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Die
Erfindung betrifft eine selbstfahrende Maschine zum Schneiden oder
Fräsen,
insbesondere eine Maschine zur Ausbeutung von Lagerstätten im
Tagebaubetrieb, beispielsweise Lagerstätten von Kohle, Erzen, Mineralien
etc.
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Es
sind verschiedene Arten von selbstfahrenden Maschinen zum Schneiden
oder Fräsen
bekannt. Zu diesen Maschinen zählen
insbesondere Maschinen zur Ausbeutung von Lagerstätten im
Tagebaubetrieb sowie Baumaschinen für den Straßenbau, beispielsweise Straßenfräsmaschinen,
mit denen bestehende Straßenschichten
des Straßenoberbaus
abgetragen werden, und Recycler, mit denen bestehende Straßenbeläge wiederhergestellt
werden können.
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Die
auch als Surface Miner bezeichneten Maschinen zur Ausbeutung von
Lagerstätten
im Tagebaubetrieb verfügen über eine
Einrichtung zum Schneiden von Gestein, die eine mechanisch oder hydraulisch
angetriebene Schneidewalze aufweist. Die Straßenfräsmaschinen oder Recycler verfügen über eine
Fräseinrichtung,
die eine Fräswalze
aufweist. Die Schneid- oder Fräswalzen
sind mit Werkzeughaltern zur Aufnahme der Schneid- oder Fräswerkzeuge
bestückt.
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Während des
Betriebs der Schneid- oder Fräseinrichtung
treten bei den Maschinen zum Schneiden oder Fräsen Erschütterungen und Vibrationen auf.
Insbesondere beim Betrieb einer Maschine zur Ausbeutung von Lagerstätten im
Tagebaubetrieb sind die Erschütterungen
und Vibrationen, die insbesondere beim Abbau von extrem hartem Granit
oder hartem Kalkgestein auftreten, sehr stark. Diesen sehr starken
Erschütterungen
und Vibrationen ist der Maschinenführer unmittelbar ausgesetzt.
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Die
bekannten Surface Miner verfügen über eine
geschlossene, abgedichtete und schallgedämmte Fahrerkabine mit einem
drehbaren Fahrersitz. Die Fahrerkabine der bekannten Surface Miner ist
an dem Chassis befestigt, an dem die Schneideinrichtung angeordnet
ist. Auch bei den Straßenfräsmaschinen
oder Recyclern ist der Fahrerstand am Chassis befestigt.
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Ein
Surface Miner mit einer am Chassis befestigten Fahrerkabine ist
beispielsweise aus der
EP 0
744 495 A2 oder der
DE 40 17 107 A1 bekannt. Bei dem aus der
EP 0 744 495 A2 bekannten
Surface Miner ist die Fahrerkabine in Fahrtrichtung an der Vorderseite
des Maschinenrahmens angeordnet, während sich der Fahrerstand
bei dem aus der
DE
40 17 107 A1 bekannten Surface Miner in der Mitte des Maschinenrahmens
befindet.
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Die
DE 10 2005 044 211
A1 beschreibt eine selbstfahrende Baumaschine, insbesondere
einen Recycler oder eine Kaltfräse,
die über
einen Maschinenrahmen verfügt,
der von einem Fahrwerk getragen wird, das eine Höhenverstellung des Maschinenrahmens
erlaubt. An dem Maschinenrahmen ist über den Vorderrädern des
Fahrwerks ein Fahrstand für einen
Fahrzeugführer
angeordnet. Die Vorder- und Hinterräder des Fahrwerks sind mittels
Einrichtungen zur Höhenverstellung
an dem Maschinenrahmen befestigt, so dass der Maschinenrahmen gegenüber dem
Boden höhenverstellbar
ist. Wenn die Höhe
des Maschinenrahmens verstellt wird, verändert sich auch die Höhe des Fahrstandes über dem
Boden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine selbstfahrende Maschine
zum Schneiden oder Fräsen
mit einem verbesserten Fahrkomfort bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße selbstfahrende
Maschine zum Schneiden oder Fräsen
zeichnet sich dadurch aus, dass der Fahrerstand nicht am Chassis der
Maschine befestigt ist. Obwohl die bekannten Maschinen zum Schneiden
oder Fräsen über einen am
Maschinenrahmen angeordneten Fahrerstand verfügen, haben die Erfinder erkannt,
dass die Befestigung des Fahrerstandes am Chassis dazu führt, dass
die Erschütterungen
oder Vibrationen beim Betrieb der Maschine auf den Fahrerstand übertragen werden.
