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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ladungssicherung
an Wechselladefahrzeugen, insbesondere Absetzkippern, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Wechselladefahrzeuge
sind Fahrzeuge, welche mit auswechselbaren, genormten Ladungen/Behältern
beladen werden können. Bei Absetzkippern heben zu diesem
Zweck zwei seitliche Schwenkarme einen Container, der mittels Ketten
oder Gurten über seitliche Befestigungspunkte mit den Schwenkarmen verbunden
ist, von der/auf die Ladefläche. Für den Transport
ist der Behälter je nach Gewicht passend über
Gurte, Ketten oder mechanisch kraftschlüssig in Eingriffmulden
eingreifende Verriegelungen sicher mit dem Fahrzeug zu verbinden
und so zu sichern.
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Problematisch
ist von jeher die zuverlässige Ladungssicherung der Ladung
bei Wechselladefahrzeugen. Gerade große Behälter
werden häufig einseitig, ungleichmäßig
oder auch mit großen Lücken mit Ladung bestückt.
Während des Transports kann die Ladung somit im Container
verrutschen oder auch unterschiedlich starke Fliehkräfte
in Kurven erzeugen. Mithin muss die Ladungssicherung unregelmäßige
und auch impulsartige Krafteinwirkungen sicher kompensieren können,
damit in Kurven, während des Bremsens und des Beschleunigens
die Ladung im Behälter stets sicher auf der Ladefläche
gehaltert ist. Weiterhin problematisch ist bei den herkömmlichen
Ladungssicherungsmaßnahmen, dass gerade Gurte und Ketten
einem hohen Verschleiß an ihren reibbelasteten Verbindungs-
und Auflagepunkten unterliegen. Dies macht eine sorgfältige Überprüfung
der Gurte und Ketten vor jeder Verwendung notwendig, was zwingend
mit längeren Wartungs- und Kontrollzeiten einhergeht und
die nutzbringende Transportzeit verringert.
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Aus
der
EP 830 980 B1 der
Siemens Aktiengesellschaft ist eine Ladungssicherung mit Hilfe von Sicherungsbolzen
bekannt, welche über eine Kolben-Zylindereinheit seitlich
in Öffnungen der Behälter eingeschwenkt werden
und das vollautomatische Ladungssichern erlauben soll.
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Aus
der
DE 103 12 638
B4 der Sommer Fahrzeugbau GmbH & Co KG ist eine Ladungssicherung
für Coils in einer Coilmulde bekannt, wobei ein an der
Ladefläche befestigbarer Schubbalken in die Coilmulde hineinragt.
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Aus
der
DE 20 2008
012 737 U1 der Hüffermann Transportsysteme GmbH
ist eine Ladegutsicherung für Behälter auf Transportfahrzeugen
bekannt, bei der eine auf der Ladefläche befestigte, teleskopartige
Mechanik in den Behälter bodenseitig seitlich eingreift.
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Nachteilig
ist bei den Lösungen nach dem Stande der Technik, dass
diese stets die exakte Positionierung einer Transportvorrichtung
mit passenden Eingreiföffnungen voraussetzen. Erst dann
kann durch Einschieben einer umgreifenden Ladungssicherungseinheit
ein Behälter/die Ladung gesichert werden. Besonders der
Transport von unterschiedlich großen Containern verschiedener
Hersteller – wie er besonders bei Absetzkippern üblich
ist – ist hier kaum möglich und schränkt
die vielseitige Verwendbarkeit des Ladefahrzeugs erheblich ein.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der
Technik zu überwinden und ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
anzugeben, welche eine zuverlässige Ladungssicherung bereitstellt.
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Die
Lösung der Aufgabe erfolgt an Hand der unabhängigen
Ansprüche. Weitere Vorteile ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung und den
Ausführungsbeispielen. Es versteht sich, dass die Ausführungsbeispiele
beispielhafte Merkmalskombinationen veranschaulichen und nicht auf
diese beschränkt zu sehen sind. Ein Fachmann kann den erfindungsgemäßen
Gegenstand im Rahmen der unabhängigen Ansprüche
ausführen und dabei weitere Merkmale der Beschreibung sowie
der Ausführungsbeispiele einzeln oder in Kombination mit
einbringen.
