DE102007037865B3 - Applikator und Applikationsverfahren zur Applikation einer Dichtmasse auf eine Bördelnaht - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Applikator zur Applikation eines Beschichtungsmittels, insbesondere einer Dichtmasse, auf ein Bauteil, insbesondere auf eine Bördelnaht (1) eines Kraftfahrzeug-Karosseriebauteils, mit einer Düse zur Abgabe des Beschichtungsmittels auf das Bauteil und einem Grundkörper (14), der im Betrieb von einem mehrachsigen Roboter geführt wird, sowie mit einem nachgiebigen Gelenk (17), das kinematisch zwischen dem Grundkörper (14) und der Düse angeordnet ist und eine Ausweichbewegung der Düse relativ zu dem Grundkörper (14) erlaubt. Weiterhin umfasst die Erfindung ein entsprechendes Applikationsverfahren.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Applikator zur Applikation eines Beschichtungsmittels, insbesondere einer Dichtmasse, auf ein Bauteil, insbesondere auf eine Bördelnaht eines Kraftfahrzeug-Karosseriebauteils, sowie ein entsprechendes Applikationsverfahren gemäß den nebengeordneten Ansprüchen. Weiterhin. umfasst die Erfindung einen Beschichtungsroboter mit einem erfindungsgemäßen Applikator sowie die neuartige Verwendung eines erfindungsgemäßen Applikators in einer Beschichtungseinrichtung.
- Aus
DE 10 2004039 684 B4 undJP 2005 122 027 A - In
10 (Stand der Technik) ist exemplarisch eine Bördelnaht1 dargestellt, wie sie Kraftfahrzeug-Karosseriebauteile, wie beispielsweise Türen oder Hauben, oftmals aufweisen. Hierbei ist eine Blechbeplankung2 durch eine Klebstoffschicht3 mit einer angewinkelten Bleckkante4 eines Innenblechs5 verklebt, wobei eine Blechkante6 der Blechbeplankung2 U-förmig um die Blechkante4 des Innenblechs5 herum angewinkelt ist und auf der Rückseite der Blechkante4 des Innenblechs5 aufliegt. Hierbei besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in den Spalt zwischen der Blechkante6 der Blechbeplankung2 und der Blechkante4 des Innenblechs5 ein dringt und dort zu Korrosion führt. Es ist deshalb weiterhin bekannt, eine Dichtmasse7 auf die Nahtstelle zwischen der Blechkante6 der Blechbeplankung2 und der Blechkante4 des Innenblechs5 aufzubringen, wobei sich die Dichtmasse7 über die gesamte Länge der Nahtstelle erstrecken muss, um das Eindringen von Feuchtigkeit und damit verbundene Korrosion sicher zu verhindern. - Die Applikation der Dichtmasse
7 erfolgt bei der Beschichtung von Türen von Kraftfahrzeugkarosserien in der Praxis manuell durch Werker, die zunächst die jeweilige Tür öffnen und dann die Dichtmasse7 manuell auf die Nahtstelle auftragen. - Es gibt auch Arbeitsverfahren, bei denen der Werker die Bördelnahn
1 bei geschlossener Türe aufträgt. Hierbei verwendet das manuell geführte Werkzeug auch die äußere Fläche des Bauteils als Führung. - Nachteilig an der manuellen Applikation der Dichtmasse
7 auf die Bördelnaht1 sind jedoch der hohe personelle Aufwand und die damit verbundenen Kosten. - Darüber hinaus wurden bereits Versuche unternommen, um die Dichtmasse
7 automatisch durch einen Beschichtungsroboter auf die Bördelnaht1 aufzubringen. Diese Versuche zur Automatisierung der Applikation der Dichtmasse7 sind jedoch bisher in der Praxis aus verschiedenen Gründen mit erheblichen Problemen verbunden. - Zum einen konnte die Dichtmasse
7 bei Türen und Hauben von Kraftfahrzeugkarosserien nur dann auf die Bördelnaht1 aufgebracht werden, wenn die Türen bzw. Hauben zuvor geöffnet werden, was mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden ist. - Zum anderen erfordert die Applikation der Dichtmasse
7 auf die Bördelnaht1 eine extrem hohe Positionierungsgenauigkeit des verwendeten Beschichtungsroboters, die nur durch eine sensorgestützte Positionsregelung mit einer Nachführung der Roboterposition entsprechend den ermittelten Positionsabweichungen möglich ist. Bei einer automatischen Applikation der Dichtmasse7 auf die Bördelnaht1 stellt der apparative Aufwand zur Erreichung der erforderlichen Positionierungsgenauigkeit die aufgrund der Personaleinsparung erzielbare Wirtschaftlichkeit in Frage. - Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei einer Bördelnaht möglichst wirtschaftlich die Dichtmasse zur Abdichtung der Bördelnaht aufzubringen.
