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Die Erfindung betrifft ein Windelverschlussband sowie eine Windel.
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Windeln und Windelverschlussbänder sind beispielsweise aus der
US 4 585 450 A der
US 5 624 429 A , der
US 6 142 986 A und der
US 4 043 340 A bekannt, wobei hier sowohl Schließen, die klebend einen Windelverschluss ermöglichen, als auch Schließen, die auf mechanische Weise einen Windelverschluss ermöglichen, offenbart werden. Häufig werden derartige Schließen durch Windelverschlussbänder realisiert, die an der Windel bzw. an Windelohren der Windel angeordnet sind. Andererseits ist es auch bekannt, die Windeln selbst mit entsprechenden Fasteningmitteln zu versehen, die diese Funktion erfüllen und auf diese Weise eine Schließe realisieren.
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Hierbei werden die Schließen, wie insbesondere beispielhaft die
US 4 043 340 A offenbart, häufig in einer Bereitstellungsposition bereitgestellt, in welcher die Windel ein Werk verlässt bzw. beim Kunden oder Endverbraucher ankommt, bis dieser die Schließe bzw. das Windelverschlussband ergreift, um mittels der Schließe bzw. dem Windelverschlussband die Windel in einer definierten Konfiguration, beispielsweise zum Entsorgen oder zum Tragen, zu stabilisieren, indem die Schließe bzw. das Windelverschlussband mit einem Verschlussteil in Wechselwirkung gebracht werden.
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Gerade bei Kleinkindern können Puder und auch Feuchtigkeit oder ähnliches die Schließkräfte von Verschlussteilen und den korrespondierenden Fasteningmitteln beeinträchtigen. Dementsprechend schlagen die
EP 0 321 232 B1 , die
EP 0 548 288 B1 , die
EP 0 563 457 A1 , die
EP 0 563 458 A1 , die
EP 0 324 578 B1 , die
US 4 963 140 A und die
WO 96/31181 A1 vor sowohl klebend als auch mechanisch wirksame Schließen zu verwenden, wobei diese - je nach konkreter Ausführungsform - auch in unterschiedlichen Konfigurationen, in welchen eine Windel stabilisiert werden soll, zur Anwendung kommen können.
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Andererseits ergibt sich bei allen diesen Systemen die Schwierigkeit, die Schließe bzw. das Windelverschlussband in einer Bereitstellungsposition zu stabilisieren, während die Windel hergestellt, verpackt und an den Endkunden ausgeliefert wird, bis dieser letztlich die Schließe bzw. das Windelverschlussband ergreift. Hierzu offenbaren beispielsweise die
WO 97/28774 A1 , die
EP 0 853 935 A2 , die
EP 0 780 109 A2 und die
DE 196 44 230 A1 Ansätze, wobei jedoch diese Ansätze entweder die Vorteile von sowohl klebend als auch mechanisch wirksamen Verschlüssen nicht umsetzen können oder aber nur unzureichend gewährleisten, dass die Schließe bzw. das Windelverschlussband in der Bereitstellungsposition verbleibt, bis der Kunde diese ergreift.
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Es ist dementsprechend Aufgabe vorliegender Erfindung bei einem Windelverschlussband bzw. bei einer Windel zu gewährleisten, dass eine Schließe bzw. ein Windelverschlussband in einer Bereitstellungsposition, in welcher die Windel ein Werk verlässt bzw. beim Kunden ankommt, in der entsprechenden Position verbleibt, bis der Kunde die Schließe bzw. das Windelverschlussband ergreift.
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Als Lösung wird ein Windelverschlussband bzw. eine Windel mit den Merkmalen der selbständigen Ansprüche vorgeschlagen.
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Hierbei geht die Erfindung von der erfinderischen Grundidee aus, dass bei einem Fasteningsystem, welches sowohl ein mechanisches als auch ein klebend wirksames Verschlusselement umfasst, dieses Fasteningsystem nicht nur zum Stabilisieren der Windel in bestimmten Nutzerkonfigurationen, wie beispielsweise zum Tragen oder zum Entsorgen, sondern auch zum Gewährleisten, dass eine Schließe bzw. ein Windelverschlussband in einer Bereitstellungsposition verbleibt, zu nutzen.
