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Die Erfindung betrifft einen Akustikaufbau gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Derartige Akustikaufbauten werden zur Verbesserung der Raumakustik beispielsweise in Konzerträumen, Besprechungszimmern, Tagungs- und Arbeitsräumen und selbstverständlich auch in Privaträumen verwendet. Diese Akustikaufbauten können jedoch auch als Wandung von Möbelstücken oder dergleichen ausgeführt sein.
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Durch die Verwendung der Akustikaufbauten kann die so genannte Nachhallzeit durch Schallabsorption verkürzt werden. Diese Nachhallzeit beschreibt die Zeitdauer, die verstreicht, bis ein Schallpegel ausgehend von einem Ausgangswert um einen vorgegebenen Wert sinkt. Zur Verkürzung der Nachhallzeit und der damit einhergehenden Verbesserung der Raumakustik wird in der Druckschrift
EP 3 643 848 A1 ein Akustikaufbau beschrieben, bei dem ein plattenförmiges Schichtmaterial durch Umformen in eine 3D-Struktur verbracht wird, wobei sich 3D-Strukturelemente entlang von Faltlinien aufwölben. Diese Aufwölbungen sind dann durch schräg angestellte Wandungen begrenzt, deren durch die Faltlinien und die Stauchkraft definierter Anstellwinkel so gewählt ist, dass die akustischen Wellen reflektiert, gestreut, absorbiert oder in sonstiger Weise im Hinblick auf die Minimierung unerwünschter Schalleffekte beeinflusst werden. Diese Akustikaufbauten werden unter dem Namen „Foldart®“ angeboten.
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Ein Problem bei derartigen Lösungen ist, dass eine aufwendige Tragstruktur erforderlich ist, um die Akustikaufbauten in den jeweiligen Raum zu positionieren. Des Weiteren ist die Herstellung der Akustikaufbauten mit der Ausbildung der Faltlinien im Ausgangs-Schichtmaterial und den sich anschließenden Umformvorgang relativ komplex, so dass derartige Akustikaufbauten in der Regel dort angewendet werden, wo höchste Ansprüche an das Design gestellt werden und die Kosten in den Hintergrund treten.
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Als Alternative zu den überwiegend auf der Basis der Reflektion von akustischen Wellen wirksamen Akustikaufbauten sind Lösungen bekannt, bei denen diese mit einer Schicht aus einem schallabsorbierenden Material - im Folgenden Schallabsorber genannt - ausgeführt sind. Ein derartige Schallabsorber kann beispielsweise ein Akustikvlies mit rückseitigem Luftspalt oder ein sonstiges Material mit hohem Schallabsorptionsgrad, insbesondere ein mit einem Porenvolumen ausgeführtes Material, wie beispielsweise Kunststofffaserplatten, Holzfaserdämmplatten, einem offenzelligen Schaum oder einem sonstigen Vlies, ausgeführt sein.
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Derartige Akustikaufbauten sind beispielsweise in den Druckschriften
DE 10 2014 207 852 A1 ,
EP 3 112 545 B1 ,
EP 2 937 483 B1 ,
DE 10 2018 132 969 A1 oder
WO 2010/089271 A1 offenbart. Bei diesen bekannten Akustikaufbauten ist eine als Dekorschicht ausgeführte Deckschicht mittelbar oder unmittelbar auf einer Absorberschicht angeordnet. Die sichtseitige Dekorschicht ist bei all diesen Ausführungsbeispielen mit einem Ausnehmungsmuster ausgeführt, so dass die Schallwellen durch die Ausnehmungen hindurch, vorzugsweise durch mehrfache Reflektion an den Umfangswandungen der Ausnehmungen hin zur Absorberschicht geführt sind und sich dort verlaufen, so dass entsprechend die Schallenergie abgebaut und die Nachhallzeit verkürzt wird.
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Dabei ist gemäß der
DE 10 2018 132 969 A1 die Dekorschicht mit schräg angestellten Schlitzen ausgeführt, die eine vergleichsweise geringe lichte Weite aufweisen und in vertikal (bezogen auf die Auflagefläche) ausgebildeten Ausnehmungen münden, über die der Schall in Richtung zur Absorberschicht geführt ist. Durch die sichtflächenseitig schmalen Schlitze wird zum einen die optische Anmutung verbessert und zum anderen das Eindringen von Flüssigkeiten oder sonstigen Verschmutzungen behindert.
