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Die
Erfindung betrifft eine Überhub-Türschließvorrichtung
für ein elektrisches Haushaltsgerät, umfassend
- – einen Schließkloben,
- – ein um eine Drehachse drehbewegliches erstes Drehglied,
welches in einer Offenstellung den Schließkloben für
ein Öffnen der Tür freigibt und in einer Schließstellung
den Schließkloben zur Geschlossenhaltung der Tür
festhält, wobei das erste Drehglied in Richtung auf seine
Offenstellung elastisch vorgespannt ist,
- – eine beweglich angeordnete Sperrklinke, welche das
erste Drehglied in dessen Schließstellung gegen Drehung
in Richtung auf die Offenstellung blockiert, wobei ausgehend von
der Schließstellung des ersten Drehglieds durch Drehen
desselben in Richtung weg von der Offenstellung – nachfolgend
kurz Überhub-Drehbewegung genannt – der arretierende
Eingriff zwischen der Klinke und dem ersten Drehglied lösbar
ist, um hierdurch das erste Drehglied für eine Drehung
in die Offenstellung freizugeben.
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Der
Begriff Überhub-Türschließvorrichtung bezeichnet
hier Türschließvorrichtungen, die durch aufeinanderfolgendes
zweimaliges Drücken einer Tür zunächst
in einen Schließzustand und sodann wieder in einen Öffnungszustand
gebracht werden können. Zum Öffnen der – geschlossenen – Tür
muss der Benutzer demnach nicht an der Tür ziehen; stattdessen
kann er sie durch erneutes Drücken von außen öffnen.
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Eine Überhub-Türschließvorrichtung
der obigen gattungsgemäßen Art ist beispielsweise
aus
DE 39 19 458 A1 bekannt.
Dort ist ein einziges Drehglied vorgesehen, an dessen Außenumfang
eine Kulisse zur Führung und Arretierung der Klinke gebildet
sind. Die Kulisse bildet Bahnen in drei verschiedenen radialen Ebenen.
Beim Schließen der Tür läuft die Klinke mit
einer Nase zunächst auf der radial tiefstgelegenen Bahn
und gelangt über eine Auflaufschräge auf eine
radial mittlere Bahn. Diese ist durch eine in Umfangsrichtung orientierte
Radialschulter begrenzt, an welcher die Nase anstößt
und so das Drehglied gegen Rückdrehung in die Offenstellung
hindert. Durch eine Überhub-Drehbewegung des Drehglieds
kann die Nase von der mittleren Kulissenbahn über eine weitere
Auflaufschräge auf die radial höchstgelegene Bahn
gebracht werden. Dies löst sie aus dem arretierenden Eingriff
mit dem Drehglied. Das Drehglied kann so in die Offenstellung zurückdrehen.
Dabei rutscht die Nase von der radial äußersten
Bahn auf die tiefstgelegene Bahn zurück.
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Maßnahmen
zur Verriegelung der Türschließvorrichtung in
der Schließstellung des Drehglieds sind in
DE 39 19 458 A1 nicht erwähnt.
Eine Verriegelungsmöglichkeit für die Türschließvorrichtung
ist jedoch geboten, damit nicht im Betrieb des Haushaltsgeräts
durch versehentlichen Druck auf die Tür die Überhubfunktionalität
der Schließvorrichtung ein ungewolltes Aufspringen der
Tür verursacht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Türschließvorrichtung
bereitzustellen, die zuverlässig gegen ungewolltes Überhub-Öffnen
der Tür verriegelbar ist.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe ist eine Überhub-Türschließvorrichtung
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch
ein gemeinsam mit dem ersten Drehglied um die Drehachse drehbewegliches und
relativ zu diesem Drehglied bewegliches zweites Drehglied gekennzeichnet,
wobei im Zuge einer durch Überhub-Drehbewegung des ersten
Drehglieds ausgelösten Überführung dieses
Drehglieds aus der Schließ- in die Offenstellung die Klinke
auf das zweite Drehglied gelangt und hierdurch das erste Drehglied
für eine Drehung in die Offenstellung freigibt, wobei ein
Verriegelungsmechanismus mit einem zwischen einer Verriegelungsstellung
und einer Entriegelungsstellung verstellbar angeordneten Riegelorgan
vorgesehen ist, welches in seiner Verriegelungsstellung das zweite
Drehglied gegen Mitdrehung mit dem ersten Drehglied bei dessen Überhub-Drehbewegung
blockiert und hierdurch einen Übergang der Klinke auf das
zweite Drehglied verhindert.