- Diese Aufgabe wird durch einen erfindungsgemäßen Applikator, ein erfindungsgemäßes Applikationsverfahren, einen erfindungsgemäßen Beschichtungsroboter und durch die erfindungsgemäße Verwendung des Applikators gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
- Die Erfindung sieht vor, dass die Dichtmasse mittels eines Roboters auf die Bördelnaht aufgebracht wird, wie es an sich bereits aus den vorstehend beschriebenen Automatisierungsversuchen bekannt ist. Hierzu ist ein Applikator vorgesehen, der einen Grundkörper (z. B. einen Befestigungsflansch) aufweist, der im Betrieb von einem mehrachsigen Roboter geführt wird. Darüber hinaus weist der Applikator eine Düse auf, um die Dichtmasse auf die Bördelnaht zu applizieren. Die Erfindung verringert nun die erforderliche Positionierungsgenauigkeit des verwendeten Roboters deutlich, indem der Applikator zusätzlich ein nachgiebiges Drehgelenk aufweist, das kinematisch zwischen dem Grundkörper und der Düse angeordnet ist und eine Ausweichbewegung der Düse relativ zu dem Grundkörper erlaubt. Durch diese Ausweichbewegung der Düse sinken die Anforderungen an die Positionierungsgenauigkeit des verwendeten Roboters, da das Drehgelenk und damit die Düse nachgeben kann, wenn die Düse aufgrund einer ungenauen Positionierung durch den Roboter gegen das zu beschichtende Bauteil stößt.
- Vorzugsweise stellt der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Roboters auf einen mehrachsigen Roboter ab, der beispielsweise 5, 6 oder 7 Achsen und/oder eine Handachse mit beispielsweise 2, 3 oder 4 Achsen aufweist. Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Roboters ist jedoch nicht auf derartige mehrachsige Roboter beschränkt, sondern umfasst auch andere Arten von Manipulatoren, die es ermöglichen, den Applikator entlang der abzudichtenden Bördelnaht zu bewegen, wie beispielsweise Roboter mit einer Parallelkinematik oder einer Kombination aus bekannten Roboterkinematiken wie z. B. der Kombination aus paralleler und serieller Kinematik.
- Ferner besteht im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, dass der Applikator räumlich fixiert ist, während das zu beschichtende Bauteil (z. B. eine Fahrzeugtür) relativ zu dem Applikator bewegt wird.
- Weiterhin ist die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebene Applikation von Dichtmasse auf eine Bördelnaht eines Kraftfahrzeug-Karosseriebauteils beschränkt. Vielmehr eignet sich die Erfindung auch zur Applikation anderer Beschichtungsmittel, die an sich aus dem Stand der Technik bekannt sind.
- Ferner ist zu erwähnen, dass die Erfindung hinsichtlich des zu beschichtenden Bauteils nicht auf Kraftfahrzeug-Karosseriebauteile beschränkt ist, wie beispielsweise Türen und Hauben von Kraftfahrzeugkarosserien. Vielmehr eignet sich die Erfindung auch zur Beschichtung anderer Bauteile aus verschiedenen Gebieten der Technik.
- Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Grundkörpers umfasst vorzugsweise einen Befestigungsflansch zur Befestigung des Applikators an einer Roboterhandachse oder einem Roboterarm. Der Grundkörper kann jedoch im Rahmen der Erfindung auch andere Bauteile des Applikators enthalten.
- Weiterhin umfasst der erfindungsgemäße Applikator vorzugsweise mindestens ein Federelement, welches das nachgiebige Drehgelenk und damit die Düse in eine vorgegebene Neutralstellung relativ zu dem Grundkörper zurückstellt, wenn keine äußeren Kräfte auf die Düse einwirken.
- In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, dass der erfindungsgemäße Applikator mindestens eine drehbare Andruckrolle aufweist, die im Betrieb auf der Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils abrollt, wobei die Abrollfläche auf dem zu beschichtenden Bauteil einerseits und die Applikationsseite, auf der die Applikation des Beschichtungsmittels erfolgt, andererseits vorzugsweise einander gegenüber liegen. Der erfindungsgemäße Applikator rollt also in diesem Ausführungsbeispiel mit seinen Andruckrollen auf der einen Seite des zu beschichtenden Bauteils ab, während der Applikator das Bauteil auf der gegenüberliegenden Seite mit dem Beschichtungsmittel beschichtet.
- In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der Applikator anstelle der Andruckrollen mindestens eine Gleitfläche auf, die im Betrieb auf der Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils gleitet. Hierbei gleitet der Applikator vorzugsweise auf derjenigen Seite des zu beschichtenden Bauteils, die auch mit dem Beschichtungsmittel beschichtet wird.
- Bei den zuvor erwähnten Ausführungsbeispielen mit einer Andruckrolle besteht die Andruckrolle vorzugsweise aus einem weichen Material (z. B. Kunststoff), um Kratzer auf dem zu beschichtenden Bauteil zu verhindern. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass die Andruckrolle lediglich mit einem weichen Material überzogen ist, um die Bildung von Kratzern in der Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils zu verhindern.
- In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weisen die Andruckrolle und das Drehgelenk Drehachsen auf, die im Wesentlichen parallel verlaufen. Eine derartige geometrische Anordnung der Achsen der Andruckrolle und des Drehgelenks ist insbesondere dann vorgesehen, wenn die Andruckrollen auf der einen Seite des zu beschichtenden Bauteils abrollen, während die Düse das Beschichtungsmittel auf der gegenüberliegenden Seite des zu beschichtenden Bauteils appliziert.
- Vorzugsweise sind die Andruckrolle und die Düse hierbei starr miteinander verbunden und können durch das Drehgelenk gemeinsam relativ zu dem Grundkörper (z. B. Befestigungsflansch) verschwenkt werden.