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Dementsprechend schlägt die Erfindung einerseits ein Windelverschlussband mit einem Permanentbereich und einem Fasteningbereich vor, bei welchem in dem Fasteningbereich wenigstens ein mechanisches Verschlusselement und wenigstens ein klebend wirksames Verschlusselement angeordnet ist und welches sich dadurch auszeichnet, dass das wenigstens eine klebend wirksame Verschlusselement eine Klebefläche mit einem Flächenschwerpunkt und das wenigstens eine mechanische Verschlusselement eine Wirkfläche mit einem Flächenschwerpunkt aufweist, wobei der Flächenschwerpunkt der Klebefläche weiter von dem Permanentbereich entfernt ist als der Flächenschwerpunkt der Wirkfläche, und dass das wenigstens eine klebend wirksame Verschlusselement zumindest teilweise von einem Releaseband abgedeckt ist, an welchem das wenigstens eine klebend wirksame Verschlusselement klebend zur Anlage kommt. Andererseits schlägt die Erfindung ein Windelverschlussband mit einem Permanentbereich und einem Fasteningbereich vor, bei welchem in dem Fasteningbereich wenigstens ein mechanisches Verschlusselement und wenigstens ein klebend wirksames Verschlusselement angeordnet ist und welches sich dadurch auszeichnet, dass das wenigstens eine klebend wirksame Verschlusselement eine rechteckige Klebefläche umfasst, wobei zwischen der dem Permanentbereich abgewandten Seite des wenigstens einen mechanischen Verschlusselements und der Klebefläche ein derart ausgestalteter Übergangsbereich vorgesehen ist, dass die Klebefläche in einer Bereitstellungsposition des Windelverschlussbands an einer Releaseoberfläche bei dem wenigstens einen aufliegendem mechanischen Verschlusselement klebend zur Anlage kommen kann. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die dem Permanentbereich abgewandte Seite des Windelverschlussbandes, insbesondere auch das mechanische Verschlusselement ausreichend sicher positioniert werden kann, ohne dass es zwingend ergänzender Maßnahmen bedarf.
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Darüber hinaus schlägt die Erfindung eine Windel mit einem Windelkörper und einem Windelverschluss, der wenigstens eine Schließe, welche sich von dem Windelkörper ausgehend seitlich erstreckt und an welcher wenigstens ein mechanisches Verschlusselement und wenigstens ein klebend wirksames Verschlusselement angeordnet ist, und wenigstens ein erstes Verschlussteil, an welchem sowohl das wenigstens eine mechanische Verschlusselement als auch das wenigstens eine klebend wirksame Verschlusselement zur Einnahme einer geschlossenen Konfiguration befestigt werden kann, umfasst, vor, welches sich durch ein zweites Verschlussteil, an welchem zumindest das wenigstens eine klebend wirksame Verschlusselement in einer Bereitstellungskonfiguration befestigt werden kann, auszeichnet. Hierbei kann das zweite Verschlussteil insbesondere derart ausgestaltet werden, dass es speziell die Stabilisierung in der Bereitstellungskonfiguration ermöglicht, sodass im Übrigen das klebend wirksame Verschlusselement derart ausgebildet werden kann, dass es sicher mit dem ersten Verschlussteil wechselwirken kann.
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Vorzugsweise weist das klebend wirksame Verschlusselement eine sich von der dem Permanentbereich abwandten Seite des mechanischen Verschlusselement aus erstreckende Klebefläche von zumindest vier Millimeter auf. Durch dieses Maßnahme kann unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung bei einem Windelverschlussband mit einem Permanentbereich und einem Fasteningbereich, wobei in dem Fasteningbereich wenigstens ein mechanisches Verschlusselement und wenigstens ein klebend wirksames Verschlusselement angeordnet ist, eine ausreichende Klebefläche ausgebildet werden, die auch in einer Befestigungskonfiguration, in welcher in der Regel das Windelverschlussband verhältnismäßig hohen Belastungen unterliegt, da es sehr stark umgefaltet ist, eine ausreichende Stabilisierung gewährleistet. Vorzugsweise beträgt die sich von der dem Permanentbereich abgewandten Seite des mechanischen Verschlusselements aus erstreckende Klebefläche zumindestens fünf Millimeter, insbesondere zumindest 6 Millimeter. Je nach konkreter Ausgestaltung reichen bereits vier Millimeter aus, um einen ausreichenden Übergangsbereich zu schaffen, sodass die Klebefläche zwar nicht zur Gänze an einer Releaseoberfläche anliegt, die an der Releaseoberfläche anliegende Klebefläche jedoch ausreichend groß ist, um die Bereitstellungskonfiguration ausreichend zu stabilisieren. Es versteht sich andererseits, dass der Übergangsbereich nicht zwingend mit einer Klebefläche versehen sein muss, sondern auch hiervon abweichend ausgestaltet sein kann.
