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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind Dispersions-Azofarbstoffe, die eine
1,3-Thiazolyl-Diazokomponente aufweisen.
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Desweiteren
sind aus der
EP 0 313
918 A2 rotfärbende Dispersions-Azofarbstoffe bekannt,
die als Kupplungskomponente ein Di(alkoxycarbonylalkyl)aminophenol
aufweisen.
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Es
wurde nun überraschenderweise gefunden, dass Farbstoffe,
die 1,3-Thiazolyl-Diazokomponenten gemäß
GB 2 071 684 A bzw.
EP 0 352 006 A2 und
Kupplungskomponenten gemäß
EP 0 313 918 A2 aufweisen,
exzellente Naßechtheiten bei gleichzeitiger guter Lichtechtheit
aufweisen. Damit ist es möglich, Forderungen des Marktes
nach blauen Färbungen mit exzellenten Naßechtheiten
und guten Lichtechtheiten nachzukommen.
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Die
vorliegende Erfindung liegt betrifft Dispersionsfarbstoffe der Formel
I
worin
R
1 und
R
2 (C
1-C
4)-Alkyl oder durch OH oder (C
1-C
4)-Alkoxy substituiertes (C
1-C
4)-Alkyl;
R
3 und
R
4 Wasserstoff oder Methyl;
einer der
Reste A und B Cyano und der andere -COOX; und
X (C
2-C
12)-Alkyl, durch O unterbrochenes (C
2-C
12)-Alkyl, (C
3-C
4)-Alkenyl oder
Phenyl-(C
1-C
4)-alkyl
bedeuten.
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(C1-C4)-Alkyl-Gruppen
können geradkettig oder verzweigt sein und bedeuten beispielsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl oder tert.-Butyl.
Analoges gilt für Alkoxygruppen, die beispielsweise Methoxy
oder Ethoxy bedeuten.
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(C2-C12)-Alkylgruppen
können ebenfalls geradkettig oder verzweigt sein und über
die oben für (C1-C4)-Alkyl
genannten Bedeutungen hinaus auch beispielsweise n-Pentyl, n-Hexyl,
n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl oder n-Dodecyl bzw.
entspechende verzweigtkettige Gruppen sein.
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Durch
O unterbrochene (C2-C12)-Alkyl-Gruppen
entsprechen der Formel H3C-(CH2)n-O-(CH2)m- worin n eine Zahl von 0 bis 10 und m eine
Zahl von 1 bis 11 bedeutet und m + n für 1 bis 11 steht.
Bevorzugt steht n für 0 bis 2 und m für 2.
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(C3-C4)-Alkenyl-Gruppen
sind insbesondere Allyl, während Phenyl-(C1-C4)-alkyl insbesondere Benzyl und Phenethyl
sind.
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Die
Dispersionsfarbstoffe der Formel (I) umfassen insbesondere Dispersionsfarbstoffe
der Formel (Ia)
aber auch Dispersionsfarbstoffe
der Formel (Ib)
worin jeweils R
1 bis
R
4 und X wie oben angegeben definiert sind.
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Besonders
bevorzugte Dispersionsfarbstoffe der Formel (I) entsprechen der
Formel (Ic)
worin X wie oben angegeben
definiert ist und insbesondere Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl, n-Octyl, Methoxyethyl, Ethoxyethyl,
i-Propoxyethyl, n-Butoxyethyl, Allyl oder Benzyl bedeutet.
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Die
erfindungsgemäßen Farbstoffe der allgemeinen Formel
(I) können mittels Methoden hergestellt werden, die dem
Fachmann bekannt sind. So kann beispielsweise eine Verbindung der
allgemeinen Formel (II)
worin die Reste R
1 bis R
4 wie oben
angegeben definiert sind, mit einem Cyanessigsäurealkylester
der Formel (III)
worin X wie oben angegeben
definiert ist, zu einem erfindungsgemäßen Dispersionsfarbstoff
der Formel (I) kondensiert werden.
