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Die
vorliegende Erfindung nimmt die Priorität der japanischen Patentanmeldung
Nr. 2006-157460, eingereicht am 06.06.2006, und der japanischen
Patentanmeldung Nr. 2006-285647, eingereicht am 20.10.2006, in Anspruch.
Der Inhalt jedes dieser Prioritätsdokumente
wird durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Bremssystem mit einem Hauptzylinder
zum Erzeugen von Bremsfluiddruck, der auf einer Bremsbetätigung eines
Fahrers basiert, und mit einer elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung
zum Erzeugen von Bremsfluiddruck durch ein elektrisch steuer-/regelbares
Stellglied.
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BESCHREIBUNG DES STANDS DER
TECHNIK
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Die
japanische Patent-Offenlegungsschrift Nr. 2003-137084 offenbart
ein Bremssystem vom Typ, der als „brake-by-wire-Bremssystem" (BBW) bzw. elektronisches
Bremssystem bezeichnet ist, das eine Bremsbetätigung eines Fahrers in ein
elektrisches Signal umwandelt, das verwendet wird, um eine elektrische
Fluiddruckerzeugungsvorrichtung zu betätigen, und das einen Radzylinder
mittels Bremsfluiddruck betätigt,
der durch die elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung erzeugt
ist.
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Wie
aus der 7 ersichtlich, welche eine Wiedergabe
der 1 der japanischen Patent-Offenlegungsschrift Nr.
2003-137084 ist, ist das bekannte BBW-Bremssystem gebildet durch
serielles Verbinden eines Ausfallzylinders 2, der durch
ein Bremspedal 1 betätigt
wird zum Erzeugen eines Bremsfluiddrucks, eines Hauptzylinders 4,
der durch einen Motor 5 betätigt wird zum Erzeugen von
Bremsfluiddruck, eines Antiblockierbremssystem (ABS)-Stellglieds 7,
das die Funktion des Reduzierens, Beibehaltens oder Erhöhens des
Bremsfluiddrucks bezogen auf jedes Fahrzeugrad aufweist, und von
vier Radzylindern 8a bis 8d. In einer Normalsituation,
in welcher der Motor 5 arbeiten kann, werden die Radzylinder 8a bis 8d durch
den Bremsfluiddruck betätigt,
welcher durch den Hauptzylinder 4 erzeugt wird, um Bremsfluiddruck
zu erzeugen. In einer Störsituation,
in welcher der Motor 5 nicht arbeiten kann, wird der Hauptzylinder 4 durch
den Bremsfluiddruck betätigt,
welcher durch den Ausfallzylinder 2 zum Erzeugen von Bremsfluiddruck
erzeugt wird.
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Der
Hauptzylinder 4 umfasst erste und zweite Kolben 4a und 4b,
erste und zweite Kammern 4c und 4d, welche vor
den ersten und zweiten Kolben 4a und 4b definiert
sind, eine Kolbenstange 4e, welche mit dem ersten Kolben 4a auf
der Rückseite
verbunden ist und sich nach hinten erstreckt, einen Ausfallkolben 4g,
der gleitend an einem hinteren Teil eines Flanschabschnitts 4h eingesetzt
ist, der an der Kolbenstange 4e vorgesehen ist, und eine
Ausfalldruckkammer 4j, welche hinter dem Ausfallkolben 4g definiert
ist und im Falle eines Ausfalls mit Druck beaufschlagt wird. Eine
zweite Kammer 2g des Ausfallzylinders 2 steht
in Verbindung mit der Ausfalldruckkammer 4j durch ein Ausfallventil 9.
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Wenn
das Ausfallventil 9 geöffnet
wird in einer Situation, in welcher der Motor 5 für den Hauptzylinder 4 nicht
arbeiten kann aufgrund von Stromausfall oder dergleichen, wird Fluiddruck,
welcher in der zweiten Kammer 2g des Ausfallzylinders 2 erzeugt wird, über das
Ausfallventil 9 zur Ausfalldruckkammer 4j geführt, um
den Ausfallkolben 9g vorwärts zu bewegen und dadurch
den ersten und den zweiten Kolben 4a und 4b zusammen
mit der Kolbenstange 4e vorwärts zu bewegen, welche den
mit dem Ausfallkolben 4g in Eingriff stehenden Flanschabschnitt 4h aufweist,
wodurch Bremsfluid druck in der ersten und der zweiten Kammer 4c und 4d erzeugt
wird, um eine Ausfallfunktion auszuüben.
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In
dem in der japanischen Patent-Offenlegungsschrift Nr. 2003-137084
beschriebenen System stehen allerdings der Ausfallzylinder 2 und
der Hauptzylinder 4 im Wesentlichen durch einen einzigen
Fluiddurchlass miteinander in Verbindung (den Fluiddurchlass, in
welchem das Ausfallventil 9 bereitgestellt ist). Es gibt
daher die Befürchtung
des kompletten Versagens der Ausfallfunktion, wenn Drainage oder
Verstopfung im Fluiddurchlass auftritt, was unvorteilhafterweise
zu einem Bedarf für
Gegenmaßnahmen
führt,
wie beispielsweise Vorsehen bzw. Vorbereitung einer Reserveenergiequelle.
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ÜBERBLICK ÜBER DIE ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung wurde unter Berücksichtigung der oben beschriebenen
Umstände erreicht
und ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein BBW-Bremssystem mit einer
verbesserten Ausfallfunktion in einer Störsituation bereitzustellen.
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Um
die oben genannte Aufgabe zu lösen, wird
gemäß einem
ersten Merkmal der vorliegenden Erfindung ein Bremssystem bereitgestellt,
umfassend einen Hauptzylinder mit zwei ersten Fluiddruckkammern,
welche Bremsfluiddruck erzeugen basierend auf einer Bremsbetätigung durch
einen Fahrer. Das Bremssystem umfasst auch eine elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung
mit zwei zweiten Fluiddruckkammern, wobei jede zweite Fluiddruckkammer
jeweils mit den beiden ersten Fluiddruckkammern in Verbindung steht,
und wobei sie Bremsfluiddruck durch ein elektrisch steuer-/regelbares
Stellglied erzeugt. Zusätzlich
umfasst das Bremssystem mehrere Radzylinder, welche jeweils mit
den zwei zweiten Fluiddruckkammern in Verbindung stehen und Bremskräfte zum
Bremsen von Fahrzeugrädern erzeugen,
und ein ABS, welches zwischen der elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung
und den mehreren Radzylindern bereitgestellt ist. Bei der Erfindung
ist das ABS in der Lage, die durch die mehreren Radzylinder erzeugten
Bremskräfte
individuell zu steuern/regeln.
