DE10102597A1 - Sicherheitseinrichtung an einem Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern - Google Patents
Sicherheitseinrichtung an einem Kraftfahrzeug zum Schutz von FußgängernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung (2) an einem Kraftfahrzeug (1) zum Schutz von Fußgängern. Erfindungsgemäß ist ein Mehrkammerairbag (6; 33) vorgesehen, der eine erste Airbagkammer als Haubenkammer (8) und eine zweite Airbagkammer als Windschutzscheibenkammer (9) umfasst, die mittels wenigstens einer Überströmverbindung (12) miteinander gekoppelt sind. Der Mehrkammerairbag (5) ist im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet in einem windschutzscheibennahen, hinteren Haubenkantenbereich (7) angeordnet. Im Falle einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung (2) ist mittels des wenigstens eines Gasgenerators (5; 34) Gas zuerst in die Haubenkammer (8) einblasbar, wodurch sich diese zur Anhebung der Fronthaube (3) oder eines Fronthaubenoberteils (30) der Fronthaube (3) im hinteren Haubenkantenbereich (7) entfaltet. Nach dem Aufblasen der Haubenkammer (8) und dem dadurch bedingten Anheben der Fronthaube oder des Fronthaubenoberteils (30) ist bei Erreichen eines bestimmten vorgebbaren Gasinnendrucks in der Haubenkammer (8) die wenigstens eine Überströmverbindung (12) zur Windschutzscheibenkammer (9) zum Aufblasen der Windschutzscheibenkammer (9) vor wenigstens einem Teilbereich der Windschutzscheibe (16) freigebbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung an einem Kraftfahrzeug zum Schutz von
Fußgängern, Radfahrern oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Sicherheitseinrichtungen für ein Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern, Radfahrern
oder dergleichen, mit denen ein Aufprallschutz im Bereich der Windschutzscheibe und/oder
der Fronthaube möglich ist, sind allgemein bekannt. Mit diesen Sicherheitseinrichtungen soll
die Gefahr einer Beeinträchtigung des Unfallopfers reduziert werden.
Aus der gattungsgemäßen JP 7156749 ist bereits eine Sicherheitseinrichtung an einem
Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern mit einer Fronthaube und einer Airbageinrichtung
bekannt, wobei die Airbageinrichtung wenigstens einen Airbag und wenigstens einen
zugeordneten Gasgenerator aufweist. Der wenigstens eine Airbag ist im nicht aktivierten
Grundzustand zusammengefaltet am Fahrzeug angeordnet und im aktivierten Zustand im
Bereich der Fronthaube sowie im sich daran anschließendenden
Windschutzscheibenbereich aufblasbar.
Konkret umfasst diese Sicherheitseinrichtung hier einen ringförmigen Airbag, der mit einem
ersten Airbagteilbereich den vorderen Haubenkantenbereich, wobei sich von den freien
Enden dieses Airbagteils jeweils schlauchförmige Airbagteilbereiche entlang der Kotflügel
und der A-Säulen bis zu einem dachseitigen, oberen A-Säulenbereich erstrecken und
schließlich ein den oberen Windschutzscheibenrahmenbereich abdeckendes Airbagteil
vorgesehen ist. Ein derartiger Airbag soll insbesondere einen Sekundäraufprall eines
Unfallopfers auf die Straße vermeiden, indem ein mit dem Fahrzeug kollidierender
Fußgänger, Radfahrer oder dergleichen durch diesen ringförmig umlaufenden Airbag des
Vorderwagenbereichs von einem Herabrutschen auf der Straße abgehalten werden soll. Des
weiteren kann hier in besonders aufprallkritischen Bereichen gleichzeitig auch eine
Energieabsorption erfolgen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sicherheitseinrichtung an einem Kraftfahrzeug zum
Schutz von Fußgängern zu schaffen, mit der die Gefahr von Beeinträchtigungen eines mit
dem Fahrzeug kollidierenden Unfallopfers weiter reduziert werden kann.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist der wenigstens eine Airbag als Mehrkammerairbag ausgebildet, der
eine erste Airbagkammer als Haubenkammer und eine zweite Airbagkammer als
Windschutzscheibenkammer umfasst, die mittels wenigstens einer Überströmverbindung
miteinander gekoppelt sind. Der Mehrkammerairbag ist im nicht aktivierten Grundzustand
zusammengefaltet in einem windschutzscheibennahen hinteren Haubenkantenbereich
angeordnet. Im Falle einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung mittels des wenigstens
einen Gasgenerators ist Gas zuerst in die Haubenkammer einblasbar, wodurch sich diese
zur Anhebung der Fronthaube oder eines Fronthaubenoberteils der Fronthaube im hinteren
Haubenkantenbereich entfaltet. Nach dem Aufblasen der Haubenkammer und dem dadurch
bedingten Anheben der Fronthaube oder des Fronthaubenoberteils ist bei Erreichen eines
bestimmten vorgebbaren Gasinnendrucks in der Haubenkammer die wenigstens eine
Überströmverbindung zur Windschutzscheibenkammer zum Aufblasen der
Windschutzscheibenkammer vor wenigstens einem Teilbereich der Windschutzscheibe
freigebbar.
Vorteilhaft wird mit einem derartigen Aufbau erreicht, dass der Abstand der Fronthaube oder
des Fronthaubenoberteils zur steifen Unterstruktur des Fahrzeugs, insbesondere zum Motor,
vergrößert wird, so dass ein gewisser, die Energie eines Aufpralls absorbierender
Deformationsweg zur Verfügung steht. Damit ist eine wesentliche Reduzierung der
Beeinträchtigungen von Unfallopfern bei einem Aufprall auf die Fronthaube möglich. Weiter
erfolgt hier zudem auch eine Dämpfung bei einem Aufprall über das Gaskissen der
Haubenkammer, wodurch der Aufprall zusätzlich zur Schaffung des Deformationsweges
gedämpft werden kann.