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Vorzugsweise
sind die beiden Drehglieder gleichachsig angeordnet, wobei das zweite
Drehglied um die Drehachse relativ zum ersten Drehglied drehbeweglich
ist. Eine gleichachsige Anordnung der beiden Drehglieder ist freilich
nicht notwendig; alternativ könnte das zweite Drehglied
um eine andere Achse relativ zum ersten Drehglied drehbar sein oder
sogar linearbeweglich gegenüber diesem Drehglied sein.
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Gemäß einer
zweckmäßigen Weiterbildung ist das zweite Drehglied
elastisch in eine Drehstellung relativ zu dem ersten Drehglied vorgespannt,
in welcher der Übergang der Klinke auf das zweite Drehglied
bei einer Überhub-Drehbewegung des ersten Drehglieds ermöglicht
ist.
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Die
Klinke kann in der Schließstellung des ersten Drehglieds
unter elastischer Vorspannung an einer axialen Haltekante des zweiten
Drehglieds anliegen und im Zuge einer Überhub-Drehbewegung des
ersten Drehglieds axial an dieser Haltekante vorbei auf das zweite
Drehglied gelangen.
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Bevorzugt
weist das Riegelorgan eine Blockierfläche auf, welche im
Zuge der Überführung des Riegelorgans aus der
Entriegelungs- in die Verriegelungsstellung in Eingriff mit dem
zweiten Drehglied gelangt und dabei eine Drehverlagerung des zweiten Drehglieds
relativ zum ersten Drehglied bewirkt. Insbesondere können
das Riegelorgan und das zweite Drehglied zusammenwirkende Schrägflächen
zur Erzeugung der Drehverlagerung des zweiten Drehglieds besitzen.
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Für
eine Ausführungsform, die neben einer Möglichkeit
der Öffnung durch Überhub auch eine Notöffnungsmöglichkeit
bietet, können die beiden Drehglieder an einem Trägerbauteil
angeordnet sein, welches zusammen mit den beiden Drehgliedern durch
eine an dem Schließkloben angreifende Kraft gegen eine
elastische Rückstellkraft verlagerbar ist, wobei im Zuge
einer solchen Verlagerung des Trägerbauteils die Klinke
gegen einen Anschlag stößt und hierdurch aus dem
arretierenden Eingriff mit dem ersten Drehglied ausgehoben wird.
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Bei
der erfindungsgemäßen Überhub-Türschließvorrichtung
ermöglicht die Vorsehung des zweiten Drehglieds eine zuverlässige
Verriegelung der Türschließvorrichtung selbst
im Angesicht möglicher Bauteil- und Montagetoleranzen.
In der Schließstellung des ersten Drehglieds kann der erforderliche Überhub
zu dessen Arretierlösung sehr gering sein. Eine direkte
Verriegelung des ersten Drehglieds gegen Weiterdrehung könnte
deshalb unter Umständen fehleranfällig sein, da
ein gewisses Drehspiel des ersten Drehglieds auch im verriegelten
Zustand in der Praxis kaum auszuschließen wäre.
