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Die
Erfindung betrifft eine Drehmomentübertragungseinrichtung für einen
Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, insbesondere in Form einer
hydrostatischen Kupplung, die einen Drehzahlausgleich zwischen zwei
Wellen ermöglicht.
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Antriebsstränge von
Kraftfahrzeugen weisen eine Reihe verschiedener Drehmomentübertragungseinrichtungen
auf, durch die das Antriebsmoment eines Motors des Fahrzeugs auf
die angetriebenen Räder übertragen
wird. Durch die Drehmomentübertragungseinrichtungen
kann auch die Drehmomentübertragung
bei Fahrzustandsänderungen
des Fahrzeugs gesteuert werden. So weisen Antriebsstränge beispielsweise
für das
Anfahren des Fahrzeugs spezielle Drehmomentübertragungseinrichtungen zwischen
dem Motor und einem Hauptgetriebe des Fahrzeugs auf.
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Die
Besonderheit einer Anfahrsituation besteht darin, dass eine Ausgangswelle
des Motors mit einer gegebenen Drehzahl rotiert, während eine
Eingangswelle des Hauptgetriebes in Ruhe ist. Bei einem plötzlichen
Einkuppeln müsste
die Eingangswelle des Hauptgetriebes – und damit auch dessen Bestandteile – schlagartig
beschleunigt werden, was zu einer Reihe von Problemen im Antriebsstrang
und dem Motor des Fahrzeugs führt. Ähnlich verhält es sich
bei einem Wechsel zwischen verschiedenen Gangstufen des Hauptgetriebes.
Um diese Situation meistern zu können,
weisen Antriebsstränge üblicherweise
besondere Anfahrelemente auf, durch die der Motor und das Hauptgetriebe
kontrolliert gekoppelt werden kön nen.
Bei manuellen oder automatisierten Schaltgetrieben wird gewöhnlich auf
eine Reibungskupplung als Anfahrelement zurückgegriffen, während bei
Automatikgetrieben hydrodynamische Drehmomentwandler Anwendung finden.
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Die
bekannten Anfahrelemente weisen allerdings eine Reihe von Nachteilen
auf. Wie eingangs beschrieben, liegen in einer Anfahrsituation besonders
große
Drehzahlunterschiede zwischen dem Motor und dem Hauptgetriebe vor.
Diese führen
bei der Verwendung einer Reibungskupplung als Anfahrelement zu einer
erheblichen Wärmeentwicklung
im Inneren der Kupplung, so dass die Reibungskupplung für eine entsprechend
große
Wärmeaufnahme
angelegt werden muss oder für
die Kühlung
der Reibungskupplung zusätzlich
eine leistungsfähige
Pumpe benötigt
wird. Hydrodynamische Drehmomentwandler weisen dahingegen konstruktionsbedingt
einen unbefriedigenden Wirkungsgrad auf, so dass nach Beendigung
des Anfahrvorgangs eine Drehmomentwandlerüberbrückungskupplung in Eingriff
gebracht wird, um die Ausgangswelle des Motors und die Eingangswelle
des Hauptgetriebes unter Umgehung des hydrodynamischen Drehmomentwandlers
direkt drehfest miteinander zu koppeln. Außerdem verfügt der hydrodynamische Drehmomentwandler über feste
charakteristische Eigenschaften, so dass eine aktive Steuerung der
Drehmomentübertragungscharakteristik – und damit
des Anfahrvorgangs – nicht
möglich
ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine robuste und kompakte
Drehmomentübertragungseinrichtung
zu schaffen, deren Drehmomentübertragungsverhalten
einfach zu steuern ist. Es ist weiterhin eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Antriebsstrang eines Fahrzeugs zu schaffen, der
eine verbesserte Drehmomentübertragung
zwischen dem Motor und dem Hauptgetriebe ermöglicht.
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Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt durch eine Drehmomentübertragungseinrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die
erfindungsgemäße Drehmomentübertragungseinrichtung
umfasst eine Pumpe, die ein erstes Pumpenteil (z. B. ein Pumpengehäuse), ein
zweites Pumpenteil (z. B. einen Pumpenrotor), einen Saugraum und
einen Druckraum aufweist, wobei das erste Pumpenteil und das zweite
Pumpenteil relativ zueinander drehbar sind, wobei durch eine Drehbewegung
des ersten Pumpenteils relativ zum zweiten Pumpenteil ein hydraulisches
Fluid aus dem Saugraum in den Druckraum der Pumpe förderbar
ist. Über
das hydraulische Fluid kann ein Drehmoment zwischen dem ersten Pumpenteil
und dem zweiten Pumpenteil übertragen
werden, wobei dieses Drehmoment proportional zu dem von der Pumpe
erzeugten Pumpendruck ist. Der Pumpe ist zumindest eine Drucksteuereinrichtung
zugeordnet, mittels derer ein von der Pumpe geförderter Fluidstrom variabel
drosselbar ist, um die Drehgeschwindigkeit des ersten Pumpenteils
und des zweiten Pumpenteils relativ zueinander zu variieren.
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Die
Drehmomentübertragungseinrichtung umfasst
somit eine Pumpe, wobei die Drehmomentübertragung von dem ersten Pumpenteil
auf das zweite Pumpenteil – oder
umgekehrt – hydrostatisch
erfolgt. Das erste Pumpenteil bildet hierbei beispielsweise einen
Außenrotor,
der das zweite Pumpenteil aber nicht allseitig umschließen muss.
Wenn eine Drehzahldifferenz zwischen dem ersten Pumpenteil und zweiten
Pumpenteil der Pumpe vorliegt, wird ein hydraulisches Fluid von
dem Saugraum der Pumpe in den Druckraum der Pumpe gefördert. Das
geförderte
Volumen hängt
von einer Geometrie der Pumpe und der Drehzahldifferenz zwischen
dem ersten Pumpenteil und dem zweiten Pumpenteil ab. Maßgeblich
ist auch der in dem Druckraum herrschende Gegendruck, da die Pumpe nicht
gegen einen beliebig hohen Gegendruck Fluid fördern kann. Über einen
Eingriff in den geförderten
Volumenstrom des hydraulischen Fluids kann daher der gegen die Pumpenleistung
wirkende Gegendruck gesteuert werden, was wiederum die hydrostatische
Kopplung des zweiten Pumpenteils mit dem ersten Pumpenteil – und damit
die Drehzahldifferenz und die Drehmomentübertragung zwischen den beiden
genannten Bauteilen – beeinflusst.
Ein derartiger Eingriff lässt sich
auf einfache Weise durch eine Drosselung realisieren. Mit anderen
Worten wird durch eine Drosselung des durch die Pumpe geförderten
Fluidstroms der Grad der mechanischen Kopplung zwischen dem ersten
Pumpenteil und dem zweiten Pumpenteil der Pumpe gesteuert.