Gleichzeitig ist mit einem derartigen Aufbau der Sicherheitseinrichtung aber auch eine
besonders einfache und schnelle Anhebung der Fronthaube möglich, da die Haubenkammer
zu Beginn einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung schnell aufgeblasen wird. Dies wird
vorteilhaft durch den Mehrkammerairbag als Multifunktionsairbag erreicht, bei dem die
Haubenkammer mit der Windschutzscheibenkammer über wenigstens eine
Überströmöffnung verbunden ist. Der Gasinnendruck in der Haubenkammer ist so ausgelegt,
dass die Überströmverbindung zwischen der Haubenkammer und der
Windschutzscheibenkammer erst dann freigegeben wird, wenn über die Haubenkammer die
Fronthaube oder das Fronthaubenoberteil sich in der gewünschten angehobenen Position
befindet, so dass auf jeden Fall sichergestellt ist, dass die Windschutzscheibenkammer erst
dann aktiviert und aufgeblasen wird, wenn dessen Entfaltung nicht durch eine evtl.
unvollständig angehobene Fronthaube behindert werden kann. Mit einem derartigen
Mehrkammerairbag ist somit eine besonders funktionssichere Aktivierung der
Sicherheitseinrichtung möglich, die zudem auch einfach zu dimensionieren und auszulegen
ist in Abhängigkeit von den jeweils konkret gegebenen Einbausituationen am Fahrzeug.
Zudem wird mit einem derartigen Mehrkammerairbag vorteilhaft die Bauteil- und
insbesondere die Airbagvielfalt in einem Fahrzeug erheblich reduziert.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Mehrkammerairbag im nicht aktivierten
Zustand an der Fahrzeugkarosserie im Windlaufbereich zusammengefaltet angeordnet.
Alternativ dazu kann der Mehrkammerairbag im Falle der Anhebung des
Fronthaubenoberteils auch in einem Bereich zwischen dem Fronthaubenoberteil und einem
Fronthaubenunterteil zusammengefaltet angeordnet sein. Weiter kann der wenigstens eine
Gasgenerator an der Fronthaube und/oder an der Fahrzeugkarosserie angeordnet sein. Der
Gasgenerator ist dabei bevorzugt benachbart zu dem Mehrkammerairbag angeordnet, so
dass nur kurze Gaswege zum Mehrkammerairbag erforderlich sind. Bevorzugt ist die
Fronthaube oder das Fronthaubenoberteil bei der Anhebung durch die Haubenkammer um
eine im vorderen Haubenkantenbereich der Fronthaube liegende Schwenkachse
schwenkbar. Diese Schwenkachse kann beispielsweise über eine fahrzeugfrontseitig
angeordnete Verriegelungseinrichtung gebildet sein. Eine derartige Anhebung der
Fronthaube oder des Fronthaubenoberteils im hinteren Fronthaubenbereich ist für eine gute
Aufpralldämpfung regelmäßig ausreichend, da insbesondere dieser hintere
Fronthaubenkantenbereich besonders aufprallkritisch ist. Zum leichteren Schwenken könnte
das vordere Haubenschloss hier z. B. auch magnetisch oder pyrotechnisch teilentriegelt
werden.
Vorzugsweise erstreckt sich die Haubenkammer im aufgeblasenen Zustand in etwa über die
gesamte hintere Fronthaubenkante. Dadurch wird eine gleichmäßige und gute Anhebung der
Fronthaube oder des Fronthaubenoberteils erzielt.
Vorteilhaft ist im Bereich der Haubenkammer zudem wenigstens eine Ausblasöffnung
vorgesehen, die jeweils so ausgelegt ist, dass diese nach einem erfolgten Anheben der
Fronthaube und einem Überschreiten eines vorgegebenen Belastungs-Schwellwertes durch
einen Aufprall eines Fußgängers auf die Fronthaube zur kraftbegrenzten Energieabsorption
öffenbar ist. Damit ist eine besonders vorteilhafte Energieabsorption und damit
Aufpralldämpfung möglich.
Bevorzugt ist im Bereich der Überstromverbindung zwischen Haubenkammer und
Windschutzscheibenkammer ein Rückschlagventil vorgesehen, das einen Gasstrom von der
Windschutzscheibenkammer in die Haubenkammer verhindert. Dadurch wird die
Standfestigkeit der Windschutzscheibenkammer erhöht, insbesondere für den Fall, dass bei
einem Aufprall eines Fußgängers auf die Fronthaube Gas über Ausblasöffnungen aus der
Haubenkammer ausblasbar ist. Dadurch kann somit die Funktionssicherheit der
erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung nochmals zusätzlich wesentlich erhöht werden.
Grundsätzlich ist es möglich, dass die Windschutzscheibenkammer den gesamten
Windschutzscheibenbereich abdeckt. Um jedoch den Fahrer auch nach einer Kollision mit
einem Fußgänger, Radfahrer oder dergleichen noch eine Sicht durch die Windschutzscheibe
zu ermöglichen, ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die
Windschutzscheibenkammer im aufgeblasenen Zustand ringförmig ausgebildet ist. Ein
unmittelbar an die Haubenkammer angrenzender unterer Ringbereich deckt dabei einen
unteren Windschutzscheibenrandbereich sowie den Spaltbereich zwischen der
Windschutzscheibe und dem angehobenen hinteren Haubenkantenbereich ab, wobei dieser
untere Ringbereich vorzugsweise die hintere Haubenkante in einer Umgreifung umhüllt. Ein
sich jeweils endseitig an den unteren Ringbereich anschließender seitlicher Ringbereich
deckt dagegen die A-Säulen ab, während ein oberer Ringbereich einen oberen
Windschutzscheibenrandbereich abdeckt. Um einen Aufprallschutz für einen Fußgänger,
Radfahrer oder dergleichen im Ringausnehmungsbereich dennoch zur Verfügung zu stellen,
ist hier vorgesehen, dass in diesem Ringausnehmungsbereich ein Netz als
Rückhalteeinrichtung gespannt ist. Ein derartiger Ringairbag kann im
Ringausnehmungsbereich zudem wenigstens eine weitere stegartige Airbagkammer
aufweisen, die mit dem Ringairbag gasleitend verbunden ist. Beispielsweise können im
Ringausnehmungsbereich ein oder zwei Stege vorgesehen sein, wobei im Falle von einem
Steg dieser ggf. weiter zur Beifahrerseite hin versetzt ist, um das Sichtfeld des Fahrers nicht
zu sehr einzuschränken. Auch kreuzförmige Anordnungen sind möglich. Ebenso ist eine
winklige Anordnung von mehreren Stegen im Ringausnehmungsbereich möglich. Dadurch
wird in diesem Ringausnehmungsbereich ein zusätzlicher Aufprallschutz in diesem Bereich
hergestellt, wobei das Netz hier je nach Vielzahl und Art und Weise der zusätzlichen
stegförmigen Kammern ggf. auch weggelassen werden kann.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Airbageinrichtung ferner
zwei Fugenairbags, die im aktivierten Zustand auf gegenüberliegenden Seiten des
Kraftfahrzeugs in Fahrzeuglängsrichtung gesehen im seitlichen Fugenbereich zwischen
Fronthaube oder Fronthaubenoberteil einerseits und Kotflügelbereich oder
Fronthaubenunterteil andererseits aufgeblasen sind. Damit kann auch in diesem seitlichen
und ggf. aufprallkritischen Bereich eine vorteilhafte zusätzliche Aufpralldämpfung mittels der
Fugenairbags erfolgen. Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die
Fugenairbags als weitere Kammern des Mehrkammerairbags ausgebildet, die mit der
Haubenkammer über wenigstens eine Überströmverbindung gekoppelt sind. Vorzugsweise
ist die wenigstens eine Überströmverbindung dabei so ausgelegt, dass die Gasverbindung
zu dem Fugenairbag erst nach dem Erreichen eines bestimmten vorgebbaren
Gasinnendrucks in der Haubenkammer freigebbar ist. Bevorzugt ist die
Überströmverbindung hier so ausgelegt, dass diese erst nach dem Aufblasen der
Haubenkammer und damit dem Anheben der Fronthaube oder des Fronthaubenoberteils in
die gewünschte Position freigegeben wird. Damit ist sichergestellt, dass die Fronthaube oder
das Fronthaubenoberteil einerseits schnell in die gewünschte Position gebracht wird und
andererseits erst dann die Fugenairbags eine zusätzliche, vorteilhafte Dämpfungsfunktion
übernehmen, wodurch die Gefahr von Beeinträchtigungen bei einem Aufprall nochmals
erheblich reduziert werden kann. Alternativ können die Fugenairbags aber auch zur
Anhebung der Haube beitragen und ggf. Ausblasöffnungen aufweisen für eine kraftbegrenzte
Energieabsorption, wie dies bereits oben in Verbindung mit der Haubenkammer näher
erläutert worden ist. Weiter ist es auch denkbar, dass im vorderen Fronthaubenbereich
und/oder im Vorderwagenbereich zusätzliche Airbags oder Kammern vorgesehen sind.
