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Die Erfindung betrifft einen Bausatz zur Herstellung einer Einbaunische mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen und auch eine solche Einbaunische. Derartige Einbaunischen finden insbesondere im Trockenbau Verwendung und werden beispielsweise in eine Wand eines Sanitärraumes, beispielsweise in eine Wand eines Duschraumes, eingesetzt.
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Der Bausatz zur Herstellung einer Einbaunische umfasst:
- - einen zusammenhängenden Materialzuschnitt zur Herstellung eines zu einer Seite hin offenen Nischeneinsatzes, welcher eine Rückwand und wenigstens drei Seitenwände umfasst und
- - einen Flanschrahmen, der auf eine freie Kante der Seitenwände auflegbar ist.
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Eine Einbaunische der eingangs genannten Art ist der
DE 10 2007 040 394 B4 der Anmelderin zu entnehmen. Diese Einbaunische hat sich bewährt, erfordert nach dem Einbau jedoch noch Nacharbeiten. Insbesondere muss die in eine Wand eingebaute Einbaunische noch mit einer Deckschicht versehen werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine mit reduziertem Einbauaufwand herstellbare Einbaunische vorzuschlagen. Insbesondere ist es Ziel der Erfindung, die Konstruktion einer Einbaunische dahingehend zu verbessern, dass sie nach dem Einmontieren in die vorhandene Wandnische im Wesentlichen gebrauchsfertig ist.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch eine Einbaunische mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Erfindungsgemäß umfasst der Materialzuschnitt des Bausatzes wenigstens eine Nutzschicht, welche im montierten Zustand der Einbaunische eine fertig bearbeitete, im eingebauten Zustand sichtbare, Sichtfläche bildet.
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Die Nutzschicht muss somit nicht vor Ort an der Baustelle auf den Nischeneinsatz aufgebracht werden, sondern ist gemeinsam mit dem Materialzuschnitt industriell vorfertigbar. Durch die industrielle Vorfertigung lässt sich der Herstellungsprozess weitgehend automatisieren. Dahingegen erfordert die Anbringung der Nutzschicht an der Baustelle einen erheblichen manuellen Aufwand und ist dementsprechend kostenintensiv. Der Materialzuschnitt, aus dem an der Baustelle der dreidimensionale Nischeneinsatz herstellbar ist, ist zudem flach und lässt sich deshalb raumsparend verpacken und lagern. Gemeinsam mit dem ebenfalls flachen Flanschrahmen lässt sich ein kompaktes Paket bilden, welches auch gut zur Weitervermarktung an Endkunden geeignet ist. Der Flanschrahmen kann einschichtig oder mehrschichtig sein. Ein mehrschichtiger Flanschrahmen kann insbesondere eine Kernschicht aus einem Kunststoffschaum und eine auf die Kernschicht aufgebrachte, insbesondere aufgeklebte, Nutzschicht aufweisen.
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Die industrielle Vorfertigung erhöht zudem das Qualitätsniveau, weil die Qualität der Oberfläche nicht mehr vom Geschick des Handwerkers abhängig ist, der den Einbau durchführt.
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Vorzugsweise ist die Nutzschicht ganzflächig dauerhaft unlösbar mit dem besagten Materialzuschnitt verbunden. Hierdurch reduziert sich die Gefahr, dass Feuchtigkeit in den Bereich zwischen Materialzuschnitt und Nutzschicht eindringt. Die dauerhafte Verbindung kann über eine Klebeschicht, gegebenenfalls unter Einsatz eines Haftvermittlers, realisiert werden.
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Die Nutzschicht kann ein- oder mehrlagig sein. Eine einlagige Nutzschicht ist einfach und kostengünstig in der Herstellung, eine mehrlagige Nutzschicht hat den Vorteil, dass die unterschiedlichen Lagen unterschiedliche Aufgaben übernehmen können. Beispielsweise kann unterhalb der Lage, die eine Sichtfläche ausbildet, eine Lage vorgesehen sein, die Wärme- und/oder schalldämmend ist. Eine aus zwei Materiallagen bestehende Nutzschicht kann auch eine Trägerschicht sowie eine die sichtbare Innenfläche bildende Strukturschicht (dreidimensionale Dekorschicht) aufweisen. Trägerschicht und Strukturschicht sind vorzugsweise miteinander verklebt. Durch die strukturierte Innenfläche werden insbesondere 3D-Effekte hervorgehoben.
