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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Sichern
von Ladegut und/oder zumindest einem Ladegutträger in einem
Frachtraum, insbesondere auf einem Boden des Frachtraumes eines
Nutzfahrzeuges sowie auf einen entsprechenden Frachtraum.
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Stand der Technik
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Derartige
Verfahren sind bereits vielfach bekannt und werden in den unterschiedlichsten
Ausgestaltungen ausgeführt. So beschreibt beispielsweise
die
DE 10 2004
050 700 A1 ein Zurrgut-Laderaum-System, bei welchem das
Sichern von Ladegut auf einer Ladefläche durch einen Zurrgurt
mit in Längsrichtung des Zurrgurtes verschiebbar angebrachten
Magneten erleichtert wird. Dabei weist der Laderaum Seiten- und
Deckenelemente auf, die zumindest stellenweise magnetisierbares
Material beinhalten. Dadurch wird es möglich, beim Entladen
von Ladegut den Zurrgurt an den Seiten- und/oder Deckenelementen
einfach zu befestigen, so dass er beim Entladen und folgenden Beladen
nicht stört und zum Sichern des Ladegutes einfach wieder
gelöst werden kann, wobei er nach dem Lösen das
Ladegut umfängt.
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Des
weiteren wird in der
DE
93 05 734 U1 ein Element zum Verankern eines Zurrmittels,
wie Zurrgurt für die Sicherung von Transportlasten beschrieben,
welches eine Anschlaghilfe in Form eines Magneten aufweist oder
als solcher ausgebildet ist.
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Bei
beiden Vorrichtungen besteht jedoch der Nachteil, dass die Ladungssicherung
umständlich mittels zusätzlicher Hilfsmittel erfolgt.
Darüber hinaus ist die Sicherung der Ladung zeitaufwendig,
da zunächst das Fahrzeug beladen und dann die Ladung verzurrt
werden muss, bevor das Fahrzeug überhaupt losfahren kann. Ist
das Fahrzeug an seinem Zielort angekommen, muss zunächst
das Lösen der Verzurrung der Ladung erfolgen, bevor die
Ladung selbst entladen werden kann.
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Wird
zudem beispielsweise während der Fahrt festgestellt, dass
die Ladung nicht ausreichend gesichert worden ist, so muss das Fahrzeug
angehalten und die Ladung erneut gesichert werden, bevor das Fahrzeug
seine Fahrt wieder aufnehmen kann.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile
zu verhindern und ein einfaches Verfahren zu schaffen, mittels welchem
Ladegut in einem Frachtraum gesichert werden kann, wobei das Verfahren
gleichzeitig leicht auszuführen ist und keine komplizierten
Hilfsmittel erfordert. Darüber hinaus soll die Sicherung
der Ladung schnell, d. h. zeitsparend vonstatten gehen, so dass
Stillstandzeiten reduziert werden können.
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Lösung der Aufgabe
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Zur
Lösung der Aufgabe führt, dass das Ladegut und/oder
der zumindest eine Ladegutträger in dem Frachtraum durch
magnetische Kraft gehalten wird.
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Die
magnetische Kraft wird bevorzugt durch Magnetquellen, bevorzugt
in der Form von Elektromagneten erzeugt, welche in oder auf dem
Boden und/oder den Wänden und/oder der Decke des Frachtraumes angeordnet
sind. Wie die Befestigung der Magnetquellen in dem Frachtraum erfolgt,
bleibt freigestellt. Die Befestigung kann fest oder lösbar
erfolgen. Es können zusätzliche Befestigungselemente
für die Magnetquellen vorgesehen sein oder eine Befestigung
durch Verschweissen, Verkleben od. dgl. erfolgen. Ferner können
die Magnetquellen in den Boden, die Wände und/oder die
Decke eingesetzt, aufgesetzt, integriert od. dgl. sein. Auch hier
sei der Erfindung keinerlei Grenzen gesetzt. Im Gegenteil, diese
unterschiedlichen Möglichkeiten der Befestigung der Magnetquellen
sollen von der vorliegenden Erfindung umfasst sein.