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Die
Umsetzung erfolgt beispielsweise nach der in der
EP 0 578 870 A1 beschriebenen
Verfahrensweise.
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Als
besonders vorteilhaft in Bezug auf Reinheit der Produkte und Isolierbarkeit
hat es sich hier jedoch erwiesen, die Kondensation in einem Alkohol,
der Wasser enthalten kann, in Gegenwart von Natriumacetat durchzuführen.
Bevorzugte Alkohole sind Methanol und Ethanol. Der Wassergehalt
kann bei 0–40% liegen, vorzugsweise bei 0–10%.
Die Umsetzung erfolgt idealerweise bei Raumtemperatur.
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Das
angegebene Verfahren führt zur bevorzugten Bildung der
Dispersionsfarbstoffe der Formel (Ia), also zu Verbindungen mit
E-Konfiguration an der olefinischen Doppelbindung. Dies kann kann
durch ein NMR-J-HMBC-Experiment bewiesen werden, in dem Kopplungskonstanten
des olefinischen Protons mit dem Carbonyl-Kohlenstoff zwischen 6
und 7 Hz und mit dem Nitril-Kohlenstoff zwischen 13 und 14 Hz gefunden werden.
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Eine
Trennung der Dispersionsfarbstoffe der Formeln (Ia) und (Ib) ist
zum Zweck ihrer nachstehend beschriebenen Verwendung als Farbstoffe
nicht erforderlich, kann aber selbstverständlich sofern
gewünscht mit den üblichen Methoden erfolgen.
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Die
Verbindungen der Formel (II) können durch Diazotierung
des Amins der Formel (IV)
und Kupplung auf eine Verbindung
der Formel (V)
worin die Reste R
1 bis R
4 wie oben
angegeben definiert sind, erhalten werden. Die Diazotierung der
Verbindungen der Formel (IV) erfolgt in der Regel in bekannter Weise,
zum Beispiel mit Nitrosylschwefelsäure in verdünnter
Schwefelsäure, Phosphorsäure oder in einem Gemisch
aus Essig- und Propionsäure. Der bevorzugte Temperaturbereich
liegt zwischen –10°C und 10°C.
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Die
Kupplung der diazotierten Verbindungen auf die Verbindungen der
Formel (V) erfolgt in der Regel ebenfalls in bekannter Weise, beispielsweise
in saurem, wässrigem, wässrig-organischem oder
organischem Medium, besonders vorteilhaft bei Temperaturen unter
10°C. Als Säuren verwendet man insbesondere Schwefelsäure,
Essigsäure oder Propionsäure.
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Das
Amin der Formel (IV) ist bekannt und kann beispielsweise wie in
GB 2 071 684 A beschrieben hergestellt
werden.
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Die
Verbindungen der Formel (V) sind ebenfalls bekannt und können
beispielsweise nach M. Lipp et al., Chem. Ber. 1958, 91,
2239 ff. hergestellt werden. Es kann direkt das in Essigsäure
anfallende Reaktionsgemisch verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Dispersionsfarbstoffe der allgemeinen
Formel (I) eignen sich in hervorragender Weise zum Färben
und Bedrucken von hydrophoben Materialien, wobei violette bis blaue
Färbungen und Drucke mit hervorragenden Wasch- und Schweißechtheiten
erhalten werden. Dies gilt insbesondere auch für Polyester-Microfasern
und Polyester enthaltende Mischgewebe, zum Beispiel mit Baumwolle
und Elasthan.