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In der oben genannten
WO 2010/089271 A1 ist ein ähnliches Konzept beschrieben, bei dem die Dekorschicht auf einer Trägerplatte angeordnet ist, wobei im Bereich der Dekorschicht eine Mikroperforation und im Bereich der Trägerplatte größere Ausnehmungen ausgebildet sind, in die der Schall durch die Mikroperforation hindurch eintreten kann. An der Rückseite (Auflageseite) der Tragplatte ist bei dieser bekannten Lösung die Absorberschicht angeordnet, so dass der Schall durch die Mikroperforation und die größeren Ausnehmungen der Trägerplatte in diese Absorberschicht eingetragen wird.
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Aus diesem Stand der Technik ist es auch bekannt, die flächige Verbindung der Akustikaufbauten untereinander über geeignete Nut-/Federprofile zu bewirken.
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Problematisch bei diesen Lösungen ist, dass Verunreinigungen durch die Ausnehmungen/Mikroperforation der Dekorschicht hindurch in den Schichtaufbau eintreten können und von außen praktisch nicht für eine Reinigung zugänglich sind. Durch diesen Eintritt von Verunreinigungen/Flüssigkeiten wird des Weiteren die Schallabsorption verschlechtert, so dass der Wirkungsgrad des Akustikaufbaus mit zunehmender Nutzungszeit sinkt. Eine Verwendung dieser Art von Akustikelementen in Bereichen mit hohen hygienischen Anforderungen ist im Prinzip nicht zulässig.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Akustikaufbau zu schaffen, der auch nach längerer Nutzung eine optimale Schallabsorption gewährleistet und somit auch in hygienisch sensiblen Bereichen eingesetzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Akustikaufbau mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Akustikaufbau hat zumindest eine Absorberschicht und eine Dekorschicht, wobei in Schalleinfallrichtung/Schallausbreitungsrichtung vor der Absorberschicht eine geschlossene, durchgängige Flächenschicht mit einer Schichtdicke von weniger als 100 µm vorgesehen ist. Diese geringe Schichtdicke kann auch an einer Schicht mit einer größeren Dicke ausgebildet sein, in der dann beispielsweise Ausnehmungen oder dergleichen ausgebildet sind.
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Durch diese geschlossene Flächenschicht wird zum einen das Eindringen von Verschmutzungen in das Innere des Schichtaufbaus verhindert, so dass der Akustikaufbau wesentlich einfacher als der Stand der Technik zu reinigen und des Weiteren auch eine über lange Zeit wirksame Schallabsorption gewährleistet ist. Das Material der geschlossenen Flächenschicht ist so gewählt, dass diese im Wesentlichen akustisch nicht aktiv ist, d. h., die Schallausbreitung nicht verhindert.
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Wie im Folgenden noch näher beschrieben, kann diese geschlossene Flächenschicht Teil der Dekorschicht oder einer sonstigen Schicht sein oder als zusätzliche Schicht in den Schichtaufbau integriert sein. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemä-ßen Lösung besteht darin, dass Emissionen aus darunter liegenden Schichten abgeschirmt werden, so dass eine ECO-Zertifizierung (Blauer Engel, etc.) von Akustikaufbauten auf der Basis von Holz und Holzwerkstoffen möglich ist.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist die geschlossene Flächenschicht als Folie mit einer Dicke von 5 bis 100 µm, vorzugsweise 10 bis 50 µm ausgeführt. Diese Dicke betrifft den durchgehenden, geschlossenen Bereich der Flächenschicht. Bei einer Variante kann dementsprechend die Flächenschicht einen durchgehenden, geschlossenen Schichtabschnitt. Die Flächenschicht hat dann einen weiteren, mit Ausnehmungen ausgeführten Schichtabschnitt, wobei diese von dem geschlossenen Schichtabschnitt überdeckt sind. Die Dicke des geschlossenen Schichtabschnitts ist dann entsprechend durch die Tiefe der Ausnehmungen bestimmt.