- Die starre Verbindung zwischen den Andruckrollen und der Düse kann hierbei durch eine Andruckwippe erreicht werden, die durch das Drehgelenk um eine vorgegebene Drehachse schwenkbar an dem Grundkörper angebracht ist und die Düse sowie beiderseits der Drehachse jeweils mindestens eine Andruckrolle trägt, wobei die Andruckrollen eine gemeinsame Abrollfläche bilden. Die beiden Andruckrollen rollen hierbei also auf der einen Seite des zu beschichtenden Bauteils ab und sorgen hierbei gleichzeitig für eine bestimmte räumliche Orientie rung der Düse auf der gegenüberliegenden Seite des zu beschichtenden Bauteils.
- Falls der Applikator eine Gleitfläche aufweist, die im Betrieb auf der Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils gleitet, so ist es vorteilhaft, wenn die Gleitfläche in Gleitrichtung vorne und/oder hinten eine angewinkelte Auflauffläche bzw. Ablauffläche aufweist, um Oberflächenkonturen des zu beschichtenden Bauteils auszugleichen. Die angewinkelte Auflauffläche bzw. Ablauffläche kann gegenüber der eigentlichen Gleitfläche beispielsweise einen Anstellwinkel im Bereich von 5°–45° aufweisen, wobei sich ein Anstellwinkel von ungefähr 30° als besonders vorteilhaft erwiesen hat. Die Erfindung ist jedoch hinsichtlich des Anstellwinkels der Auflauffläche bzw. der Ablauffläche gegenüber der Gleitfläche nicht auf den vorstehend genannten Wertebereich beschränkt, sondern grundsätzlich auch mit anderen Anstellwinkeln realisierbar.
- Weiterhin weist der erfindungsgemäße Applikator zur Zuführung des Beschichtungsmittels vorzugsweise ein Düsenrohr mit einem proximalen Rohrabschnitt und einem distalen Rohrabschnitt auf, wobei der distale Rohrabschnitt gegenüber dem proximalen Rohrabschnitt angewinkelt ist, um das zu beschichtende Bauteil zu hintergreifen, während die Düse und/oder die Düsenöffnung in dem distalen Rohrabschnitt angeordnet und nach innen ausgerichtet ist, um das Bauteil von hinten zu beschichten. Die Anwinkelung des distalen Rohrabschnitts gegenüber dem proximalen Rohrabschnitt des Düsenrohrs ermöglicht es hierbei, dass der Applikator auf der Vorderseite des zu beschichtenden Bauteils geführt wird und trotzdem die Rückseite des Bauteils beschichtet.
- Vorzugsweise ist das Düsenrohr deshalb im Wesentlichen L-förmig oder U-förmig, jedoch sind auch andere gebogene oder gekrümmte Formen des Düsenrohrs möglich.
- Im Rahmen der Erfindung besteht die Möglichkeit, dass die Düse das Beschichtungsmittel im Wesentlichen rechtwinklig auf die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils appliziert. Es hat sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Düse des erfindungsgemäßen Applikators eine Austrittsrichtung aufweist, die im Betrieb gegenüber der Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils einen bestimmten Anstellwinkel aufweist, wobei der Anstellwinkel vorzugsweise im Bereich zwischen 10° und 90° liegt, so dass das Beschichtungsmittel schräg auf die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils aufgetragen wird. Die Erfindung ist jedoch hinsichtlich des Anstellwinkels zwischen dem Düsenstrahl und der Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils nicht auf den vorstehend genannten Wertebereich beschränkt, sondern grundsätzlich auch mit anderen Anstellwinkeln realisierbar.
- Vorzugsweise ist die Düse hierbei entgegen der Vorschubrichtung des Applikators ausgerichtet. Dies bedeutet, dass das Beschichtungsmittel bezüglich der Vorschubrichtung des Applikators nach hinten aus dem Applikator abgegeben wird. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausrichtung der Düse beschränkt. Vielmehr ist es grundsätzlich auch möglich, dass die Düse in Vorschubrichtung oder quer zur Vorschubrichtung des Applikators ausgerichtet ist.
- Die Ausführung der Düsenöffnung kann in verschiedenen Größen erfolgen. Dies wird maßgeblich von der zu erzielenden Geometrie der Dichtraupe vorgegeben. Um die Anforderung an verschiedene Dichtraupengeometrien zu erfüllen, können verschiedene Applikationsverfahren, wie z. B. Rundstrahl oder Extrusi on, zum Einsatz kommen, wobei die Erfindung nicht auf diese Verfahren beschränkt ist.
- Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Düsenrohr auswechselbar ist, so dass der Applikator durch einen Austausch des Düsenrohrs einfach an veränderte Bauteilgeometrien angepasst werden kann.
- Darüber hinaus ist in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass die Düse und/oder das Düsenrohr einen stoßmindernden Überzug aufweist, der beispielsweise aus Gummi oder einem Kunststoff bestehen kann.
- In einer Variante der Erfindung weist der Applikator einen hohlen Arm und einen Düsenkopf auf, der an dem Arm schwenkbar angebracht ist und die Düse enthält. Hierbei verläuft in dem hohlen Arm vorzugsweise ein Beschichtungsmittelschlauch bzw. eine Beschichtungsmittelleitung, um das zu applizierende Beschichtungsmittel zu dem Düsenkopf und der darin befindlichen Düse zu transportieren.