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Weiterhin
hat sich herausgestellt, dass die erfindungsgemäßen
Dispersionsfarbstoffe hervorragend für die Kontinue-Färbung
von Polyester-Baumwoll-Mischungen, wie sie zum Beispiel für
Arbeitsbekleidung verwendet werden, geeignet sind. Die damit erzielten
Naßechtheiten, insbesondere nach dem für diese
Anwendung relevanten „Höchster Kombinationstest",
sind herausragend. Beim „Höchster Kombinationstest"
wird das gefärbte Textil für 5– 10 min
einer Kontakthitze von 160–190°C ausgesetzt und
anschließend den Waschechtheitsprüfungen nach ISO
105 C05 bzw. ISO 105-C06 E2 unterzogen.
Damit werden die Bedingungen der industriellen Wäsche simuliert,
wo das gereinigte Textilgut in Trockendampfapparaten bei sehr hohen
Temperaturen getrocknet wird. Bei diesem Prozess kann Farbstoff
an die Oberfläche migrieren und in nachfolgenden Wäschen
zu Anschmutzungen von Begleitgewebe führen. Die erfindungsgemäßen
Farbstoffe zeichnen sich hier durch äußerst geringe
Anschmutzungen aus.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft somit auch die Verwendung der Dispersionsfarbstoffe
der allgemeinen Formel I zum Färben und Bedrucken von hydrophoben
Materialien bzw. Verfahren zum Färben oder Bedrucken solcher
Materialien in an und für sich üblichen Verfahrensweisen,
bei welchen man einen oder mehrere erfindungsgemäße
Dispersionsfarbstoffe der allgemeinen Formel (I) als Farbmittel
einsetzt.
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Die
genannten hydrophoben Materialien können synthethischen
oder halbsynthetischen Ursprungs sein. Es kommen beispielsweise
Cellulose-2½-acetat, Cellulosetriacetat, Polyamide und
insbesondere hochmolekulare Polyester in Betracht. Materialien aus
hochmolekularem Polyester sind insbesondere solche auf Basis von
Polyethylenglykolterephthalaten.
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Die
hydrophoben synthetischen Materialien können in Form von
flächen- oder fadenförmigen Gebilden vorliegen
und beispielsweise zu Garnen oder gewebten, gewirkten oder gestrickten
Textilstoffen verarbeitet sein. Bevorzugt sind faserförmige
Textilmaterialien, die beispielsweise auch in Form von Mikrofasern
vorliegen können.
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Das
Färben gemäß erfindungsgemäßer
Verwendung kann in an sich bekannter Weise erfolgen, vorzugsweise
aus wässriger Dispersion, gegebenenfalls in Gegenwart von
Carriern, zwischen 80 bis ca. 110°C nach dem Ausziehverfahren
oder nach dem HT-Verfahren im Färbeautoklav bei 110 bis
140°C, sowie nach dem sogenannten Thermofixierverfahren,
wobei die Ware mit der Färbeflotte geklotzt und anschließend
bei etwa 180 bis 230°C fixiert wird.
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Das
Bedrucken der genannten Materialien kann in an sich bekannter Weise
so durchgeführt werden, dass die erfindungsgemäßen
Dispersionsfarbstoffe der allgemeinen Formel (I) einer Druckpaste
einverleibt werden und die damit bedruckte Ware zur Fixierung des
Farbstoffes, gegebenenfalls in Gegenwart eines Carriers, bei Temperaturen
zwischen 180 bis 230°C mit HT-Dampf, Druckdampf oder Trockenhitze
behandelt wird.
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Die
erfindungsgemäßen Dispersionsfarbstoffe der allgemeinen
Formel (I) sollen bei ihrer Anwendung in Färbeflotten,
Klotzflotten oder Druckpasten in möglichst feiner Verteilung
vorliegen.
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Die
Feinverteilung der Farbstoffe erfolgt in an sich bekannter Weise
dadurch, dass man den in der Fabrikation anfallenden Farbstoff zusammen
mit Dispergiermitteln in einem flüssigen Medium, vorzugsweise
in Wasser, aufschlämmt und die Mischung der Einwirkung
von Scherkräften aussetzt, wobei die ursprünglich
vorhandenen Farbstoffteilchen mechanisch so weit zerkleinert werden,
dass eine optimale spezifische Oberfläche erreicht wird
und die Sedimentation des Farbstoffes möglichst gering
ist. Dies geschieht in geeigneten Mühlen, wie Kugel- oder
Sandmühlen. Die Teilchengröße der Farbstoffe
liegt im allgemeinen zwischen 0,5 und 5 μm, vorzugsweise
bei etwa 1 μm.