Die Erfinder haben erkannt, dass es für die Reduzierung der auf den
Fahrerstand übertragenen Erschütterungen
oder Vibrationen von Vorteil ist, wenn der Fahrerstand mit einer
möglichst
direkten Anbindung an den Boden bzw. möglichst direkten Verbindung
zum Boden angeordnet wird.
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Bei
der erfindungsgemäßen selbstfahrenden Maschine
zum Schneiden oder Fräsen
ist der Fahrerstand an der Einrichtung zur Höhenverstellung des Chassis
befestigt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Einrichtungen
zur Höhenverstellung
der bekannten selbstfahrenden Maschinen zum Scheiden oder Fräsen den
Kettenlaufwerken oder Rädern
zugeordnete Bauteile aufweisen, die mit dem Chassis derart verbunden
sind, dass die Bauteile beim Anheben oder Absenken des Chassis beweglich
sind und Bauteile aufweisen, die während der Höhenverstellung nicht beweglich
sind.
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Bei
der erfindungsgemäßen selbstfahrenden Maschine
ist der Fahrerstand an einem beweglich mit dem Chassis verbundenen
Bauteil der Einrichtung zur Höhenverstellung
befestigt. Dies bedeutet nicht, dass der Fahrerstand starr mit dem
Chassis verbunden ist und deshalb die Bewegungen des Chassis mitmacht,
sondern der Fahrerstand ist an einem Bauteil der Einrichtung zur
Höhenverstellung
angebracht, das beweglich mit dem Chassis verbunden ist. Dabei wird
unter der Befestigung des Fahrerstandes an einem beweglich mit dem
Chassis verbundenen Bauteil nicht nur die Befestigung an diesem
einen Bauteil verstanden, sondern der Fahrerstand kann auch an mehreren
beweglich mit dem Chassis verbundenen Bauteilen befestigt sein.
Wenn von einer Befestigung des Fahrerstandes an dem beweglichen
Bauteil der Höhenverstellung
die Rede ist, heißt
dies auch nicht, dass ein Bauteil des Fahrerstandes unmittelbar
mit dem Bauteil der Höhenverstellung
verbunden sein muss. Vielmehr kann zur Befestigung des Fahrerstandes
ein Bauteil des Fahrerstandes auch über ein anderes Bauteil, beispielsweise
einen Träger
oder dgl., mit dem beweglichen Bauteil der Höhenverstellung verbunden sein.
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Das
Grundprinzip der erfindungsgemäßen Maschine
zum Schneiden oder Fräsen
liegt darin, den Fahrerstand von den sich auf das Chassis übertragenen
Erschütterungen
oder Vibrationen der Einrichtung zum Schneiden oder Fräsen oder
von den Schwingungen, die von dem Verbrennungsmotor zum Antrieb
der Maschine erzeugt werden, zu entkoppeln. Diese Entkoppelung gelingt
in vorteilhafter Weise dadurch, dass die Einrichtung zur Höhenverstellung
ein System darstellt, das nicht starr, sondern beweglich die Kettenlaufwerke
oder Räder
mit dem Chassis verbindet. Die bewegliche Aufhängung führt zu einer Entkoppelung von
Fahrerstand und Chassis. Dadurch wird erreicht, dass der Fahrerstand
so wie das Fahrwerk der Maschine quasi „fest auf dem Boden" aufsteht, während die
Baugruppen der Maschine mit der Schneid- oder Fräseinrichtung und dem Verbrennungsmotor
von dem Fahrwerk in der Höhe gegenüber dem
Boden verstellbar getragen werden.
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Die
Mittel zum Verstellen der beweglich mit dem Chassis verbundenen
Bauteile der Höhenverstellung
bewirken in vorteilhafter Weise eine Dämpfung des Systems. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
sind die Mittel zum Verstellen der beweglichen Bauteile der Höhenverstellung
hydraulisch und/oder pneumatisch betätigbare Mittel, die vorzugsweise
eine Kolben/Zylinder-Anordnung aufweisen.