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Die
Steuerung der erfindungsgemäßen Drehmomenteinrichtung
basiert auf einer einfach zu realisierenden Hydrauliksteuerung.
Aufwändige
und verschleißanfällige Reibungskupplungen
und deren Aktuatorik – wie
beispielsweise bei herkömmlichen Anfahrkupplungen
manueller oder automatisierter Schaltgetriebe – entfallen daher. Die Notwendigkeit eine
separate Hydraulikpumpe zur Kühlung
der Drehmomentübertragungseinrichtung
vorzusehen, entfällt
ebenfalls, da die bei einem Anfahrvorgang in der Drehmomentübertragungseinrichtung
anfallende Wärmeleistung
durch das hydraulische Fluid selbst abgeführt wird. Im Endeffekt wirkt
das den Grad der mechanischen Kopplung bewirkende Fluid somit gleichzeitig
als Kühlmittel.
Die Pumpe erfüllt
somit letztlich eine dreifache Funktion, nämlich eine Förderung
eines hydraulischen Fluids, eine hydrostatische Kopplung zum Zweck
der Drehmomentübertragung und
einen Kühlmitteltransport.
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Im
Gegensatz zu einem bei Automatikgetrieben verwendeten hydrodynamischen
Drehmomentwandler ist zudem der Grad der mechanischen Kopplung aktiv
steuerbar, so dass die Drehmomentübertragung an die jeweils vorliegenden
Bedingungen optimal angepasst werden kann.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und
den Zeichnungen angegeben.
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Eine
konstruktiv vorteilhafte Ausführungsform
der Drehmomentübertragungseinrichtung
sieht vor, dass sowohl das erste als auch das zweite Pumpenteil
drehbar gelagert sind.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Drehmomentübertragungseinrichtung
ist die Pumpe mittels der Drucksteuereinrichtung hydraulisch blockierbar,
um das zweite Pumpenteil mit dem ersten Pumpenteil im Wesentlichen
drehfest, d. h. ohne signifikanten Schlupf zu verbinden. Wie vorstehend
bereits diskutiert, kann die Pumpe nicht Fluid gegen einen beliebig
hohen Gegendruck fördern.
Beispielsweise kann durch eine Sperrung des Druckraums der Abfluss
von hydraulischem Fluid unterbrochen werden, wodurch sich in dem
Druckraum der Fluiddruck erhöht,
bis das zweite Pumpenteil relativ zu dem ersten Pumpenteil nicht
mehr bewegbar ist. Die Pumpe ist dann durch eine Art stehende Flüssigkeitssäule hydraulisch
blockiert, und der zweite Pumpenteil ist nahezu drehfest mit dem
ersten Pumpenteil verbunden. Ein derartiges vollständiges Blockieren
gewährleistet
eine in diesem Zustand nahezu verlustfreie Drehmomentübertragung,
so dass im Gegensatz zu einem hydrodynamischen Drehmomentwandler
auf eine zusätzliche Überbrückungskupplung
verzichtet werden kann.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass mittels der Drucksteuereinrichtung die
Pumpe hydraulisch kurzschließbar
ist, um das zweite Pumpenteil von dem ersten Pumpenteil der Pumpe
zu entkoppeln. Unter einem hydrauli schen Kurzschluss ist der Leerlauf
der Pumpe zu verstehen, das heißt
die Pumpe erzeugt also keinen oder lediglich einen minimalen Pumpendruck,
wodurch sich eine beliebige Drehzahldifferenz zwischen dem ersten
Pumpenteil und dem zweite Pumpenteil einstellen kann. Mit anderen Worten
zirkuliert das Hydraulikfluid in diesem Zustand im Wesentlichen
ungedrosselt in dem Hydraulikkreislauf der Pumpe.
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Um
eine solche Zirkulation zu ermöglichen, kann
eine den Druckraum und den Saugraum verbindende Kurzschlussleitung
der Pumpe entlang des ersten Pumpenteils – das heißt beispielsweise innerhalb
des ersten Pumpenteils und/oder an einer Außenseite des ersten Pumpenteils – verlaufen.
Eine derartige Kurzschlussleitung ermöglicht ein im Wesentlichen
direktes und damit fast leistungsverlustfreies Umwälzen des
Hydraulikfluids von dem Druckraum in den Saugraum der Pumpe. Die
Kopplung zwischen dem ersten Pumpenteil und dem zweiten Pumpenteil
ist dementsprechend hinreichend gering. Die Drucksteuereinrichtung
kann ein Steuerventil aufweisen, durch welches die Kurzschlussleitung wahlweise
zu öffnen
oder sperrbar ist, oder diese Funktion wird von dem nachstehend
noch erläuterten Drosselventil übernommen.
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Das
Blockieren und das Kurzschließen
der Pumpe bilden somit zwei extreme Zustände der Drehmomentübertragungseinrichtung.
Im ersten Fall findet eine im Wesentlichen vollständige Übertragung eines
Drehmoments beispielsweise von einer Antriebseinheit des Fahrzeugs
auf ein manuelles oder automatisiertes Schaltgetriebe oder ein Automatikgetriebes
statt, während
im zweiten Fall die Antriebseinheit und das Hauptgetriebe im Wesentlichen
vollständig
entkoppelt sind. Zwischenzustände
zwischen diesen beiden Extremen können durch eine Drosselung des
durch die Pumpe geförderten
Fluidstroms realisiert werden. Zu diesem Zweck kann die Drucksteuereinrichtung
zumindest ein steuerbares Drosselventil um fassen, mittels dessen
der von der Pumpe geförderte
Fluidstrom drosselbar ist. Bei dem Drosselventil kann es sich beispielsweise
um eine seitlich verfahrbare Lochblende oder um einen axial verfahrbaren
Schieber handeln, der mit einem kegelförmigen Ende ein Sitzventil
bildet.
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Es
kann weiterhin vorgesehen sein, dass der Druckraum der Pumpe über das
Drosselventil direkt, d. h. ohne zwischengeschaltete Vordruckpumpe
und unter Umgehung eines Pumpensumpfs, mit einer Saugleitung der
Pumpe koppelbar ist. Insbesondere bei großen Drehzahldifferenzen muss
nämlich
ein großer
Fluidstrom gefördert
werden. Eine Speisepumpe zum Bereitstellen eines Minimaldrucks des Fluids
und zum Ausgleich von Leckageverlusten kann somit wesentlich kleiner
dimensioniert werden.