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Ist ein Klebefilm des klebend wirksamen Verschlusselements wenigstens teilweise unter zumindest einer Baugruppe des mechanischen Verschlusselements angeordnet, so lassen sich das mechanische Verschlusselement kostengünstig an dem Windelverschlussband befestigen und mithin Entstehungskosten sparen. In diesem Zusammenhang versteht es sich, dass der Begriff „Klebefilm“ nicht zwingend eine selbsttragende klebende Struktur umfassen muss, obgleich eine derartige Struktur einfach zu handhaben und entsprechend zu applizieren ist. Vielmehr bezeichnet der Begriff „Klebefilm“ jedwede klebend wirksame Schicht, die zusammenhängend ausgebildet ist.
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Zur Schonung des klebend wirksamen Verschlusselements in der Bereitstellungskonfiguration aber auch während der Herstellung kann das klebend wirksame Verschlusselement zumindest teilweise von einem Releaseband abgedeckt sein. Je nach konkreter Ausführung lässt sich ein Bandmaterial, aus welchen dann die Windelverschlussbänder beziehungsweise Baugruppen abgetrennt werden, auch besser aufrollen, da der Klebefilm des Releasebandes diesbezüglich optimiert werden kann, während der Klebefilm des klebend wirksamen Verschlusselements für seine Funktion in der geschlossenen Konfiguration bzw. des Entsorgungskonfiguration und/oder für seine Klebekraft auf einem ersten oder dritten Verschlussteil, entsprechend zur Einnahme der geschlossenen Konfiguration bzw. der Entsorgungskonfiguration, optimiert sein sollte.
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Hierbei braucht das Releaseband das klebend wirksame Verschlusselement nicht vollständig überdecken, da durch die Eigensteifigkeit der beteiligten Baugruppen dennoch für einen ausreichenden Abstand der Klebefläche von anderen Baugruppen beziehungsweise für eine ausreichende Entlastung der Klebefläche gesorgt werden kann.
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Vorzugsweise überdeckt das Releaseband einen Fingerlift zumindest teilweise. Auf diese Weise kann der Fingerlift gut ergriffen werden, da er mittels des Releasebandes von den übrigen Baugruppen einer Windel beabstandet gehalten werden kann. Dementsprechend ist des kumulativ bzw. alternativ vorteilhaft, das klebend wirksame Verschlusselement auf der dem Permanentbereich zugewandten Seite eines Fingerlifts anzuordnen.
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Umfasst das klebend wirksame Verschlusselement einen Klebefilm, der wenigstens teilweise unter einer Baugruppe eines Fingerlifts angeordnet ist, ermöglicht dieses, wie bereits hinsichtlich des mechanischen Verschlusselements dargelegt, eine kostengünstige Herstellungsweise, da der Fingerlift von dem Klebefilm gehalten werden kann.
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Um die Gefahr eines Aufspringens weiter zu minimieren, kann ein Niederhalter auf der dem Permanentbereichs zugewandten Seite des mechanischen Verschlusselements angeordnet sein, wodurch sich die Betriebssicherheit, insbesondere bei der Herstellung, weiter erhöhen lässt.
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Insbesondere kann der Niederhalter eine nicht wieder verbindbare Verbindung, wie eine Perforation, eine Sollbruchstelle, einen Heißsiegelkleber, eine Punktverschweißung oder ähnliches umfassen. Derartige nicht wieder verbindbare Verbindungen können einfach und betriebssicher bereitgestellt werden, sodass der Niederhalter ohne größeren Aufwand vorgesehen werden kann.