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Wie vorstehend erwähnt, kann diese Flächenschicht innerhalb der Dekorschicht oder als gesonderte Schicht zwischen der Dekorschicht und der Absorberschicht ausgeführt sein.
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Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel ist die Dekorschicht mit Mikroausnehmungen ausgeführt, die beispielsweise eine lichte Weite von weniger als 1000 µm haben, wobei diese beispielsweise in rückseitigen Ausnehmungen der Dekorschicht mit wesentlich größerem Querschnitt münden oder übergehen, so dass sich die Ausnehmungen in Schalleinfallrichtung zur Absorberschicht hin erweitern.
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Die Ausnehmungen mit größerem Querschnitt in der Dekorschicht oder in der zusätzlichen Flächenschicht können auch gestuft oder konifiziert sein, so dass sie sich ebenfalls zur Absorberschicht hin erweitern.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Akustikaufbau in Schalleinfallrichtung vor der Absorberschicht mit einer perforierten/gelochten Trägerplatte oder Trägerschicht ausgeführt, durch die der Akustikaufbau eine erhebliche Steifigkeit erhält. Dabei können die eingangs beschriebenen Nut-/Federprofile entweder an der Trägerplatte/Trägerschicht oder der Absorberschicht ausgebildet werden.
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Die geschlossene Flächenschicht kann mit Bezug zu dieser Trägerplatte dekorschichtseitig/vorderseitig oder rückseitig, d.h. zur Absorberschicht hin angeordnet sein.
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Die Herstellung des Akustikaufbaus ist besonders einfach, wenn die Ausnehmungen/Mikroperforationen mittels Laserbearbeitung ausgebildet sind.
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Wie eingangs erläutert, kann der Akustikaufbau beispielsweise als Wand-, Boden-, Deckenpaneel oder als Raumteiler, Stellwand oder Möbelwandung, beispielsweise Möbelfront, ausgeführt sein.
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Die Ausnehmungen/Perforationen in den einzelnen Schichten müssen nicht über die gesamte Fläche die gleiche Geometrie aufweisen sondern können in regelmäßigen oder unregelmäßigen Mustern oder abschnittsweise in der Größe oder Form variieren.
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Durch die Ausbildung der Flächenschicht durch einen durchgängigen Schichtabschnitt und einen von diesem überdeckten, mit Ausnehmungen versehenen Schichtabschnitt kann die Steifigkeit/Stabilität der Flächenschicht deutlich verbessert werden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Flächenschicht (Dekorschicht) auf einer gelochten Trägerplatte ausgebildet ist, so dass die Flächenschicht die Hohlräume mechanisch ausreichend stabil überstreckt.
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Prinzipiell können auch zwei oder mehr Trägerplatten vorgesehen werden, wobei dann die Flächenschicht in den Bereich zwischen zwei benachbarten Trägerplatten eingebracht werden kann.
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Prinzipiell kann die Trägerplatte auch selbst die Dekorschicht ausbilden.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine stark schematisierte Darstellung des Schichtaufbaus eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Akustikaufbaus;
- 2 bis 5 Teildarstellungen von weiteren Ausführungsbeispielen eines erfindungsgemäßen Akustikaufbaus, wobei auf die Darstellung einer Absorptionsschicht verzichtet wird;
- 6 bis 9 mögliche Ausgestaltungen einer Dekorschicht eines erfindungsgemä-ßen Akustikaufbaus;
- 10 eine Dekorschicht gemäß 6 oder 7, die auf einer Trägerplatte angeordnet ist;
- 11 eine Dekorschicht gemäß 6 oder 7, die auf einer Absorberschicht aufgebracht ist und
- 12 mögliche Ausführungen von rückseitigen Ausnehmungen der Dekorschicht gemäß den 6 bis 9.