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Die
hydraulisch oder pneumatisch betätigbare
Kolben/Zylinder-Anordnung wirkt als ein die Erschütterungen
oder Vibrationen dämpfendes
Element aufgrund der Elastizität
der Schlauchleitungen und/oder der Kompressibilität des Druckmediums
zur Betätigung
der Kolben/Zylinder-Anordnung. Es hat sich gezeigt, dass mit der
Befestigung des Fahrerstandes an der Einrichtung zur Höhenverstellung
die in Amplitude und Frequenz völlig
unbestimmten Schwingungen wirkungsvoll gedämpft werden können, die
beim Betrieb der Schneid- oder Fräseinrichtung entstehen.
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Aus
der Befestigung des Fahrerstandes an der Einrichtung zur Höhenverstellung
ergibt sich auch der Vorteil, dass die Höhe des Fahrerstandes gegenüber dem
Boden unverändert
bleibt, wenn die Höhe
des Chassis gegenüber
dem Boden verändert wird.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass der Fahrerstand um eine vertikale Achse
drehbar ist. Der Fahrerstand kann vorzugsweise unabhängig von
der Drehbewegung der Kettenlaufwerke oder Räder beim Lenken der Maschine
gedreht werden.
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Der
Fahrerstand ist vorzugsweise oberhalb des Kettenlaufwerks oder Rades
und im Wesentlichen über
einem Punkt angeordnet, an dem das Kettenlaufwerk pendelnd aufgehängt oder
das Rad drehbar befestigt ist. Dann steht oder sitzt der Maschinenführer genau
oberhalb des Kettenlaufwerks oder Rades, mit dem das Kettenlaufwerk
oder Rad fest auf dem Boden aufsteht. Diese Anordnung hat sich in
Bezug auf die Verringerung der Erschütterungen oder Vibrationen
als optimal erwiesen.
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Der
um eine vertikale Achse drehbare Fahrerstand kann aber auch neben
der Drehachse angeordnet sein. Vorzugsweise kann der Abstand zur
Drehachse so bemessen sein, dass der Fahrerstand bis zu der äußeren Begrenzung
des Chassis ausschwenken kann. Dies hat den Vorteil, dass der Maschinenführer den
Bereich, an dem gefräst
wird, beim Drehen des Fahrerstandes besser einsehen kann.
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Der
Fahrerstand weist vorzugsweise einen drehbaren Fahrersitz auf, so
dass der Fahrer unabhängig
von einer Drehbewegung des Fahrerstandes durch Drehen des Fahrersitzes
die Blickrichtung ändern
kann.
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Da
der Fahrerstand seine Höhe
gegenüber dem
Boden beibehält,
kann der Fahrerstand mit einer Leiter gleichbleibender Länge in allen
Arbeitspositionen bestiegen werden. Vorzugsweise ist die Leiter zum
Besteigen des Fahrerstandes eine ausklappbare Leiter.
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Der
Fahrerstand ist vorzugsweise als eine Fahrerkabine ausgebildet,
die den Fahrer vor herabfallenden Teilen, Staub und Schmutz sowie
Lärm schützt.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Fahrerstand auf der sogenannten Antriebsseite der Maschine
angeordnet, auf der auch die Antriebseinheit für die Schneid- oder Fräseinrichtung
angeordnet ist. Die Stirnseite der Schneid- oder Fräswalze erstreckt
sich dann auf der sogenannten Nullseite der Maschine, die der Antriebsseite
gegenüberliegt,
bis dicht an die Außenseite
des Chassis, während
die Stirnseite der Schneid- oder Fräswalze auf der Antriebsseite
relativ weit von der äußeren Begrenzung
des Maschinenrahmens zurückspringt.
Zur Erzielung eines steilen Böschungswinkels
fräst man also
mit der Nullseite der Maschine an der Böschung entlang. Dann ist eine
Anordnung des Fahrerstandes auf der Antriebsseite insofern von Vorteil,
als von der Böschung
abgehende Steine den Maschinenführer nicht
gefährden
können.