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Weiterhin kann die sichtbare Innenfläche des Nischeneinsatzes eine Oberfläche aufweisen, die je nach Anforderungsprofil glatt oder strukturiert ist. Eine glatte Oberfläche lässt sich leicht reinigen, eine strukturierte Oberfläche gibt etwaigen in der Einbaunische abgelegten Utensilien, wie Seife oder Shampoo-Flaschen besseren Halt.
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Ebenfalls in Abhängigkeit vom Anforderungsprofil oder auch aus ästhetischen Gründen kommen zur Ausbildung der Nutzschicht unterschiedliche Materialien mit homogener oder inhomogener Materialstruktur in Betracht. So kann eine vollflächig glatte, ebene Innenfläche einer Nutzschicht aus Verbundwerkstoff, aus Metall, Glas oder aus Kunststoff ausgebildet sein. Zur Bildung einer aus Kunststoff bestehenden homogenen Nutzschicht können Thermoplaste, wie Polyvinylchlorid (PVC), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyamid (PA), Epoxidharz oder andere teilkristallinen Thermoplaste eingesetzt werden. Eine glatte Oberfläche kann auch aus Keramik, beispielsweise aus Keramik-Tafeln oder aus Keramik-Imitation aus Kunststoff ausgebildet sein.
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Die Innenseiten des Nischeneinsatzes können in derselben Weise verkleidet werden, wie die umgebende Wand. Es können auch Spiegelscheiben oder Einlegböden eingebracht werden, so dass insgesamt eine ästhetisch einwandfrei wirkende und nützliche Einbaunische in einer Wand erstellt werden kann.
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Als Verbundwerkstoff zur Bildung der Nutzschicht kann ein HPL-Material (High Pressure Laminat) geeignet sein, basierend auf einem Holzfaserkern, der unter sehr hohem Druck zusammengepresst wird und dadurch die Eigenschaften von Hartholz erwirbt, welchem zusätzlich auf beiden Flachseiten eine harte, feuchtigkeitsbeständige Oberschicht aus Harz hinzugefügt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Innenfläche der Nutzschicht als Imitat-Struktur ausgeführt. Unter einer Imitat-Struktur wird eine Struktur verstanden, die die haptischen und/oder visuellen Eigenschaften eines Originals nachahmt, selbst jedoch aus einem anderen Material besteht, als das Original. Demnach kann die Innenfläche beispielsweise eine Beton-, Granit-, Marmor-, Sandstein-, Schiefer-, Altholz-, Kork-, Harz-, Textil-, Asphalt-, Rost-, Metall-, Natursteinstruktur mit ihren Unregelmäßigkeiten imitieren.
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Es können unterschiedliche Design-Strukturen, wie verwitterte Vintage-Optik, mediterrane Mosaiken und dergleichen eingesetzt werden. Die Strukturschicht kann aus einem pastösen, zähflüssigen Material, wie einer Harzmischung, bestehen, welche nach Erhärtung optional mit einem transparenten oder transluzenten Lack beschichtet werden kann. Das gewünschte Motiv kann noch vor dem Aushärten mit einem Prägewerkzeug eingedrückt oder mit einer anderen bekannten Technik bei Berücksichtigung der Farbgestaltung erzielt werden.
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Die oben aufgeführten Gestaltungsmöglichkeiten der Nutzschicht sind sowohl für die Rückwand und die Seitenwände der Einbaunische als auch für den die Seitenwände umgebenden Flanschrahmen anwendbar. Selbstverständlich ist es auch möglich, unterschiedliche Bauteile mit unterschiedlichen Nutzschichten auszustatten. Beispielsweise kann eine Wand, die eine waagerechte Bodenfläche der Einbaunische ausbildet, strukturiert sein, während die vertikalen Wände eine glatte Oberfläche aufweisen.
