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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Zurrgurt für das Sichern von Ladegut auf
einer Ladefläche
sowie auf einen Laderaum, insbesondere für einen Lastkraftwagen, mit
Boden-, Seiten- und Deckenelementen.
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Beim
Sichern von Ladegut auf Ladeflächen, insbesondere
in Laderäumen
von Lastfahrzeugen, stellen sich bei der Handhabung diverse Probleme. Beim
Entladen und darauffolgenden Beladen müssen die Zurrgurte soweit entfernt
werden, daß sie
den Entlade- und Beladevorgang nicht behindern und auch für das beladende
und entladende Personal keine Stolpergefahr bedeuten. werden die
Zurrgurte vollständig
aus dem Laderaum entfernt, müssen
sie nach dem Beladen mühsam über das
Ladegut geführt
werden, um dieses wirksam sichern zu können. Außerdem können die Zurrgurte unter Umständen verloren
gehen.
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Eine
weit verbreiteter Ansatz, diese Handhabungsprobleme zu mindern,
besteht bei Laderäumen mit
Seitenwänden
darin, in den Seitenwänden
Schlitze vorzusehen. In den Verzurrgurt werden kleine Kausche gefaltet
und nach dem Entsichern und vor dem Entladen in einen der Schlitze
einge steckt. Dadurch wird der Zurrgurt an den Wänden fixiert, so daß er beim
Ent- und Beladen nicht im Weg ist. Danach kann der Gurt einfach
beim Festzurren wieder aus dem Schlitz herausgezogen und gezurrt
werden.
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Nachteilig
ist bei diesem Ansatz, daß sich
in den Schlitzen leicht Schmutz ansammelt und die Schlitze in der
Regel nur sehr schlecht zu säubern sind.
Die Gurte können
auch durch Abrieb beschädigt werden.
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In
der
DE 201 09 024
U1 wird ein Zurrgurtbereithaltesystem für Lkw-Aufbauten offenbart.
Mittels Federkraft wird der Verzurrgurt während des Beladungszustandes
in eine den Laderaum freigebende Bereitstellungslage zurückgezogen.
Der Verzurrgurt wird in an Rückholelementen
befestigten Rollenführungen
geführt.
An zumindest einem freien Ende ist der Verzurrgurt mit einer Schlaufe
versehen, in die in Bereitstellungslage ein Haken eingehängt wird,
mit dessen Hilfe der Verzurrgurt in eine Verspannposition gezogen
wird. Nachteilig bei dem genannten Zurrgurtbereithaltesystem gemäß der
DE 201 09 024 U1 ist,
dass dieses sehr aufwendig und wegen der vielen benötigten Einzelteile
auch störanfällig ist.
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Ein
anderer Ansatz, das Sichern zu vereinfachen, insbesondere, wenn
eine einzelne Person dies erledigen muß, ist beim Führen des
Spanngurtes über
die Ladung zu verhindern, dass das bereits eingehängte Ende
sich wieder löst.
Dazu werden, wie in der
DE
299 11 346 U1 offenbart, an den Endhaken Magnete oder magnetische
Haken vorgesehen.
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Vor
diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel
zur Verfügung
zu stellen, um das Ent- und
Beladen von mit Verzurrgurte zu sicherndem Ladegut möglichst
einfach und sicher zu machen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen Zurrgurt für
das Sichern von Ladegut auf einer Ladefläche, der einen in dessen Längsrichtung
verschiebbar befestigten Magneten aufweist. Gleichrangig ist die Lösung, dass
in einem Laderaum, insbesondere für einen Lastkraftwagen oder
Anhänger,
Decken- und/oder Seitenelemente zumindest stellenweise magnetisierbares
Material aufweisen und der Laderaum mit den vorgenannten Zurrgurten
ausgestattet ist.
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Vorteilhafte
Ausführungen
finden sich in den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung beruht auf dem Ansatz, die Vorteile von Magneten, wie
z.B. einfache Handhabung und lange Lebensdauer, auszunutzen, indem einerseits
der Zurrgurt mit mindestens einem Magneten versehen ist und gleichzeitig
der Laderaum derart präpariert
oder ausgestattet ist, daß er
zumindest stellenweise magnetisierbares Material aufweist, an dem
der Zurrgurt mittels dem Magneten befestigt werden kann. Indem der
Zurrgurt an Seiten- und/oder Deckenelementen befestigt wird, wird
gewährleistet, daß der Zurrgurt
soweit vom Ladegut gehaltert wird, daß er beim Ent- und Beladen
nicht weiter stört.
Soll das Ladegut dann festgezurrt werden, reicht ein Ziehen am Zurrgurt,
um ihn wieder von dem/den Seiten- und/oder Deckenelementen zu lösen.