Diesem Problem kann dadurch begegnet werden, dass die Überhubbewegung
des ersten Drehglieds zugelassen wird, dass aber das Überspringen
der Klinke vom ersten Drehglied auf das zweite Drehglied bei einer solchen Überhubbewegung
verhindert wird, indem das zweite Drehglied gegen Mitdrehen mit
dem ersten Drehglied bei der Überhub-Bewegung desselben blockiert
wird. Besonders vorteilhaft ist hierbei, wenn durch die Blockierung
des zweiten Drehglieds gleichzeitig eine relative Verlagerung dieses
Drehglieds in entgegengesetzter Drehrichtung zur Überhub-Bewegung
des ersten Drehglieds bewirkt wird. Der Sicherheitsabstand gegen
unerwünschtes Überspringen der Klinke vom ersten
Drehglied auf das zweite kann so weiter erhöht werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
weiter erläutert. Es stellen dar:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Überhub-Türschließvorrichtung
in einem offenen Zustand,
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2a eine
Draufsicht auf die Türschließvorrichtung der 1 von
oben,
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2b eine
Schnittansicht der Türschließvorrichtung entlang
der Linie A-A in 2a,
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3a eine
Draufsicht auf die Türschließvorrichtung der 1,
jedoch in einem geschlossenen Zustand,
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3b eine
Schnittansicht der Türschließvorrichtung im geschlossenen
Zustand entlang der Linie A-A in 3a,
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4a eine
Draufsicht auf die Türschließvorrichtung der 1 in
einem geschlossenen und verriegelten Zustand,
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4b eine
Schnittansicht der Türschließvorrichtung entlang
der Linie A-A in 4a,
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5 eine
Perspektivansicht einer zwei Drehglieder umfassenden Schließeinheit
der Türschließvorrichtung der vorhergehenden Figuren,
und
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6 eine
Explosionsdarstellung der Schließeinheit in einer anderen
Perspektive.
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Die
Türschließvorrichtung nach dem in den Figuren
gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst einen Schlossrahmen 10,
welcher beispielsweise innenseitig an der Gehäusewand einer
Waschmaschine, einer Geschirrspülmaschine, eines Wäschetrockners
oder eines anderen elektrischen Haushaltsgeräts anbaubar
ist. An dem Schlossrahmen 10 ist ein Trägerhebel 12 um
eine bei 14 angedeutete Schwenkachse schwenkbar gelagert.
Der Trägerhebel 12 trägt eine Schließeinheit 16,
welche zwei um eine Drehachse 18 relativ zu dem Trägerhebel 12 drehbare
Drehglieder 20, 22 aufweist. Die beiden Drehglieder 20, 22 sind
sowohl gemeinsam um die Drehachse 18 drehbar als auch relativ
zueinander. Die von den beiden Drehgliedern 20, 22 gebildete Schließeinheit 16 wirkt
mit einer Klinke 24 zusammen, die im dargestellten Beispielfall
an einer Lagerstelle 26 schwenkbar an dem Trägerhebel 12 gelagert
ist. Die Klinke 24 ist gegenüber dem Trägerhebel 12 um
zwei senkrecht zueinander stehende Schwenkachsen schwenkbar, nämlich
um eine zur Schwenkachse 14 parallele Schwenkachse 28 und unabhängig
hiervon um eine Hochachse 30.
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Das
Drehglied 20 ist mittels einer Vorspannfeder (nicht gezeigt)
in eine Offenstellung vorgespannt, in der ein an der Tür
des Haushaltsgeräts angeordneter Schließkloben 34 durch
ein Fenster 36 im Schlossrahmen 10 hindurch in
einen Halteschlitz 38 des Drehglieds 20 eingeführt
werden kann. Die Offenstellung des Drehglieds 20 ist in 2b gut
erkennbar. Sie entspricht einem offenen Zustand der Türschließvorrichtung.
Die Vorspannfeder ist in eine in 6 erkennbare
seitliche Ausnehmung 32 des Drehglieds 20 eingesetzt
und ist beispielsweise als Schenkelfeder ausgeführt, deren
eines Ende in einem Ausläufer 33 der Ausnehmung 32 sitzt
und deren anderes Ende an dem Trägerhebel 12 oder
dem Rahmen 10 abgestützt ist.