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Bei
dieser Anordnung stehen die zwei ersten Fluiddruckkammern des Hauptzylinders
jeweils mit den zwei zweiten Fluiddruckkammern der elektrischen
Fluiddruckerzeugungsvorrichtung in Verbindung, und die zwei zweiten
Fluiddruckkammern stehen in Verbindung mit den mehreren Radzylindern. Die
Radzylinder können
daher durch den Bremsfluiddruck betätigt werden, welcher durch
die elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung erzeugt wird in
einer Normalsituation, in welcher die elektrische Fuiddruckerzeugungsvorrichtung
arbeitet bzw. funktioniert, und die Radzylinder können durch
den Bremsfluiddruck betätigt
werden, der durch den Hauptzylinder in einer Störsituation erzeugt wird, in
welcher die elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung nicht arbeitet
bzw. funktioniert. Ferner steuert/regelt das ABS die jeweiligen
durch die individuellen Radzylinder erzeugten Bremskräfte, wobei
die mehreren Radzylinder durch eine elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung
betätigt
werden, wodurch die ABS-Funktion ausgeübt wird. Ferner enthält das System
zwei getrennte, unabhängige
Fluiddruckleitungen, das heißt
die Fluiddruckleitung von einer der ersten Fluiddruckkammern im
Hauptzylinder zu den Radzylindern über eine der zweiten Fluiddruckkammern
der elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung; und die Fluiddruckleitung
von der anderen ersten Fluiddruckkammer des Hauptzylinders zu den Radzylindern über die
andere zweite Fluiddruckkammer der elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung.
Daher kann eine minimal erforderliche Bremskraft gewährleistet
werden, auch wenn eine Abnormalität bzw. ein Störfall in
einer der beiden Fluiddruckleitungen auftritt.
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Gemäß einem
zweiten Merkmal der vorliegenden Erfindung umfasst das System ferner
vorzugsweise ein Schaltventil, das zwischen dem Hauptzylinder und
der elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung bereitgestellt
ist, wobei das Schaltventil geschlossen ist, wenn das ABS arbeitet.
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Durch
diese Anordnung ist das Schaltventil, das geschlossen ist, wenn
das ABS arbeitet, zwischen dem Hauptzylinder und der elektrischen
Fluiddruckerzeugungsvorrichtung bereitgestellt, wodurch verhindert
wird, dass eine Fluiddruckschwankung bei der Betätigung des ABS als Rückstoß vom Hauptzylinder
auf das Bremspedal übertragen
wird.
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Gemäß einem
dritten Merkmal der vorliegenden Erfindung umfasst das System ferner
vorzugsweise ein Schaltventil, das zwischen dem Hauptzylinder und
der elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung bereitgestellt
ist, wobei das Schaltventil geschlossen ist, wenn regeneratives
Bremsen durchgeführt
wird.
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Mit
dieser Anordnung ist das Schaltventil, welches geschlossen ist,
wenn regeneratives Bremsen durchgeführt wird, zwischen dem Hauptzylinder und
der elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung bereitgestellt,
wodurch eine Übertragung
von Bremsfluiddruck, welcher durch den Hauptzylinder während regenerativem
Bremsen erzeugt wird, zu den Radzylindern verhindert ist, um die
Erzeugung von Bremskraft durch den Fluiddruck zu verhindern.
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Gemäß einem
vierten Merkmal der vorliegenden Erfindung umfasst das System ferner
vorzugsweise einen Hubsimulator, der in der Lage ist, mit einem
der zwei ersten Fluiddruckkammern in Verbindung zu stehen, und ein
Schaltventil, das zwischen dem Hubsimulator und der einen der ersten Fluiddruckkammern
bereitgestellt ist, wobei das Schaltventil bei Stromausfall geschlossen
ist.
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Bei
dieser Anordnung enthält
das Bremssystem den Hubsimulator, der in der Lage ist, mit einer der
zwei ersten Fluiddruckkammern im Hauptzylinder in Verbindung zu
stehen, und enthält
das Schaltventil, welches geschlossen ist im Falle eines Stromausfalls.
Wenn die Energieversorgung normal ist und die Radzylinder durch
den Bremsfluiddruck, welcher durch die elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung
erzeugt ist, betätigt
werden, absorbiert der Hubsimulator den durch den Hauptzylinder
erzeugten Bremsfluiddruck, wo durch eine Pseudo-Pedalreaktionskraft
erzeugt wird. Wenn die elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung
nicht arbeitet bzw. funktioniert aufgrund eines Stromausfalls, wird
das Schaltventil geschlossen, so dass der Hubsimulator nicht arbeiten
kann, wodurch die Radzylinder problemlos durch den Bremsfluiddruck
betätigt
werden, welcher durch den Hauptzylinder erzeugt wird.
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Gemäß einem
fünften
Merkmal der vorliegenden Erfindung weist die elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung
vorzugsweise eine erste Öffnung
auf der Vorderseite auf, welche in Verbindung mit dem Hauptzylinder
steht, und eine zweite Öffnung auf
der Hinterseite, welche mit dem Hubsimulator in Verbindung steht.
Zusätzlich
bewegt sich ein Kolben der elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung vorwärts in eine
Position über
die erste Öffnung
hinaus, um eine Verbindung zwischen der ersten Öffnung und der zweiten Öffnung bereitzustellen,
wenn die elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung arbeitet, und
der Kolben wird zwischen der ersten Öffnung und der zweiten Öffnung positioniert,
wenn die elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung nicht arbeitet.
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Bei
dieser Anordnung bewegt sich der Kolben vorwärts in eine Position über die
erste Öffnung hinaus,
um eine Verbindung zwischen der ersten Öffnung und der zweiten Öffnung bereitzustellen,
wenn die elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung arbeitet, wodurch
das aus dem Hauptzylinder gespiesene Bremsfluid durch die erste
und die zweite Öffnung
zum Hubsimulator geliefert wird, wodurch ein Fahrer ein angenehmes
Bremsgefühl
erhalten kann. Ferner wird der Kolben zwischen der ersten Öffnung und
der zweiten Öffnung
positioniert, wenn die elektrische Fluiddruckerzeugungsvorrichtung
nicht arbeitet, und der durch den Hauptzylinder erzeugte Bremsfluiddruck
wird auf die Radzylinder übertragen, ohne
dass er durch den Hubsimulator absorbiert wird, wodurch die Radzylinder
problemlos betätigt werden
können.