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Vorzugsweise besteht die Kernschicht des Materialzuschnittes, der im montierten Zustand die Einbaunische bildet, aus einem Leichtbaustoff oder Kunststoffschaum, beispielsweise aus Polyurethan- oder Polystyrolschaum. Es soll jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass auch Holzwerkstoffe, Leichtbeton- oder Gipskartonplatten bzw. entsprechend präparierte Vliese eingesetzt werden können.
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Um den Nischeneinsatz oder den Flanschrahmen zu verstärken, kann eine Armierung vorgesehen sein. Eine solche Armierung kann beispielsweise durch eine in eine Mörtelschicht eingebettete Matte ausgebildet werden. Als Armierungsmatte kommen beispielsweise Fasergewebe, insbesondere Glasfasergewebe, in Betracht. Nischeneinsatz und/oder Flanschrahmen können einseitig oder beidseitig armiert sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Flanschrahmen eine umlaufende Innenabstufung auf, die so dimensioniert ist, dass die Seitenkanten des Nischeneinsatzes vorzugsweise spielfrei von der Innenabstufung aufnehmbar sind. Der Flanschrahmen fixiert somit die Seitenwände in der Innenabstufung und verleiht der dreidimensionalen Einbaunische insgesamt Stabilität und Dichtigkeit. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Kontaktflächen miteinander verklebt sind.
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Soweit der Flanschrahmen einen mehrschichtigen Aufbau aus Kernschicht und Nutzschicht aufweist, hat die Innenabstufung des Flanschrahmens vorzugsweise eine Tiefe, die der Dicke der im Flanschrahmen vorgesehen Kernschicht entspricht. Hierdurch lässt sich ein Flanschrahmen aus zwei Zuschnitt-Teilen, nämlich einem Kernschicht-Zuschnittteil und einem Deckschicht-Zuschnittteil herstellen, die beide eine gleichgroße Außenkontur, aber unterschiedlich große Innenkonturen aufweisen. Im zusammengebauten Zustand des Flanschrahmens überragt die Innenkontur der Deckschicht die Innenkontur der Kernschicht, wodurch die genannte umlaufende Innenabstufung des Flanschrahmens ausgebildet wird. Die Innenabstufung muss somit nicht durch Materialabtrag im Flanschrahmen hergestellt werden, sondern ergibt sich quasi automatisch beim Zusammenbau von Kernschicht-Bauteil und Deckschicht-Bauteil.
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Um das Einsetzen des aus dem Materialzuschnitt durch Umklappen der Wandbereiche gebildeten Nischeneinsatzes in die umlaufende Innenabstufung des Flanschrahmens zu erleichtern, können an der Innenabstufung teilkreisförmige Eckaussparungen eingebracht sein. Gerade in den Eckbereichen wirken sich kleine maßliche Abweichungen des dreidimensionalen Nischeneinsatzes gegenüber einer vorgesehenen Idealkontur störend aus, weil sich die Eckbereiche des Nischeneinsatzes beim Einstecken in die Innenabstufung des Flanschrahmens an dessen Kanten verhaken können. Sind jedoch in der Innenabstufung des Flanschrahmens Eckaussparungen, werden solche Schwierigkeiten deutlich reduziert und im Idealfall insgesamt beseitigt, so dass die Eckbereiche der hochgeklappten, zusammengefügten Seitenkanten problemlos, ohne anzuhaken in der Innenabstufung aufgenommen werden können. Um das Einsetzen des Nischeneinsatzes zusätzlich zu erleichtern, kann die obere Kante der Innenabstufung und/oder die Außenkante des Nischeneinsatzes eine Fase aufweisen.
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Da die Einbaunische vom Flanschrahmen aufgenommen wird, ist die Kontur des Flanschrahmens an die Kontur der Einbaunische angepasst. Die Einbaunische kann eine dreieckige, viereckige oder anders geartete Grundkontur aufweisen. Vorzugsweise ist die Einbaunische rechteckig und hat eine quaderförmige Kontur.