Wenn aber nicht die Gefahr von Steinschlag besteht, kann auch die
Anordnung des Fahrerstandes auf der Nullseite vorteilhaft sein, weil
der Maschinenführer
dann den Bereich, an dem gefräst
wird, besser einsehen kann. Daher kann eine bevorzugte Ausführungsform
der Maschine vorsehen, dass der Fahrerstand ohne unfangreiche Umbaumaßnahmen
entweder auf der Antriebs- oder Nullseite der Maschine angebracht
werden kann.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass die Einrichtung zur Höhenverstellung
den einzelnen Kettenlaufwerken oder Rädern zugeordnete Parallelogrammführungen aufweist.
Die Parallelogrammführungen
weisen vorzugsweise jeweils ein oberes und unteres Bauteil auf, die
an einem Ende jeweils gelenkig mit dem Chassis verbunden sind, und
ein mit den anderen Enden des oberen und unteren Bauteils gelenkig
verbundenes Bauteil, an dem das Kettenlaufwerk oder das Rad aufgehängt ist.
Bei dieser besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Fahrerstand
an dem mit dem oberen und unteren Bauteil der Parallelogrammführung gelenkig
verbunden Bauteil befestigt. Dieses Bauteil behält seine Position gegenüber dem
Boden bei, wenn das Chassis angehoben oder abgesenkt wird. Daher
bleibt auch die Position des Fahrerstandes beim Anheben oder Absenken
des Chassis unverändert.
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Dass
das obere und untere Bauteil der Parallelogrammführung gelenkig verbindende
Bauteil kann unterschiedlich ausgebildet sein. Vorzugsweise ist
dieses Bauteil als ein zylindrisches Bauteil, beispielsweise eine
Säule,
ausgebildet.
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Der
Fahrerstand wird vorzugsweise von einer Befestigungsvorrichtung
getragen, die das zylindrische Bauteil um eine vertikale Achse drehbar
umschließt.
Vorzugsweise ist der Fahrerstand oberhalb des zylindrischen Bauteils
angeordnet, so dass der Maschinenführer zur Kontrolle der Lenkbewegungen die
Kettenlaufwerke oder Räder
sehen kann.
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Die
Befestigung des Fahrerstandes an der Höhenverstellung erweist sich
auch insofern als vorteilhaft, dass der Fahrerstand relativ niedrig
angeordnet werden kann, dabei aber immer oberhalb der Höhenverstellung
bleibt. Dadurch ist eine bessere Sicht zur Seite gegeben, so dass
der Fahrzeugführer
die Verladung des abgeschnittenen oder abgefrästen Gutes beobachten kann.
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Eine
als Parallelogrammführung
ausgebildete Höhenverstellung
des Chassis ist insbesondere dann von Vorteil, wenn es sich bei
der erfindungsgemäßen Maschine
zum Schneiden oder Fräsen
um eine Maschine zur Ausbeutung von Lagerstätten im Tagebaubetrieb (Surface
Miner) handelt. Wenn es sich bei der erfindungsgemäßen Maschine
jedoch beispielsweise um eine Straßenfräsmaschine oder einen Recycler
handelt, ist die Einrichtung zur Höhenverstellung des Chassis
vorteilhafterweise als eine Linearführung mit zwei gegeneinander
verschiebbaren Bauteilen ausgebildet, von dem das eine Bauteil mit
dem Chassis verbunden und an dem anderen Bauteil das Kettenlaufwerk oder
Rad aufgehängt
ist. Der Fahrerstand ist bei dieser Ausführungsform mit dem Bauteil
der Linearführung
verbunden, an dem das Fahrwerk aufgehängt ist. Bei dieser Ausführungsform
weisen die gegeneinander verschiebbaren Bauteile vorzugsweise einen
mit dem Chassis verbundenen äußeren Hohlzylinder
auf, in dem ein innerer Hohlzylinder längsverschiebbar geführt ist. Zum
Anheben oder Absenken des Chassis ist in dem inneren Hohlzylinder
vorzugsweise eine Kolben/Zylinder-Anordnung angeordnet, die hydraulisch
oder pneumatisch betätigt
werden kann. Die Kolben/Zylinder-Anordnung stellt wieder ein dämpfendes
Element dar, so dass Erschütterungen
oder Vibrationen von dem Fahrerstand abgehalten werden.
