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Diese
Erfindung betrifft einen Schirm, insbesondere Sonnenschirm oder
Regenschirm, mit einer Haltestruktur und einem daran mittels eines
Gelenks angehängten Schirmdach, wobei sich das Gelenk mittels
eines durch zumindest einen Teil der Haltestruktur verlaufenden
Seil- oder Bowdenzugs arretieren lässt.
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Aus
dem Freizeit- und Gartenbereich sind Schirme der in Rede stehenden
Art seit Jahren bekannt. Sie werden aufgrund ihrer Konstruktion,
bei welcher das Schirmdach an die Haltestruktur angehängt
ist, auch als Hängeschirme bezeichnet. Die Haltestruktur
umfasst dabei zumeist ein bogenförmig gekrümmtes
Standrohr, welches gewährleistet, dass das Schirmdach in
radialer Richtung von der Verankerung der Haltestruktur am Boden
beabstandet ist. Der unterhalb des Schirmdachs liegende Bereich lässt
sich bei Hängeschirmen daher auf vorteilhafte Weise vollständig
nutzen.
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Zur
Ermöglichung einer Höhenverstellung des Schirmdachs
und zur Gewährleistung einer guten Verstaubarkeit des Schirms
ist die Haltestruktur der Schirme oftmals teleskopierbar ausgeführt,
so dass diese sich bei je nach Bedarf zusammenschieben bzw. ausziehen
lässt. Bei anderen Bauformen lässt sich die Haltestruktur
zusammenklappen. In beiden der Fälle wird durch die gelenkige
Aufhängung des Schirmdachs ein platzsparendes Anlegen des – dann
zweckmäßigerweise zusammengefalteten – Schirmdachs
durch Anklappen an die Haltestruktur ermöglicht. Während
der Benutzung des Schirms – also beim Aufenthalt unter
dem Schirmdach – ist die gelenkige Aufhängung
des Schirmdachs dagegen zumeist nicht erwünscht. Da das Schirmdach
bei den zum Einsatz kommenden Bauformen eine große Windangriffsfläche
bietet und eine hohe Masse aufweist, können ungewollte
Schwenkbewegungen des Schirmdachs ein Sicherheitsrisiko darstellen.
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Zur
Lösung dieses Problems zeigt die
DE 10 361 775 A1 einen
Sonnenschirm, bei dem sich das Gelenk, mittels dessen das Schirmdach
aufgehängt ist, im Betriebszustand arretieren lässt.
Zu diesem Zweck ist an dem das Schirmdach tragenden Schirmstock
ein nach oben abragendes Anschlusselement (
16) – vgl.
Bezugszeichen aus
DE
10 361 775 A1 – befestigt, in welchem ein Führungsstift
(
19) quer angeordnet ist. In einem dazu komplementär
ausgebildeten Anschlussstück (
5), das an der Haltestruktur befestigt
ist, sind beidseitig eines Aufnahmebereichs Langlöcher
(
18) ausgebildet, die den Führungsstift (
19)
derartig lagern, dass das Einsteckteil (
16) – mitsamt
des daran befestigten Schirmdachs – entlang eines bestimmten
Hubweges gegenüber dem Anschlussstück (
5)
verschiebbar ist. Aufgrund einer am Anschlussstück (
5)
vorgesehenen seitlichen Ausnehmung lässt sich das Einsteckteil
(
16) in der unteren Hubposition im Uhrzeigersinn um 90° drehen.
Dadurch lässt sich Schirmdach an die Haltestruktur anlegen.
In der oberen Hubposition des Einsteckteils (
16) ist dieses
dagegen in seiner Drehbarkeit gegenüber dem Anschlussstück
(
5) gehemmt, so dass das Schirmdach bezüglich
der horizontalen Neigung arretiert ist.
