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Die Erfindung betrifft ein Pumpenaggregat zur Kupplungsbetätigung.
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Im Antriebsstrang von Kraftfahrzeugen können verschiedene Kupplungen vorhanden sein, die hydraulisch betätigt werden. Beispiele sind Reibungskupplungen, wie sie in automatisiert schaltbaren Getrieben verwendet werden, Doppelkupplungen, mit denen in einem Doppelkupplungsgetriebe ohne Unterbrechung der Drehmomentübertragung von einem ersten Zahnradsatz zu einem zweiten Zahnradsatz umgeschaltet werden kann, Kupplungen zum An- und Abkoppeln eines Elektromotors, etc.
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An ein Pumpenaggregat zur Betätigung einer solchen Kupplung werden eine ganze Reihe von Anforderungen gestellt. Zum einen soll ein Fluidstrom mit einem hohen Druck bereitgestellt werden, sodass die Kupplung zuverlässig geschlossen werden kann. Gleichzeitig soll die Kupplung möglichst schnell betätigt werden. Bei manchen Getrieben wird außerdem gewünscht, dass Hydraulikfluid zum Schmieren des Getriebes und Kühlen de Kupplung bereitgestellt wird. Schließlich soll das Pumpenaggregat möglichst wenig Energie verbrauchen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Pumpenaggregat zu schaffen, welches diese Anforderungen erfüllt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Pumpenaggregat zur Kupplungsbetätigung vorgesehen, mit einem Hochdruckanschluss zur Kupplungsbetätigung, einem Niederdruckanschluss für einen Schmiermittelstrom, einem einzigen Antriebsmotor und einer Dualpumpe, die vom Antriebsmotor angetrieben wird und einen Hochdruckausgang aufweist, der mittels einer Hochdruckleitung mit dem Hochdruckanschluss verbunden ist, und einen Niederdruckausgang, der mittels einer Niederdruckleitung mit dem Niederdruckanschluss verbunden ist, wobei eine Vorfüllleitung vorgesehen ist, die von der Niederdruckleitung zur Hochdruckleitung führt. Dieses Pumpenaggregat ermöglicht es, mit einer einzigen Pumpe sowohl einen zur Betätigung der Pumpe gewünschten hohen Druck bereitzustellen als auch einen Schmiermittelstrom mit niedrigem Druck. Aufgrund der Vorfüllleitung ist es möglich, einen Teil des Schmiermittelstroms „umzuleiten“, sodass er zum Vorbefüllen eines Aktors der Kupplung verwendet werden kann. Sobald dieser ausreichend vorbefüllt ist, erfolgt die weitere Ansteuerung des Kupplungsaktors nur noch mittels des Hochdruckstroms.
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Der Begriff „Dualpumpe“ bezeichnet hier eine Hydraulikpumpe, die sowohl einen Niederdruckausgang als auch einen Hochdruckausgang aufweist. Es handelt sich dabei nicht um die Zusammenschaltung von zwei unterschiedlichen Pumpen, sondern um eine Einheit, die einen einzigen Antriebsmotor aufweist. Beim Betrieb liefert die Dualpumpe einen Hydraulikfluidstrom am Niederdruckausgang mit niedrigem Druck, aber hohem Volumenstrom, während am Hochdruckausgang ein Hydraulikfluidstrom mit niedrigem Volumenstrom, aber hohem Druck bereitgestellt wird. Das Verhältnis der Volumenströme kann beispielsweise 1:10 betragen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass in der Vorfüllleitung ein Rückschlagventil angeordnet ist, das in einer Strömungsrichtung von der Hochdruckleitung zur Niederdruckleitung sperrt. Mit dem Rückschlagventil kann beim Betrieb der Dualpumpe der Hochdruckanschluss des Pumpenaggregats so lange auch von der Niederdruckseite der Pumpe mit Hydraulikfluid versorgt werden, wie dort der Druck niedriger ist als der Druck des Hydraulikfluids am Niederdruckausgang der Dualpumpe. Auf diese Weise kann ein Kupplungsaktor sehr schnell vorbefüllt werden. Sobald der Druck am Hochdruckanschluss dem Druck entspricht, der von der Dualpumpe am Niederdruckausgang bereitgestellt wird, kann kein Fluid mehr durch das Rückschlagventil strömen, und die weitere Druckerhöhung am Hochdruckanschluss wird allein vom Hochdruckausgang der Dualpumpe bereitgestellt. Das Rückschlagventil verhindert dabei, dass das bereitgestellte Hochdruckfluid zur Niederdruckseite entweicht. Dem Rückschlagventil kann eine Bypassleitung zugeordnet sein, in der eine Drossel oder Blende angeordnet ist. Mit der Bypassleitung kann die Rücklaufgeschwindigkeit zum Entleeren des Kupplungsaktors erhöht werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist in der Niederdruckleitung stromabwärts des Abzweigs der Vorfüllleitung eine Drossel oder Blende vorgesehen. Diese gewährleistet einen gewissen Staudruck, sodass ein ausreichender Volumenstrom von der Niederdruckseite des Pumpenaggregats zur Vorbefüllung auf die Hochdruckseite „umgeleitet“ wird.