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Die
Anordnung der Magnetquellen kann sich ferner nach dem in dem Frachtraum
zu transportierenden Ladegut bzw. dem Ladegutträger für
das Ladegut richten. So zeigt das vorliegende Ausführungsbeispiel
nur beispielhaft eine Rasterung im Palettenformat, so dass Paletten
als Ladegutträger, welche in den Frachtraum des Fahrzeuges
geladen werden, durch die Magnetquellen sicher gehalten werden können.
Die Anordnung der Magnetquellen kann darüber hinaus veränderbar
sein, um beispielsweise verändertem Ladegut bzw. Ladegutträgern
angepasst werden zu können. Diesem Zweck dient auch die
Möglichkeit der lösbar befestigbaren Magnetquellen.
Die unterschiedlichen Formen und Möglichkeiten bei der
Anordnung der Magnetquellen sollen ebenfalls von der vorliegenden
Erfindung umfasst sein.
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Des
weiteren können die Magnetquellen einzeln oder aber auch
gemeinsam aktiviert werden. Hierzu sind die Magnetquellen über
eine integrierte Sensorik mit bevorzugt dem Führerhaus
verbunden, von wo aus sie quasi mittels Knopfdruck aktiviert werden
können. Eine automatische Aktivierung der Magnetquellen
ist jedoch denkbar und soll von der vorliegenden Erfindung umfasst
sein.
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Es
besteht ferner die Möglichkeit, den Frachtraum in Sektoren
zu unterteilen und nur diejenigen Magnetquellen derjenigen Sektoren
zu aktivieren, in bzw. auf denen sich Ladegut bzw. ein Ladegutträger
befindet. Auch hierzu kann die integrierte Sensorik verwendet werden,
welche in diesem Fall erfasst, welche Sektoren belegt sind und die
Magnetquellen dieser Sektoren dann aktiviert. Die unterschiedlichen
Möglichkeiten der Aktivierung der Magnetquellen, ob einzeln,
gemeinsam oder je nach Sektoren, sollen von der vorliegenden Erfindung
umfasst sein.
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Die
Stärke der magnetischen Kraft der Magnetquellen ist bevorzugt
veränderbar, d. h. sie kann der jeweiligen Fahrsituation
angepasst werden. Dies kann über Schnittstellen zu bereits
im Fahrzeug vorhandener Sensorik erreicht werden. Auf diese Weise
wird jederzeit ein ausreichendes magnetisches Feld erzielt, so dass die
Ladung in dem Frachtraum gesichert ist. Gleichzeitig kann das magnetische
Feld möglichst gering gehalten werden. Dadurch wird ferner
der Energiebedarf minimiert.
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Damit
das Ladegut bzw. der Ladegutträger durch die Magnetquellen
in dem Frachtraum gesichert werden kann, müssen das Ladegut
und/oder der Ladegutträger mit entsprechenden Elementen
versehen sein, welche mit der Magnetquelle zusammenwirken. Beispielsweise
können dies eine oder mehrer metallische Kontaktflächen
sein, die in Richtung der Magnetquellen an dem Ladegut und/oder
dem Ladegutträger angeordnet sind. Auch hierbei seien der
Erfindung keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass zwischen den
Magnetquellen und dem Ladegut bzw. den Ladegutträgern eine
gute Wirkverbindung herrscht, denn nur so kann eine optimale Sicherung
des Ladegutes bzw. der Ladegutträger in dem Frachtraum
des Fahrzeuges erreicht werden. Selbstverständlich kann
die Magnetquelle auch am Ladegut bzw. Ladegutträger und
die mit der Magnetquelle zusammenwirkenden Elemente im Frachtraum
vorgesehen sein.
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Wichtig
ist ferner bei den Elementen, dass diese die hohen Anforderungen
in Bezug auf Formstabilität und Ebenheit erfüllen,
um eine ausreichende Kraftübertragung zu ermöglichen.
