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Mit Laufrädern und Raupenfahrwerk ausgerüstetes Fahrgestell für Erdbau- und Transportgeräte
Vorliegende Erfindung betrifft ein wahlweise mit Laufrädern oder mit einem Raupenfahrwerk einsetz- bares Fahrgestell für Erdbau- und Transportgeräte, bei welchem an einem Zentralrahmen mit schwenkbaren Radsätzen bestückte Schwingen angelenkt sind. Bei solchen Fahrgestellen kann der Zentra1rahmen über den Anlenkpunkt der Schwingen hinaus verlängert und an seinem freien Ende mit Aufnahmevorrich- tungen für eine Ladegabel, einer Planierschaufel od. dgl. ausgestattet sein, die durch einen Lenker in der
Vertikallage geführt wird. wenn die Einknickung der die vorderen Fahrwerke tragenden Schenkel, z.
B. unter Einwirkung hydraulischer Zylinder, über das für den Geländeausgleich erforderliche Mass erfolgt.
Unter der Wirkung von hydraulischen Druckzylindern tritt dann eine kardanische Einknickung über ein horizontales Quergelenk ein, wodurch die an Schwingen gelagerten vorderen Fahrwerke sich immer steiler zum Boden abstützen und hiebei die zur Gerätebefestigung dienende Fortsetzung des Zentralrahmens nach oben bewegt wird, wobei z. B. eine Stapelgabel oder sonstige Geräte eine Arbeitsbewegung erfahren.
Vorliegende Erfindung stellt insbesondere eine Ausbildung eines derartigen Fahrgestells unter voller
Aufrechterhaltung der durch die Einknickung erzielbaren Arbeitsweise dar, derart, dass die Schwingen oder
Teile des einknickbarenRahmens gleichzeitig als Träger für ein Rad- und ein Raupenfahrwerk ausgebildet sind, die durch entsprechende Einstellung mit dem Boden je nach Bedarf in Kraftschluss gebracht werden können.
Raupenfahrwerke haben, abgesehen von der Beschädigung der Strassendecke den Nachteil, dass sie, selbst bei Ausrüstung mit Gummiketten, sich nicht für den schnellen Strassentransport eignen. Aus diesem Grunde werden Raupenfahrzeuge oft mit grossem Aufwand und Zeitverlust auf Tiefladern transportiert oder es werden besondere Räder montiert oder demontiert, sei es, dass Räder an einem Raupenfahrwerk angebracht oder umgekehrt Raupenfahrwerke an dem Räderfahrwerk montiert werden.
Es sind auch schon Fahrgestelle bekannt, die dauernd Räder und Raupen tragen, welche wahlweise zur Wirkung gebracht werden können. So beschreibt die österr. Patentschrift Nr. 143682 eine Konstruktion, wonach die Laufräder in bezug auf die Raupen heb-und senkbar sind, d. h. die Laufräder sind hinsichtlich des Fahrgestells, von dem das Raupenfahrwerk einen Teil bildet, verstellbar, aber es besteht keine Wechselwirkung zwischen der Heb- und Senkbewegung der beiden Fahrwerke, wie dies durch den erfindungsgemässen Schwinghebel der Fall ist.
Nach einem andern Vorschlag werden nicht die ganzen Raupen gehoben und gesenkt, sondern es bleiben die Wenderäder der Raupen an Ort und Stelle und es werden nur die Leitrollen des Obertrums und des Untertrums höhenverstellt. u. zw. durch Drehung einer Achse, wodurch auch das Radfahrwerk verstellt wird. Im vorliegenden Fall entfallen jedoch, dank der Verwendung des dreiarmigen Drehhebels, an welchem einerseits ein normales Raupenfahrwerk, anderseits ein normales Räderfahrwerk angreift, alle Verstellung im Raupenfahrwerk, was zu einer Vereinfachung im Aufbau des Fahrgestelles führt und auch eine grössere Bodenfreiheit ermöglicht.
Vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile bei einem Fahrgestell der eingangs genannten Art dadurch, dass die Schwingen, die vorzugsweise vom Führerstand aus hydraulisch schwenkbar sind, die Form dreiarmiger Drehhebel aufweisen. wobei ein Arm das Radfahrwerk, der zweite Arm das Raupenfahr- werk, u. zw. vorzugsweise die eine Wendeachse desselben trägt und der dritte Arm unter der Einwirkung der vorzugsweise hydraulischen Steuervorrichtung steht. Dadurch ist es möglich. die Vorteile des Rad-
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fahrwerkes und des Raupenfahrwerkes wahlweise bequem auszunützen.
Das Raupenfahrwerk wird dann vorzugsweise für Fahrten im Gelände benutzt, wo ein grosser Vortrieb wichtig, jedoch auf gute Lenkfähigkeit verzichtet werden kann, wogegen das Radfahrwerk insbesondere zur Anfahrt auf die Arbeitsstelle und bei Verwendung als Zugmaschine eingesetzt wird. Da nun beim Betrieb des Raupenfahrwerkes Drehzahl-
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dass der Motor unter Zwischenschaltung von Schalt- und Untersetzungsgetrieben direkt auf die Antriebswelle des Raupenbandes arbeiten kann. Dies ermöglicht auch eine starre Verbindung des Motors mit dem Rahmen des Raupenfahrwerkes. Zwischen den Raupenbändern und gegebenenfalls über ihnen lassen sich Arbeitsgeräte anbringen z. B. Schürfkübel, Ladeschaufel od. dgl., die mit ihrem Gewicht die Bodenhaftung verstärken.
