DE4202704C2 - Höschenwindel mit selbstklebendem Verschlußsystem und Verfahren zu dessen Herstellung und seine Verwendung - Google Patents
Höschenwindel mit selbstklebendem Verschlußsystem und Verfahren zu dessen Herstellung und seine VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Höschenwindel mit einem
selbstklebendem Verschlußsystem, insbesondere einem mehr
fach wiederverklebbaren und wiederlösbaren Verschlußsystem,
sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung und seine Verwendung.
Höschenwindeln werden seit längerem mit selbstklebenden
Verschlußsystemen ausgestattet, die ein leichtes Ver
schließen der Windel ermöglichen und im Hüftbereich der
Windel angebracht werden. Bisher sind Verschlußsysteme für
Höschenwindeln bekannt, die aus mehreren funktionell zu
sammenwirkenden Teilen bestehen. Beispielsweise ist ein
Verschlußsystem bekannt, das aus einem Verschlußstreifen
zum Verkleben mit der Außenfolie der
Höschenwindel, einem Trennstreifen zum
Schutz der Klebeseite des Verschlußstreifens vor dem
Gebrauch der Windel, z. B. beim Lagern, und einem mit dem
Verschlußstreifen verklebten Zielstreifen,
der bei Schließen des Windelverschlusses auf der Außenfolie
der Windel verklebt wird. Auf dem Zielstreifen kann der
Verschlußstreifen reversibel verklebt werden, so daß ein
mehrfaches Öffnen und Schließen der Windel möglich ist.
Ferner ist ein Windelverschlußsystem bekannt, das eine
Weiterentwicklung des obigen Verschlußsystems ist. Es
besteht aus einem Verschlußstreifen und einem Trennstrei
fen, auf dem der Verschlußstreifen vor Gebrauch gelagert
wird. Zur gebrauchsfähigen, festen und gleichzeitig mehr
fach reversibel lösbaren Verklebung des Verschlußstreifens
auf der Außenfolie der Windel muß die Verklebungsfläche
der Außenfolie mit einem Verstärkungsstreifen
ausgerüstet werden. Beim Verschließen
der Windel wird der Verschlußstreifen auf diesen
Verstärkungsstreifen geklebt.
Nachteilig an den bisher bekannten Verschlußsystemen ist,
daß sie mindestens einen Verschlußstreifen,
einen Trennstreifen und mindestens einen die Windel
außenfolie schützenden bzw. verstärkenden Streifen, d. h. einen
relativ aufwendigen Aufbau, besitzen müssen, wenn ein
mehrfaches reversibles Öffnen und Verschließen der Windel
möglich sein soll, d. h. es handelt sich um mindestens
dreiteilige Systeme.
Aus der DE 31 10 702 A1 ist ein Klebeverschluß für Höschenwindeln bekannt,
der aus einem Streifen aus Kunststoff, Papier od. dgl. mit einer einseitig
aufgebrachten, druckempfindlichen Klebstoffschicht besteht. In einem
Klebstoffeld des Verschlußlaschenteils des Klebeverschlusses ist der Klebstoff
in einem unterbrochenen Muster angeordnet, wobei die zusammenhängenden
Musterteile so bemessen sind, daß die von ihnen beim Abziehen von der Folie
auf diese ausgeübte Schälkraft kleiner ist als die Reißdehnung der Folie.
Aus der DE 33 44 593 C1 ist ein ähnlicher Klebeverschluß bekannt, wobei das
Verschlußlaschenfeld des Klebeverschlusses einseitig mit einem druckempfindlichen
Heißschmelzkleber beschichtet ist. Zusätzlich ist die Klebstoffschicht
musterförmig mit einem Abdeckwerkstoff versehen, wobei die zwischen dem
Muster verbleibenden Klebstoff-Flächen freigelassen werden.
Die EP 0 353 972 A1 zeigt ein Klebeband, das eine diskontinuierliche
Klebstoffschicht auf einer Fläche aufweist. Die diskontinuierliche
Klebstoffschicht besteht im wesentlichen aus voneinander im Abstand
angeordneten, kleinen individualisierten Klebstoffaufträgen, wie
halbkugelförmigen Klebstoffpunkten.