- Weiterhin ist hierbei vorzugsweise ein Federelement vorgesehen, um den kompletten Düsenkopf mit der Düse ohne äußere Kräfte in die Neutralstellung zurückzustellen. Das Federelement kann hierbei wahlweise in dem hohlen Arm oder außen an der Seite des hohlen Arms angeordnet sein.
- Ferner ist es vorteilhaft, wenn eine Beschichtungsmittelzuführung innerhalb des Grundkörpers des erfindungsgemäßen Applikators verläuft, so dass auf außen liegende Schläuche oder Leitungen verzichtet werden kann.
- Zu dem nachgiebigen Drehgelenk ist weiterhin zu erwähnen, dass das Drehgelenk vorzugsweise mindestens eine rotatorische Ausweichbewegung und mindestens eine translatorische Ausweichbewegung der Düse relativ zu dem Grundkörper erlaubt. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ermöglicht das Drehgelenk zwei oder drei translatorische Ausweichbewegungen und eine rotatorische Ausweichbewegung.
- Die erste translatorische Ausweichbewegung der Düse ist vorzugsweise rechtwinklig ausgerichtet in Bezug auf die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils, die Abrollfläche der Andruckrollen bzw. den distalen Rohrabschnitt des Düsenrohrs.
- Die zweite translatorische Ausweichbewegung ist dagegen vorzugsweise parallel ausgerichtet in. Bezug auf die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils, die Abrollfläche der Andruckrollen bzw. den distalen Rohrabschnitt des Düsenrohrs.
- Schließlich erfolgt die rotatorische Ausweichbewegung der Düse vorzugsweise in einer Drehebene, die im wesentlichen rechtwinklig ausgerichtet ist in Bezug auf die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils, die Abrollfläche der Andruckrollen bzw. den distalen Rohrabschnitt des Düsenrohrs.
- Ferner ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht nur den vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Applikator als einzelnes Bauteil umfasst. Vielmehr umfasst die Erfindung auch einen vollständigen Beschichtungsroboter nach Anspruch 18 mit einem derartigen Applikator.
- Darüber hinaus umfasst die Erfindung auch ein entsprechendes Applikationsverfahren nach Anspruch 19, wie es sich bereits aus der vorstehenden Beschreibung des erfindungemäßen Applikators ergibt.
- Bei der Applikation einer Dichtmasse auf eine Bördelnaht einer Tür oder einer Haube einer Kraftfahrzeugkarosserie sieht das erfindungsgemäße Applikationsverfahren vorzugsweise vor, dass die Dichtmasse auf die Bördelnaht aufgetragen wird, während die Tür bzw. Haube geschlossen ist. Dies ist vorteilhaft, weil dann auf das Öffnen der Tür bzw. Haube verzichtet werden kann.
- Darüber hinaus wird die Dichtmasse hierbei vorzugsweise von einer Außenseite der Tür bzw. Haube zugeführt und dann auf die an der Innenseite der Tür bzw. Haube befindliche Bördelnaht aufgebracht.
- Hierzu wird die Düse vorzugsweise von außen durch einen Karosseriespalt hindurch von der Außenseite auf die Innenseite der Tür bzw. Haube geführt, woraufhin die Düse dann die Bördelnaht an der Innenseite der Tür bzw. Haube abdichten kann.
- Alternativ besteht die Möglichkeit, dass die Düse um eine Kante der Tür bzw. Haube herum von der Außenseite auf die Innenseite der Tür bzw. Haube geführt wird, um die dort befindliche Bördelnaht abzudichten.
- Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass der erfindungsgemäße Applikator mit einer bestimmten Positionierungstoleranz bewegt wird, wobei das Drehgelenk des erfindungsgemäßen Applikators einen bestimmten Toleranzausgleich ermöglicht. Der Toleranzausgleich des Drehgelenks ist hierbei vorzugsweise größer als die Positionierungstoleranz des Applikators, damit das Drehgelenk alle möglichen Positionierungsfehler des Roboters ausgleichen kann.
- Schließlich umfasst die Erfindung nicht nur den vorstehend beschriebenen Applikator und ein entsprechenden Applikations verfahren, sondern auch die neuartige Verwendung eines derartigen Applikators nach Anspruch 28 zur Applikation eines Dichtmittels auf eine Bördelnaht eines Kraftfahrzeug-Karosseriebauteils.
- Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 : eine perspektivische Ansicht eines Applikationswerkzeugs eines erfindungsgemäßen Applikators, -
2 : eine Aufsicht auf das Applikationswerkzeug gemäß1 , -
3 : eine Querschnittsansicht des Applikationswerkzeugs gemäß2 entlang der Linie A-A in2 , -
4 : eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Applikators mit dem Applikationswerkzeug gemäß den1 bis3 und einem zusätzlichen Toleranzausgleich, -
5 : eine perspektivische, teilweise aufgerissene Darstellung eines anderen Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Applikators, -
6 : eine weitere Abwandlung eines erfindungsgemäßen Applikators in einer perspektivischen, teilweise aufgerissenen Darstellung, -
7 : eine Unteransicht des Applikators aus6 , -
8 : eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels aus den6 und7 mit einer innen liegenden Feder, -
9 : eine perspektivische Teildarstellung eines schwenkbaren Düsenkopfs für das Ausführungsbeispiel gemäß8 sowie -
10 : eine Querschnittsansicht durch eine Bördelnaht (Stand der Technik). - Die
1 bis4 zeigen einen erfindungsgemäßen Applikator8 , der im Wesentlichen aus einem Applikationswerkzeug9 und einem Toleranzausgleich10 besteht und verwendet werden kann, um die Dichtmasse7 auf die Bördelnaht1 aufzutragen, wie aus10 ersichtlich ist. - Der Toleranzausgleich
10 weist einen Befestigungsflansch11 auf, mit dem der Applikator8 an einem Roboterflansch einer Roboterhandachse eines 6-achsigen Roboters befestigt werden kann. Im Betrieb wird der Applikator8 also von dem mehrachsigen Roboter entlang der zu beschichtenden Bördelnaht1 geführt, wobei der Applikator8 die Dichtmasse7 abgibt, wie noch detailliert beschrieben wird. - Auf der dem Applikationswerkzeug
9 zugewandten Seite weist der Toleranzausgleich10 einen weiteren Befestigungsflansch12 auf, der über ein konisches Verbindungsstück13 mit dem Applikationswerkzeug9 verbunden ist. - Der Toleranzausgleich
10 ermöglicht hierbei Ausweichbewegungen des Befestigungsflansches12 und damit auch des kompletten Applikationswerkzeugs9 relativ zu dem roboterseitigen Befestigungsflansch11 in Y-Richtung, in Z-Richtung und in X- Richtung, wobei die X-Richtung rechtwinklig zur Zeichnungsebene ausgerichtet ist. - Das Applikationswerkzeug
9 ist detailliert in den1 bis3 beschrieben und wird im Folgenden eingehend erläutert. - Zur Verbindung mit dem konischen Verbindungsstück
13 weist das Applikationswerkzeug9 einen Befestigungsflansch14 auf, wobei der Befestigungsflansch14 mehrere Bohrungen15 aufweist, um den Befestigungsflansch14 des Applikationswerkzeugs9 mit dem konischen Verbindungsstück13 des Toleranzausgleichs10 zu verschrauben. - Weiterhin weist das Applikationswerkzeug einen Materialsteg
16 auf, der von dem Befestigungsflansch14 rechtwinklig nach vorne absteht und eine drehbare Lagerung für eine Andruckwippe17 bildet. - Hierzu weist der Materialsteg
16 eine senkrechte Bohrung auf, in der ein Drehkörper18 drehbar gelagert ist, wobei der Drehkörper18 an seiner Unterseite die Andruckwippe17 trägt. - Weiterhin weist der Befestigungsflansch
14 des Applikationswerkzeugs9 eine mittige Bohrung19 auf, über die die zu applizierende Dichtmasse7 durch den Toleranzausgleich10 hindurch zugeführt wird. - Die Bohrung
19 in dem Befestigungsflansch14 mündet in eine fortgesetzte, axial fluchtende Bohrung20 in dem Materialsteg16 . - In dem Drehkörper
18 befindet sich ebenfalls eine Bohrung21 , die durch eine radial verlaufende Stichbohrung mit der Bohrung20 in dem Materialsteg16 verbunden ist. - Die Bohrung
21 in dem Drehkörper18 mündet wiederum in eine entsprechende Bohrung in der Andruckwippe17 , wobei diese Bohrung in ein auswechselbares Düsenrohr22 mündet. - Das Düsenrohr
22 weist einen proximalen Rohrabschnitt23 und einen distalen Rohrabschnitt24 auf, wobei der distale Rohrabschnitt24 um 90° gegenüber dem proximalen Rohrabschnitt23 angewinkelt ist und an seiner Innenseite eine Düse25 aufweist. - Im Betrieb wird die Dichtmasse
7 also über die Roboterhandachse durch den Toleranzausgleich10 hindurch und dann durch die Bohrungen19 –21 zu dem Düsenrohr22 transportiert, wo die Dichtmasse7 schließlich das Düsenrohr22 durch die Düse25 verlässt. - An der Andruckwippe
17 sind weiterhin zwei Andruckrollen26 ,27 drehbar gelagert, wobei die Andruckrollen26 ,27 im Betrieb auf einer Vorderseite28 (vgl.10 ) des abzudichtenden Bauteils rechtwinklig zur Zeichenebene abrollen. Durch diesen Rollkontakt zwischen den beiden Andruckrollen26 ,27 und der Vorderseite28 der Blechbeplankung2 wird erreicht, dass die Düse25 in einer vorgegebenen Position an einer Rückseite29 der Bördelnaht1 gehalten wird, um die Dichtmasse7 sauber und genau applizieren zu können. - Dabei ermöglicht der Toleranzausgleich
