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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einbringen von Flüssigkeit
für den
Wurzelbereich von Pflanzen, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Bewässerungssysteme
zur oberflächennahen
Beregnung von Pflanzen sind weit verbreitet. Dadurch soll der Wasserverlust
durch Verdunstung oder Abfließen,
wie er bei großräumigen Beregnungsanlagen üblicherweise
auftritt, weitgehend minimiert werden. Bekannt sind dabei Systeme,
die Sprühvorrichtungen,
Mikro-Tröpfler
und ähnliches
umfassen.
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Nachteilig
an diesen Systemen ist jedoch, dass auch hier das Wasser auf die
Oberfläche
der Pflanzen und des Bodens auftritt und immer noch eine große Menge
durch Verdunstung verloren geht.
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Andere
Systeme werden unterirdisch verlegt und wenden eine Kapillarbewässerung
an, bei der das Wasser kontinuierlich durch die Kapillarwirkung nach
oben steigt und somit in den Wurzelbereich von Pflanzen gelangt.
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Hierzu
müssen
jedoch in aufwändiger
Weise Lagen von Kapillarstoffen und Rohre verlegt werden, die während des
Betriebes nicht mehr zugänglich sind.
Bei Verstopfungen der Wasserauslassöffnungen müssen die Rohre wieder freigelegt
werden.
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Aus
der
DE 17 89 791 U geht
eine Vorrichtung zum Einbringen von Flüssigkeiten in die Erdoberfläche, insbesondere
in dem Wurzelbereich der Pflanzen, hervor. Diese Vorrichtung umfasst
ein Rohr, an dessen unteren Ende eine Spitze vorgesehen ist. Nahe
am unteren Ende des Rohres sind Wasserauslassöffnungen vorgesehen. Am gegenüberliegenden
Ende des Rohres ist jeweils ein Handgriff über ein T-Stück mit dem
Rohr verbunden. An einem Ende eines Handgriffes ist eine Anschlussvorrichtung
vorgesehen, um einen Schlauch daran anzuschließen, damit Wasser über den
Handgriff dem Rohr zugeführt
und über
die Wasserauslassöffnungen
austreten kann. Diese Anordnung weist den Nachteil auf, dass zumeist
bei Hineindrücken
bzw. Hineinrammen des Rohres in den Boden eine Drehbewegung des
Rohres überlagert
wird, um das Eindringen zu erleichtern. Eine solche Handhabung wird jedoch
durch den an einem Ende des Handgriffs angeordneten Wasserschlauch
erschwert oder behindert.
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Vor
diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine
Vorrichtung zum Einbringen von Flüssigkeiten für den Wurzelbereich
von Pflanzen zu schaffen, die einfach und flexibel einsetzbar ist.
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Die
Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Je
nach Bodenart sind unterschiedliche Rohrdurchmesser mit unterschiedlichen
Größen, Anordnungen
und Anzahlen an Wasserauslassöffnungen
vorgesehen.
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Die
erfindungsgemäß Vorrichtung
bietet die Möglichkeit,
das Rohr an Ort und Stelle beispielsweise in der Nähe von Bäumen oder
Büschen
oder bestimmten Beeten mittels Druck in den Boden zu treiben, dann
die Flüssigkeitszufuhr
zu öffnen
und Wasser oder eine Nährstoff-
oder Düngerlösung lokal
einzubringen. Die Anschlusseinrichtung kann einfach durch die Verwendung
einer Vielzahl von bekannten Installationsverbindungen erreicht
werden. Beispielsweise kann ein flexibler Schlauch über eine
Dreh- oder Steckkupplung mit dem Rohr verbunden werden.
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Dabei
kann die Vorrichtung für
Anschlusseinrichtungen mit anstehendem Druck von ca. 3 bis 4 bar
vorgesehen sein. Dies bedeutet, dass das Rohr mittels handelsüblicher
Anschlüsse
mit dem Wasserversorgungsnetz für
Hausanschlüsse
verbunden werden kann. Da an den Wasserauslassöffnungen kein Strahl erzeugt
werden muss, sondern das Wasser an der Einbringstelle in den Boden
sickern soll, ist kein hoher Druck und somit keine Pumpen oder ähnliche
zusätzliche
Anlagen notwendig. Weiterhin ist es auch möglich, die Vorrichtung an höher gelegene Sammelbehälter oder ähnliches
anzuschließen.