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Die Funktionalität der Einbaunische gemäß Erfindung kann durch ästhetisch ansprechende Beleuchtung verbessert werden, indem in wenigstens eine Seitenwand oder in die Rückwand des Nischeneinsatzes wenigstens ein herausnehmbares, vorzugsweise wasserdichtes LED-Leuchten-Modul oder ein Solar-Lichtstreifen eingebaut ist. Aufladbare oder batteriebetriebenen LED-Leuchten sind auf dem Markt erhältlich. Als Energiequelle für die Beleuchtung kann auch ein drahtlos aufladbarer Akkumulator vorgesehen sein. Die drahtlose Energieübertragung kann insbesondere induktiv erfolgen. Der Vorteil hierbei ist, dass die Energiequelle selbst an einem geschützten Ort, beispielsweise hinter einer Seitenwand oder hinter der Rückwand des Nischeneinsatzes unterbringbar ist und dort auch während des Aufladens verbleiben kann. Der Einbau einer Wartungsklappe in den Nischeneinsatz erübrigt sich hierdurch.
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Da LED-Leuchten einen geringen Energiebedarf aufweisen haben auch kabellose Beleuchtungssysteme eine lange Leuchtdauer. Besonders vorteilhaft ist, dass eine solche LED-Beleuchtung keine Kabelverbindung und keine Stromstecker erfordert. Zum einen ist hierdurch die Einhaltung relevanter Sicherheitsnormen, insbesondere in Bezug auf die Ausstattung von Sanitärräumen mit elektrischen Einrichtungen, relativ einfach realisierbar. Zum anderen ersparen kabellose Beleuchtungssysteme die häufig sehr aufwendige Anbindung einer Nischenbeleuchtung an das Stromnetz und sind somit sehr variabel einsetzbar.
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Das LED-Leuchten-Modul kann einfarbige oder mehrfarbige Leuchtmittel umfassen und ist vorzugsweise über eine Fernbedienung steuerbar. Die Steuerung kann so ausgelegt sein, dass unterschiedliche Farbeffekte und/oder Helligkeitsgrade realisiert werden können.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch gelöst durch eine Einbaunische, die aus einem Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 10 hergestellt ist.
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Im Ergebnis kann ein besonderer Vorteil der Erfindung darin gesehen werden, dass Flanschrahmen und Materialzuschnitt fertig bearbeitete sichtbare Oberflächen aufweisen, welche nach dem Zusammenstecken der beiden Bauteile und Einsetzen in eine zu diesem Zweck vorgesehene Wandnische keine weitere Nacharbeit erfordern. Insbesondere bei Trockenbauwänden, die mit sogenannten wedi®-Trockenbauplatten oder Gipskartonplatten hergestellt werden, lässt sich die vorgefertigte Einbaunische gemäß Erfindung in einem Arbeitsschritt einmontieren.
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Der Erfindungsgegenstand wird anhand von Ausführungsbeispielen in den Figuren dargestellt.
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Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- 1 einen Materialzuschnitt und einen Flanschrahmen, die gemeinsam einen Bausatz zur Herstellung einer Einbaunische bilden;
- 2 den Materialzuschnitt gemäß 1 im ausgeklappten Zustand mit sichtbarer Nutzschicht;
- 3 einen Schnitt A-A gemäß 2;
- 4 den Flanschrahmen gemäß 1 in Draufsicht auf seine Flachseite, mit sichtbarer Innenabstufung;
- 5 einen Schnitt B-B gemäß 4;
- 6 einen Materialzuschnitt gemäß 2, jedoch mit angedeuteter Strukturschicht;
- 7 einen Schnitt C-C gemäß 6;
- 8 die Einbaunische nach dem Zusammenstecken ihrer beiden Bauteile, in einer Draufsicht auf eine Rückseite der Einbaunische;
- 9 eine gefaste Innenabstufung des Flanschrahmens, in einem Schnitt gemäß 5;
- 10 die in eine Wand eingebaute Einbaunische in Draufsicht auf ihre vordere Flachseite;
- 11 einen Eckbereich der Einbaunische mit einem in die Seitenwand eingebauten LED-Leuchten-Modul, in einer schematischen, perspektivischen Ansicht;
- 12 einen Schnitt durch den Eckbereich des hochgeklappten Materialzuschnitts, in Anlehnung an 7;
- 13 eine Einbaunische im einbaufertigen Zustand, in einer perspektivischen Ansicht, und
- 14 einen Nischeneinsatz, ebenso in einer perspektivischen Ansicht.
