-
Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit äußerem Aufprallschutz
und ein Verfahren zum Schutz bei einem äußeren
Aufprall auf ein Fahrzeug. Dazu weist der Aufprallschutz einen in
einem Frontbereich des Fahrzeugs integrierten Airbag auf.
-
Ein
derartiges Fahrzeug mit einem Fußgänger schützenden
Aufpralldämpfer ist aus der Druckschrift
DE 103 45 387 A1 bekannt.
Dieser Aufpralldämpfer, der einen Airbag aufweist, welcher
an einem hinteren Ende einer Motorhaube untergebracht ist, kann
sich erst aufblähen und entfalten, nachdem eine Motorhauben-Anhebeeinrichtung
betätigt ist, wobei die Motorhaube derart ausgebildet ist,
dass diese Motorhauben-Anhebeeinrichtung die Motorhaube vollständig
anhebt. Dabei bedeckt der Aufpralldämpfer die Windschutzscheibe
vollständig bis auf einige Sehschlitze für den
Fahrer.
-
Ein
derartiger Airbag hat zunächst den Nachteil, dass er im
aktivierten Zustand die Sicht des Fahrers gefährlich einschränkt.
Ferner ist eine Betätigung einer Motorhauben-Anhebeeinrichtung
erforderlich. Damit ist ein Sicherheitsrisiko verbunden, da nicht
nur die Aufblaspneumatik für den Airbag ständig funktionsfähig
sein muss, sondern auch die zur Freigabe des Airbags erforderliche
Motorhauben-Anhebeeinrichtung im richtigen Augenblick nicht versagen darf.
-
Aus
der Druckschrift
JP 2004-322724 ist
ein Schutz für einen Fußgänger bekannt.
Bei dieser Vorrichtung wird das hintere Ende einer Haube durch einen
Airbag angehoben, nachdem ein Blockierungsmechanismus in Form eines
Arretierungsstifts aus einem Arretierungsloch eines Gelenkarms durch
einen sich verkürzenden Airbag herausgezogen ist.
-
Diese
Schutzvorrichtung birgt ein Sicherheitsrisiko, zumal der Arretierungsstift
sich in dem Arretierungsloch verklemmen kann, wenn sich gleichzeitig
der Airbag entfaltet. Dabei kann der Arretierungsstift in dem Arretierungsloch
derart eingeklemmt werden, dass sich beide Bewegungsmechanismen,
nämlich das Anheben des Motorhaubenendes durch den Airbag
und das Herausziehen des Arretierungsstifts aus dem Arretierungsloch,
gegenseitig blockieren.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Fahrzeug mit äußerem
Aufprallschutz zu schaffen, bei dem ein Airbag mit erhöhter
Zuverlässigkeit in einem aktivierten Zustand die Windschutzscheibe
zumindest bereichsweise abdecken kann.
-
Diese
Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 bzw. mittels des
Verfahrens nach Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der
Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Erfindungsgemäß wird
ein Fahrzeug mit äußerem Aufprallschutz und ein
Schutzverfahren bei einem äußeren Aufprall auf
ein Fahrzeug geschaffen. Dazu weist der Aufprallschutz einen in
einem Frontbereich des Fahrzeugs integrierten Airbag auf. Der Airbag
ist in einem deaktivierten Zustand in einem einer Windschutzscheibe
zugewandten Bereich unterhalb einer Fronthaube vorgesehen. In einem
aktivierten Zustand deckt der Airbag die Windschutzscheibe zumindest
bereichsweise ab. Die Fronthaube weist eine von dem sich entfaltenden
Airbag betätigbare Öffnungskinematik auf, um ein
Anheben des der Windschutzscheibe zugewandten Bereichs der Fronthaube
zu ermöglichen.