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Die
Wasserauslassöffnungen
sind in einem Teil des Rohres vorgesehen, der bei Gebrauch der Vorrichtung
unter der Erdoberfläche
angeordnet ist. Dadurch wird vermieden, dass Wasser oberhalb der Erdoberfläche austritt
und abfließt
oder verdunstet. Somit können auch
Nährstofflösungen,
die nicht auf Blätter
oder Blüten
gelangen sollen, gezielt eingebracht werden. Die Vorrichtung wirkt
dabei ähnlich wie
eine Spüllanze
ohne dabei jedoch Erde von den Wurzeln der Pflanzen wegzuspülen. Vielmehr
wird die Flüssigkeit
zur Bewässerung
oder die Nährstoff- oder
Düngemittellösung wie
eine Injektion dosiert eingebracht. Damit ist eine Reihe von Vorteilen
verbunden: unter anderem eine enorme Einsparung hinsichtlich der
notwendigen Wassermenge, eine verbesserte Bereitstellung und genaue
Platzierung von Düngemitteln
an Pflanzen und gleichzeitige Reduktion der Menge an benötigtem Düngemittel,
da dieses gezielt eingebracht wird.
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Damit
beim Einbringen des Rohres in das Erdreich oder in den Wurzelbereich
von Pflan zen eine bessere Handhabung der Vorrichtung gewährleistet
ist, ist am unteren Ende des Rohres eine Bohrspitze und im oberen
Bereich ein Griff vorgesehen sein.
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Um
die Vorrichtung bzw. das Rohr besser in einen harten Untergrund
hineindrücken
oder rammen zu können
ist vorgesehen, dass der, Griff über
eine Kreuzkupplung mit dem zylindrischen Rohr verbunden ist. Als
Griff können
ebenfalls zylindrische Rohrstücke
oder Stangen dienen, die mittels der Kreuzkupplung senkrecht zu
dem Bewässerungsrohr
angeordnet sind und ermöglichen,
dass das Bewässerungsrohr
mit vollem Körpergewicht
des Benutzers nach unten gedrückt
werden kann.
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Weiterhin
sind auch im Bereich der Wasserauslassöffnungen am Bewässerungsrohr
radial abstehende Leisten angeordnet sein. Diese dienen dazu, die
Erde, die beim Einführen
des Rohres verdichtet wurde und die um die Wasserauslassöffnungen anliegt,
durch eine leichte Drehbewegung aufzulockern bzw. einen kleine Hohlraum
zu schaffen, so dass das eindringende Wasser in den entstehenden Spalt
fließen
kann.
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Die
Leisten können
dabei auch wendelförmig angeordnet
werden, damit das Bewässerungsrohr ähnlich einem
Bohrer in die Erde gedreht werden kann. Damit die Vorrichtung hierbei
nicht ständig
hin und her gedreht werden muss, kann zusätzlich eine Rohrkupplung oberhalb
des Griffes angeordnet werden, mittels der das Rohr axial fest aber
drehbar gelagert ist, so dass sich die Zufuhrleitungen bei der Drehbewegung
nicht verwinden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung ist an der Vorrichtung zur Unterbrechung
der Zufuhr des Fluids ein Absperrventil vorgesehen. Dadurch kann
der Fluidstrom eingeschaltet werden, bis die Vorrichtung positioniert,
in den Boden hineingedrückt und
die Wasserauslassöffnungen
unterhalb der Erdoberfläche
angeordnet sind. Wenn genügend
Wasser, Dünger
etc. eingebracht worden ist, kann die Flüssigkeitszufuhr unterbrochen
werden, die Vorrichtung an eine andere Stelle versetzt und die Flüssigkeitszufuhr
wieder in Gang gesetzt werden. Hiermit wird jeder Verlust von abfließendem Wasser
vermieden. Dadurch eignet sich die Erfindung auch hervorragend zur
Bewässerung
von großen
Kübelpflanzen, die
in großen
Abständen
zueinander stehen.
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An
der Vorrichtung ist zwischen der Anschlusseinrichtung für das Fluid
und den Wasserauslassöffnungen
eine Dosiervorrichtung für
flüssige oder
feste Zusatzstoffe, insbesondere Dünger, vorgesehen. Dies kann
beispielsweise ein Behälter
für einen
Flüssigdünger oder
eine Nährstofflösung sein. Andererseits
ist es auch möglich,
einen Behälter
mit einem festen Zusatzstoff zwischenzuschalten, der dann bei Betätigung eines
Ventils dosiert der vorbeiströmenden
Flüssigkeit
zugesetzt wird.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass das Ventil zur Regelung der Anschlusseinrichtung
und damit der Wasserzufuhr und/oder das Ventil zur Regelung der
Dosiereinrichtung in der Nähe
des Griffs angeordnet sind.