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Gemäß einer
kompakten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Drehmomentübertragungseinrichtung
ist das Drosselventil an dem ersten Pumpenteil (z. B. Pumpengehäuse) angeordnet
oder in das erste Pumpenteil integriert. Bei einem um eine Rotationsachse
drehbaren ersten Pumpenteil kann das daran oder darin angeordnete
Drosselventil derart orientiert sein, dass seine Aktuierungsrichtung
senkrecht zur Rotationsachse des drehbaren ersten Pumpenteils verläuft, wobei
das Drosselventil derart ausgestaltet ist, dass eine bei Rotation
des ersten Pumpenteils wirkende Zentrifugalkraft ein Öffnen des Drosselventils
unterstützt.
Dies stellt einen zusätzlichen
Sicherheitsaspekt dar.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass entlang einer Verbindungsstrecke des
Druckraums der Pumpe mit einer Saugleitung der Pumpe – das heißt beispielsweise
in einem beliebigen Abschnitt dieser Strecke – eine Kühleinrichtung zum Kühlen des
mittels des Drosselventils gedrosselten hydraulischen Fluids angeordnet
ist, wobei die Kühleinrichtung
an einem stationären
Gehäuse
der Drehmomentübertragungseinrichtung
angeord net ist. Eine derartige Kühleinrichtung
ermöglicht
auf effiziente Weise das Abführen
der bei Betrieb der Drehmomentübertragungseinrichtung,
insbesondere in einer Anfahrsituation, entstehenden Abwärme.
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Das
Drosselventil kann eine Eingangsöffnung,
eine erste Ausgangsöffnung
und eine zweite Ausgangsöffnung
aufweisen, wobei die Eingangsöffnung
mit dem Druckraum der Pumpe in Verbindung steht. Die erste Ausgangsöffnung steht über eine
erste Verbindungsleitung, die entlang des ersten Pumpenteils verläuft, direkt
mit dem Saugraum der Pumpe in Verbindung, während die zweite Ausgangsöffnung über eine
zweite Verbindungsleitung, die – zumindest
teilweise – entlang
einer Kühleinrichtung
verläuft,
mit dem Saugraum der Pumpe in Verbindung steht. Durch die im Wesentlichen
direkte Verbindung der ersten Ausgangsöffnung mit dem Saugraum der Pumpe
werden Strömungswiderstände und
damit einhergehende Leistungsverluste verringert.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist das Drosselventil derart ausgestaltet, dass die
durch die Ausgangsöffnungen
jeweils ausströmenden
Anteile des in das Drosselventil einströmenden Hydraulikfluids durch
das Drosselventil steuerbar sind. Mit anderen Worten kann die Drehmomentübertragungseinrichtung
durch das steuerbare Aufteilen des das Drosselventil durchströmenden Hydraulikfluids
auf die Ausgangsöffnungen
effizienter betrieben werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein,
dass in bestimmten Zuständen
der ersten Ausgangsöffnung
viel Hydraulikfluid zugeführt
wird, um Leistungsverluste in der Drehmomentübertragungseinrichtung zu minimieren,
während
umgekehrt in anderen Zuständen der
zweiten Ausgangsöffnung
viel Hydraulikfluid zugeführt
wird, etwa wenn das Hydraulikfluid stärker gekühlt werden soll.
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Die
Drucksteuereinrichtung kann derart ansteuerbar sein, dass ein variabel
bestimmbarer Anteil eines Drehmoments zwischen dem ersten Pumpenteil
und dem zweiten Pumpenteil übertragbar
ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Drehmomentübertragungseinheit weist
der Saugraum der Pumpe einen Ringraum auf, der beispielsweise seitlich
und/oder radial außenseitig
zumindest teilweise durch eine elastische Ringwand begrenzt ist,
die eine Volumenänderung
des Saugraums in Abhängigkeit
des Fluiddrucks im Inneren des Saugraums ermöglicht. Eine vorteilhafte Variante
der Ringwand ist als Ringhaube ausgeführt, die zumindest teilweise
durch eine Metallhülle
oder einen Metallbalg gebildet ist.
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Durch
die elastische Saugraumbegrenzung wird ein Druckspeicher geschaffen,
der unter anderem dazu beiträgt,
dass das Auftreten von Kavitation in dem Hydraulikfluid verhindert
wird, beispielsweise wenn es zu schlagartigen Druckveränderungen
in dem Saugraum kommt.
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Vorheilhafterweise
ist das erste Pumpenteil der Pumpe als ein Eingang der Drehmomentübertragungseinrichtung
und das zweite Pumpenteil als ein Ausgang der Drehmomentübertragungseinrichtung vorgesehen.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn es sich bei der Pumpe um eine Radialkolbenpumpe
handelt.
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Gemäß einer
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Drehmomentübertragungseinrichtung
ist eine Steuereinheit vorgesehen, mittels derer die Drucksteuereinrichtung
derart ansteuerbar ist, dass für
ein im Wesentlichen vollständiges Übertragen
eines Drehmoments zwischen dem ersten Pumpenteil und dem zweiten
Pumpenteil das Drosselventil zum hydraulischen Blockieren der Pumpe
vollständig
geschlossen wird, und dass für ein
gegenseitiges Entkoppeln des ersten Pumpenteils und des zweiten Pumpenteils
das Drosselventil zum hydraulischen Kurzschließen der Pumpe vollständig geöffnet wird. Die
Steuereinheit kann auch derart ansteuerbar sein, dass zum Erhöhen des
zwischen dem ersten Pumpenteil und dem zweiten Pumpenteil übertragenen Drehmoments
eine Durchflussrate des Hydraulikfluids durch das Drosselventil
verringert wird, und dass zum Verringern des zwischen dem ersten
Pumpenteil und dem zweiten Pumpenteil übertragenen Drehmoments die
Durchflussrate des Hydraulikfluids durch das Drosselventil erhöht wird.