Diese können insbesondere dann vorgesehen sein, wenn die Sensorvorrichtung als
Precrash-Sensorvorrichtung ausgebildet ist, damit sichergestellt ist, dass diese rechtzeitig
aufgeblasen werden.
Alternativ zu dieser Ausführungsform können die Fugenairbags jedoch auch als separate
Airbags ausgebildet sein, die gleichzeitig oder zeitversetzt zur Haubenkammer aufblasbar
sind. Die Fugenairbags können dann beispielsweise jeweils über separate Gasgeneratoren
oder Zweistufengeneratoren oder Generatoren mit zwei Ausgängen, die in diesem seitlichen
Bereich angeordnet sind, aufgeblasen werden.
Dem Mehrkammerairbag kann ein Mehrstufengasgenerator, z. B. mit je einer Stufe pro
Kammer, zugeordnet sein. Alternativ kann aber auch je ein Gasgenerator für jede Kammer
vorgesehen sein, wobei das Einblasen hier dann vorzugsweise jeweils über die
Haubenkammer erfolgen soll. Grundsätzlich ist aber auch ein einzelner Gasgenerator
möglich, mit dem der Mehrkammerairbag aufgeblasen wird. Beispielsweise kann ein
Gasgenerator mit einer nachgeschalteten Gasweiche als Verteiler vorgesehen sein, von der
z. B. Gasleitungen mit unterschiedlichen Querschnitten für unterschiedliche
Gasmengenströme in die Airbags und/oder Kammern ausgehen.
Die Sicherheitseinrichtung umfasst vorzugsweise eine Sensorvorrichtung, mit der die
Sicherheitseinrichtung aktivierbar ist. Diese Sensorvorrichtung ist vorzugsweise als Kontakt-
Sensorvorrichtung und/oder Precrash-Sensorvorrichtung ausgebildet. Damit kann
beispielsweise eine tatsächliche oder drohende Kollision des Fahrzeugs mit einem
Fußgänger oder dergleichen rechtzeitig erfasst werden und entsprechend mit einer hohen
Funktionssicherheit auch die Sicherheitseinrichtung rechtzeitig aktiviert werden.
Bevorzugt sind dabei die jeweiligen Kammerdrücke von einer Objektklassifizierung durch die
Sensorvorrichtung einstellbar. Damit ergibt sich eine vorteilhafte Anpassung an die
individuellen Aufprallbedingungen.
Zusätzlich dazu kann im Fahrzeugfrontbereich wenigstens ein Airbag als
Primärkontaktschutz angeordnet sein. Dieser Airbag deckt im aktivierten Zustand
vorzugsweise in etwa den Fahrzeugfrontbereich ab.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann zwischen der Fronthaube und der
ortsfesten Fahrzeugkarosserie oder zwischen dem Fronthaubenoberteil und einem
Fronthaubenunterteil zusätzlich wenigstens ein Führungsband vorgesehen sein, die durch
das Anheben der Fronthaube oder das Fronthaubenoberteil so ausrichtbar und/oder
streckbar sind, dass sie eine Führungsfunktion für die Kammern oder Airbags zu deren
Aufblasen in die gewünschte Richtung übernehmen. Dieses Führungsband kann z. B. auch
als Blechband ausgebildet sein, das dann zusätzlich auch eine dämpfende Funktion
übernehmen kann.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform, die auch separat beansprucht wird, ist für
den Fall, dass das Fronthaubenoberteil von einem Fronthaubenunterteil abgehoben wird
vorgesehen, dass das Fronthaubenoberteil mittels wenigstens einer
Verriegelungsvorrichtung lösbar mit den Fronthaubenunterteil verriegelbar ist. Die
Verriegelungsvorrichtung ist zu Beginn der Aktivierung der Sicherheitseinrichtung mit
wenigstens einem Gasstrom beaufschlagbar dergestalt, dass der Gasstrom die
Verriegelungsvorrichtung zur Freigabe der Verriegelung zwischen dem Fronthaubenoberteil
und dem Fronthaubenunterteil zum Anheben des Fronthaubenoberteils betätigt. Damit wird
eine besonders einfache und schnelle Abhebung des Fronthaubenoberteils vom
Fronthaubenunterteil erreicht. Eine derartige Verriegelungsvorrichtung kann beispielsweise
im hinteren Haubenkantenbereich oder aber auch an den seitlichen Haubenkantenbereichen
angeordnet sein, wobei diesen einzelnen Verriegelungsvorrichtungen jeweils der Gasstrom
eines benachbarten Gasgenerators zugeleitet werden kann. Zum Beispiel können im Falle
separater Fugenairbags und diesen zugeordneten separate Gasgeneratoren die Gasströme
aus diesen Gasgeneratoren der jeweiligen in diesem Bereich angeordneten
Verriegelungsvorrichtung zugeleitet werden. Bevorzugt erfolgt die Anhebung des
Fronthaubenoberteils hier mittels der Haubenkammer des Mehrkammerairbags.