Aus der EP 0 436 159 A1 ist ein strahlenvernetzbarer Schmelzhaftkleber auf
Acrylatbasis bekannt, der für haftende Binden, Klebebänder usw. eingesetzt
werden kann. Seine Schälfestigkeit liegt in einem Bereich von 1,9 bis 2,5
N/cm.
Die EP 0 428 017 A2 betrifft einen Heißschmelzkleber, der auf der Basis von
Blockcopolymeren aus Styrol, Ethylen und Butylen hergestellt ist und auf die
Oberfläche von Windeln aufgetragen ist, um das Gleiten der Windeloberfläche
auf der Unterwäsche zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hös
chenwindel mit einem einfachen, rationell arbeitenden
Verschlußsystem zu entwickeln, die durch direktes rever
sibles Verkleben des Verschlußstreifens auf der Außenfolie
der Windel geschlossen werden kann, wobei der Klebever
schluß mehrfach und rückstandsfrei wieder von der Außen
folie der Windel gelöst werden kann, ohne daß irgendeine
Form von folienverstärkenden oder -schützenden Streifen
erforderlich ist, um diese vor Beschädigung oder Zerreißen
zu bewahren. Auch die Notwendigkeit eines Trennstreifens
soll nicht mehr bestehen.
Diese Aufgabe wird durch eine Höschenwindel mit einem
selbstklebenden, mehrfach wiederverklebbaren und wieder
ablösbaren Verschlußsystem gemäß Anspruch 1 gelöst, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Verschlußsystem einen
Verschlußstreifen aus einem flächenhaften Träger umfaßt,
der zumindest an dem bei Gebrauch mit dem zweiten Windel
teil zu verklebenden Abschnitt einseitig in Form von dis
kreten Klebesegmenten mit einer Selbstklebemasse beschich
tet ist, wobei die Selbstklebemasse eine solche Klebkraft
hat, daß der durch Beschichtung mit der Selbstklebemasse
gebildete Verschlußstreifenabschnitt gegen die Außenfolie
der Windel eine Schälfestigkeit von 2,5 N/30 mm und mehr
aufweist und mehrfach von der Außenfolie wieder gelöst und
damit verklebt werden kann, ohne die Folie zu beschädigen.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Höschenwindel
mit Verschlußsystem sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung
sowie seine Verwendung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird zur Verdeutlichung unter Bezugnahme auf
die Fig. 1 bis 5 beschrieben.
Entsprechend der Darstellung in Fig. 1 werden Höschenwin
deln 1 seit längerem im Hüftbereich mit selbstklebenden
und wieder lösbaren Verschlußsystemen 3 versehen, um das
Anlegen und Entfernen der Windel möglichst einfach zu gestalten.
Fig. 2 zeigt ein bekanntes mehrteiliges Verschlußsystem,
das einen einseitig klebenden Verschlußstreifen 6, einen
Zielstreifen 5 zum dauerhaften Verkleben auf dem zweiten
Windelteil B und einen auf der Windelfolie 2 des ersten
Windelteils A angebrachten Trennstreifen 4 zur "Zwischen
lagerung" des Verbundes aus Verschlußstreifen 6 und Ziel
streifen 5 vor Gebrauch der Windel 1 umfaßt (Fig. 2a: Ver
schlußsystem vor Gebrauch; Fig. 2b: Verschlußsystem nach
Gebrauch).
Fig. 3 zeigt ein weiteres bekanntes mehrteiliges Verschluß
system, das ebenfalls einen Verschlußstreifen 6 und einen
Trennstreifen 4 umfaßt. Anstelle des Zielstreifen 5 des in
Fig. 2 gezeigten Verschlußsystems umfaßt es ferner an dem
zweiten Windelteil B (auf oder unter der Windelaußenfo
lie), der mit dem ersten Windelteil A verbunden werden
soll, einen in Hüfthöhe über die gesamte Windelbreite
verlaufenden Verstärkungsstreifen 7 auf, auf dem der Ver
schlußstreifen 6 beim Anlegen der Windel 1 zu liegen kommt
(Fig. 3a: Verschlußsystem vor Gebrauch; Fig. 3b: Ver
schlußsystem nach Gebrauch).