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Vorzugsweise
ist das erste Pumpenteil über einen
Drehschwingungsdämpfer
mit einem Schwungrad verbunden. In dieser Konstellation bildet das
erste Pumpenteil funktionell ebenfalls ein Schwungrad. Auf ein herkömmlicherweise
vorgesehenes zweites Schwungrad kann somit verzichtet werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Drehmomentübertragungseinrichtung
sind das erste Pumpenteil mit einem Ausgangselement einer Antriebseinheit
des Kraftfahrzeugs und das zweite Pumpenteil mit einer Eingangswelle
eines Hauptgetriebes verbunden.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs mit einer Antriebseinheit,
einem Hauptgetriebe und einer Drehmomentübertragungseinrichtung gemäß einer
der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen, wobei die Drehmomentübertragungseinrichtung
zwischen der Antriebseinheit und dem Hauptgetriebe angeordnet ist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden rein beispielhaft anhand vorteilhafter
Ausführungsformen und
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebsstrangs,
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2 einen
Schnitt durch eine Radialkolbenpumpe,
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3 bis 6 verschiedene
Ausgestaltungen einer Drucksteuereinrichtung einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Drehmomentübertragungseinrichtung,
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7 eine
Ausführungsform
eines Drosselventils,
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8 einen
Schnitt durch einen Teil einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Drehmomentübertragungseinrichtung,
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9 einen
Schnitt durch die in 8 dargestellte Ausführungsform
senkrecht zur Bildebene der 8,
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10 eine
schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebsstrangs.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Antriebsstrangs 10 eines
Fahrzeugs, der einen Motor 12 (z. B. Verbrennungskraftmaschine
oder Elektromotor), ein Hauptgetriebe 14, eine als Hauptkupplung
dienende Drehmomentübertragungseinrichtung 16 sowie
ein Schwungrad 18 aufweist. Die Drehmomentübertragungseinrichtung 16 bildet
in der dargestellten Ausführungsform
eine bauliche Einheit aus einem Torsionsdämpfer 20 und einer
hydrostatischen Pumpe 22, wobei der Torsionsdämpfer 20 mit
einem Pumpengehäuse 24 der
Pumpe 22 direkt verbunden ist. Grundsätzlich kann auch eine Drehmomentübertragungseinrichtung 16 ohne integrierten
Torsionsdämpfer 20 vorgesehen
sein, so dass die Drehmomentübertragungseinrichtung 16 im Wesentlichen
aus einer Pumpe 22 und einer dieser zugeordneten Drucksteuereinrichtung
(in 1 nicht gezeigt) besteht.
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Der
Torsionsdämpfer 20 ist
wiederum über ein
Schwungrad 18 mit dem Motor 12 gekoppelt. Ein Rotor 26 der
Pumpe 22 ist drehfest mit einer Eingangswelle 28 des
Hauptgetriebes 14 gekoppelt. Das Hauptgetriebe 14 wird
im Folgenden nicht ausführlicher
beschrieben, da dessen Ausgestaltung grundsätzlich bekannt und für die Funktion
der erfindungsgemäßen Drehmomentübertragungseinrichtung 16 nicht
weiter von Relevanz ist. Das Hauptgetriebe 14 kann beispielsweise
ein manuelles oder automatisiertes Schaltgetriebe oder ein Automatikgetriebe
sein.
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Das
Pumpengehäuse 24 bildet
das erste Pumpenteil, und der Rotor 26 bildet das zweite
Pumpenteil, die relativ zueinander verdrehbar sind.
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Das
Ensemble aus motorseitigem Schwungrad 18 und der Drehmomentübertragungseinrichtung 16 erfüllt mehrere
Funktionen. Zum einen können
dadurch die von dem Motor 12 in den Antriebsstrang 10 eingeleiteten
Drehungleichförmigkeiten
reduziert werden, da das vorstehend genannte Ensemble wie ein Zweimassenschwungrad
wirkt. Das getriebeseitige Schwungrad wird dabei durch das Pumpengehäuse 24 gebildet,
welches über
den Torsionsdämpfer 20 mit
dem motorseitigen Schwungrad 18 verbunden ist. Zusätzlich kann
die hydrostatische Pumpe als Anfahr- und Schaltkupplung – bei einem
manuellen oder automatisierten Schaltgetriebe – oder als Drehmomentwandler – bei einem
Automatikgetriebe – genutzt
werden.
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Wie
eingangs ausgeführt,
liegt bei einem Anfahren des Fahrzeugs die Situation vor, dass eine Motorausgangswelle 29 durch
den Motor 12 zu einer Rotation mit einer bestimmten Drehzahl
angetrieben wird, während
das Fahrzeug steht und damit die Getriebeeingangswelle 28 in
Ruhe ist. Ein antriebswirksames Verbinden des Motors 12 mit
dem Hauptgetriebe 14 erfordert daher ein allmähliches Übertragen des
Antriebsdrehmoments des Motors 12 auf die Getriebeeingangswelle 28,
bis der Zustand einer Drehzahlgleichheit erreicht ist. Wie dies
mittels der hydrostatischen Pumpe 22 zu bewerkstelligen
ist, wird nachstehend ausführlich
anhand der folgenden Figuren beschrieben.
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Ein
für die
Verwendung in einer Drehmomentübertragungseinrichtung 16 besonders
geeigneter Pumpentyp sind Radialkolbenpumpen. Die Funktionsweise
einer Radialkolbenpumpe 22 wird anhand von 2 erläutert, die
einen Schnitt durch eine Radialkolbenpumpe 22 zeigt. Die
dargestellte Radialkolbenpumpe 22 lässt sich – neben ihrer Pumpenfunktion – im Prinzip
auch als Motor betreiben, das heißt sie kann durch gesteuerte
Druckbeaufschlagung eine Drehbewegung erzeugen. Da allerdings in
der vorliegenden Anwendung lediglich die Pumpenfunktion – das heißt die Förderung
eines Hydraulikfluids bei Drehzahldifferenz zwischen dem Pumpengehäuse 24 und
dem Rotor 26 – von
Bedeutung ist, werden lediglich die für das Verständnis der Drehmomentübertragungseinrichtung 16 notwendigen
Aspekte der Radialkolbenpumpe 22 betrachtet. Mit anderen
Worten kann in einer Drehmomentübertragungseinrichtung 16 eine
vereinfachte Version der beispielhaft dargestellten Radialkolbenpumpe 22 verwendet
werden, und aufgrund des einfachen Aufbaus ist dies auch bevorzugt.
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Die
dargestellte Radialkolbenpumpe 22 umfasst den Rotor 26,
der im Bereich der Pumpe 22 einen kreisrunden Umriss besitzt,
wobei der Mittelpunkt 30 der Kreisform bezüglich der
gemeinsamen Rotationsachse 32 des Pumpengehäuses 24 und des
Rotors 26 bzw. der zugeordneten Eingangswelle 28 des
Hauptgetriebes 14 versetzt ist. Mit anderen Worten handelt
es sich bei dem Rotor 26 um einen Exzenter. Der Rotor 26 steht
mit fünf
Kolben 34 in Antriebsverbindung, die jeweils einen Kolbenraum 36 aufweisen.
Bei einer Drehung des Rotors 26 relativ zu dem Gehäuse 24 werden
die Volumina der Kolbenräume 36 alternierend
vergrößert bzw.
verkleinert. Mit anderen Worten wird durch die Drehbewegung des
Rotors 26 relativ zu dem Gehäuse 24 ein Hydraulikfluid,
welches zunächst
durch ein Ventil 38 einströmt, anschließend durch
ein weiteres Ventil 38' des
jeweiligen Kolbens 34 wieder ausgestoßen. Es wird somit ein Hydraulikfluid
von einem mit dem Ventil 38 in Verbindung stehenden Saugraum
(nicht gezeigt) zu einem Druckraum (nicht gezeigt) gefördert, der
mit dem Ventil 38' in
Verbindung steht. Die Ventile 38, 38' können bei
einer reinen Pumpe 22 – also ohne
hydraulische Motorfunktion – einfache
Rückschlagventile
im Form von passiven Sitzventilen sein.