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In der Niederdruckleitung kann auch stromabwärts des Abzweigs der Vorfüllleitung ein Steuerventil vorgesehen sein. Mit dem Steuerventil kann aktiv Hydraulikfluid aufgestaut werden, damit die Hochdruckseite des Pumpenaggregats mit dem Volumenstrom von der Niederdruckseite vorbefüllt wird. Wenn das Vorbefüllen abgeschlossen oder nicht notwendig ist, kann das Steuerventil vollständig geöffnet werden, sodass kein Druckverlust erzeugt wird.
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In der Vorfüllleitung kann ein Steuerventil vorgesehen sein, um alternativ zum passiven Rückschlagventil oder in Ergänzung dazu den Strömungsquerschnitt der Vorfüllleitung aktiv steuern zu können.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist in der Hochdruckleitung ein druckgesteuertes Schaltventil vorgesehen, mit dem die Hochdruckleitung direkt mit einem Vorratsbehälter verbunden werden kann. Mit diesem Schaltventil kann die Geschwindigkeit erhöht werden, mit dem Hydraulikfluid aus der Hochdruckseite abgeführt werden kann, sodass die Kupplung schneller geöffnet wird.
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Gemäß einer Ausgestaltung ist in der Niederdruckleitung stromabwärts des Abzweigs der Vorfüllleitung ein druckgesteuertes Schaltventil vorgesehen, mit dem zwischen einem gedrosselten Durchfluss und einem freien Durchfluss umgeschaltet werden kann. Dies ermöglicht es, bei Bedarf das Hydraulikfluid auf der Niederdruckseite geeignet aufzustauen, sodass es zur Hochdruckseite umgeleitet wird, während in Betriebsphasen, in denen dies nicht erforderlich ist, das Hydraulikfluid auf der Niederdruckseite ungehindert zum Schmiermittelanschluss abströmen kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Antriebsmotor in zwei Drehrichtungen betrieben werden kann. Hierdurch kann Fluid am Hochdruckanschluss des Pumpenaggregats angesaugt werden, sodass ein mit dem Hochdruckanschluss verbundener Kupplungsaktor sehr schnell entleert werden kann. Dementsprechend kann die Kupplung sehr schnell geöffnet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Dualpumpe eine Drehschieberpumpe, bei der zwischen benachbarten Drehschiebern jeweils eine Niederdruckkammer abgegrenzt ist und zwischen einem Rotor und der Stirnseite des im Rotor aufgenommenen Drehschiebers jeweils eine Hochdruckkammer abgegrenzt ist. Diese Bauform zeichnet sich durch eine besonders kompakte Gestaltung aus. Alternativ zu einer Drehschieberpumpe bzw. Flügelzellenpumpe ist es auch möglich, eine Pumpe zu verwenden, bei der zwei Rotoren nebeneinander auf einer gemeinsamen Antriebswelle angeordnet sind, wobei die Rotoren im Hinblick auf das Fördervolumen und den Förderdruck unterschiedlich ausgelegt sind. Beispielsweise können zwei Zahnringpumpen (auch Gerotorpumpe genannt) oder zwei Außenzahnradpumpen nebeneinander angeordnet werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsformen beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigen:
- - 1 schematisch ein Pumpenaggregat gemäß einer ersten Ausführungsform;
- - 2 in einem schematischen Schnitt eine Ausgestaltung einer Dualpumpe, die beim Pumpenaggregat von 1 verwendet werden kann;
- - 3 das Pumpenaggregat von 1 in einem ersten Betriebszustand;
- - 4 das Pumpenaggregat von 1 in einem zweiten Betriebszustand;
- - 5 das Pumpenaggregat von 1 in einem dritten Betriebszustand;
- - 6 das Pumpenaggregat von 1 in einem vierten Betriebszustand;
- - 7 schematisch ein Pumpenaggregat gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- - 8 schematisch ein Pumpenaggregat gemäß einer dritten Ausführungsform;
- - 9 schematisch ein Pumpenaggregat gemäß einer vierten Ausführungsform;
- - 10 schematisch ein Pumpenaggregat gemäß einer fünften Ausführungsform; und
- - 11 schematisch ein Pumpenaggregat gemäß einer sechsten Ausführungsform.