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Durch
die in Längsrichtung
verschiebbare Befestigung wird außerdem möglich, beim Festzurren den
Magneten so zu ver schieben, daß er
weder das Ladegut beschädigt
noch das Sichern behindert. Je nachdem, wo sich die Stelle magnetisierbaren
Materials an dem Decken- und/oder Seitenelement befindet und wie
ausgedehnt sie ist, kann die Verschiebbarkeit des Magneten zusätzlich ausgenutzt werden,
um den Zurrgurt beim Ent- und Beladen nach Bedarf unterschiedlich
zu positionieren.
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Der
Zurrgurt kann außer
dem Gurt an sich weitere Teile aufweisen, wie beispielsweise Haken oder
andere Mittel an den Enden des Gurts, die dem Verankern des Zurrgurts
dienen, damit er zur Sicherung festgezogen werden kann. Am Gurt
können auch
Festzurrmittel wie beispielsweise Ratschen vorhanden sein.
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Je
nach dem, wo und an wieviel Punkten der Zurrgurt magnetisch befestigt
wird, kann sichergestellt werden, daß beim Lösen des Zurrgurts aus der magnetischen
Halterung der Zurrgurt sich derart auf das zu sichernde Ladegut
legt, daß er
bereits das Ladegut umfaßt,
so daß zur
Sicherung der Zurrgurt nur noch festgezogen werden muß.
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Mit
einfachen und wenigen Mittel wird dank der Erfindung das Ent- und
Beladen von zu sicherndem Ladegut einfacher und sicherer. Ferner
kann auf jegliche unhygienischen Schlitze in den Seitenwänden von
Laderäumen
verzichtet werden.
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Die
Erfindung läßt sich
vorteilhafterweise bei Laderäumen
mit festen Wänden
und Decken wie auch bei Laderäumen
mit Stützstruktur
und darübergespannter
Plane umsetzen.
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Die
Erfindung soll anhand der in der Zeichnung dargestellten Beispiel
näher erläutert werden. Dazu
zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Laderaums;
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2 eine
zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Laderaums;
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3 eine
dritte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Laderaums;
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4a,
b eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zurrgurts;
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5a,
b eine zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zurrgurts;
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6a,
b eine dritte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zurrgurts;
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Laderaums 10 mit
einem Bodenelement 20, Seitenelementen 30 und
einem Deckenelement 40. Die Seitenelemente 30 weisen
Seitenwände 31 auf,
an deren Innenseite Halteplatten 32 aus magnetisierbarem
Material anbracht sind. Ebenso weist das Deckenelement 40 eine
Decke 41 mit Halteplatte 42 aus magnetisierbarem
Material auf.
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Die
Halteplatten 32,42 aus magnetisierbarem Material
sind dazu geeignet, mit den Magneten 52 eines erfindungsgemäßen Zurrgurtes 50 zusammenzuwirken.
Bei dem magnetisierbaren Material kann es sich z.B. um eisen- oder
nickelhaltigen Werkstoff handeln. Auch sind sogenannte Keramik-Magnetwerkstoffe
bekannt, die für
den vorgenannten Anwendungszweck geeignet sind. Geeignete magnetische
Werkstoffe finden sich bei RÖMPP,
Chemielexikon, 9. Aufl., Stich wort »Magnetische Werkstoffe«. Die Halteplatten 32, 42 können vielfältig geformt
sein. So können
sie z.B. auch als Leiste ausgebildet sein. Außerdem muß ihre Anzahl nicht mit der
Anzahl von Magneten 52 des oder der benutzten Zurrgurte 50 übereinstimmen.
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Der
in 1 dargestellte Zurrgurt 50 ist mit Hilfe
von Ankern 57 oder Haken o.ä. in Ankerschienen 22 befestigt,
die in der Ladefläche 21 eingelassen
sind.
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Im
in 1 dargestellten Zustand ist der Zurrgurt 50 mittels
dreier Magnete 52 über
die Halteplatten 32,42 an den Seitenwänden 31 bzw.
der Decke 41 befestigt. Dadurch wird einerseits gewährleistet,
daß der
Laderaum 10 ohne Störung
durch den Zurrgurt 50 be- und entladen werden kann. Andererseits
braucht zum Sichern des geladenen Gurts nur noch kurz am Zurrgurt 50 gezogen
zu werden, um ihn von den Seitenwänden 31 und der Decke 41 zu
lösen.
Sodann kann der Zurrgurt 50 um die Ladung beispielsweise
mit Hilfe von Ratschen festgezogen werden. es sollte nicht übersehen
werden, daß mehrere Zurrgurte
gleichzeitig in einem Laderaum verwendet werden können.
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Die
Anzahl der Magnete 52 sowie deren Magnetkraft sollte danach
ausgewählt
werden, wie schwer der entsprechende Zurrgurt 50 ist und
wie groß die
Kraft sein muß,
damit der Zurrgurt 50 einerseits sicher an den Decken- 40 und/oder
Seitenelementen 30 befestigt ist und andererseits ohne
große Anstrengung
wieder gelöst
werden kann.