Auf diese Weise kann das Arbeiten oder Nichtarbeiten des Hubsimulators
ausgewählt werden
entsprechend der Position des Kolbens der elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung,
so dass der Bedarf für das üblicherweise
in dem Fluiddurchlass, der mit dem Hubsimulator in Verbindung steht,
vorgesehene Schaltventil beseitigt werden kann und entsprechend
leistet die Reduktion der Anzahl von Teilen einen Beitrag zur Kostenreduzierung.
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Gemäß einem
sechsten Merkmal der vorliegenden Erfindung bewegt sich der Kolben
der elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung vorzugsweise zu
der Position über
die erste Öffnung
der Fluidkammer hinaus, bevor eine mit einem Reservoir in Verbindung
stehende Einlassöffnung
des Hauptzylinders geschlossen wird.
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Bei
dieser Anordnung bewegt sich der Kolben der elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung
zu der Position über
die erste Öffnung
hinaus, um eine Verbindung zwischen der ersten Öffnung und der zweiten Öffnung bereitzustellen,
bevor der Hauptzylinder den Bremsfluiddruck erzeugt. Es ist daher
möglich,
vom Hauptzylinder aus gespiesenes Bremsfluid zuverlässig zum
Hubsimulator zuzuführen
und ferner zu verhindern, dass durch den Hauptzylinder erzeugter
Bremsfluiddruck auf die Radzylinder übertragen wird, bevor die elektrische
Fluiddruckerzeugungsvorrichtung den Bremsfluiddruck erzeugt.
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Sperrventile 22A und 22B und
ein Reaktionskraft ermöglichendes
Ventil 25 in Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung entsprechen dem Schaltventil in der vorliegenden
Erfindung; ein Motorzylinder 23 in den Ausführungsformen
entspricht der elektrischen Fluiddruckerzeugungsvorrichtung in der vorliegenden
Erfindung; ein hinterer Kolben 38A und ein vorderer Kolben 38B in
den Ausführungsformen entsprechen
dem Kolben in der vorliegenden Erfindung; eine hintere Fluidkammer 39A und
eine vordere Fluiddkammer 39B in den Ausführungsformen
entsprechen den Fluidkammern in der vorliegenden Erfindung; eine
vordere Einlassöffnung 40B in
den Ausführungsformen
entspricht der ersten Öffnung
in der vorliegenden Erfindung; und eine vordere Versorgungsöffnung 49B in
den Ausführungsformen
entspricht der zweiten Öffnung
in der vorliegenden Erfindung.
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Die
oben erwähnte
Aufgabe, andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden durch bevorzugte Ausführungsformen ersichtlich, welche
nachfolgend im Detail beschrieben werden unter Bezugnahme auf die
anliegenden Zeichnungen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Fluiddruckschaltdiagramm eines Fahrzeugbremssystems gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, das eine Konfiguration für normale
Betriebsbedingungen darstellt.
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2 ist
das Fluiddruckschaltdiagramm der 1, das eine
Konfiguration für
Störbetriebsbedingungen
darstellt.
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3 ist
ein Fluiddruckschaltdiagramm eines Fahrzeugbremssystems gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, das eine Konfiguration für ein nicht
arbeitendes ABS zeigt.
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4 ist
das Fluiddruckschaltdiagramm entsprechend der 3,
welches eine Konfiguration mit arbeitendem ABS zeigt.
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5 ist
eine vergrößerte Ansicht
eines in 3 dargestellten Teils.
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6 ist
eine Ansicht zum Erklären
der Funktionsweise entsprechend der 5.
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7 ist
ein Diagramm eines BBW-Systems des Stands der Technik.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ausgewählte illustrative
Ausführungsformen der
Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen detailliert
beschrieben. Es ist anzumer ken, dass nur Strukturen beschrieben
werden, die zum Erklären
der vorliegenden Erfindung als notwendig erachtet werden. Andere
konventionelle Strukturen und diejenigen von ergänzenden und zusätzlichen
Komponenten des Systems werden als bekannt angenommen und vom Fachmann
verstanden.
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Eine
erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die 1 und 2 beschrieben.
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Wie
in 1 dargestellt, weist ein Tandemhauptzylinder 11 zwei
erste Fluiddruckkammern 13A und 13B auf, welche
Bremsfluiddruck abgeben entsprechend einer auf ein Bremspedal 12 ausgeübten Kraft
durch einen Fahrer, der auf das Bremspedal 12 tritt. Eine
der ersten Fluiddruckkammern 13A ist mit Radzylindern 16 und 17 von
Scheibenbremsvorrichtungen 14 und 15 zum Bremsen
beispielsweise eines linken Vorderrads und eines rechten Hinterrads, durch
die Fluiddurchlässe
Pa, Pb, Pc, Pd und Pe verbunden. Die andere erste Fluiddruckkammer 13B ist mit
Radzylindern 20 und 21 der Scheibenbremsvorrichtung 18 und 19 zum
Bremsen beispielsweise eines rechten Vorderrads und eines linken
Hinterrads durch Fluiddurchlässe
Qa, Qb, Qc, Qd und Qe verbunden.
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Ein
Sperrventil 22A, das ein normalerweise geöffnetes
Magnetventil ist, ist zwischen den Fluiddurchlässen Pa und Pb vorgesehen.
Ein Sperrventil 22B, das ein normalerweise geöffnetes
Magnetventil ist, ist zwischen den Fluiddurchlässen Qa und Qb bereitgestellt.
Ein Motorzylinder 23 ist zwischen den Fluiddurchlässen Pb,
Qb und den Fluiddurchlässen Pc,
Qc bereitgestellt. Ein ABS 24 ist zwischen den Fluiddurchlässen Pc,
Qc und den Fluiddurchlässen Pd,
Pe; Qd, Qe vorgesehen.
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Ein
eine Reaktionskraft ermöglichendes Ventil 25,
das ein normalerweise geschlossenes Magnetventil ist, ist zwischen
einem Fluiddurchlass Ra, der vom Fluiddurchlass Qa abzweigt, und
einem Fluiddurchlass Rb verbunden. Ein Hubsimulator 26 ist mit
dem Fluiddurchlass Rb verbunden. Der Hubsi mulator 26 weist
einen Zylinder 27 und einen in den Zylinder 27 gleitend
eingesetzten Kolben 29 auf, wobei er durch eine Feder 28 beaufschlagt
ist. Eine Fluidkammer 30, die auf der der Feder 28 gegenüberliegenden
Seite des Kolbens 29 ausgebildet ist, steht in Verbindung
mit dem Fluiddurchlass Rb.