-
Dieses
Fahrzeug mit Aufprallschutz hat den Vorteil, dass ein Entfalten
des Airbags von einem deaktivierten Zustand in einem einer Windschutzscheibe
zugewandten Bereich unterhalb der Fronthaube zu einem aktivierten
Zustand, bei dem der Airbag die Windschutzscheibe bereichsweise
abdeckt, ein zumindest bereichsweises Anheben der Fronthaube durch
den sich entfaltenden Airbag bewirkt, ohne dass Anhebevorrichtungen
oder Arretierungsvorrichtungen zu betätigen sind, welche
ein potentielles Versagensrisiko bergen. Eine einfache und sichere Öffnungskinematik
sorgt dafür, dass mit Überwinden eines Druckpunkts
dieser Öffnungskinematik ein der Windschutzscheibe zugewandter
Bereich der Fronthaube angehoben wird. Da jeder Airbag beim Entfalten
einen erheblichen Druck ausübt, kann dieser genutzt werden,
um den Druckpunkt der Öffnungskinematik zu überwinden
und um den Airbag in einem der Windschutzscheibe zugewandten Bereich auf
kürzestem Entfaltungsweg zu entfalten. Darüber hinaus
befindet sich das Modul aus deaktiviertem Airbag und einem Gasgenerator
nicht im Arbeitsbereich eines Motors, selbst wenn es unter der Fronthaube der
Motor des Fahrzeugs angeordnet ist.
-
In
einer Ausführungsform der Erfindung deckt der Airbag mindestens
den unteren Scheibenquerträger der Windschutzscheibe ab.
Durch die angehobene Motorhaube und die Abdeckung des entstehenden
Spalts zwischen unterem Scheibenquerträger der Windschutzscheibe
und hinterem Fronthaubenrand mit einem Airbag wird gewährleistet, dass
ein Aufprall eines Körpers gedämpft wird und der
aufprallende Körper über die angehobene Fronthaube,
den Airbag und den freibleibenden Teil der Frontscheibe abgleiten
kann.
-
Vorteilhafterweise
kann es vorgesehen sein, dass mindestens eine A-Säule,
welche seitlich der Windschutzscheibe angeordnet ist, zumindest
bereichsweise von dem Airbag im aktivierten Zustand abgedeckt wird,
wobei dieser Bereich vorzugsweise der Wurzelbereich der A-Säule
ist, so dass auch hier ein dämpfende Aufprallschutz ermöglicht
wird. Dazu ist der Airbag unter der Fronthaube in einem der Windschutzscheibe
zugewandten Bereich an seinen seitlichen Enden im deaktivierten
Zustand mit einer speziellen Faltungstechnik versehen.
-
Zweckmäßigerweise
kann es in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen sein, dass die Öffnungskinematik zwei Scharniergelenke auf
beiden Seiten der Fronthaube in dem der Windschutzscheibe zugewandten
Bereich aufweist. Diese Scharniergelenke gewähren die Möglichkeit,
die Fronthaube wie bisher nach Lösen einer Vorarretierung
in ihrem vorderen Fahrzeugbereich von dort aus anzuheben, ohne dass
die Öffnungskinematik für den Airbag wirksam wird.
-
Außerdem
wird beim Anheben des der Windschutzscheibe zugewandten Bereichs
der Fronthaube aufgrund eines bevorstehenden Aufpralls ein Öffnungsspalt
zwischen unterem Scheibenquerträger und hinterem Rand der
Fronthaube frei, der in seiner Spaltbreite durch die zwei Scharniergelenke
begrenzt ist. Nach Schließen der Öffnungskinematik bleibt
die Fronthaube vorteilhafterweise voll funktionsfähig.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform kann ein derartiges Scharniergelenk
zumindest ein Rastgelenk aufweisen, das den Druckpunkt der Öffnungskinematik
evtl. auch einstellbar vorgibt. Sobald dieser Druckpunkt des Rastgelenks überwunden
ist, begrenzt das Scharniergelenk einen Öffnungsspalt, durch
den sich der Airbag in Richtung auf die Windschutzscheibe entfalten
kann. Anstelle eines Rastgelenks oder zusätzlich zu dem
Rastgelenk kann das Scharniergelenk einen deformierbaren Gelenkarm aufweisen.
Dieser deformierbare Gelenkarm ermöglicht eine begrenzte
Ausdehnung und damit einen begrenzten Öffnungsspalt für
den sich aufblähenden Airbag.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann anstelle
des oder zusätzlich zu dem Rastgelenk bzw. dem deformierbaren
Gelenkarm zumindest ein nachgiebiger Gelenkarm vorgesehen werden.