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In 1 ist schematisch ein Pumpenaggregat 10 gezeigt, das ein Gehäuse 12 und darin aufgenommen einen Antriebsmotor 14 und eine Dualpumpe 16 aufweist.
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Das Gehäuse 12 kann ein eigenständiges Gehäuse sein oder Teil einer übergeordneten Baugruppe, beispielsweise eines Getriebegehäuses, das Teil eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs ist.
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Der Antriebsmotor 14 ist vorzugsweise ein Elektromotor, der in beiden Drehrichtungen betrieben werden kann. Es ist eine (hier nicht gezeigte) Steuerung vorgesehen, mit der auch die Drehgeschwindigkeit des Antriebsmotors 14 gesteuert bzw. geregelt werden kann.
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Die Dualpumpe 16 ist eine Hydraulikölpumpe, mit der ein Hydraulikfluid gefördert werden kann. Das besondere Kennzeichen der Dualpumpe 16 besteht darin, dass sie einen Hochdruckausgang 18 und einen Niederdruckausgang 20 aufweist.
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Am Hochdruckausgang 18 wird das Hydraulikfluid mit einem hohen Druck, aber niedrigem Volumenstrom bereitgestellt, während am Niederdruckausgang 20 das Hydraulikfluid mit einem großen Volumenstrom, aber niedrigem Druck bereitgestellt wird. Der Volumenstrom am Niederdruckausgang 20 kann beispielsweise um den Faktor 10 größer sein als am Hochdruckausgang 18.
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Das Pumpenaggregat 10 saugt aus einem Vorratsbehälter 22 an, wobei zwischen einem Sauganschluss 24 des Pumpenaggregats 10 und dem Vorratsbehälter 22 ein Filter 26 vorgesehen ist.
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Der Vorratsbehälter 22 kann ein externer Vorratsbehälter sein, oder er kann in das Gehäuse 12 integriert sein. Es kann auch sein, dass der Vorratsbehälter 22 innerhalb eines Getriebegehäuses ausgebildet ist, wenn das Pumpenaggregat 10 unmittelbar an einem Getriebegehäuse angebracht ist.
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Das Pumpenaggregat 10 weist einen Hochdruckanschluss 28 auf, der mit einer Hochdruckleitung 30 mit dem Hochdruckausgang 18 der Dualpumpe 16 verbunden ist. Über den Hochdruckanschluss 28 kann beispielsweise ein Kupplungsaktor mit unter hohem Druck stehenden Hydraulikfluid versorgt werden, um beispielsweise eine Kupplung zu schalten.
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Das Pumpenaggregat 10 weist auch einen Niederdruckanschluss 32 auf, der über eine Niederdruckleitung 34 mit dem Niederdruckausgang 20 der Dualpumpe 16 verbunden ist. Über den Niederdruckanschluss 32 kann ein Hydraulikfluidstrom bereitgestellt werden, der zum Schmieren oder Kühlen einer Kupplung oder des Getriebes verwendet wird.
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Es ist eine Vorfüllleitung 36 vorgesehen, die die Niederdruckleitung 34 mit der Hochdruckleitung 30 verbindet.
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In der Vorfüllleitung 36 ist ein Rückschlagventil 38 angeordnet, das in einer Strömungsrichtung von der Niederdruckseite zur Hochdruckseite öffnet und in der entgegengesetzten Richtung sperrt.