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Als
nachteilig an der beschriebenen Konstruktion ist anzusehen, dass
sich das Schirmdach lediglich in einer einzigen Winkelstellung gegenüber der
Haltestruktur – nämlich im gestreckten Zustand von
Anschlussstück zu Einsteckteil – arretieren lässt. Die
prinzipbedingte verschiebbare Lagerung in den Langlöchern
erfordert weiterhin eine größere Bauhöhe
der Haltestruktur, um eine gleiche Schirmdachhöhe wie bei
herkömmlicher Bauweise zu erzielen. Schließlich
erfordert die beschriebene Konstruktion, dass zur Arretierung des
Gelenks das gesamte Schirmdach mittels des Seil- oder Bowdenzugs
angehoben wird. Dadurch wirken besonders hohe Kräfte auf
den Seil- oder Bowdenzug.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schirm
der in Rede stehenden Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass
sich das Schirmdach in unterschiedlichen Schwenkpositionen – also
unterschiedlichen Winkelstellungen des Gelenks – arretieren
lässt. Weiterhin soll der Schirm eine geringe Bauhöhe
aufweisen und soll die zur Arretierung durch den Seil- oder Bowdenzug
aufzubringende Kraft gegenüber dem bekannten Schirm verringert
sein.
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Erfindungsgemäß wird
die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst. Danach ist der in Rede stehende Schirm dadurch
gekennzeichnet, dass das Gelenk zur Einstellung einer beliebigen
Neigung des Schirmdachs als rotatorisches Gelenk ausgeführt
ist, wobei ein am Schirmdach angeordnetes Eingriffselement mit dem Seil-
oder Bowdenzug verbunden ist oder damit in sonstiger mechanischer
Wirkverbindung steht, um zur Arretierung des Gelenks lösbar
in einen der Haltestruktur zugeordneten Abschnitt des Gelenks einzugreifen.
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In
erfindungsgemäßer Weise ist zunächst
erkannt worden, dass sich der praktische Nutzen des Schirms erhöhen
lässt, wenn sich das Schirmdach beispielsweise zur Anpassung
an unterschiedliche Sonnenstände, zur Anpassung an einen
geneigten Untergrund oder dergleichen in seiner Neigung gegenüber
der Horizontalebene in verschiedene Winkelstellungen bringen und
dort arretieren lässt. Dieses Ziel wird in erfindungsgemäßer
Weise zunächst einmal dadurch erreicht, dass statt eines
verschieb- und drehbaren, in einer Position arretierbaren Gelenks
ein rein rotatorisches Gelenk verwendet wird, was eine konstruktive
Vereinfachung darstellt. Zur Realisierung des Erfindungsprinzips
kann es sich dabei grundsätzlich um ein Drehgelenk mit
einem Freiheitsgrad oder um ein Kugelgelenk mit zwei Freiheitsgraden
handeln.
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Auf
weiterhin erfindungsgemäße Weise ist für
die angestrebte Arretierung des Schirmdachs in einer gewünschten
Winkelposition eine technisch günstige Lösung
gefunden worden. Dazu ist ein am Schirmdach angeordnetes Eingriffselement
mit dem Seil- oder Bowdenzug verbunden oder steht mit selbigem in
sonstiger mechanischer Wirkverbindung, um zur Arretierung des Gelenks
lösbar in einen der Haltestruktur zugeordneten Abschnitts
des Gelenks einzugreifen. Die Anordnung des Eingriffselements am
Schirmdach ist dabei bevorzugt verschiebbar und/oder schwenkbar.
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Die
Betätigung des Eingriffselements mittels des Seil- oder
Bowdenzugs zur Arretierung des Gelenks kann erfindungsgemäß auf
unterschiedliche Weisen realisiert sein. Im einfachsten Fall ist
der Seil- oder Bowdenzug direkt mit dem Eingriffselement verbunden,
so dass eine auf den Seil- oder Bowdenzug wirkende Zugkraft das
Eingriffselement unmittelbar in Bewegung versetzt. Alternativ zu
einer direkten Verbindung des Seil- oder Bowdenzugs mit dem Eingriffselements
kann der Seil- oder Bowdenzug – in ebenfalls erfindungsgemäßer
Weise – in sonstiger mechanischer Wirkverbindung mit dem
Eingriffselement stehen. Unterschiedliche mechanische Übertragungseinrichtungen
sind dabei denkbar. Eine bevorzugte Ausführungsmöglichkeit
ist im späteren Verlauf der Beschreibung erläutert.