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Wie bereits eingangs erläutert, können die Windeln selbst mit entsprechenden Fasteningmitteln, also mit einem mechanischen Verschlusselement und wenigstens einem klebend wirksamen Verschlusselement, die in einem Fasteningbereich angeordnet sind, versehen sein, um eine entsprechende Schließe zu realisieren. Dementsprechend umfasst vorliegende Erfindung ergänzend nicht nur eine Windel mit einem Windelverschlussband, welches die vorstehend erläuterten Merkmale aufweist, sondern auch eine Windel mit einem Windelkörper, der eine Baugruppe umfasst, in welcher ein Windelverschlussband mit diesen Merkmalen einstückig integriert ist. Dieses kann insbesondere beispielsweise ein Windelohr sein, welches seinerseits einstückig mit der Windel ausgebildet ist. Ebenso kann dieses auch ein angesetztes Windelohr sein. Auch können die Fasteningmittel beziehungsweise der Fasteningbereich unmittelbar an einem Top- oder Backsheet einer Windel angebracht sein. Bei einer derartigen Ausgestaltung versteht es sich, dass ein separater Permanentbereich nicht vorgesehen ist und die in den jeweiligen Ansprüchen angegebenen Richtungsangabe auf das Zentrum der Windel beziehungsweise eine Zentrallinie, welche die Windel in zwei Teile, welche im angelegten Zustand der rechten und der linken Körperhälfte entsprechen, teilt.
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Wie bereits eingangs erwähnt, kann die Windel ein erstes Verschlussteil aufweisen, an welchem sowohl das mechanische Verschlusselement als auch das klebend wirksame Verschlusselement zur Einnahme einer geschlossenen Konfiguration befestigt werden können. Hierbei bezeichnet der Begriff „geschlossene Konfiguration“ eine Tragekonfiguration, in welcher die Windel an dem Körper eines Kindes, aber auch an dem Körper eines Erwachsenen, bestimmungsgemäß angelegt wird. In der geschlossenen Konfiguration führt die Windel ihre eigentliche Funktion aus. Hierbei kann als erstes Verschlussteil beispielsweise ein Frontaltape zur Anwendung kommen, welches als eine definierte Landezone für die Schließe dient, sein. Ebenso kann als erstes Verschlussteil beispielsweise das Backsheet als erstes Verschlussteil dienen, wobei in der Regel diesbezüglich lediglich ein kleiner Bereich des Backsheets als Landebereich für die Fasteningmittel in der geschlossenen Konfiguration genutzt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Windel an dem zweiten Verschlussteil, an welchem zumindest das klebend wirksame Verschlusselement in einer Bereitstellungskonfiguration befestigt werden kann, auch das Befestigen des mechanischen Verschlusselements in der Bereitstellungskonfiguration ermöglichen, beispielsweise durch eine entsprechende komplementäre Komponente eines mechanischen Verschlusssystems. Wird das zweite Verschlussteil beispielsweise durch ein Backsheet einer Windel bereitgestellt, welches andererseits auch die Landezone für die Fasteningmittel in der geschlossenen Konfiguration bereitstellt, so kann diese Funktionalität ohne weitere Maßnahmen gewährleistet werden, wobei sich durch eine derartige Doppelnutzung von klebend wirksamen Verschlusselement und mechanischen Verschlusselement in der Bereitstellungskonfiguration die Niederhaltefunktion kumulativ beziehungsweise alternativ zu den vorgenannten Maßnahmen erhöhen lässt. Dementsprechend steigt dann auch die diesbezügliche Betriebssicherheit. Es versteht sich, dass beispielsweise als zweites Verschlussteil auch das Topsheet oder ein Releasetape genutzt werden können, um eine Releaseoberfläche bereitzustellen.