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Aus
der Offenstellung ist das Drehglied 20 gegen die Kraft
der erwähnten Vorspannfeder in eine Schließstellung
drehbar, welche in den 3b, 4b erkennbar
ist. Die Drehung erfolgt bei Betrachtung der genannten Figuren entgegen
dem Uhrzeigersinn. Die Drehung wird durch den Schließkloben 34 eingeleitet,
wenn dieser in den Halteschlitz 38 des Drehglieds 20 einfährt
und dabei gegen eine der Begrenzungsflächen des Schlitzes 38 stößt.
Die andere Schlitzbegrenzungsfläche ist Teil einer Haltenase 40,
mit welcher das Drehglied 20 in seiner Schließstellung
in eine Ausnehmung 42 des Schließklobens 34 eingreift.
Die Klinke 24 weist eine abgebogene Arretiernase 44 auf,
welche je nach Zustand der Türschließvorrichtung
mit verschiedenen Formationen am Außenumfang der Drehglieder 20, 22 zusammenwirkt.
In seiner Schließstellung liegt das Drehglied 20 mit
einer Arretierschulter 46 an der Arretiernase 44 der
Klinke 24 an und wird so gegen Zurückdrehen in
die Offenstellung gehindert. Die Arretierschulter 46 ist
eine Radialschulter, welche in Umfangsrichtung des Drehglieds 20 zeigt.
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Die
Klinke 24 ist durch eine in 2b bei 48 angedeutete
Vorspannfeder vorgespannt, wobei diese Vorspannfeder einerseits
an der Klinke 24 und andererseits an dem Trägerhebel 12 angreift.
Gemäß einer Variante ist es auch möglich,
die Vorspannfeder 48 zwischen der Klinke 24 und
dem Schlossrahmen 10 wirken zu lassen. Die beispielsweise
von einer Schraubenzugfeder gebildete Vorspannfeder 48 bewirkt
eine Vorspannung der Klinke 24 sowohl um deren Schwenkachse 28 als
auch um deren Schwenkachse 30. Konkret spannt die Vorspannfeder 48 die Klinke 24 um
die Schwenkachse 28 in ständigen Kontakt mit der
Schließeinheit 16 vor. Bei Betrachtung der 2b entspricht
dies einer Vorspannung der Arretiernase 44 in Richtung
nach unten. Die Vorspannwirkung um die andere Schwenkachse 30 ist solcherma ßen,
dass bei Betrachtung der 2a die Klinke 24 im
Gegenuhrzeigersinn vorgespannt ist und es die Arretiernase 44 dementsprechend
nach oben drängt.
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An
seinem von der Schwenkachse 14 entfernten Ende wirkt auf
den Trägerhebel 12 eine Vorspannfeder 50,
welche im gezeigten Beispielfall als Schraubendruckfeder ausgebildet
ist. Die Ruhestellung des Trägerhebels 12 ist
durch eine in den Schlossrahmen 10 eingeschraubte Schraube 52 festgelegt,
an deren Kopf sich der Trägerhebel 12 in der Ruhestellung
abstützt. Durch Kraftausübung auf den Schließkloben 34 im
geschlossenen Zustand der Türschließvorrichtung
(hervorgerufen etwa durch ein Ziehen von außen an der Tür
oder durch Drücken von innen gegen die Tür) kann
eine Schwenkverlagerung des Trägerhebels 12 gegen
die Kraft der Vorspannfeder 50 bewirkt werden. Die beiden
an dem Trägerhebel 12 angeordneten Drehglieder 20, 22 bewegen
sich bei dieser Schwenkverlagerung mit dem Trägerhebel 12 mit.
Die Klinke 24 folgt aufgrund ihrer Vorspannung zunächst
dem Drehglied 20, bis sie gegen einen am Schlossrahmen 10 ortsfest
angeordneten, insbesondere einstückig mit diesem ausgebildeten
Anschlagstift 54 anstößt. Bei anschließender
weiterer Verschwenkung des Trägerhebels 12 kann
die Klinke 24 nicht mehr dem Drehglied 20 folgen.