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An
dem zylindrischen Bewässerungsrohr sind
oberhalb der Wasserauslassöffnungen
radial abstehende Leisten vorgesehen. Diese kann der Benutzer der
Vorrichtung nutzen, um ähnlich
wie bei Spaten oder Grabgeräten
Druck mit einem Fuß auf das
Rohr auszuüben
und dieses ebenfalls leichter in den Untergrund zu pressen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf
die Zeichnung näher
erläutert.
Darin zeigen im Einzelnen:
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1 eine
Darstellung einer Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2 eine
Ansicht eines Bewässerungsrohres
mit Dosiervorrichtung
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Der
Einfachheit halber sind bei den Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
gleiche oder entsprechende Elemente jeweils mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
eine mögliche
Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Im vorliegenden Fall dient die Vorrichtung zum Bewässern eines
Baumes. Eine Anschlusseinrichtung 4 ist mit einer flexiblen
Zuleitung 3, beispielsweise einem verbunden, über den
einem Bewässerungsrohr 1 Wasser
zugeführt
wird. Die Spitze 2 des Bewässerungsrohrs 1 ist bereits
in den Boden eingebracht. Das Bewässerungsrohr 1 weist
einen Griff 5 in Form eines Radkreuzes auf, so dass der
Benutzer die Vorrichtung schulterbreit halten, in den Untergrund
eindrücken und
auch wieder daran herausziehen kann. Der Griff 5 ist dabei über Fittinge 6 mit
dem Bewässerungsrohr 1 verbunden.
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In 2 ist
eine erfindungemäße Vorrichtung
mit einer Dosiervorrichtung 8, 9 beispielsweise für Flüssigdünger dargestellt.
Das Bewässerungsrohr 1 weist
oberhalb seiner Spitze 2 eine gleichmäßig über den Rohrmantel verteilte
Anzahl von versetzt zueinander angeordneten Wasserauslassöffnungen 13 auf. Über einen
vierarmigen Fitting 6 sind zwei Stangen 11, die
an ihrem Ende jeweils Griffkappen 10 aufweisen und einen
annähernd
schulterbreiten Griff 5 bilden mit dem Bewässerungsrohr 1 verbunden. Über einen
Rohrbogen ist rechtwinklig zum Bewässerungsrohr 1 ein
weiteres stabiles Zulaufrohr 12 angeschlossen, an dem wiederum
die Dosiervorrichtung 8, 9 befestigt ist. Diese
besteht aus einem Behälter
für einen
Zusatzstoff 8 und einem Ventil 9, mit dem die
Zufuhr des Zusatzstoffes reguliert und abgesperrt werden kann. Alternativ
dazu kann der Zusatzstoff auch in die Flüssigkeit eingebracht werden,
indem er aus einem festen Körper
herausgelöst wird,
der diesen Stoff enthält
oder aus diesem besteht. Dazu könnte
dieser mittels einer Haltevorrichtung in das Zulaufrohr eingeführt, von
der vorbeifließen
Flüssigkeit
umspült
und mit der Zeit aufgelöst werden.
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Im
Anschluss an die Dosiervorrichtung 8, 9 ist am
Zulaufrohr 12 ein Absperrventil 7 angeordnet, mittels
dessen die gesamte Flüssigkeitszufuhr
unterbrochen werden kann. Daran schließt die Anschlusseinrichtung 4 an,
die aus einer Steckkupplung besteht und somit an alle mit einem
passenden Gegenstück
ausgestatteten Zuleitungen 3 angeschlossen werden kann.
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- 1
- Bewässerungsrohr
- 2
- Spitze
- 3
- Zuleitung
- 4
- Anschlusseinrichtung
- 5
- Griff
- 6
- Fitting
- 7
- Absperrventil
- 8
- Behälter für Zusatzstoff,
Teil der Dosiereinrichtung
- 9
- Ventil
- 10
- Griffkappe
- 11
- Stange
- 12
- Zulaufrohr
- 13
- Wasserauslauföffnungen