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Die im Folgenden beschriebenen Akustikaufbauten 1 können als Wand-, Boden- oder Deckenpaneel, als Raumteiler, Stellwand oder als Möbelwandung, insbesondere als Möbelfront ausgebildet sein, die beispielsweise in Räumen angeordnet werden, um zur Verbesserung der Raumakustik den Schallabsorptionsgrad zu verbessern und entsprechend die Nachhallzeit zu verkürzen. Bei den folgenden Figuren sind die einzelnen Schichten - auch Lagen genannt - des Akustikaufbaus 1 zur Verdeutlichung in einer Art Explosionsdarstellung beabstandet zu einander dargestellt. In der Realität sind diese Schichten/Lagen in geeigneter Weise, vorzugsweise durch Kleben mit einander verbunden. Der in 1 dargestellte Akustikaufbau 1 hat eine Dekorschicht 2, eine in Schalleinfallrichtung E (siehe Pfeil in 1) gesehen dahinterliegende Flächenschicht 4, die eine Trägerplatte 6 überdeckt. Rückseitig, d.h. in Schalleinfallrichtung E hinter der Trägerplatte 6, ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 eine Absorberschicht 8 angeordnet, die beispielsweise als Holzfaserdämmplatte, als Mineralplatte oder aus einem offenporigen Schaum oder einem Vlies bestehend ausgeführt sein kann.
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Optional kann rückseitig an der Absorberschicht 8 noch eine Gegenzugschicht 10 oder eine den Trittschall dämmende Schicht vorgesehen werden. Diese Schicht kann auch als Lackschicht ausgeführt sein.
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Gemäß der Darstellung in 1 ist die Dekorschicht 2 aus einem die äußere Anmutung des Akustikaufbaus 1 prägenden dekorativen Material, beispielsweise einer Dekorfolie 12 (siehe Detail X) ausgebildet, die mit einer Mikroperforation versehen ist, wobei der Durchmesser d der die Mikroperforation bildenden Löcher 14 (auch Mikroausnehmungen genannt) vorzugsweise weniger als 1 mm beträgt. Diese Mikroperforation kann beispielsweise durch Laserbearbeitung ausgebildet werden. Prinzipiell ist es - wie bei allen im Folgenden beschriebenen Ausnehmungsmustern - möglich, die Perforation bzw. das im Folgenden beschriebene Ausnehmungsmuster innerhalb der jeweiligen Schicht variabel mit unterschiedlichen lichten Weiten oder Abständen b auszuführen, um das Eintreten des Schalls in den Akustikaufbau in geeigneter Weise zu optimieren.
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Die Mikroperforation bzw. die sonstigen Ausnehmungen der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele können durch Laserbearbeitung, Bohren, Stanzen oder sonstige Bearbeitung ausgeführt sein.
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Die die Mikroausnehmungen 14 überdeckende, akustisch nicht aktive Flächenschicht 4 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls aus einer Folie ausgebildet, deren Wandstärke jedoch wesentlich geringer ist als diejenige der Dekorschicht 2. Beim Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist diese durchgehende, geschlossene, d.h., bei diesem Ausführungsbeispiel ohne Ausnehmungen, Löcher, Durchbrüche ausgeführte Folie 4 mit einer Dicke von etwa 10 bis 50 µm ausgeführt. Die Trägerplatte 6 kann aus einem geeigneten Holzwerkstoff oder einem Kunststoff ausgeführt sein, wie er beispielsweise auch bei Fußbodenbelägen verwendet wird. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist auch die Trägerplatte 6 mittels einer Vielzahl von Bohrungen 16 oder sonstigen Durchbrüchen perforiert, deren lichte Weite D wesentlich größer ist als der Durchmesser bzw. die lichte Weite d der die Perforation der Dekorfolie 12 ausbildenden Mikroausnehmungen 14.
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Wie in 1 dargestellt, überstreckt die Flächenschicht 14 diese Perforation der Trägerplatte 6. In entsprechender Weise überstreckt auch die rückseitig an der Trägerplatte 6 angeordnete Absorberschicht 8 diese Bohrungen 16, so dass bei geeigneter Verklebung der einzelnen Schichten der Schall über die Mikroausnehmungen 14 der Dekorfolie 12 durch die akustisch nicht aktive, dünne Flächenschicht 4 hindurch in die mit größerer lichter Weite ausgeführten Bohrungen 16 der Trägerplatte 6 eintritt und schließlich nach mehrfacher Reflektion in die vorzugsweise mit einem gewissen Porenvolumen ausgeführte Absorberschicht 8 eindringt und in diesen Hohlräumen dann verteilt und somit absorbiert wird. Wie erläutert, wird diese Schallabsorption durch die dünne Flächenschicht 4 zwischen der Dekorschicht 2 und der Trägerplatte 6 nicht behindert.