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Die Kombination klebend wirksamer Verschlusselemente und mechanisch wirksamer Verschlusselement ermöglicht es insbesondere die Windel in einer Entsorgungskonfiguration mittels der Schließe beziehungsweise mittels eines Windelverschlussbandes zu verschließen, in welcher die Windel nach ihrer Benutzung möglichst auslaufsicher entsorgt werden kann. Hierzu kann insbesondere ein drittes Verschlussteil, welches von den ersten Verschlussteilen abweicht, vorgesehen sein, was insbesondere bei Konfigurationen mit einem Frontaltape in der Regel genutzt wird, wobei dann als drittes Verschlussteil in der Regel das Backsheet genutzt wird. Andererseits kann auch ein bestimmter Bereich des ersten Verschlussteils hierfür vorteilhaft genutzt werden.
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Die Ablösekräfte und/oder der Verschleiß des klebend wirksamen Verschlusselements können optimal an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden, wenn das klebend wirksame Verschlusselement mit einer ersten Klebekraft an dem zweiten Verschlussteil und mit einer davon abweichenden Klebekraft an dem ersten Verschlussteil haftet. Eine derartige Klebkraftvariation kann insbesondere durch geeignete Auswahl des klebend wirksamen Verschlusselementes in Verbindung mit der Oberfläche des ersten Verschlussteils und des zweiten Verschlussteils realisiert werden, wobei vorzugsweise die Oberflächen hierzu voneinander abweichen.
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Insbesondere kann das zweite Verschlussteil ein Releasetape mit einer speziell ausgebildeten Releaseoberfläche umfassen, während das klebend wirksame Verschlusselement mit einer ersten Klebekraft an dem Releasetape beziehungsweise der Releaseoberfläche und mit einer davon abweichenden Klebekraft an dem ersten Verschlussteil haftet.
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Kumulativ bzw. alternativ hierzu kann das mechanische Verschlusselement mit einer ersten Wechselwirkungskraft mit dem zweiten Verschlussteil wechselwirken und mit einer davon abweichenden zweiten Wechselwirkungskraft mit dem ersten Verschlussteil wechselwirken. Auch hierdurch lassen sich die Ablösekräfte und der Verschleiß des mechanischen Verschlusselements bzw. der komplementären Verschlussteile optimal an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen.
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Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung anliegender Zeichnungen erläutet.
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In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine erste Windel in schematischer Darstellung;
- 2 eine zweite Windel in schematischer Darstellung;
- 3 ein erstes Windelverschlussband, welches bei einer Windel nach 1 und 2 zur Anwendung kommen kann;
- 4 das Windelverschlussband nach 3 in seiner Bereitstellungskonfiguration;
- 5 das Windelverschlussband nach 3 und 4 nach dem Lösen der Bereitstellungskonfiguration, so dass es an einem ersten oder dritten Verschlussteil befestigt werden kann;
- 6 ein zweites Windelverschlussband, welches bei einer Windel nach 1 und 2 zur Anwendung kommen kann, wobei identisch bezüglich der Anordnung nach 3 bis 6 wirksame Baugruppen identisch bezeichnet sind;
- 7 das Windelverschlussband nach 6 in ähnlicher Darstellung wie 4; und
- 8 das Windelverschlussband nach 6 und 7 in ähnlicher Darstellung wie 5.
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Die in den 1 und 2 dargestellten Windeln umfassen einen Windelkörper 1 mit einem Topsheet 2 und einem Backsheet 3, der an sich in bekannter Weise eine vordere Oberkante 4 und eine hintere Oberkante 5 sowie zwei Seitenkanten 6, 7 aufweist. Hierbei ist die Windel auf ihrer dem Topsheet 2 zugewandten Seite zumindest in einem zentralen Bereich (nicht beziffert) derart ausgebildet, dass sie entsprechend absorbierend an einem Körper wirksam werden kann. Auf Seiten des Backsheet 3 hingegen ist sie derart ausgebildet, dass möglichst keine Verunreinigungen nach außen dringen können.
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Im Bereich der hinteren Oberkante weisen beide Windeln jeweils Windelverschlussbänder 8 auf, die bei diesen Ausführungsbeispielen im Wesentlichen an dem Backsheet 3 angebracht sind. Weisen die Windelverschlussbänder 8 ein Releasetape auf, so kann dieses auch eine Seitenkante 6, 7 umgreifen, so dass das Windelverschlussband sowohl am Topsheet 2 als auch am Backsheet 3 angebracht ist.