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In
dem in 2 dargestellten Zustand wird bei einer Drehung
des Rotors 26 gegen den Uhrzeigersinn anfänglich Hydraulikfluid
in den Kolbenraum 36 eines Zylinders 40a der Radialkolbenpumpe 22 angesaugt,
da der Kolbenraum 36 zunächst ein minimales Volumen
aufweist. In der Ansaugphase befinden sich auch die Kolben 34 der
Zylinder 40b und 40c. Ist ein maximales Volumen
des jeweiligen Kolbenraums 36 erreicht, wird durch die
Wirkung der Drehung des Rotors 26 nun das Volumen des Kolbenraums 36 wieder
verringert, das heißt
der Fluiddruck erhöht.
Bei Zunahme des Drucks schließt
das als Rückschlagventil
wirkende Ventil 38 automatisch. Durch die weitere Drehung
des Rotors 26 wird das Volumen des Kolbenraums 36 weiter
verringert, und das Hydraulikfluid wird weiter unter Druck gesetzt,
bis ab einem gewissen Schwellwert das Ventil 38' – zum Beispiel
ein federkraftbeaufschlagtes Kugelventil – öffnet und das Hydraulikfluid
in den nicht gezeigten Druckraum abgegeben wird. Aus der beschriebenen Funktionsweise
der Radialkolbenpumpe 22 ist leicht ersichtlich, dass die
pro Zeiteinheit geförderte
Menge des Hydraulikfluids lediglich von einer Drehzahldifferenz
zwischen dem Pumpengehäuse 24 und
dem Rotor 26 abhängt.
Mit anderen Worten wird kein Hydraulikfluid gefördert, wenn sich das Gehäuse 24 und der
Rotor 26 mit der gleichen Drehzahl drehen.
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Bei
der hier beschriebenen Anwendung der Radialkolbenpumpe 22 ist
allerdings nicht die Förderung
eines Hydraulikfluids von zentraler Bedeutung, sondern eine gesteuerte
hydrostatische Kopplung des Gehäuses 24 mit
dem Rotor 26, um Drehmoment von dem Motor 12 auf
das Hauptgetriebe 14 übertragen
zu können.
Dies lässt
sich in Umkehrung des vorstehend beschriebenen Funktionsprinzips
der Radialkolbenpumpe 22 dadurch realisieren, dass die Förderung
des Hydraulikfluids bewusst verhindert wird. Kann die Pumpe 22 nämlich durch
das Ventil 38' kein
Hydraulikfluid abgeben, so kann sich der Rotor 26 gegenüber dem
Gehäuse 24 nicht
mehr drehen. Die Kopplung wird aufgehoben, indem die Hydraulikfluidförderung
wieder zugelassen wird.
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Die
Drehmomentübertragung
durch die Drehmomentübertragungseinrichtung 16 basiert
somit im Wesentlichen auf einer Drucksteuerung des durch die Pumpe 22 geförderten
Hydraulikfluids bzw. auf der Steuerung des druckraumseitig vorliegenden Pumpendrucks.
Eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Drucksteuerung 42 ist
in 3 gezeigt.
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Die
Pumpe 22 ist mit einer Druckleitung 44 und einer
Saugleitung 46 verbunden. Die Druckleitung 44 steht über einen
Hydraulikfluidfilter 48, eine Drehdurchführung 50 und
ein Rückschlagventil 52 mit
der Saugleitung 46 in Verbindung. Die Drehdurchführung 50 ist
notwendig, da die Pumpe 22, die Saugleitung 46 und
Teile der Druckleitung 44 rotieren (rotierender Bereich
Ro oberhalb der gestrichelten Linie), während die restlichen, zum Teil
noch nachfolgend zu beschreibenden Komponenten der Steuerung 42 stationär angeordnet
sind (stationärer
Bereich S unterhalb der gestrichelten Linie).
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Die
Drucksteuerung 42 weist außerdem eine hydraulische Steuereinheit
(hydraulic control unit, HCU) 54 auf, die mit der Druckleitung 44 in
Verbindung steht. Der hydraulischen Steuereinheit 54 wird unter
Druck stehendes Hydraulikfluid durch eine mit einem Motor M in Verbindung
stehende Pumpe 56 zugeführt,
wobei der Motor M durch eine Getriebesteuereinheit (transmission
control unit, TCU) 58 elektrisch angesteuert wird. Die
Pumpe 56 entnimmt das Hydraulikfluid einem Sumpf 60.
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Um
die durch die Pumpe 22 geförderte Hydraulikfluidmenge
steuern zu können,
weist die Druckleitung 44 der Pumpe 22 ein Drosselventil
D auf, das durch die Getriebesteuereinheit 58 elektrisch
ansteuerbar ist. Grundsätzlich
ist auch eine hydraulische Steuerung des Drosselventils D durch
die hydraulische Steuereinheit 54 möglich. In Strömungsrichtung
des Hydraulikfluids hinter dem Drosselventil D der Druckleitung 44 ist
ein Wärmetauscher 62 angeordnet,
der zur Reduktion der Temperatur des Hydraulikfluids dient. Das
Drosselventil D ist im stationären
Bereich S angeordnet, weshalb eine Drehdurchführung 50 auch im relativ
zu dem Drosselventil D stromaufwärtigen
Verlauf der Druckleitung 44 vorgesehen ist.
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Die
dargestellte Ausführungsform
der Drucksteuerung 42 zeichnet sich durch seine einfache Konzeption
aus. Die Steuerung der Drehmomentübertragungseinrichtung 16 erfolgt über die
Steuerung des Drosselventils D. Im Stand des Fahrzeugs ist das Drosselventil
D geöffnet,
so dass aufgrund der Drehzahldifferenz zwischen dem durch den Motor 12 angetriebenen
Pumpengehäuse 24 und
dem mit der Eingangswelle 28 des Hauptgetriebes 14 drehfest verbundenen
Rotor 26 Hydraulikfluid im Wesentlichen ungedrosselt durch
das geöffnete
Drosselventil D gefördert
wird. Etwaige Verluste von Hydraulikfluid – beispielsweise durch Leckage
an den Drehdurchführungen 50 – werden
durch die Zufuhr von Hydraulikfluid durch die hydraulische Steuereinheit 54 ausgeglichen.