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Gleiche oder ähnliche Elemente können in den nachfolgenden Figuren mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen versehen sein. Ferner enthalten die Figuren der Zeichnung, deren Beschreibung sowie die Ansprüche zahlreiche Merkmale in Kombination. Einem Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale auch einzeln betrachtet werden oder sie zu weiteren, hier nicht näher beschriebenen Kombinationen zusammengeführt werden können. Die Erfindung erstreckt sich ausdrücklich auch auf solche Ausführungsformen, welche nicht durch Merkmalskombinationen aus expliziten Rückbezügen der Ansprüche gegeben sind, womit die offenbarten Merkmale der Erfindung, soweit dies technisch sinnvoll ist, beliebig miteinander kombiniert sein können. Die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele haben somit nur beschreibenden Charakter und sind nicht dazu gedacht, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken.
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Die im Weiteren verwendeten Begriffe: „obere“, „oben“, „untere“, „linke“ oder „rechte“ beziehen sich auf die in der Zeichnung dargestellte Anordnung der Komponenten, die der Ausführung einer in eine Wand eingebauten Einbaunische entspricht.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Bausatz 200, der einen Flanschrahmen 12 und einen zusammenhängenden Materialzuschnitt 15 umfasst. Der Materialzuschnitt 15 umfasst eine Rückwand 10 und vier Seitenwände 11. Die Rückwand 10 und die Seitenwände 11 werden im dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine flexible Matte 16 zusammengehalten. Dem Bausatz gemäß diesem Ausführungsbeispiel sowie anderen erfindungsgemäßen Bausätzen können weitere Zubehörteile, beispielsweise ein Kleber zur Verbindung der Kontaktkanten und eine Montageanleitung beigelegt sein.
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Die 2 und 3 zeigen den Materialzuschnitt 15 im Detail. Gemäß 3 umfasst der Materialzuschnitt 15 eine Sandwich-Schaumstoffplatte 30 und eine mit dieser verklebte Nutzschicht 18. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Sandwich-Schaumstoffplatte 30 eine Kernschicht 14, welche auf ihren beiden Flachseiten mit einer Verstärkungsarmierung in Form einer flexiblen Matte 16 belegt ist. Derartige Sandwich-Schaumstoffplatten sind in vielen Abmessungen erhältlich und beispielsweise unter dem Handelsnamen wedi®-Platten in Deutschland bekannt.
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Die Matte 16 besteht aus einem aus einer Vielzahl von Maschen ausgebildeten Glasfasergewebe 26, das in eine ausgehärtete Kunststoffmörtelschicht eingebettet und ganzflächig auf der Kernschicht 14 verteilt ist.
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Dem Fachmann ist klar, dass bei dem erfindungsgemäßen Bausatz auch auf eine Armierung verzichtet werden kann, wenn das für den Materialzuschnitt und/oder den Flanschrahmen verwendete Material selbst ausreichend stabil ist. In einem solchen Fall können die Seitenwände 11 und die Rückwand 10 auch auf andere Weise als mit der genannten flexiblen Matte 16 zu einem zusammenhängenden Materialzuschnitt 15 verbunden werden, beispielsweise durch einen flexiblen Klebstreifen.
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Ebenso ist dem Fachmann klar, dass die Armierung der Kernschicht 14 abweichend von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel auch mittels anderer Matten aus anderen Materialien und textilen Filamentanordnungen bestehen kann. Als Fasern eignen sich beispielsweise Kunststofffasern aus Polyamid oder Aramiden. Die Filamentanordnungen können auch Gewebe, Gewirke, Gelege oder Vliese sein. Auch kann die Matte nicht ganzflächig, sondern, analog zu einem Klebestreifen, nur im Übergangsbereich einer Seitenwand 11 und der Rückwand 10 angeordnet sein.
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Der Materialzuschnitt 15 umfasst eine rechteckige, im vorliegenden Fall quadratische Rückwand 10, welche über umlaufende, V-förmige Nuten 23 in vier Seitenwände 11 (vgl. 1, 2 und 6) übergeht.