Überraschenderweise wurde jetzt gefunden, daß ein flächen
hafter Träger, der mit Hilfe des Rotationsschmelzsieb
drucks oder des Tiefdrucks mit kalottenförmigen Klebstoff
segmenten aus einer geeigneten Klebemasse beschichtet
worden ist, auf Windelfolien, z. B. geprägten oder unge
prägten Polyethylenfolien oder Polypropylenfolien, ein
Klebeverhalten aufweist, daß einerseits eine enorm feste
Verklebung ermöglicht, die einerseits die an Windelver
schlußsysteme gestellten Anforderungen erfüllt und ande
rerseits ein mehrfaches und rückstandsfreies Lösen ermög
licht, ohne daß die unverstärkten Windelfolien beschädigt
werden bzw. einreißen oder ein Klebkraftverlust auftritt.
Durch dies Verklebung kann auf Verstärkungsstreifen
verzichtet werden.
Das erfindungsgemäße Verschlußsystem ist daher ein
zweiteiliges System.
Das erfindungsgemäße Windelverschlußsystem (Fig. 4) umfaßt
einen Verschlußstreifen 6, der einen flächenhaften, insbe
sondere einen streifenförmigen, zumindest auf der mit dem
zweiten Windelteil B zu verklebenden Fläche mit der
Selbstklebemasse in Form von diskreten Punkten 9 beschich
teten Träger 8 umfaßt, wobei der Verschlußstreifen 6 re
versibel auf der Windelaußenfolie verklebt ist (Fig. 4a:
Verschlußsystem vor Gebrauch; Fig. 4b: Verschlußsystem
nach Gebrauch).
In dieser Ausführungsform ist das vor Gebrauch auf der
Windel 1 verklebte Verschlußsystem 3 wie bisher üblich mit
einem Trennstreifen 4 ausgerüstet, aber der
Verschlußstreifen 6 ist an dem Bereich, der mit dem Win
delteil B verklebt werden soll, anstelle mit einer voll
flächig aufgebrachten Klebemasse mit diskreten Punkten 9
der erfindungsgemäßen Klebemasse versehen.
In bevorzugten Ausführungsformen (Fig. 4c und 4d) kann so
gar auf den Trennstreifen verzichtet und ein einteiliges
Verschlußsystem realisiert werden. Der
punktförmig beschichtete Abschnitt des Verschlußstreifens
ist dann vor Gebrauch der Windel direkt auf der Innenseite
der Windel zur "Zwischenlagerung" verklebt. In diesem Fall
sollte die Polyethylenaußenfolie 2 der Windel um den Win
delrand herumreichen oder das Polypropylenvlies an dieser
Stelle entfernt sein, um auf der Innenseite der Windel
eine geeignete "Lagerfläche" aus Polyethylenfolie zu bil
den, von der ein Ablösen zerstörungsfrei möglich ist. Das
einteilige Verschlußsystem umfaßt daher
nur einen Verschlußstreifen 6, der abschnittsweise perma
nent oder reversibel klebend beschichtet ist. Da der Ver
schlußstreifen reversibel auf der Polyethylenfolie klebt,
kann der mit dem zweiten Windelteil zu verklebende Teil
des Verschlußstreifens 6 den Windelrand umlaufen und auf
der Rückseite der Polyethylenaußenfolie verklebt sein,
ohne daß ein Trennstreifen benötigt wird. Zum Verschließen
der Windel braucht nur der um den Rand herumlaufende Teil
des Verschlußstreifens 6 gelöst werden und mit dem zweiten
Windelteil B verklebt werden. Auch der bisher notwendige
und übliche Verstärkungsstreifen als definierter Verkle
bungsuntergrund für den Verschlußstreifen 6 ist nicht mehr
erforderlich.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform (Fig. 4e und
4f) kann auch die gesamte Verklebungsfläche des Verschluß
streifens 6 punktförmig und reversibel klebend beschichtet
sein, da eine ausreichend feste Verklebung auf Teil A der
Windel erreicht wird.