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Stromabwärts des Abzweigs der Vorfüllleitung 36 von der Niederdruckleitung 34 ist eine Blende oder Drossel 40 angeordnet, die einem Fluidstrom hin zum Niederdruckanschluss 32 einen gewissen Strömungswiderstand entgegensetzt.
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In 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer Dualpumpe 16 gezeigt. Es handelt sich hier um eine Drehschieberpumpe mit einem Stator 54, in welchem ein Innenraum 56 gebildet ist, der von einer Innenwand 58 umgeben ist.
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Im Inneren des Stators 54 ist ein Rotor 60 angeordnet, der auf einer Welle 62 gelagert ist und von dieser angetrieben werden kann.
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Der Rotor 60 ist mit mehreren Aufnahmen 64 versehen, in denen jeweils ein Drehschieber 66 aufgenommen ist.
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Die Aufnahmen 64 erstrecken sich in axialer Richtung üblicherweise von einer Stirnseite des Rotors 60 bis zur gegenüberliegenden Stirnseite und vom Außenumfang des Rotors nach innen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel erstrecken sich die Aufnahmen 64 in radialer Richtung. Dies ist jedoch nicht notwendig.
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Die Drehschieber sind hier als Platten ausgeführt, deren Abmessung in radialer Richtung etwas kleiner ist als die radiale Tiefe der Aufnahmen 64. Jeder der Platten hat eine Dicke b, die der Breite der Aufnahmen 64 entspricht.
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Alternativ zu plattenförmigen Drehschiebern können auch Drehschieber verwendet werden, die als Walze ausgeführt sind.
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Der Rotor 60 hat einen Durchmesser von 2 x r (abzüglich eines konstruktiv vorzusehenden Spiels zwischen Rotor und Stator), der kleiner ist als der Durchmesser r+R des Innenraums 56 des Stators 54. Der Rotor 60 ist exzentrisch im Innenraum angeordnet, und zwar so, dass er an einer Seite (hier an der 6-Uhr-Position) die Innenwand 8 (nahezu) berührt. Entsprechend liegt auf der diametral gegenüberliegenden Seite der maximale Abstand zwischen der Außenwand des Rotors 60 vor.
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Die Drehschieber 66 liegen mit ihrer radial außenliegenden Seite 68 permanent an der Innenwand 58 des Stators 54 an (jedenfalls wenn der Rotor 60 rotiert). Dadurch ist zwischen einander in Umfangsrichtung benachbarten Drehschiebern 66, der Innenwand 58 des Stators 54, der Außenwand des Rotors 60 und zwei Seitenwänden, die den Innenraum 56 an den Stirnseiten des Rotors 60 abschließen (und von denen hier nur die „hintere“ Seitenwand 59 zu sehen ist) jeweils eine Niederdruckkammer 70 abgegrenzt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind, da fünf Drehschieber 66 vorhanden sind, auch fünf Niederdruckkammern 70 gebildet. Das Volumen jeder einzelnen Niederdruckkammer ändert sich bei einer Drehung des Rotors 60 um 360° zwischen einem minimalen Wert (wenn sich die Niederdruckkammer 70 etwa auf der 6-Uhr-Position befindet) über einen maximalen Wert (wenn sich die Niederdruckkammer 70 etwa auf der 12-Uhr-Position befindet) und zurück auf den minimalen Wert.
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Den Niederdruckkammern 70 wird Hydraulikfluid durch den Eingang 72 zugeführt. Dieser befindet sich, in der Drehrichtung des Rotors 60 betrachtet, hinter dem Punkt, an dem der Abstand zwischen der Außenfläche des Rotors 60 und der Innenwand 58 des Stators 54 minimal ist.
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Das von den Niederdruckkammern 70 über den Eingang 72 angesaugte Hydraulikfluid wird über einen Niederdruckausgang 74 abgegeben, der sich in Umfangsrichtung betrachtet hinter der Position befindet, an der die Niederdruckkammern 70 das maximale Volumen haben, jedoch vor der Position, an der der Abstand zwischen der Außenseite des Rotors 60 und der Innenwand 58 des Stators 54 minimal ist.