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Auf
weiterhin erfindungsgemäße Weise greift zur Arretierung
des Gelenks das Eingriffselement lösbar in einen der Haltestruktur
zugeordneten Abschnitt des Gelenks ein. Dazu weist dieser Abschnitt
des Gelenks zweckmäßigerweise ein geeignetes Oberflächenprofil
oder eine sonstige geeignete Formgebung auf, um in Zusammenwirkung
mit dem darauf einwirkenden Eingriffselement ausreichenden Halt
zur Arretierung des Gelenks in unterschiedlichen Winkelstellungen
zu gewährleisten.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst der der
Haltestruktur zugeordnete Teil des Gelenks einen Gelenkkopf, in
dessen Kopffläche das Eingreifelement lösbar eingreift.
Die Ausbildung als Gelenkkopf, d. h. mit einer zumindest bereichsweise
runden bzw. gewölbten Oberfläche – Kopffläche – gewährleistet
einen bezüglich der Gelenkachse gleich bleibenden radialen
Abstand des mit dem Eingriffelement zusammenwirkenden Eingriffsabschnitts.
Dieser Eingriffsabschnitt – die Kopffläche des
Gelenkkopfs – kann dann beispielsweise gezahnt sein oder
eine sonstige geeignete Profilierung aufweisen.
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Bei
einer konstruktiv günstigen Ausführung des Schirms
umfasst das Gelenk eine Gelenkachse, die beispielsweise als Stift,
Bolzen, Schraube oder dergleichen ausgeführt sein kann,
wobei die Gelenkachse einen der Haltstruktur zugeordneten Teil des Gelenks
mit einem dem Schirmdach zugeordneten Teil des Gelenks verbindet.
Zur Erzielung der angestrebten Schwenkung des Schirmdachs kann die
Gelenkachse in etwa rechtwinklig zur horizontalen Ebene ausgerichtet
sein. In dieser Ausführung handelt es sich bei dem Gelenk
um ein Drehgelenk mit einem Freiheitsgrad. Es sei darauf hingewiesen,
dass auch eine andere Ausrichtung der Gelenkachse denkbar ist. Des
Weiteren kann das Gelenk alternativ als Kugelgelenk ausgeführt
sein.
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Eine
weiterhin günstige Ausbildung des Schirms lässt
sich erzielen, wenn das Gelenk zu Durchführung des Seil-
oder Bowdenzugs hohl ausgebildet ist. In diesem Falle verläuft
der Seil- oder Bowdenzug nicht nur durch zumindest einen Teil der Haltestruktur,
sondern kann sogar durch das Gelenk hindurch bis in das Schirmdach
hinein verlaufen. Dazu sind die Gelenkschenkel zweckmäßigerweise zumindest
teilweise als Rohre ausgeführt und weist auch der dazwischen
liegende Gelenkkörper, beispielsweise der Gelenkkopf, einen
entsprechenden Durchgang auf.
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In
konstruktiver Hinsicht kann es sinnvoll sein, dass der dem Schirmdach
zugeordneten Teil des Gelenks den Schirmstock des Schirmdachs bildet
oder mit dem Schirmstock des Schirmdachs verbunden ist. Der Schirmstock
dient dabei als zentrale Aufnahme weiterer Komponenten des Schirmdachs. Bei
dem Schirmstock kann es sich zur Erzielung eines knickstabilen und
gleichzeitig leichten Bauteils um ein Rohr mit vorzugsweise rundem
Querschnitt handeln. Der Schirmstock kann integral mit dem Gelenk
ausgeführt sein oder als vom Gelenk separates Bauteil ausgeführt
sein, welches dann mit dem Gelenk verbunden, beispielsweise verschraubt,
verklebt, genietet oder dergleichen ist.