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Wesentlich
ist, dass gemäß der vorliegenden Erfindung zumindest
Behälter oder Ladung magnetisch sind. 'Magnetisch' bezeichnet
hierbei nicht eine permanente Magnetisierung sondern die grundsätzliche
Eignung zur magnetischen Wechselwirkung. Behälter oder
Ladung bestehen mithin aus einem Material, welches von einem Permanentmagneten
oder auch einem stromdurchflossenen Elektromagneten angezogen wird.
Durch Aufbringen einer verbindenden, magnetischen Kraft zwischen
Ladefläche (20) eines Wechselladefahrzeugs und
dem Behälter (10)/der Ladung kann dann eine direkte,
werkzeugfreie Halterung von Behälter/Ladung an der Ladefläche
(20) bewirkt werden. Dies wird weiterhin auch als kraftschlüssiges
Verbinden bezeichnet. Es versteht sich, dass eine so gehalterte
Ladung nicht aus mehreren, lose übereinander liegenden,
vertikal erstreckten Schichtlagen bestehen kann, da hier eine magnetische
Halterung bezüglich der lose aufliegenden Schichten nicht
gegeben sein kann. Nur einstückige Ladungen oder mehrteilige
Ladungen mit wirksamer, vollständiger Durchdringung der
wirksamen Magnetkraft können so gehaltert werden.
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Den
Erfindern ist eine solche Halterungsmaßnahme aus dem Bereich
der Wechselladefahrzeuge, insbesondere der Absetzkipper, nicht bekannt.
Sie erlaubt auf überraschend einfache und schnelle Art
und Weise das Aufbringen einer flächigen Haltekraft. Bevorzugt
können so flächig Quererstreckte Ladungen mit
großer Auflagefläche schnell und einfach befestigt
und sicher transportiert werden.
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Gleichsinnig
lassen sich Behälter (10) und insbesondere Container
aus magnetischen Eisenlegierungen auf die vorbeschriebene Weise
kraftschlüssig mit der Ladefläche (20)
eines Wechselladefahrzeugs verbinden. Vorteilhaft sind gerade leere Container,
bei denen nur das Eigengewicht des Containers zu sichern ist, auf kostengünstige
Art und Weise direkt nach dem Einsetzen in ein Fahrzeug, insbesondere
in einen Absetzkipper, mit geringer, magnetischer Haltekraft sicher
transportierbar; zudem wird ein Zeitverlust, wie er bei Leerfahrten
nach dem Stand der Technik unvermeidlich wäre, vollständig
vermieden. Mit angepasst erhöhter Magnetkraft wird der
letztgenannte Vorteil gleichfalls bei beladenen, magnetischen Behältern
(10) sichergestellt.
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Bei
magnetischem Behälter (10) mit magnetischer Ladung
wirkt die aufgebrachte Magnetkraft sowohl auf den Behälter
(10) als auch auf die Ladung selbst ein. Hier wird zusätzlich
die Ladung innerhalb des Behälters (10) fixiert,
wodurch chaotische Schüttungen verbessert gegen konzertiertes
Verrutschen und Verschieben großer Volumina innerhalb des
Behälters (10) geschützt sind.
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Magnetische
Ladungen in einem nicht magnetischen Behälter (10)
können mit vergleichsweise erhöhter Magnetkraft
gleichsinnig durch den Boden des Behälters (10)
hindurch für eine erhöhte Haltekraft zur Ladefläche
(20) hin verwendet werden und so kann das Gewicht des Behälters
(10) mit gesichert werden.
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Das
Aufbringen der Magnetkraft erfolgt zwischen Ladefläche
(20) und Behälter (10)/Ladung. Vorteilhaft
erfolgt dies über Permanentmagnetismus; Permanentmagneten
werden durch Anheben über eine Mechanik zur kraftschlüssigen
Anlage gebracht; Permanentmagneten sind stromunabhängig
und stellen eine ausfallsichere und besonders zuverlässige,
kraftschlüssige Verbindung bereit. Bevorzugt wird eine
einstellbare, kraftschlüssige Verbindung elektromagnetisch
erzielt; Elektromagneten mit einer einstellbaren Leistungsaufnahme
erlauben bei konstanter Kontaktfläche das Anpassen der
Haltekraft an das Gewicht von Behälter (10)/Ladung.