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Ein
Stellglied 31 des Motorzylinders 23 weist einen
Kegelradantrieb 33 auf, welcher an der Ausgangswelle eines
Elektromotors 32 bereitgestellt ist, einen Kegelradabtrieb 34,
der mit dem Kegelradantrieb 33 kämmt, und einen Kugelgewindemechanismus 35,
der durch den Kegelradabtrieb 34 betätigt wird. Ein Paar Kolben 38A und 38B,
welche durch ein Paar von Rückstellfedern 37A und 37B in
eine Rückstellrichtung
gedrängt
werden, sind verschiebbar in einem Zylindergehäuse 36 des Motorzylinders 23 angeordnet.
Ein Paar von zweiten Fluiddruckkammern 39A und 39B sind
vor den Kolben 38A und 38B definiert. Eine zweite
Fluiddruckkammer 39A steht in Verbindung mit den Fluiddurchlässen Pb
und Pc durch (Öffnungen 40A und 41A.
Die andere zweite Fluiddruckkammer 39B steht in Verbindung
mit den Fluiddurchlässen
Qb und Qc durch Öffnungen 40B und 41B.
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Wenn
der Elektromotor 32 in eine Richtung angetrieben wird,
bewegt er das Paar Kolben 38A und 38B durch den
Kegelradantrieb 33, den Kegelradabtrieb 34 und
den Kugelgewindemechanismus 35 vorwärts und erzeugt Bremsfluiddruck
in den zweiten Fluiddruckkammern 39A, 39B zu einem
Zeitpunkt, wenn die Öffnungen 40A und 40B,
welche mit den Fuiddurchlässen
Pb und Qb in Verbindung stehen, geschlossen sind, und der Bremsfluiddruck
wird durch die Öffnungen 41A und 41B zu
den Fluiddurchlässen
Pc und Qc abgegeben.
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Die
Struktur des ABS 24 ist wohlbekannt. Das ABS 24 weist
zwei zueinander strukturell identische Ströme auf: einen Strom, der die
Scheibenbremsvorrichtungen 14 und 15 zum Bremsen
des linken Vorderrads und des rechten Hinterrads enthält; und
den anderen Strom für
die Scheibenbremsvorrichtungen 18 und 19 zum Bremsen
des rechten Vorderrads und des lin ken Hinterrads. Von diesen Strömen wird
der Strom für
die Scheibenbremsvorrichtungen 14 und 15 als repräsentativ
beschrieben. Ein Paar von Einlassventilen 42, welche normalerweise geöffnete Magnetventile
umfassen, sind zwischen dem Fluiddurchlass Pc und den Fluiddurchlässen Pd, Pe
bereitgestellt. Ein Paar von Auslassventilen 44, welche
normalerweise geschlossene Magnetventile umfassen, sind zwischen
den Fluiddurchlässen
Pd, Pe auf der stromabwärtigen
Seite der Einlassventile 42 und eines Reservoirs 43 vorgesehen.
Eine Fluiddruckpumpe 47, welche zwischen einem Paar von Rückschlagventilen 45 und 46 angeordnet
ist, ist zwischen dem Reservoir 43 und dem Fluiddurchlass
Pc bereitgestellt. Die Fluiddruckpumpe 47 wird durch einen
Elektromotor 48 angetrieben.
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Verbunden
mit einer elektronischen Steuer-/Regeleinheit (nicht gezeigt) zum
Steuern/Regeln der Betätigung
der Sperrventile 22A und 22B, des Reaktionskraft
erzeugenden Ventils 25, des Motorzylinders 23 und
des ABS 24, sind ein Fluiddrucksensor Sa zum Erfassen des
durch den Hauptzylinder 11 erzeugten Bremsfluiddrucks,
ein Fluiddrucksensor Sb zum Erfassen des zu den Scheibenbremsenvorrichtungen 18 und 19 übertragenen
Bremsfluiddrucks und Fahrzeugradgeschwindigkeitssensoren Sc zum Erfassen
der Fahrzeugradgeschwindigkeiten der Fahrzeugräder.
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Es
wird nun die Funktionsweise der ersten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, welche die oben beschriebene Anordnung aufweist, beschrieben.
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In
einer Normalsituation, in welcher das System normal arbeitet, sind
die Sperrventile 22A und 22B, welche normalerweise
geöffnete
Magnetventile umfassen, nicht erregt, so dass sie in einem offenen Zustand
sind, und das Reaktionskraft ermöglichende Ventil 25,
das ein normalerweise geschlossenes Magnetventil umfasst, ist entmagnetisiert,
so dass es in einem offenen Zustand ist. Wenn der Fluiddrucksensor
Sa, welcher im Fluiddurchlass Qa bereitgestellt ist, ein Herunterdrücken des
Pedals 12 durch den Fahrer erfasst, arbeitet das Stellglied 31 des
Motorzylinders 23 in diesem Zu stand, um das Paar Kolben 38A und 38B vorwärts zu bewegen,
wodurch Bremsfluiddruck in dem Paar zweiter Fluiddruckkammern 39A und 39B erzeugt
wird. Dieser Bremsfluiddruck wird zu den Radzylindern 16, 17, 20 und 21 der Scheibenbremsenvorrichtungen 14, 15, 18 und 19 durch
die geöffneten
Einlassventile 42 des ABS 24 übertragen, wodurch die Fahrzeugräder gebremst werden.
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Wenn
die Kolben 38A und 38B des Motorzylinders 23 sich
geringfügig
nach vorne bewegen, werden die Öffnungen 40A und 40B geschlossen,
um die Verbindung zwischen den Fluiddurchlässen Pb, Qb und den zweiten
Fluiddruckkammern 39A, 39B zu unterbinden. Daher
wird der durch den Hauptzylinder 11 erzeugte Bremsfluiddruck
nicht auf die Scheibenbremsenvorrichtungen 14, 15, 18 und 19 übertragen. Zu
diesem Zeitpunkt wird der in der anderen ersten Fluiddruckkammer 13B des
Hauptzylinders 11 erzeugte Bremsfluiddruck zur Fluidkammer 30 des Hubsimulators 26 durch
das geöffnete
Reaktionskraft ermöglichende
Ventil 25 übertragen,
um den Kolben 29 entgegen der Feder 28 zu bewegen,
wodurch eine Pseudo-Pedalreaktionskraft erzeugt wird, wobei es dem
Hub des Bremspedals 12 ermöglicht wird, ein unangenehmes
Gefühl
für den
Fahrer zu verhindern.