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Als
Magnetquelle kommen vor allem Elektromagnete in Frage, aber auch
dauermagnetische Elemente. Elektromagnete werden dann angeregt,
wenn ihre Wirkung benötigt wird. Bspw. ist auch die Kombination möglich,
wobei in einem Ausgangsstadium zum Beispiel der Dauermagnet und
der Elektromagnet positiv ausgerichtet sind. Hierdurch stossen sie
sich ab, so dass ein Versatz des Ladegutes ohne weiteres möglich
ist. Erst wenn das Ladegut endgültig festgelegt werden
soll, wird die Ausrichtung des Elektromagneten auf negativ umgeschaltet,
so dass der positiv ausgerichtete Dauermagnet angezogen wird.
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Von
der vorliegenden Erfindung ebenfalls umfasst sein soll die Möglichkeit
der zusätzlichen Überwachung der Magnetquellen
und ihrer Haltekraft. Dies kann beispielsweise über die
Beeinflussung des magnetischen Feldes durch das Ladegut geschehen.
Auch eine Kombination mit Annäherungssensoren aus der Automatisierungstechnik
zur Ladungserkennung und Aktivierung der geeignet positionierten
Magnetquellen ist denkbar.
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Durch
das oben beschriebene Verfahren können kostenintensive
Stillstandzeiten des Fahrzeuges vermieden werden. Die Ladung wird
in den Frachtraum geladen und die Sicherung der Ladung wird per
Knopfdruck oder automatisch aktiviert. Nachdem das Fahrzeug mit
der Ladung am Zielort angekommen ist, kann die Sicherung ebenso
leicht wieder deaktiviert und die Ladung aus dem Frachtraum entladen
werden.
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Diese
Art der Ladungssicherung ist ferner sehr umweltfreundlich, da keine
Verschleissteile im Einsatz sind, wie dies im Stand der Technik
der Fall ist.
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Bei
dieser neuen Möglichkeit der Ladungssicherung ist es aber
auch wichtig, die magnetischen Quellen entsprechend abzuschirmen,
damit bspw. kein Einfluss auf die sonstige Elektronik des Fahrzeuges
oder Kommunikationselemente oder auch Herzschrittmacher od. dgl.
genommen wird. Die Abschirmung kann bspw. durch entsprechende Ausgestaltung
des Fahrerhauses erfolgt. Abgeschirmt werden können aber
auch die Magnetquellen am Ladegut oder die Motorelektronik. Auch
hier sind viele Möglichkeiten denkbar und sollen von der
Erfindung umfasst sein.
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Figurenbeschreibung
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in ihrer einzigen Figur
eine schematische, perspektivische Darstellung eines Frachtraumes
eines Fahrzeugs mit erfindungsgemässen Magnetquellen.
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Gemäss
dieser Figur ist ein Frachtraum 1 eines Fahrzeuges 2 teilweise
dargestellt. In einen Boden 3 des Frachtraumes 1 sind
bevorzugt mehrere Magnetquellen 4 angeordnet. Bei dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Magnetquellen
bevorzugt um Elektromagnete 4.
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Die
Anordnung der Elektromagnete 4 kann unterschiedlich erfolgen
und richtet sich bevorzugt nach einem im Frachtraum zu transportierenden
Ladegut 5 bzw. einem Ladegutträger 6 für
das Ladegut. So ist für die Anordnung der Elektromagnete 4 bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel nur beispielhaft eine
Rasterung im Palettenformat gewählt worden, so dass Paletten
als Ladegutträger 6, welche in den Frachtraum 1 des Fahrzeuges 2 geladen
werden, durch die Elektromagnete 4 sicher gehalten werden
können.
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Damit
die Elektromagnete 4 ihre magnetische Kraft entfalten können,
muss der jeweilige Ladegutträger 6 bzw. das Ladegut 5 selbst
zu den Elektromagneten 4 hin bevorzugt mit einer oder mehreren
beispielsweise metallischen Kontaktflächen versehen sein,
welche hier nicht näher gezeigt sind.
