 verbunden sind
und randseitig miteinander verklebt werden können.
-
Die
Innenseiten der Wandnischeneinsatzes 100 können in
derselben Weise verkleidet werden die umgebende Wand. Es können auch
Spiegelscheiben oder Einlegböden
eingebracht werden, so dass insgesamt eine ästhetisch einwandfrei wirkende
und nützliche
Nische im Bereich der Trockenbauwand erstellt werden kann.