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Die
Betätigung
des Stellglieds 31 für
den Motorzylinder 23 wird derart gesteuert/geregelt, dass der
durch den Motorzylinder 23 erzeugte und durch den Fluiddrucksensor
Sb, welcher im Fluiddurchlass Qc vorgesehen ist, erfasste Bremsfluiddruck
einen Wert aufweist, welcher dem durch den Hauptzylinder 11 erzeugten
und durch den im Fluiddurchlass Qa bereitgestellten Fluiddrucksensors
Sa erfassten Bremsfluiddruck entspricht, wodurch die Bremskraft in
den Scheibenbremsenvorrichtungen 14, 15, 18 und 19 entsprechend
der Druckkraft erzeugt wird, welche auf das Bremspedal 12 durch
den Fahrer abgegeben wird.
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Wenn
die Schlupfrate irgend eines Fahrzeugrads zunimmt und eine Tendenz
zum Blockieren erfasst wird, basierend auf der Ausgabe von dem dem Fahrzeugrad
entsprechenden Radgeschwindigkeitssensor Sc während dem oben beschriebenen
Bremsen, werden die Sperrventile 22A und 22B,
welche normalerweise geöffnete
Magnetventile umfassen, erregt, so dass sie schließen, der
Motorzylinder 23 wird im arbeitenden Zustand beibehalten,
und in diesem Zustand wird das ABS 24 betätigt, um
das Blockieren des Fahrzeugrads zu verhindern.
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Das
heißt,
wenn irgend ein Fahrzeugrad eine Tendenz zum Blockieren aufweist,
wird eine Druck reduzierende Betätigung
durchgeführt,
um den Bremsfluiddruck im Radzylinder zu verringern, durch Öffnen des
Auslassventils 24 in einem Zustand, in welchem die Übertragung
von Bremsfluiddruck vom Motorzylinder 23 unterbunden wird
durch Schließen des
Einlassventils 42, das mit dem Radzylinder in Verbindung
steht; und eine Druck erhaltende Betätigung wird nachfolgend durchgeführt, um
den Bremsfluiddruck im Radzylinder durch Schließen des Auslassventils 44 beizubehalten,
wodurch die Bremskraft reduziert wird, um ein Blockieren des Fahrzeugrads zu
verhindern.
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Wenn
die Fahrzeugradgeschwindigkeit wieder aufgenommen wird, um die Schlupfrate
zu reduzieren, wird eine Druck erhöhende Betätigung durchgeführt, um
den Bremsfluiddruck im Radzylinder durch Öffnen des Einlassventils 42 zu
erhöhen,
wodurch die Bremskraft zum Bremsen des Fahrzeugrads erhöht wird.
Wenn das Fahrzeugrad erneut eine Tendenz zum Blockieren aufweist
aufgrund dieser Druck erhöhenden
Betätigung,
wird die oben beschriebene Druck reduzierende, beibehaltende und erhöhende Betätigung erneut
ausgeführt.
Die Betätigung
wird wiederholt ausgeführt,
um die maximale Bremskraft zu erzeugen, während das Blockieren des Fahrzeugrads
verhindert wird. Das während
dieses Prozesses in das Reservoir 43 fließende Bremsfluid
wird durch die Fluiddruckpumpe 47 zu den Fluiddurchlässen Pc
und Qc auf der stromaufwärtigen Seite
zurückgeführt.
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Während der
oben beschriebenen ABS-Steuerung/Regelung werden die Sperrventile 22A und 22B in
der geschlossenen Ventilstellung gehalten, wodurch verhindert wird,
dass eine Fluiddruckschwankung, welche beim Arbei ten des ABS 24 dazugehört, als
ein Rückstoß vom Hauptzylinder 11 auf
das Bremspedal 12 übertragen
wird.
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Das
ABS 24 weist die Funktion auf, individuell die Bremskräfte für die vier
Fahrzeugräder
zu steuern/regeln. Es ist daher möglich, die Lenkleistungsfähigkeit
und die Geradeauslaufstabilität
des Fahrzeugs zu verbessern unter Verwendung des ABS 24 für Giermomentsteuerung/regelung
basierend auf linker/rechter Bremskraftverteilung. Das heißt, dass
die Lenkleistungsfähigkeit
verbessert werden kann durch Erhöhen
der Bremskraft für
ein drehendes Innenrad relativ zur Bremskraft für ein drehendes Außenrad,
und die Geradeauslaufstabilität
kann verbessert werden durch Erhöhen
der Bremskraft für
ein drehendes Außenrad
relativ zur Bremskraft für
ein drehendes Innenrad. Während dieser
Giermomentsteuerung/regelung basierend auf einer solchen linken/rechten
Bremskraftverteilung, werden die Sperrventile 22A und 22B geschlossen, wenn
das Bremspedal 12 heruntergedrückt wird, um ein Rückstoß aufgrund
der Betätigung
des ABS 24 zu unterdrücken.
Wenn das Bremspedal 12 nicht heruntergedrückt ist,
werden die Sperrventile 22A und 22B im offenen
Zustand beibehalten, da ein Rückstoßproblem
nicht vorliegt.
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Bei
einem Hybridfahrzeug oder einem Fahrzeug mit Elektromotor, welche
einen Elektromotor zum Fahren aufweisen, wird eine nachfolgend beschriebene
Steuerung/Regelung ausgeführt,
um ein Zusammenwirken zwischen Druckbremsen und regenerativem Bremsen
einzurichten. Das heißt,
wenn bestimmt wird, dass regeneratives Bremsen durchgeführt werden
kann, wenn das Bremspedal 12 heruntergedrückt wird,
wird die Betätigung
des Motorzylinders 23 gestoppt und regeneratives Bremsen
wird durchgeführt
mit Priorität
gegenüber
Bremsen durch Bremsfluiddruck, wodurch die Energierückgewinnungseffizienz
verbessert wird. Die Öffnungen 40A und 40B des
Motorzylinders 23 sind während dem regenerativen Bremsen
geöffnet
und die Sperrventile 22A und 22B werden daher
in den geschlossenen Zustand geschaltet, um eine Übertragung
von Bremsfluiddruck, welcher durch den Hauptzylinder 11 erzeugt
wird, zu den Radzylindern 16, 17, 20 und 21 zu
verhindern.
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Wenn
irgend ein Rad eine Tendenz zum Blockieren aufweist während dem
regenerativen Bremsen, wird die regenerative Steuerung/Regelung
gestoppt und die ABS-Steuerung/Regelung wird ausgeführt.