Die Nase 44 der Klinke 24 hebt deshalb vom Drehglied 20 ab
und gerät außer Eingriff mit der Arretierschulter 46 dieses
Drehglieds. Sobald die Arretierschulter 46 unter der Nase 44 hindurchrutschen
kann, dreht sich das Drehglied 20 unter der Wirkung seiner
in der Ausnehmung 32 sitzenden Vorspannfeder zurück
in seine Offenstellung. Der Schließkloben 34 kann
dann das Drehglied 20 und den Schlossrahmen 10 verlassen
und die Tür kann geöffnet werden. Diese Funktionalität
der Türschließvorrichtung wird als Notöffnung
bezeichnet. Im geschlossenen, jedoch unverriegelten Zustand der
Türschließvorrichtung kann allein durch Zugausübung
auf den Schließkloben 34 die Tür geöffnet
werden.
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Die
Nase 44 der Klinke 24 wirkt beim Öffnen und
Schließen der Tür mit verschiedenen Formationen
am Außenumfang der Schließeinheit 16 zusammen,
zu denen unter anderem die bereits erwähnte Arretierschulter 46 gehört.
Zusammen bilden diese Formationen eine Kulisse mit in verschiedenen
radialen Ebenen (radial bezogen auf die Drehachse 18) befindlichen
Kulissenbahnen, entlang derer sich die Nase 44 der Klinke 24 bewegt.
Zur Erläuterung der einzelnen Elemente dieser Kulisse und
des Bewegungsverlaufs der Nase 44 an der Kulisse wird nun insbesondere
auf die 5 und 6 verwiesen.
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Als
radial innerste Kulissenbahn dient eine am Drehglied 20 vorgesehene
Führungsfläche 56, an welcher die Nase 44 in
der Offenstellung des Drehglieds 20 anliegt, wie beispielsweise
in 1 und in 2a erkennbar.
Die Führungsfläche 56 ist wenigstens
auf einem Teil ihrer Umfangserstreckung auf einer axialen Seite
durch eine ebenfalls an dem Drehglied 20 ausgebildete,
radial stehende Führungskante 58 begrenzt. Wie
insbesondere in 1 erkennbar, erstreckt sich
die Führungskante 58 auf dem wesentlichen Teil
ihrer Länge schräg zur Umfangsrichtung. In der
Offenstellung des Drehglieds 20 liegt die Nase 44 der
Klinke 24 zunächst nicht an der Führungskante 58 an.
Wird jedoch der Schließkloben 34 in den Halteschlitz 38 des
Drehglieds 20 eingeführt und beginnt sich dementsprechend
das Drehglied 20 zu drehen, bewegt sich die Führungsfläche 56 unter der
an ihr anliegenden Nase 44 hindurch, bis die Nase 44 gegen
die Führungskante 58 stößt.
Sobald die Nase 44 an der Führungskante 58 anliegt,
wird bei Weiterdrehung des Drehglieds 20 die Klinke 24 um
die Hochachse 30 gegen die Kraft der Vorspannfeder 48 verschwenkt
(wegen des schrägen Verlaufs der Kante 58).
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Im
Anschluss an ihren schrägen Hauptabschnitt weist die Führungskante 58 einen
vergleichsweise kurzen, in Umfangsrichtung verlaufenden Abschnitt 58' auf,
der sich ebenfalls an der Nase 44 vorbeibewegen muss, bevor
die Nase 44 unter der Wirkung ihrer Vorspannfeder 48 gegen
eine weitere Führungskante 60 zurückspringen
kann. Die Nase 44 befindet sich immer noch auf der Führungsfläche 56,
sie liegt jedoch nunmehr vor einer Auflaufschräge 62,
an welche die Arretierschulter 46 angrenzt. Wird die Tür entlastet,
nachdem die Nase 44 gegen die Führungskante 60 gesprungen
ist, dreht sich das Drehglied 20 aufgrund seiner Federvorspannung
in umgekehrter Drehrichtung zurück. Dabei gleitet die Nase 44 auf der
Auflaufschräge 62 empor und gerät in
Eingriff mit der Arretierschulter 46. Man erkennt, dass
die Arretierschulter 46 axial mit der Führungskante 60 überlappt,
jedoch radial außerhalb derselben liegt. Nachdem die Nase 44 die
Auflaufschräge 62 hinaufgerutscht ist, schnappt
deshalb die Nase 44 an der Arretierschulter 46 entlang
axial über die Führungskante 60 hinweg.