Ein nachgiebiger Gelenkarm kann vorzugsweise einen gummielastischen
Gelenkarm aufweisen oder einen federelastischen Gelenkarm besitzen.
In beiden Fällen wird gewährleistet, dass durch
den Druck des sich entfaltenden Airbags die nachgiebigen Gelenkarme
einen Öffnungsspalt ermöglichen, über
den sich der Airbag in Richtung auf die Frontscheibe und evtl. auf
die A-Säulen aufblähen kann.
-
Insbesondere
ist es vorgesehen, dass der Airbag im deaktivierten Zustand zwischen
einer unterhalb der Fronthaube angeordneten Schalldämmmatte
und einer Unterseite der Fronthaube zusammengefaltet angeordnet
ist. Da insbesondere Motorhauben als Fronthauben derartige Schalldämmmatten
aufweisen, stellt dieses eine kostengünstige Lösung
für Motorhauben im Frontbereich eines Fahrzeugs dar. Da
somit kein besonderer technischer Aufwand, verbunden mit Zusatzkosten,
erforderlich ist, wenn der Airbag im deaktivierten Zustand zwischen
einer unterhalb der Fronthaube angeordneten Schalldämmmatte
und der Unterseite der Fronthaube zusammengefaltet angeordnet ist,
bietet sich diese Lösung als bevorzugte Ausführungsform
bei Motorhauben an. Darüber hinaus hat diese Lösung
den Vorteil, dass die Schalldämmmatte gleichzeitig den deaktivierten
Airbag vor mechanischen Beschädigungen und Angriffen von
Chemikalien schützt. Beim Entfalten bzw. Aktivieren des
Airbags kann gleichzeitig die Schalldämmmatte eine zwar
nachgiebige, aber vor Beschädigungen durch scharfkantige
Fahrzeugelemente im Frontbereich des Fahrzeugs schützende
Matte bilden. Durch die Schalldämmmatte werden somit zusätzliche
Schutzabdeckungen des deaktivierten Airbags überflüssig.
-
Um
diese Schutzwirkung weiter zu verbessern ist es zweckmäßigerweise
vorgesehen, dass die Schalldämmmatte einen zumindest teilweise
eingerollten und/oder gekrümmten Verlängerungslappen aufweisen
kann, der den zusammengefalteten Airbag zumindest bereichsweise
umhüllt und der eine Abschirmung bzw. einen Schutz des
sich entfaltenden Airbags gegenüber Fahrzeugteilen in dem
Frontbereich des Fahrzeugs bereitstellt. Sobald der Airbag aktiviert
wird, kann sich dieser zunächst eingerollte und/oder gekrümmt
angeordnete Verlängerungslappen über die Fahrzeugteile
im Frontbereich des Fahrzeugs legen, sodass beispielweise auch die
scharfkantige Scheibenwischermechanik abgedeckt wird. Der Verlängerungslappen
sorgt somit für eine weiche Unterlage beim Entfalten des
Airbags.
-
Darüber
hinaus kann die stützende Wirkung der Schalldämmmatte
insbesondere durch eine Hartschale im Bereich des Verlängerungslappens
verbessert werden. Dazu ist eine Hartschale im Bereich des Verlängerungslappens
angeordnet, die eine Abstützung bzw. einen Schutz des sich
entfaltenden Airbags gegenüber den Fahrzeugteilen unterhalb
der Frontplatte bereitstellt. Wird der Airbag aktiviert, so presst
er mit Hilfe der Schalldämmmatte die Hartschale über
beispielsweise scharfkantige Fahrzeugteile. Die Hartschale bildet
dann ein Widerlager für den Airbag, der dadurch den Druckpunkt
der Öffnungskinematik der Fronthaube sicher und mit vermindertem
Druck, das heißt schneller überwinden kann.