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Eine
Kombination von Permanent- und Elektromagneten macht alle Vorteile
zugänglich und kann besonders einfach zum Nachrüsten
von Wechselladefahrzeugen, insbesondere von Absetzkippern, verwendet
werden, um diese nachfolgend möglichst vielseitig und vorteilhaft
verwenden zu können. Vorteilhaft wird mit nachgerüsteten
Fahrzeugen bei zumindest anteilig magnetisch gesichertem Gewicht von
Behälter (10)/Ladung weitere, mechanische Sicherung
weniger anspruchsvoll und gleichfalls einfacher auszuführen.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung erlaubt
ein einfacheres und schnelleres Sichern von Behälter (10)/Ladung
auf einem Wechselladefahrzeug, insbesondere einem Absetzkipper.
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Bevorzugt
wird eine Magnetkraft von Mindestens 50% der zu sichernden Gewichtskraft
aufgebracht. Dies entlastet zusätzliche Kraftauflagepunkte erheblich
und erlaubt die Verwendung von preisgünstigeren Werkstoffen
und Sicherungsmaßnahmen, die einfacher zu handhaben und
weniger wartungsaufwändig sind. Besonders bevorzugt wird
eine Magnetkraft von Mindestens 65% der zu sichernden Gewichtskraft
aufgebracht, wodurch Behälter (10)/Ladung zuverlässig
gegen Verrutschen bei Schräglage des Fahrzeugs abgesichert
sind. Das sichere Beladen eines aufgesetzten Behälters
(10)/eines Fahrzeugs wird dann vorteilhaft auch auf unebenem Grund
wie er besonders im Bereich von Baustellen vorzufinden ist, möglich.
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Bevorzugt
wird die Magnetkraft bodenseitig umgreifend aufgebracht. Hierbei
wird sowohl unterseitig als auch im Übergang in die Vertikale
parallel zu mindestens einer Seitenfläche eine kraftschlüssige
Verbindung zur Ladefläche (20) aufgebaut. Durch diese
Maßnahme wird eine zusätzliche, im Wesentlichen
quer zur Vertikalen verlaufende Haltekraft eingebracht, die ein
seitliches Verschieben von Behälter (10)/Ladung
verbessert unterbindet. Besonders bevorzugt erfolgt diese Maßnahme
quer zur Fahrtrichtung des Wechselladefahrzeugs, wodurch starkes Bremsen
oder Beschleunigen, wie es bei zügigem Transport außerorts
auftritt, mit keinem erhöhten Risiko von Ladungsverlust
oder -verrutschen mehr einhergeht.
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Vorteilhaft
wird vorbereitend das Ausmaß des Magnetismus von Ladefläche
(20), Behälter (10) und/oder Ladung bestimmt.
Durch diese Maßnahme wird eine versehentliche Verwendung
von nicht-magnetischen Stoffen in Behälter (10)/Ladung
verhindert. Gerade bei dem Transport von Waren mit hoher Wertschöpfung
sowie hohem Gewicht wird so ein Verlust sowie eine Gefährdung
auf Grund von gewohnheitsmäßigem Handeln sicher
vermieden.
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Bevorzugt
wird die Magnetkraft elektronisch oder mechanisch zugeschaltet.
'Zuschalten' beschreibt hierbei einen kontrolliert umkehrbaren Steuerprozess,
bei dem verbindende Magnete aktiviert werden. Permanentmagnete werden
dabei durch kontrolliertes Annähern und Auflegen aktiviert,
während Elektromagnete durch ggf. Annähern und
durch elektrische Leistungsbeaufschlagung aktiviert werden. Vorteilhaft
wird dies unter gleichzeitiger Regulation der Magnetkraft durchgeführt,
um eine dem Gewicht angepasste Haltekraft exakt einzustellen; die Variation
der Auflagefläche sowie der Leistungsbeaufschlagung erlaubt
hierbei eine einfache und besonders präzise Regelung der
Haltekraft.
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Vorteilhaft
wird die aufgebaute, kraftschlüssige Verbindung überwacht
und bei einer Verringerung von mehr als 30% oder bei plötzlicher
Schwankung ein Alarmsignal ausgegeben; diese Überwachung
erlaubt einerseits während des Transports ein konstante
Kontrolle der Haltekraft und zeigt ein Versagen und gleichzeitig
auch einen wesentlichen Verlust von Ladung sofort an. Andererseits
ermöglicht die Überwachung während des
Beladens die simultane und besonders zeitsparende Überprüfung
des erfindungsgemäßen Verfahrens auf Wirksamkeit,
sodass bei Produktions- oder Materialfehlern mangelhaft magnetische
Eigenschaften von Behälter (10)/Ladung erkannt
werden, bevor es überhaupt zum Transport kommt.