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Die Nuten 23 sind im Material des Materialzuschnitts 15 derart eingefräst, dass sie mit ihrem scharfen Scheitel bis zu der flexiblen Matte 16 reichen, die auf einer Unterseite 25 des Materialzuschnitts 15 angeordnet ist. Wichtig ist, dass die V-Nuten 23 nur bis an die flexible Matte 15 heranreichen ohne diese zu durchzutrennen. Vorzugsweise haben die Nuten 23 einen Öffnungswinkel von 90° ± 10°. Die teilweise freigelegte, noch mit der Kernschicht 14 fest verbundene, flexible Matte 9 kann dann gebogen werden, wobei das spröde restliche Mörtelmaterial im Bereich der Nut 23 bricht und die festen Teile schließlich senkrecht zueinanderstehen (12 und 14).
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Wie die 2 und 6 zeigen, weisen die Seitenwände 11 auf ihren Schmalseiten jeweils zwei Abschrägungen 27 auf, welche ebenso wie die umlaufenden Nuten 23, zur Montage der Einbaunische 20 mit einem Klebstoff überstrichen und durch Aufstellen der Seitenwände 11 unter Bildung einer Gehrung 28 (vgl. 12) zusammengedrückt werden. Die mit der Rückwand 10 verbundenen Seitenwände 11 bilden dann einen Nischeneinsatz 20 aus (vgl. 14).
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Die in den 2 und 3 gezeigte Nutzschicht 18, besteht aus weißem Polyvinylchlorid (PVC) und bildet eine sichtbare, glatte Innenfläche 17, welche beispielsweise mit einem Reinigungstuch gut abwischbar ist. Die Nutzschicht 18 deckt die Rückwand 10 und die Seitenwände 11 ab und erstreckt sich, ausgenommen der Nuten 23, bis zu den freien Kanten 13 des Materialzuschnitts 15.
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Die 4 zeigt einen Flanschrahmen 12, der eine Sandwich-Schaumstoffplatte 30 und eine Nutzschicht 18 umfasst. Der Flanschrahmen 12 ist in 4 in Draufsicht auf seine Rückseite 29 dargestellt. Die Rückseite 29 ist mit einer Matte 16 aus Glasfasergewebe 26 armiert.
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Damit der Flanschrahmen 12 und der Nischeneinsatz 20 zu einer in 13 dargestellten Einbaunische 100 zusammengesetzt werden können, ist am Flanschrahmen 12 eine umlaufende Innenabstufung 19 (vgl. auch 5) eingearbeitet, deren Tiefe T einem Dickenmaß D der Sandwich-Schaumstoffplatte 30 entspricht. In diese Innenabstufung 19 werden die Kanten 13 der aufgestellten Seitenwände 11 des Materialzuschnitts 15 passgenau unter Verklebung hineingesteckt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Innenabstufung 19 eine Breite B1, die einer Gesamtdicke G einer Seitenwand 11 entspricht. Somit ist im dargestellten Ausführungsbeispiel im zusammengebauten Zustand der Einbaunische 100 eine Außenkontur 43 des Nischeneinsatzes 20 (vgl. 14) - und damit die Sichtfläche der Seitenwände 11 insgesamt - bündig mit einer Innenkontur 42 des Flanschrahmens 12.
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Das Einstecken der Seitenwände 11 wird durch Einbringen von vier teilkreisförmigen Eckaussparungen 22 an der Innenabstufung 19 wesentlich erleichtert, da hierdurch die aufgestellten Seitenwände 11 dort mit ihren Eckkanten 31 nicht am Material der Sandwich-Schaumstoffplatte 30 hängen bleiben. Eine solche Situation ist in 8 gezeigt.
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Optional ist an der Innenabstufung 19 eine in 9 gezeigte Fase 32 vorgesehen, mit welcher das Einstecken der aufgestellten Seitenwände 11 in die Innenabstufung 19 ebenso erleichtert werden kann.
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Ein anderer Materialzuschnitt 35 gemäß der 6 und 7 umfasst eine bereits erwähnte Sandwich-Schaumstoffplatte 30, eine Trägerschicht 33 und eine Strukturschicht 34, die eine sichtbare Innenfläche 37 ergibt, welche jedoch im Gegensatz zu der glatten Innenfläche 17 des Materialzuschnitts 15 dreidimensional strukturiert ist. Die Trägerschicht 33 besteht aus einem zusammengepressten, hydrophob ausgerüsteten Holzwerkstoff. Die Strukturschicht 34 besteht aus einem amorphen Material, beispielsweise einer zuerst pastösen Harzmischung, die nach dem Aushärten die besagte Innenfläche 37 ergibt.