10 Ausweichbewegungen des Applikationswerkzeugs9 in X-Richtung, in Y-Richtung sowie in Z-Richtung, wodurch die Anforderungen an die Positionierungsgenauigkeit des verwendeten Roboters herabgesetzt werden. - Weiterhin weist das Applikationswerkzeug
9 eine Spiralfeder30 auf, die radial in eine entsprechend angepasste Aufnahme in dem Drehkörper18 drückt und den Drehkörper18 dadurch in eine Neutralstellung zurückstellt, wenn keine äußeren Kräfte auf die Andruckrollen26 ,27 wirken. - Ferner weist das Applikationswerkzeug oberhalb und unterhalb der radialen Stichbohrung in dem Drehkörper
18 zwei Dichtringe31 ,32 auf, um den Ringspalt zwischen dem Drehkörper18 und der entsprechenden Bohrung in dem Materialsteg16 nach oben und nach unten abzudichten. -
5 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel eine erfindungsgemäßen Applikators33 , der zur Applikation der Dichtmasse7 auf die Bördelnaht1 (vgl.10 ) eingesetzt werden kann. - Der Applikator
33 besteht im Wesentlichen aus einem Grundkörper34 und einem translatorisch nachgiebig gelagerten Düsenrohr35 , wobei das Düsenrohr35 einen proximalen Rohrabschnitt36 und einen distalen Rohrabschnitt37 aufweist. Der distale Rohrabschnitt37 ist hierbei um 90° gegenüber dem proximalen Rohrabschnitt36 angewinkelt und weist eine Düse38 auf, durch die die Dichtmasse7 appliziert werden kann. - Im Betrieb gleitet der distale Düsenabschnitt
37 auf der Rückseite29 (vgl.10 ) der Bördelnaht1 , wobei die Düse38 die Dichtmasse7 appliziert. - In dem Grundkörper
34 ist hierbei ein translatorisches Gelenk angeordnet, das eine translatorische Ausweichbewegung des Düsenrohrs35 relativ zu dem Grundkörper34 ermöglichen. - Darüber hinaus ist in dem Grundkörper
34 eine Spiralfeder39 angeordnet, die das Düsenrohr35 in eine translatorische Neutralstellung zurückstellt, wenn keine äußeren Kräfte auf das Düsenrohr35 wirken, d. h. wenn kein Berührungskontakt zwischen dem distalen Rohrabschnitt37 und der Rückseite29 der Bördelnaht1 besteht. - Die
6 und7 zeigen ein alternatives Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Applikators40 , der zur Applikation der Dichtmasse7 auf die Bördelnaht1 (vgl.10 ) eingesetzt werden kann. - Der Applikator
40 besteht im Wesentlichen aus einem Grundkörper41 und einen hohlen Arm42 , wobei der Arm42 durch ein Gelenk in dem Grundkörper41 translatorisch in dem Grundkörper41 verschoben werden kann. - Eine Spiralfeder
43 stellt den Arm42 hierbei in eine Neutralstellung relativ zu dem Grundkörper41 zurück, wenn keine äußeren Kräfte auf den Arm42 wirken. - An seinem distalen Ende trägt der Arm
42 einen schwenkbaren Applikationskopf44 mit einer Düse45 und einer Gleitfläche46 , die im Betrieb auf der Rückseite29 (vgl.10 ) der Bördelnaht gleitet. - Darüber hinaus weist der Applikationskopf
44 in Gleitrichtung vor der Gleitfläche46 eine angewinkelte Auflauffläche47 auf, die gegenüber der Gleitfläche46 um 30° angewinkelt ist und dafür sorgt, dass sich der Applikationskopf44 an Konturen auf der Rückseite29 der Bördelnaht1 anpasst. - Ferner weist der Applikator
40 eine Spiralfeder48 auf, die den Applikationskopf44 ohne äußere Kräfte in eine vorgegebene Neutralstellung zurückstellt. - Das Ausführungsbeispiel gemäß
8 stimmt weitgehend mit den vorstehend geschriebenen und in den6 und7 dargestellten Ausführungsbeispiel überein, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung Bezug genommen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten im Folgenden die selben Bezugszeichen verwendet werden, die lediglich zur Unterscheidung mit einem Apostroph gekennzeichnet sind. - Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Feder
48' zur Rückstellung des Applikationskopfs44' innerhalb des hohlen Arms42' angeordnet ist. - Eine weitere Besonderheit besteht hierbei darin, dass der hohle Arm
42' hierbei einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. -
9 zeigt schließlich eine perspektivische Detaildarstellung des Applikationskopfs44' aus8 , wobei zusätzlich zu erkennen ist, dass auch im Gleitrichtung hinter der Gleitfläche46 eine Auflauffläche49' angeordnet ist. -
- 1
- Bördelnaht
- 2
- Blechbeplankung
- 3
- Klebstoffschicht
- 4
- Blechkante
- 5
- Innenblech
- 6
- Blechkante
- 7
- Dichtmasse
- 8
- Applikator
- 9
- Applikationswerkzeug
- 10
- Toleranzausgleich
- 11
- Befestigungsflansch
- 12
- Befestigungsflansch
- 13
- Verbindungsstück
- 14
- Befestigungsflansch
- 15
- Bohrungen
- 16
- Materialsteg
- 17
- Andruckwippe
- 18
- Drehkörper
- 19
- Bohrung
- 20
- Bohrung
- 21
- Bohrung
- 22
- Düsenrohr
- 23
- Proximaler Rohrabschnitt
- 24
- Distaler Rohrabschnitt
- 25
- Düse
- 26
- Andruckrolle
- 27
- Andruckrolle
- 28
- Vorderseite
- 29
- Rückseite
- 30
- Spiralfeder
- 31
- Dichtring
- 32
- Dichtring
- 33
- Applikator
- 34
- Grundkörper
- 35
- Düsenrohr
- 36
