DE10109551A1 - Verfahren zum Abdichten einer Falzverbindung - Google Patents
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Abstract
Es ist allgemein bekannt, Falzverbindungen an Blechen durch eine Versiegelungsschicht gegen Korrosion abzudichten. Hierbei wird die Versiegelungsschicht auf die erwärmte Bördelnaht aufgetragen. Um hierbei Bauteilverzug zu vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Bördelnaht fortlaufend vor dem Auftrag der Versiegelungsschicht lokal zu erwärmen und das eigentliche Vorgelieren mittels einer zweiten Wärmebehandlung mittels eines Hochfrequenzfeldes durchzuführen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der im Oberbegriff des ersten An
spruchs angegebenen Art.
Aus der gattungsbildenden EP 0 254 870 B ist es bekannt, bei Kraftfahrzeugteilen,
wie Türen, Kofferraumhauben, Rückwandklappen, etc. ein Innenblech mit einem
Außenblech über eine Falzverbindung zu verbinden. Diese Falzverbindung wird in
der Regel durch Bördeln hergestellt.
Um Spaltkorrosion in der Bördelnaht zu verhindern, werden die beteiligten Bleche
im Nahtbereich verklebt. Anschließend wird auf die so geklebte Bördelnaht eine
Versiegelungsschicht aufgebracht, die zum einen den Bördelspalt vollständig ver
schließt und zum anderen die freie Blechkante mit einschließt.
Um zu verhindern, dass die beim Gelieren oder späteren Aushärten eingeschlos
sene Luft oder Gase, die durch das Entgasen bei der Erwärmung des Klebstoffes
entstehen, durch das Versiegelungsmaterial nach außen treten oder im Versiege
lungsmaterial als sichtbare Gasblasen eingeschlossen werden, wird in der gat
tungsbildenden Schrift vorgeschlagen, das Bauteil mit seiner Bördelnaht auf Gelier
temperatur zu erwärmen und dann erst die Versiegelungsschicht auf die erwärmten
Bleche aufzutragen. Anschließend wird dann mit Hilfe einer weiteren Wärmezufuhr
eine Vorgelierung erreicht. Die später stattfindende Aushärtung - üblicherweise während
des späteren Lacktrocknungsprozesses - führt dann auf gar keinen Fall mehr
zu Blasenbildung.
Dieses Verfahren hat sich in der Praxis bewährt. Es ist jedoch vereinzelt vorge
kommen, dass aufgrund der Erwärmung des vollständigen Bördelflansches ein star
ker Bauteilverzug beim Abkühlen aufgetreten ist, der in der Versiegelungsschicht zu
Rissen und zu Qualitätseinbußen in der Klebstoffschicht im Bördelspalt führen kann.
Aufgabe des vorliegenden Verfahrens ist es deshalb, hier Abhilfe zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des ersten Anspruchs
gelöst. Im Gegensatz zur gattungsbildenden Lehre wird nunmehr nicht mehr das
gesamte Bauteil mit Bördelnaht erwärmt, sondern die Erwärmung findet lokal und
möglichst unmittelbar vor dem Auftrag der Versiegelungsschicht statt. Dadurch er
folgt eine Angelierung der Grenzschicht zwischen dem Blech und der Versiege
lungsschicht. In der zweiten Wärmebehandlung, in der die eigentliche Vorgelierung
erfolgt, erfolgt die Wärmezufuhr mittels eines hochfrequenten Feldes. Damit entsteht
die Wärme in der Versiegelungsschicht selbst, die Bleche werden nur durch die
Wärmeleitung aus der Versiegelungsschicht erwärmt. Somit wird ein Bauteilverzug
durch Einleitung von zuviel Wärme sicher verhindert. Damit können auch keine
Risse in der Bördelnahtversiegelung auftreten. Auch erfolgt die Vorgelierung des
Versiegelungsmaterials sehr schnell, so dass sich insgesamt die Prozesszeit ver
kürzt.
Bevorzugt erfolgt die zweite Erwärmung mittels eines kapazitiven Hochfrequenz
feldes, wobei bei metallischen Bauteilen das Bauteil als Elektrode dienen kann. Die
Gegenelektrode wird dann über der Versiegelungsschicht positioniert. Hierbei kann
die Gegenelektrode der Form der gesamten Bördelnaht entsprechen, es ist jedoch
genauso denkbar, die Elektrode kürzer auszubilden und die Versiegelungsschicht
sukzessive der zweiten Wärmebehandlung zu unterwerfen.