In diesem Zustand sind der Motor 12 und das Hauptgetriebe 14 im
Wesentlichen entkoppelt, wobei lediglich geringe Schleppmomente
und Leistungsverluste aufgrund der Zirkulation des Hydraulikfluids
in dem Hydraulikkreislauf auftreten. Die durch die Pumpleistung
anfallende Wärme
kann effizient über
den Wärmetauscher 62 abgegeben
werden.
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Um
eine Drehmomentübertragung
von dem rotierenden Pumpengehäuse 24 auf
den noch ruhenden Rotor 26 einzuleiten, wird das Drosselventil
D allmählich
geschlossen. Durch die Drosselung mittels des Drosselventils D erhöht sich
der Druck in der Druckleitung 44 der Pumpe 22,
wodurch zunehmend mehr Drehmoment von dem Pumpengehäuse 24 auf den
Rotor 26 übertragen
wird. Durch die zunehmende Übertragung
von Drehmoment gleicht sich auch allmählich die Drehzahl des Rotors 26 an
die Drehzahl des durch den Motor 12 angetriebenen Pumpengehäuses 24 an.
Dieser Vorgang setzt sich so lange fort, bis das Drosselventil D
vollständig
geschlossen ist. Durch die Sperrung des Drosselventils D wird der Rotor 26 gegenüber dem
Pumpengehäuse 24 mechanisch
blockiert, so dass – abgesehen
von Fluidverlusten aufgrund von unvermeidbaren Undichtigkeiten – beide
im Wesentlichen mit gleicher Drehzahl rotieren. In diesem Zustand
findet eine im Wesentlichen verlustfreie Übertragung von Drehmoment von dem
Pumpengehäuse 24 auf
den Rotor 26 statt.
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Eine
Entkopplung des Motors 12 von dem Hauptgetriebe 14 erfolgt
analog in Umkehrung des vorstehend beschriebenen Vorgangs.
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Aus
der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, dass die Drehmomentübertragungseinrichtung 16 basierend
auf einer hydrostatischen Pumpe 22 eine Reibungskupplung
als Anfahrelement bei einem manuellen oder automatisierten Schaltgetriebe ersetzen
kann, wobei auf eine separate Einrichtung zur Kühlung verzichtet werden kann,
da die Kühlung des
Anfahrelements – also
der Pumpe 22 – durch
das Aktuierungsfluid selbst erfolgt und daher sehr effizient ist,
weshalb eine eigene Kühlmittelpumpe
nicht erforderlich ist. Gegenüber
einem herkömmlichen Drehmomentwandler
ergibt sich unter anderem der Vorteil, dass die vorliegende Drehmomentübertragungseinrichtung 16 keine
feste Drehmomentübertragungscharakteristik
aufweist, sondern entsprechend der Anforderungen individuell gesteuert
werden kann. Außerdem
entfällt
die Notwendigkeit, eine Drehmomentwandlerüberbrückungskupplung vorzusehen,
da die Drehmomentübertragung
in dem blockierten Zustand im Wesentlichen verlustfrei ist.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Drucksteuerung 42. Diese Ausführungsform weist zusätzlich eine
den Druckraum der Pumpe 22 mit dem Saugraum direkt verbindende
Kurzschlussleitung 64 auf, durch die die Leerlaufzirkulation
des Hydraulikfluids im entkoppelten Zustand der Drehmomentübertragungseinrichtung 16 noch
verlustärmer
gestaltet werden kann. Die Kurzschlussleitung 64 kann durch
ein Steuerventil V je nach Bedarf geöffnet und geschlossen werden.
Das Steuerventil V wird durch eine hydraulische Steuerleitung 66 von der
hydraulische Steuer einheit 54 betätigt. Eine elektrische Ansteuerung
des Ventils V ist ebenfalls möglich.
Bei dem Steuerventil V kann es sich um ein einfaches EIN/AUS-Ventil
handeln.
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5 zeigt
eine weitere Variante der Drucksteuerung 42. Das Drosselventil
D ist bei dieser Ausführungsform
in dem rotierenden Bereich Ro der Steuerung 42 angeordnet
und wird hydraulisch durch die hydraulische Steuereinheit 54 angesteuert.
Durch die Anordnung des Drosselventils D in dem rotierenden Bereich
Ro werden die Leckageverluste an der Drehdurchführung 50 aufgrund
des geringeren Hydraulikdrucks in Strömungsrichtung hinter dem Drosselventil
D minimiert. Außerdem
wird dadurch eine besonders kompakte und robuste Bauweise ermöglicht.
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6 zeigt
eine weitere Variante der Drucksteuerung 42, die im Gegensatz
zu den Varianten der 4 und 5 keine
Kurzschlussleitung 64 mit einem Steuerventil V aufweist.
Ein Eingang HP des Drosselventils D' ist mit der Druckleitung 44 der
Pumpe 22 verbunden. Ein Ausgang R des Drosselventils D' steht über das
Rückschlagventil 52 direkt
mit der Saugleitung 46 und somit dem Saugraum der Pumpe 22 in
Verbindung. Ein zweiter Ausgang LPO des Drosselventils D' steht über dem
Wärmetauscher 62 indirekt
mit der Saugleitung 46 der Pumpe 22 in Verbindung. Über die
Steuerleitung 66 werden dem Drosselventil D' hydraulische Steuersignale
zugeführt.
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Das
Drosselventil D' übernimmt
in dieser Ausführungsform
neben ihrer Drosselfunktion somit zusätzlich die Aufgaben des Steuerventils
V, was eine vereinfachte Bauweise und Ansteuerung der Drucksteuerung 42 mit
sich bringt.
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Eine
Ausführungsform
des Drosselventils D' – in 6 durch
einen gestrichelten Kasten hervorgehoben – wird nachstehend anhand von 7 beschrieben.
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7 zeigt
einen Querschnitt durch ein Drosselventil D', welches allerdings nicht das in dem gestrichelten
Kasten der 6 enthaltene Rückschlagventil 52 aufweist.
Die dem Eingang HP und den Ausgängen
R und LPO des Drosselventils D' zugeordneten
Dreiecke symbolisieren die Strömungsrichtung
des Hydraulikfluids durch die entsprechenden Öffnungen.
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Das
Drosselventil D' weist
ein Ventilgehäuse 68 und
einen darin angeordneten Ventilschieber 70 auf. Das in 7 dargestellte
Drosselventil D' befindet
sich in einem vollständig
geschlossenen Zustand. In einem geöffneten Zustand, das heißt wenn
der Ventilschieber 70 gegenüber der dargestellten Position
nach rechts verschoben ist, erhält
das Drosselventil D' von
der Pumpe 22 gefördertes
Hydraulikfluid durch den Eingang HP, welches das Drosselventil D' durch den Ausgang
LPO wieder verlässt.