- Proximaler Rohrabschnitt
- 37
- Distaler Rohrabschnitt
- 38
- Düse
- 39
- Spiralfeder
- 40
- Applikator
- 41
- Grundkörper
- 42
- Arm
- 43
- Spiralfeder
- 44, 44'
- Applikationskopf
- 45, 45'
- Düse
- 46, 46'
- Gleitfläche
- 47, 47'
- Auflauffläche
- 48, 48'
- Spiralfeder
- 49'
- Auflauffläche
Claims (28)
- Applikator (
8 ;33 ;40 ;40' ) zur Applikation eines Beschichtungsmittels (7 ), insbesondere einer Dichtmasse, auf ein Bauteil, insbesondere auf eine Bördelnaht (1 ) eines Kraftfahrzeug-Karosseriebauteils (2 ,5 ), mit a) einer Düse (25 ;38 ;45 ;45' ) zur Abgabe des Beschichtungsmittels (7 ) auf das Bauteil (2 ,5 ) und b) einem Grundkörper (14 ;34 ;41 ), der im Betrieb von einem mehrachsigen Roboter geführt wird, gekennzeichnet durch c) ein nachgiebiges Drehgelenk (10 ,17 ,18 ), das kinematisch zwischen dem Grundkörper (14 ;34 ;41 ) und der Düse (25 ;38 ;45 ;45' ) angeordnet ist und eine Ausweichbewegung der Düse (25 ;38 ;45 ;45' ) relativ zu dem Grundkörper (14 ;34 ;41 ) erlaubt. - Applikator (
8 ;33 ;40 ;40' ) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Federelement (30 ;39 ;43 ;48 ;48' ), welches das Drehgelenk und damit die Düse (25 ;38 ;45 ;45' ) in eine vorgegebene Neutralstellung relativ zu dem Grundkörper (14 ;34 ;41 ) zurückstellt. - Applikator (
8 ;33 ;40 ;40' ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch a) mindestens eine drehbare Andruckrolle (26 ,27 ), die im Betrieb auf dem zu beschichtenden Bauteil (5 ) abrollt, oder b) mindestens eine Gleitfläche (46 ;46' ), die im Betrieb auf dem zu beschichtenden Bauteil (2 ) gleitet. - Applikator (
8 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckrolle (26 ,27 ) aus Kunststoff besteht oder einen Kunststoffüberzug aufweist. - Applikator (
8 ) nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckrolle (26 ,27 ) und das Drehgelenk (17 ,18 ) Drehachsen aufweisen, die im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. - Applikator (
8 ) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckrolle (26 ,27 ) und die Düse (25 ) starr miteinander verbunden sind und durch das Drehgelenk (17 ,18 ) gemeinsam relativ zu dem Grundkörper (14 ) schwenkbar sind. - Applikator (
8 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Andruckwippe (17 ), die mittels des Drehgelenks (18 ) um eine vorgegebene Drehachse schwenkbar an dem Grundkörper (14 ) angebracht ist und die Düse (25 ) sowie beiderseits der Drehachse jeweils mindestens eine Andruckrolle (26 ,27 ) trägt, wobei die Andruckrollen (26 ,27 ) eine gemeinsame Abrollfläche bilden. - Applikator (
33 ;40 ;40' ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (46 ,46' ) in Gleitrichtung vorne und/oder hinten eine angewinkelte Auflauffläche (47 ;47' ,49' ) aufweist, um Oberflächenkonturen des zu beschichtenden Bauteils (2 ) auszugleichen. - Applikator (
8 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckwippe (17 ), die Andruckrolle (26 ,27 ) und/oder das Drehgelenk (18 ) die Düse (25 ) im Betrieb in einer vorgegebenen räumlichen Ausrichtung relativ zu der Oberfläche (29 ) des zu beschichtenden Bauteils (2 ,5 ) halten. - Applikator (
8 ;33 ;40 ;40' ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Düsenrohr (22 ;35 ) mit einem proximalen Rohrabschnitt (23 ;36 ) und einem distalen Rohrabschnitt (24 ;37 ), wobei der distale Rohrabschnitt (24 ;37 ) gegenüber dem proximalen Rohrabschnitt (23 ;36 ) angewinkelt ist, um das zu beschichtende Bauteil (2 ,5 ) zu hintergreifen, während die Düse (25 ;38 ;45 ;45' ) in dem distalen Rohrabschnitt (24 ;37 ) angeordnet und nach innen gerichtet ist, um das Bauteil von hinten zu beschichten. - Applikator (
8 ;33 ;40 ;40' ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, a) dass die Düse (25 ;38 ;45 ;45' ) eine Austrittsrichtung aufweist, die im Betrieb gegenüber der Oberfläche (29 ) des zu beschichtenden Bauteils (2 ,5 ) einen bestimmten Anstellwinkel aufweist, wobei der Anstellwinkel im Bereich zwischen 10° und 90° liegt, und/oder b) dass die Düse eine Rundstrahldüse oder eine Extrusionsdüse ist, und/oder c) dass verschiedene Düsen mit verschiedenen Düsenformen und/oder Düsenabmessungen vorgesehen sind. - Applikator (
8 ;33 ;40 ;40' ) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Düsenrohr a) auswechselbar und/oder b) im Wesentlichen L-förmig oder U-förmig und/oder c) mit einem stoßmindernden Überzug versehen ist. - Applikator (
33 ;40 ;40' ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch a) einen hohlen Arm (42 ) und b) einen Düsenkopf (44 ;44' ), der an dem Arm (42 ) schwenkbar angebracht ist und die Düse (45 ;45' ) enthält. - Applikator (