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Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 Eine
Maschine zur Ausbeutung von Lagerstätten im Tagebaubetrieb in der
Seitenansicht,
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2 den
Ausschnitt A von 1 in vergrößerter Darstellung, der den
Fahrerstand der Maschine von 1 in der
Seitenansicht zeigt,
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3 die
Maschine von 1 in der Draufsicht,
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4 den
Ausschnitt B von 3 in vergrößerter Darstellung, der den
Fahrerstand in der Draufsicht zeigt und
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5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
für die
Anordnung des Fahrerstandes an einer Baumaschine in vereinfachter
schematischer Darstellung.
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Die 1 und 3 zeigen
in der Seiten- und Draufsicht eine Maschine zur Ausbeutung von Lagerstätten im
Tagebaubetrieb, die nachfolgend als Surface Miner bezeichnet wird.
Der Surface Miner zum Schneiden von Gestein weist ein Chassis 1 auf, das
als biegesteife Schweißkonstruktion
ausgebildet ist. An dem Chassis 1 ist eine Schneideinrichtung 2 mit
einer Schneidesalze 3 angeordnet, die mit nicht dargestellten
Werkzeughaltern zur Aufnahme der nicht dargestellten Schneidwerkzeuge
versehen ist. Die nicht dargestellte Antriebseinheit mit dem Verbrennungsmotor
für den
Antrieb der Maschine befindet sich im Chassis 1. Die mechanische
Kraftübertragung
von dem Verbrennungsmotor auf die Schneid- oder Fräswalze befindet
sich auf der sogenannten Antriebsseite der Maschine, die bei dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel
die in Fahrtrichtung linke Seite der Maschine ist. Auf der sogenannten
Nullseite der Maschine, die der Antriebsseite gegenüberliegt,
erstreckt sich die Stirnseite der Schneid- oder Fräswalze dann
bis dicht an die Außenseite
des Chassis, während
die Stirnseite der Schneid- oder Fräswalze auf der Antriebsseite
relativ weit von der äußeren Begrenzung
des Maschinenrahmens zurückspringt.
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Das
von der Schneidesalze 3 geschnittene und zerkleinerte Material
wird von einer Ladeeinrichtung 4 aufgenommen, die ein breites
Aufnahmeband 5 in Fahrtrichtung hinter der Schneidesalze 3 sowie ein
nachfolgendes Abwurfband 6 für die Verladung auf Transportfahrzeuge
umfasst. Das Abwurfband 6 ist höhenverstellbar und kann zu
beiden Seiten verschwenkt werden.
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Die
Einstellung der Schnitttiefe erfolgt durch Anheben oder Absenken
des Chassis 1, das auf zwei vorderen und zwei hinteren
Kettenlaufwerken 6A und 6B verfahren werden kann,
die an der Vorder- und Rückseite
des Chassis angeordnet sind.
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Die
Einrichtung zur Höhenverstellung
des Chassis 1 verfügt über den
einzelnen Kettenlaufwerken 6A, 6B zugeordnete
Parallelogrammführungen, von
denen die an der Rückseite
des Chassis angeordneten Parallelogrammführungen mit der Bezugsziffer 7 und
die an der Vorderseite des Chassis angeordneten Parallelogrammführungen
mit der Bezugsziffer 8 bezeichnet sind. Die vier Kettenlaufwerke 6A, 6B sind
pendelnd an den Parallelogrammführungen 7, 8 aufgehängt, wobei
die Kettenlaufwerke in Bezug auf das Chassis in einer vertikalen
Ebene verfahren werden können.
Da die Kettenlaufwerke aber auf dem Boden aufstehen, wird das Chassis 1 in
Bezug auf den Boden angehoben oder abgesenkt.
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Die
einzelnen Bauteile der an der Vorderseite des Chassis angeordneten
Parallelogrammführung 8,
die dem in Fahrtrichtung linken Kettenlaufwerk 6A zugeordnet
sind, zeigt 2 in vergrößerter Darstellung. Die vordere
linke Parallelogrammführung 8 für die pendelnde
Aufhängung
des vorderen linken Kettenlaufwerks 6A weist einen oberen
Lenker 8A und einen unteren Lenker 8B auf, die
jeweils an einem Ende gelenkig mit dem Chassis 1 verbunden sind,
so dass der obere und der untere Lenker 8A, 8B jeweils
um eine horizontale Achse 9, 10 schwenkbar sind.