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Darüber
hinaus ist der Boden 3 des Frachtraumes 1 in Sektoren 7 eingeteilt.
Auf diese Weise wird ermöglicht, dass nur die Elektormagnete 4 derjenigen
Sektoren 7 aktiviert werden, in denen sich ein Ladegutträger 6 oder
Ladegut 5 befindet.
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Die
Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
Zunächst
wird die Anordnung der Elektromagnete 4 in dem Boden 3 des
Frachtraums 1 des Fahrzeugs 2 festgelegt, welche
sich nach dem in dem Frachtraum 1 zu transportierenden
Ladegut 5 bzw. dem/n für das Ladegut 5 verwendeten
Ladegutträger(n) 6 richtet. Dies ist wichtig,
damit das Ladegut 5 bzw. die Ladegutträger 6 in dem
Frachtraum 1 optimal gesichert werden.
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Nachdem
dann ein oder mehrere Ladegutträger 6 bzw. das
Ladegut 5 in den Frachtraum 1 des Fahrzeuges 2 geladen
wurde und bevorzugt bevor das Fahrzeug 2 sich in Bewegung
setzt, werden, je nach Standort des einzelnen Ladegutträgers 6 bzw.
des Ladegutes 5 in dem Frachtraum 1, der sich
unter dem Ladegutträger 6 bzw. dem Ladegut 5 befindliche
Sektor 7 mit seinen Elektromagneten 4 aktiviert.
Dies kann beispielsweise über einen entsprechenden Druckknopf
im Führerhaus geschehen. Welche Sektoren 7 mit
Ladegutträgern 6 bzw. Ladegut 5 belegt
sind, wird von einer integrierten, nicht näher gezeigten
Sensorik erfasst. Je nach Belegung aktiviert diese Sensorik auch
die jeweiligen Sektoren 7 bzw. die darin befindlichen Elektromagnete 4.
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Die
Elektromagnete 4 wirken dann mit der zumindest einen metallischen
Kontaktfläche des Ladegutträgers 6 bzw.
des Ladegutes 5 zusammen und halten diesen/dieses somit
sicher an seinem Platz in dem Frachtraum 1 des Fahrzeuges 2.
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Das
Fahrzeug 2 kann sich nun in Bewegung setzen. Eine mögliche
zusätzlich eingebaute elektronische Sicherungsfunktion
ist hier denkbar, welche verhindert, dass der Fahrbetrieb aufgenommen
wird, obwohl die Sektoren 7 bzw. die Eletromagnete 4 noch
nicht aktiviert und die Ladung folglich noch nicht gesichert ist.
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Über
Schnittstellen zu bereits im Fahrzeug 2 vorhandener Sensorik
bzw. Steuerung, welche ebenfalls nicht gezeigt ist, kann die Stärke
der magnetischen Kraft zwischen den Elektromagneten 4 und
dem Ladegutträger 6 bzw. dem Ladegut 5 der
jeweilgen Fahrsituation angepasst werden, so dass jederzeit ein
ausreichendes, aber möglichst geringes magnetisches Feld
vorhanden ist.
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Nachdem
das Fahrzeug an seinem Zielort wieder zum Stehen gekommen ist, können
per Knopfdruck die Elektromagneten 4 wieder deaktiviert
und die Ladegutträger 6 bzw. das Ladegut 5 entnommen
werden.
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Anschliessend
kann der Frachtraum
1 des Fahrzeuges
2 erneut
beladen werden, wobei gegebenenfalls die Anordnung der Elektromagenten
4 dem
neuen Ladegut angepasst werden kann. Bezugszeichenliste
1 | Frachtraum |
2 | Fahrzeug |
3 | Boden |
4 | Magnetquelle |
5 | Ladegut |
6 | Ladegutträger |
7 | Sektor |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004050700
A1 [0002]
- - DE 9305734 U1 [0003]