-
Anstelle
einer Hartschale, die in kostengünstiger Weise stoffschlüssig
mit dem Verlängerungslappen der Schalldämmmatte
verbunden werden kann, ist es insbesondere auch möglich,
die Einbauten im Frontbereich des Fahrzeugs derart an die Erfordernisse
eines Aufprallschutzes anzupassen, dass zumindest ein Fahrzeugteil,
das im Bereich unterhalb eines der Windschutzscheibe zugewandten
Bereichs der Fronthaube Probleme bereiten könnte, wie beispielsweise
ein Wasserkasten, verstärkt ausgeführt ist, so
dass dieses Fahrzeugteil in einem aktivierten Zustand des Airbags
nicht wesentlich verformt ist, d. h. in seiner Funktion durch die
Verformung nicht beinträchtigt ist, und ein Widerlager
zur Entwicklung eines ausreichenden Druckpunkts für die Öffnungskinematik
darstellt.
-
Um
den Airbag im deaktivierten Zustand raumsparend unterzubringen,
ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform eine
Faltungstechnik vorgesehen, wobei diese Faltungstechnik einen Faltungsbereich
für eine zumindest bereichsweise Abdeckung der Windschutzscheibe
und einen weiteren Faltungsbereich mit evtl. unterschiedlicher Faltungstechnik
für die zumindest bereichsweise Abdeckung zumindest einer
A-Säule bzw. zumindest eines Außenspiegels aufweist.
Dieses hat den Vorteil, dass sich bei der Aktivierung des Airbags
zunächst ein Mitenbereich zur Abdeckung der Windschutzscheibe aufbläht
und sich im Anschluss durch entsprechend geeignete Faltungstechnik
der Airbag seitlich aufbläht und zumindest eine der A-Säulen
und einen Außenspiegel abdeckt. Durch das zeitlich verzögerte Aufblähen
eines Seitenbereich des Airbags, der zumindest eine A-Säule
bzw. zumindest einen Außenspiegel zumindest bereichsweise
abdeckt, können während des Aufblähvorgangs
störende Hindernisse, insbesondere Scharniergelenke der
Fronthaube oder ähnliches, umgangen werden.
-
Um
rechtzeitig das Aktivieren des Airbags auszulösen, weist
das Fahrzeug zweckmäßigerweise in einem vorderen
Stoßstangenbereich eine Näherungssensorik auf,
die mit einem entsprechenden Auslöseregler des Airbags
zusammenwirkt. Derartige Näherungssensoren sind im Stand
der Technik bekannt, so dass es lediglich einer Abstimmung der Näherungssensorik
auf die Gefahrensituation bedarf. Derartige Näherungssensoren
können auch in Scheinwerfern oder anderen Signalgebern
im Frontbereich des Fahrzeugs untergebracht sein.
-
Ein
Verfahren zum Schutz bei einem äußeren Aufprall
auf ein fahrendes Fahrzeug in einem Frontbereich weist nachfolgende
Verfahrensschritte auf. Zunächst wird eine Aufprallsituation
im Frontbereich des fahrenden Fahrzeugs erfasst. Daraufhin wird
ein Aufblasvorgang eines in dem Frontbereich integrierten gefalteten
Airbags ausgelöst. Bei diesem Aufblasvorgang erfolgt ein
Anpressen eines Verlängerungslappens einer Schalldämmmatte
an Fahrzeugteile durch den sich aufblähenden Airbag. Durch den
sich aufblähenden Airbag wird eine Öffnungskinematik
einer Fronthaube zum Anheben eines einer Windschutzscheibe zugewandten
Bereichs einer Fronthaube betätigt. Dabei entfaltet sich
zumindest ein Mittenbereich des Airbags zum Aufprallschutz im Bereich
der Windschutzscheibe des Fahrzeugs. Schließlich kann zusätzlich
ein Entfalten zumindest eines Seitenbereichs des Airbags zum Aufprallschutz im
Bereich zumindest einer A-Säule bzw. zumindest eines Außenspiegels
des Fahrzeugs erfolgen.
-
Dieses
Verfahren hat den Vorteil, dass bei Erfassen einer Aufprallsituation
direkt und unmittelbar ein Anheben der im normalen Fahrbetrieb geschlossenen
Fronthaube im Bereich, welcher der Windschutzscheibe zugewandt ist,
durch den sich aufblähenden Airbag erfolgen kann. Dieses
wird ermöglicht, ohne dass vorher eine Motorhauben-Anhebeeinrichtung
oder eine Arretierungsvorrichtung zu betätigen bzw. zu
entriegeln sind. Vielmehr wird die Öffnungskinematik selbsttätig
durch den sich aufblähenden Airbag ohne Gefahr einer Blockierung
einer Arretierungseinrichtung und ohne Gefahr einer Verzögerung
durch eine Motorhauben-Anhebeeinrichtung betätigt.