Grundsätzlich und alternativ dazu ist aber auch ein Anheben des Fronthaubenoberteils durch
andere Mittel als die Haubenkammer möglich, z. B. mittels einer Auslösemechanik, die
beispielsweise als pyrotechnisch zündbare Zylinder-Kolben-Einheit ausgebildet ist.
Bevorzugt umfasst die Verriegelungsvorrichtung wenigstens eine Zylinder-Kolben-Einheit,
deren Kolben zur Freigabe der Verriegelung mit dem wenigstens einen Gasstrom
beaufschlagbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verriegelungsvorrichtung benachbart zu
einem Gasgenerator angeordnet, mittels dem wenigstens ein Gasstrom auf die wenigstens
eine Zylinder-Kolben-Einheit gerichtet ist. Diese Zylinder-Kolben-Einheit umfasst einen
Kolben, der im nicht aktivierten Grundzustand wenigstens eine Überströmöffnung zum
Mehrkammerairbag hin abdeckt und diese Überströmöffnung nach einer Beaufschlagung
des Kolbens mit dem Gasstrom freigibt. Eine Kolbenstange des Kolbens weist wenigstens
einen Verriegelungshaken auf, der im nicht aktivierten Grundzustand zur Verriegelung in ein
zugeordnetes Hakengegenelement eingreift und der nach einer Beaufschlagung des
Kolbens mit dem Gasstrom aus dem Hakengegenelement ziehbar ist zur Freigabe der
Verriegelung. Dadurch wird erreicht, dass nach einer Kolbenbeaufschlagung mit dem
Gasstrom und einer Freigabe der wenigstens einen Überströmöffnung sowie der Freigabe
der Verriegelung des wenigstens einen Verriegelungshakens vom entsprechend
zugeordneten Hakengegenelement die Haubenkammer des Mehrkammerairbags zur
Anhebung des Fronthaubenoberteils aufgeblasen werden kann. Eine derartige
Verriegelungsvorrichtung ist bei guter Funktionssicherheit relativ einfach und preiswert
herstellbar. Der Kolben mitsamt Kolbenstange kann dabei am Fronthaubenoberteil und das
wenigstens eine zugeordnete Hakengegenelement am Fronthaubenunterteil angeordnet
sein. Ebenso ist eine entsprechend umgekehrte Anordnung möglich.
Alternativ dazu könnte die Verriegelungsvorrichtung aber auch durch eine Seilzuganordnung
gebildet sein, bei der ein Seil oder Draht über Seilrollen aus z. B. Verriegelungsösen
gezogen wird.
Der Gasstrom in die Haubenkammer erfolgt dabei vorzugsweise über eine der wenigstens
einen Überströmöffnung nachgeschaltete Gaslanze. Damit ist eine gute Verteilung des
Gases für einen vorteilhaften Einblasvorgang in die Haubenkammer, insbesondere über die
gesamte Länge eines zusammengefaltet sich in etwa über die gesamte hintere
Fronthaubenkante erstreckenden Mehrkammerairbags bzw. Haubenkammer möglich.
Weiterhin ist es im Falle einer Anhebung der Fronthaube insgesamt, d. h. mitsamt
Fronthaubenunterteil, möglich, dass im hinteren Fronthaubenbereich eine
Scharniereinrichtung oder ein Bestandteil davon zur Freigabe der Anhebung entriegelbar
oder betätigbar ist. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass ein
Verriegelungsbolzen aus einer Scharniereinrichtung pyrotechnisch entfernt wird. Alternativ
dazu könnte aber auch vorgesehen sein, dass die Scharniereinrichtung an der Kolbenstange
eines pyrotechnischen Zylinders befestigt ist und damit angehoben wird, wenn der Zylinder
mit Gas beaufschlagt wird. Dies kann z. B. über einen Gasgenerator mit nachgeschalteter
Gasweiche als Gasverteiler erfolgen, bei der eine Gasleitung zum Zylinder und eine weitere
Gasleitung zu den oder dem Airbag geführt ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Vorderansicht eines Kraftfahrzeugs mit einer
erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung im aktivierten Zustand,
Fig. 2 eine schematische Teilansicht einer Fronthaube eines Kraftfahrzeugs gemäß einer
alternativen Ausführungsform,
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A der Fig. 1,
Fig. 4 eine schematische Querschnittdarstellung durch einen Vorderhaubenbereich im
aktivierten und nicht aktivierten Zustand der Sicherheitseinrichtung,
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Aufprallschutzsystems,
Fig. 6 eine schematische Unteransicht einer Fronthaube mit einer Verriegelungsvorrichtung,
und
Fig. 7 eine schematische und vergrößerte Detaildarstellung der Einzelheiten Z und X aus
Fig. 6.
In der Fig. 1 ist schematisch und perspektivisch eine Vorderansicht eines Kraftfahrzeugs 1
gezeigt. An diesem Kraftfahrzeug 1 ist eine Sicherheitseinrichtung 2 zum Schutz von
Fußgängern, Radfahrern oder dergleichen angeordnet. Diese Sicherheitseinrichtung 2
umfasst eine Fronthaube 3 sowie eine Airbageinrichtung 4.
Die Airbageinrichtung 4 umfasst wiederum einen Gasgenerator 5 sowie einen
Mehrkammerairbag 6 als Multifunktionsairbag. Dieser Mehrkammerairbag 6 ist im hier nicht
dargestellten nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet in einem
windschutzscheibennahen, hinteren Haubenkantenbereich 7, z. B. im Bereich des Windlaufs
des Kraftfahrzeugs 1, angeordnet. Wie dies insbesondere auch aus der Fig. 3 ersichtlich ist,
die eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A der Fig. 1 zeigt, umfasst der
Mehrkammerairbag 6 eine als Haubenkammer 8 ausgebildete erste Airbagkammer, eine als
Windschutzscheibenkammer 9 ausgebildete zweite Airbagkammer sowie Fugenairbags 10,
11 ausbildende weitere Kammern, die untereinander, wie dies insbesondere aus der Fig. 3
ersichtlich ist, durch Überströmöffnungen 12 miteinander gasleitend verbunden sind.
Die Sicherheitseinrichtung 2 umfasst ferner eine hier nicht dargestellte Sensorvorrichtung,
die z. B. als Kontakt-Sensorvorrichtung und/oder Precrash-Sensorvorrichtung ausgebildet ist.