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Wie in 1 gestrichelt angedeutet, kann die Relativpositionierung des Akustikaufbaus 1 zu einander über Nut-/Federprofile 18, 20 erfolgen, die an den Stirn- oder Seitenflächen der Akustikaufbauten 1 ausgebildet sind. Diese Nut-/Federprofile 18, 20 können dabei verriegelnd ausgeführt sein - entsprechende Profile sind aus dem Flooring-Bereich bekannt, so dass weitere Erläuterungen entbehrlich sind. Prinzipiell können auch Fremdfedern eingesetzt werden, um die Akustikaufbauten 1 mit einander zu verbinden.
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Wie erläutert, ist die Gegenzugschicht 10 optional vorgesehen und hier nur der Vollständigkeit halber dargestellt.
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Durch die vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoff hergestellte Folie wird das Eindringen von Flüssigkeiten oder sonstigen Verunreinigungen in die Perforation der Trägerplatte 6 zuverlässig verhindert, so dass die Schallabsorption auch nach längerer Zeit gewährleistet ist und zudem eine relativ einfache Reinigung durch die Mikroperforation hindurch ermöglicht ist.
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Bei den folgenden Ausführungsbeispielen wird der Einfachheit halber die Absorberschicht 8 und die Gegenzugschicht 10 nicht dargestellt.
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In 2 ist eine Variante des Schichtaufbaus gemäß 1 gezeigt, wobei die dünne Folie der Flächenschicht 4 nicht zwischen der Dekorschicht 2 und der Trägerplatte 6 sondern rückseitig an der Trägerplatte 6, d.h. zwischen dieser und der Absorberschicht 8 angeordnet ist. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Dekorschicht 2 mit einer Mikroperforation und die darunter liegende Trägerplatte 6 mit einer Vielzahl von Bohrungen 16 ausgeführt, deren Grundaufbau demjenigen des Ausführungsbeispiels in 1 entspricht. Durch die rückseitig angeordnete geschlossene Flächenschicht 4 wird der Eintritt von Flüssigkeiten oder sonstigen Verunreinigungen in die Absorberschicht 8 verhindert. Des Weiteren erfolgt eine Abschirmung von Emissionen aus darunterliegenden Schichten, so dass deren Austritt aus dem Akustikaufbau 1 zur Umgebung zuverlässig geblockt ist.
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3 zeigt eine Variante des Ausführungsbeispiels gemäß 2, bei dem die Flächenschicht 4 ebenfalls rückseitig an der Trägerplatte 6 angeordnet ist. Die die Perforation der Trägerplatte 6 ausbildenden Bohrungen 16 sind dabei jeweils aus Stufenbohrung ausgeführt, wobei ein dekorschichtseitiger Bohrungsabschnitt 16a einen kleineren Durchmesser T als ein folienseitiger Bohrungsabschnitt 16b mit dem Durchmesser S hat. Dementsprechend erweitern sich die Bohrungen 16 hin zur Folie und somit zur Absorberschicht 8 (nicht dargestellt in 3). Der Aufbau der Dekorschicht 2 und der Flächenschicht 4 entspricht wieder demjenigen der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele, so dass weitere Erläuterungen entbehrlich sind.
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4 offenbart ein Ausführungsbeispiel mit einem Akustikaufbaul 1 mit größerer Wandstärke. Dabei sind wiederum, wie beim Ausführungsbeispiel gemäß 3, in Schalleinfallrichtung E vor der Trägerplatte 6 eine mikroperforierte/gelochte Dekorschicht 2 und rückseitig eine geschlossene Flächenschicht 4 ausgebildet, wobei die Trägerplatte 6 wieder mit gestuften Bohrungen 16 ausgeführt ist, wobei sich diese zur Flächenschicht 4 hin erweitern. Zwischen dieser und der nicht dargestellten Absorberschicht 8 ist beim Ausführungsbeispiel gemäß 4 eine weitere Trägerplatte 22 vorgesehen, die mit einer Perforation bzw. einem Lochmuster ausgeführt ist, das im Prinzip demjenigen der Trägerplatte 6 entspricht. Dementsprechend sind in der Trägerplatte 22 eine Vielzahl von Bohrungen 24 ausgebildet, deren Durchmesser S demjenigen der Bohrungen 16 der Trägerplatte 6 entspricht. Prinzipiell können diese Bohrungen 24 auch mit einem größeren Durchmesser als derjenige der Bohrungen 16 ausgeführt sein, so dass sich die lichte Weite der Perforationen zur Absorberschicht 8 hin weiter vergrößert.