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Die
bei dem Mahlvorgang mitverwendeten Dispergiermittel können
nichtionogen oder anionaktiv sein. Nichtionogene Dispergiermittel
sind beispielsweise Umsetzungsprodukte von Alkylenoxiden, wie zum
Beispiel Ethylen- oder Propylenoxid mit alkylierbaren Verbindungen,
wie zum Beispiel Fettalkoholen, Fettaminen, Fettsäuren,
Phenolen, Alkylphenolen und Carbonsäureamiden. Anionaktive
Dispergiermittel sind beispielsweise Ligninsulfonate, Alkyl- oder
Alkylarylsulfonate oder Alkyl-aryl-polyglykolethersulfate.
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Die
so erhaltenen Farbstoffzubereitungen sollen für die meisten
Anwendungen gießbar sein. Der Farbstoff- und Dispergiermittelgehalt
ist daher in diesen Fällen limitiert. Im Allgemeinen werden
die Dispersionen auf einen Farbstoffgehalt von bis zu 50 Gewichtsprozent
und einen Dispergiermittelgehalt von bis zu etwa 25 Gewichtsprozent
eingestellt. Aus ökonomischen Gründen werden Farbstoffgehalte
von 15 Gewichtsprozent meist nicht unterschritten.
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Die
Dispersionen können auch noch weitere Hilfsmittel enthalten,
beispielsweise solche, die als Oxidationsmittel wirken, wie zum
Beispiel Natrium-m-nitrobenzol-sulfonat oder fungizide Mittel, wie
zum Beispiel Natrium-o-phenyl-phenolat und Natriumpentachlorphenolat
und insbesondere sogenannte „Säurespender", wie
zum Beispiel Butyrolacton, Monochloracetamid, Natriumchloracetat,
Natriumdichloracetat, das Na-Salz der 3-Chlorpropionsäure,
Halbester der Schwefelsäure wie zum Beispiel Laurylsulfat,
sowie Schwefelsäureester von oxethylierten und oxypropylierten
Alkoholen, wie zum Beispiel Butylglykolsulfat.
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Die
so erhaltenen Farbstoffdispersionen können sehr vorteilhaft
zum Ansatz von Färbeflotten und Druckpasten verwendet werden.
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Für
gewisse Anwendungsbereiche werden Pulvereinstellungen bevorzugt.
Diese Pulver enthalten den Farbstoff, Dispergiermittel und andere
Hilfsmittel, wie beispielsweise Netz-, Oxidations-, Konservierungs-
und Entstaubungsmittel und die oben genannten „Säurespender".
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Ein
bevorzugtes Herstellungsverfahren für pulverförmige
Farbstoffzubereitungen besteht darin, dass den oben beschriebenen
flüssigen Farbstoffdispersionen die Flüssigkeit
entzogen wird, zum Beispiel durch Vakuumtrocknung, Gefriertrocknung,
durch Trocknung auf Walzentrocknern, vorzugsweise aber durch Sprühtrocknung.
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Zur
Herstellung der Färbeflotten werden die erforderlichen
Mengen der oben beschriebenen Farbstoffeinstellungen mit dem Färbemedium,
vorzugsweise mit Wasser, so weit verdünnt, dass sich für
die Färbung ein Flottenverhältnis von 1:5 bis
1:50 ergibt. Zusätzlich werden den Flotten im Allgemeinen
weitere Färbereihilfsmittel, wie Dispergier-, Netz- und
Fixierhilfsmittel zugesetzt. Durch Zugabe von organischen und anorganischen
Säuren wie Essigsäure, Bernsteinsäure,
Borsäure oder Phosphorsäure wird ein pH-Wert von
4 bis 5, vorzugsweise 4,5, eingestellt. Es ist vorteilhaft, den
eingestellten pH-Wert abzupuffern und eine ausreichende Menge eines
Puffersystems zuzusetzen. Ein vorteilhaftes Puffersystem ist zum
Beispiel das System Essigsäure/Natriumacetat.