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Die
zur lösbaren Arretierung des Gelenks erforderliche Bewegung
des Eingriffselements kann günstig erreicht werden, wenn
das Eingriffselement in dem dem Schirmdach zugeordneten Teil des
Gelenks, insbesondere im genannten Schirmstock, verschiebbar angeordnet
ist. Die Arretierungsbewegung des Eingriffselements ist dann rein
translatorisch, und zwar zweckmäßigerweise in
Radialrichtung bezogen auf die Gelenkachse. Alternativ lässt
sich das Eingriffselement auch schwenkbar an dem dem Schirmdach
zugeordneten Teil des Gelenks anordnen, was abhängig von
der Bauform des Schirmdachs sinnvoll sein kann.
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Eine
weiterhin günstige Ausgestaltung ergibt sich, wenn das
Eingriffselement einen Durchgang für den Seil- oder Bowdenzug
aufweist. Eine derartige Ausbildung hat den Effekt, dass die vom
Seil- oder Bowdenzug ausgehende Zugkraft zentral an dem Eingriffselement
angreifen kann. Der Seil- oder Bowdenzug kann dazu direkt an dem
Eingriffselement befestigt sein und/oder durch diesen hindurch verlaufen,
um mit weiteren mechanischen Funktionselementen zusammenzuwirken.
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In
weiterhin vorteilhafter Weiser ist das Eingriffselement am gelenkseitigen
Ende einer sich axial – zumindest teilweise – durch
den Schirmstock erstreckenden Hülse angeordnet oder integral
mit einer sich axial durch den Schirmstock erstreckenden Hülse
ausgeführt. Diese Hülse, welche zusammen mit dem
Eingriffselement gegenüber dem Schirmstock verschiebbar
ist, gewährleistet zum einen eine sichere Lagerung des
Eingriffselements, zum anderen ermöglicht sie die Hindurchführung
des Seil- oder Bowdenzugs auch in weitere, dem Eingriffselement
nachgelagerte Funktionselemente.
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Da
sich durch den Seil- oder Bowdenzug vorrangig Zugkräfte übertragen
lassen, kann es zweckmäßig sein, mittels eines
elastischen Elements wie beispielsweise einer Feder dafür
zu sorgen, dass die zur Arretierung des Gelenks erforderliche Bewegung des
Eingriffselements entgegen der Rückstellkraft dieser Feder
erfolgt.
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Die
Feder kann dabei in einer günstigen Weiterbildung als Spiralfeder
ausgebildet sein, die um das Eingriffselement oder um ein damit
verbundenes Element, insbesondere die Hülse, angeordnet
ist. Die Spiralfeder stützt sich dann beispielsweise gegenüber
einem Absatz der Hülse und einem Absatz am Schirmstock
ab, um bei Verschiebung des Eingriffelements unter Spannung zu geraten.
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Der
Komfort und die Nutzungsmöglichkeiten des Schirms sind
weiterhin erhöht, wenn das Schirmdach öffen- und
schließbar ausgeführt ist. Ein ganz besonderer
Komfort ergibt dabei sich für den Benutzer, wenn sich – neben
der erfindungsgemäßen Arretierung des Gelenks – auch
das öffnen und Schließen des Schirmdachs mit dem
Seil- oder Bowdenzug betätigen lässt.
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Eine
technisch günstige Konstruktion eines Schirmdachs ergibt
sich, wenn selbiges ein zusammenklappbares oder zusammenschiebbares
Dachgestell umfasst, an dem vorzugsweise eine Bespannung befestigt
ist. Bei dem Dachgestell kann es sich prinzipiell um jedwede ein
Dachgerüst bildende Struktur handeln, die sich durch Klappen
und/oder Schieben oder auf sonstige Weise öffnen und schließen
lässt. Die daran befestigte Bespannung wird zweckmäßigerweise
aus einem flexiblen flächigen Material wie beispielsweise
einem natürlichen oder künstlichen Textil, einer
Folie oder dergleichen bestehen.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung des Schirms umfasst das Dachgestell
eine Dachkrone, an welche das Schirmdach aufspannende Dachstreben
angelenkt sind, und eine darunter angeordnete Dachbasis, an welche
Streckelemente angelenkt sind. Dabei sind die Streckelemente an
deren der Dachbasis abgewandten Enden jeweils mit einer Dachstrebe
an einem von der Dachkrone beabstandeten Abschnitt verbunden. Bei
dieser – für sich gesehen bekannten Konstruktion
des Dachgestells – lässt sich das Schirmdach durch
Anheben und Absenken der Dachbasis öffnen bzw. schließen.