Im Falle der Erfassung einer Kollision mit einem Fußgänger, Radfahrer oder dergleichen
durch die Sensorvorrichtung wird die Sicherheitseinrichtung 2 aktiviert dergestalt, dass über
den im hinteren Haubenkantenbereich 7 an einer Unterseite der Fronthaube 3 angeordneten
Gasgenerator 5 Gas zuerst in die Haubenkammer 8 eingeblasen wird, wodurch sich diese
zur Anhebung der Fronthaube im hinteren Haubenkantenbereich 7 entfaltet und aufbläst.
Dadurch wird die Fronthaube 3 um eine im vorderen Haubenkantenbereich 13 liegende
Schwenkachse in ihre in den Fig. 1 und 3 dargestellte Anhebeposition 15 angehoben, so
dass ein ausreichender Deformationsweg zwischen z. B. dem Motorraum und der
Fronthaube 3 insbesondere im hinteren Haubenbereich gegeben ist. Nach dem vollständigen
Aufblasen der Haubenkammer 8 und dem dadurch bedingten, in den Fig. 1 und 3
dargestellten Anheben der Fronthaube 3 wird beim Erreichen eines bestimmten vorgebbaren
Gasinnendrucks in der Haubenkammer 8 die Überströmöffnung 12 zur
Windschutzscheibenkammer 9 freigegeben, damit dieser vor einer Windschutzscheibe 16
aufgeblasen werden kann, wie dies ebenfalls aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist.
Die Windschutzscheibenkammer 9 ist im aufgeblasenen Zustand ringförmig ausgebildet und
umfasst einen unteren Ringbereich 17, der einen unteren Windschutzscheibenrandbereich
25 sowie einen Spaltbereich 18 zwischen der Windschutzscheibe und dem angehobenen
hinteren Haubenkantenbereich 13 abdeckt. Dabei umgreift der untere Ringbereich 17 die
hintere Haubenkante 19, wie dies insbesondere aus der Fig. 3 ersichtlich ist, teilweise. An
den unteren Ringbereich 17 schließt sich endseitig jeweils ein seitlicher Ringbereich 20, 21
an, der jeweils den A-Säulenbereich 22 abdeckt. Ein oberer Ringbereich 23 der
Windschutzscheibenkammer 9 deckt den oberen Windschutzscheibenrandbereich 24 ab.
Um dem Fahrer auch nach einer Aktivierung der Windschutzscheibenkammer 9 noch eine
Durchsicht durch die Windschutzscheibe 16 zu ermöglichen, ist im
Ringausnehmungsbereich der Windschutzscheibenkammer 9 im aufgeblasenen Zustand ein
Netz 26 gespannt.
Wie dies insbesondere den Fig. 1 und 3 weiter entnommen werden kann, erstrecken sich die
beiden Fugenairbags 10, 11 im aktivierten Zustand der Airbageinrichtung 4 auf
gegenüberliegenden Seiten des Kraftfahrzeugs 1 in Fahrzeugslängsrichtung gesehen im
seitlichen Fugenbereich zwischen der Fronthaube 3 und einem Kotflügelbereich 27. Die
Überströmöffnung 12 von der Haubenkammer 8 zu den die Fugenairbags 10, 11 bildenden
weiteren Kammern des Mehrkammerairbags 6 ist dabei so ausgelegt, dass die
Gasverbindung zu diesen Fugenairbags 10, 11 ebenfalls erst nach Erreichen eines
bestimmten vorgebbaren Gasinnendrucks in der Haubenkammer 8 freigegeben wird.
Vorteilhaft ist dies analog zur Windschutzscheibenkammer 9 ebenfalls erst dann der Fall,
wenn sich die Fronthaube 3 in ihrer Anhebeposition 15 befindet, damit die Fronthaube 3
mittels der Haubenkammer 8 schnell in ihre optimale Anhebeposition 15 gebracht werden
kann. Wie dies insbesondere aus der Fig. 3 ersichtlich ist, verjüngen sich die Fugenairbags
10, 11 im aufgeblasenen Zustand zum vorderen Haubenkantenbereich 13 hin. Damit wird
eine vorteilhafte Anpassung an den Schwenkwinkel der Fronthaube 3 erzielt. Ebenso wird
hier gleichzeitig eine zusätzliche, vorteilhafte Dämpfungsfunktion im Falle eines Aufpralls
erreicht.
In der Fig. 4 ist relativ schematisch eine Ausführungsform gezeigt, bei der die Fronthaube 3
in der linken Bildhälfte sich im nicht aktivierten Grundzustand der Sicherheitseinrichtung 2
befindet. Auf der rechten Bildebene ist die Sicherheitseinrichtung 2 aktiviert, d. h. ist die
Haubenkammer 8 zur Anhebung der Fronthaube 3 aufgeblasen. Der Fugenairbag 10
umgreift dabei im aufgeblasenen Zustand eine seitliche Fronthaubenkante 28 und erstreckt
sich zusätzlich noch über den Kotflügelbereich 27.
In der Fig. 3 ist ferner strichliert noch ein weiterer Airbag 29 angeordnet, der im aktivierten
Zustand etwa den Fahrzeugfrontbereich abdeckt.
In der Fig. 2 ist eine alternative Ausführungsform dargestellt, die sich von der in Verbindung
mit den Fig. 1, 3 und 4 beschriebenen Ausführungsform lediglich dadurch unterscheidet,
dass bei der aus einem Fronthaubenoberteil 30 und einem Fronthaubenunterteil 31
aufgebauten Fronthaube 3 lediglich das Fronthaubenoberteil 30 durch die Haubenkammer 8
angehoben wird. Dazu kann der Mehrkammerairbag 6 im nicht aktivierten,
zusammengefalteten Grundzustand zwischen dem Fronthaubenoberteil 30 und dem
Fronthaubenunterteil 31 angeordnet sein, was hier allerdings nicht dargestellt ist. Ansonsten
ist der Aufbau der Airbageinrichtung und die Funktionsweise die gleiche, wie sie in
Verbindung mit den Fig. 1, 3 und 4 bereits erläutert worden ist, so dass hierauf nicht mehr
näher eingegangen wird. In der Fig. 2 soll daher lediglich noch auf die Führungsbänder 32
hingewiesen werden, die durch das Anheben des Fronthaubenoberteils 30 so gestreckt
werden, dass sie eine Führungsfunktion für die einzelnen Kammern des
Mehrkammerairbags 6 übernehmen. In der Darstellung der Fig. 2 sind hier lediglich zwei
Führungsbänder 32 als Führung für den Fugenairbag 10 vorgesehen. Es ist jedoch
selbstverständlich, dass derartige Führungsbänder 32 an einer Vielzahl von weiteren
geeigneten Stellen in Verbindung mit einer Führung und Richtungsweisung der einzelnen
Kammern angeordnet sein können.