Auch diese kurze Schnappbewegung der Nase 44 wird durch
die Kraft der Vorspannfeder 48 bewirkt. Begrenzt wird diese
kurze Schnappbewegung durch eine axial gerichtete Haltekante 64 des Drehglieds 22,
welche axial seitlich neben einer Auflaufschräge 66 und
einer Führungsfläche 68 liegt, die ebenfalls
an dem Drehglied 22 ausgebildet sind. Die Haltekante 64 verhindert
zunächst ein Überspringen der Nase 44 vom
Drehglied 20 auf das Drehglied 22. Dieser Zustand
entspricht dem unverriegelten Schließzustand der Türschließvorrichtung;
er ist in den 3a, 3b gezeigt.
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Das
Drehglied 22 ist durch eine Vorspannfeder 70 elastisch
gegenüber dem Drehglied 20 vorgespannt. Die hier
als Spiralfeder ausgebildete Vorspannfeder 70 spannt das
Drehglied 22 um die Drehachse 18 derart vor, dass
in einer Ruhestellung der die Führungsfläche 68 tragende
Abschnitt des Drehglieds 22 in Umfangsrichtung der Führungskante 58 eng
benachbart ist. Das radiale Niveau der Führungsfläche 68 entspricht
im Wesentlichen dem radialen Niveau der mit 58'' bezeichneten
Oberseite der Führungskante 58, so dass in der
Ruhestellung der beiden Drehglieder 20, 22 relativ
zueinander ein im Wesentlichen stufenfreier Übergang in
Umfangsrichtung von der Führungsfläche 68 auf
die Oberseite 58'' der Führungskante 58 gegeben
ist. Die Führungsfläche 68 und die Oberseite 58'' der
Führungskante 58 bilden zusammen eine radial äußerste
Kulissenbahn, welche von der Nase 44 der Klinke 24 befahren
wird, wenn sich das Drehglied 20 in seine Offenstellung
zurückdreht.
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Die
soweit erläuterte Führungs- und Arretierkulisse
am Außenumfang der Schließeinheit 16 ermöglicht
eine Öffnung der Tür durch Überhub, also durch
nochmaliges Drücken auf die geschlossene Tür von
außen. Ausgehend von dem Schließzustand, wie er
in den 3a, 3b dargestellt
ist, wird durch ein solches nochmaliges Drücken der Tür
das Drehglied 20 aus seiner Schließstellung etwas
weiter in Richtung weg von der Offenstellung gedreht, und zwar entgegen
der Kraft der in der Ausnehmung 32 sitzenden Vorspannfeder.
Dabei bewegt sich das Drehglied 22 wegen der Wirkung der
Vorspannfeder 70 mit dem Drehglied 20 in derselben
Drehrichtung mit. Dies hat zur Folge, dass die Haltekante 64 an
der Klinkennase 44 vorbeigleitet und letztere unter der Wirkung
der Vorspannfeder 48 auf das Drehglied 22 herüberspringt.
Dort gelangt es auf eine Führungsfläche 72,
welche sich im Wesentlichen auf gleichem radialen Niveau wie die
Oberseite der radial stehenden Führungskante 60 des
Drehglieds 20 befindet. Durch Überhub-Drehbewegung
des Drehglieds 20 wird somit die durch die Haltekante 64 bewirkte
Schwenkblockade der Klinke 24 um die Hochachse 30 aufgehoben,
so dass die Klinke 24 auf das Drehglied 22 gelangen
kann.