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Wesentlich
für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
ist, dass das Wechselladefahrzeug eine Ladefläche (20)
zur Aufnahme eines Behälters (10) aufweist, wobei
Behälter (10) und Ladefläche (20) über zuschaltbare
Magnete (30) miteinander kraftschlüssig verbindbar
ausgeführt sind.
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Ladefläche
(20) bezeichnet hierbei eine Transportfläche des
Fahrzeugs, auf der ein Behälter (10) zum Transport
auf ebene, vertikal erstreckte, flächige Auflagen aufgelegt
wird. Bevorzugt handelt es sich bei den flächigen Auflagen
um standardisierte Auflagen, welche in bodenseitige Mulden von Behältern
(10) zumindest teilweise eingreifend ausgestaltet sind;
besonders bevorzugt sind diese Auflagen in Schienenform ausgebildet,
welche Behälter unterschiedlicher Längserstreckung
stets auf die gleiche, verbessert gegen seitliches Wegrutschen gesicherte Art
aufzunehmen vermögen; vorteilhaft sind die Auflagen mit
einem nach oben verjüngenden Trapezquerschnitt ausgebildet,
was ein Einrasten der Behälter in die Ladefläche
erleichtert.
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Behälter
(10) bezeichnet einen für den Transport von Gut
vorgesehenen Behälter, der auf der vorbeschriebenen Ladefläche
(20) des Wechselladefahrzeugs transportiert wird.
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Zuschaltbare
Magnete (30) sind Magnete, deren Magnetkraft über
Einrichtungen ein- und ausgeschaltet werden können. Hierbei
umfasst 'Magnete' sowohl eine großflächige, durchgehende
Anordnung eines einzelnen, schaltbaren Magnets als auch eine großflächige,
rasterartige Anordnung vieler kleiner, schaltbarer Magnete. Ein
großer Magnet bietet den Vorteil der lokalen, hohen Kraftbeaufschlagung, während
bei einem Magnetraster einzelne Magnete kostengünstig im
Schadensfall ausgetauscht werden können und konstruktiv
das Ausbilden von einzelnen, flächig diskreten Haltepunkten
in Form von einstellbaren Schaltflächen erlauben.
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Magnetisch
kraftschlüssig verbindbar bezeichnet eine Bauweise von
Behälter (10) und/oder Ladefläche (20),
die zumindest im Bereich diskreter Haltepunkte magnetische Eigenschaften
aufweisen; bevorzugt wird so eine Haltekraft von mindestens 50%,
besonders bevorzugt von mindestens 65% der Gewichtskraft des Behälters,
bevorzugt der zulässigen Gesamtgewichtskraft des Behälters,
aufbringbar.
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Vorteilhaft
sind die zuschaltbaren Magnete (30) in der Ladefläche
(20) und/oder im Behälter (10) verbaut.
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In
der Ladefläche (20) verbaute Magnete (30)
sind fest als Teil der Auflage der Ladefläche (20) ausgebildet.
Diese Konstruktion erlaubt eine einfache und direkte, magnetische
Ladungssicherung bei vielen, wechselnden, magnetischen Behältern,
wie es insbesondere in der Altmetall-Verwertung anzutreffen ist.
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In
einem Behälter verbaute Magnete erlauben das regelmäßige,
magnetische Absichern des Behälters auf wiederholt befahrenen
Transportstrecken wie es in industriellen Fertigungsabläufen
zwischen Zulieferern und Endfertiger anzutreffen ist. Ein solcher
Behälter macht die dauerhafte, magnetische Ladungssicherung
möglich, ohne dass die Fahrzeugflotte von Transportfahrzeugen
umzurüsten wäre. Gleichzeitig in Behälter
(10) und Ladefläche (20) verbaute Magnete
ermöglichen eine Anpassung der magnetischen Haltekraft
an das Gewicht der Ladung und machen eine besonders vielseitige
Ladungssicherung möglich. Besonders vorteilhaft sind die
Magnete (30) einander gegenüberliegend in magnetischen
Gehäusen angeordnet, wodurch gerade bei wechselseitiger,
passender Poldung extrem hohe, magnetische Verbindungen an besonders
wirksamen sowie belasteten Haltepunkten bereitgestellt werden können.