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Soll
der Farbstoff oder die Farbstoffmischung im Textildruck verwendet
werden, so werden die erforderlichen Mengen der oben genannten Farbstoffeinstellungen
in an sich bekannter Weise zusammen mit Verdickungsmitteln, wie
zum Beispiel Alkali-Alginaten oder dergleichen, und gegebenenfalls
weiteren Zusätzen, wie zum Beispiel Fixierbeschleunigern,
Netzmitteln und Oxidationsmitteln, zu Druckpasten verknetet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Tinten für den digitalen
Textildruck nach dem Ink-Jet Verfahren, die dadurch gekennzeichnet
sind, dass sie einen erfindungsgemäßen Dispersionsfarbstoffe
der allgemeinen Formel (I) enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Tinten sind bevorzugt wässrig
und enthalten einen oder mehrere der erfindungsgemäßen
Dispersionsfarbstoffe der allgemeinen Formel (I), beispielsweise
in Mengen von 0,1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 1 bis 30
Gew.-% und besonders bevorzugt in Mengen von 1 bis 15 Gew.-% bezogen
auf das Gesamtgewicht der Tinte.
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Daneben
enthalten sie insbesondere von 0,1 bis 20 Gew.-% eines Dispergiermittels.
Geeignete Dispergiermittel sind dem Fachmann bekannt, im Handel
erhältlich und schließen beispielsweise sulfonierte
oder sulfomethylierte Lignine, Kondensationsprodukte aus aromatischen
Sulfonsäuren und Formaldehyd, Kondensationsprodukte aus
gegebenenfalls substituiertem Phenol und Formaldehyd, Polyacrylate
und entsprechende Copolymere, modifizierte Polyurethane und Umsetzungsprodukte
von Alkylenoxiden mit alkylierbaren Verbindungen, wie beispielsweise
Fettalkoholen, Fettaminen, Fettsäuren, Carbonsäureamiden
und gegebenenfalls substituierten Phenolen ein.
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Weiterhin
können die erfindungsgemäßen Tinten die üblichen
Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise Viskositätsmoderatoren
um Viskositäten im Bereich von 1,5 bis 40,0 mPas in einem
Temperaturbereich von 20 bis 50°C einzustellen. Bevorzugte
Tinten haben eine Viskosität von 1,5 bis 20 mPas und besonders bevorzugte
Tinten haben eine Viskosität von 1,5 bis 15 mPas.
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Als
Viskositätsmoderatoren eignen sich rheologische Additive,
wie beispielsweise Polyvinylcaprolactam, Polyvinylpyrrolidon sowie
deren Co-Polymere, Polyetherpolyol, Assoziativverdicker, Polyharnstoff,
Natriumalginate, modifizierte Galaktomannane, Polyetherharnstoff,
Polyurethan und nichtionogene Celluloseether.
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Als
weitere Zusätze können die erfindungsgemäßen
Tinten oberflächenaktive Substanzen zur Einstellung von
Oberflächenspannungen von 20 bis 65 mN/m, die in Abhängigkeit
von dem verwendeten Verfahren (Thermo- oder Piezotechnologie) gegebenenfalls
angepasst werden.
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Als
oberflächenaktive Substanzen eignen sich beispielsweise
Tenside aller Art, bevorzugt nichtionogene Tenside, Butyldiglykol
und 1,2 Hexandiol.
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Weiterhin
können die Tinten noch übliche Zusätze,
wie beispielsweise Stoffe zur Hemmung des Pilz- und Bakterienwachstums
in Mengen von 0,01 bis 1 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der
Tinte enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Tinten können in üblicher
Weise durch Mischen der Komponenten in Wasser hergestellt werden.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
Teile bedeuten Gewichtsteile.