Ist der Ventilschieber 70 um mehr als einen Versatz X nach rechts
verschoben, wird ein Großteil
des Hydraulikfluids über
den Ausgang R abgesaugt und dem Saugraum der Pumpe 22 zugeführt. In
diesem Fall schließt
das Drosselventil D' die
Pumpe 22 kurz und übernimmt
die Funktion der Kurzschlussleitung 64 der vorstehend diskutierten
Ausführungsformen.
Der Großteil
des Hydraulikfluids verbleibt daher im rotierenden Bereich Ro, wodurch
die durch die Drucksteuerung 42 verursachten Leistungsverluste
minimiert werden.
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Wie
vorstehend bereits angesprochen, ist das Drosselventil D' in der Darstellung
gemäß 7 vollständig geschlossen.
Der Strom von Fluid von dem Eingang HP zu den Ausgängen LPO
und/oder R wird durch den Ven tilschieber 70 blockiert.
Dies führt zu
einer Blockierung der Pumpe 22, die somit Drehmoment von
dem Gehäuse 24 auf
den Rotor 26 überträgt.
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Durch
Variieren eines gegen die von einer Feder 72 ausgeübte Federkraft
wirkenden Steuerdrucks in den Steuerleitungen 66 und 66a kann
die Stellung des Ventilschiebers 70 verändert werden. Ausgehend von
einem geöffneten
Zustand des Drosselventils D' werden
nachfolgend das Schließen
des Drosselventils D' und
die Auswirkungen dieses Vorganges beschrieben.
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Bei
Betätigung
des Drosselventils D' bewegt sich
der Ventilschieber 70 aus dem geöffneten Zustand nach links.
Hierdurch wird zunächst
der Ausgang R geschlossen. Das von der Pumpe 22 geförderte Fluid
entweicht somit über
den Ausgang LPO und verlässt
den rotierenden Bereich Ro. Aufgrund des verlängerten Strömungswegs des Hydraulikfluids
werden nun Schleppmomente erzeugt, die jedoch zunächst kaum
spürbar
sind. Schließlich
nähert
sich der Ventilschieber 70 einer Steuerkante 74.
Dies bedeutet, dass an der Pumpe 22 ein zunehmender Druck
aufgebaut wird und dementsprechend ein zunehmender Teil des Drehmoments
des Motors 12 über
die Pumpe 22 übertragen
wird. Die durch die verstärkte
Leistung der Pumpe 22 erzeugte Wärme wird durch das geförderte Hydraulikfluid über den Ausgang
LPO abgeführt
und dem Fluid im stationären
Bereich S durch den Wärmetauscher 62 wieder entzogen.
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8 zeigt
einen Querschnitt durch einen Teil einer konstruktiven Umsetzung
einer Ausführungsform
der Drehmomentübertragungseinrichtung 16.
Rechts im Bild ist die Pumpe 22 zu sehen, die das rotierende
Pumpengehäuse 24 und
den Rotor 26 umfasst. Der Rotor 26 ist mit der
Eingangswelle 28 des Hauptgetriebes 14 verbunden.
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Wie 8 zu
entnehmen ist, zeichnet sich der Rotor 26 durch eine kompakte
Bauweise insbesondere in radialer Richtung aus. Dadurch ist dessen Trägheitsmoment
bezüglich
der Rotationsachse 32 sehr gering. Das geringe Trägheitsmoment
des Rotors 26 verringert die Trägheit des eingangsseitigen Teils
des Hauptgetriebes 14, wodurch sich Gangwechsel in dem
Hauptgetriebe 14 schneller und leichter durchführen lassen.
Außerdem
können
in dem Hauptgetriebe 14 gegebenenfalls vorhandene Synchronisiereinrichtungen
weniger aufwändig
konzipiert werden, was ein zusätzliches
Einsparpotential darstellt.
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Ein
nach links ragender Fortsatz 76 des Pumpengehäuses 24 nimmt
das Drosselventil D' und Abschnitte
der der Pumpe 22 zugeordneten Druckleitung 44 und
Saugleitung 46 auf. Mit anderen Worten ist das Drosselventil
D' in das Gehäuse 24 integriert.
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Durch
Drehdurchführungen 50 in
einem stationären
Gehäuse 78 sind
der Ausgang LPO des Drosselventils D' mit der Druckleitung 44 und
der Ausgang R mit der Saugleitung 46 im stationären Bereich
S verbunden. Eine Drehdurchführung 50 ist auch
für die
Steuerleitung 66 vorgesehen. Die mit dem Ausgang R verbundene
Saugleitung 46 der Pumpe 22 steht mit einem Saugraum 80 in
Verbindung.
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Die
integrierte und kompakte Anordnung der Pumpe 22 und des
diese steuernden Drosselventils D' ermöglicht
kurze – und
damit Schleppmomenten minimierende – Strömungskanäle für das Umwälzen des Fluids im Leerlauf
der Pumpe 22. Die Bauweise ist außerdem robust und einfach.
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Nachfolgend
wird der Strömungsweg
des Hydraulikfluids beschrieben, wobei das Vorliegen einer Drehzahldifferenz
zwischen der Eingangswelle 28 des Hauptgetriebes 14 einerseits
und dem in Lagern 81 drehbar gela gerten Pumpengehäuse 24 – und damit
dem mit diesem verbundenen Motor 12 – andererseits vorausgesetzt
wird. Dazu müsste
das Drosselventil D' – entgegen
der Darstellung in 8 – geöffnet sein.
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Wenn
sich der Rotor 26 aus der in der 8 dargestellten
Position bewegt, wird Hydraulikfluid durch das Ventil 38 aus
dem Saugraum 80 in den Kolbenraum des Kolbens 34 gesaugt.
Bei einer fortgesetzten Drehung des Rotors 26 wird das
nun in dem Kolbenraum befindliche Hydraulikfluid unter Druck gesetzt,
bis der Fluiddruck die Federkraft einer Feder in dem Ventil 38' übertrifft,
wodurch das Ventil 38' geöffnet wird
und Hydraulikfluid durch die Druckleitung 44 zu dem Eingang
HP des Drosselventils D' strömen kann.
Wie vorstehend beschrieben, wird ein Großteil des Fluids bei einem
entsprechend weit nach rechts verschobenen Ventilschieber 70 über den
Ausgang R und die Saugleitung 46 wieder dem Saugraum 80 zugeführt. Ein
Teil des Fluids kann bei geöffnetem
Drosselventil D' auch
durch den Ausgang LPO entweichen und über die Druckleitung 44 einem Wärmetauscher 62 zugeführt werden.
Das abgeführte
Hydraulikfluid kann durch die Leitung 46 und eine Drehdurchführung 50 wieder
in den rotierenden Bereich Ro eingespeist werden.