In der Fig. 5 ist eine Unteransicht auf ein Airbagsystem gezeigt, dass ebenfalls einen
Mehrkammerairbag 33 mit zugeordneten Gasgenerator 34 aufweist. Im Unterschied zum
Mehrkammerairbag 6 der Ausführungsform in den Fig. 1 bis 4 umfasst dieser
Mehrkammerairbag 33 jedoch lediglich die Haubenkammer 8 sowie die
Windschutzscheibenkammer 9, die durch Überströmöffnungen 12 miteinander verbunden
sind. Die Fugenairbags 10, 11 sind hier als separate Airbags ausgebildet, d. h. sie bilden
keine Kammern des Mehrkammerairbags 33 aus und sind jeweils mit Gas von separaten
Gasgeneratoren 35, 36 beschickbar. Zwischen den beiden im aufgeblasenen Zustand
dargestellten Fugenairbags 10, 11 ist hier noch ein energieabsorbierendes Material 37
eingefügt, das beispielsweise durch ein zusätzliches Blech, durch einen Schaumstoff oder
durch eine Wabenstruktur gebildet sein kann, die beispielsweise mit der Fronthaube 3 oder
einem Bestandteil derselben gekoppelt ist. Beispielsweise ist ein derartiges
energieabsorbierendes Material in eine Ausnehmung eines Fronthaubenunterteils einer aus
Fronthaubenoberteil und Fronthaubenunterteil bestehenden Fronthaube eingesetzt.
In der Fig. 6 ist schematisch eine Unteransicht auf die Fronthaube 3 dargestellt, die aus
einem Fronthaubenoberteil 30 und einem Fronthaubenunterteil 31 aufgebaut ist, wie dies
lediglich aus der Fig. 7 ersichtlich ist, die die Einzelheiten Z und X der Fig. 6 in vergrößerter
Detaildarstellung zeigt. Das Fronthaubenoberteil 30 ist mittels einer Verriegelungsvorrichtung
38 lösbar mit dem Fronthaubenunterteil 31 verriegelt, wobei die Verriegelungsvorrichtung 38
benachbart zu einem Gasgenerator 39 angeordnet ist, mittels dem ein Gasstrom auf
gegenüberliegende Zylinder-Kolben-Einheiten 40, 41 gerichtet werden kann, wie dies in der
Darstellung der Fig. 6 durch die Pfeile gezeigt ist. Die Zylinder-Kolben-Einheiten 40, 41
umfassen jeweils einen Kolben 42, der im nicht aktivierten Grundzustand
Überströmöffnungen 32 zu einer Gaslanze 44 hin abdeckt. Wie dies insbesondere aus der
Fig. 7 ersichtlich ist, umfasst eine Kolbenstange 45 des Kolbens 42 jeweils zwei
Verriegelungshaken 46, die im nicht aktivierten Grundzustand in zugeordnete
Hakengegenelemente 47 eingreifen, wie dies aus der Einzelheit Z ersichtlich ist. Nach einer
Beaufschlagung des Kolbens 42 mit den Gasmassenströmen aus dem Gasgenerator 39,
werden diese entsprechend der Richtung der Pfeile aufeinander zubewegt, wodurch die
Überströmöffnungen 43 für einen Gasdurchtritt zur Gaslanze 44 freigegeben werden.
Gleichzeitig werden dabei die Verriegelungshaken 46 aus den Hakengegenelementen 47
gezogen, wie dies aus der Darstellung der Einzelheit X der Fig. 7 ersichtlich ist. Dadurch ist
die Verriegelung zwischen dem Fronthaubenoberteil 30 und dem Fronthaubenunterteil 31
aufgehoben, so dass durch das Aufblasen der Haubenkammer 8 das Fronthaubenoberteil 30
vom Fronthaubenunterteil 31 weg nach oben angehoben werden kann. Wie dies in der Fig. 6
ferner lediglich schematisch eingezeichnet ist, kann das Gas über die Gaslanze 44 in die
Haubenkammer 8 und nach deren vollständiger Befüllung über die Überströmöffnung 12 in
die Windschutzscheibenkammer 9 einströmen, was hier jedoch lediglich äußerst
schematisch dargestellt ist.
1
Kraftfahrzeug
2
Sicherheitseinrichtung
3
Fronthaube
4
Airbageinrichtung
5
Gasgenerator
6
Mehrkammerairbag
7
hinterer Haubenkantenbereich
8
Haubenkammer
9
Windschutzscheibenkammer
10
Fugenairbag
11
Fugenairbag
12
Überströmöffnung
13
vorderer Haubenkantenbereich
14
Schwenkachse
15
Anhebeposition
16
Windschutzscheibe
17
unterer Ringbereich
18
Spaltbereich
19
hintere Haubenkante
20
seitlicher Ringbereich
21
seitlicher Ringbereich
22
A-Säulenbereich
23
oberer Ringbereich
24
oberer Windschutzscheibenrandbereich
25
unterer Windschutzscheibenrandbereich
26
Netz
27
Kotflügelbereich
28
seitliche Fronthaubenkante
29
Airbag
30
Fronthaubenoberteil
31
Fronthaubenunterteil
32
Führungsband
33
Mehrkammerairbag
34
Gasgenerator
35
Gasgenerator
36
Gasgenerator
37
energieabsorbierendes Material
38
Verriegelungsvorrichtung
39
Gasgenerator
40
Zylinder-Kolben-Einheit
41
Zylinder-Kolben-Einheit
42
Kolben
43
Überströmöffnungen
44
Gaslanze
45
Kolbenstange
46
Verriegelungshaken
47
Hakengegenelemente
Claims (26)
1. Sicherheitseinrichtung an einem Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern,
mit einer Fronthaube und einer Airbageinrichtung, die wenigstens einen Airbag und
wenigstens einen zugeordneten Gasgenerator aufweist, wobei der wenigstens eine
Airbag im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet am Fahrzeug angeordnet ist
und im aktivierten Zustand im Bereich der Fronthaube sowie im sich daran
anschließenden Windschutzscheibenbereich aufblasbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Airbag als Mehrkammerairbag (6; 33) ausgebildet ist, der eine erste Airbagkammer als Haubenkammer (8) und eine zweite Airbagkammer als Windschutzscheibenkammer (9) umfasst, die mittels wenigstens einer Überströmverbindung (12) miteinander gekoppelt sind,
dass der Mehrkammerairbag (6) im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet in einem windschutzscheibennahen hinteren Haubenkantenbereich (7) angeordnet ist,
dass im Falle einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung (2) mittels des wenigstens eines Gasgenerators (5; 34) Gas zuerst in die Haubenkammer (8) einblasbar ist, wodurch sich diese zur Anhebung der Fronthaube (3) oder eines Fronthaubenoberteils (30) der Fronthaube (3) im hinteren Haubenkantenbereich (7) entfaltet, und
dass nach dem Aufblasen der Haubenkammer (8) und dem dadurch bedingten Anheben der Fronthaube (3) oder des Fronthaubenoberteils (30) bei Erreichen eines bestimmten vorgebbaren Gasinnendrucks in der Haubenkammer (8) die wenigstens eine Überströmverbindung (12) zur Windschutzscheibenkammer (9) zum Aufblasen der Windschutzscheibenkammer (9) vor wenigstens einem Teilbereich der Windschutzscheibe (16) freigebbar ist.
