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Die
Erfindung betrifft eine Drahtgarnitur für eine Textilmaschine,
insbesondere für eine Karde, mit wenigstens einem Zahn
mit einer Zahnspitze, wobei der Zahn aus einem Draht besteht, der
eine als Knie bezeichnete Biegung in Arbeitsrichtung des Zahnes
aufweist.
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Drahtgarnituren
dieser Art werden seit Jahrzehnten in Textilmaschinen zur Auflösung
und Parallelisierung von Fasermaterial eingesetzt. Die Drahtgarnitur
weist üblicherweise eine Vielzahl von Zähnen auf,
die als häkchenartige Garniturelemente in ein Trägermaterial
eingesetzt sind. Die häkchenartigen Garniturelemente können
als Doppelhäkchen ausgebildet sein, bei denen ein Draht
im Wesentlichen U-förmig gebogen ist und wobei die parallelen Schenkel
zwei Zähne bilden. Das Trägermaterial besteht üblicherweise
aus mehreren Belagstoffschichten, die beispielsweise aus Baumwolle
und einer Elastomer-Deckschicht bestehen können, und mit
einem Bindemittel verbunden sind. Derartige Garnituren eignen sich
insbesondere für den Einsatz in Karden oder Krempeln, insbesondere
als Deckelgarnitur einer Deckelkarde.
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Der
Bereich des Zahnes vom sogenannten Knie bis zur Zahnspitze wird
auch als „Oberzahn" bezeichnet. Durch offenkundige Vorbenutzung
sind Zähne mit einer Länge – parallel
zur Drahtachse gesehen – vom Knie bis zur Zahnspitze von
3 mm bekannt. Die Anmelderin und auch ihre Wettbewerber produzieren
und verkaufen Drahtgarnituren mit einer derartigen Oberzahnlänge
seit etwa 20 Jahren in großer Zahl. Auch in der
EP 1227179 A1 ist
eine Drahtgarnitur offenbart, bei der die Länge des Oberzahnes 3
mm beträgt. Die Oberzahnlänge von 3 mm ist seit vielen
Jahren praktisch ein Standardwert, der nicht verändert
wurde. Die Anpassung der Drahtgarnitur an die Verarbeitung von unterschiedlichem
Fasermaterial und die Veränderung der Kardierwirkung wurde durch
andere Parameter, insbesondere die Anzahl der Spitzen pro Flächeneinheit,
eingestellt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drahtgarnitur der eingangs
genannten Art zu verbessern.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Länge des
Zahnes – parallel zur Drahtachse – vom Knie bis
zur Zahnspitze weniger als 3 mm beträgt. Bevorzugt beträgt
die Länge des Zahnes vom Knie bis zur Zahnspitze sogar
weniger als 2 mm, insbesondere zwischen 1,3 mm und 2 mm.
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Bei
Versuchen hat die Anmelderin völlig überraschend
festgestellt, dass eine Verringerung der Länge des Oberzahnes
die Aufbereitung des Fasermaterials beeinflusst. Bei gleicher Drahtstärke und
konstanter Anzahl Spitzen pro Flächeneinheit wird durch
die Verringerung der Oberzahnlänge die Kardierleistung
verbessert. Es wird die Nissenausscheidung erhöht und der
Deckelabgang reduziert. Die verbesserte Reinigungswirkung der Drahtgarnitur
auf einem Deckel an einer Karde mit einer derartigen verkleinerten
Länge des Oberzahnes verringert auch die Anzahl der Nissen
in dem später aus dem verarbeiteten Fasermaterial gesponnenen
Garn.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Länge des Zahnes vom Knie bis zur
Zahnspitze zwischen 1,45 mm und 1,97 mm. Weitere vorteilhafte Abmessungen der
Drahtgarnitur, wie sie sich bei den Versuchen ergeben haben, sind
in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Gesamthöhe des Zahnes, das ist die Höhe der Zahnspitze über
einer Grundfläche der Drahtgarnitur – senkrecht
zur Grundfläche – beeinflusst hauptsächlich
die Stabilität der Drahtgarnitur. Die Versuche haben gezeigt,
dass eine besonders gute Kardierleistung erreicht werden kann, wenn
der Quotient aus der Höhe der Zahnspitze über
dem Knie und der Höhe der Zahnspitze über der
Grundfläche – beide senkrecht zur Grundfläche
gemessen – etwa 1/6 bis 1/3, insbesondere zwischen 0,18
und 0,30, beträgt.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer Drahtgarnitur quer zur Arbeitsrichtung,
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2 eine
Ansicht in Arbeitsrichtung auf die Drahtgarnitur der 1.
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In
den 1 und 2 ist ein Teil einer Drahtgarnitur 1 für
eine Textilmaschine, insbesondere für einen Deckel einer
Karde, dargestellt. Die Drahtgarnitur 1 enthält
eine Vielzahl von Zähnen 2 aus metallischem Draht,
die in ein Trägermaterial 3 eingesetzt sind. Das
Trägermaterial 3 ist vorzugsweise elastisch und
besteht aus mehreren Belagstoffschichten aus Baumwolle, die mit
Hilfe eines Bindemittels miteinander verbunden sind.