Der Träger kann aus Folie, Papier, Gewebe oder Vliesstoff
und dergl. bestehen und gegebenenfalls vor der Beschichtung
mit der Selbstklebemasse durch Corona-Entladung, Beflam
mung oder Beschichtung mit einem Haftvermittler
vorbehandelt werden. Vorzugsweise besteht der Träger aus
einer Polyethylen-, Polypropylen-, Polyvinylchlorid- oder
Polyesterfolie, einem Papier mit einem Gewicht von 60 bis
200 g/m2, das gegebenenfalls mit einer Kunststoffdisper
sion imprägniert sein kann, oder einem Polypropylen- oder
Polyestervliesstoff mit einem Gewicht von 30 bis 200 g/m2
und einer Dicke von 40 bis 200 µm. Als Trägerfolien für
die punktförmig beschichteten Klebemassen sind beispiels
weise sogenannte Pflasterfolien auf Basis von Polyethylen
mit einer Dicke von 50 bis 120 µm geeignet.
Die Selbstklebemasse wird vorzugsweise mittels Rotations
siebdruck auf den Träger 8 aufgebracht.
Die Menge der auf den Träger 8 in Form von kalottenförmi
gen bzw. noppenförmigen Klebesegmenten 9 aufgebrachten
Selbstklebemasse liegt im Bereich von 10 bis 100 g/m², vorzugs
weise 10 bis 80 g/m², bevorzugter im Bereich von 15 bis 40 g/m²
und besonders bevorzugt 15 bis 30 g/m². Bei der Beschich
tung mit der Selbstklebemasse wird im allgemeinen ein
Raster mit einer lichten Maschenweite von 1,50 bis 0,18 mm,
insbesondere von 0,84 bis 0,42 mm, bevorzugter 0,59 mm,
verwendet.
Als Außenfolien für Höschenwindeln werden im allgemeinen
Polyethylenfolien verwendet, während die Innenseiten im
allgemeinen mit Polypropylenvlies abgedeckt sind. Geeignet
sind beispielsweise Polyethylen-Hygiene-Folien mit einer
Dicke von 25 bis 40 µm oder PE-Folien,
die eine Dicke von 35 bis 45 µm aufweisen und
mikrogeprägt sind.
Um einen ausreichend festen Verschluß der Windel zu er
möglichen, weist der mit der Selbstklebemasse beschichtete
reversibel klebende Verschlußstreifen 6 eine Schälfestig
keit gegen die Polyethylenaußenfolie 2 und gegebenenfalls
auch gegen die Polyethyleninnenfolie von 2,5 N/30 mm und
mehr, vorzugsweise von 2,5 bis 20 und bevorzugter von 3
bis 8 N/30 mm auf.
Als Selbstklebemasse kommen viskoelastische, selbstkle
bende Klebstoffe in Frage. Hierbei handelt es sich vor
zugsweise um Heißschmelzklebstoffe. Derartige Heißschmelz
klebstoffe basieren beispielsweise auf syn
thetischen Blockcopolymeren, wobei Styrol-Isopren-Styrol-,
Styrol-Butadien-Styrol- oder Styrol-Ethylen-Butylen-Sty
rol-Copolymere bevorzugt sind. Sie können gegebenenfalls
mit geeigneten Klebstoffharzen kombiniert werden. Als
Klebstoffe sind unvernetzbare oder vernetzbare Klebstoffe
geeignet, wobei die vernetzbaren Klebstoffe beispielsweise
durch Bestrahlung mit UV-Licht oder Elektronenstrahlen
vernetzbar sind. Ferner sind Schmelzkleber auf Basis von
Polyacrylsäureestern, z. B. Copolymere von Acrylsäure und
Butylacrylat gegebenenfalls in Kombination mit Klebstoff
harzen und/oder Weichmachern geeignet. Auch der Einsatz
von Polyesteracrylaten, die strahlenvernetzbar sein kön
nen, ist möglich.