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In an sich bekannter Weise weisen die Windelverschlussbänder 8 einen Fasteningbereich 9 mit Fasteningmitteln 10 und einen Permanentbereich 11, welcher einer permanenten Befestigung auf dem Backsheet dient, auf. Hierbei dienen die Fasteningmittel 10 in an sich bekannter Weise als Schließe, mittels welcher die Windel in einer geschlossenen Konfiguration, welche einigermaßen der in den 1 und 2 gewählten Darstellung entspricht, stabilisiert werden können. Hierzu weist die in 1 dargestellte Windel ein Frontaltape 12 auf, während bei der in 2 dargestellten Windel das Backsheet 3 dergestalt gewählt ist, dass die Fasteningmittel 10 in ausreichender Weise mit dem Backsheet 3 wechselwirken können, um die Windel in ihrer geschlossenen Konfiguration zu stabilisieren. In der Regel wird hierzu ein Landebereich 13 auf dem Backsheet 3 gewählt. Je nach konkreter Ausführungsform kann das Backsheet 3 beispielsweise textil, insbesondere aus einem NonWoven, oder folienartig ausgebildet sein. Es versteht sich, dass auch andere Ausgestaltungen, solange sie die entsprechenden Erfordernisse erfüllen können, möglich sind.
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Die beiden beispielhaft dargestellten Windeln verfügen darüber hinaus jeweils über eine Landezone 14, in welcher die Windelverschlussbänder ebenfalls befestigt werden können, wenn die Windel entsorgt werden soll. Dieses entspricht dementsprechend einer Entsorgungskonfiguration. Als Landezone 14 dient hierbei bei beiden Ausführungsbeispielen das Backsheet 3, wobei gegebenenfalls auch ein separates Tape oder ähnliches zur Anwendung kommen kann. Ebenso ist es denkbar, die Windelverschlussbänder 8 selbst in der Entsorgungskonfiguration untereinander zu verbinden und auf diese Weise die Windel in dieser Konfiguration zu stabilisieren.
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Die in den 3 bis 8 exemplarisch dargestellten erfindungsgemäßen Windelverschlussbänder weisen dementsprechend einen Permanentbereich 11 zur permanenten Befestigung an einem Windelkörper 1 und einen Fasteningbereich 9 mit Fasteningmitteln 10 für eine lösbare bzw. wieder verschließbare Befestigung an dem Windelkörper 1 auf. In ihrer Bereitstellungskonfiguration - siehe 4 bzw. 7 - umgreifen die Windelverschlussbänder jeweils eine Seitenkante 6, 7. Wie unmittelbar nachvollziehbar, neigen die Windelverschlussbänder dementsprechend dazu, aufzuspringen, was jedoch - wie nachfolgend erläutert - durch vorliegende Erfindung weitgehend vermieden werden kann.
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So weist das in den 3 bis 5 dargestellte Windelverschlussband einen Permanentklebstofffilm 15 auf, mittels dessen ein Fasteningträger 16, der seinerseits elastisch oder unelastisch, als Folien oder NonWoven bzw. als komplexes Laminat ausgebildet sein kann, permanent am Backsheet 3 der Windel befestigt werden kann. Hierbei ist der Permanentklebstofffilm derart ausgebildet, dass er eine unter normalen Betriebsbedingungen unlösbare Verbindung zwischen Windelkörper 1 und Fasteningträger 16 gewährleistet. Mittels eines Fasteningklebstofffilms 17 ist ein Fasteningzwischenträger 18 an dem Fasteningträger 16 befestigt, welcher seinerseits die Fasteningmittel 10 trägt. Auf dem Fasteningzwischenträger 18 sind einerseits als mechanische Verschlusselemente Hakenstreifen 19 mittels eines Klebstoffes 20 befestigt, welcher seinerseits andererseits eine freie Klebefläche 21 aufweist, die als klebend wirksames Verschlusselement dient.