-
Bevorzugterweise
kann das Erfassen einer Aufprallsituation im Frontbereich des fahrenden Fahrzeugs
mittels einer Näherungssensorik im vorderen Stoßstangenbereich
erfolgen. Derartige Näherungssensoren können auch
in Scheinwerfern oder in Signaleinrichtungen des Frontbereichs des
Fahrzeugs angeordnet sein. Schließlich ist es auch möglich,
den Stoß, der durch den aufprallenden Körper bewirkt
wird, zu erfassen und spätestens dann das Schutzverfahren
bei einem äußeren Aufprall auf das fahrende Fahrzeug
auszulösen.
-
In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel des Verfahrens
werden beim Auslösen eines Aufblasvorgangs des Airbags
zunächst Falten des Airbags in einem Mittenbereich aufgebläht,
welcher zweckmäßigerweise im wesentlichen die
Breite des unteren Bereichs der Windschutzscheibe bzw. des unteren
Scheibenquerträgers aufweist. Insbesondere kann die Breite
durch ein oder mehrere Hindernisse, beispielsweise ein Scharniergelenk,
eingeschränkt werden. Dieser Mittenbereich reicht aus,
um den Druckpunkt der Öffnungskinematik zu überwinden
und den vollen Öffnungsspalt zwischen Windschutzscheibe
und hinterem Rand der Fronthaube zu gewährleisten.
-
Vorteilhaferweise
ist es weiterhin vorgesehen, dass beim Auslösen eines Aufblasvorgangs
zunächst die sich entfaltenden Falten des Mittenbereichs
des Airbags das Anpressen eines Verlängerungslappens einer
Schalldämmmatte gegen zumindest ein formstabiles Fahrzeugteil
unterhalb der Fronthaube bewirken und die sich aufblähenden
Airbagfalten unter Abstützung auf dem Verlängerungslappen
und auf das formstabile Fahrzeugteil einen Gegendruck entwickeln,
der eine bereichsweise Anhebung der Fronthaube bewirkt. Um das Anheben der
Fronthaube in einem zur Windschutzscheibe zugewandten Bereich zu
unterstützen, kann zweckmäßigerweise
beim Auslösen eines Aufblasvorgangs eine an dem Verlängerungslappen
bzw. unterhalb des Verlängerungslappens fixierte Hartschale
die Fahrzeugteile unterhalb der Fronthaube abdecken, um damit ein
formstabiles Widerlager zur Entwicklung des für die Öffnungskinematik
erforderlichen Druckpunkts zu erreichen.
-
Vorteilhafterweise
können beim Auslösen des Aufblasvorgangs Rastmechanismen
von Scharniergelenken ihren Druckpunkt unter dem Druck des sich
aufblähenden Airbags überwinden und die Fronthaube
zumindest bereichsweise anheben, so dass ein Öffnungsspalt
entsteht, über den sich der Airbag ausdehnt und schließlich
den unteren Scheibenquerträger und/oder einen Teilbereich
zumindest einer A-Säule bzw. eines Außenspiegels
abdeckt. Anstelle derartiger Rastmechanismen oder zusätzlich
zu diesen können deformierbare Gelenkarme von Scharnieren
unter Druck des Airbags nachgeben und gestreckt werden und somit
die Fronthaube zumindest bereichsweise anheben. Auch ist es möglich,
dass gummielastische oder federelastische Gelenkarme der Scharniere
unter Druck des Airbags nachgeben und somit den Öffnungsspalt
für den Airbag freigeben.