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Auf
vorteilhafte Weise ist bei einer derartigen – oder vergleichbaren – Dachkonstruktion
der Seil- oder Bowdenzug zum Aufbringen einer zur Dachkrone gerichteten,
das Schirmdach öffnenden Zugkraft an der Dachbasis oder
einem daran angeordneten Hubelement angelenkt. Dadurch wird erreicht,
dass sich mittels des Seil- oder Bowdenzugs nicht nur das Gelenk
arretieren, sondern auch das Schirmdach öffnen und – durch
Entspannen des Seil- oder Bowdenzugs – schließen
lässt.
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In
einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform weist
die – bereits erwähnte – Hülse eine
solche Länge auf, dass die Dachbasis oder ein daran angeordnetes
Element wie ggf. das Hubelement am Ende des Öffnungsvorgangs
des Schirmdachs an die Hülse anschlägt, um das
Eingriffselement zum arretierenden Eingriff mit dem Gelenkkopf zu
bringen. In diesem Fall braucht der Seil- oder Bowdenzug also nicht
direkt mit dem Eingriffselement verbunden zu sein, sondern ist lediglich
an der Dachbasis – oder einem daran angeordneten Hubelement – angelenkt.
Durch Zug des Seil- oder Bowdenzugs bewegt sich die Dachbasis unter Öffnung des
Schirmdachs in Richtung der Dachkrone und stößt
nach einem bestimmten zurückgelegten Hubweg an die Hülse
an, wodurch diese – bei weiterer Ausübung der
Zugkraft – mitsamt dem damit verbundenen Eingriffselement
verschoben wird. Durch dieses mechanische Einwirken der Dachbasis
auf das Eingriffselement wird die angestrebte Arretierung des Gelenks
erreicht.
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Zur
Erzielung eines sanften, verschleißarmen Kontaktes der
Dachbasis mit der Hülse kann es günstig sein,
an dem der Dachbasis zugewandten Ende der Hülse ein Kontaktelement
anzuordnen, wobei dieses aus einem dampfenden Material wie Gummi,
Kunststoff oder dergleichen hergestellt sein kann und/oder wobei
dieses eine geeignete Anlagefläche für die Dachbasis
aufweisen kann.
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Hinsichtlich
der Ausführung der Dachkrone bzw. der Dachbasis sind unterschiedliche
Bauformen denkbar. Eine konstruktiv einfach wie günstige
Gestaltung ist gegeben, wenn die Dachkrone und/oder die Dachbasis
als im Wesentlichen ringförmiger Körper ausgebildet
ist. Der Seil- oder Bowdenzug kann dann ggf. durch die Dachkrone
bzw. die Dachbasis hindurch verlaufen, und die das Schirmdach aufspannenden
Dachstreben und die diese stützenden Streckelemente können
am Ringumfang der Dachkrone bzw. der Dachbasis angelenkt sein.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden
Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden.
Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten
Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung
zeigen
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1 eine
Gesamtansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Schirms,
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2 eine
Querschnittsansicht des Details A aus 1.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schirms in Seitenansicht. Es handelt sich bei dem dargestellten
Schirm um einen Hängeschirm, bei dem das Schirmdach 112 mittels der
bogenförmigen Haltestruktur radial beabstandet vom Standfuß 113 ist.
Die Haltestruktur umfasst im Wesentlichen ein kreisbogenförmig
gekrümmtes Aufnahmerohr 01, in welchem ein ebenfalls
kreisbogenförmig gekrümmtes Teleskoprohr 02 verschieb-
und arretierbar angeordnet ist. Das Aufnahmerohr 01 ist fest
mit dem als Zwischenstück dienenden Drehmast 71 verbunden,
welcher drehbar (in der horizontalen Ebene) gegenüber dem
Standmast 72 gelagert ist. Der Standmast 72 ist
wiederum fest mit dem Standfuß 113 verbunden.