An Hand der nachstehenden Beschreibung und der Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand mit weiteren Merkmalen erläutert, wobei den Darstellungen nur die Bedeutung von Ausführungsbeispielen zukommt. Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel im Aufriss und die Fig. 2 und 3 ein zweites Beispiel in Aufriss und Grundriss.
In Fig. 1 erkennt man einen Fahrzeugrahmen, der aus einem Zentralrohrrahmen 1, einem hinteren Querjoch 2, den hinteren lenkbaren Fahrwerken 3 und einer über ein Quergelenk 4 mittels einer hydraulischen Einrichtung 5 einknickbaren Schwinge, deren drei Arme mit 6,8 und 9 bezeichnet sind, besteht. Am Ende des Armes 6 sind die vorderen Fahrwerke d. h. Räder 7 gelagert, wobei die Arme 6 mit den Rädern ein nach vorn offenes U bilden. Durch die Verstellung der Schwinge mittels der hydraulischen Zylinder 5 über den Hebelarm 8 kann die Winkelstellung der Schwinge und damit ihres Armes verstellt werden. Die weiteren, eine Gabel bildenden Arme 9 umfassen an ihrem Ende Raupenfahrwerkssätze an deren hinteren Achse 10. Die vordere Achse 11 des Raupenfahrwerkssatzes ist über einen hydraulischen Zylinder 12 zum Arm 9 hin abgestützt.
Mit dieser Verstelleinrichtung 12 kann der Raupenfahrwerkssatz relativ zu den Armen 9 parallel zum Boden gestellt oder für bestimmte Zwecke nach oben oder unten geneigt werden.
In Fig. 1 ist das Raupenfahrwerk in Kraftschluss mit dem Boden und das Radfahrwerk 7 vom Boden abgehoben. Wird der Zylinder 5 unter Druck gesetzt, so dreht sich die Schwinge um den Drehpunkt 4 in die mit strichpunktierten Linien eingezeichnete Lage, d. h. das Radfahrwerk 7 kommt mit dem Boden in Kraftschluss. während sich das Raupenfahrwerk vom Boden abhebt. Der Wechsel zwischen Verwendung der Radfahrwerke und der im übrigen normal beschaffenen Raupenfahrwerke kann demnach sehr schnell vom Führersitz aus erfolgen.
Die Fig. 2,3 zeigen eine Ausführung, bei der dÅas Raupenfahrwerk vorn und das Radfahrwerk hinten angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, dass zwischen die Raupenfahrwerke eingebrachte Arbeitsgeräte ihr
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung wird darin gesehen, dass, weil man das Fahrzeug bei Arbeiten ein- setzt. bei denen nur eine geringe Lenkfähigkeit erforderlich ist, die Antriebswellen der Raupenfahrwerke starr miteinander. kuppeln, d. h. auf die Einschaltung eines Differentials verzichtet werden kann, was nicht der Fall sein könnte, wenn man die Raupen auch zur Vorwärtsbewegung auf der Strasse verwenden müsste.
Fig. 3 zeigt den Antriebsmotor 13. der über ein Untersetzungs-und Schaltgetriebe 14 die Achsen der Raupenfahrwerke direkt antreibt und der an dem aus den Schwingen 9 gebildeten Rahmen fest mon- tiert ist, wodurch eine zusätzliche Bodenpressung erzielt wird. 15 sei ein Schürfkübel, wie er, als Bei- spiel für ein Arbeitsgerät zwischen den Raupenfahrwerken angeordnet werden kann. Die Getriebe 14 sind mit einer auskuppelbaren Antriebswelle 16 versehen, von der aus z. B. über Ketten 17, die Antriebsräder 7 angetrieben werden, wenn sie mit dem Boden in Berührung kommen. Anderseits können auch die Trieb- wellen 18 der Raupenfahrwerke ausgekuppelt werden, wenn letztere abgehoben sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mit Laufrädern und Raupenfahrwerk ausgerüstetes Fahrgestell für Erdbau- und Transportger te, bei welchem an einem Zentralrahmen mit schwenkbaren Radsätzen bestückte Schwingen angelegt sind, dadurch gekennzeichnet, dass diese Schwingen, die vorzugsweise vom Führerstand aus hydraulisch schwenkbar sind, die Form dreiarmiger Drehhebel (6,8, 9) aufweisen, wobei ein Arm (6) das Radfahrwerk (7), der zweite Arm (9) das Raupenfahrwerk, u. zw. vorzugsweise die eine Wendeachse (10) desselben, trägt und der dritte Arm (8) unter der Einwirkung der vorzugsweise hydraulischen Steuervorrichtung (5) steht.