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Vorteilhaft
ist ein erfindungsgemäßes Wechselladefahrzeug
mit Behälter (10) zumindest im Führerhaus
mit einer Schalteinrichtung versehen, über welche die Magnete
elektronisch und/oder mechanisch schaltbar sind. Dies erlaubt es
gerade im kontinuierlichen Transport von industriellen Fertigungsprozessen,
den Behälter direkt und ohne umständliches Aussteigen
aus dem Führerhaus heraus freizugeben, sodass dieser beispielsweise
an einer Abnahmestation schnell und vereinfacht entnommen werden
kann.
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Eine
mechanische Schaltung bezeichnet einen Mechanismus, welcher über
Verfahreinrichtungen mittels Kraftbeaufschlagung einen Magneten
in eine Auflageposition bringt. In der Auflageposition kann eine
kraftschlüssige, magnetische Verbindung durch die Magnetkraft
des Magneten bewirkt werden. Bevorzugt wird die Verfahreinrichtung
pneumatisch oder hydraulisch in ein am Fahrzeug bereits bestehendes
Drucknetz integriert und betrieben; dies erlaubt zudem das kostengünstige
Nachrüsten von Wechselladefahrzeugen, insbesondere von
Absetzkippern.
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Eine
elektronische Schaltung unterbricht die Stromzufuhr zu einem Magneten
und schaltet diesen damit aus; es versteht sich, dass solch eine
Schaltung nur bei einem Elektromagneten sinnvoll wirken kann.
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Die
gleichzeitige Implementierung beider Schaltungsarten ermöglicht
konstruktiv die Anpassung der Sicherungskraft; so kann beispielsweise
der Leertransport über aufgelegte Permanentmagnete energieneutral
erfolgen, während für den Transport von Ladung
dem Gewicht entsprechend Elektromagnete mit angelegt und aktiviert
werden. Der Transport von Elektromagneten in abgesenkter und bevorzugt abgedeckter
Position schont zudem vorteilhaft die Elektromagnete und verringert
die durch Verschleiß und Beschädigung notwendig
werdenden Wartungszeiten.
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Vorteilhaft
sind die Magnete (30) zumindest teilweise in Seitenanschläge
(21) und/oder Verriegelungen (22) integriert.
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Seitenanschläge
(21) sind formschlüssig zu den Seitenwänden
des Behälters (10) auf der Ladefläche
(20) ausgeformt und sichern zusätzlich gegen seitliches
Verrutschen. Vorteilhaft sind solche Seitenanschläge (21)
verfahrbar ausgeführt, um eine Vielzahl an Behältern
(10) mit variierenden Breiten seitlich gesichert transportieren
zu können. Die Integration von Magneten (30) in
solche Anschläge stellt somit eine erhöhte Sicherungskraft
bei gleichzeitiger, seitlicher Absicherung und vorteilhaft zumindest
mechanisch schaltbare Magneten bereit.
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Verriegelungen
(22) sind in der Ladefläche (20) eines
Wechselladefahrzeugs angeordnete Eingreifmechanismen, welche aus
einer planparallelen Ausgrifflage heraus in eine passende, seitliche
Eingriffmulde (12) des Behälters (10)
zur zusätzlichen Sicherung formschlüssig eingreifend
eingefahren werden können. Eine Integration in diesen Mechanismus
kann kostengünstig einen über den Mechanismus
parallel mechanisch schaltbaren Magneten bereitstellen, welcher
in Eingrifflage im direkt anschließenden Bodenbereich des
Behälters (10) aufliegend und/oder seitlich an
der Behälterwand anliegend angeordnet wird.
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Durch
Integration in beide vorbeschriebenen Systeme wird eine umfassend,
mechanische Sicherung mit einer zusätzlichen, bevorzugt
dem Gewicht der Ladung entsprechend regelbaren, magnetischen Sicherungskraft
bereitgestellt und die Sicherheit des Transports deutlich erhöht.