Die anderen Enden der beiden Lenker 8A, 8B sind
mit dem oberen und unteren Ende einer vertikalen Säule 8C gelenkig
verbunden. Die beiden Lenker 8A, 8B und die Säule 8C bilden
dabei ein Parallelogramm, wobei die Säule 8C in einer Vertikalebene nach
oben oder unten verfahren werden kann.
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Zum
Anheben oder Absenken der Säule 8C weist
die Parallelogrammführung 8 eine
Kolben/Zylinder-Anordnung 8D auf, wobei das eine Ende des Kolbens 8D' gelenkig mit
dem unteren Ende der Säule 8C und
das eine Ende des Zylinders 8D'' der
Kolben/Zylinder-Anordnung 8D gelenkig mit dem Chassis 1 verbunden
ist. Durch Ein- bzw.
Ausfahren des Kolbens der Kolben/Zylinder-Anordnung wird die Säule 8C der
Parallelogrammführung 8 angehoben bzw.
abgesenkt, sofern das Laufwerk nicht auf dem Boden aufsteht. Da
aber das Laufwerk auf dem Boden aufsteht, wird das Chassis bei einer
Betätigung der
Kolben/Zylinder-Anordnung 8D angehoben bzw. abgesenkt,
so dass die Schneidtiefe verändert
wird.
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Der
Surface Miner verfügt über einen
Fahrerstand 10, der als geschlossene schallgedämmte Fahrerkabine
ausgebildet ist. In der Fahrerkabine 10 befindet sich ein
drehbarer Fahrersitz 10A für den Maschinenführer. Die
Fahrerkabine 10 ist rundum verglast, so dass der Maschinenführer Sicht
nach allen Seiten hat. Sie weist eine linke und eine rechte Fahrertür 10B, 10C auf.
Der Maschinenführer
kann die Fahrerkabine 10 über eine in der Länge verstellbare
Leiter 11 erreichen. Die Leiter 11 besteht aus
einem unteren und oberen Segment 11A, 11B, die
gelenkig miteinander verbunden sind. Mit einer Kolben/Zylinder-Anordnung 11C kann
die Leiter hochgeklappt werden.
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Die
Fahrerkabine 10 ist derart angeordnet, dass sich ihr Schwerpunkt
oberhalb des Kettenlaufwerks oder Rades und im Wesentlichen über der Säule 8C der Parallelogrammführung 8 befindet,
wobei auch der Fahrersitz 10A über der Säule liegt. Sie ist von beiden
Seiten für
den Maschinenführer über eine
umlaufende Begehung 13 zugänglich.
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Nachfolgend
wird die Befestigung der Fahrerkabine 10 an der Einrichtung
zur Höhenverstellung
des Chassis im Einzelnen beschrieben, durch die sich der erfindungsgemäße Surface
Miner auszeichnet.
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Die
Parallelogrammführung 8 weist
gegenüber
dem Chassis 1 bewegliche Bauteile auf, zu denen der obere
und der untere Lenker 8A und 8B sowie die Säule 8C,
aber grundsätzlich
auch die Kolben/Zylinder-Anordnung 8D zählen. Die Fahrerkabine 10 ist
an einem der gelenkig mit dem Chassis 1 verbundenen Bauteile
der Parallelogrammführung 8 um
eine vertikale Achse drehbar befestigt.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist das Chassis um eine vertikale Achse drehbar an der Säule 8C der
Parallelogrammführung 8 befestigt.
Da das Laufwerk 6A auf dem Boden aufsteht, bleibt die Position
der Fahrerkabine in Bezug auf den Boden bei der Betätigung der
Kolben/Zylinder-Anordnung 8D der Parallelogrammführung 8 unverändert.
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Die
Befestigung der Fahrerkabine 10 an der Säule 8C der
Parallelogrammführung 8 hat
den entscheidenden Vorteil, dass die Fahrerkabine von dem Chassis 1 entkoppelt
ist. Erschütterungen
oder Schwingungen, die beim Betrieb der Schneidesalze 3 und
des Verbrennungsmotors für
den Antrieb der Maschine auftreten, werden wegen der Entkoppelung
nicht unmittelbar auf die Fahrerkabine 10 übertragen.