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Die akustisch nicht aktive folienartige Flächenschicht 4 überdeckt dabei auch die Bohrungen 24 der weiteren Trägerplatte 22.
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5 zeigt eine vereinfachte Version des Ausführungsbeispiels gemäß 4, wobei auf eine zusätzliche Dekorschicht 2 verzichtet wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Trägerplatte 6 aus einem dekorativen Material, beispielsweise aus Massivholz oder dergleichen ausgeführt, so dass die in Schalleinfallrichtung E vorne liegende Großfläche 26 als Dekorfläche ausgeführt ist. Die Trägerplatte 6 hat wiederum eine Perforation, die aus einer Vielzahl von Stufenbohrungen 16 (16a, 16b) ausgebildet ist. Dabei kann vorgesehen werden, den Durchmesser T des Bohrungsabschnitts 16a, der in der Großfläche 26 mündet, geringer als beim Ausführungsbeispiel gemäß 4 auszuführen, so dass ein Eindringen von Flüssigkeiten und sonstigen Verschmutzungen verhindert wird. Prinzipiell ist es auch möglich, den Durchmesser in der gleichen Größenordnung wie bei der Mikroperforation der Dekorschicht 2 der Ausführungsbeispiele gemäß den 1 bis 4 zu wählen.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Flächenschicht 4 sozusagen in die Dekorschicht 2 integriert ist. Bei der Darstellung in 6 ist lediglich die Dekorschicht 2 dargestellt. Diese ist dann in der vorbeschriebenen Weise mit der Trägerplatte 6 verbunden, an deren Rückseite dann die Absorberschicht 8 angeordnet ist (nicht dargestellt in 6). Im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen ist die Dekorschicht 2 nicht mit einer durchgehenden Mikroperforation ausgeführt sondern hat eine geschlossene Deckschicht, die die erfindungsgemäße Flächenschicht 4 ausbildet. Zur Erhöhung der Stabilität ist die Dekorschicht 2 aus einem dickeren Material, beispielsweise aus CPL, einer Folie oder aus einem Furnier, als bei den Ausführungsbeispielen gemäß den 1 bis 5 ausgeführt. So kann beispielsweise die Dicke der gesamten Dekorschicht 2 etwa 80 bis 1000 µm betragen. Würde man nunmehr eine derartige dicke Folie als Dekorschicht nutzen, so wäre aufgrund der großen Foliendicke die Schallabsorption im Akustikaufbau 1 stark beeinträchtigt. Zur Vermeidung dieses Nachteils ist die Dekorschicht gemäß 6 mit rückseitigen Ausnehmungen 28 ausgeführt, die die Dekorschicht 2 jedoch nicht durchsetzen sondern lediglich so tief eingebracht sind, dass die Flächenschicht 4 mit einer „Restdicke“ verbleibt, die geringer als 50 µm ist. Diese verbleibende Schichtdicke ist in 6 mit dem Bezugszeichen Z gekennzeichnet. Dementsprechend sind die Ausnehmungen 28 als Taschen oder Sacklochbohrungen ausgeführt, die nach außen hin durch die geschlossene, verbleibende Flächenschicht 4 überdeckt sind. Wie bei den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen wird die Schichtdicke und/oder das Material der Flächenschicht 4 so gewählt, dass diese die Schallabsorption nicht negativ beeinflusst. Ein wesentlicher Vorteil des Ausführungsbeispiels gemäß 6 besteht darin, dass zum einen eine glattflächige Sichtfläche gebildet wird, die auch hohen ästhetischen Ansprüchen gerecht wird. Zum anderen wird das Eintreten von Flüssigkeiten oder Verschmutzungen vollständig verhindert und zudem auch die Oberflächenreinigung der Akustikaufbauten 1 aufgrund der glatten Sichtfläche vereinfacht.