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In
den 2 und 3 sind weitere beispielhafte
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Laderaums
dargestellt.
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Bei
dem in 2 dargestellten Beispiel sind die Seiten- und
Deckenelemente wieder als Seitenwände 31 bzw. Decke 41 ausgebildet,
und zwar aus einem Kunststoff-Metall-Verbundwerkstoff,
wobei das verwendete Metall ferromagetisch ist. Ein solcher Verbundwerkstoff,
nämlich
Polyurethanschaum, der sandwichartig in zwei dünne Stahlblechplatten eingefaßt ist,
wird von der Anmelderin unter der Marke „Ferroplast" hergestellt und
für Lastkraftwagenaufbauten
verwendet.
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Ein
derartiger Laderaum 10 weist den besonderen Vorteil auf,
daß der
Zurrgurt 50 an beliebiger Stelle befestigt werden kann.
Dabei erweist es sich als sehr praktisch, daß die in 2 drei
Magneten 52 längs
des Zurrgurtes 50 verschiebbar angeordnet sind. Dadurch
wird ein Höchstmaß an Flexibilität bei der
Positionierung des Zurrgurtes im Laderaum erreicht.
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Bei
dem in 3 dargestellten Laderaum 10 hingegen
handelt es sich nicht um einen Aufbau mit Wänden, sondern um eine Stützstruktur
aus Rungen 33 und Spriegeln 43, über die
eine Plane 44 gespannt ist. Beim gegenwärtigen Beispiel sind die Rungen 33 und
Spriegel 43 selbst aus magnetisierbarem Material. Ebenso
ist es möglich,
die Rungen 33 und Spriegel 43 nur abschnittsweise
aus magnetisierbarem Material herzustellen oder separate Halteplatten
aus magnetisierbarem Material an ihnen zu befestigen.
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In
den 4a, b bis 6a, b
ist beispielhaft gezeigt, wie ein Magnet 52 an einem erfindungsgemäßen Zurrgurt 50 befestigt
sein kann.
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In
dem in den 4a in Draufsicht und 4b im Schnitt
dargestellten Beispiel ist der Magnet 52 mit zwei Vorsprüngen 55 versehen,
so daß der
Gurt 51 des Zurrgurtes 50 umfaßt wird. Dadurch ist der Magnet 52 nicht
nur am Gurt 51 befestigt, sondern auch in seiner Längsrichtung
verschiebbar. Das erlaubt, den Magneten 52 vor dem festen
Verzurren so zu verschieben, daß das
Ladegut nicht eingedrückt
oder sonstwie beschädigt
wird und das Ladegut möglichst gut
gesichert werden kann.
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Gemäß dem Beispiel
aus den 5a, b ist der Magnet 52 in
einer Tasche 53 angeordnet. Die Tasche kann aus beliebigem
Material sein, z.B. Gewebe, gewirktem Material, Folie, Verbundwerkstoff, Kunststoff
etc. sein. Die Tasche 53 weist auf ihrer Rückseite
eine Schlaufe auf, durch die der Gurt 51 durchgezogen ist.
Dadurch ist der Magnet 52 nicht nur am Gurt 51 befestigt,
sondern auch in seiner Längsrichtung
verschiebbar.
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In
den 6a, b ist ein Beispiel gezeigt, bei dem der Magnet 52 in
eine Halterung 54 eingelassen ist. Die Halterung 54 kann
aus beliebigem Material sein. Ein Kriterium kann sein, daß das Material
das Magnetfeld des Magneten 52 auf der dem Gurt 51 zugewandten
Seite, d.h. auf der dem zu sichernden Ladegut zugewandten Seite,
abschirmen soll. Im vorliegenden Beispiel wurde allerdings der Weg
gewählt, eine
separate Abschirmung 56 zwischen Magnet 52 und
Halterung 54 vorzusehen. Die magnetische Abschirmung kann
notwendig sein, wenn auf Magnetfelder empfindlich reagierendes Ladegut
gesichert werden soll, wie z.B. Elektronikkomponenten, Festplatten,
Magnetbänder
usw..
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Die
Halterung 54 ist derart ausgebildet, daß der Magnet 52 in
Längsrichtung
des Gurts 51 verschiebbar ist.
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- 10
- Laderaum
- 20
- Bodenelement
- 21
- Ladefläche
- 22
- Ankerschiene
- 30
- Seitenelement
- 31
- Seitenwand
- 32
- Halteplatte
- 33
- Runge
- 40
- Deckenelement
- 41
- Decke
- 42
- Halteplatte
- 43
- Spriegel
- 44
- Plane
- 50
- Zurrgurt
- 51
- Gurt
- 52
- Magnet
- 53
- Tasche
- 54
- Halterung
- 55
- Vorsprung
- 56
- Abschirmung
- 57
- Anker