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Vorteilhaft
weist die Vorrichtung weiterhin mindestens einen Gewichtssensor
zwischen Ladefläche (20) und Behälter
(10) auf. Über diesen Gewichtssensor wird das
Ausmaß der zusätzlich aufgebrachten, magnetischen
Kraft bestimmbar und kann den Betrieb der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erheblich erleichtern. So wird beispielsweise ein nicht magnetischer
Behälter bei Zuschalten der Magnete keinerlei Anstieg des
Gewichts in dem Sensor bewirken können. Bevorzugt wird
hierbei ein Regelkreis mit implementiert, welcher bei unzureichendem
Gewichtsanstieg eine Warnmeldung – ggf. sogar eine Wegfahrsperre – auslöst,
um den Transport des nicht geeigneten Behälters zu verhindern.
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Weiterhin
erlaubt ein solcher Sensor – besonders vorteilhaft mit
einem weiteren Sensor im Bereich der Ladefläche (20)
angeordneten Gewichtssensor kombiniert – die stete Überwachung
der Gesamtlast, vorteilhaft parallel hierzu der angelegten, magnetischen
Haltekraft.
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Besonders
vorteilhaft erfolgt die Verwendung eines Sensors in Kombination
mit einer im Führerhaus eingerichteten Steuerzentrale und
mechanisch schaltbaren Magneten: Werden zunächst die Magnete
angelegt, aktiviert und dann mechanisch wieder von der Auflageposition
weggefahren, so kann der Fahrer im Führerhaus über
einen passend angeordneten Sensor die einwirkende, magnetische Haltekraft
als maximalen Gewichtsanstieg – beispielsweise auch während
des Wegfahrens der aktivierten Magnete – ablesen und überprüfen.
Dies ermöglicht eine besonders schnelle und auch sichere
Arbeitsweise.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen im Detail veranschaulicht.
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Dabei
zeigen:
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1 Anordnung
von Magneten (30) bei einem auf einer Ladefläche
(20) eines Wechselladefahrzeugs, insbesondere eines Absetzkippers,
abgestellten Behälters (10).
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2 Anordnung
entsprechend 1 mit zusätzlich aktivierten,
weiteren Magneten (30).
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3 Prinzipskizze
einer vorteilhaften Halterung eines flächig erstreckten
Magneten.
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4 Prinzipskizze
einer vorteilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Fahrzeugs, insbesondere eines Absetzkippers.
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Im Einzelnen:
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In 1 ist
eine Vorrichtung veranschaulicht, bei der ein Behälter
(10) auf einer Ladefläche (20) in Transportposition
aufgestellt ist. Der Behälter (10) ist ein für
Absetzkipper üblicher, nach hinten mit einer abgesenkten
Abkippöffnung versehener, offener, rechteckiger Container.
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Der
Behälter (10) weist zur Veranschaulichung seitliche
Befestigungspunkte (11) auf, über die der Behälter
nach dem Stand der Technik mittels Ketten oder Gurten aufwändig
und zeitintensiv gesichert werden könnte.
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Weiterhin
weist der Behälter (10) an Vorder- und Hinterseite
Eingriffmulden (12) auf, über die er nach dem
Stand der Technik mit Eingreifmechaniken gesichert ist. Die Ladefläche
weist Seitenanschläge (21) auf, welche den eingesetzten
Behälter über senkrecht erstreckte Flächen
formschlüssig gegen seitliches Verrutschen sichern. Zur
Veranschaulichung abgebildete Verriegelungen (22) sichern
in dieser Abbildung weiterhin den Behälter auf bekannte
Art gegen Verrutschen in der Längsrichtung, indem diese
in die Eingriffmulden (12) eingefahren sind.
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Bodenseitig
liegt der Behälter auf zwei längs erstreckten,
flächigen Auflageschienen der Ladefläche (20)
auf. In der veranschaulichten Anordnung sind Magnete (30)
als integrierter Bestandteil der Auflageschienen ausgebildet und
können über die gesamte, gemeinsame Auflagefläche
von Behälter (10) und Auflageschiene eine zusätzliche,
magnetische Haltekraft einbringen. Hierbei erstrecken sich die Auflageschienen
weit über den Verstellbereich der Verriegelung (22).