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Der
allen Zylindern 40a–40e der
Pumpe 22 gemeinsame Saugraum 80 ist als Ringraum
ausgebildet, der die Pumpe 22 im Umfangsrichtung umschließt. Der
Saugraum 80 ist einerseits durch das Pumpengehäuse 24 und
andererseits durch eine Ringhaube 82 begrenzt. Bei der
Ringhaube 82 handelt es sich um eine zumindest abschnittsweise
elastische Hülle,
insbesondere aus Metall, beispielsweise einen Metallbalg. Zwei entsprechend
geformte Stahlbleche werden beispielsweise entlang einer mittigen, in
Umfangsrichtung verlaufenden Verbindungsstelle umgebördelt und
miteinander verschweißt.
Alternativ kann beispielsweise eine einteilige Ringhaube vorgesehen
sein, die wenigstens eine elastische Seitenwand (also eine elastische
sich in radialer Richtung erstreckende Ringwand) und eine im Wesentlichen inelastische
Deckfläche
aufweist (also eine im Wesentlichen inelastische sich in axialer
Richtung erstreckende Ringwand). Hierdurch ist die Aufnahmekapazität des Saugraums 80 unabhängig von
der Drehzahl, da keine oder nur eine geringfügige Vergrößerung des Saugraums aufgrund
von Zentrifugalkräften
erfolgt.
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Die
Verwendung der Ringhaube 82 bietet eine Reihe von Vorteilen.
Insbesondere wirkt der Saugraum 80 durch die elastische
Eigenschaften der Ringhaube 82 als Druckspeicher, wodurch
beispielsweise Kavitation in dem Fluid verhindert wird, die ansonsten
bei großen
Druckveränderungen
im Saugraum 80 entstehen kann, etwa bei einem plötzlichen Betrieb
der Pumpe 22, wenn eine große Drehzahldifferenz zwischen
dem Rotor 26 und dem Gehäuse 24 vorliegt, wie
etwa beim Anfahren. Kavitation kann unter anderem zu einer Schädigung der
Bauteile und des Hydraulikfluids führen und ist deshalb möglichst zu
vermeiden. Weiterhin verbessert die Ringhaube 82 die Kühlung des
Fluids und vermindert die Geräuschentwicklung
sowie aerodynamische Verluste. Diese Vorteile können aber auch durch andersartig
gestaltete elastische Saugraumbegrenzungen erzielt werden.
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In
dem Fluid im Inneren des Saugraums 80 eventuell vorhandene
Gasbläschen
werden durch die Zentrifugalkraft radial nach innen gedrängt und sammeln
sich aufgrund von zwei dachartigen Schrägen 84 am Einlass
eines Entlüftungskanals 86,
so dass das Gas über
ein Entlüftungsventil 88 entweichen
kann.
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Abweichend
von der in 8 gezeigten Ausführungsform
kann das Drosselventil D' bezüglich der Rotationsachse 32 um
90° gedreht
angeordnet sein, so dass die Fliehkraft eine Öffnungsbewegung des Drosselventils
D' unterstützt.
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9 zeigt
einen Schnitt durch den Gehäusefortsatz 76 entlang
der Schnittlinie AA',
wobei Einzelheiten des Drosselventils D' nicht dargestellt sind. 9 verdeutlicht
schematisch eine beispielhafte Anordnung der Druckleitungen 44 und
Saugleitungen 46 in dem Fortsatz 76. Aus 9 ist
zu entnehmen, dass die Pumpe 22 in dem dargestellten Beispiel
fünf Kolben
aufweist, da fünf
Druckleitungen 44 und fünf Saugleitungen 46 vorhanden
sind. Die Pumpe 22 kann aber auch andere Kolbenzahlen aufweisen.
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10 zeigt
eine weiteren Drehmomentübertragungseinrichtung 16', die eine Pumpe 22 und einen
Torsionsdämpfer 20 umfasst,
wobei diese in Abweichung von der Drehmomentübertragungseinrichtung 16 nicht
unmittelbar miteinander verbunden sind. In 10 ist
die Drehmomentübertragungseinrichtung 16' mit einem Automatikgetriebe 90 verbunden
und ersetzt hier somit einen hydrodynamischen Drehmomentwandler.
-
Es
ist darauf hinzuweisen, dass die erfindungsgemäße Drehmomentübertragungseinrichtung nicht
nur als Ersatz einer Hauptkupplung im Antriebsstrang eines Fahrzeugs
verwendet werden kann, sondern sich für eine Vielzahl von Anwendungen
eignet, bei denen eine zuverlässige
und robuste Drehmomentübertragung
von Bedeutung ist, insbesondere auch an anderer Position in einem
Antriebsstrang. Beispielsweise kann eine derartige Drehmomentübertragungseinrichtung
in einem Verteilergetriebe eines Kraftfahrzeugs mit zuschaltbarem
Allradantrieb zum Einsatz gelangen, oder bei einer Sperre oder einem Überlagerungsgetriebe
für ein
Differentialgetriebe.
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- 10
- Antriebsstrang
- 12
- Motor
- 14
- Hauptgetriebe
- 16,
16'
- Drehmomentübertragungseinrichtung
- 18
- Schwungrad
- 20
- Torsionsdämpfer
- 22
- hydrostatische
Pumpe
- 24
- Pumpengehäuse
- 26
- Rotor
- 28
- Getriebeeingangswelle
- 29
- Motorausgangswelle
- 30
- Mittelpunkt
- 32
- Rotationsachse
- 34
- Kolben
- 36
- Kolbenraum
- 38,
38'
- Ventil
- 40a–e
- Zylinder
- 42
- Drucksteuerung
- 44
- Druckleitung
- 46
- Saugleitung
- 48
- Hydraulikfluidfilter
- 50
- Drehdurchführung
- 52
- Rückschlagventil
- 54
- hydraulische
Steuereinheit
- 56
- Pumpe
- 58
- Getriebesteuereinheit
- 60
- Sumpf
- 62
- Wärmetauscher
- 64
- Kurzschlussleitung
- 66,
66a
- Steuerleitung
- 68
- Ventilgehäuse
- 70
- Ventilschieber
- 72
- Feder
- 74
- Steuerkante
- 76
- Gehäusefortsatz
- 78
- stationäres Gehäuse
- 80
- Saugraum
- 81
- Lager
- 82
- Ringhaube
- 84
- Schräge
- 86
- Entlüftungskanal
- 88
- Entlüftungsventil
- 90
- Automatikgetriebe
- D,
D'
- Drosselventil
- M
- Motor
- V
- Steuerventil
- HP
- Drosselventileingang
- LPO,
R
- Drosselventilausgang
- X
- Versatz