dass der wenigstens eine Airbag als Mehrkammerairbag (6; 33) ausgebildet ist, der eine erste Airbagkammer als Haubenkammer (8) und eine zweite Airbagkammer als Windschutzscheibenkammer (9) umfasst, die mittels wenigstens einer Überströmverbindung (12) miteinander gekoppelt sind,
dass der Mehrkammerairbag (6) im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet in einem windschutzscheibennahen hinteren Haubenkantenbereich (7) angeordnet ist,
dass im Falle einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung (2) mittels des wenigstens eines Gasgenerators (5; 34) Gas zuerst in die Haubenkammer (8) einblasbar ist, wodurch sich diese zur Anhebung der Fronthaube (3) oder eines Fronthaubenoberteils (30) der Fronthaube (3) im hinteren Haubenkantenbereich (7) entfaltet, und
dass nach dem Aufblasen der Haubenkammer (8) und dem dadurch bedingten Anheben der Fronthaube (3) oder des Fronthaubenoberteils (30) bei Erreichen eines bestimmten vorgebbaren Gasinnendrucks in der Haubenkammer (8) die wenigstens eine Überströmverbindung (12) zur Windschutzscheibenkammer (9) zum Aufblasen der Windschutzscheibenkammer (9) vor wenigstens einem Teilbereich der Windschutzscheibe (16) freigebbar ist.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Mehrkammerairbag (6; 33) im nicht aktivierten Zustand an der Fahrzeugkarosserie im
Windlaufbereich zusammengefaltet angeordnet ist.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Mehrkammerairbag (6; 33) im Falle der Anhebung des Fronthaubenoberteils (30) in
einem Beriech zwischen dem Fronthaubenoberteil (30) und einem Fronthaubenunterteil
(31) zusammengefaltet angeordnet ist.
4. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Gasgenerator (5; 34) an der Fronthaube (3) und/oder an der
Fahrzeugkarosserie angeordnet ist.
5. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fronthaube (3) oder das Fronthaubenoberteil (30) bei der Anhebung durch die
Haubenkammer (8) um eine im vorderen Haubenkantenbereich (13) der Fronthaube (3)
liegende Schwenkachse (14) schwenkbar ist.
6. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Haubenkammer (8) im aufgeblasenen Zustand in etwa über die gesamte
hintere Fronthaubenkante (7) erstreckt.
7. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Haubenkammer (8) wenigstens eine Ausblasöffnung vorgesehen
ist, die nach einem erfolgten Anheben der Fronthaube (3) und Überschreiten eines
vorgegebenen Belastungs-Schwellwertes bei einem Aufprall auf die Fronthaube (3) zur
kraftbegrenzten Energieabsorption öffenbar ist.
8. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich jeder Überströmverbindung (12) zwischen Haubenkammer (8) und
Windschutzscheibenkammer (9) ein Rückschlagventil vorgesehen ist, das einen
Gasstrom von der Windschutzscheibenkammer (9) in die Haubenkammer (8) verhindert.
9. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Windschutzscheibenkammer (9) im aufgeblasenen Zustand ringförmig
ausgebildet ist dergestalt,
dass ein unmittelbar an die Haubenkammer (8) angrenzender unterer Ringbereich (17) einen unteren Windschutzscheibenrandbereich (25) sowie den Spaltbereich (18) zwischen der Windschutzscheibe (16) und dem angehobenen hinteren Haubenkantenbereich (7) abdeckt, vorzugsweise unter umgreifender Umhüllung der hinteren Haubenkante (19),
dass jeweils ein sich endseitig an den unteren Ringbereich (17) anschließender seitlicher Ringbereich (20, 21) eine entsprechend zugeordnete A-Säule (22) abdeckt, dass ein oberer Ringbereich (23) einen oberen Windschutzscheibenrandbereich (24) abdeckt, und
dass im Ringausnehmungsbereich ein Netz (26) gespannt ist.
dass ein unmittelbar an die Haubenkammer (8) angrenzender unterer Ringbereich (17) einen unteren Windschutzscheibenrandbereich (25) sowie den Spaltbereich (18) zwischen der Windschutzscheibe (16) und dem angehobenen hinteren Haubenkantenbereich (7) abdeckt, vorzugsweise unter umgreifender Umhüllung der hinteren Haubenkante (19),
dass jeweils ein sich endseitig an den unteren Ringbereich (17) anschließender seitlicher Ringbereich (20, 21) eine entsprechend zugeordnete A-Säule (22) abdeckt, dass ein oberer Ringbereich (23) einen oberen Windschutzscheibenrandbereich (24) abdeckt, und
dass im Ringausnehmungsbereich ein Netz (26) gespannt ist.
10. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Airbageinrichtung (4) ferner zwei Fugenairbags (10, 11) umfasst, die im
aktivierten Zustand auf gegenüberliegenden Seiten des Kraftfahrzeugs (1) in
Fahrzeuglängsrichtung gesehen im seitlichen Fugenbereich zwischen Fronthaube (3)
oder Fronthaubenoberteil (30) einerseits und Kotflügelbereich (27) oder
Fronthaubenunterteil (31) andererseits aufgeblasen sind.
11. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fugenairbags (10, 11) weitere Kammern des Mehrkammerairbags (6) sind, die mit der
Haubenkammer (8) über wenigstens eine Überströmverbindung (12) gekoppelt sind.
12. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
wenigstens eine Überströmverbindung (12) so ausgelegt ist, dass die Gasverbindung zu
den Fugenairbags (10, 11) erst nach dem Erreichen eines bestimmten vorgebbaren
Gasinnendrucks in der Haubenkammer (8) freigebbar ist.
13. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fugenairbags (10, 11) jeweils als separate Airbags ausgebildet sind, die gleichzeitig
oder zeitversetzt, vorzugsweise über separate Gasgeneratoren (35, 36), zur
Haubenkammer (8) aufblasbar sind.
14. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Fugenairbags (10, 11) im aufgeblasenen Zustand zur vorderen
Fronthaubenkante hin verjüngen.
15. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fugenairbags (10, 11) im aufgeblasenen Zustand die seitlichen
Fronthaubenkanten (28) umgreifend umhüllen und sich gegebenenfalls über einen
Kotflügelbereich (27) erstrecken.
16. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass dem Mehrkammerairbag (6; 33) ein Mehrstufen-Gasgenerator, vorzugsweise mit je
einer Stufe pro Kammer, oder je ein Gasgenerator für jede Kammer, wobei das
Einblasen jeweils über die Haubenkammer erfolgt, oder ein einzelner Gasgenerator (5;
34) zugeordnet ist.
17. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitseinrichtung (2) eine Sensorvorrichtung, vorzugsweise eine Kontakt-
und/oder Precrash-Sensorvorrichtung, umfasst, mit der die Sicherheitseinrichtung (2)
aktivierbar ist.
18. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die
jeweiligen Kammerdrücke in Abhängigkeit von einer Objektklassifizierung durch die
Sensorvorrichtung einstellbar sind.
19. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
dass im Fahrzeugfrontbereich wenigstens ein Airbag (29) als Primärkontaktschutz
angeordnet ist, der im aktivierten Zustand in etwa den Fahrzeugfrontbereich abdeckt.
20. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Fronthaube (3) und der ortsfesten Fahrzeugkarosserie oder zwischen
dem Fronthaubenoberteil (30) und einem Fronthaubenunterteil (31) der Fronthaube (3)
zusätzlich Führungsbänder (32) vorgesehen sind, die durch das Anheben der
Fronthaube (3) oder des Fronthaubenoberteils (30) so ausrichtbar und/oder streckbar
sind, dass sie eine Führungsfunktion für die Kammern (8, 9, 10, 11) oder Airbags zu
deren Aufblasen in die gewünschte Richtung übernehmen.
21. Sicherheitseinrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch
gekennzeichnet,
dass das Fronthaubenoberteil (30) mittels wenigstens einer Verriegelungsvorrichtung
(38) lösbar mit einem Fronthaubenunterteil (31) verriegelbar ist,
dass die Verriegelungsvorrichtung (38) zu Begin der Aktivierung der
Sicherheitseinrichtung (2) mit wenigstens einem Gasstrom beaufschlagbar ist dergestalt,
dass der Gasstrom die Verriegelungsvorrichtung (38) zur Freigabe der Verriegelung
zwischen dem Fronthaubenoberteil (30) und dem Fronthaubenunterteil (31) zum
Anheben des Fronthaubenoberteils (30) betätigt.
22. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verriegelungsvorrichtung (38) wenigstens eine Zylinder-Kolben-Einheit (40, 41) umfasst,
deren Kolben (42) zur Freigabe der Verriegelung mit dem wenigstens einen Gasstrom
beaufschlagbar ist.
23. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungsvorrichtung (38) benachbart zu einem Gasgenerator (39)
angeordnet ist, mittels dem wenigstens ein Gasstrom auf die wenigstens eine Zylinder-
Kolben-Einheit (40, 41) richtbar ist, die einen Kolben (42) umfasst, der im nicht
aktivierten Grundzustand wenigstens eine Überströmöffnung (43) zum
Mehrkammerairbag (6) hin abdeckt und diese Überströmöffnung nach einer
Beaufschlagung des Kolbens (42) mit dem Gasstrom freigibt,
dass eine Kolbenstange (45) des Kolbens (42) wenigstens einen Verriegelungshaken (46) aufweist, der im nicht aktivierten Grundzustand zu Verriegelung in ein zugeordnetes Hakengegenelement (47) eingreift und der nach einer Beaufschlagung des Kolbens (42) mit dem Gasstrom aus dem Hakengegenelement (47) ziehbar ist zur Freigabe der Verriegelung dergestalt,
dass nach einer Kolbenbeaufschlagung mit dem Gasstrom und einer Freigabe der wenigstens einen Überströmöffnung (43) sowie der Freigabe der Verriegelung des wenigstens einen Verriegelungshakens (46) von entsprechend zugeordneten Hakengegenelement (47) die Haubenkammer (8) des Mehrkammerairbags (6) zur Anhebung des Fronthaubenoberteils (30) aufblasbar ist.
dass eine Kolbenstange (45) des Kolbens (42) wenigstens einen Verriegelungshaken (46) aufweist, der im nicht aktivierten Grundzustand zu Verriegelung in ein zugeordnetes Hakengegenelement (47) eingreift und der nach einer Beaufschlagung des Kolbens (42) mit dem Gasstrom aus dem Hakengegenelement (47) ziehbar ist zur Freigabe der Verriegelung dergestalt,
dass nach einer Kolbenbeaufschlagung mit dem Gasstrom und einer Freigabe der wenigstens einen Überströmöffnung (43) sowie der Freigabe der Verriegelung des wenigstens einen Verriegelungshakens (46) von entsprechend zugeordneten Hakengegenelement (47) die Haubenkammer (8) des Mehrkammerairbags (6) zur Anhebung des Fronthaubenoberteils (30) aufblasbar ist.
24. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben
(42) mitsamt Kolbenstange (45) am Fronthaubenoberteil (30) und das wenigstens eine
zugeordnete Hakengegenelement (47) am Fronthaubenunterteil (31) angeordnet ist oder
umgekehrt.
25. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
dass der Gasstrom in die Haubenkammer (8) über eine der wenigstens einen
Überströmöffnung (43) nachgeschaltete Gaslanze (44) erfolgt.
26. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
dass im Falle einer Anhebung der Fronthaube (3) mitsamt Fronthaubenunterteil im
hinteren Fronthaubenbereich eine Scharniereinrichtung oder ein Bestandteil davon zur
Freigabe der Anhebung entriegelbar oder betätigbar ist, vorzugsweise ein
Verriegelungsbolzen aus einer Scharniereinrichtung pyrotechnisch entfernbar ist.
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