Bei der Realisierung der Erfindung ist es denkbar, die Auftragsdüse für die Versie
gelungsschicht vollautomatisch von einem Roboter führen zu lassen und an der
Auftragsdüse - der Auftragsbewegung voreilend - den Induktor anzubringen. Jedoch
können auch Auftragsdüse und Induktor von zwei verschiedenen Robotern
bedient werden.
Andererseits ist es auch denkbar, den Induktor ortsfest anzuordnen und dann die
Bauteile von einer Handlings-Einrichtung mit den zu gelierenden Bereichen dem
Induktor zuzuführen und dann unmittelbar die Versiegelungsschicht aufzutragen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
kurz erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 Eine perspektivische Ansicht mit Klebstoffauftrag und lokaler Vor
wärmung;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht zur Vorgelierung.
In beiden Figuren wird als Beispiel ein Außenblech 1 mit einem Innenblech 2 ver
bunden. Hierzu wird das Außenblech 1 in seinem Randbereich 3 um 180° gebördelt,
so dass der Randbereich des Innenbleches umfasst wird.
Vor dem Bördelvorgang wird auf dem Innenblech oder auf dem umzubördelnden
Randbereich 3 des Außenbleches ein Klebstoff aufgetragen. Als Klebstoffe kommen
vornehmlich PVC-Plastisole, Epoxiharze, Acrylat-Plastisole oder Kunstkautschuke in
Betracht.
Zum Erwärmen der so gebildeten Bördelnaht 4 dient ein Induktor 5, der unmittelbar
vor dem Auftrag einer Versiegelungsschicht 8 die Bördelnaht 4 im aufzutragenden
Bereich erwärmt. Die Versiegelungsschicht 8 wird mit Hilfe einer Auftragsdüse 6 auf
die Bördelnaht 4 aufgetragen. Unmittelbar bedeutet in diesem Zusammenhang,
dass ein zügiger Auftrag der Versiegelungsschicht 8 nicht behindert wird, aber
sichergestellt ist, dass der zu versiegelnde Bereich auf Gelierungstemperatur er
wärmt wurde. Dadurch erfolgt beim Auftrag der Versiegelungsschicht 8 auf die er
hitzte Bördelnaht 4 eine Angelierung der Grenzschicht zwischen den Blechen 1, 2
und der Versiegelungsschicht 8.
Die eigentliche Vorgelierung der Versiegelungsschicht 8 erfolgt im kapazitiven
Hochfrequenzfeld, wie Fig. 2 darstellt. Hierzu wird eine Gegenelektrode 7 verwen
det, die in ihrer Form der Bördelnaht 4 oder zumindest Teilbereichen von ihr ent
spricht. Als Elektrode dienen die Bleche 1, 2 selbst.
Die Erwärmung der Versiegelungsschicht 8 erfolgt dabei durch die Anregung der im
Material vorhandenen Dipole. Die Wärme entsteht somit im Versiegelungsmaterial
selbst, die Bleche werden in diesem Prozessschritt nur durch Wärmeleitung aus der
Versiegelungsschicht erwärmt.
Die endgültige Aushärtung der Versiegelungsschicht erfolgt in einem späteren Ver
fahrensschritt, beispielsweise während des Durchlaufs durch einen Ofen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Abdichten einer Bördelnaht mittels einer Versiegelungs
schicht, die aus durch Wärmezufuhr gelier- und/oder härtbarem Material be
steht und auf die Bördelnaht aufgetragen wird, wobei die Bördelnaht induktiv
auf Geliertemperatur erwärmt ist und die Versiegelungsschicht auf die
erwärmte Bördelnaht aufgetragen und anschließend durch eine weitere
Wärmebehandlung vorgeliert wird.
dadurch gekennzeichnet, dass die Bördelnaht fortlaufend vor dem Auftrag
der Versiegelungsschicht lokal erwärmt und dass die zweite Wärmebehand
lung mittels eines Hochfrequenzfeldes erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Erwärmung durch ein kapazitives
Hochfrequenzfeld erfolgt.
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