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Beispiel 1
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- a) In eine Mischung aus 808 Teilen Essigsäure
und 199 Teilen Propionsäure werden 100 Teile 2-Amino-4-chlor-5-formyl-1,3-thiazol
(Verbindung der Formel (IV)) eingetragen. Man rührt 30
min nach und kühlt dann auf 0°C ab. In die gelbe
Suspension werden innerhalb 2 h 205 Teile 40%ige Nitrosylschwefelsäure getropft,
wobei eine Temperatur von 0–2°C eingehalten wird.
Man rührt 3 h bei dieser Temperatur nach.
335,3 Teile
einer essigsauren Lösung, die 51,6 Gew.-% 3-[(3-Hydroxyphenyl)-(2-methoxy-carbonylethyl)-amino]-propionsäuremethylester
enthält, wird in 1503 Teilen Methanol vorgelegt. Dazu gibt
man 400 Teile einer 18 Gew.-%igen wässerigen Lösung
von Amidosulfonsäure und 1250 Teile Eis. Bei –12°C
beginnend wird die Diazotierung innerhalb 30 min zu dieser Kupplerlösung
getropft. Die Temperatur steigt dabei auf –1°C.
Man lässt 15 min nachrühren und stellt dann den
pH-Wert mittels etwa 930 Teilen 30 Gew.-%iger Natronlauge auf 4,2.
Die Temperatur wird durch Zugabe von etwa 1240 Teilen Eis unter
10°C gehalten. Nach Rühren über Nacht
wird abgesaugt. Der stark salzhaltige Nutschkuchen wird nochmals
in 1500 Teilen Wasser angeschlagen und 2 h verrührt. Man
saugt ab, wäscht mit Wasser und erhält nach Trocknen
228,5 Teile einer verbindung der Formel (IIa). Dies entspricht einer
Ausbeute von 81,7% der Theorie.
- b) 25 Teile der Verbindung (IIa) werden in 314 Teilen Ethanol
angeschlagen und 30 min verrührt. Es werden 5,5 Teile wasserfreies
Natriumacetat und 21,85 Teile Cyan-essigsäurepropylester
zugegeben. Man rührt über Nacht nach. Die Vollständigkeit
der Reaktion wird mittels Dünnschichtchromatographie geprüft.
Nach vollständiger Reaktion saugt man ab und wäscht
mit Ethanol und Wasser. Nach Trocknen erhält man 18,55 Teile
des Farbstoffs der folgenden Formel, was 60% der Theorie entspricht. λmax =
604 nm (DMF)
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Analog
zu der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweisen können
auch die nachfolgenden Dispersionsfarbstoffe der Beispiele 2 bis
16 erhalten werden.
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Beispiel 17
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30
g des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Farbstoffs (in
Form des wasserfeuchten Presskuchens) werden in 200 ml Wasser mit
63 g Natriumligninsulfonat und 3 g eines nichtionogenen Dispergiermittels
(Additionsprodukt aus Abietinsäure und 50 Mol-Äquivalente
Ethylenoxid) versetzt und mit 25%iger Schwefelsäure auf einen pH-Wert
von 7 gestellt. Anschließend wird 1 h bei Raumtemperatur
in der Perlmühle (90% < 1 μm)
gemahlen, gesiebt und im Sprühtrockner getrocknet. 2 g
des so erhaltenen Pulvers werden in 1000 g Wasser dispergiert. Die
Dispersion wird mit 0,5 bis 2 g pro l Flotte eines handelsüblichen
Dispergiermittels auf Basis eines Kondensationsproduktes aus Naphthalinsulfonsäurenatriumsalz
und Formaldehyd, 0,5 bis 2 g pro l Flotte Mononatriumphosphat und
2 g pro l Flotte eines handelsüblichen Egalisierhilfsmittels
versetzt und mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 4,5 bis
5,5 gestellt. In die so erhaltene Färbeflotte bringt man
100 g eines texturierten Polyestergewebes auf Basis Polyethylenglycolterephthalat
ein und färbt 60 min bei 130°C. Nach reduktivem Nachreinigen
erhält man eine rotstichig blaue Färbung von ausgezeichneter
Wasch- und Schweißechtheit und sehr guter Sublimierechtheit.