Am oberen Ende – d. h. dem dem Schirmdach 112 zugewandten
Ende – des Teleskoprohrs 02 ist das Schirmdach 112 mittels
eines Gelenks 50 angehängt.
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Ein
Stützrohr 03 ist parallel zum Teleskoprohr 02 angeordnet
und ist an dem dem Schirmdach 112 zugewandten Ende des
Stützrohrs 03 mit dem Teleskoprohr 02 verbunden.
Da auch das Stützrohr 03 gegenüber dem
Aufnahmerohr 01 verschiebbar gelagert ist, lässt
sich das Schirmdach 112 durch Ein- bzw. Ausziehen des Teleskops
in unterschiedliche Positionen bringen – beispielsweise
zur Anpassung an unterschiedliche Sonnenstände oder zum
Verstauen des Schirms. Der Benutzer greift dazu den Handgriff 04,
der durch eine schlitzartige Öffnung (nicht dargestellt)
im Aufnahmerohr 01 mit dem Teleskoprohr 02 und/oder
dem Stützrohr 03 verbunden ist, um das Teleskop
von einem eingeschobenen Zustand (Darstellung mit gestrichelten
Linien) in einen ausgezogenen Zustand (Darstellung mit durchgehenden
Linien) – und umgekehrt – zu bringen. Wie der
Darstellung zu entnehmen, ist das Gelenk 50 hier arretiert,
so dass das Schirmdach 112 unabhängig vom Einschubszustand
des Teleskops im gleichen Winkel zum Teleskoprohr 02 steht.
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In
dem Handgriff 04, innerhalb des Aufnahmerohrs 01 ist
eine – hier nicht zu sehende – Seilwinde angeordnet.
Die Seilwinde lässt sich über eine am Handgriff 04 angeordnete,
davon abragende Handkurbel betätigen. Ein Ende eines Seilzugs 111 (in 1 nicht
zu sehen) ist auf die Seilwinde gewickelt, wobei der übrige
Teil des Seilzugs 111 von der Seilwinde durch das Teleskoprohr 02 und
das Gelenk 50 hindurch in das Schirmdach 112 verläuft.
Durch Betätigung der Kurbel spannt und entspannt sich der Seilzug 111,
wodurch sich das Schirmdach 112 auf- bzw. abspannen lässt.
Das Schirmdach 112 lässt sich durch Betätigung
der Kurbel außerdem in verschiedenen Winkelstellungen gegenüber
dem Teleskoprohr 02 arretieren. Die dabei zum Einsatz kommende Aufhängung
des Schirmdachs 112 ist in 2 dargestellt.
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2 zeigt
den als Detail A umkreisten Bereich des Schirms aus 1 in
Querschnittsansicht. Dort ist zu sehen, dass das Schirmdach 112 mittels eines
Gelenks 50 an die Haltestruktur des Schirms – hier
den Endabschnitt des Teleskoprohrs 02 – angehängt
ist. Das Gelenk 50 umfasst im Wesentlichen einen Gelenkkopf 51,
eine Gelenkachse 59 sowie den mittels der Gelenkachse 59 mit
dem Gelenkkopf 51 verbundenen Schirmstock 56.
Der Schirmstock 56 ist als Hülse aus Aluminium
ausgeführt und lässt sich grundsätzlich – d.
h. im nicht arretierten Zustand – gegenüber dem
Gelenkkopf 51 um die Gelenkachse 59 frei schwenken,
wodurch das gesamte, an dem Schirmstock 56 befestigte Schirmdach 112 geschwenkt
wird. Durch die grundsätzlich frei schwenkbare Aufhängung
lässt sich das Schirmdach 112 in unterschiedliche
Winkelpositionen bezüglich der Horizontalebene bringen,
wodurch beispielsweise eine Bodenneigung am Aufstellungsort ausgeglichen
werden kann, eine Anpassung an unterschiedliche Sonnenstände
vorgenommen werden kann oder sich das Schirmdach – im nicht
benutzten Zustand – zur Verstauung an das Teleskoprohr 02 anlegen
lässt.