Somit kann auch bei unpassender Längsausrichtung des Containers,
bei der die Verriegelungen nicht mehr in die Eingriffmulde (12)
eingefahren werden könnten, stets eine Sicherung des Behälters über
die zuschaltbaren Magnete in den Auflageschienen erfolgen. Die zur
Veranschaulichung abgebildeten Seitenanschläge (21)
und Verriegelungen (22) können in dieser Ausführungsform
mithin entfernt werden, ohne die Sicherheit während des Transports
zu kompromittieren. Mithin veranschaulicht 1 eine erfindungsgemäß nachgerüstete Vorrichtung,
bei der redundante Sicherungsmaßnahmen nach dem Stande
der Technik noch verblieben sind. Die nachgerüstete Vorrichtung
erlaubt eine einfachere, schnellere und sicherere Ladungssicherung. Besonders
bevorzugt können hier Seitenanschläge (21)
durch verfahrbare Magnete ersetzt und Verriegelungen (22)
mit anlegbaren Magneten ergänzt werden, um unter kostengünstiger
Nutzung vorhandener Mechaniken die erfindungsgemäße,
magnetische Ladungssicherung umfassend und vielseitig bereitzustellen.
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2 veranschaulicht
die vorbeschriebene, zusätzliche Aktivierung: Zusätzlich
zu den in 1 abgebildeten Magneten hier
nun weitere Magnete veranschaulicht, welche mit ihrer Kontaktfläche
in Auflage gebracht und aktiviert worden sind; weiterhin wurde jeweils
ein weiterer Magnet in einer Auflageplatte neben der Auflageschiene
aktiviert. Dadurch erhöht sich die auf den Behälter
(10) bodenseitig aufgebrachte Magnetkraft und die Ladung
wird verbessert gesichert. Auf diese Art und Weise kann eine erhöhte
Gesamtlast eines beladenen Behälters einfach und schnell
kompensiert werden.
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Wie
die Figuren veranschaulichen, lässt sich die Erfindung
auch in etablierten Vorrichtungen nach dem Stande der Technik einfach
und schnell integrieren, vorteilhaft auch in die Seitenanschläge
(21) und/oder in die Verriegelung (22). Durch
Einbau von Magneten kann so ein erfindungsgemäßes
System bereitgestellt werden, das eine Ladungssicherung an einem
Wechselladefahrzeug schneller, einfacher und sicherer durchführbar
macht.
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3 veranschaulicht
in der Seitenansicht eine vorteilhafte Halterung eines flächig
erstreckten Magneten. Der im Schnitt dargestellte Magnet ist flächig
erstreckt und weist vorderseitig eine im Wesentlichen ebene Anlagefläche
auf. Rückseitig ist der Magnet über eine Auskragung
schwenkbar mit einer Drehachse einer als Kreissegment dargestellten
Halteeinrichtung verbunden. Die Halteeinrichtung ist ihrerseits
zumindest kraftschlüssig am Fahrzeug befestigt und überträgt
Kräfte von dem Magneten über die Achse auf die
tragende Konstruktion eines Wechselladefahrzeugs. Bevorzugt ist
die Verbindung lösbarer Natur, sodass der Magnet für
die Wartung und Reparatur einfach aus der Halterung entnommen werden
kann. In der veranschaulichten Ausführungsform kann der
Magnet mit seiner Auflagefläche vorteilhaft frei um die
Drehachse geschwenkt werden. Über die Halteeinrichtung
lässt sich der Magnet, insbesondere bei der Nachrüstung
von Wechselladefahrzeugen sowie -behältern, besonders vielseitig
an verschiedenen Stellen montieren. So ist in der dargestellten
Ausrichtung der Magnet seitlich zu einer magnetischen Behälterwand
montiert durch einfaches Einschwenken an die Behälterwand
mit dem Behälter kraftschlüssig verbindbar; hierbei
können auch verschiedene Behälter mit unterschiedlich
steil ausgebildeter Seitenwand über die frei ausrichtbare
Magnetfläche jeweils vollflächig zur Auflage gebracht werden.
Wird die Halteeinrichtung in einen verfahrbaren Seitenanschlag integriert,
kann der Magnet besonders vorteilhaft sowohl geschwenkt als auch
an unterschiedliche Behälterbreiten herangefahren werden.
Weiterhin erlaubt der veranschaulichte Magnet auch eine bodenseitige
Montage der Halteeinrichtung, bei der über einfaches Ein-
und Ausschwenken die Magnetfläche in Auflage gebracht werden
kann; hierbei ist die Auflagefläche in ausgeschwenkter
Position besonders vorteilhaft über Abdeckungen einer flächigen,
direkten Einwirkung von Spritzwasser und Korrosion entzogen. Mithin
umfasst die vorliegende Erfindung auch eine vorteilhafte Magnethalterung, mit
einem flächig erstreckten Magneten mit vorderseitiger Auflagefläche
und rückseitiger Auskragung, wobei die Auskragung schwenkbar über
eine Drehachse mit einer zumindest kraftschlüssig am Wechselladefahrzeug
anbringbaren Halteeinrichtung verbunden ist.