Die Klebstoffe können auch in Form von wäßrigen Dispersio
nen aufgebracht werden. In Form von solchen Dispersionen
sind beispielsweise viskoelastische, selbstklebende Pro
dukte auf Basis von Copolymeren von Acrylsäureestern,
Styrol-Isopren-Styrol-Copolymere gegebenenfalls in Ver
bindung mit wäßrigen Dispersionen von Klebstoffharzen
geeignet. Speziell sind Schmelzklebstoffe auf Basis der
genannten Blockcopolymere geeignet.
Es ist also mit dem erfindungsgemäßen Verschlußsystem aus
einem Verschlußstreifen 6 mit diskreten Verklebungsseg
menten 9 bei geeigneter Wahl der Klebemasse möglich, das
mehrfache Verschließen und Öffnen von Höschenwindeln zu
realisieren.
Als Trennfolien sind beispielsweise Folien aus Polyethylen
oder Polypropylen geeignet.
Die Funktionsfähigkeit des erfindungsgemäßen Verschlußsy
stems basiert auf folgendem Phänomen (Fig. 5):
Die Noppen 9 des punktförmig beschichteten Verschlußstrei
fens 6 kleben mit ihrer Spitze 10 auf der beispielsweise
aus geprägtem Polyethylen bestehenden Oberflächenfolie 2
der Babywindel. Beim Öffnen des Verschlusses, d. h. beim
Wiederablösen des Verschlußstreifens 6 von der Polyethy
lenfolie 2, lösen sich die relativ elastischen Noppen 9
einzeln und nacheinander von dem Klebeuntergrund 2 in
einer Weise, daß kein Klebemassenrückstand zurückbleibt.
Es handelt sich um ein vollkommen andersartiges Ablösungs
verhalten als bei einer vollflächigen Verklebung. Für die
sen speziellen Anwendungsfall ist die Klebemasse umso ge
eigneter, je elastischer und weicher sie eingestellt ist.
Ein flächenhafter Träger, der aus einer relativ flexiblen
Polyethylenfolie
mit einer Dicke von 90 µm besteht, wurde mittels Rotationsschmelz
siebdruck in 300 mm Beschichtungsbreite mit einem 0,59 mm
und 20 m/min nach einer In-Line-Corona-Behandlung
mit einem Heißschmelzkleber auf der Basis der o. a. Blockcopolymeren
beschichtet. Der Klebemassenauftrag lag bei 27 g/m2 und
erfolgte in Form von gleichmäßig geformten Halbkugeln. Die
Schälfestigkeit dieses Klebebandes gemessen nach der Fi
nat-Testmethode Nr. 1 (FTM 1) auf einer handelsüblichen
Windelaußenfolie aus Polyethylen betrug ca. 4 N/30 mm. Die
eingesetzte Folie ist aus einer Babywindel der Marke
"Luvs®" (von Procter) herausgeschnitten, auf der
Innenseite mit einem Polypropylenvlies laminiert und mit
einem doppelseitigen Klebeband locker auf einen Stahlmeß
träger geklebt worden. Dieser Klebeuntergrund wurde ge
wählt, um die normale Verklebung auf der relativ flexiblen
Polyethylenaußenfolie einer Babywindel zu simulieren. Das
punktförmig beschichtete Klebeband ließ sich im Schältest
bei einer Abzugsgeschwindigkeit von 300 mm/min rückstands
frei ablösen. Das abgelöste Klebeband wurde anschließend
erneut verklebt und wiederum nach FTM 1 vermessen. Die
Schälfestigkeit betrug ebenfalls ca. 4 N/30 mm. Diese Mes
sung wurde zehnmal wiederholt, wobei in allen Fällen ein
rückstandsfreies Ablösen erfolgte und das Klebkraftniveau
von 4 N/30 mm bestätigt werden konnte. Anschließend wurde
aus diesem Klebeband ein Abschnitt von 30 mm×80 mm her
gestellt und anstelle eines bekannten zweiteiligen Ver
schlußsystems aus Verschlußstreifen und Trennstreifen auf
die Außenfolie einer Luvs®-Babywindel geklebt. Dieses ein
teilige Verschlußsystem hält die Windel funktionsfähig
fest zusammen. Trotz dieses festen Verschlusses läßt sich
der Verschluß rückstandslos sowie ohne Zerstörung der
Polyethylenaußenfolie wieder öffnen und mehrfach ohne
Klebkraftabfall wieder verschließen.