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Wie
oben beschrieben, wird der Bremsfluiddruck von dem einzigen Motorzylinder 23 zu
den vier Radzylindern 16, 17, 20 und 21 geliefert,
wodurch die Anzahl von Komponenten reduziert wird, verglichen mit
dem Fall, bei dem jeweilige Motorzylinder in den Radzylindern 16, 17, 20 und 21 vorgesehen
sind; und das getrennt vom Motorzylinder 23 bereitgestellte ABS übt die ABS-Funktion
aus, während
es individuell die Bremskräfte
der vier Radzylinder 16, 17, 20 und 21 steuert/regelt.
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Wenn
der Motorzylinder 23 nicht betriebsfähig ist aufgrund beispielsweise
eines Stromausfalls, wird das Bremsen durch den durch den Hauptzylinder 11 erzeugten
Bremsfluiddruck ausgeführt
anstelle des Bremsfluiddrucks, welcher durch den Motorzylinder 23 erzeugt
wird.
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Im
Falle eines Stromausfalls, wie dies in 2 dargestellt
ist, bleiben die Sperrventile 22A und 22B, die
normalerweise geöffnete
Magnetventile umfassen, geöffnet;
das Reaktionskraft ermöglichende
Ventil 25, das ein normalerweise geschlossenes Magnetventil
umfasst, wird automatisch geschlossen; die Einlassventile 42,
welche normalerweise geöffnete
Magnetventile umfassen, werden automatisch geöffnet; und die Auslassventile 44,
welche normalerweise geschlossene Magnetventile umfassen, werden
automatisch geschlossen. In diesem Zustand geht der Bremsfluiddruck,
der in den ersten Fluiddruckkammern 13A und 13B des
Hauptzylinders erzeugt wird, durch die Sperrventile 22A und 22B,
die zweiten Fluiddruckkammern 39A und 39B des
Motorzylinders 23 und die Einlassventile 42 hindurch, ohne
vom Hubsimulator 26 absorbiert zu werden, und betätigt die
Radzylinder 16, 17, 20 und 21 der Scheibenbremsenvorrichtung 14, 15, 18 und 19 zum jeweiligen
Bremsen der Fahrzeugräder,
so dass die Bremskraft pro blemlos erzeugt wird.
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Die
erste und die zweite Fluiddruckleitung sind vollständig getrennt
und unabhängig
voneinander. Das heißt,
dass sich die erste Fluiddruckleitung von einer ersten Fluiddruckkammer 13A im
Hauptzylinder 11 zu den Radzylindern 16 und 17 der
Scheibenbremsvorrichtungen 14 und 15 für das linke
Vorderrad und das rechte Hinterrad durch den Fluiddurchlass Pa,
das Sperventil 22A, den Fluiddurchlass Pb, eine zweite
Fluiddruckkammer 39A des Motorzylinders 23 und
die Fluiddurchlässe
Pc, Pd und Pe erstreckt; und dass die zweite Fluiddruckleitung sich
von der anderen ersten Fluiddruckkammer 13B im Hauptzylinder 11 zu
den Radzylindern 20 und 21 der Scheibenbremsvorrichtungen 18 und 19 für das rechte
Vorderrad und das linke Hinterrad durch den Fluiddurchlass Qa, das
Sperrventil 22B, den Fluiddurchlass Qb, die andere zweite
Fluiddruckkammer 39B des Motorzylinders 23 und
die Fluiddurchlässe Qc,
Qd und Qe erstreckt. Auch wenn Schwierigkeiten beim Bremsfluiddruck,
wie beispielsweise Leckage oder Verstopfung, in der ersten oder
der zweiten Fluiddruckleitung auftreten, kann daher in wenigstens zwei
der vier Räder
eine Bremskraft erzeugt werden, um eine Ausfall- bzw. Störfallbetätigung des
Systems zu erreichen.
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Eine
zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die 3 bis 6 beschrieben.
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Bei
der ersten Ausführungsform
ist der Hubsimulator 26 mit dem Hauptzylinder 11 über das
Reaktionskraft ermöglichende
Ventil 25 verbunden, aber in der zweiten Ausführungsform
ist das Reaktionskraft ermöglichende
Ventil 25 weggelassen und der Hubsimulator 26 ist
mit dem Motorzylinder 23' verbunden.
Die zweite Ausführungsform
wird beschrieben mit dem Fokus auf Unterschiede zwischen der zweiten
Ausführungsform
und der ersten Ausführungsform.
Die Komponenten der zweiten Ausführungsform,
welche denjenigen der ersten Ausführungsform entsprechen, werden
mit den gleichen Bezugszeichen und Symbolen bezeichnet, und eine überschneidende
Beschreibung wird weggelassen.
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Wie
ersichtlich aus den 3 und 5, steht
eine Fluidkammer 39A eines Motorzylinders 23' in Verbindung
mit Fluiddurchlässen
Pb und Pc durch eine hintere Einlassöffnung 40A und eine
hintere Auslassöffnung 41A,
und eine vordere Fluidkammer 39B steht in Verbindung mit
Fluiddurchlässen
Qb und Qc durch eine vordere Einlassöffnung 40B und eine vordere
Auslassöffnung 41B.
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Eine
hintere erste Manschettendichtung C1 ist am vorderen Ende eines
hinteren Kolbens 38A vorgesehen, so dass sie zur Vorderseite
des hinteren Kolbens 38A weist (so dass sie eine Dichtfunktion beim
Vorwärtsbewegen
ausübt).
Eine hintere zweite Manschettendichtung C2 ist am hinteren Ende
des hinteren Kolbens 38A bereitgestellt, so dass sie zur Vorderseite
des hinteren Kolbens 38A weist. Eine vordere erste Manschettendichtung
C3 ist am vorderen Ende eines vorderen Kolbens 38B bereitgestellt, so
dass sie zur Vorderseite des vorderen Kolbens 38B weist.
Eine vordere zweite Manschettendichtung C4 ist am hinteren Ende
des vorderen Kolbens 38B bereitgestellt, so dass sie zur
hinteren Seite des vorderen Kolbens 38B weist (so dass
sie eine Dichtfunktion ausübt
beim Rückstellen).
Eine vordere dritte Manschettendichtung C5 ist direkt vor der vorderen zweiten
Manschettendichtung C4 bereitgestellt, so dass sie zur Vorderseite
des vorderen Kolbens 38B weist.
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Eine
hintere Reservoirkammer 38a ist in einem Zwischenabschnitt
des hinteren Kolbens 38A zwischen den hinteren ersten und
zweiten Manschettendichtungen C1 und C2 ausgebildet. Eine hintere Versorgungsöffnung 49A steht
in Verbindung mit der hinteren Reservoirkammer 38a. Sowohl
die hintere Einlassöffnung 40A und
die hintere Versorgungsöffnung 49A stehen
mit der einzigen Fluidkammer 13A des Hauptzylinders 11 durch
den Fluiddurchlass Pb in Verbindung.