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Der Eingang 72 und der Niederdruckausgang 74 sind hier in einer der Seitenwände 59 der Hydraulikpumpe 16 angeordnet oder auch, um die Befüllung zu verbessern, in beiden Seitenwänden 59, sodass das Hydraulikfluid von beiden Seiten in die Niederdruckkammer 70 eingesaugt und aus dieser ausgeschoben werden kann.
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Jeder der Drehschieber 66 grenzt zusammen mit dem Rotor 60 (und auch den Seitenwänden 59) jeweils eine Hochdruckkammer 76 ab. Konkret grenzt jede radial innenliegende Seite 78 jedes Drehschiebers 66 zusammen mit den Wänden der Aufnahme 64 und den gezeigten Seitenwänden 59 jeweils eine Hochdruckkammer 76 ab.
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Das Volumen der Hochdruckkammern 76 ändert sich entsprechend der Verschiebung der Drehschieber 66 in den Aufnahmen 64. Wenn die Drehschieber 66 nach außen wandern (also im gezeigten Ausführungsbeispiel bei einer Bewegung von der 6-Uhr-Position über die 3-Uhr-Position hin zur 12-Uhr-Position), vergrößert sich das Volumen der Hochdruckkammern 76, und wenn die Drehschieber 66 nach innen wandern (also bei einer Bewegung von der 12-Uhr-Position über die 9-Uhr-Position zur 6-Uhr-Position), verringert sich das Volumen.
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Auf diese Weise ist eine Kolbenpumpe gebildet, bei der die radial innenliegende Seite 78 jedes Drehschiebers 66 als die Stirnfläche eines Pumpenkolbens angesehen werden kann, der mittels einer Kurvenbahn (der Innenwand 58 des Stators 54) verstellt wird. Zum Ansaugen wird der Pumpenkolben unter der Wirkung der Fliehkraft nach außen verstellt, und zum Ausschieben wird der Pumpenkolben aufgrund der Kontur der Innenwand 58 des Stators 54 nach innen verschoben.
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Die Hochdruckkammer 76 saugt über denselben Eingang 72 an, der auch die Niederdruckkammern 70 versorgt.
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Auf der Druckseite der Hochdruckpumpe ist ein vom Niederdruckausgang 74 separater Hochdruckausgang 80 vorgesehen. Dieser ist in Umfangsrichtung etwa an derselben Position angeordnet wie der Niederdruckausgang 74.
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Der Hochdruckausgang 80 kann entweder an nur einer Seitenwände 59 des Stators 54 (und damit auch des Rotors 60) vorgesehen sein oder an beiden Stirnseiten.
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Alternativ zur in 2 gezeigten Drehschieberpumpe oder Flügelzellenpumpe können auch andere Pumpentypen verwendet werden, die in der Lage sind, mit einem einzigen Antriebsmotor 14 zwei unterschiedliche Hydraulikströme bereitzustellen.
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Anhand der 3-6 werden nachfolgend verschiedene Betriebszustände des in 1 gezeigten Pumpenaggregats 10 erläutert.
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In 3 ist das Pumpenaggregat 10 in einem Zustand gezeigt, in welchem es eine Anforderung zum Schließen einer an den Hochdruckanschluss 28 angeschlossenen Kupplung gibt. Damit die Kupplung schnell geschlossen werden kann, ist es wünschenswert, den Kupplungsaktor schnell mit Hydraulikfluid zu füllen und die Kupplung an den „kiss point“ heranzuführen, also den Punkt, an dem eine Drehmomentübertragung beginnt.
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Die Pumpe saugt Hydraulikfluid über den Sauganschluss 24 an. Das Hydraulikfluid wird über den Hochdruckausgang 18 und die Hochdruckleitung 30 zum Hochdruckanschluss 28 gefördert. Gleichzeitig wird Hydraulikfluid über den Niederdruckausgang 20 in die Niederdruckleitung 34 gefördert. Ein Teil des Hydraulikfluids strömt durch den Niederdruckanschluss 32. Aufgrund der Blende 40 ergibt sich jedoch ein gewisser Staudruck in der Niederdruckleitung 34, sodass über die Vorfüllleitung 36 und das sich öffnende Rückschlagventil 38 ein Teil des Niederdruck-Hydraulikölstroms zur Hochdruckleitung 30 strömt und über den Hochdruckanschluss 28 zum Kupplungsaktor gelangt. Dieser wird somit durch einen Gesamt-Volumenstrom befüllt, der aus einem Hochdruck-Volumenstrom und einem Teil des Niederdruck-Volumenstroms besteht.