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In der Bereitstellungskonfiguration (vergleiche 4) liegen sowohl die Haken der Hakenstreifen 19 als auch die Klebefläche 21 auf dem Topsheet 2 der Windel auf, sodass ein entsprechender Bereich 23 des Topsheets 2 als zweites Verschlussteil dienen kann. Hierbei ist ein Übergangsbereich 22 zwischen den Haken der Hakenstreifen 19 und der Klebefläche 21 vorgesehen, welcher keine volle Klebekraft entfaltet, da die eigen Steifigkeit der Gesamtanordnung und die Höhenunterschiede zwischen Haken und Klebefläche 21 dieses nicht ermöglichen. Da sich der Klebstoff 20 von den Hakenstreifen 19 ausgehend ungefähr fünf Millimeter auf der dem Permanentbereich 11 abgewandten Seite der Hakenstreifen 19 erstreckt, verbleibt eine ausreichend große Klebefläche 21 um entsprechend wirksam zu sein.
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Die Landezone 23 für die Bereitstellungskonfiguration dient dementsprechend als Releaseoberfläche, obgleich sie keiner speziellen Ausgestaltung bedarf.
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Wie unmittelbar anhand der Figuren ersichtlich, liegt der Flächenschwerpunkt der Klebefläche 21 weiter von dem Permanentbereich 11 entfernt als der Flächenschwerpunkt der Hakenstreifen 19. Da darüber hinaus der Klebstoff 20 sowohl die Hakenstreifen 19 trägt als auch die Klebefläche 21 bildet, ist er wenigstens teilweise unter den Hakenstreifen 19 angeordnet.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel steht der Fasteningträger 16 über den Fasteningbereich 9 an seiner dem Permanentbereich 11 abgewandten Seite hinaus und bildet auf diese Weise einen Fingerlift 24.
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Das in den 6 bis 8 dargestellte Windelverschlussband ist im Vergleich zu dem Windelverschlussband nach 3 bis 5 komplexer aufgebaut und ergänzend mit separaten Releasebändern ausgebildet. Im Einzelnen umfasst das in 6 bis 8 dargestellte Windelverschlussband einen Permanentklebstofffilm 25, mittels welchen ein mehrteilig ausgebildeter Fasteningträger 26 an einem ersten Releasetape 27 befestigt ist, welches seinerseits über einen vorderen Releaseklebstofffilm 28 und einen hinteren Releaseklebstofffilm 29 an einem Windelkörper 1 befestigt werden kann, wobei der vordere Releaseklebstofffilm 28 auf dem Topsheet 2 und der hintere Releaseklebstofffilm 29 auf dem Backsheet 3 befestigt wird, sodass das erste Releasetape 27 die jeweilige Seitenkante 6, 7, an welche das Windelverschlussband befestigt ist, umgreift.
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Der Fasteningträger 26 weist bei diesem Ausführungsbeispiel einen inelastischen Permanentträger 30 und einen inelastischen Befestigungsträger 31 auf, die über einen elastischen Zwischenträger 32 in an sich bekannter Weise miteinander verbunden sind. Hierbei wird bei diesem Ausführungsbeispiel der elastische Zwischenträger 32 durch einen elastischen Film 33, der beidseits mit einem NonWoven 34 kaschiert ist, gebildet. Es versteht sich, dass hierbei die verschiedensten Ausführungen zur Anwendung kommen können, ohne den Gegenstand vorliegender Erfindung zu verlassen. Insbesondere ist beispielsweise lediglich eine einseitige Kaschierung des elastischen Films 33 denkbar. Ebenso können die Permanentträger 30 bzw. Befestigungsträger 31 aus NonWoven oder Folie oder anderen Textilien gebildet werden. Auch kann der gesamte Fasteningträger 26 einstückig aus einem elastischen oder inelastischen Material gebildet sein. Das NonWoven 34 kann - je nach Erfordernissen - inelastisch und partiell geschlitzt ausgebildet sein. Ebenso ist denkbar, das NonWoven 34 derart auszubilden, dass es einer Bewegung des elastischen Films 33 unmittelbar und unzerstört folgen kann.
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Der Befestigungsträger 31 weist, ähnlich wie das Ausführungsbeispiel nach 3 bis 5, einen Fasteningklebstofffilm 35 auf, der einen Fasteningzwischenträger 36 trägt, auf welchem Hakenstreifen 37 mittels Klebstoffs 38 angebracht sind. Wie unmittelbar ersichtlich, liegt der Flächenschwerpunkt des Klebstoffs weiter vom Permanentbereich entfernt, als der Flächenschwerpunkt der Wirkfläche der Hakenstreifen 37. Auf der dem Permanentbereich 11 abgewandten Seite wird hierdurch eine Klebefläche 39 bereitgestellt.