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Eine
vordere Reservoirkammer 38b ist in einem Zwischenabschnitt
des vorderen Kolbens 38B zwischen der ersten und der dritten
Manschettendich tung C3 und C5 ausgebildet. Eine vordere Versorgungsöffnung 49B steht
in Verbindung mit der vorderen Reservoirkammer 38b. Die
vordere Versorgungsöffnung 49B ist
unabhängig
von der vorderen Einlassöffnung 40B und
steht in Verbindung mit dem Hubsimulator 26 durch den Fluiddurchlass
R. Der Hubsimulator 26 umfasst einen Zylinder 27 und
einen Kolben 29, welcher gleitend in den Zylinder 27 eingesetzt
ist, wobei er durch eine Feder 28 beaufschlagt ist. Eine
auf der der Feder 28 des Kolbens 29 gegenüberliegenden
Seite ausgebildete Fluidkammer 30 steht in Verbindung mit
dem Fluiddurchlass R.
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Die
hintere Fluidkammer 39A ist zwischen der vorwärts gerichteten
hinteren ersten Manschettendichtung C1 und der rückwärts gerichteten vorderen zweiten
Manschettendichtung C4 angeordnet, so dass dazwischen Fluiddichtigkeit
gewährleistet
ist. Fluidleckage nach hinten von der hinteren Reservoirkammer 38a des
hinteren Kolbens 38A wird verhindert durch die vorwärts gerichtete,
hintere zweite Manschettendichtung C2.
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Wie
in 5 dargestellt, ist die hintere erste Manschettendichtung
C1 des hinteren Kolbens 38A unmittelbar hinter der hinteren
Einlassöffnung 40A positioniert,
wenn der Motorzylinder 23' nicht
arbeitet. Wenn der hintere Kolben 38A sich geringfügig nach
vorne bewegt, bewegt sich die hintere erste Manschettendichtung
C1 über
die hintere Einlassöffnung 40A hinaus,
wie dies in 6 dargestellt ist, und der Bremsfluiddruck
wird dann in der hinteren Fluidkammer 39A erzeugt. Wie
in 5 dargestellt, ist die vordere erste Manschettendichtung
C3 des vorderen Kolbens 38B unmittelbar hinter der vorderen
Einlassöffnung 40B positioniert,
wenn der Motorzylinder 23' nicht
arbeitet. Wenn der vordere Kolben 38B sich geringfügig nach
vorne bewegt, bewegt sich die vordere erste Manschettendichtung
C3 über
die vordere Einlassöffnung 40B hinaus,
wie dies in 6 dargestellt ist, und Bremsfluiddruck
wird dann in der vorderen Fluidkammer 39B erzeugt.
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Wenn
der elektrische Motor 32 in eine Richtung angetrieben wird,
bewegt er den hinteren und den vorderen Kolben 38A und 38B durch
den Kegelradan trieb 33, den Kegelradabtrieb 34 und
den Kugelgewindemechanismus 35 und erzeugt Bremsfluiddruck
in der hinteren und der vorderen Fluidkammer 39A, 39B zu
einem Zeitpunkt, zu dem die hintere und die vordere Einlassöffnung 40A und 40B,
welche mit den Fluiddurchlässen
Pb und Qb in Verbindung stehen, geschlossen sind, und der Bremsfluiddruck
wird durch die Fluiddurchlässe
Pc und Qc über
die Auslassöffnungen 41A und 41B abgegeben.
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Die
Funktionsweise der zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit der oben beschriebenen Anordnung
wird nun beschrieben.
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In
einer Normalsituation, in der das System normal arbeitet, sind die
Sperrventile 22A und 22B, die normalerweise geöffnete Magnetventile
umfassen, nicht erregt, so dass sie offen sind, wie dies in 3 dargestellt
ist. Wenn der Fluiddrucksensor Sa, welcher im Fluiddurchlass Qa
bereitgestellt ist, ein Herunterdrücken des Bremspedals 12 durch
den Fahrer erfasst, arbeitet das Stellglied 31 im Motorzylinder 23', um den hinteren
und den vorderen Kolben 38A und 38B vorwärts zu bewegen,
wodurch Bremsfluiddruck in der hinteren und der vorderen Fluidkammer 39A und 39B erzeugt
wird. Dieser Bremsfluiddruck wird zu den Radzylindern 16, 17, 20 und 21 der Scheibenbremsvorrichtungen 14, 15, 18 und 19 durch
die geöffneten
Einlassventile 42 des ABS 24 übertragen, wodurch die Fahrzeugräder gebremst werden.
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Wenn,
wie dies in 6 dargestellt ist, die vorderen
Kolben 38A und 38B des Motorzylinders 23' sich geringfügig nach
vorne bewegen, werden die hintere und die vordere Einlassöffnung 40A und 40B geschlossen,
um die Verbindung zwischen den Fluiddurchlässen Pb, Qb und der hinteren
und der vorderen Fluidkammer 39A, 39B zu sperren.
In diesem Zustand wird daher Bremsfluiddruck, welcher durch den Hauptzylinder 11 erzeugt
wird, nicht zu den Scheibenbremsenvorrichtungen 14, 15, 18 und 19 übertragen.
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Zu
diesem Zeitpunkt verändert
sich das Volumen der einen Fluidkammer 13A des Hauptzylinders 11 nicht,
weil die Fluidkammer 13A in Verbindung mit der abgedichteten
hinteren Reservoirkammer 38a des Motorzylinders 23' steht. Daher
wird Bremsfluid, das aus der anderen Fluidkammer 13B des
Hauptzylinders 11 gespiesen wird, zur Fluidkammer 30 des
Hubsimulators 26 durch den Fluiddurchlass Qa, den Fluiddurchlass
Qb, die vordere Einlassöffnung 40B,
die vordere Reservoirkammer 38B, die vordere Versorgungsöffnung 49B und
den Fluiddurchlass R zugeführt,
um den Kolben 29 gegen die Feder 28 zu bewegen,
wodurch ein Hub des Bremspedals 12 ermöglicht wird und eine Pseudo-Pedalreaktionskraft
erzeugt wird, um ein unangenehmes Gefühl für den Fahrer zu verhindern.