Dabei stellt die Kolben/Zylinder-Anordnung 8D der Parallelogrammführung 8 ein
dämpfendes Element
dar, das die Erschütterungen
oder Schwingungen reduziert. Die Fahrerkabine kann grundsätzlich auch
an einem anderen beweglichen Bauteil der Parallelogrammführung befestigt
sein, beispielsweise an dem oberen oder unteren Lenker 8A, 8B.
Eine derartige Befestigung erweist sich konstruktiv aber als aufwendiger,
da diese Bauteile bei Betätigung
der Kolben/Zylinder-Anordnung 8D ihre Lage in Bezug auf
den Boden verändern.
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Die
Fahrerkabine 10 wird von einer Befestigungsvorrichtung 12 getragen,
die eine an der Bodenplatte 10D der Fahrerkabine befestigte
vertikale Säule 12A und
eine Konsole 12B aufweist, die an einem Gleitlager 13 angeschlossen
ist, das auf der Säule 8C der
Parallelogrammführung 8 sitzt.
Dabei ist der Fahrersitz 10A in der Fahrerkabine 10 auf
der Achse der Säule 8C oberhalb
der Parallelogrammführung 8 angeordnet.
Da der Maschinenführer
nicht in Fahrtrichtung vor der Säule 8C,
sondern unmittelbar oberhalb der Säule sitzt, kann er die vorderen Kettenlaufwerke 6A zur
Kontrolle der Lenkbewegungen sehen.
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Zum
Drehen der Kabine um die Säule 8C der Parallelogrammführung 8 ist
eine Kolben/Zylinder-Anordnung 14 vorgesehen, deren Kolben 14A gelenkig
mit der Konsole 12B der Befestigungsvorrichtung 12 der
Fahrerkabine 10 und deren Zylinder 14B gelenkig
mit dem Chassis 1 verbunden ist. Beim Ein- bzw. Ausfahren
des Kolbens 14A der Kolben/Zylinder-Anordnung 14 dreht
sich die Fahrerkabine 10 unabhängig von der Position des Kettenlaufwerks 6A um
eine vertikale Achse.
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Zum
Lenken des Surface Miners werden die vorderen Kettenlaufwerke 6A um
eine vertikale Achse gedreht. Hierfür ist für jedes Kettenlaufwerk eine weitere
Kolben/Zylinder-Anordnung 15 vorgesehen, deren Kolben 15A gelenkig
mit einer Konsole 16 der Fahrwerksaufhängung verbunden ist, an der
das Fahrwerk 6A um eine horizontale Achse 6A' pendelnd aufgehängt ist.
Die Konsole 16 der Fahrwerksaufhängung ist wiederum an der Säule 8C der
Parallelogrammführung 8 befestigt,
wobei die Säule 8C um
eine vertikale Achse drehbar an dem jeweiligen Ende des oberen und
unteren Lenkers 8A und 8B befestigt ist.
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Die über der
Säule 8C der
Parallelogrammführung 8 angeordnete
Fahrerkabine 10 befindet sich im Wesentlichen über der
horizontalen Achse 6A',
an der das Fahrwerk 6A pendelnd aufgehängt ist.
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Nachfolgend
wird ein alternatives Ausführungsbeispiel
der Anordnung der Fahrerkabine unter Bezugnahme auf 5 beschrieben,
die in schematischer Darstellung die wesentlichen Komponenten der
Fahrwerksaufhängung
einer Baumaschine, insbesondere einer Straßenfräsmaschine oder eines Recyclers
zeigt. Die Straßenfräsmaschine
oder der Recycler unterscheiden sich von dem Surface Miner grundsätzlich dadurch,
dass anstelle einer Schneideinrichtung mit einer Schneidesalze eine
hier nicht dargestellte Fräseinrichtung
mit einer Fräswalze
vorgesehen ist. Aber auch die Fräseinrichtung
mit der Fräswalze
erzeugt beim Betrieb der Baumaschine Erschütterungen oder Schwingungen,
denen der Maschinenführer
nicht ausgesetzt sein sollte. Hinzu kommen auch wieder die Schwingungen
des Verbrennungsmotors für
den Antrieb der Maschine. Die Fahrwerksaufhängung der Straßenfräsmaschine oder
des Recyclers unterscheidet sich von der Fahrwerksaufhängung des
Surface Miner dadurch, dass anstelle einer Parallelogrammführung eine
Linearführung
vorgesehen ist.