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Diese Klebefläche 39 wird während der Herstellung des Windelverschlussbandes mittels eines zweiten Releasetapes 40 kaschiert, welches seinerseits Windelseitig einen zweiten vorderen Releaseklebstofffilm 41 trägt, der ebenfalls auf dem Topsheet 2 der Windel befestigt werden kann. Die Releaseklebstofffilme 28, 29, 41 sind bei diesem Ausführungsbeispiel derart ausgebildet, dass sie eine permanente Verbindung mit dem Windelkörper 1 gewährleisten. Die Oberfläche des zweiten Releasetapes 40, welche der Klebefläche 39 zugewandt ist, ist derart gewählt, dass der Befestigungsträger 31 ohne größere Anstrengungen von dem zweiten Releasetape 40 abgeschält werden kann und dennoch eine ausreichende Haftung bis zu diesen Zeitpunkt vorliegt, um das Windelverschlussband entsprechend in der Bereitstellungskonfiguration und während der Herstellung zu stabilisieren. Um ein Abschälen zu erleichtern, weist auch dieses Windelverschlussband einen Fingerlift 42 auf, der in bekannter Weise auf dem Klebstoff 38 befestigt ist.
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Insofern kann bei diesem Ausführungsbeispiel auf einen Übergangsbereich zwischen Klebefläche 39 und Hakenstreifen 37 verzichtet werden, da die Höhe der Hakenstreifen 37 durch das zweite Releasetape 40 im wesentlichen ausgeglichen werden kann, sodass die Klebefläche 39 entsprechend wirksam wird.
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Um die erfindungsgemäße Niederhaltefunktion der Klebefläche 39, welche sehr weit außerhalb in Bezug auf den Permanentbereich 11 angeordnet und lediglich außen nur den Fingerlift 42 trägt, sodass die Niederhaltefunktion in erfindungsgemäßer Weise optimiert ist, zu unterstützen, weist das Windelverschlussband nach den 6 bis 8 noch einen Niederhalter 43 auf, der bei diesem Ausführungsbeispiel als Punktverschweißung realisiert ist. Diese Punktverschweißung 43 stellt einen nicht wiederverbindbare Verbindung dar, die, wenn der Befestigungsträger 31 abgeschält wird, leicht zerrissen werden kann. Durch den Niederhalter 43 kann auf diese Weise die stabilisierende Wirkung der Klebefläche 39 unterstützt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Windelkörper
- 2
- Topsheet
- 3
- Backsheet
- 4
- vordere Oberkante
- 5
- hintere Oberkante
- 6
- rechte Seitenkante
- 7
- linke Seitenkante
- 8
- Windelverschlussband
- 9
- Fasteningbereich
- 10
- Fasteningmittel
- 11
- Permanentbereich
- 12
- Frontaltape
- 13
- Landezone für geschlossene Konfiguration
- 14
- Landezone für Entsorgungskonfiguration
- 15
- Permanentklebstofffilm
- 16
- Fasteningträger
- 17
- Fasteningklebstofffilm
- 18
- Fasteningzwischenträger
- 19
- Hakenstreifen
- 20
- Klebstoff
- 21
- Klebefläche
- 22
- Übergangsbereich
- 23
- Landezone für Bereitstellungskonfiguration
- 24
- Fingerlift
- 25
- Permanentklebstofffilm
- 26
- Fasteningträger
- 27
- erstes Releasetape
- 28
- erster vorderer Releaseklebstofffilm
- 29
- hinterer Releaseklebstofffilm
- 30
- Permanentträger
- 31
- Befestigungsträger
- 32
- Zwischenträger
- 33
- elastischer Film
- 34
- NonWoven
- 35
- Fasteningklebstofffilm
- 36
- Fasteningzwischenträger
- 37
- Hakenstreifen
- 38
- Klebstoff
- 39
- Klebefläche
- 40
- zweites Releasetape
- 41
- zweiter vorderer Releaseklebstofffilm
- 42
- Fingerlift
- 43
- Niederhalter