-
Die
Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert
-
1 zeigt
eine schematische perspektivische Ansicht eines Fahrzeugs mit äußerem
Aufprallschutz gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung;
-
2 zeigt
eine schematische Untersicht eines einer Windschutzscheibe zugewandten
Bereichs unterhalb einer Fronthaube mit einem deaktivierten Airbag;
-
3 zeigt
eine schematische Untersicht einer Fronthaube mit deaktiviertem
Airbag;
-
4 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Aufprallschutz mit deaktiviertem Airbag
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
-
5 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Aufprallschutz mit deaktiviertem Airbag
einer Variante der Ausführungsform gemäß 4;
-
6 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Aufprallschutz mit deaktiviertem Airbag
einer weiteren Variante der Ausführungsform gemäß 4;
-
7 zeigt
eine schematische perspektivische Ansicht eines Frontbereichs eines
Fahrzeugs mit einem sich entfaltenden Airbag;
-
8 zeigt
eine schematische Teilansicht der 7 nach vollständiger
Entfaltung des Airbags;
-
9 zeigt
eine schematische Teilansicht eines Aufprallschutzes mit einem vollständig
entfalteten Airbag und mit einer Öffnungskinematik.
-
1 zeigt
eine schematische perspektivische Ansicht eines Fahrzeugs 1 mit äußerem
Aufprallschutz 2 gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung. Dabei ist in 1 ein Airbag 4 im
Frontbereich 3 des Fahrzeugs 1 voll aktiviert.
In diesem aktivierten Zustand 9 bedeckt der Airbag 4 mit
seinem Mittenbereich 29 einen unteren Bereich 7,
welcher der Windschutzscheibe 6 zugewandt ist. Ferner weist der
Airbag 4 im aktivierten Zustand 9 die Seitenbereiche 30 und 31 auf,
welche die A-Säulen 11 und 12 teilweise
abdecken und sich teilweise über einen Außenspiegel 26 erstrecken.
-
Der
Airbag 4 war im deaktivierten Zustand in einem der Windschutzscheibe 6 zugewandten
Bereich einer Fronthaube 8 angeordnet, wobei die Fronthaube 8 im
aktivierten Zustand 9 des Airbags 4 in ihrem hinteren
Bereich durch den Airbag 4 angehoben ist. Dazu weist die
Fronthaube 8 in dem der Windschutzscheibe 6 zugewandten
Bereich 7 eine Öffnungskinematik 10 auf,
welche Scharniergelenke 13 auf beiden Seiten 15 und 16 der
Fronthaube 8 aufweist. Mit der Öffnungskinematik 10 verfügt
dieser Aufprallschutz 2 über eine Möglichkeit,
nach Überwindung eines Druckpunkts der Öffnungskinematik 10 durch
den Airbag 4, das Anheben der Fronthaube 8, wie
in 1 gezeigt, zu bewirken, so dass sich der Airbag 4 voll
entfalten kann. Dieses wird ausgelöst durch eine Näherungssensorik 28,
die im Stoßstangenbereich 27 des Fahrzeugs 1 angeordnet
ist und dazu mehrere Nährungssensoren in Form von Sende-
und Empfangsteilen, beispielsweise einer Ultraschallsensorik, aufweisen
kann.
-
2 zeigt
eine schematische Untersicht eines einer Windschutzscheibe 6 zugewandten
Bereichs 7 unterhalb einer Fronthaube 8 mit einem
Airbag 4 in einem deaktivierten Zustand 5. Dieser
deaktivierte Airbag 4 ist direkt auf der Unterseite 20 der Fronthaube 8 in
dem der Windschutzscheibe 6 zugewandten Bereich 7 angeordnet
und verfügt über einen Faltungsbereich 23,
der sich im wesentlichen auf der Breite der Windschutzscheibe 6 bzw.
einem Mittenbereich der Windschutzscheibe 6 erstreckt.
An den Endbereichen des Airbags 4 sind Faltungsbereiche 24 und 25 angeordnet,
die sich erst entwickeln und entfalten, wenn bereits der Faltungsbereich 23 des
Mittenbereichs die Fronthaube 8 angehoben hat. Dazu ist
auf der Unterseite 20 der Fronthaube 8 der deaktivierte
Airbag 4 fixiert und mit der Fronthaube 8 über
entsprechende Befestigungsmittel verbunden. Außerdem ist
auf der Unterseite 20 der Fronthaube ein Gasgenerator 34 angeordnet,
der über einen Auslöseregler 33 ausgelöst
wird und die Aktivierung des Airbags 4 durch Gasentwicklung
einleitet. Der Auslöseregler 33 steht über
Leitungen 35 und 36 mit der in 1 gezeigten
Näherungssensorik elektrisch in Verbindung.