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Sobald auf der Hochdruckseite ein Druck erreicht ist, der dem Staudruck in der Niederdruckleitung 34 entspricht, kann über die Vorfüllleitung 36 kein weiteres Volumen auf die Hochdruckseite gefördert werden. Das Rückschlagventil 38 schließt dann, und das Pumpenaggregat 10 befindet sich in seinem normalen Betriebszustand, wie er in 4 gezeigt ist. In diesem wird der Hochdruckanschluss 28 vom Hochdruckausgang 18 der Dualpumpe 16 mit Hydraulikfluid versorgt, und das weitere Schließen der Kupplung wird über ein (hier nicht gezeigtes) Steuerventil in an sich bekannter Weise gesteuert bzw. geregelt.
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Am Niederdruckanschluss 32 des Pumpenaggregats 10 wird im normalen Betriebszustand ein Schmiermittel- bzw. Kühlmittelstrom bereitgestellt, mit dem die Kupplung gekühlt werden kann oder auch Lagerstellen des Getriebes geschmiert werden können.
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Die Drehzahl des Antriebsmotors 14 ist im normalen Betriebszustand eine Nenndrehzahl, während zum Vorbefüllen die Drehzahl des Antriebsmotors kurzzeitig erhöht werden kann, beispielsweise auf das 1,5-fache der Nenndrehzahl. Zum Vorbefüllen ist es ausreichend, die erhöhte Drehzahl für eine sehr kurze Zeit beizubehalten, beispielsweise 400 ms.
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Wenn die Kupplung wieder geöffnet werden soll, kann die Drehzahl des Antriebsmotors 14 noch weiter verringert werden. Es ist auch möglich, den Antriebsmotor 14 kurzzeitig in der entgegengesetzten Drehrichtung zu betreiben (siehe 5), sodass das Hydraulikfluid am Hochdruckanschluss 28 angesaugt wird. Dementsprechend wird der Kupplungsaktor aktiv entleert. Hierdurch können kürzere Betätigungszeiten beim Öffnen der Kupplung realisiert werden.
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In 6 ist ein Betriebszustand des Pumpenaggregats gezeigt, bei dem kein Hochdruckfluid zur Betätigung der Kupplung bereitgestellt wird, sondern lediglich ein Kühl- bzw. Schmiermittelstrom. Die Drehzahl des Antriebsmotors 14 ist hierbei so weit abgesenkt, dass der am Hochdruckanschluss 28 bereitgestellte Hydrauliköldruck nicht ausreicht, die Kupplung zu schließen.
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In den Figuren ist ein Abzweig 35 zu sehen, mit dem Hydraulikfluid von der Niederdruckseite in die Hochdruckkammern 76 geleitet werden kann. Dies unterstützt das Ansaugen von Hydraulikfluid in die Hochdruckkammern 76 und gewährleistet, dass die Drehschieber 66 zuverlässig an der Innenwand 58 anliegen.
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In 7 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Für die von der ersten Ausführungsform bekannten Bauteile werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird insofern auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Ausführungsform besteht darin, dass bei der zweiten Ausführungsform eine Bypassleitung 82 vorgesehen ist, in der eine Blende oder Drossel 84 angeordnet ist.
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Die Bypassleitung 82 erhöht die Rücklaufgeschwindigkeit, mit der der Kupplungsaktor entleert werden kann, wenn die Kupplung geöffnet werden soll.
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Alternativ zur Bypassleitung 82 kann auch die Dualpumpe 16 mit einer höheren inneren Leckage, beispielsweise durch erhöhtes Axialspiel, ausgeführt werden, sodass beim Stillstand der Pumpe der Kupplungsaktor durch die Dualpumpe 16 hindurch entleert werden kann.