Entsprechend dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
wurde ein Verschlußband auf Basis eines Laminats aus einem
Polyestervlies mit einem
Gewicht von 30 g/m² und einem weiteren flexiblen Polyesterlochvlies
durch Beschichtung mit ca.
35 g/m² des o. a. Heißschmelzklebstoffs hergestellt.
Die Schälfestigkeit gemessen nach der Methode gemäß Bei
spiel 1 betrug 4 bis 5 N/30 mm. Dieses Klebkraftniveau
blieb auch nach zehnmaligem Wiederablösen und Verkleben
ohne Einbuße erhalten. Der anwendungsgerechte Verschluß
mit einem Stanzling gemäß Beispiel 1 war äußerst fest,
insbesondere bei der Zugbeanspruchung, die bei bestim
mungsgemäßer Anwendung auftrat. Ein mehrfaches Verkleben
und Wiederablösen war problemlos möglich.
Gemäß Beispiel 1 und Beispiel 2 wurde eine coextrudierte
Polyethylenblasfolie mit einer Dicke von 100 µm
mit dem o. a. Heißschmelzkleber
in einer Menge von 21 g/m² beschichtet.
Das erreichte Klebkraftniveau lag bei ca. 3 N/30 mm. Der
Verschlußstreifen arbeitete anwendungsgerecht wie in Bei
spiel 1 und 2.
Gemäß Beispiel 3 wurde die gleiche coextrudierte Polyethy
lenblasfolie mit einem weiteren Heißschmelzkleber des o. a. Grundtyps
in einer Menge von 30g/m² beschichtet. Das erreichte
Klebkraftniveau lag bei ca. 4,3 N/30 mm. Der Verschluß
streifen arbeitete anwendungsgerecht wie in Beispiel 1
bis 3. Ein mehrfaches Verkleben und Wiederablösen ohne
Klebkraftverlust war möglich.
Claims (25)
1. Höschenwindel mit einem selbstklebenden, mehrfach
wiederverklebbaren und wiederablösbaren Verschlußsystem,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußsystem
(3) einen Verschlußstreifen (6) aus einem flächen
haften Träger (8) umfaßt, der zumindest an dem bei
Gebrauch mit dem zweiten Windelteil (B) zu verkleben
den Abschnitt einseitig in Form von diskreten Klebe
segmenten (9) mit einer Selbstklebemasse beschichtet
ist, wobei die Selbstklebemasse eine solche Klebkraft
hat, daß der durch Beschichtung mit der Selbstklebe
masse gebildete Verschlußstreifen (6) gegen die Au
ßenfolie (2) der Windel eine Schälfestigkeit von 2,5
N/30 mm und mehr aufweist und mehrfach von der Außen
folie (2) wieder gelöst und damit verklebt werden
kann, ohne die Folie (2) zu beschädigen.
2. Windel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der mit der Selbstklebemasse beschichtete Träger (8)
eine Schälfestigkeit gegen die Polyethylenaußenfolie
(2) von 2,5 bis 20 N/30 mm aufweist.
3. Windel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der gegebenenfalls vor der
Beschichtung mit der Selbstklebemasse durch Corona-
Entladung, Beflammung oder Beschichtung mit einem
Haftvermittler behandelte Träger (8) aus Folie, Papier, Gewebe
oder Vliesstoff besteht.
4. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (8) aus einer Poly
ethylen-, Polypropylen-, Polyvinylchlorid- oder Poly
esterfolie, einem Papier mit einem Gewicht von 60 bis
200 g/m² oder einem Polypropylen- oder Polyester
vliesstoff mit einem Gewicht von 30 bis 200 g/m² be
steht und eine Dicke von 40 bis 200 µm aufweist.
5. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Selbstklebemasse in einer
Menge von 10 bis 100 g/m² aufgebracht ist.
6. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Selbstklebemasse in einer
Menge von 10 bis 80 g/m² aufgebracht ist.
7. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Selbstklebemasse in einer Menge
von 15 bis 40 g/m² aufgebracht ist.
8. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Außenfolie (2) der Windel aus
Polyethylen besteht und gegebenenfalls geprägt ist.
9. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Teil der mit der Selbstklebe
masse beschichteten Seite des Trägers (8) mit einer
gegebenenfalls silikonisierten Trennfolie oder einem
gegebenenfalls silikonisierten Trennpapier abgedeckt
ist.
10. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trennfolie aus Polyethylen oder
Polypropylen besteht.
11. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Selbstklebemasse einen visko
elastischen Kleber umfaßt.
12. Windel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Selbstklebemasse einen Heiß
schmelzkleber umfaßt.
13. Windel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Heißschmelzkleber auf einem synthetischen Block
copolymeren basiert, das mit geeigneten Klebstoff
harzen kombiniert sein kann.
14. Windel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das synthetische Blockcopolymer ein Styrol-Isopren-
Styrol-, Styrol-Butadien-Styrol- oder Styrol-Ethylen-
Butylen-Styrol-Copolymer ist.
15. Windel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klebemasse unvernetzbar oder vernetzbar ist.
16. Windel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die vernetzbare Klebemasse durch Bestrahlung mit UV-
Licht oder Elektronenstrahlen vernetzbar ist.
17. Windel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Heißschmelzkleber auf Polyacrylsäureestern oder
Polyesteracrylaten basiert und gegebenenfalls Kleb
stoffharze und/oder Weichmacher enthält.
18. Verfahren zur Herstellung eines selbstklebenden,
mehrfach wiederverklebbaren und wiederablösbaren Win
delverschlußsystems einer Höschenwindel nach einem der
Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein
flächenhafter Träger (8) zumindest an dem bei Ge
brauch mit dem zweiten Windelteil (B) zu verklebenden
Abschnitt einseitig in Form von diskreten Klebe
segmenten (9) mit einer Selbstklebemasse beschichtet
wird, wobei die Selbstklebemasse eine solche Kleb
kraft hat, daß der durch Beschichtung mit der Selbst
klebemasse gebildete Verschlußstreifen (6) gegen die
Außenfolie (2) der Windel eine Schälfestigkeit von
2,5 N/30 mm und mehr aufweist und mehrfach von der
Außenfolie (2) wieder gelöst und damit verklebt wer
den kann, ohne die Folie (2) zu beschädigen.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Träger (8) aus Folie, Papier, Gewebe
oder Vliesstoff verwendet wird, der gegebenenfalls
vor der Beschichtung mit der Selbstklebemasse durch
Corona-Entladung, Beflammung oder Beschichtung mit
einem Haftvermittler vorbehandelt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Selbstklebemasse mittels
Tief- oder Rotationssiebdruck auf den Träger (8)
aufgebracht wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Selbstklebemasse durch ein
Raster mit einer lichten Maschenweite von 1,50 bis
0,18 mm aufgebracht wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Selbstklebemasse durch ein
Raster mit einer lichten Maschenweite von 0,84 bis
0,42 mm aufgebracht wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß die vernetzbare Klebstoffmasse durch Bestrahlung
mit UV-Licht oder Elektronenstrahlen vernetzt wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18, bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Selbstklebemasse in Form
einer wäßrigen Dispersion auf den Träger (8) aufge
bracht wird.
25. Verwendung eines gemäß einem Verfahren der Ansprüche
18 bis 24 hergestellten Verschlußsystems zum Verschließen
einer Windel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924202704 DE4202704C2 (de) | 1992-01-31 | 1992-01-31 | Höschenwindel mit selbstklebendem Verschlußsystem und Verfahren zu dessen Herstellung und seine Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924202704 DE4202704C2 (de) | 1992-01-31 | 1992-01-31 | Höschenwindel mit selbstklebendem Verschlußsystem und Verfahren zu dessen Herstellung und seine Verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4202704A1 DE4202704A1 (de) | 1993-08-05 |
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