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Wird
nun die Tür wieder entlastet, dreht sich das Drehglied 20 in
Richtung auf seine Offenstellung zurück und nimmt dabei
das Drehglied 22 mit. Die Nase 44 der Klinke 24 fährt
dann auf der Auflaufschräge 66 empor und gerät
auf die Führungsfläche 68. Nachdem das
Drehglied 20 nun nicht mehr durch die Klinke 24 arretiert
ist, kann sich das Drehglied 20 bis in seine Offenstellung
gemäß den 1, 2a, 2b zurückdrehen.
Dabei fährt die Nase 44 über die Führungsfläche 68 hinweg
auf die Oberseite 58'' der Führungskante 58 und
springt sodann herunter auf die radial tiefergelegene Führungsfläche 56.
Die Klinke 24 befindet sich nun wieder in ihrer ursprünglichen
Ausgangsposition.
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Die
Türschließvorrichtung weist ferner einen in Längsrichtung
des Schlossrahmens 10 linear verschieblich angeordneten
Riegelschieber 74 auf, welcher der Verriegelung der Türschließvorrichtung
im geschlossenen Zustand dient. Der Riegelschieber 74 ist
mittels einer Elektromagnetanordnung 76 bewegbar, welche
im gezeigten Beispielfall je eine Magnetspule für jede
Bewegungsrichtung umfasst. Man spricht von einer doppeltwirkenden
Elektromagnetanordnung. Alternativ kann eine einfachwirkende Elektromagnetanordnung
mit einer einzelnen Magnetspule verwendet werden, insbesondere in
Verbindung mit einer geeignet ausgestatteten Schaltkulisse. Derartige
Schaltkulissen zur Verwendung in Kombination mit einer einfachwirkenden
Elektromagnetanordnung, um eine bewegliche Komponente stabil in zwei
unterschiedliche Positionen einstellen zu können, sind
in der Fachwelt an sich bekannt.
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Die
Elektromagnetanordnung 76 weist eine Ankerstange 78 auf,
welche schub- und zugfest mit dem Riegelschieber 74 gekoppelt
ist. Hierzu steht im gezeigten Beispielfall die Ankerstange 78 an
ihrem freien Stangenkopf in Formschlusseingriff mit dem Riegelschieber 74.
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Der
Riegelschieber 74 weist drei Blockierabschnitte auf, die
für eine gleichzeitige Blockierung des Trägerhebels 12,
des Drehglieds 20 und des Drehglieds 22 vorgesehen
sind. Ein erster dieser Blockierabschnitte ist mit 80 bezeichnet.
Er ist dem Trägerhebel 12 zugeordnet. In der in 1 gezeigten Entriegelungsstellung
des Riegelschiebers befindet er sich außerhalb des Schwenkbereichs
des Trägerhebels 12. In der Verriegelungsstellung
des Riegelschiebers 74 ist er unter das freie Ende des
Trägerhebels 12 bewegt. Dies blockiert der Trägerhebel 12 gegen
Verschwenkung, weswegen eine Notentriegelung der Türschließvorrichtung
in diesem Zustand nicht möglich ist.
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Der
dem Drehglied 20 zugeordnete Blockierabschnitt des Riegelschiebers 74 ist
mit 82 bezeichnet. Er blockiert in der Verriegelungsstellung des
Riegelschiebers 74 das Drehglied 20 gegen Zurückdrehen
aus der Schließstellung in die Offenstellung. Dagegen ist
das Drehglied 20 in der Verriegelungsstellung des Riegelschiebers 74 nicht
gegen eine Überhub-Drehbewegung blockiert, d. h. es kann
sich ausgehend von seiner Schließstellung im verriegelten Zustand
der Türschließvorrichtung in Richtung weg von
der Offenstellung drehen.