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Verfährt
man so mit den Farbstoffen der Beispiele 2 bis 16, so erhält
man ebenfalls violette bis blaue Färbungen von ausgezeichneten
Naßechtheiten.
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Beispiel 18
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Der
Farbstoff aus Beispiel 16 wird gemäß dem ersten
Teil von Beispiel 17 gemahlen und sprühgetrocknet. Der
so erhaltene Farbstoff wird nach dem Thermosolverfahren auf einem
Mischgewebe aus Polyester/Baumwolle appliziert. Dazu wird ein Farbstoffklotz
enthaltend 30 g/l des oben beschriebenen Dispersfarbstoffs, 30 g/l
eines blauen Küpenfarbstoffs, 2 g/l SERA® Wet
C-AS (Netzmittel), 10 g/l SERA® Gal
M-IP (Antimigrationsmittel) und 0,5 ml/l Essigsäure 60%
angesetzt. Es wird eine Flottenaufnahme von 60–80% eingestellt.
Nach dem Durchlaufen des Foulard wird 1–3 min bei 120°C
getrocknet. Dann erfolgt für 60 s das Thermosolieren bei
210–225°C. Danach wird ein Chemikalienklotz enthaltend
60–120 ml Natronlauge 38° Bé und 35–70
g/l Hydrosulfit (die Mengen richten sich nach der Einsatzmenge des
Küpenfarbstoffs) durchlaufen. Die Flottenaufnahme soll
70–100% betragen. Danach wird 1 min bei 102°C
gedämpft. Anschließend wird fertiggestellt mittels
Spülgängen, Oxidation mit 50%igem Wasserstoffperoxid,
Seifen mit 1 g/l SERA® Sperse C-SN (Sequestrierhilfsmittel)
bei 98°C und Absäuern auf pH 5–6. Nach
2 weiteren Wasserspülbädern wird getrocknet.
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Die
so erhaltene rotstichig blaue Färbung weist exzellente
Waschechtheiten auf, wobei insbesondere die Forderungen des „Höchster
Kombinationstest" erfüllt werden. Ähnlich gute
Ergebnisse werden mit den Farbstoffen der Beispiele 1–15
erzielt.
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Beispiel 19
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Ein
textiles Flächengebilde, bestehend aus Polyester wird mit
einer Flotte bestehend aus 50 g/l einer 8%igen Natriumalginatlösung,
100 g/l einer 8–12%igen Kernmehretherlösung und
5 g/l Mononatriumphosphat in Wasser foulardiert und dann getrocknet.
Die Flottenaufnahme beträgt 70%.
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Auf
das so vorbehandelte Textil wird eine nach oben beschriebener Vorgehensweise
hergestellte wässrige Tinte, enthaltend
3,5% des Farbstoffes
gemäß Beispiel 1,
2,5% Dispergiermittel Disperbyk
190,
30% 1,5-Pentandiol,
5% Diethylenglykolmonomethylether,
0,01%
Biozid Mergal K9N und
58,99% Wasser
mit einem Drop-on-Demand
(Piezo) Inkjet Druckkopf aufgedruckt. Der Druck wird vollständig
getrocknet. Die Fixierung erfolgt mittels überhitzten Dampfes
bei 175°C während 7 Minuten. Anschließend
wird der Druck einer alkalisch reduktiven Nachbehandlung unterzogen,
warm gespült und dann getrocknet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - GB 2071684
A [0002, 0002, 0004, 0019]
- - DE 3313797 A1 [0002]
- - EP 0352006 A2 [0002, 0002, 0004]
- - EP 0453020 A1 [0002]
- - DE 4121754 A1 [0002]
- - EP 0578870 A1 [0002, 0013]
- - EP 0313918 A2 [0003, 0004]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - M. Lipp et
al., Chem. Ber. 1958, 91, 2239 ff. [0020]
- - ISO 105 C05 [0022]
- - ISO 105-C06 E2 [0022]