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7 zeigt eine Variante des Ausführungsbeispiels gemäß 6, wobei die Ausnehmungen 28 so konifiziert sind, dass sie sich zur nicht dargestellten Absorberschicht 8 hin erweitern. Die Tiefe der Ausnehmungen 28 ist wiederum so gewählt, dass eine durchgehende Flächenschicht 4 gebildet ist, die gleichzeitig auch die Dekorfläche/Sichtfläche der Dekorschicht 2 ausbildet.
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Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den 6 und 7 muss aufgrund der Integration der Flächenschicht 4 in die Dekorschicht 2 keine zusätzliche Flächenschicht 4 vor der Absorberschicht 8 vorgesehen werden. 8 zeigt ebenfalls eine Variante einer Dekorschicht 2 mit einer größeren Schichtdicke als die Dekorschichten 2 der Ausführungsbeispiele gemäß den 1 bis 4. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind jedoch sichtflächenseitig wiederum Mikroausnehmungen/Löcher 14 ausgebildet, die jeweils in rückseitigen Ausnehmungen 28 münden, die ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel gemäß 7 konifiziert sind. Mit anderen Worten gesagt, die Ausnehmungen 28 sind als durchgängige Bohrungen ausgeführt, wobei der oberseitige Mündungsbereich ein Mikroloch mit einem Durchmesser von weniger als 1000 µm bildet. Beim Ausführungsbeispiel gemäß 8 erweitern sich die Ausnehmungen 28 hin zur nicht dargestellten Absorberschicht 8. Prinzipiell ist es auch möglich, die Mikroausnehmungen 14 und die Ausnehmungen 28 nach Art einer Stufenbohrung mit zylindrischen Umfangswandungen auszuführen.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel entspricht die Anzahl der Ausnehmungen 28 derjenigen der Mikroausnehmungen 14. 9 zeigt eine Variante, bei der deutlich mehr Mikroausnehmungen 14 als Ausnehmungen 28 in der Dekorschicht 2 vorgesehen sind. Der Grundaufbau entspricht dabei im Prinzip demjenigen des Ausführungsbeispiels gemäß 7, wobei die Ausnehmungen 28 kegelförmig ausgeführt sind und die Dekorschicht 2 nicht vollständig durchsetzen. Oberseitig, d.h. im Bereich der Sichtfläche ist die Dekorschicht 2 mit einer Art Mikroperforation ausgeführt, wobei die Mikroausnehmungen 14 nur in den Bereichen durchgängig sind, in denen sie in den konifizierten Ausnehmungen 28 münden. In den danebenliegenden Bereichen sind die Mikrolöcher 14 als Sacklöcher 14' ausgeführt, wobei die lichte Weite d bei diesem Ausführungsbeispiel geringer als 500 µm gewählt ist.
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Die Restdicke Z, mit anderen Worten gesagt, die Tiefe der Sacklöcher 14' beträgt bei diesem Ausführungsbeispiel vorzugsweise zwischen 50 und 200 µm.
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10 zeigt die Anordnung einer Dekorschicht 2 gemäß den anhand der 6 und 7 erläuterten Ausführungsbeispielen auf einer perforierten Trägerplatte 6. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist, wie vorstehend erläutert, die Flächenschicht 4 in die Dekorschicht 2 integriert und somit oberseitig/sichtseitig angeordnet, so dass die Perforationen/Ausnehmungen von dieser geschlossenen Flächenschicht 4 überdeckt sind. Rückseitig sind bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 10 an der Dekorschicht 2 wiederum die anhand der 6 und 7 beschriebenen Ausnehmungen 28 angeordnet, die es ermöglichen, eine Dekorschicht 2 mit einer relativ großen Dicke von beispielsweise 80 bis 1000 µm zu verwenden, wobei diese Ausnehmungen 28, wie erläutert, so ausgeführt sind, dass die Restdicke der integrierten Flächenschicht 4 weniger als 50 µm beträgt. Diese Dekorschicht 2 ist dann in der vorbeschriebenen Weise mit der Trägerplatte 6 verklebt, wobei deren Bohrungen 16/Ausnehmungen von der Dekorschicht 2, insbesondere der Flächenschicht 4 überdeckt sind. Rückseitig ist dann wiederum die Absorberschicht 8 und ggf. die Gegenzugschicht 10 angeordnet, wobei keine weitere Flächenschicht 4 erforderlich ist.