-
3 zeigt
eine schematische Untersicht einer Fronthaube 8 mit einem
Airbag 4 in deaktiviertem Zustand 5. In dieser
Anordnung des Airbags 4 ist dieser an der Unterseite 20 der
Fronthaube 8 mit Hilfe von Befestigungslaschen 37 fixiert
und mit dem Gasgenerator 34 pneumatisch verbunden. Auch
bei dieser Ausführungsform der Erfindung wird der Gasgenerator 34 durch
den Auslöseregler 33 aktiviert, so dass sich zunächst
der Airbag 4 in seinem Faltungsbereich 23 in der
Mitte gegenüber der Windschutzscheibe entfalten kann und
sich anschließend die Faltungsbereiche 24 und 25 an
den Enden des deaktivierten Airbags 4 aufblähen,
um Seitenbereiche des Fahrzeugs bei einer Aufprallsituation abzudecken. Eine
strichpunktierte Linie 42 markiert die Grenze einer weggelassenen
Schalldämmmatte, die oberhalb der Linie 42 ein
Modul aus deaktiviertem Airbag 4 und Gasgenerator 34 schützt
und sich von der Unterseite 20 beim Aktivieren des Airbags 4 abheben kann.
Unterhalb der Linie ist die Schalldämmmatte auf der Unterseite 20 bzw.
an dem Unterseitenblech 38 fixiert und es ist kein Abheben
der Schalldämmmatte vorgesehen.
-
4 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Aufprallschutz 2 mit
deaktiviertem Airbag 4 einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung. Dazu ist in dem der Windschutzscheibe zugewandten
Bereich 7 der Fronthaube 8 der deaktivierte Airbag 4 auf
der Unterseite bzw. an dem Unterblech 38 der Fronthaube 8 mit
Hilfe seiner Befestigungslaschen 37 fixiert. Im deaktivierten
Zustand 5 weist der Airbag 4 Falten 32 auf,
die eine kompakte Verpackung des Airbags 4 ermöglichen.
In 4 ist der Faltungsbereich 23 für
das zumindest teilweise Abdecken der Windschutzscheibe zu sehen,
wobei dieser Faltungsbereich 23 durch die unter der Fronthaube
befindliche Schalldämmmatte 19 geschützt
ist. Diese Schalldämmmatte 19 schützt
nicht nur den Airbag im deaktivierten Zustand, wie hier gezeigt,
sondern auch im Aufblasvorgang des Airbags 4. Dazu weist
die Schalldämmmatte 19 einen Verlängerungslappen 21 auf,
der sich auf unterhalb der Fronthaube 8 angeordneten Fahrzeugteilen
abstützt. Auch hier wird durch den Verlängerungslappen 21 verhindert, dass
der Airbag während des Aufblasvorgangs durch scharfkantige
Fahrzeugteile unterhalb der Fronthaube beschädigt wird.
-
5 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Aufprallschutz 2 mit
deaktiviertem Airbag 4 einer Variante der Ausführungsform
gemäß 4. Komponenten mit gleichen
Funktionen wie in 4 sind mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet und nicht erneut erörtert. Bei dieser in 5 gezeigten
Ausführungsform ist der Verlängerungslappen 21 durch
Aufrollen vergrößert, so dass er gleichzeitig
auch einen Schutz für die Scheibenwischermechanik bildet, über
die sich der Airbag 4 im Aktivierungsvorgang erstrecken
soll.