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Die
Linearführung 17 der
Straßenfräsmaschine
weist einen äußeren Hohlzylinder 17A auf,
der an Chassis 18 der Straßenfräsmaschine befestigt ist. 5 zeigt
nur eine der insgesamt vier Linearführungen 17 der Straßenfräsmaschine.
Es handelt sich hier um die in Fahrtrichtung linke Linearführung auf der
Antriebsseite der Maschine.
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In
dem äußeren Hohlzylinder 17A der
Linearführung 17 ist
ein innerer Hohlzylinder 17B längsverschiebbar angeordnet,
dessen unteres Ende mit einem Träger 19 verbunden
ist, an dem ein um die horizontale Achse 20' drehbares Rad 20 befestigt
oder auch ein um die Achse 20' schwenkbares Kettenlaufwerk aufgehängt ist.
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Innerhalb
des inneren Hohlzylinders 17B befindet sich eine Kolben/Zylinder-Anordnung 17C,
deren Kolben 17C' an
dem Chassis 18 befestigt ist und deren Zylinder 17C'' mit dem Träger 19 verbunden ist.
Durch Betätigen
der Kolben/Zylinder-Anordnung 17C werden der äußere und
innere Hohlzylinder 17A, 17B gegeneinander verfahren,
so dass das Chassis 18 in Bezug auf den Boden in der Höhe verstellt
wird.
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Die
Baumaschine, deren Fahrwerksaufhängung
5 zeigt,
ist in der
DE
10 2005 044 211 A1 im Einzelnen beschrieben, auf die zum
Zwecke der Offenbarung ausdrücklich
Bezug genommen wird.
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Bei
der Baumaschine von 5, die anstelle einer Parallelogrammführung eine
Linearführung 17 für die einzelnen
Räder verfügt, ist
der nur schematisch dargestellte Fahrerstand 21, der als
geschlossene Fahrerkabine mit einem um die Achse 21A' drehbaren Fahrersitz 21A ausgebildet
ist, wieder an einem in Bezug auf das Chassis beweglichen Bauteil der
Führung
befestigt, bei dem es sich hier um den inneren Hohlzylinder 17B der
Kolben/Zylinderanordnung 17 handelt. Die Befestigung erfolgt
hier nicht direkt an dem inneren Hohlzylinder 17B, sondern
mit einer Befestigungsvorrichtung 22, mit der die Fahrerkabine
um eine vertikale Achse schwenkbar an dem Hohlzylinder angebracht
ist. Da es sich bei 5 nur um eine rein schematische
Darstellung handelt, ist die Fahrerkabine 21 zur besseren Übersichtlichkeit halber
nicht maßstabsgerecht
neben der Linearführung
angeordnet. Es versteht sich aber von selbst, dass die Fahrerkabine
mit einer entsprechend ausgebildeten Befestigungsvorrichtung derart
mit der Linearführung
verbunden sein kann bzw. die Befestigungsvorrichtung derart ausgebildet
sein kann, dass sich die Fahrerkabine in einer geeigneten Position oberhalb
des Rades, insbesondere im Wesentlichen über der Achse 20' des Rades 20 befindet.
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Da
die Fahrerkabine 21 nicht unmittelbar mit dem Chassis 18 verbunden
ist, sondern über
die Linearführung 17 von
dem Chassis entkoppelt ist, werden Erschütterungen oder Vibrationen
unterdrückt, die
beim Betrieb der Fräswalze
und des Verbrennungsmotors auftreten. Die Kolben/Zylinder-Anordnung 17C der
Linearführung 17 bildet
auch hier wieder ein dämpfendes
Element. Aus der Befestigung des Fahrerstandes an der Einrichtung
zur Höhenverstellung
ergibt sich auch hier wieder der Vorteil, dass die Höhe des Fahrerstandes
gegenüber
dem Boden unverändert
bleibt, wenn die Höhe
des Chassis gegenüber
dem Boden verändert
wird.