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11 zeigt eine weiter vereinfachte Variante, bei der die Dekorschicht 2 mit der darin integrierten Flächenschicht 4 direkt auf der Absorberschicht 8 angeordnet sind, so dass es keiner Trägerplatte 22 bedarf. Dementsprechend liegt die Dekorschicht 2 mit den rückseitigen Ausnehmungen 28 auf der benachbarten Großfläche 30 der vorzugsweise mit einem Porenvolumen ausgeführten Absorberschicht 8 auf. Diese kann aus einem vergleichsweise stabilen Material, wie beispielsweise einer Holzfaserdämmplatte oder einer Mineralplatte hergestellt sein, so dass entsprechend auch die Nut-/Federprofile an der Absorberschicht 8 angeordnet sein können. Die an der Dekorschicht 2 ausgebildete durchgehende Flächenschicht 4 deckt dabei das Porenvolumen der Absorberschicht 8 nach außen hin zuverlässig ab, so dass eine Verschmutzung und eine damit einhergehende Beeinträchtigung der Schallabsorption verhindert wird. Dementsprechend wird bei diesem Ausführungsbeispiel der Schall durch die akustisch nicht aktive Flächenschicht 4 hindurch über die Ausnehmungen 28 direkt in die Absorberschicht 8 eingeleitet. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel bedarf es keiner zusätzlichen Flächenschicht 4 im Bereich zwischen der Dekorschicht 2 und der Absorberschicht 8.
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Wie oben dargelegt, müssen die vorbeschriebenen Ausnehmungen 28 oder Mikrolöcher/Mikroausnehmungen 14 bzw. Bohrungen 16, 24 nicht mit einem zylindrischen Querschnitt ausgeführt sein sondern können auch in anderen Geometrien ausgeführt sein. Dies ist beispielhaft in 12 dargestellt. In 12 links ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem die rückseitigen Ausnehmungen 28 der Dekorschicht 2 nach Art einer Wabenstruktur ausgeführt sind. In der Mitte ist eine Variante dargestellt, bei der die Ausnehmungen 28 als Lochmuster ausgeführt sind. Prinzipiell können die rückseitigen Ausnehmungen der Dekorschicht 2 auch linienförmig, beispielsweise als parallele gerade Schlitze oder, wie in 12 rechts dargestellt, als Wellenstruktur ausgeführt sein. Wie bereits erwähnt, können auch Mischformen mit unterschiedlichen Strukturen und unterschiedlichen lichten Weiten in einer Ebene der Dekorschicht 2 und/oder der Trägerplatte 6 vorgesehen sein.
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Prinzipiell ist es auch möglich, die als zusätzliche Schicht ausgebildete Flächenschicht 4 nach Art der Dekorschicht 2 mit einem durchgehenden geschlossenen Bereich und rückseitigen Ausnehmungen 28 auszuführen, so dass der verbleibende durchgehende Bereich der Flächenschicht 4 die kritische Dicke von 100 µm, vorzugsweise von 50 µm, nicht überschreitet.
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Offenbart ist ein Akustikaufbau mit einer Absorberschicht und einer Dekorschicht, wobei in Schalleinfallrichtung vor der Absorberschicht eine geschlossene Flächenschicht vorgesehen ist.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Akustikaufbau
- 2
- Dekorschicht
- 4
- Flächenschicht
- 6
- Trägerplatte
- 8
- Absorberschicht
- 10
- Gegenzugschicht
- 12
- Dekorfolie
- 14
- Mikroloch/Mikroausnehmung
- 16
- Bohrung
- 18
- Federprofil
- 20
- Nutprofil
- 22
- Trägerplatte
- 24
- Bohrung
- 26
- Großfläche
- 28
- Ausnehmung
- 30
- Großfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3643848 A1 [0003]
- DE 102014207852 A1 [0006]
- EP 3112545 B1 [0006]
- EP 2937483 B1 [0006]
- DE 102018132969 A1 [0006, 0007]
- WO 2010089271 A1 [0006, 0008]