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4 veranschaulicht
ein Wechselladefahrzeug, insbesondere einen Absetzkipper, das in
besonders vorteilhafter Weise mit zuschaltbaren Magneten in Form
von Magnetbacken (A) und Magnetböcken (B) ausgebildet ist.
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Die
veranschaulichte Ausführungsform weist in ihrer Ladefläche
keinerlei hydraulische Verriegelungshaken mehr auf, wie sie in etablierten
Systemen oder nachgerüsteten Fahrzeugen zu finden sind. Übliche,
als Container bekannte, magnetische Behälter von Wechselladefahrzeugen
können ohne Umrüstung weiter verwendet werden,
wobei die Absicherung hier nun durch die Magnete erfolgt.
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Dabei
sind in der flächig erstreckten Ladefläche (20)
des veranschaulichten Wechselladefahrzeugs – insbesondere
des Absetzkippers – vier zuschaltbare Magnetbacken (A)
und vier verstellbare Magnetböcke (B) ausgebildet.
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Magnetbacken
(A) weisen mindestens einen Magneten mit einer flächig
erstreckten und über ein Gelenk in ihrer Ausrichtung schwenkbaren
Anschlagfläche auf, welche unter Anpassung an die Neigung der
Stirnflächen eines Containers an diese angesetzt oder auch
angeschlagen werden. Die Magnetbacken (A) sind in angelegter Position
fest mit der Ladefläche verbunden und sichern so die Ladung
in Längsrichtung parallel zur üblichen Fahrtrichtung
des Fahrzeugs. Besonders bevorzugt weisen die Magnetbacken dabei
ein Flächenprofil auf, welches formschlüssig in
genormte Ausnehmungen im Bodenbereich von Containern in Eingriff
gebracht werden kann; dergestalt wird die Ladungssicherung in Fahrtrichtung
des Fahrzeugs mit einer vorteilhaften, zusätzlichen Querstabilisation
der Containerposition verbunden.
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Magnetböcke
(B) sind seitlich an einen zum Transport eingesetzten Container
heranfahrbar. Die magnetische Anschlagfläche der Magnetböcke
ist dabei, passend zu den senkrechten Seitenwänden eines
Containers, im Wesentlichen senkrecht ausgerichtet und wird, parallel
zur Seitenwand ausgerichtet, durch das Heranfahren an die Seitenwand
angelegt und so magnetisch mit dieser verbunden. Dabei liegen je
zwei Magnetböcke (B) auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Containers, wodurch eine beidseitige, zusätzlich
stabilisierende Sicherung sichergestellt ist. Vorteilhaft erfolgt
das Heranfahren über hydraulische Verfahreinrichtungen,
besonders bevorzugt mit wie veranschaulicht mindestens 4 gleichmäßig
um die Stellfläche seitlich angeordneten Magnetböcken
(B). Durch synchrones, hydraulisches Heranfahren der Magnetböcke
(B) wird ein Container auf der Ladefläche parallel zu deren
Längserstreckung ausgerichtet und gleichzeitig zentriert.
Dies gewährleistet eine mittige Anordnung des Ladungsgewichts.
Besonders vorteilhaft erleichtert die mittige, parallele Ausrichtung
ein nachfolgendes, formschlüssiges Einsetzen von Magnetbacken
(A). Es versteht sich, dass hierbei über weitere, bevorzugte Maßnahmen
weitere, vorbeschriebene Vorteile mit eingebracht werden können.
Ein wie veranschaulicht ausgebildeter Absetzkipper erlaubt den vorteilhaften Transport
von üblichen, magnetischen Containern, welche stets mittig
angeordnet einfacher und sicherer gesichert und transportiert werden
können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Behälter,
insbesondere Container
- 11
- Befestigungspunkt
- 12
- Eingriffmulde
- 20
- Ladefläche
- 21
- Seitenanschlag
- 22
- Verriegelung
- 30
- Magnete
- A
- Magnetbacken
- B
- verstellbare
Magnetböcke
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 830980
B1 [0004]
- - DE 10312638 B4 [0005]
- - DE 202008012737 U1 [0006]