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In 8 ist eine dritte Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Für die von den vorhergehenden Ausführungsformen bekannten Bauteile werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird insofern auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der Unterschied zwischen der dritten und der ersten Ausführungsform besteht darin, dass bei der dritten Ausführungsform anstelle der Drossel bzw. Blende 40 ein Steuerventil 45 vorgesehen ist, mit dem der Staudruck in der Hochdruckleitung 30 in der gewünschten Weise gesteuert werden kann. Wenn Hydraulikfluid von der Niederdruckseite über die Vorfüllleitung 36 auf die Hochdruckseite strömen soll, wird das Steuerventil 45 geschlossen, sodass die Hochdruckleitung 30 und der an den Hochdruckanschluss 28 angeschlossene Kupplungsaktor maximal mit dem Druck des Niederdruckausgangs 20 der Dualpumpe 16 vorbefüllt werden können. Anschließend wird das Steuerventil 45 geöffnet, sodass der Kühl- und Schmiermittelstrom ohne Druckverlust über den Niederdruckanschluss 32 bereitgestellt werden kann.
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In 9 ist eine vierte Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Für die von den vorhergehenden Ausführungsformen bekannten Bauteile werden dieselben Bezugszeichen verwendet und es wird insoweit auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der Unterschied zwischen der vierten und der ersten Ausführungsform besteht darin, dass bei der vierten Ausführungsform anstelle des Rückschlagventils 38 ein Steuerventil 39 vorgesehen ist, mit dem die Funktionsweise des passiven Rückschlagventils 38 aktiv dargestellt werden kann. Wenn also über die Vorfüllleitung 36 Hydraulikfluid von der Niederdruckseite auf die Hochdruckseite strömen soll, wird das Steuerventil 39 geöffnet, und wenn der Kupplungsaktor mit dem vom Hochdruckausgang 18 bereitgestellten Hydraulikfluid gesteuert geschlossen werden soll, wird das Steuerventil 39 geschlossen. Zum schnellen Druckabbau auf der Hochdruckseite kann das Ventil wieder geöffnet werden, und das Volumen kann zur Niederdruckseite entweichen.
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In 10 ist eine fünfte Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Für die von den vorhergehenden Ausführungsformen bekannten Bauteile werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird insoweit auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der Unterschied zwischen der fünften und der ersten Ausführungsform besteht darin, dass bei der fünften Ausführungsform ein druckgesteuertes Umschaltventil 86 vorgesehen ist, das zwischen einem Zustand mit gedrosseltem Durchfluss und einem Zustand mit freiem Durchfluss umgeschaltet werden kann. Hierdurch kann zum Vorbefüllen des Kupplungsaktors die Funktion der Drossel bzw. Blende 40 implementiert werden, während ein freier Durchfluss dann möglich ist, wenn kein Fluid von der Niederdruckseite auf die Hochdruckseite umgeleitet werden soll.
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In 11 ist eine sechste Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Für die von den vorhergehenden Ausführungsformen bekannten Bauteile werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird insoweit auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der Unterschied zwischen der sechsten und der ersten Ausführungsform besteht darin, dass bei der sechsten Ausführungsform in der Hochdruckleitung 30 ein druckgesteuertes Schaltventil 88 vorgesehen ist, das zwischen einem Zustand, in welchem der Hochdruckausgang 18 mit dem Hochdruckanschluss 28 verbunden ist, und einem Entleerungszustand umgeschaltet werden kann, in welchem der Hochdruckanschluss 28 mit einer Entleerungsleitung 90 verbunden wird, die zum Vorratsbehälter 22 führt. Auf diese Weise kann der Kupplungsaktor besonders schnell entleert werden.
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Es ist grundsätzlich möglich, die verschiedenen Merkmale der unterschiedlichen Ausführungsformen miteinander zu kombinieren. Beispielsweise kann die Bypassleitung 82 von 7 auch bei den Ausführungsformen der 8, 10 und 11 verwendet werden. Das Steuerventil von 8 kann bei der Ausführungsform der 7, 9 und 11 verwendet werden. Das Steuerventil von 9 kann bei der Ausführungsform der 8, 10 und 11 verwendet werden. Das Steuerventil von 10 kann bei der Ausführungsform der 7, 9 und 11 verwendet werden. Schließlich kann das Schaltventil von 11 bei der Ausführungsform der 8, 9 und 10 verwendet werden.