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Wie 2 zu
entnehmen, verläuft der Seilzug 111, der hier
als Stahlseil ausgebildet ist, durch einen Teil der Haltestruktur – hier
das Teleskoprohr 02 –, wird durch eine im Gelenkkopf 51 angeordnete Umlenkrolle 54 von
einer axialen (hier horizontalen) Richtung in eine radiale (hier
vertikale) Richtung umgelenkt und verläuft durch den Gelenkkopf 51 an
der Gelenkachse 59 vorbei durch das Eingriffselement 114 und
die Hülse 57 hindurch in das Hubelement 118 und
ist diesem gegenüber durch ein Endstück gesichert.
Das Hubelement 118 weist in etwa eine auf dem Kopf stehende
Pilzform auf, wobei der Kopf des Hubelements 118 größer
ist als der in der Dachbasis 84 für das Hubelement 118 ausgebildete
Durchgang.
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Eine
auf den Seilzug 111 wirkende – durch die vorgenommene
Umlenkung nach oben gerichtete – Zugkraft führt
daher zum Anheben des Hubelements 118 mitsamt der Dachbasis 84.
Die radial an die Dachbasis 84 angelenkten Streckelemente 83 sind
mit an einer Dachkrone 81 angelenkten Dachstreben 82 gelenkig
verbunden, so dass ein Anheben der Dachbasis 84 das Dachgestell
des Schirmdachs 112 öffnet.
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Der
Gelenkkopf 51 ist mit einem zapfenartigen Abschnitt in
das obere Ende des Teleskoprohrs 02 eingesteckt. Die nach
unten weisende Kopffläche des Gelenkkopfs 51 ist
als Eingriffsfläche für das Eingriffselement 114 ausgebildet.
Dazu ist an der Eingriffsfläche eine Verzahnung ausgebildet,
die in etwa einem Umfangsabschnitt eines Zahnrads gleicht.
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Das
an der Hülse 57 befestigte Eingriffselement 114 weist
einen komplementär zur Eingriffsfläche des Gelenkkopfs 51 ausgebildeten
Eingriffsabschnitt auf, wodurch das Eingriffselement 114 – im Eingriffszustand – das
Schirmdach 112 in einer gewünschten Winkelposition
gegenüber dem Gelenkkopf 51 hält. An
der Hülse 57 ist in deren mittlerem Bereich ein
Absatz ausgebildet, durch welchen eine um die Hülse 57 angeordnete
Spiralfeder 55 axial gehalten wird. Die Spiralfeder 55 stützt
sich an ihrem entgegensetzten Ende gegenüber dem mit dem Schirmstock 56 verbundenen
Formteil 52 ab, so dass die Hülse 57 mitsamt
dem Eingriffselement 114 durch die Rückstellkraft
der Feder 55 aus dem Eingriffszustand gedrückt
wird.
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Durch
das Öffnen des Schirms und die dadurch hervorgerufene Hubbewegung
des Hubelements 118 stößt dieses zum
Ende des Öffnungsvorgangs an das am unteren Ende der Hülse
angeordnete Kontaktelement 116 an. Bei weiterer Ausübung der
Zugkraft mittels des Seilzugs 111 bewirkt dieses Anstoßen,
dass die Federkraft der Spiralfeder 55 überwunden
wird und die Hülse 57 das Eingriffselement 114 in
den Eingriffszustand schiebt. Dadurch ist gewährleistet,
dass das Gelenk 50 im aufgespannten Zustand des Schirmdachs 112 arretiert
ist.
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In 2 ist
weiterhin zu sehen, dass für die Schirmkrone 81 eine
kappenartige Abdeckung 53 vorgesehen ist, um ein Eindringen
von Schmutz bzw. Wasser in die Mechanik des Schirmdachs 112 zu
verhindern. Die Dachkrone 81 und die Dachbasis 84 sind
als ringförmige Körper ausgeführt, die
in radialer Ebene geteilt sind.
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Hinsichtlich
weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Schirms wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen
Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche
verwiesen.
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Schließlich
sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das voranstehend
beschriebene Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Schirms lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dient,
diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10361775
A1 [0004, 0004]