-
6 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Aufprallschutz 2 mit
deaktiviertem Airbag 4 einer weiteren Variante der Ausführungsform
gemäß 4. In dieser Ausführungsform
ist auf der Unterseite der Schalldämmmatte 19 im
Bereich des Verlängerungslappens 21 eine Hartschale 22 angeordnet,
die stoffschlüssig mit der Unterseite 39 der Schalldämmmatte 19 verbunden
ist. Während des Aufblasvorgangs des hier deaktivierten
Airbags 4 wird die Hartschale 32 auf Fahrzeugteile
unterhalb des Bereichs 7 der Fronthaube 8 gepresst
und bildet ein Widerlager für den sich aufblähenden
Airbag 4, so dass gewährleistet ist, dass der
Druckpunkt der Öffnungskinematik mit einem minimalen Druck
des Airbags überwunden wird.
-
7 zeigt
eine schematische perspektivische Ansicht eines Frontbereichs 3 eines
Fahrzeugs 1 mit einem sich entfaltenden Airbag 4.
Der Aufprallschutz 2 ist mit einer Öffnungskinematik 10 ausgestattet,
die einen deformierbaren Gelenkarm 18 aufweist, der sich
bei Überwindung eines Druckpunkts derart deformiert, dass
ein Öffnungsspalt 40 am hinteren Rand 41 der
Fronthaube 8 freigegeben wird, so dass sich der Airbag 4 voll
entfalten kann.
-
8 zeigt
eine schematische Teilansicht der 7 nach vollständiger
Entfaltung des Airbags 4. Dabei schützt der Airbag 4 in
seinem aktivierten Zustand die A-Säule 12, zumal
der deformierbare Gelenkarm 18 den Öffnungsspalt 40 zur
Windschutzscheibe und zu den A-Säulen hin freigegeben hat. Die Öffnungskinematik 10 weist
ein Rastgelenk 17 auf, das mit einem deformierbaren Gelenkarm 18 zusammenwirkt.
-
9 zeigt
eine schematische Teilansicht eines Aufprallschutzes 2 mit
einem vollständig entfalteten Airbag 4 und mit
einer Öffnungskinematik 10. Diese Öffnungskinematik 10 verfügt über
ein bewegliches Scharniergelenk 14, das nach Überwindung
eines Druckpunkts den Öffnungsspalt 40 zur Entfaltung des
Airbags 4 freigibt. Gleichzeitig begrenzt die Öffnungskinematik 10 diesen Öffnungsspalt 40.
Die Haube bleibt nach wie vor gelenkig an dem Fahrzeug befestigt.
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Aufprallschutz
- 3
- Frontbereich
- 4
- Airbag
- 5
- deaktivierter
Zustand (Airbag)
- 6
- Windschutzscheibe
- 7
- Bereich
(der Windschutzscheibe zugewandt)
- 8
- Fronthaube
- 9
- aktivierter
Zustand (Airbag)
- 10
- Öffnungskinematik
- 11
- A-Säule
(Fahrerseite)
- 12
- A-Säule
(Beifahrerseite)
- 13
- Scharniergelenk
(Fahrerseite)
- 14
- Scharniergelenk
(Beifahrerseite)
- 15
- Seite
der Fronthaube (Fahrerseite)
- 16
- Seite
der Fronthaube (Beifahrerseite)
- 17
- Rastgelenk
- 18
- deformierbarer
Gelenkarm
- 19
- Schalldämmmatte
- 20
- Unterseite
der Fronthaube
- 21
- Verlängerungslappen
- 22
- Hartschale
- 23
- Faltungsbereich
für Windschutzscheiben
- 24
- Faltungsbereich
(Fahrerseite)
- 25
- Faltungsbereich
(Beifahrerseite)
- 26
- Außenspiegel
- 27
- Stoßstangenbereich
- 28
- Näherungssensorik
- 29
- Mittenbereich
des Airbags
- 30
- Seitenbereich
des Airbags (Fahrerseite)
- 31
- Seitenbereich
des Airbags (Beifahrerseite)
- 32
- Falten
des Airbags bzw. Airbagfalten
- 33
- Auslöseregler
- 34
- Gasgenerator
- 35
- Leitung
- 36
- Leitung
- 37
- Befestigungslasche
- 38
- Unterblech
- 39
- Unterseite
der Schalldämmmatte
- 40
- Öffnungsspalt
- 41
- hinterer
Rand der Frontplatte
- 42
- Grenze
der Schalldämmmatte
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10345387
A1 [0002]
- - JP 2004-322724 [0004]