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Die
Betätigung
des Stellglieds 31 für
den Motorzylinder 23' ist
derart gesteuert/geregelt, dass der durch den Motorzylinder 23' erzeugte und
durch den in dem Fluiddurchlass Qc bereitgestellten Fluiddrucksensor
Sb erfasste Bremsfluiddruck einen Wert aufweist, welcher dem durch
den Hauptzylinder 11 erzeugten und durch den in dem Fluiddurchlass
Qa bereitgestellten Fluiddrucksensor Sa erfassten Bremsfluiddruck
entspricht, wodurch eine Bremskraft in den Scheibenbremsenvorrichtungen 14, 15, 18 und 19 erzeugt
wird entsprechend der Druckkraft, welche durch den Fahrer auf das
Bremspedal 12 abgegeben wird.
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Bevor
der Bremsfluiddruck in der anderen Fluidkammer 13B des
Hauptzylinders 11 durch Herunterdrücken des Bremspedals 12 durch
den Fahrer erzeugt wird, das heißt, bevor ein Kolben 52B des Hauptzylinders 11 sich über eine
Einlassöffnung 51B, welche
mit einem Reservoir 50 in Verbindung steht, hinausbewegt,
bewegt sich die vordere erste Manschettendichtung C3 des vorderen
Kolbens 38B des Motorzylinders 23' zu einer Position über (vor)
die vordere Einlassöffnung 40B hinaus,
um eine Verbindung zwischen der vorderen Einlassöffnung 40B und der
vorderen Versorgungsöffnung 49B bereitzustellen,
wodurch das vom Hauptzylinder 11 gespiesene Bremsfluid
zuverlässig
zum Hubsimulator 26 geführt wird
und ferner verhindert wird, dass der durch den Hauptzylinder 11 erzeugte
Bremsfluiddruck zu den Radzylindern 20 und 21 übertragen
wird, bevor der Motorzylinder 23' Bremsfluiddruck erzeugt.
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Wenn
der Motorzylinder 23' nicht
arbeiten kann, aufgrund beispielsweise eines Stromausfalls, wird
das Bremsen durch den durch den Hauptzylinder 11 erzeugten
Bremsfluiddruck ausgeführt
anstelle des Bremsfluiddrucks, der durch den Motorzylinder 23' erzeugt wird.
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Im
Falle eines Stromausfalls werden die Sperrventile 22A und 22b,
welche normalerweise geöffnete
Magnetventile umfassen, automatisch geöffnet; die Einlassventile 42,
welche normalerweise geöffnete
Magnetventile umfassen, werden automatisch geöffnet; und die Auslassventile 44,
welche normalerweise geschlossene Magnetventile umfassen, werden
automatisch geschlossen. Wie in 5 dargestellt,
werden in diesem Zustand der hintere und der vordere Kolben 38A und 38B des
Motorzylinders 23' an
einer Rückstellposition
zurückgehalten,
und die vordere erste Manschettendichtung C3 des vorderen Kolbens 38B sperrt
die Verbindung zwischen der vorderen Einlassöffnung 40B und der
vorderen Versorgungsöffnung 49B.
Der in den Fluidkammern 13A und 13B des Hauptzylinders 11 erzeugte
Bremsfluiddruck geht daher durch die Sperrventile 22A und 22B,
die hintere und die vordere Fluidkammer 39A und 39B des
Motorzylinders 23' und
die Einlassventile 42 hindurch, ohne dass er durch den
Hubsimulator 26 absorbiert wird; und er betätigt die
Radzylinder 16, 17, 20 und 21 der
Scheibenbremsenvorrichtungen 14, 15, 18 und 19,
um jeweils die Fahrzeugräder zu
bremsen, so dass die Bremskraft problemlos erzeugt wird.
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Wie
oben beschrieben, kann das Arbeiten oder Nichtarbeiten des Hubsimulators 26 entsprechend
der Position des vorderen Kolbens 38B im Motorzylinder 23' ausgewählt werden,
so dass der Bedarf für
das Reaktionskraft ermöglichende
Ventil, welches konventionell in dem Fluiddurchlass bereitgestellt
ist, welcher mit dem Hubsimulator in Verbindung steht, wegfällt, und
entsprechend die Anzahl von Teilen reduziert wird, was zu einer
Kostenreduktion beiträgt.
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Die
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wurden oben be schrieben. Es können aber verschiedene Änderungen
bei der Gestaltung vorgenommen werden, ohne vom Gegenstand der vorliegenden
Erfindung abzuweichen.
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Beispielsweise
ist die Fluiddruckschaltung der Ausführungsformen mit den Sperrventilen 22A und 22B vorgesehen,
wenn aber ein Rückstoß während ABS-Steuerung/Regelung
oder Giersteuerung/-regelung durch linke/rechte Bremskraftverteilung
ermöglicht
wird, können
die Sperrventile 22A und 22B weggelassen werden,
um die Anzahl von Teilen zu reduzieren, um zur Kostenreduktion beizutragen.
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In
der zweiten Ausführungsform
ist der Hubsimulator 26 mit der vorderen Fluidkammer 39B des Motorzylinders 23' verbunden,
der gleiche Effekt kann erreicht werden, wenn der Hubsimulator 26 mit der
hinteren Fluidkammer 39A des Motorzylinders 23' verbunden ist.
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Beim
Bremssystem stehen zwei erste Fluiddruckkammern (13A, 13B)
eines Hauptzylinders (11) jeweils in Verbindung mit zwei
zweiten Fluiddruckkammern (39A, 39B) eines Motorzylinders
(23; 23'). Die
zwei zweiten Kammern (39A, 39B) stehen über ein
ABS (24) mit vier Radzylindern (16, 17, 20, 21)
in Verbindung. Die Radzylinder (16, 17, 20, 21)
werden durch Bremsfluiddruck betätigt,
welcher durch den Hauptzylinder (11) in einer Störsituation
erzeugt wird, in welcher der Motorzylinder (23, 23') nicht arbeitet. Das
Bremssystem enthält
zwei getrennte, unabhängige
Fluiddruckleitungen: eine Leitung erstreckt sich von einer der ersten
Kammern (13A) im Hauptzylinder (11) zu den Radzylindern
(16, 17) über
eine der zweiten Kammern (39A) in Motorzylinder (23, 23'); und die andere
Leitung erstreckt sich von der anderen ersten Kammer (13B)
im Hauptzylinder (11) zu den Radzylindern (20, 21) über die
andere zweite Kammer (39B) im Motorzylinder (23; 23'). Daher ist eine
minimal erforderliche Bremskraft gewährleistet, auch wenn ein Störfall in
einer der beiden Fluiddruckleitungen (Pa, Pb, Pc, Pd, Pe; Qa, Qb,
Qc, Qd, Qe) auftritt.