33 ;40 ;40' ) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, a) dass in dem hohlen Arm (42 ;42' ) ein Beschichtungsmittelschlauch zu dem Düsenkopf (44 ) verläuft, und/oder b) dass ein Federelement (48' ) zur Rückstellung des Düsenkopfs (44' ) in dem hohlen Arm (42' ) angebracht ist, oder c) dass ein Federelement (48 ) zur Rückstellung des Düsenkopfs (44 ) außen an dem hohlen Arm (42 ) angebracht ist. - Applikator (
33 ;40 ;40' ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Beschichtungsmittelzuführung, die innerhalb des Grundkörpers verläuft. - Applikator (
8 ;33 ;40 ;40' ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehgelenk mindestens eine rotatorische Ausweichbewegung und mindestens eine translatorische Ausweichbewegung der Düse relativ zu dem Grundkörper erlaubt. - Applikator (
8 ;33 ;40 ;40' ) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, a) dass die erste translatorische Ausweichbewegung der Düse (25 ;38 ;45 ;45' ) im Wesentlichen rechtwinklig ausgerichtet ist in Bezug auf a1) die Oberfläche (29 ) des zu beschichtenden Bauteils (2 ,5 ) und/oder a2) die Abrollfläche der Andruckrollen (26 ,27 ) und/oder a3) den distalen Rohrabschnitt (24 ;37 ) des Düsenrohrs (22 ;35 ), b) dass eine zweite translatorische Ausweichbewegung der Düse (25 ;38 ;45 ;45' ) im Wesentlichen parallel ausgerichtet ist in Bezug auf b1) die Oberfläche (29 ) des zu beschichtenden Bauteils (2 ,5 ) und/oder b2) die Abrollfläche der Andruckrollen (26 ,27 ) und/oder b3) den distalen Rohrabschnitt (24 ;37 ) des Düsenrohrs (22 ;35 ), c) dass die rotatorische Ausweichbewegung der Düse (25 ;38 ;45 ;45' ) in einer Drehebene erfolgt, die im Wesentlichen rechtwinklig ausgerichtet ist in Bezug auf c1) die Oberfläche (29 ) des zu beschichtenden Bauteils (2 ,5 ) und/oder c2) die Abrollfläche der Andruckrollen (26 ,27 ) und/oder c3) den distalen Rohrabschnitt (24 ;37 ) des Düsenrohrs (22 ;35 ). - Beschichtungsroboter mit einem Applikator (
8 ;33 ;40 ;40' ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche. - Verfahren zur Applikation eines Beschichtungsmittels (
7 ), insbesondere einer Dichtmasse, auf ein zu beschichtendes Bauteil (2 ,5 ), insbesondere auf eine Bördelnaht (1 ) eines Kraftfahrzeugkarosseriebauteils, mit den folgenden Schritten: a) Bewegen eines Applikators (8 ;33 ;40 ;40' ) mit einer Düse und einem Grundkörper entlang dem zu beschichtenden Bauteil, b) Applizieren des Beschichtungsmittels aus der Düse des Applikators (8 ;33 ;40 ;40' ) auf das Bauteil, dadurch gekennzeichnet, dass c) die Düse mittels eines nachgiebigen Drehgelenks eine Ausweichbewegung relativ zu dem Grundkörper ausführt. - Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse mittels einer Feder in eine Neutralstellung relativ zu dem Grundkörper zurückgestellt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 20, gekennzeichnet durch folgenden Schritt: Anpressen des Applikators (
8 ;33 ;40 ;40' ) auf die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils während der Applikator bewegt wird und während das Beschichtungsmittel appliziert wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, a) dass bei einer Kraftfahrzeugkarosserie eine Bördelnaht an einer Innenseite einer Tür oder Haube mit einer Dichtmasse abgedichtet wird, und b) dass die Dichtmasse auf die Bördelnaht aufgetragen wird, während die Tür oder Haube geschlossen ist, c) dass die Dichtmasse von einer Außenseite der Tür oder der Haube zugeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, a) dass die Düse (
25 ) durch einen Karosseriespalt hindurch von der Außenseite auf die Innenseite der Tür oder Haube geführt wird, und/oder b) dass die Düse (25 ) um eine Kante der Tür oder der Haube herum von der Außenseite auf die Innenseite der Tür oder Haube geführt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmittel mit einem bestimmten Anstellwinkel relativ zu der Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils appliziert wird, wobei der Anstellwinkel im Bereich zwischen 10° und 90° liegt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, a) dass der Applikator (
8 ;33 ;40 ;40' ) mit einer bestimmten Positionierungstoleranz bewegt wird, b) dass das Drehgelenk einen bestimmten Toleranzausgleich ermöglicht, und c) dass der Toleranzausgleich größer ist als die Positionierungstoleranz. - Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (
8 ;33 ;40 ;40' ) von einem mehrachsigen Roboter bewegt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass eine Andruckwippe (
17 ), eine Andruckrolle (26 ,27 ) und/oder das Drehgelenk (10 ,17 ,18 ) die Düse (25 ) in einer vorgegebenen räumlichen Ausrichtung relativ zu der Oberfläche (29 ) des zu beschichtenden Bauteils (2 ,5 ) halten. - Verwendung eines Applikators (
8 ;33 ;40 ;40' ) nach einem der Ansprüche 1 bis 17 zur Applikation eines Dichtmittels (7 ) auf eine Bördelnaht (1 ) eines Kraftfahrzeug-Karosseriebauteils (2 ,5 ).
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