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Die
Zähne 2 werden jeweils durch einen in das Trägermaterial 3 eingesteckten
Draht gebildet, der eine als Knie 5 bezeichnete Biegung
in Arbeitsrichtung A aufweist.
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Die
Drahtgarnitur 1 kann mit ihrer Grundfläche 4 auf
einem Deckelstab einer Karde montiert und mit ihren Zahnspitzen 6 einem
Tambour der Karde zugestellt werden, so dass die Drahtgarnitur 1 das auf
dem Tambour befindliche Fasermaterial in Arbeitsrichtung A durchkämmt
und die Fasern des Fasermaterials vereinzelt und parallelisiert.
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Wie
in 2 dargestellt, sind zwei benachbarte Zähne 2 als
sogenanntes Doppelhäkchen ausgebildet, bei dem die beiden
benachbarten Zähne 2 durch die parallelen Schenkel
eines im Wesentlichen U-förmigen Drahtes gebildet werden.
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Wie
in 1 erkennbar, ist der Draht des Zahnes 2 nicht
senkrecht zur Grundfläche 4 in das Trägermaterial 3 eingestochen,
sondern ist um einen Winkel α2 geneigt.
Im Bereich oberhalb des Knies 5 bis zur Zahnspitze 6,
der auch als sogenannter „Oberzahn" bezeichnet wird, ist
der Zahn 2 entgegengesetzt geneigt und bildet einen Winkel α1 zu einer Senkrechten auf die Grundfläche 4.
Vorzugsweise ist der Winkel α1 kleiner
als der Winkel α2.
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Zur
Bildung der Zahnspitze 6 ist der Zahn 2, wie in 2 dargestellt,
mit Hilfe von zwei geneigten Seitenflächen 7 spitz
zugeschliffen. Zur weiteren Ausformung der Zahnspitze 6 ist
ein Hinterschliff 8 vorgesehen, der sich, wie in 1 angedeutet,
auf der Rückseite der Zahnspitze 6 befindet.
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Zur
Erreichung einer besondern guten Kardierwirkung und zur Verringerung
der Deckelabgangsmenge ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Länge L1 des Zahnes 2 – parallel
zur Drahtachse – vom Knie 5 bis zur Zahnspitze 6 weniger
als 3 mm beträgt. In vorteilhafter Ausgestaltung beträgt
die Länge L1 des Oberzahnes sogar
weniger als 2 mm und liegt bevorzugt zwischen 1,45 mm und 1,97 mm.
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Weitere
Abmessungen, die sich in Verbindung mit der verkleinerten Länge
L1 des Oberzahnes in den Versuchen als vorteilhaft
erwiesen haben, werden im Folgenden beschrieben. Die Länge
L2 des Zahnes 2 – parallel
zur Drahtachse gesehen – vom Knie 5 bis zu seinem
der Zahnspitze 6 abgewandten Ende 9 im Bereich
der Grundfläche 4 kann bevorzugt weniger als 5,7
mm, insbesondere zwischen 5,0 und 5,65 mm, betragen. Die Höhe
H der Zahnspitze 6 oberhalb der Grundfläche 4 der
Drahtgarnitur 1 – senkrecht zur Grundfläche 4 gemessen – kann
vorteilhafterweise weniger als 7,5 mm, insbesondere zwischen 6,5
mm und 7,4 mm, betragen. Die Höhe H1 der
Zahnspitze 6 über dem Knie 5 – senkrecht
zur Grundfläche 4 – kann bevorzugt weniger
als 1,95 mm, insbesondere zwischen 1,4 mm und 1,9 mm, betragen.
Die Höhe H2 des Knies 5 über
der Grundfläche 4 – senkrecht zur Grundfläche 4 – beträgt
vorteilhafterweise weniger als 5,5 mm, insbesondere zwischen 4,6
mm und 5,4 mm.
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Die
Höhe H als Gesamthöhe der Drahtgarnitur 1 beeinflusst
die Stabilität der Zähne 2. Eine verringerte
Höhe H bedeutet eine höhere Stabilität
der Drahtgarnitur 1. Im Zusammenhang mit der Verringerung
der Länge L1 des Oberzahnes hat
es sich gezeigt, dass es bestimmte Verhältnisse zwischen
der Höhe H1 des Oberzahnes und
der Gesamthöhe H gibt, die besonders vorteilhaft sind.
Eine besonders vorteilhafte Drahtgarnitur 1 liegt dann
vor, wenn das Verhältnis der Höhe H1 zu
der Höhe H etwa 0,167 bis 0,333, insbesondere zwischen
0,18 und 0,30, beträgt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
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Zitierte Patentliteratur
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