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Die Innenfläche 37 gemäß 6 stellt eine Beton-Nachbildung 36 mit Unregelmäßigkeiten, wie kleinen Vertiefungen und Rissen, dar, welche im vorliegenden Fall an eine raumseitige Sichtfläche 21 der Wand eines Baderaums (vgl. 10) designmäßig angepasst ist. Der Flanschrahmen 12 hat eine sichtbare, ebenso betonartige, der Rückseite 29 abgewandte Oberfläche 41, welche in 10 zu sehen ist. Der auf die freien Kanten 13 des Nischeneinsatzes 20 aufgelegte Flanschrahmen 12 wird mit seiner Rückseite 29 auf die raumseitige Oberfläche 21 der umgebenden Wand aufgelegt und dort beispielsweise mit einem Silikonkleber fixiert. Der Silikonkleber dichtet die Wandnische 100 gleichzeitig gegenüber der raumseitigen Oberfläche 21 ab und verhindert das Eindringen von Wasser in den Bereich hinter der Wandnische 100.
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Alternativ kann an Stelle einer Beton-Nachbildung 36 auch eine Altholz-Nachbildung 38 (vgl. 6) oder eine andere der vorgenannten Design-Strukturen in Frage kommen.
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Weiterhin ist es möglich, die Strukturschicht 34 mit einer individuellen Innenfläche 37 zu versehen. Eine solche individuelle Oberfläche lässt sich beispielsweise unter Verwendung von Digitaltechnik, beispielsweise mit einem 3D-Druck-Verfahren oder mittels Fotodruck, herstellen.
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Es können auch gemischte Innenflächen-Strukturen gewählt werden. So kann der Nischeneinsatz 20 gemäß 14 vier aufgestellte Seitenwände 11 mit einer Beton-Nachbildung 36 der Innenfläche 37 und eine Rückwand 10 mit Spiegelfläche 39 umfassen.
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Gemäß 11 ist an einer der Seitenwände 11 ein vorzugsweise herausnehmbares, kabelloses LED-Leuchten-Modul 24 angeordnet. Das LED-Leuchten-Modul 24 ist in eine rechteckige, in eine Seitenwand 11 gefräste Öffnung 40 eingelassen und dort über ein nicht dargestelltes Dichtungselement vor Feuchtigkeit gesichert. Optional kann eine Fernbedienung vorgesehen sein, mit der das LED-Leuchten-Modul 24 bedienbar und beispielsweise auch ein Farbwechsel steuerbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rückwand (von 20)
- 11
- Seitenwand (von 20)
- 12
- Flanschrahmen
- 13
- Kante
- 14
- Kernschicht
- 15
- Materialzuschnitt
- 16
- Matte
- 17
- Innenfläche (glatt)
- 18
- Nutzschicht
- 19
- Innenabstufung
- 20
- Nischeneinsatz
- 21
- raumseitige Sichtfläche
- 22
- Eckaussparung
- 23
- Nut
- 24
- LED-Leuchte-Modul
- 25
- Unterseite
- 26
- Glasfasergewebe
- 27
- Abschrägung
- 28
- Gehrung
- 29
- Rückseite
- 30
- Sandwich-Schaumstoffplatte
- 31
- Eckkante
- 32
- Fase
- 33
- Trägerschicht
- 34
- Strukturschicht
- 35
- Materialzuschnitt
- 36
- Beton-Nachbildung
- 37
- Innenfläche (strukturiert)
- 38
- Altholz-Nachbildung
- 39
- Spiegelfläche
- 40
- Öffnung
- 41
- Oberfläche (von 12)
- 42
- Innenkontur (von 12)
- 43
- Außenkontur (von 20)
- 100
- Einbaunische
- 200
- Bausatz
- A - A
- Schnitt
- B - B
- Schnitt
- C - C
- Schnitt
- B1
- Breite (von 19)
- D
- Dickenmaß (von 14)
- T
- Tiefe (von 19)
- G
- Gesamtdicke (von 11)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007040394 B4 [0003]