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Der
dem Drehglied 22 zugeordnete dritte Blockierabschnitt des
Riegelschiebers 74 ist schließlich mit 84 bezeichnet.
In der Verriegelungsstellung des Riegelschiebers 74 blockiert
er das Drehglied 22 gegen Mitdrehung mit dem Drehglied 20,
wenn dieses eine Überhub-Drehbewegung ausgehend von seiner
Schließstellung ausführt. Die Haltekante 64 des
Drehglieds 22 bleibt somit stehen, weswegen bei einer Überhub-Drehbewegung
des Drehglieds 20 die Klinkennase 44 durch die
Haltekante 64 blockiert bleibt. Sie kann also nicht auf
das Drehglied 22 herüberspringen. Die Funktionalität
des Öffnens durch Überhub ist folglich im verriegelten
Zustand der Türschließvorrichtung unterbunden,
wenngleich das Drehglied 20 an der Ausführung
einer Überhub-Drehbewegung nicht gehindert ist.
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Der
Blockierabschnitt 84 besitzt eine Schrägfläche 86,
welche bei Überführung des Riegelschiebers 74 aus
der Entriegelungs- in die Verriegelungsstellung in Eingriff mit
einer Schrägfläche 88 des Drehglieds 22 gelangt
und mit dieser nach Art eines Doppelkeils zusammenwirkt. Die Keilwirkung
der beiden Schrägflächen 86, 88 hat
eine geringfügige Drehverlagerung des Drehglieds 22 relativ
zum Drehglied 20 gegen die Wirkung der Vorspannfeder 70 zur
Folge. Diese Drehverlagerung des Drehglieds 22 erfolgt
in einer Drehrichtung, die einer Drehung des Drehglieds 20 von
der Schließ- in die Offenstellung entspricht. Das Drehglied 20 kann
dieser Drehverlagerung des Drehglieds 22 jedoch nicht folgen, da
es durch die Klinke 24 daran gehindert ist.
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Die
angesprochene Drehverlagerung des Drehglieds 22 durch Übereinandergleiten
der Schrägflächen 86, 88 bedeutet
eine zusätzliche Sicherheit gegen unerwünschtes Öffnen
durch Überhub im verriegelten Zustand der Türschließvorrichtung.
Würde zwischen den Flächen 86, 88 kein
Keileingriff bestehen, könnte wegen in der Praxis oft unvermeidbarer
Bauteil- und Montagetoleranzen unter Umständen ein geringes
Drehspiel des Drehglieds 22 nicht ausgeschlossen werden.
Dieses könnte unter Umständen ausreichen, um bei
einer Überhub-Drehbewegung des Drehglieds 20 und
einer geringfügigen Mitdrehung des Drehglieds 22 (ermöglicht
durch das angesprochene Drehspiel) die Haltekante 64 an
der Klinkennase 44 vorbeizubewegen, so dass die Klinke 24 auf
das Drehglied 22 überspringen könnte.
Zwar wäre das Drehglied zunächst noch durch den
Blockierabschnitt 82 blockiert. Bei Entriegelung würde
allerdings das Drehglied 20 sofort in seine Offenstellung
zurückkehren, d. h. eine Entriegelung käme einem Öffnen
der Tür gleich. Der Keileingriff der beiden Schrägflächen 86, 88 und
die damit einhergehende geringfügige Drehverlagerung des
Drehglieds 22 schließen ein Bewegungsspiel des
Drehglieds 22 im verriegelten Zustand der Türschließvorrichtung
aus. Der Begriff Bewegungsspiel bezieht sich in diesem Zusammenhang
natürlich auf eine Mitbewegung des Drehglieds 22 mit
dem Drehglied 20 bei einer etwaigen Überhub-Drehbewegung desselben.
Damit kann die Türschließvorrichtung zuverlässig
entriegelt werden, ohne befürchten zu müssen,
dass sich sogleich die Tür öffnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3919458
A1 [0003, 0004]